DE22598C - Lösch- und Rettungseinrichtung^,, für Gebäude - Google Patents
Lösch- und Rettungseinrichtung^,, für GebäudeInfo
- Publication number
- DE22598C DE22598C DENDAT22598D DE22598DA DE22598C DE 22598 C DE22598 C DE 22598C DE NDAT22598 D DENDAT22598 D DE NDAT22598D DE 22598D A DE22598D A DE 22598DA DE 22598 C DE22598 C DE 22598C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fire
- water
- stairs
- pressure
- arrangement
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 41
- XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N iron Chemical compound [Fe] XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 12
- 241001465382 Physalis alkekengi Species 0.000 claims description 6
- 229910052742 iron Inorganic materials 0.000 claims description 6
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 claims description 3
- 239000000463 material Substances 0.000 claims description 3
- 238000009423 ventilation Methods 0.000 description 7
- 230000010006 flight Effects 0.000 description 4
- 238000002485 combustion reaction Methods 0.000 description 3
- 239000007789 gas Substances 0.000 description 3
- 239000011521 glass Substances 0.000 description 3
- 241001310793 Podium Species 0.000 description 2
- IJGRMHOSHXDMSA-UHFFFAOYSA-N nitrogen Chemical compound N#N IJGRMHOSHXDMSA-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 239000000779 smoke Substances 0.000 description 2
- 229910001018 Cast iron Inorganic materials 0.000 description 1
- 206010013975 Dyspnoeas Diseases 0.000 description 1
- 206010022114 Injury Diseases 0.000 description 1
- 241000272534 Struthio camelus Species 0.000 description 1
- 229910000754 Wrought iron Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000011248 coating agent Substances 0.000 description 1
- 238000000576 coating method Methods 0.000 description 1
- 150000001875 compounds Chemical class 0.000 description 1
- 238000010276 construction Methods 0.000 description 1
- 230000003247 decreasing Effects 0.000 description 1
- 230000003203 everyday Effects 0.000 description 1
- CWYNVVGOOAEACU-UHFFFAOYSA-N fe2+ Chemical compound [Fe+2] CWYNVVGOOAEACU-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 1
- 238000005286 illumination Methods 0.000 description 1
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 1
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000000034 method Methods 0.000 description 1
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 1
- 229910052757 nitrogen Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000005192 partition Methods 0.000 description 1
- 238000004321 preservation Methods 0.000 description 1
- 230000001429 stepping Effects 0.000 description 1
- 239000002023 wood Substances 0.000 description 1
Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
- E04B—GENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
- E04B1/00—Constructions in general; Structures which are not restricted either to walls, e.g. partitions, or floors or ceilings or roofs
- E04B1/62—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
- E04B1/92—Protection against other undesired influences or dangers
- E04B1/94—Protection against other undesired influences or dangers against fire
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A62—LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
- A62B—DEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
- A62B3/00—Devices or single parts for facilitating escape from buildings or the like, e.g. protection shields, protection screens; Portable devices for preventing smoke penetrating into distinct parts of buildings
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
- E04B—GENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
- E04B1/00—Constructions in general; Structures which are not restricted either to walls, e.g. partitions, or floors or ceilings or roofs
- E04B1/34—Extraordinary structures, e.g. with suspended or cantilever parts supported by masts or tower-like structures enclosing elevators or stairs; Features relating to the elastic stability
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
- E04F—FINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
- E04F11/00—Stairways, ramps, or like structures; Balustrades; Handrails
- E04F11/02—Stairways; Layouts thereof
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
- E04F—FINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
- E04F17/00—Vertical ducts; Channels, e.g. for drainage
- E04F17/005—Lift shafts
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Architecture (AREA)
- Civil Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Electromagnetism (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Business, Economics & Management (AREA)
- Emergency Management (AREA)
- Buildings Adapted To Withstand Abnormal External Influences (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \4
J-H
KLASSE 61: Rettungswesen.
Treppenhäuser sowohl als Ausgänge bei Theatern und ähnlichen öffentlichen Gebäuden
haben sich bei Feuersgefahr so oft als unzureichend erwiesen, dafs das Publikum bei solch
unglücklichen Ereignissen in die gröfste Bestürzung geräth und nicht der Vernunft, sondern
nur dem Selbsterhaltungstrieb folgt.
So enstehen Gedränge, Stockungen, Hinstürzen schwacher und besmnungsloser Personen,
und die traurige Folge hiervon ist der Verlust von mehr oder weniger Menschenleben.
Dies alles könnte bei einem ruhigen und besonnenen Verlassen des Ortes vermieden werden,
da die Entleerung eines Theaters unter normalen Verhältnissen nach den Ermittelungen
vmserer Feuerwehr nur 5 bis 7 Minuten Zeit beansprucht.
Es erscheint also nicht nur geboten, Einrichtungen zu treffen, durch welche die Feuersgefahr möglichst vermieden wird, sondern es ist
von der gröfsten Wichtigkeit, diese Einrichtungen dem Publikum immer zugänglich zu machen,
so dafs es hinlänglich damit vertraut wird und die Ueberzeugung gewinnt, vor Verletzung und
Lebensgefahr geschützt zu sein. Die Wasserleitungen, welche zur Bewältigung des Feuers
in Theatern angelegt sind, entsprechen nicht den an sie zu stellenden Anforderungen.
Die Feuerhähne liegen häufig an solchen Stellen, wo der Feuerwehrmann bei ausbrechendem
Feuer durch Rauch oder Hitze bald gezwungen wird, seinen Posten zu verlassen.
Die Zuleitungsröhren von der Strafse nach dem Gebäude haben meist nicht den genügenden
Durchmesser, um mit nutzbringender Geschwindigkeit das Wasser durchzulassen, und wird in
der Regel durch die Reibung ein grofser Theil der Druckhöhe absorbirt; ebenso tragen die in
einem Theater bei der Hausleitung angewendeten Rniee, Spundrohre etc. viel zum Druckverlust
bei.
Man hat aus diesem Grunde schon offene Wasserreservoire angelegt, um bei ausbrechendem
Feuer ein grofses Quantum Wasser zur Verfügung zu haben; aber auch diese Anlage hat die Schattenseite, dafs in den höheren
Räumen wohl genügend Wasser, aber zu geringer Druck vorhanden ist.
Ich bezwecke, diese Uebel durch Folgendes
zu beseitigen:
1. die Treppenhäuser so einzurichten, dafs auf derselben Grundfläche, welche die jetzt
üblichen einnehmen, die doppelte Anzahl Menschen abwärts schreiten kann, und dafs mit dem
Abwärtsschreiten das Gedränge sich stetig vermindert;
2. der Feuerwehr und Rettungsmannschaft zu ermöglichen, durch einen bequemen Zugang
jedes Treppenpodest zu erreichen, ohne apf der Treppe selbst gegen den Menschenstrom
anzukämpfen, und ebenso leicht auf den Dachboden und über Dach gelangen zu können;
3. die Treppenhäuser gefahrlos zu beleuchten und die Verbrennungsproducte als Ventilation
zu benutzen;
4. die Wasserleitung feuersicher und mit gröfserem Druck, als die Wasserleitung hergiebt,
unter und über Dach zu führen und solche dort wirksam zum Feuerlöschen zu benutzen.
Dies alles will ich mit folgenden Mitteln erreichen:
Bei den Treppenanlagen in Theatern soll für jede Treppe nur ein Eingang, von einer Galerie
ein Ausgang vorhanden sein. Anderweitige Eingänge aus anderen Galerien sollen bei meiner
Construction niemals angebracht werden. Bei einer solchen Anlage bin ich an keine Etagenhöhe
gebunden und bin in der Lage, die Entfernung von Podest zu Podest so zu bestimmen,
dafs ich einen zweiten Treppenlauf unter dem ersten mit entsprechender Höhe anzulegen im
Stande bin, und dafs eine solche Treppe ganz ähnlich einer zweigängigen Schraube als zweiläufig
benutzt werden kann. Dieselbe soll niemals eine Wendeltreppe sein, sondern in breiten
Stufen gerade auf ein geräumiges Podest führen.
Damit das Gedränge auf der Treppe nach unten nicht zunimmt, soll die Eingangsthür
schon weniger breit als die oberen Treppenstufen sein / und die Länge der Stufen nach
unten stetig zunehmen, so dafs den Hinabeilenden immer freiere Bewegung gestattet
wird.
Das Treppenhaus soll (andere Ausführungen nicht ausgeschlossen) der Platzersparnifs wegen
■£ms zusammengenietetem Eisenblech hergestellt
werden und erhält deshalb die Form eines abgestumpften Kegels, damit die Treppenstufen, wie
vorher gesagt, stetig nach unten langer angelegt werden können. Die Stufen selbst sollen aus
Schmiedeisen und Blech hergestellt, das Trittbrett von Holz und mit starkem Walzblei beschlagen
sein. Es geschieht dies (wenn auch aus anderem Material ausführbar) zu dem Zweck,
das Geräusch beim Betreten eiserner Treppen durch den Holzbeschlag zu verringern und das
Ausgleiten durch den Bleibelag zu verhüten. Auf der Zeichnung sind zwei derartig beschriebene
Treppenanlagen dargestellt, zwischen welchen ein hydraulischer Fahrstuhl angebracht
ist. Die Disposition in der Verbindung desselben mit den Treppen kann je nach dem
vorhandenen Raum auch eine andere werden. Das Gehäuse des Fahrstuhles ist mit den beiden
Treppenhäusern verbunden, und ist die ganze äufsere Wandung beider durch Isolirschichten
feuersicher hergestellt. '
Vermittelst dieses Fahrstuhles kann die Rettungsmannschaft von Podest zu Podest steigen
und durch eine von innen zu öffnende, nach oben sich bewegende Schiebethür überall da
aussteigen und Hülfe leisten, wo es nothwendig wird. Damit die Mannschaft sich persönlich
von der Nothwendigkeit der Hülfeleistung überzeugen kann, ist das Gehäuse an den an die
Treppen grenzenden Wänden mit vielen kleinen, in geringer Entfernung von einander stehenden
Oeffnungen durchlocht. Ebenso kann die Feuerwehr vermittelst dieses Fahrstuhles bis in die
Höhe des Dachgeschosses gelangen, woselbst jedoch an Stelle der kleinen Durchlochung der
Wandung verschliefsbare Luken angebracht sind, durch welche das Feuer bekämpft werden
kann.
Das Fahrstuhlgehäuse erhebt sich noch über Dach und wird dort zu einem Thurm ausgebildet;
auch hier sind Luken, durch welche man zu löschen im Stande ist.
Damit die Gasleitung vollständig gefahrlos hergestellt ist, werden auf- jedem Treppenpodest
nahe der Decke, und zwar im Fahrstuhlgehäuse, Laternen angebracht, welche sowohl den Fahrstuhl
als auch die Treppe beleuchten. Sie sind nach letzterer zu mit einem starken, durch
Gitter geschützten Linsenglas versehen und nach innen mit einer in eine luftdicht schliefsende
Laternenthür eingesetzte Glasscheibe bedeckt. Die Zuführung der atmosphärischen Luft für
diese Laternen geschieht durch Röhren, welche im Fahrstuhlgehäuse angebracht sind und etwa
im Souterrain frische Luft einsaugen. Ebenso gehen die Verbrennungsproducte durch Röhren
bis an das obere Ende des Thurmes. In den angefüllten Treppenhäusern wird sich bald eine
das Athmen erschwerende Luft bilden, und müssen dieselben deshalb ventilirt werden. Die
Ventilation wird dadurch bewirkt, dafs die Luft durch die grofse Menge der in den beiden
Wänden des Fahrstuhlgehäuses sich befindenden Oeffnungen eintritt und oben vermittelst eines
starken Sonnen- oder Siemens-Brenners durch die abgehenden Verbrennungsproducte sowie
durch einen über Dach stehenden Saugapparat abgesaugt wird. Damit aber der Boden des
Fahrstuhles keine nachtheilige Verengung für die Luftbewegung hervorbringt, sind die seitlich
an demselben auf Podesthöhe angelegten Aussteigeplatten, die an den Schiebethüren liegen,
ebenfalls durchlöchert.
Die hier beschriebene Ventilation soll nicht allein dazu dienen, das Treppenhaus zu lüften,
sondern soll auch durch passend angebrachte Ventilationsöffnungen in den Galerien selbst
den dort sich ansammelnden Rauch und die Stickgase abführen.
Als ganz besonders wichtig betrachte ich den Umstand, dafs die Feuerleute sich in wenigen
Secunden vermittelst dieses Fahrstuhles überzeugen können, wo bei einem Unglücksfall im
Innern der Galerien sowohl als auf den Treppen ihre Hülfe nöthig wird.
Um dem Uebelstand abzuhelfen, an welchem die in Theatern und anderen öffentlichen Gebäuden
angelegten Wasserleitungen leiden, soll folgende Anordnung getroffen werden:
Es soll ein System geschlossener und durch communicirende Röhren verbundener Reservoire
in feuersicheren Räumen angelegt werden und von diesen Reservoiren selbst oder dem communicirenden
Abflufsrohr die Feuerhähne gespeist werden.
Die Anordnung dieser Reservoire ist folgendermafsen getroffen: Es sind stehende Eisenblech-
cylinder von entsprechendem Inhalt; in den Boden derselben mündet ein Stutzen, der mit
einem Rückschlagventil versehen ist, und diese Stutzen sind mit einem communicirenden Rohr,
das am besten einen Rundstrang bildet, verbunden.
Die städtische Wasserleitung beschickt durch eine oder mehrere Zuführungen den Rundstrang.
In der Nähe des Bodens der Cylinder gehen nochmals Stutzen ab, welche sich mit einem zweiten Rundstrang verbinden, der dazu
bestimmt ist, das Wasser nach den Feuerhähnen zu leiten. Absperrvorrichtungen sind derartig
angelegt, dafs eine einzelne Ableitung oder ein Reservoir, wenn nöthig, vom Betrieb ausgeschlossen
werden kann. Dadurch wird erreicht, dafs man an jedem Feuerhahn das sämmtliche Wasser aller Reservoire zur Verfügung haben
kann.
Stehen diese Reservoire nur mit dem Strafsenrohrnetz in Verbindung, so wird sich in denselben
das Wasser sammeln und die eingeschlossene Luft in dem Verhältnifs comprimiren, wie dies durch den Wasserleitungsdruck bedingt
wird. Variirt der Druck während des Tages, so wird dennoch in den Reservoiren diejenige
Spannung verbleiben, die durch den höchsten Druck im Tage erzielt wurde, und wird dennoch
unter allen Umständen und zu jeder Zeit das in den Reservoiren befindliche Wasser
unter dieser Spannung deshalb stehen, weil das Rückgangsventil ein Zurückfliefsen verhindert.
Der Druck in diesem Reservoir kann über den Wasserleitungsdruck auf zweierlei Weise erhöht
werden:
a) Man legt eine gleiche Anzahl von Reservoiren in das Souterrain oder unter den Fufsboden
eines Kellergeschosses, läfst auf dieselbe den Wasserleitungsdruck wirken, cSomprimirt in
denselben die Luft und verbindet sie ebenso wie beim Heronsbrunnen durch Luftleitungen mit
den höher gelegenen Reservoiren. Es wird dann der Druck in den letzteren proportional
zur Höhe gegen die tieferen vermehrt. Das Rückschlagventil wird im Fall des erhöhten
Druckes den Rückgang in das Zuleitungsrohr der Wasserleitung verhindern.
b) Oder man legt ins Souterrain in feuerfestem Raum einen Motor, am besten einen
Gasmotor, an, welcher, wenn das Hauptrohr der Strafsenwasserleitung von genügendem Durchmesser
ist, aus demselben das Wasser ansaugt und in die Reservoire drückt, oder man entnimmt
das Wasser, falls die Strafsenröhren einen zu geringen Durchmesser haben, aus einem
Brunnen und versorgt damit die Reservoire.
Letztere Einrichtung wird auch wirksam sein, wo keine öffentliche Wasserleitung besteht. ■
Die unter a) und b) angeführten Einrichtungen
dienen wesentlich dazu, sofort beim Beginn eines Brandes eine grofse Wassermenge unter hohem
Druck in Vorrath zu haben. Es wird zwar dieser Druck nicht stundenlang andauern, sondern
beim Wasserverbrauch nach und nach auf die gewöhnliche Druckhöhe der Wasserleitung herabmindern
, indefs wird man dadurch, ; dafs man sofort eine grofse Wassermenge unter hohem
Druck zur Verfugung hat, in den meisten Fällen das weitere Umsichgreifen des Feuers
verhüten können.
Am Schlufs sei noch bemerkt, dafs die hier beschriebene Treppe täglich nach jeder Vorstellung
von den Zuschauern beim Verlassen des Theaters aus dem Grunde benutzt werden
soll, damit das Publikum sich nicht nur von der Bequemlichkeit und Sicherheit überzeugen kann,
sondern auch dafs bei einem ausbrechenden Unglück nicht erst nach Nothtreppen gesucht
wird. Die Thüren, welche aus den Galerien oder deren Vorräumen nach diesen Treppen
führen, sollen nur mit einer leichten, hölzernen Gitter- oder Glasthür verschlossen sein und die
Verschlufsvorrichtung durch geringen Druck sich nach aufsen öffnen.
In Fig. ι ist ein Treppenhaus, nach A-B geschnitten,
in Fig. 2 ein Grundrifs, und zwar im Schnitt C-D, in Fig. 3 ein Querschnitt nach E-F
dargestellt.
Von der oberen Galerie geht in dem Treppenhaus ein Treppenlauf ghi etc. von den Podesten
I mn 0 abwärts. Aus der darunterliegenden Galerie führt in demselben Treppenhaus
der Weg über Podeste und Treppen nach da e bfc. Wäre beispielsweise von Podest zu
Podest 2Y3 m Höhe, so würde, da die Stärke
der eisernen Stufen und Podeste nicht bedeutend zu sein braucht, ein Mann bequem
aufrecht die Treppe hinabgehen können, ohne dabei durch den oberen Treppenlauf genirt zu
sein.
Sämmtliche Treppenläufe sowie Podeste erweitern sich, wie aus Fig. 3 ersichtlich, nach
unten, so dafs die hinabeilende Menschenmenge, je weiter sie nach unten kommt, mehr Breite
und weniger Länge einnimmt. Zwischen diesen beiden Doppeltreppen A und B ist ein Fahrstuhl
C angelegt. Bei q befinden sich die Bühnen, welche aus gufseisernen, durchlöcherten
Platten bestehen, aufgelagert. Schiebethüren r sind an dem Fahrstuhlgehäuse, und zwar auf
jeder Podesthöhe angelegt und zum Ein- und Austritt eingerichtet. Feuerhähne sind im Innern
des Fahrstuhlgehäuses so angelegt, dafs man zu den betreffenden Galerieausgängen Schläuche
führen kann. ,
Im Fahrstuhlgehäuse befinden sich auf jeder Podesthöhe Ventilationsöffnungen, welche der
Luft aus dem Treppenhaus den Eintritt gestatten , und die grofsen gegitterten Podestplatten lassen zu, dafs die Luft sich frei in
der ganzen Höhe des Schachtes bewegen kann.
Unter diesen Ventilationsöffnungen ν liegen die Laternen, die in Fig. 5 und 6 in vergröfsertem
Mafsstab dargestellt sind und zur Beleuchtung der Treppenhäuser dienen. Dieselben
empfangen durch die Zuführungsröhren t frische Luft und geben die verbrauchte Luft
durch die Röhren ί nach der höchsten Stelle des Fahrstuhlschachtes ab. Als Bekrönung desselben
dient ein Luftsauger w, der eine kräftige Ventilation der sämmtlichen Räume bewirkt.
Die Umfassungs- und Zwischenwände sind von Eisen und aufsen mit einer Wärmeschutzmasse
als feuersicheren Belag gegen Erwärmung geschützt. Das Fahrstuhlgehäuse selbst ist auf
der ganzen Höhe mit kleinen Oeffnungen versehen, um den Löschmannschaften stets einen
Ueberblick über die sich auf den Treppen bewegende Menschenmenge zu gestatten und mit
denselben zu sprechen.
In Fig. 4 ist noch eine Disposition der unteren Ausgänge dargestellt.
Die in Fig. 7 bis 10 dargestellten geschlossenen Reservoire sollen Wasser unter Druck reserviren.
Es ist bekannt, dafs durch die Abzweigungen der Wasserleitungen in den Nebenrohren sehr
viel Druckverlust entsteht. Es soll diesem Fehler mit dem vorliegenden System abgeholfen werden.
Fig. 7 stellt ein geschlossenes Reservoir dar, welches auf dreierlei Art in Benutzung genommen
werden kann. Für Wasserleitungen, die nur zeitweise in Betrieb sind oder bei denen der Druck variirt,· soll das Wasser in das
Reservoir einströmen, die Luft comprimiren und eine Ableitung von diesem aus die Feuerhähne
versorgen.
Eine Anordnung mehrerer dieser Reservoire ist in Fig. 8 dargestellt, d ist das Zuleitungsrohr der Wasserleitung, f das Abgangsrohr zu
den Feuerhähnen, α die durch ein Rohr verbundenen geschlossenen Reservoire, h ist ein
Luftrohr, um einen Theil der Luft aus dem Reservoir abzulassen, r ein Signalrohr, um das
Gefülltsein der Kessel anzuzeigen.
Für andere Zwecke kann ein solches Reservoir auch gebraucht werden, wenn das Rückschlagventil
g weggelassen wird. Beispielsweise wäre dies in solchen Fällen von Wichtigkeit,
wenn das Zuleitungsrohr d von geringem Durchmesser angelegt ist, wodurch wegen des durch
die Reibung entstandenen Druckverlustes der Strahl sehr geschwächt werden würde. Man
kann ferner unter gewissen Fällen durch eine Druckpumpe e aus der Hauptleitung b das
Wasser saugen und so dasselbe mit hohem Druck in dem Reservoir erhalten.
Drittens kann auch dort, wo keine Wasserleitung vorhanden ist, vermittelst der Pumpe e
Wasser aus dem nach einem Brunnen führenden Rohr c entnommen und das Reservoir gefüllt
werden.
Bei Fig. 9 und 10 wird der Druck in hoch gelegenen Reservoiren gleich dem Druck, wie
er im Souterrain eines Gebäudes ist, hergestellt, und zwar nach dem System des Heronsbrunnens.
In Fig. 9 ist ein Reservoir dargestellt, in Fig. 10 eine Combination mehrerer geschlossener
Reservoire.
Bei der Füllung wird folgendermafsen verfahren: Durch das Wasserleitungsrohr d werden
die Reservoire α auf dem Boden gefüllt. Dies zeigt sich durch das Signalrohr r. Darauf
wird der Schieber y geschlossen, dagegen der Schieber χ geöffnet. Das Wasser tritt dann
durch die Zuleitung d' unter dem Druck der Wasserleitung in die Reservoire al, comprimirt
hier die Luft correspondirend zur Höhe der Wassersäule. Ist nun der Hahn k an dem
Ueberflufsrohr geschlossen, so wird sich die Luft in dem Reservoir α zu derselben Höhe
comprimiren wie in dem Reservoir a1.
Claims (3)
1. Die Anordnung, Treppen doppelläufig (doppelgängig)
anzulegen, die Umfassung der Treppen von Eisen oder einem anderen Material feuersicher mit Isolirschichten herzustellen,
dem Treppenhaus selbst die Form einer abgestumpften Pyramide zu geben, zu dem Zweck, auf ein und derselben Grundfläche
die doppelte Anzahl von Menschen als bei anderen Treppenanlagen in feuersicheren
Räumen sich fortbewegen zu lassen, und den hineilenden Menschen durch Ausdehnung
der Treppenbreiten eine freiere Bewegung zu gestatten.
2. Die Anordnung, in oder zwischen so angelegten Treppen Fahrstühle anzulegen, deren
Umfassungswände ebenfalls aus Eisen oder anderem Material herzustellen, über Dach
als Thurm auszubilden und in der Laterne des Thurmes Gasbeleuchtungsapparate und
einen Aspirationsaufsatz . anzubringen; das Fahrstuhlgehäuse auf den Treppenpodesten
mit Schiebethüren zu versehen und dasselbe mit kleinen Oeffnungen zu durchbrechen, zu
dem Zweck, den Rettungsmannschaften einen ungehinderten Zutritt zu jeder Höhe des
Treppenhauses bis ins und unter Dach zu ermöglichen; das Fahrstuhlgehäuse zu erhellen
und das Treppenhaus und die Galerien zu ventiliren.
3. Die Anordnung, in dem Fahrstuhlgehäuse Gas- und Wasserleitungen sowie verschlossene
Laternen mit Zuführung frischer und Abführung verbrauchter Luft anzulegen, zu dem Zweck, die Treppen hinreichend und
explosionssicher zu beleuchten und durch
ein gegen Zerstörung geschütztes Wasserleitungsrohr durch Feuerhähne das Feuer
auf dem Dachboden angreifen zu können.
Die Anordnung, geschlossene Wasserreservoire mit Rückschlagventilen in öffentlichen Gebäuden anzulegen, in denselben eine entsprechende Menge Wasser unter dem höchsten Tagesdruck der Wasserleitung zu reserviren, tiefere Reservoire nach dem System des Heronsbrunnens oder durch Druckpumpen anzuordnen, zu dem Zweck, sofort beim Beginn eines Feuers mit ,hinreichendem Wasser unter hohem Druck eine Zeit lang löschen zu können.
Die Anordnung, geschlossene Wasserreservoire mit Rückschlagventilen in öffentlichen Gebäuden anzulegen, in denselben eine entsprechende Menge Wasser unter dem höchsten Tagesdruck der Wasserleitung zu reserviren, tiefere Reservoire nach dem System des Heronsbrunnens oder durch Druckpumpen anzuordnen, zu dem Zweck, sofort beim Beginn eines Feuers mit ,hinreichendem Wasser unter hohem Druck eine Zeit lang löschen zu können.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE22598C true DE22598C (de) |
Family
ID=299216
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT22598D Active DE22598C (de) | Lösch- und Rettungseinrichtung^,, für Gebäude |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE22598C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3006761A (en) * | 1956-09-07 | 1961-10-31 | Kalle Ag | Polyethylene terephthalate sheet material |
-
0
- DE DENDAT22598D patent/DE22598C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3006761A (en) * | 1956-09-07 | 1961-10-31 | Kalle Ag | Polyethylene terephthalate sheet material |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
US4406351A (en) | Emergency escape system for use in multistoried buildings | |
DE112014001678T5 (de) | Feuerfesten Türrahmen mit Wasservorhang und entsprechendes Konstruktionsverfahren | |
DE2922859A1 (de) | Rettungsschutzsystem an hochhaeusern fuer die rettung von personen im brandfalle. | |
US7048092B2 (en) | Helical ramp life-preserver | |
CN103726637B (zh) | 高楼多功能救逃生塔 | |
DE3734463A1 (de) | Rettungsvorrichtung fuer hochhaeuser | |
DE19848736A1 (de) | Rauchschutzeinrichtung für Treppenräume oder dergleichen | |
DE22598C (de) | Lösch- und Rettungseinrichtung^,, für Gebäude | |
DE9409176U1 (de) | Rauchschutzeinrichtung für einen geschlossenen Treppenraum | |
DE29608290U1 (de) | Einrichtung zur Absicherung des Durchgangs zwischen zwei Teilen eines Gebäudes im Brandfalle | |
DE202013005629U1 (de) | Notrettungssystem für Fernsehtürme und Hochhäuser | |
CN203820244U (zh) | 原有高层建筑后建连体逃生系统 | |
DE3306527C2 (de) | Feuerschutzaufzug zum Transport und zur Rettung von Personen aus Gebäuden | |
CN207934390U (zh) | 逃生通道及楼房 | |
DE2526932C2 (de) | Brandschutz-Sicherheitsanlage für Treppenhäuser | |
DE3504153A1 (de) | Rettungsschacht | |
CN215907235U (zh) | 一种楼梯用防排烟结构 | |
CN219509075U (zh) | 独立外设的房屋建筑安全通道设施 | |
CH704824B1 (de) | Mehrgeschossiges, segmentiertes Gebäude mit rauchfreien Fluchtwegen. | |
DE2526932B1 (de) | Brandschutz-sicherheitsanlage fuer treppenhaeuser | |
EP3853425B1 (de) | Mehrgeschossiges gebäude mit sicheren zugangs- und fluchtwegen im brandfall | |
CH712252A2 (de) | Rauchfreie Feuerwehraufzüge und Evakuationsaufzugsanlagen in mehrgeschossigen, segmentierten Gebäuden. | |
RU2267594C1 (ru) | Противопожарная экранированная лестница н.р.янсуфина | |
DE19617736A1 (de) | Rettungsvorrichtung zum Herablassen von Personen und Lasten aus hohen Bauwerken | |
EP1026451A1 (de) | Maschinelle Rauch- und Wärmeabzugsanlage |