DE2262670A1 - Lecksichere trockenzellenbatterie - Google Patents
Lecksichere trockenzellenbatterieInfo
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Description
Telephon- und Telegraphen- Fabriks-Aktiengesellschaft
KAPSCH & SÖHNE in Wien (Österreich)
Lecksichere Trockenzellenbatterie
Die Erfindung "betrifft eine lecksichere Troekensellenbatterie
mit einer Kunststoffhülse, deren Deckel eine flansch= artige Durchführung für die stabförmige positive Elektrode
aufweist, wobei im Ringspalt zwischen Deckelflansch und
Elektrode eine Dichtmasse vorgesehen isto
Derartige Trockenzellenbatterie unterscheiden sich vom allgemein üblichen Aufbau galvanischer Zellen mit Eun'st stoff um=
mantelring durch die Anordnung einer gesonderten Dichtmasse im Ringspalt zwischen Deckelflansch und positiver Elektrodeo
Üblich ist lediglich eine Imprägnierung der positiven Elektrode mit öl oder Wachs, wobei jedoch der Sitz der Elektrode
rein mechanisch gesichert wird. Dabei ist es notwendig, daß die Bohrung des Flansches kleiner ausgeführt wird als der
Durchmesser der üblicherweise als Kohlestift ausgebildeten positiven Elektrode, sodaß der Flansch mit einer Art Preßsitz
am Kohlestift aufsitzt. In der Praxis gelingt dabei trotzdem'
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keine völlig sichere Abdichtung und zwar aus folgenden Gründen:
Erstens ist damit zu rechnen, daß der Kohlestift nie völlig kreisrund sein wird. Es besteht immer die Möglichkeit, daß
Absplitterungen auftreten, womit ein Kanal für Flüssigkeitsaustritt auch bei sehr fest sitzendem Dichtungsflansch geschaffen
wird. Der Kohlestift ist in der Regel mit öl oder Wachs imprägniert, um einen Flüssigkeitstransport durch die
Porosität des Kohlematerials zu verhindern. Absplitterungen im Kohlestift können jedoch durch öl- oder Wachs- Imprägnierung
nicht ausgeglichen werden.
Abgesehen von den Fehlern im Material und in der Fabrikation, ist die Oberfläche der verwendeten Kohlestifte nicht so glatt,
daß selbst durch starken Preßsitz des Kunststoffhalses (Flansch) auf dem Graphitstift kleinste kapillare Kanälchen verbleiben,
durch die Elektrolyt aus dem Zelleninneren nach außen gelangen kann, zumal die Benetzung einer Festkörperoberfläche mit ihrer
Rauhigkeit zunimmt. Dies führt soweit, daß sogar Benetzung eintritt, wenn die Oberflächenspannung der Lösung großer als die
kritische Oberflächenspannung des Festkörpers ist. Auch daran ändert die Imprägnierung des Kohlestiftes mit öl oder Paraffin
nichts.
Wählt man andererseits, um einen entsprechend strengen Sitz des Flansches zu erhalten, beispielsweise den Durchmesser
des Flansches um 0,1 - 0,2 mm kleiner als der Durchmesser
des Kohlestiftes ist, so besteht die Gefahr für zwei Fabrikationsfehler:
Zum Aufpressen der Hülle mit dem im Kopf sitzenden Dichtungsflansch ist eine größere Kraft erforderlich. Diese größere
Kraft beansprucht einerseits die Festigkeit des Pluspolstiftes, besonders dann, wenn der Pluspolstift nicht genau zentrisch
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in die*Bohrung des Hüllendeckels paßt. Zum Ausgleich solcher
Exzentrizitäten ist bereits vorgeschlagen worden, den Deckel ringförmig zu schwächen. Dennoch kann es beim Einhülsen zum
Bruch des Pluspolstiftes kommen. Andererseits, wenn der Kohlestift diese starke Beanspruchung aushält, wird über ihn die
Aufpreßkraft in das Innere der Zelle übertragen, well die Zelle
beim Einhülsen ja nur am Boden des Element-Bechers abgestützt
werden kann. Damit- aber treten leicht Beschädigungen im Inneren
des Zellenaufbaues ein.
Schließlich gibt es noch weitere Schwierigkeit, die in der
Natur des Kunststoffes liegt. Wählt man nämlich eine so große Differenz der beiden Durchmesser wie angegeben zwischen 0,1 0,2
mm, um einen entsprechend festen Sitz zu erreichen, so wird durch den Kohlestift der Spritzstofflansch aufgeweitet
und es treten im Kunststoff starke, radial in der Bohrung
wirkende Kräfte auf, Spannungen im Kunststoff sind aber immer gefährlich. Einmal gibt der Kunststoff im Laufe der Zeit diesen
Spannungen nach, wodurch die Abdichtung verlorengeht und außerdem besteht die Gefahr von Spannungskorrosion, was zum Auftreten
von Rissen im Kunststoff führt.
um die angeführten Nachteile zu vermeiden wurde bereits (vgl.
DL-PS 62.598) vorgeschlagen v im Hingspalt zwischen Beckelflansch
und Elektrode als Dichtmasse eine Wachsschicht vorzusehen«, Bei Verwendung eines solchen Dichtungsringes ist es möglich0 die
Differenz der Durchmesser vom Flansch "and Pluspolstift wesentlich
kleiner zu wählen9 etwa in einer Größenordnung von Q91 Hm0
Es ist damit gewährleistet9 daß die Hülse mit dem Flansch nur
unter Anwendung geringer Kräfte auf di® Zelle aufgeschoben =
werden kann, wodurch Beschädigungen der galvanischen Zelle und der Hülle ausgeschlossen sind»
Völlig überraschend kam es jedoch auch bei derartig abgedichteten
Zellen gelegentlich sum Austritt von Elektrolytflüssigkeit
,der zunächst schwer erklärlich war. Es wurde nun gefunden.
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daß der Grund für dieses Versagen in zwei ganz verschiedenen Eigenschaften der Dichtungsmasse liegt. Zunächst war bisher
übersehen worden, daß beispielsweise bei Kurzschluß der Zelle je nach den Abkühlungsverhältnissen des Batteriebehälters
in der Zelle Temperaturen zwischen $0 - 10O0C auftreten
können. Praktische Versuche haben erwiesen, daß in einem solchen Fall das bisher als Dichtungsmaterial verschwendete
Wachs flüssig wird, durch den im Inneren der Zelle im Kurzschlußfall herrschenden Überdruck aus dem Hals hinausgetrieben
wird, worauf anschließend durch die solcher Art geöffneten Undichtheitskanäle Elektrolytilüssigkeit austritt.
Außerdem wurde festgestellt, daß wohl die Verbindung zwischen Wachs und Kohlestift, nicht aber die Verbindung zwischen Wachs
und Deckelflansch stark genug ist, um dem unter Umständen im Zelleninneren auftretenden Gasdruck zu widerstehen. Der Grund
hiefür wurde darin gefunden, daß bei Verwendung kristalliner Dichtungsmittel keine hinreichende Flächenberührung zwischen
Dichtungsmittel und Kunststoff und deshalb keine ausreichende
Adhäsionskraft gegeben.ist.
Erfindungsgemäß ist demgegenüber vorgesehen, daß das Erweichungsintervall der ganz oder überwiegend aus elastomerem, plastischem,
nicht kristallinem Material bestehenden Dichtungsmasse erst oberhalb einer Temperatur von 1000C beginnt.
Grundsätzlich können als derartige Dichtungsmittel z.B. Einkomponentenlacke,
die flüssig auf den Pluspolstift aufgebracht werden und deren Erhärtungsdauer so bemessen ist, daß sie
während des Einhülsens der Zelle flüssig sind und vor Endprüfung und Auslieferung der Zelle fest sind,betrachtet werden.
Ebenso Zweikomponentenkleber, bei welchen Kleber und Härter erst am Verwendungsort (Pluspolstift) zusammengeführt werden,
sodaß sie während des Einhülsens der Zelle flüssig sind und kurz danach erhärten.
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-S-
Vor allem haben sich jedoch Polymerisate des Isobutylens und
insbesondere ataktische Polymerisate des Propylens bewährt. Dies vor allem, weil zwischen ataktischem Polypropylen und
den als Deckelmaterial in Präge kommenden Thermoplasten die
notwendigen Adhäsionskräfte vorhanden sind σ Schwierigkeiten der Applikation bei Verarbeitung des ataktischen Polypropylens
als Dichtungsmittel in der beschriebenen Anwendung können durch Zugabe von 5 - 30 % eines geeigneten mikrokristallinen Wachses
behoben werden.
Die Bevorzugung des letztgenannten Dichtungsmittels hat insbesondere
auch verfahrenstechnische Gründe=, Es ist nämlich zu berücksichtigen, daß für den Arbeitsgang "Dichtung' aufbringen" nur ein Zeitraum in der Größenordnung einer Sekunde
oder weniger zur Verfügung steht. Weiter darf durch das Auf= bringen des Dichtungsmaterials die Zelle selbst und die Fabrik©.-=
tionaeinrichtung nicht beschmutzt werden,, etwa durch Sprühstoffe.
Vor allem aber ist notwendig, daß nach Stillstand der Produktionsstrecke und deren Wiederanlauf etwa nach,der Nachtruhe
nicht umfangreiche Reinigungsarbeiten an der Produktionseinrichtung
notwendig sein dürften, um die eventuell in den zugeführten Einrichtungen enthaltenen, festgewordenen Dichtungsstoffe zu entfernen. Das ataktische Polypropylen allein er=
füllt nur die Bedingungen hinsichtlich der Dichtheit bei Temperaturen bis 100° C, ist aber nur schwer innerhalb der
kurzen zur Verfügung stehenden Zeit auf dem Pluspolstift aufzubringen.
Es ist aber möglich, durch Beigabe eines entsprechenden Prozentsatzes von Mikrowachs zu erreichen, daß einerseits
die Erweichungstemperatur noch über 100° C liegt und damit eine sichere Abdichtung gewährleistet wird und andererseits
die Dichtungsmasse leicht aufgebracht werden kann.
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Der Zinkbecher 6 der Batterie ist durch eine Teerschicbte 7 ·
durcn die der Kohlestift 3 durchgeführt ist, verschlossen.
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Um ein Auslaufen der Zelle zu verhindern, ist der Zinkbecher 6
mit einem Kunststoffmantel 1 umgeben, der mit dem Kunststoffdeckel 2 verschweißt ist. Der mit einem metallischen Kontaktstück
versehene Kohlestift 3 weist gegenüber der Bohrung des Deckels 2 ein geringes Übermaß etwa in der Größenordnung von 0,1 mm auf und
durchdringt den Deckel 2. Die Zentrierung des Stiftes 3 im Deckel 2 wird dadurch gewährleistet, daß dieser mit einer ringförmigen
Scnwächungazone 8 versehen ist. Vor dem Einhülsen der Batterie
in den Kunststoffmantel 1 bzw. vor dem Aufsetzen des Deckels 2 wird, der aus der Zelle ragende Teil des Kohlestiftes 3 mit einer
ganz oder überwiegend aus elastomerem, plastischem, nicht kristallinem
Material bestehenden Dichtungsmasse bestrich η oder besprüht, sodaß sich diese beim Aufsetzen des Deckels über die gesamte
zwischen dem Deckel 2 und dem Kohlestift 3 befindlichen Dichtfläche
5 verteilt. Nach dem Aufsetzen des Deckels 2 wird das Kontaktstück
auf dem Kohlestift 3 montiert.
Besonders bewährt hat es sich, die Dichtungsmasse in Form eines
schmalen Ringes aufzubringen, der erst durch den Druck des Deckels
bei dessen Aufsetzen über die ganze Dichtungsflache verteilt wird.
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Claims (2)
1. Lecksichere Trockenzellenbatterie mit einer Kunststoffhülse, deren Deckel eine flanschartige Durchführung für die
stabförmige positive Elektrode aufweist, wobei im Ringspalt zwischen Deckelflansch und Elektrode eine Dichtmasse vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Erweichungsintervall der ganz oder überwiegend aus elastomerem, plastischem,
nicht kristallinem Material bestehenden Dichtungsmasse erst oberhalb einer Temperatur von 100° C beginnt.
2. Trockenzellenbatterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmasse zur Gänze überwiegend aus
ataktischea Polypropylen besteht.
3· Trockenzellenbatterie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmasse außer ataktischem Polypropylen
5 - 30 Ji Mikrokristallines Wachs enthält.
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