DE2311467C3 - Verfahren und Ofen zur kontinuierlichen Grafitierung von Kunstkohlekörpern - Google Patents
Verfahren und Ofen zur kontinuierlichen Grafitierung von KunstkohlekörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Ofen zur kontinuierlichen Grafitierung von Kunstkohlekörpern
durch elektrische Widerstandserwärmung, bei der der von Kohlenstoffmaterial umgebene Formkörper
durch den Ofen geführt wird.
Bei einem bekannten Verfahren und Ofen dieser Art ist die Elektrodenanordnung so getroffen, daß diese
senkrecht durch die Ofenwandung hindurchgeführt werden und sich vertikal zur Wanderungsrichtung der
IKunstkohlekörper erstrecken. Außerdem ist das Kohlenstoffmaterial stationär gelagert. Dies hat zur Folge,
daß es zu einer baldigen Schädigung der Ofenwandung kommt und der Ofen dadurch unbrauchbar wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, vor allem diesen Nachteil zu vermeiden, d. h. eine größere Lebensdauer
des Ofens zu erzielen. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß der elektrische Strom über
eine Hohlelektrode aus Elektrografit zugeleitet, die Kokskornpackung durchfließt und dann über den zu
einem Strang geformten vertikalen grafitierten Kunstkohlekörper abgeleitet wird, wobei gleichzeitig mit
dem geformten Kunstkohlekörper das körnige Kohlenstoffmaterial den Grafitierungsofen durchwandert. Das
mit dem Strang des Grafitierungsgutes durch den Ofenraum wandernde körnige Kohlenstoffmaterial bildet
einen wirksamen Wärmeschutz für die Ofenwandung.
Außerdem ergeben sich erfindungsgemäß folgende Vorzüge:
1. Günstige Erfassung der Grafitierungsabgase,
2. keine Staubprobleme,
3. nahezu konstanter elektrischer Energieverbrauch und damit günstige Stromtarife,
4. Einsparung elektrischer Energie,
5. Verwertung der Wärmemengen aus der Abkühlung,
6. Erzielung eines sehr homogenen Grafitierungsgrades der Grafitprodukte,
7. Anfall eines hochkalzinierten, teilweise grafitierten
und damit hochwertigen Koksmaterials, z. B. Erzeugung
eines teilgrafitierten Anthrazits für die Herstellung von Kathodenblöcken für Aluminium-Elektrolysezellen,
8. weitgehende Mechanisierung und Automatisierung
8. weitgehende Mechanisierung und Automatisierung
des Grafitierungsverfahrens.
Ein zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung geeigneter Ofen kennzeichnet sich durch eine
hohle Grafitelektrode, durch die die aus Hartbrandkohle bestehenden Formkörper hindurchführbar sind, und
einen nach unten konisch verlaufenden gekühlten Mantel.
Eine Ausführungsform des wie eben bezeichneten Ofens ist gekennzeichnet durch einen an seinem Austrittsende
vorgesehenen elastisch anliegenden Abstreifer in der Nachbarschaft eines Austragtellers.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, in der eine geeignete Ofengestaltung
schematisch wiedergegeben ist. Es handelt sich um einen Grafitierungsofen, der beispielsweise zur Grafitierung
von zylindrischen Kunstkohlekörpern dient.
Die zu grafitierenden zylindrischen Kunstkohlekörper 1 werden in Form eines Stranges in vertikaler Richlung
durch den Grafitierungsofen hindurchgeführt, wobei die einzelnen Zylinderkörper durch eine grafitische
Kittmasse 2 miteinander verbunden sind. Der elektrische Strom zur Widerstandsbeheizung des Grafitierungsofens
wird über die hohle Grafitelektrode 3 zugeführt und über den unteren Teil des Stranges, bestehend
aus den grafitierten Zylinderkörpern 13, und über die Kontaktbacken 4 wieder abgeführt. Es kann sowohl
Wechsel- als auch Gleichstrom verwendet werden.
Die Zylinderkörper aus Hartbrandkohle werden in dem Führungsrohr 5 auf den sich nach unten bewegenden
Strang aus Zylinderkörpern aufgesetzt. Nach Verlassen des Führungsrohres 5 durchläuft der Hartbrandkörper
die zweckmäßig dickwandige Hohlelektrode 3 aus Grafit. Zwischen der Innenwandung der Hohlelektrode
3 und dem hindurchwandernden Hartbrandkörper ist ein Abstand von etwa 50 bis 200 mm vorgesehen,
innerhalb der stromführenden Hohlelektrode wird der Hartbrandkörper langsam vorgewärmt. Um die
Hohlelektrode herum wird in den Grafitierungsofen ein Koksmaterial 6 mit einer Körnung im Bereich von
etwa 5 bis 20 mm aufgegeben. Das Koksmaterial kann aus kalziniertem Anthrazit, kalziniertem Petrokoks
oder gekörntem Elektrografit bestehen. Unterhalb der Hohlelektrode legt sich die Kokskornschütlung 6 mit
dem sich einstellenden Böschungswinkel an die aus der Hohlelektrode austretenden Hartbrandkörper an. Das
bedeutet, daß sich unmittelbar unter der dickwandigen Hohlelektrode ein trichterförmiger Hohlraum 7 befindet,
in dem der Hartbrandkörper weiter indirekt aufgeheizt wird.
Der elektrische Strom tritt über den Außenmantel der Hohlelektrode in die Kokskornpackung ein, durchfließt
diese und gelangt dann in den Strang aus den zylindrischen Kunstkohlekörpern. Die Kokskornschüttung
hat einen vielfach höheren Widerstand als der zu grafitierende'Kunstkohlestrang. Infolge dieses hohen
Widerstandes wird die Kokskörnung hoch erhitzt und grafitiert. Der Kunstkohlestrang ist demnach mit gut
leitendem grafitiertem Material umgeben, so daß der Strom über eine relativ breite Zone von dem Strang
aufgenommen wird. Der in dem Strang gesammelte Stromfluß bringt die zylindrischen Hartbrandkörper
auf die erforderlichen maximalen Grafitierungstemperaturen.
Die Koksfüllung bewegt sich etwa synchron mit der Absenkung des Kunstkohlestranges durch den Grafitieningsofen
nach unten. Das klassierte Koksmaterial wird durch die Chargieröffnungen 8 aufgegeben und
über den Austragtelier 9 abgezogen. Durch die elastisch anliegenden Abstreifer 10 wird das Koksmaterial
vom grafiiierten Kunstkohlestrang getrennt. Das Koksmaterial hat nicht nur die Aufgabe, den Strom von der
Hohlelektrode auf den Kunstkohlestrang zu übertragen. Die Koksfüllung stellt gleichzeitig die Wärmeisolation
im Hochtemperaturbereich dar, so daß das Mauerwerk It des Grafitierungsofens gegen zu hohe Temperaturen
geschützt ist. Das Koksmaterial hat ferner die
Aufgabe, die schonende Abkühlung des grafitierten Kunstkohlestranges zu gewährleisten. Der Grafitierungsofen
besitzt im unteren Teil den konisch nach unten verlaufenden, wassergekühlten Mantel 12. Über
diesen Ofenteil wird die Hauptwärmemenge in günstiger Weise abgeführt.
Das Halten und Absenken des Kunstkohlestranges wird durch die fahrbaren, wassergekühlten Kontaktbacken
4 bewerkstelligt. An Stelle der Kontaktbacken können auch oberflächenprofilierte Kontaktrollen verwendet
werden. Der grafitierte Kunstkohlestrang wird an den gekitteten Stellen durch eine Trennsäge wieder
in die ursprünglichen zylindrischen Formkörper geteilt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Patentansprüche:I. Verfahren zur kontinuierlichen Grafitierung von Kunstkohlekörpern durch elektrische Wider-Standserwärmung, bei der der von Kohlenstoffmaterial umgebene Formkörper durch den Ofen geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Strom über eine Hohlelektrode aus Elektrografit zugeleitet, die Kokskornpackung durchfließt und dann über den zu einem Strang geformten vertikalen grafitierten Kunstkohlekörper abgeleitet wird, wobei gleichzeitig mit dem geformten Kunstkohlekörper das körnige Kohlenstoffmaterial den Grafitierungsofen durchwandert.
- 2. Ofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine hohle Grafitelektrode (3), durch die die aus Hartbrandkohle bestehenden Formkörper (1) hindurchführbar sind, und einen nach unten konisch verlaufenden gekühlten Mantel (12).
- 3. Ofen nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen an seinem Austrittsende vorgesehenen elastisch anliegenden Abstreifer (10) in der Nachbarschaft eines Austragtellers (9).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732311467 DE2311467C3 (de) | 1973-03-08 | Verfahren und Ofen zur kontinuierlichen Grafitierung von Kunstkohlekörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732311467 DE2311467C3 (de) | 1973-03-08 | Verfahren und Ofen zur kontinuierlichen Grafitierung von Kunstkohlekörpern |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2311467A1 DE2311467A1 (de) | 1974-09-26 |
DE2311467B2 DE2311467B2 (de) | 1975-08-14 |
DE2311467C3 true DE2311467C3 (de) | 1976-03-25 |
Family
ID=
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