DE2315911A1 - Verfahren und vorrichtung zum desodorieren von abgasen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum desodorieren von abgasenInfo
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- Treating Waste Gases (AREA)
Description
ipl-teg. Dr. GOif H3
^to.^'f, Pal-;.-.™,·.
Hamburg 52, Viateck 4
Telefon 0411-82 S3 34
ßüdoldenburger OJierfriechmehl-Anlagengesellschaft
m.b.H. & Co.
Kommanditgesellschaft ._, ··'
284-1 Hordlohne (Oldb„) , ^Giwaltiakfce ϊ 552/37
Verfahren und Vorrichtung zum Desodorieren
von Abgasm.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Desodorieren von -Abgasa* deren
stinkende Bestandteile chemisch aufschließbar sind, durch Reaktion dieser Bestandteile mit Säuren und neutralisation
der überschüssigen Säuren mit einem oder mehreren Carbonaten der Erdalkalien und/oder des
Magnesiumsο
Stark stinkende biologische Abgase entstehen beispielsweise in Tierverwertungsanlagen, Pischmehlfabriken,
GroßviehstSllen und bei der Haltung von Kleinvieh in
großen Stückzahlenβ Zur Beseitigung dieser Abgase werden
Säuren benutzt, mit denen die stinkenden Bestandteile aufgeschlossen werden könneno Diese Säuren werden unter
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Verwendung von Wasser aus Gasen gebildet, die zusammen
mit dem zu desodorierenden Abgas in eine Mischbatterie eingeleitet werden, in der das Gasgemisch einem Rieselstrora von Wasser entgegenströmt. Als säurebildenden
Gase haben sich insbesondere Chlor und Schwefeldioxyd 'bewährt. Ss können aber auch andere Gase Verwendung
finden. Die sauren Bestandteile in dem aus .dem Abgas und dem säurebildenden Gas bestehenden Gasgemisch .wurden bisher unter Bildung entsprechender Salze in
einer Schicht aus feuchtem Kalkstein gebunden und aus dieser mit Hilfe des Rieselstromes abgeführt. Dabei trat
der Strom des Gasgemisches durch die Kalksteinschicht
hinduroh, ao daß an den Oberflächen der Kalksteine die
gewünschte Reaktion eintreten konnte.
Die auf diese Weise ablaufenden Verfahren haben sich
in der Praxis sehr gut bewährt, da die die Carbonate
schicht verlassenden Abgase praktisch geruchfrei sind und keine umweltfeindlichen Bestandteile aufweisen,,
Da die verwendeten Carbonate und die üblicherweise be*
nutzten, säurebildenden Gase relativ billig sind, hielten sich auch die Materialkosten in vertretbaren Grenzen,,
Be stellte sich aber heraus, daß der In der Kalksteinaohioht entstehende Druckverlust im Abgasstrom eine
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erhebliche Pumpenleistung.erforderlich macht, damit
die gereinigten Abgase mit der gewünschten Geschwindigkeit die Mischbatterie verlassen können. Diese Pumpenleistung erfordert Investition»- und Betriebekosten, die
insbesondere bei Viehhaltungsanlagen die Rentabilität infragestellen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung der einleitend genannten
Art zu schaffen, mit denen bei geringen Investitionen
und Betriebskosten die stinkenden Anteile aus den Abgasen weitgehend beseitigt werden können, ohne daß ein umweltfeindlicher Gasstrom nach außen dringen kann.
Biese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Abgas durch ein Rieselfeld von in Wasser suspendierten pulverförmigen Carbonaten binäurohgeleitet wird und
in Gegenwart von * aktiven - Oasen in nicht stinkende Substanzen uageeetjst wird·
Durch die Verwendung von in Wasser suspendierten pulverförmigen Carbonaten wird eine große Reaktionsoberfläche
geschaffen, so daß alle überscnüseigen SHurebeetandteile
an die suspendierten Carbonate gebunden werden können.
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Außerdem kann das Gasgemisch ohne großen Strömungswiderstand durch die Suspension hindurchtreten, so daß
der Druekverluat beim Ablauf des erfindungegemäßen Verfahrens
gering ist. Zum Durchleiten des Gasgemisches wird also keine große Pumpenleistung benötigt, so daß sowohl
die Betriebs- als auch die Investitionskosten geringgehalten werden können.
Vorzugsweise sind bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Verteilerdüeen zum Versprühen
von Carbonat-Suspension im oberen Teil einer
Mischbatterie und im unteren eine Zuleitung für die zu desodorierenden Gase angeordnet und zur Bildung des Gasgemisches
aus dem Abgas und dem säurebildenden Gas 1st eine Mischkammer mit einem Gasaustritt in Richtung auf
die versprühte Carbonat-Suapension vorgesehen. Bei einer derartigen Vorrichtung laufen die einzelnen Verfahrensschritte weitgehend automatisch ab. Durch das Versprühen
der Suspension in den aufsteigenden Gasstrom wird eine
optimale Durohwirbelung erreicht, so daß die einzelnen Bestandteile gut miteinander reagieren können.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden
anhand der Zeiobnung beispielsweise beschrieben. In der
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Zeichnung ist ein Schnitt durch einß Torrichtung zur
Durchfuhrung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen au» einem aufrechtstehenden
zylindrischen Behälter 1 mit einem Mantel 2 und einem Fundament 3. Im oberen Teil des zylindrischen
Behälters 1 ist ein Brausering 4 angeordnet, durch den aus Düsen 5 eine Suspension von pulveiioiiaigem Carbonat
in Wasser in den Behälter 1 eingeleitet vird. Diese Suspension wird von einer Umwälzpumpe 6 iti ten Brausering
4 gefördert. Sie tritt mit einem geringer. Überdruck aus
den Düsen 5 aus und verteilt sich gluiet mäßig in Innenraum
des Behälters 1. In dessen Unterbeil 7 tritt Über
einen Druckstutzen 3 das jtinkende Abgas ein» das von
einem Abgasventilator 9 aus dem au belüftenden Betrieb
abgesaugt wird. Das Abfjas steigt in dom Behälter 1 aufwärts
und vermischt sich mit der herabatrömenden Suspension
wie in einer Mischbatterie. Zur gleichmäßigen Verteilung der Suspension und des Abgases tlber den gesamten
Querschnitt des Behälters 1 sind aui ewei Etagen Roste 10,11 vorgesehen, durch die sowahl dl» Suspension
als auch das Abgas hindurchtre'cen müssen. Auf den Rosten
10,11 sind unregelmäßige Lagen von Kalkstein angeordnet,
die eine lockere Paokung bilden, dvrob die 3aa Abgas und
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die Suspension hindurchtreten müeeen. Datei findet eine
Innige Berührung zwischen der Suspension und dem Abgas
auf den Oberflächen der Kalksteine statt. .
Hit der Suspension wird ein säurebildendes Gas,
z.B. Chlor, vermischt. Auf diese Weise bilden sich Säuren
mit dem Wasser der Suspension, z.B. Salzsäure und unterchlorige Säure. Die unterchlorige Säure gibt nasoierenden
Sauerstoff ab, der die Geruchsstoffe zerstört '. Dabei
entsteht Salzsäure. Die gesamte, bei diesen Reaktionen gebildete Salzsäure reagiert mit den Carbonaten unter
Bilden von den entsprechenden Chloriden, die vom Wasser der Suspension aufgenommen werden. Das Carbonat wirkt also
als Aktivator durch die Wegnahme der freien Salzsäure.
Ss ist auch denkbar, Rauchgase von Kesselfeuerungen mit
einem Gehalt an Schwefeldioxyd zur Durchführung des Verfahrens zu verwenden. Es kann in diesem Zusammenhang insbesondere zur Beseitigung von Abgasen aus Tierkörperverwertungsanstalten Verwendung finden» Dabei wird die
schweflige Säure, an die die stinkenden Gase als saure Salze gebunden sind, alt dem Calciumcarbonat zu den
entsprechenden Kalksalzen umgesetzt, die geruchlos sind und im Wasser der Suspension verbleiben.
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Ss ist darüber hinaus aber auch möglich, die stinkenden
Abgase mit dem säurebildenden Gas zu vermischen und dieses Gasgemisch durch die herabrieselnde Suspension
zu führen. Auch bei diesem Yerfahrensablauf bilden sich
die die stinkenden Bestandteile aufschließenden Säuren, die mit den Carbonaten zu nicht riechenden Bestandteilen
umgesetzt werden.
Die in den zylindrischen,Behälter 1 herabrieselnde Suspension sammelt sich auf einem unterhalb des Druckstutzen» 8 angebrachten Sammelblech 12, das den Unterteil
7 des zylindrischen Behälters 1 von einem Auffangbehälter 13 für die Suspension abtrennte Aus dem unteren
Teil 7 ragt ein Geruobverscbluß 14 in den Auffangbehälter 13, der als ein Fallrohr ausgebildet ist, das
bis unmittelbar oberhalb des Bodens 15 des Auffangebehälters 13 reicht. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß das Ende des Fallrohres ständig von der Suspension umspült wird, so daß keine Gerüche aus dem Unterteil 7
in den Auffangbehälter 13 und von dort in die Uewälspumpe
6 gelangen können.
Die Suspension aus Wasser und Carbonaten wird in einem
Aufbereitungsbehälter hergestellt, in den zur Stabili-
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sierung der Suspension ein Luftstrom eingeleitet wird. Aus diesem Aufbereitungsbehälter wird der !eil an Carbonaten
im Kreislauf ersetzt9 der "beim Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens verbraucht wird. Die säurebildenden Gase werden in der einen Varianten des erfindungsgemäßen
Verfahrens in die umgewälzte Suspension ein* geleitet, wobei die die stinkenden Bestandteile aufschließende
Säure* bereits vor dem Austritt aus den Düsen 5 des Brauserings 4 entstehen kann. Diese werden
zu diesem Zweck aus Kunststoff, insbesondere aus PVC hergestellt.
In der anderen Varianten des Verfahrens wird das Abgas mit dem säurebildenden Gas in einer Wirbelkammer 16 vermischt«
In dieser, sind Prallbleche angeordnet, gegen die die beiden Gasströme gelailjet werden, so daß in der
entstehenden Turbulent eine innige Vermischung zustandekommt·
Der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ist unabhängig
von der Art der Vorrichtung, die zur seiner Durchführung dient. Statt der dargestellten Mischbatterie
können auch andere Reaktionsbehälter benutzt werden, Beispielsweise wird es eich in manchen Fällen ale zweck-
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mäßig erweisen, statt des im Betaälter 1 ablaufenden Gegenstromverfahrens
die Suspension und das Gasgemisch im Gleichstrom durch eine entsprechende Mischbatterie
zu leiten«
Auf den Rosten 10,11 können auch andere oberflächenvergrößernde
Füllungen liegen. Es ist beispieleweise an Koks zu denken, auf dessen unregelmäßiger Oberfläche
sich die Gase mit der Suspension vermischen können.
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Claims (13)
1. Verfahren zum Desodorieren voa ~ Abgasen
deren stinkendet Bestandteile chemisch aufschließbar
stad, durch Reaktion iiese? Bestandteile mit Säuren
und neutralisation der Überschüssigen Säuren Mt einem
oder mehreren Carbonaten der Erdalkslien und/oder
des Magnesiums, dadurch gekennzeichnet, dad das Abgas
durob ein Hieselfeld von in Wasser siiependierten
pulTerfÖrmigen Carbonaten faindurcogeleitet wir<3r und
in SegöBwart von ":-.-" -v'-". ~~'' ^Stkisf€(&''."::■/ ν v :λ?Τ-.^. Gasen
in niest stinkende Su^stansen umgesetst wird·
2. . Yerfehren nach Aaspruoh 1? dadmroli gekennzeichnet,
daß ein Gemisch aus dem aktivst 1---Λ: 0^s und der
Suspension der Carbonate kontinuierlich eraeugt wird
und das Abgas im Segenstron durch dieses Öeiaisoh gexulirt
wird· -
3· Verfahren nach Anspruoh 1f dadurch gekennzeichnet,
SaB jig aktiv· Gsa dem Abgas angesetzt und
das auf diese Weise entstehende Gasgeaiech durch ein
Rieselfeld des wässrigen Lösung des Carbonate hinwird·
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4· Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daS als säurebildendes Sas Chlor verwendet
wird und der von der unterchlorigen Säure abgegebene naeoierende Sauerstoff als Desodorant eingesetzt vird,
während die entstehende Salzsäure von den Carbonaten neutralisiert wird.
5« Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet,
daß Verteilerdüsen (5) zum Versprühen von Carbonat-Suspension
im oberen Seil einer Mischbatterie und im unteren fell eine Zuleitung (8) für die zu desodorierenden
Abgase angeordnet sind und zur Bildung des Gasgemisches aus dem Abgas und dem säurebildenden
Gas eine Wirbelkammer (16) mit einem Gaasustritt in
Richtung auf die versprühte Carbonat-Suspension vorgesehen ist· .
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrene naeh Anspruch
1 bis 4f dadurch gekennzeichnet, daß eine
Aufbereitungsanlage zur Herstellung eines Gemisches aus Oarbonat-Suspenaion und s&urebildendem Gas vorgesehen ist und sum Versprühen dieses Geaisohes im
oberen Teil einer Mischbatterie Tarteilerdüsen (5)
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angeordnet sind, die in Verbindung mit der Aufbereitungsanlage
stehen, und im unteren Teil der Mischbatterie eine Zuleitung für das dem Gemisch entgegenströmende
Abgas vorgesehen ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Verteilerdüsen
(5) sum Versprühen von Carbonatsuspension
und Austrittsöffnungen für das Gemiseh aus Abgas und säurebildendem Gas im oberen Seil einer Mischbatterie
angeordnet sind und eine Mischkammer zum innigen Vermischen der im Gleichstrom durch die Mischbatterie
strömenden Medien vorgesehen ist·
8· Vorrichtung eur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufbereitungsanlage zur Bezeugung eines Gemisches
aus Carbonat-Suspension und säurebildendem Gas und eine Mischkammer sur innigen Purobwirbelung dieses
Gemisches mit dem im Gleichstrom fließenden Abgas
vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daS Im unteren Seil de? Mischbatterie ein
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Auffangbehälter (13) für die Carbonat-Suapension vorgesehen ist, der über eine Umwälzpumpe (6) mit
den Verteilerdüsen (5) im oberen Seil der Miechbatiterie
in Verbindung steht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 9ι dadurch gekennzeichnet,
daß der Auffangbehälter (13) über einen Geruchverschluß (14) mit der Mischbatterie in Verbindung
steht·
11. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mischbatterie mehrere wasserdurchlässige
Etagen vorgesehen sind, auf denen eine oberflächen-vergrößernde Füllung reaktionsfordernder
Stoffe angeordnet sind«
12. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stage mit einer als reeairtionsförderndem
Stoff wirkenden Kalksteinschicht bedeckt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 5» 7, 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Surchwirbelung von Abgas und säurebildendem aas in der Wirbelkammer (16)
labyrinthartige Prallwände angeordnet sind.
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L e e r s e i f e
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