DE2314562C3 - Bindemittel hohen Kalkgehalts - Google Patents

Bindemittel hohen Kalkgehalts

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DE2314562C3 DE19732314562 DE2314562A DE2314562C3 DE 2314562 C3 DE2314562 C3 DE 2314562C3 DE 19732314562 DE19732314562 DE 19732314562 DE 2314562 A DE2314562 A DE 2314562A DE 2314562 C3 DE2314562 C3 DE 2314562C3
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Description

Branntkalk Cao 10-60°,,
Tricalciumsilikat [(CaO)3SiO2] 30-80",,
Tricalciumaluminat [(CaO)3ALO3] .. 1—15°,,
2. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 1—5% Tetracalciumaluminatferrit enthält.
3. Bindemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es bis 6% S0:l in der Form von Calciumsulfat und weniger als 10% Dicalciumsilikat [(CaO),SiO„] und unaebrannte Stoffe wie CaCO3, MgCO3 und SiO2 enthält.
4. Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels nach einem der Ansprüche 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit CaCO3 stark angereichertes Rohmaterial hergestellt, auf eine vorgegebene Korngröße gebrochen und gemahlen oder granuliert und dann nach einem bekannten Verfahren trocken, halbtrocken oder naß bei einer Temperatur zwischen 1250 und 15OOCC gebrannt und der dabei erhaltene Klinker gegebenenfalls unter Zugabe von Calciumsulfat in der Form von Anhydrit oder Halbhydrat aufgemahlen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohmaterial so weit gemahlen wird, daß der Rückstand für eine Maschenweite von 100 μΐη zwischen 2 und 15%, vorzugsweise 10%, beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gemahlene Material durch Siebe mit Maschenweiten von 0,5—50 mm, insbesondere 1,25—20 mm, klassiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4—6, dadurch gekennzeichnet, daß der CaCO3-Gehalt des Rohmaterials höher als 75% eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4—7, dadurch gekennzeichnet, daß der Klinker auf eine Feinheit zwischen 2000 und 6000 cm2/g nach B 1 a i η e aufgemahlen wird.
9. Verwendung des Bindemittels nach einem der Ansprüche 1—3 zur Herstellung von Platten erhöhter Tragfähigkeit und zur Befestigung von Schlammboden.
Die Erfindung betrifft eine neuartige, industriell herstellbare Stoffverbindung in Form eines Bindemittels mit einem hohen Gehalt an Branntkalk, d. h. ungelöschtem Kalk der Formel CaO, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Bindemittels und die Verwendung desselben zur Befestigung schlammiger Böden oder ο ..· Herstellung von Platten erhöhter Tragfähigkeit.
Bekanntlich weist ungelöschter Kalk ein sehr starkes chemisches Reaktionsvermögen auf, das beim Transport und bei der Lagerhaltung besondere Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf mögliche Feuchtig- !.eitseinwirkung und die Entstehung von Kohiensäuregas erforderlich macht. Bei der Verarbeitung müssen aufgrund der Aggressivität des Branntkalks besondere und kostspielige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um die mit dem Branntkalk in Berührung kommenden Personen zu schützen.
Im Hinblick auf die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten von Branntkalk wird bereits seit langem versucht, ein Bindemittel zu entwickeln, das einen hohen Gehalt an Branntkalk aufweist und in dem dieser seine Eigenschaften beibehält, jedoch eine geringere Gefährlichkeit bei der Verarbeitung zeigt.
Es ist offensichtlich, daß ein derartiger Stoff, welcher einerseits die Eigenschaften des Branntkalks und andererseits beispielsweise die Eigenschaften hydraulischer Bindemittel im engeren Sinne aufweist, für zahlreiche Verwendungszwecke wie z. B. die Verfestigung von Schlammböden und die Herstellung von Platten erhöhter Tragfestigkeit von großem Interesse wäre.
Es ist bereits bekannt, Schlammböden mit Branntkalk zu behandeln, indem dieser in einer bestimmten Menge auf den zu behandelnden Schlammboden aufgebracht, verteilt und in einer Tiefe von mehreren 10cm in diesen eingearbeitet wird. Dann wird der gelockerte Boden verdichtet. Der Branntkalk verändert die geotcciinischen Eigenschaften des Schlammbodens, indem er das Wasseroptimum gegenüber Verdichtung steigert und den Wassergehalt des behandelten Bodens absenkt. Beide Wirkungen zusammen ge statten das Überfahren des Bodens mit Verdichtungsmaschinen zwecks Erzielung einer verfestigten Oberfläche. Die auf diese Weise erhaltenen Tragfähigkeitswerte hängen jedoch in hohem Maße von dem Wassergehalt des Bodens ab und sind sehr niedrig (in der Größenordnung des Werts 5 nach der CBR-Skala), wenn der Wassergehalt nach Behandlung um 5 Punkte über dem Optimalwert liegt, d. h. in der Größenordnung von 20—25% beträgt. Daher erfolgt in manchen Fällen eine Nachbehandlung mit hydraulischem Zement, um die Tragfähigkeit zu verbessern. Diese zweifache Behandlung ist natürlich mit erhöhten Kosten verbunden.
Weiterhin ist es bisher nicht gelungen, ein Bindemittel herzustellen, das mehr als 10 bis 15% Branntkalk enthält, außer in aus mehreren unterschiedlichen Stoffen zusammengesetzten Gemischen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein neuartiges, industriell herstellbares Bindemittel zu schaffen, das einen hohen Gehalt an Branntkalk aufweist, jedoch nicht aus einem Gemisch unterschiedlicher Stoffe, sondern aus einem Phasenaggregat besteht, in dem CaO eine Phase ist, und das insbesondere zur Verfestigung von Schlammböden in einem einzigen Arbeitsgang geeignet ist.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines derartigen Bindemittels.
Das zur Lösung der gestellten Aufgabe vorgeschlagene Bindemittel hohen Kalkgehalts, das wasserfreie Minerale in der Foini von Branntkalk und Tricalciumsalzen wie Tricalciumaluminat und Tricalciumsilikat und gegebenenfalls Calciumsulfate in Form von Gips, Halbhydrat oder Anhydrit enthält, ist erfin-
dungsgemäß gekennzeichnet durch die folcende. nach der Formel von B ο g u c berechnete miiicralouische Zusammensetzung unter Ausschluß der Sulfate?
Branntkalk CaO 10—60"
Tricalciumsilikat [(CaO)3SiOJ 30 KO"''
Tricalciumaluminat [(CaO)3ALO3] 1-15%
Entsprechend einer weiteren Ausgestaltuni der Erfindung kann das Bindemittel 1—5",, Tctracalciumaluminatferrit und/oder bis 6"u SO, in der Form von Calciumsulfat und weniger als Hi % Dicalciumsilikat [(CaO)2SiO2] und ungebrannte Stoffe wie z. B. CaCO3, MgCO3 und SiO2 enthalten.
Das erfindungsgemäße Herstellungs\ erfahren besteht darin, daß ein mit CaCO3 angereichertes Rohmaterial hergestellt, auf eine vorgegebene Korngroße gebrochen und gemahlen oder granuliert und dann nach einem bekannten Verfahren trocken, halbtrocken oder naß bei einer Temperatur zwischen 1250 und 1500 C gebrannt und der dabei erhaltene Klinker gegebenenfalls unter Zugabe von Calciumsulfat in der Form von Gips, Anhydrit oder Halbhydrat aufgemahlen wird.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Hcrstellungsverfahren werden die Bestandteile CaO, (CaO)3SiO- und [(CaO)3Al2Oj] in einem einzigen Brennvorgang des Rohmaterials bestimmter Zusammensetzung in einen Drehrohrofen erhalten, wobei zur Herstellung der gesuchten Verbindungen kein Unterbrennen erforderlich ist, das zu größeren Anteilen an inerten oder quasiinerlen Stoffen wie z. B. CaCO3, [(CaO)2SiO2] führen könnte. Das Brennen erfoigt ausreichend stark, um die gewünschten Verbindungen zu erhalten, jedoch ohne Überbrennen, um das Totbrennen des CaO zu vermeiden, welches ansonsten eine geringere Reaktionsfähigkeit aufweisen würde. Das erfindungsgemäße Bindemittel kann gegebenenfalls Sulfate enthalten, welche beim Brechen des gebrannten Klinkers in der Form von Gips, Anhydrit oder Halbhydrat zugesetzt wefden.
Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann das Rohmaterial so weit gemahlen werden, daß der Klassierungsrückstand für eine Maschenweite von 100 μηι zwischen 2 und 15'.'/, vorzugweise 10%, beträgt. Das gemahlene Material wird durch Siebe mit Maschenweiten von 0,5 bis 50 mm und vorzugsweise 1,25 bis 20 mm klassiert.
Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens kann der Klinker auf eine Feinheit zwischen 2000 und 6000 cm2/g nach der Blaine-Skala aufgemahlen werden.
Vorzugsweise beträgt der CaCO3-Gehalt des Rohmaterials über 75 %.
Das Bindemittel ist vielseitig verwendbar und zur Herstellung von Platten erhöhter Tragfähigkeit oder zur Befestigung von Schlammböden geeignet.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Bindemittel spielt die aktive Rolle bei der Veränderung der geo· technischen Eigenschaften von Schlämmen ein Teil der im Bindemittel enthaltenen Minerale, welcher aus dem Branntkalk (CaO) und gegebenenfalls Sulfaten besteht. Die hydraulische Bindemittelwirkung wird dabei durch das Tricalciumsilikat [(CaO)3SiO2] und das Tricalciumaluminat [(CaO)3Al2O3] im Bindemittel erzielt, dessen Abbinden vermittels des Sulfats eingestellt werden kann.
Bei Behandlung von Schlammböden vermittels des erfinduneseernäßen Bindemittels wird dieses entweder mil den üblichen Mitteln verteilt aufgebracht oder vermittels einfacherer Mittel in einem einzigen Arbeitsgang auf tue zu behandelnde Fläche verteilt. Dabei sind weniger Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, und die Verbrauchsmengen liegen unter den Mengen an Branntkalk und Zement, weiche bei Verarbeitung auf bekannte Weise mit bekannten Mitteln erforderlich sind. Der geotechnische Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Bindemittels gestattet das Einarbeiten und Verdichten unter gleich guten Bedingungen wie bei Verarbeitung von Branntkalk, wobei die ausgezeichneten hydraulischen Eigenschaften des Tricalciumsilikats und des Tricalciumaluminats bereits nach wenigen Tagen eine Steigerung der Tragfähigkeit des Bodens bewirken.
Das Bindemittel und das Herstellungsverfahren nach der Erfindung werden im nachfolgenden anhand mehrerer Aiisführungsbcispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Die Herstellung des Rohmaterials erfolgte durch Vermischen von Kalkstein mit Mergel zu folgender Zusammensetzung:
SiO.,
9,1%
Al2O3
Fe2O3
0,9%
CaO Brennverlust 46,6% 38,4%
Das Rohmaterial wurde in einer Kugelmühle auf e'iien Feinheitsgrad zerkleinert, der bei einer Maschenweite von 100 am einen Rückstand von 10% ergab. Anschließend wurde das Rohmaterial unter Zugabe von 10% Wasser auf einem Granulierteller granuliert.
Das Brennen erfolgte in einem für die Zementherstellung üblichen Drehrohrofen mit einer Temperatur vcn etwa 140C C in der Brennzone. Die Dichte des dabei erhaltenen gesinterten Granulats wurde im Korngrößf nbereich zwischen 5 und 10 mm gemessen und ergab den Wert 102° g/i (der scheinbaren Dichte). Die nach der Formel von B ο g u e berechnete mineralogische Zusammensetzung lieferte folgende Werte:
Tricalciumsiükat (C3S) 57 %
Dicalciumsilikat (C2S) 0,35 %
Tricalciumaluminat (C3A) 7,9 %
Tctracalciumaluminatferrit (C4AF) .... 5,3 %
Branntkalk (CaO) 29,6 %
Der Klinker wurde bis auf eine Feinheit von 4000 cm2/g nach der Blaine-Skala gebrochen und gemahlen. Dieser Stoff wird im nachfolgenden als El bezeichnet.
Beispiel 2
Ein mergeliger Kalkstein, dessen gemessene Zusammensetzung nach Brennen bei 14üO°C nachstehend angegeben ist, wurde gebrochen und gemahlen und durch Sieben im Bereich von 1,25 mm und 20 mm klassiert. Zusammensetzung.
SiO2
18,2%
Al2O3
1,6%
Fe2O3
0,75%
CaO
78,2 °/
Das zerkleinerte Material wurde unmittelbar in einen Drehrohrofen für die Zementherstellung eingeführt und in diesem unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 gebrannt. Der dabei erhaltene Klinker
hatte bei Bestimmung nach der Formel von Eoguc die folgende Zusammensetzung:
Tricalciunisilikat 62,1 %
Dicaluumsilikat 5.5",,
Tricalciumaluminat 3,0%
Tctracalciumaluminatferrit 2,3'!,,
Branntkalk (CaO) 26,üu
Beispiels
Eine kalksteinreiche Bank aus einem Zementwerks-Steinbruch wurde mit Wasser angesetzt und in einem Brech- und Zerkleinerungswerk mit einem Durchsatz von 39 t/h zu einem Brei mit einer Dichte von 1720 g/l und einem Wassergehalt von 33",, sowie mit einem Ausbreitungsfaktor von 91 aufbereitel. Der Ausbreitungsfaktor ist eine Kenngroße nach der amerikanischen Prüfvorschrift ASTM C 124. Er wird durch die Formel
20 D (cm) - d (cm) · 10Ü
definiert und ist ein dimensionsloscr Wert. In der Formel ist D die Ausbreitung des Betons und <l der Durchmesser der Formbasis.
Die Korngrößenverteilung war wie folgt:
Rückstand bei 100 μηι 9,6 "/ο
Rückstand bei 200 um 4,7"/0
Rückstand bei 500 um l,O"/o
Kalksteingchalt 84,5 Vo.
Die Zusammensetzung nach Brennen bei 1400
wurde ermittelt zu:
14,3"°/o
Al1O.,
5,3"%
Fe4O1
2,7°/o
CaO
76 'Vo
MgO
11Vo
Durch Brennen bei 135O0C oder bei 1450" C wurden Klinker erhalten, die gleiche mineralogische Zusammensetzung aufwiesen. Das wurde bestätigt durch die Höhe der Linien (Banden) in RörUgcnbeugungsdiagrammen, welche mit Kupfer-Antikathode angefertigt wurden und folgende Verglcichswcrtc erbrachten:
Brenntemperatur
135O'JC 1450C
Tricalciumsilikat (29,5 0O) 93 Λ 96 A
Tricalciumaluminat (33,1 Vo) 100 A 107 A
Aluminiumferrit (12Vo) — 7 A
CaO (37,4Vo) 273 A 280 A
Die Brenntemperatur von 1350° C reicht daher zur Herstellung der gewünschten mineralogischen Verbindungen aus.
Beispiel 4
Es wurden Romatcrialien mit unterschiedlichem Kalksteincchalt aufbereitet:
SiO.
AIjO3 I:cäO:i CaO Hrcnn-
vcrlust
Beispiel 10,6 3,9 1,3 43.8 36,5
Beispiel 6,7 2,4 0,8 47.1> 39,1
Die Brenntemperatur betrug 1400 C.
Die dabei erhaltenen Klinker wiesen einen CaO-Cichalt (mineialngischr Verbindung) von jeweils 11 bzw. 39",, auf. Die Stolle wurden auf 400Ii cm-g nach der Blaiiic-Skala aufgemahlcn und werden im nachfolgenden als Ε4Λ und E4B bezeichnet.
Beispiel 5
Der in Beispiel 1 erhaltene Stoff E 1 wurde unter Zugabe von 4% Sulfaten in Form von Roh· oder Naturgips, überbranntcm Anhydrit und Baugips wie foliit aufuemahlen:
Bezeichnung Sulfattyp
Zcrmalilungshcinheitsgrad
E 5 A Rohgips 5000
E 5 B überbranntes Anhydrit 4000
E 5C B.iugips 4000
Beispiel 6
Der Stoff E 6 wurde w ic folgt hergestellt: Zusammensetzung des Rohmaterials (gemessen an dem unter 1400 C gebrannten Klinker):
SiO,
13,95
Al2O3
4.55
Fe2O3
2,05
CaO
78,20
MgO
0,80
Diese Werte entsprachen folgenden Eigenschaften -
CaCO3 85,7%
C Brennverlust 38,4";,
Aluminatferritanteil 2,22
Silikatanteil 2,10
CaO-Übcrschuß 31 %
Das Rohmaterial wurde angesetzt und anschließend im Mahlwerk aufgemahlen. Es wurden 520 t breiiger Masse in einer üurchsatzleistung von 44 t/h mit folgenden Eigenschaften aufbereitet:
Dichte 1770 g/l
Wassergehalt 30,1 %
Ausbreitungsfaktor 90
Feinheit:
Rückstand bei 0,1 mm 7,2 %
Rückstand bei 0,2 mm 2,8 %
Rückstand bei 0,5 mm 0,4%
Dieser Brei wurde in einen Ofen mit einer Leistungsfähigkeit von 120 t/24 h eingeführt, wobei die Brennparameter (und insbesondere der Gasdurchsatz von 900 m3 /h) in der Weise gesteuert wurden, daß ein gut gebrannter Klinker in Form von Granulat mit regelmäßigen Abmessungen erhalten wurde. Die Dichte des erhaltenen Granulats lag im Korngrößenbereich von 5—10 mm zwischen 1200 und 1300 g/l. Der Ofenausstoß lag damit bei 4,5 t/h.
Der Klinker wurde dann unter Zugabe von 3% Baugips auf eine Feinheit von 3500cm2/g nach der Blaine-Skala aufgemahlcn. Dieser Stoff wird als E 6 A bezeichnet.
Ein Teil des Klinkers wurde auf eine !"einheit von 3000 Cm2Zg nach BIa ine aufgemahlen, und dieser Stoff wird als E 6 B bezeichnet.
Die nachfolgenden Beispiele 7 bis 12 waren nach Standardverfahren durchgeführte Laborversuche zur
7 8
Ermittlung der Befestigung von Schlammböden. Da- liehe Verbesserung der geotechnischen Eigenschaften bei wurden ermittelt: des Bodens.
der Optimalwert nach Proctor, Beispiel 10
die Tragfähigkeit (nach der CBR-Skala) 4 Tage ,at r-i · ι · ι, ι ™r>
nach Verarbeitung. CBR ist eine Abkürzung von 5 ^? *urf der Tragfah.gkeitswcrl nach der <CBR-
»Californian Bearing Ratio« und ein dimensions- SkaIa, f"r Schlamm bestimmt, welcher m.t5% Binde-
loser Wert. Er stellt in Prozenten das Verhältnis mi"«J **τ Ausfuhrungen El E 4 A, E 4 B, E 5 A,
dar zwischen dem Druck, der in einem zu unter- E 5B> ,E u 5 C behände t worden war und einen ur-
suchenden Boden eine gegebene Eindringtiefe sprunglichen Wassergehalt (vor Behandlung) zwischen
erzeugt, und demjenigen Druck, der die gleiche 10 22 und 25% aufwies, welcher den höheren Werten
Eindringtiefe in einem Referenz- oder Bezugs- entspricht, die in schwierigen Fallen .m Gelände an-
u α ~ Z-,*,,n* zutreffen sind. Aus Beispiel 7 ist ersichtlich, daß dei
boden erzeugt. ._,. . . K . '
Tragfahigkeitswert eines Bodens von 23% Wasser-
Der zu diesen Versuchen verwendete Schlamm gehalt, der mit Branntkalk behandelt worden war, stammte aus dem Gebiet von Roissy-en-France und 15 einen CBR-Wert von 6 ergab. Mit den erfindungshatte folgende Eigenschaften: gemäßen Bindemitteln wurden die nachstehender
Plastizitäts-Grenzwert 24,5 Werte gemessen:
FHeßfähigkeits-Grenzwert 35,5
PlastizitätS-Index 11 sff Ursprünglicher Wasser- CBR-Wert
20 gehalt des Bodens 4 Tage nach
Sein Optimalwert nach Proctor betrug 13% (in % Wasser, bezogen Tränkung
Wasser. Sein Tragfähigkeitswert 4 Tage nach der auf trockenen Boden)
Tränkung (Einarbeitung) betrug bei Verdichtung mit
13 % Wasser 49 und bei Verdichtung mit 8 % Wasser 4. E4A 20,6 57
n . . . - 25 El 22,1 43
Beispie17 E4B 22,1 14
Der Schlamm wurde mit 5 % frisch hergestelltem ε 5 C 22 4 31
Branntkalk bearbeitet, der auf einen Feinheitsgrad '
von 10 500 cm2/g nach B 1 a i η e aufgemahlen war. t -> A zz'^
Bei Vermischen von 150 g Branntkalk mit 600 g 30 E 5 B 23>6 38
Wasser mit einer Temperatur von 200C in einem E 5 B 24,7 37
Dewar-Gefäß bewirkte die exotherme Reaktion eine
Steigerung der Temperatur in 4 Minuten von 200C Die Tragfähigkeitswerte sind nach 4 Tagen auf
auf 55°C. Der Wasser-Optimalwert nach Behandlung grund des hydraulischen Abbindens sehr hoch, aucl lag bei 17,8 %, d. h., die Verbesserung betrug 4,8 35 bei sehr hohem Wassergehalt des Bodens.
Punkte. Der Tragfahigkeitswert nach der CBR-Skala
des Schlammbodens, der ursprünglich 23% Wasser- Beispiei
gehalt aufwies und mit 5% Branntkalk behandelt Die Messung des Tragfähigkeitswerts erfolgt nich
worden war, lag bei 6. nach dem üblichen Verfahren, d. h. 4 Tage nach dei
40 Tränkung, sondern in unterschiedlichen Zeitabständer
Beispiel 8 nacjj ^61. Behandlung. Der bei diesem Beispiel behan
Der Schlamm wurde mit 5% der Stoffe E 4 A, delte Schlamm hatte einen Wassergehalt von 23^ El, E 4 B behandelt, und dann wurde die Steigerung und war mit 5% des Stoffes E 5 C behandelt worden des Wasseroptimalwerts nach Proctor gemessen: Es wurden folgende Werte gemessen:
45
E4A +1,2% Zeit nach Tragic +3,3% Tränkung fähigkeits-
Der Versuch zeigte die Veränderung der geotech- 50 ° 4
nischen Eigenschaften des Bodens, wobei zu beob- 2 Tage 16
achten war, daß dieser Effekt von dem in dem erfin- 4 Tage 31
dungsgemäßen Klinker enthaltenen Mineral CaO ab- 12 Tage 45
hängig ist. Beim Einarbeiten (Kneten) ist zu beobachten, daß sich die Mischung sehr gut verarbeiten 55 Der unmittelbar nach der Tränkung gemessen! jäßt ' Tragfähigkeitswert entspricht dem von reinem Brannt . -in kalk; er steigert sich jedoch sehr rasch und nimm Beispjel y sehr hohe Werte an.
Derselbe Versuch wurde mit den Stoffen E 5 A und _ . . . ._
E5B ausgeführt. Im ersteren Falle wurde eine 60 v
Steigerung des Optimalwerts um +4,4 Punkte be- Der Schlamm wurde mit 5% des Stoffes E 6 be
obachtet. Im zweiten Falle zeigte der Verlauf der handelt. Der Optimalwert nach Proctor wurdi
Dichtekurve in Abhängigkeit von dem Wassergehalt um 16,5% verändert. Der Tragfahigkeitswert nacl
ein nahezu stetiges Verhalten, so daß sich kein Optimal- der CBR-Skala des Schlamms von 23 % Wassergehal
wert bestimmen ließ. Die Dichte liegt jedoch bis zu 65 wurde 4 Tage nach der Tränkung gemessen um
einem Wassergehalt von 18% in der Nähe des Maxi- ergab für den Stoff E 6 den Wert 35, und für dei
malwerts. Die beiden Ergebnisse zeigen eine beacht- Stoff E 6 B den Wert 31.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Bindemittel hohen Kalkgehalts, das wasserfreie Minerale in der Form von Branntkalk und Tricalciumsalzen wie Vricalciunialuminat und Tricalciumsilikat und gegebenenfalls Calciumsulfate in Form von Gips, Halbhydrat oder Anhydrit enthält, gekennzeichnet durch die folgende, nach der Formel von B υ g u e berechnete mineralogische Zusammensetzung, unter Ausschluß der Sulfate:
DE19732314562 1972-05-12 1973-03-23 Bindemittel hohen Kalkgehalts Expired DE2314562C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR7217085 1972-05-12
FR7217085A FR2184223A5 (de) 1972-05-12 1972-05-12

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2314562A1 DE2314562A1 (de) 1973-11-22
DE2314562B2 DE2314562B2 (de) 1976-09-30
DE2314562C3 true DE2314562C3 (de) 1977-05-05

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