DE2259565C3 - Formmassen auf der Basis von Polycarbonat und einem Polybutadien-Pfropfmischpolymerisat - Google Patents
Formmassen auf der Basis von Polycarbonat und einem Polybutadien-PfropfmischpolymerisatInfo
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- DE2259565C3 DE2259565C3 DE19722259565 DE2259565A DE2259565C3 DE 2259565 C3 DE2259565 C3 DE 2259565C3 DE 19722259565 DE19722259565 DE 19722259565 DE 2259565 A DE2259565 A DE 2259565A DE 2259565 C3 DE2259565 C3 DE 2259565C3
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß im Pfropfmischpolymerisatia^Tias Gewichtsverhältnis von Poiybutadien
zu Monomerengemisch 85 :15 bis 40 :60 ist, wobei das Pfropfcopölymerisat aus Teilchen fit einem
mittleren Durchmesser von 0,2—1 μίτι besteht und die Formmasse 10—35 Gew.-% des Polybutadien enthält.
Aus der DE-AS 11 70 141 sind Mischungen aus 90—30 Gewichtsprozent eines Polycarbonats aus di-(monohydroxyphenyl)-substituierten
aliphatischen Kohlenwasserstoffen und 10—70 Gewichtsprozent eines Pfropfpolymerisats,
das aus Polybutadien und einer Mischung aus Acrylnitril und einem aromatischen Vinylkohlenwasscrstoff
hergestellt worden ist, bekannt. Diese Formmassen ergeben bei der Verarbeitung durch Spritzgießen
Formkörper mit ungenügender Festigkeit der Zusammenfließnähte. Beispielsweise kann ein durch Spritzguß
hergestellter gitterartiger Formkörper schon beim Entformen aus dem Werkzeug zerbrechen. ij
Aus der US-PS 31 62 695 sind ähnliche Formmassen bekannt, die sich nur durch die Verwendung von <
Butadien/Styrol-Copolymerisat anstelle von Polybutadien und von Alkylacrylaten ansteile von Acrylnitril von
denen der DE-AS 11 70 141 unterscheiden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist. verbesserte Formmassen bereitzustellen, die diesen Mangel nicht
haben.
Gegenstand der Erfindung sind demnach die im Patentanspruch im einzelnen beschriebenen Formmassen.
Diese Formmassen haben hohe Festigkeit in der Zusammenf'ießnahL Sie Hegt im allgemeinen deutlich über 10 cmkp/cm2. Es ist möglich, mit diesen Produkten komplizierte Formkörper, die viele Zusammenfließnähte haben, wie z. B. Gitter, herzustellen. Die mechanischen Eigenschaften solcher Formkörper sind vergleichbar mit entsprechenden Körpern aus reinem Polycarbonat.
Diese Formmassen haben hohe Festigkeit in der Zusammenf'ießnahL Sie Hegt im allgemeinen deutlich über 10 cmkp/cm2. Es ist möglich, mit diesen Produkten komplizierte Formkörper, die viele Zusammenfließnähte haben, wie z. B. Gitter, herzustellen. Die mechanischen Eigenschaften solcher Formkörper sind vergleichbar mit entsprechenden Körpern aus reinem Polycarbonat.
Für die erfindungsgemäßen Formmassen können grundsätzlich alle thermoplastischen Polycarbonate auf der
Basis von Dihydroxydiarylalkanen verwendet werden. Polycarbonate sind bekannt. Sie werden durch Umsetzung
von Dihydroxydiarylalkanen mit Phosgen oder Diestern der Kohlensäure hergestellt. Bevorzugte Dihydro- |
xydiarylalkane sind: "'■
4,4'-Dihydroxydiphenylpropan-2.2- (Bisphenol A) und
Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropyIbenzol.
Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropyIbenzol.
Außer Polycarbonaten, die unter Verwendung von Dihydroxydiarylalkanen alleine hergestellt worden sind,
können auch verzweigte Polycarbonate verwendet werden. Zu ihrer Herstellung wird ein TciJ Her Dihydroxyverbindung,
z. B. 0.2 — 2 Molprozent, durch eine Polyhydroxyverbindung ersetzt. Geeignete Polyhydroxyverbindungen
sind z. B.
Phloroglucin,
4.6-DimethyI-2.4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-hepten-2.
4.6-DimethyI-2.4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-hepten-2.
4.6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan. ji
133-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol,
1.1.1 -Tri-(4-hydroxyphenyl)-äthan und
2.2-Bis-[4.4-(4.4'-dihydroxydiphenyl)-cyclohexyl]-propan.
Polycarbonate der oben angegebenen Art sind z. B. in den US-Patentschriften 30 28 365. 29 99 835. 31 48 172.
29 91 273, 32 71 367, 30 14891 und 29 99 846 beschrieben. Bevorzugt haben die Polycarbonate Molekulargewichte
zwischen 10 000 und 60 000, insbesondere 20 000 und 40 000. >
Der zweite Bestandteil der Formmassen ist ein Pfropfcopölymerisat auf Polybutadienbasis. In diesen Produk- [t
ten ist auf Polybutadien eine Monomerenmischung von 95—50 Gewichtsprozent Styrol und 5—50 Gewichtspro- jj
zent Acrylnitril pfropfpolymerisiert.
Das Gewichtsverhältnis von Polybutadien zu pfropfpolymerisierten Monomeren muß 85 :15 bis 40 :60 sein.
Die Pfropfpolymerisate müssen in der Formmasse in Form von Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von
0.2 bis 1 μηι vorliegen.
Solche Pfropfpolymerisate sind bekannt. Sie werden z. B. hergestellt durch Polymerisation der Monomeren
mittels radikalischen Katalysatoren in Anwesenheit eines Polybutadienlatex. Die Größe der Polybutadienteilchen
in diesem Latex ist bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 1 μιτι, weil durch das Pfropfpolymcrisiercn der
Monomeren die Teilchen nicht wesentlich vergrößert werden.
Neben dem Pfropfcopolymerisat kann die Formmasse noch ein Copolymerisat aus den Pfropfmonomeren
enthalten, welches somit ein Copoiymerisat aus 95—50 Gewichtsprozent Styrol mit 5—50 Gewichtsprozent
Acrylnitril darstellt. Solche Copolymerisate entstehen häufig bei der Pfropfpolymerisation als Nebenprodukte
besonders dann, wenn große Mengen Monomerer auf kleine Mengen Polybutadien gepfropft werden. Es ist
dabei möglich, neben oder anstelle der so entstandenen Copolymerisate noch getrennt hergestellte Copolymere
sate dieser Art zuzumischen.
Die zwei bzw. drei Bestandteile der Formmassen der vorliegenden Erfindung können getrennt hergestellt und
dann auf bekannten Mischvorrichtungen gemischt werden. Geeignet sind hierfür z. B. Mischwalzwerke, Doppelschneckenextruder
oder Innenmischer. Es ist auch möglich, zuerst das Gemisch aus dem Pfropfmischpolymerisat
und dem Copolymerisat, d. h. die unter B zusammengefaßte Mischung durch gemeinsame Aufarbeitung der
beiden Komponenten herzustellen und diese Mischung dann mit dem Polycarbonat zu vereinigen. Bei der
Vermischung können den Formmassen auch Füllstoffe, Glasfasern, Pigmente oder andere Zusätze wie Stabilisatoren,
Flammschutzmittel, Fließmittel, Gleitmittel, Entformungsmittel, Antistatika zugefügt werden.
Die Formmassen der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von Formkörpern jeder Art verwendet
werden. Insbesondere können Formkörper durch Spritzguß hergestellt werden. Beispiele für herstellbare Formkörper
sind: Ge^iäaseteile jeder Art (z. B. für Haushaltsgeräte wie Saftpressen, Kaffeemaschinen, Mixer) oder
Abdeckplatten für den Bausekior. Sie werden insbesondere auf dem Gebiet der Elektrotechnik eingesetzt, weil
sie sehr gute elektrische Eigenschaften haben. Eine weitere Form der Verarbeitung ist die Herstellung von
Formkörpern durch Tiefziehen aus vorher hergestellten Platten oder Folien.
Beispiel I
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
60 Gcwichlsteile einer ABS-Pfrcpfpolymerisatabmischung, bestehend aus
a) 30 Gewichtstriten eines Pfropfpolymerisais (I), hergestellt durch Pfropfung von 35 Gewichtsteilen Styrol
und 15 Gewichtsteilen Acrylnitril auf 50 Gewichtsteile eines grobtei'igen Polybutadiens (gemäß den Angaben
der deutschen AusL-geschiilten 12 47 665 und 12 69 360 über eine Emulsionspolymerisation), wobei der
mittlere Teilchendurchn*.sser der in Latexform vorliegenden Polybutadienpfropfgrundlage zwischen 0,3
und 0,4 μιη liegt, und
b) 70 Gewichtsteilen eines Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats mit einem Styrol-Acrylnitril-Verhältnis von
70 :30 und einer Grenzviskosität von [9]= 79,1 (Messung in Dimethylformamid bei 20°C), werden mit
40 Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von 4,4'-DihydroxydiphenylpropaR-2,2 (Bisphenol
A) mit einer relativen Viskosität von %ci= 1,28 (gemessen in Methylenchlorid bei 25°C und einer Honzentration
von 5 g/l) in einem Innenkneter bei 240° C innig vermischt und anschließend granuliert
Beispiel 2
60 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisaiabmischung, bestehend aus
60 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisaiabmischung, bestehend aus
„ ;i) 65 (iewichisieilcn eines Pfropfpolymerisats (I) aus Beispiel 1 und
b) 35 Gcwichislcilen eines Copolymerisate aus Styrol-Acrylnilril im Verhältnis 70 : 30 mit einer Grcn/viskosi-
tat von [//] = 79,1, werden mit
40 Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität
von i/rci—1,280, wie in Beispiel 1 beschrieben, bei 230°C zu einer homogenen Mischung verarbeitet.
50 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisatabmischung, bestehend aus
a) 65 Gewichtsteilen eines Pfropfpolymerisats (I) aus Beispiel 1 und
b) 35 Gewichtsteilen eines Copolymerisats aus Styrol-Acrylnitril im Verhältnis 70 :30 mit einer Grenzviskosität
von [7]= 79,1, werden mit
50 Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität
von -//π.·/= 1,280, wie in Beispiel I beschrieben, bei 250° C homogen vermischt.
Beispiel 4 70 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisatabmischung, bestehend aus
a) 80 Gewichtsteilen eines Pfropfpolymerisats (I) aus Beispiel 1 und
b) 20 Gewichtsteilen eines Copolymerisats aus Styro'i-Acrylnitril im Verhältnis 81:19 mit einer Grenzviskosität
von [ij\=80,9, werden mit
Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A, mit einer relativen Viskosität
vonifrd- 1,29. wie in Beispiel 1 beschrieben, bei 2500C in einem Innenkneter vermischt und granuliert
Beispiel 5 40 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisatabmischung, bestehend aus
a) 80 Gewichtsteilen eines Pfropfpo'ymerisats (I) aus Beispiel 1 und
b) 20 Gewichtsteilen eines Copolymerisats aus Styrol-Acrylnitril im Verhältnis 80 :20 mit einer Grenzviskosität
von [-η] = 813, werden mit
60 Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität
von %ci= 1,260 in einer Doppelwellenschnecke extrudiert und granuliert
Beispiel 6 25 60 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisatabmischung, bestehend aus
a) 65 Gewichtsteilen eines Pfropfpolymerisate, hergestellt aurch Pfropfung von 16,25 Gewichtsteilcn Styrol
und 8,75 Gewichlsteilen Acrylnitril auf 75 Gewichlstcilc eines grobteiligen Polybutadiens (gemäß den
Angaben der deutschen Auslegeschriften 12 47 665 und 12 69 360 über eine Emulsionspolymerisation),
30 wobei der mittlere Teilchendurchmesser zwischen 03 und 0,4 μπι liegt und
b) 35 Gewichtsteilen eines Copolymerisats aus Styrol-Acrylnitril im Verhältnis 80 :20 und einer Grenzviskosität
von [7] = 106, werden mit
Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität
von 7«/= 1.26 in einer Doppelwellenschnecke bei 230° C extrudiert und anschließend granuliert
Beispiel 7 30 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisatabmischung, bestehend aus
a) s0 Gewichtsteilen eines Pfropfpolymerisats, hergestellt durch Pfropfung von 25 Gewichtsteilen Styrol und 5
Gewichtsteilen Acrylnitril auf 70 Gewichtsteile eir ;s grobteiligen Polybutadiens (gemäß den deutschen
Auslegeschriften 12 47 665 und 12 69 360 über eine Emulsionspolymerisation), wobei der mittlere Teilchendurchmesser
der in Latexform vorliegenden Polybutadicnpfropfgrundlage zwischen 03 und 0,4 μηι liegt,
45 und
b) 10 Gewichtsteilen eines Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats im Verhältnis von 90 :10 und ei.ier Grcnzviskositäl
von [·//] = 79,9, werden mit
Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität
von /Jn-I= 1,280. wie in Beispiel 1 beschrieben, bei 280° C in einem Innenkneter vermischt und granuliert.
Beispiel 8 70 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisatabmischung. bestehend aus
a) 95 Gewichtsteilen eines Pfropfpolymerisats, hergestellt durch Pfropfung von 45 Gewichtsteilen Styrol und
15 Gewichtsteilen Acrylnitril auf 40 Gewichtsteile eines grobteiligen Polybutadiens (gemäß den Angaben
der deutschen Auslegeschriften 12 47 665 und 12 69 360 über eine Emulsionspolymerisation), wobei der
mittlere Teilchendurchmesser der in Latexform vorliegenden Polybutadienpfropfgrundlage zwischen 0,3
60 und 0,4 μΐη liegt, und
b) 5 Gewichtsteilen eines Copolymerisats aus Styrol-Acrylnitril im Verhältnis von 70 :30 und einer Grenzviskosiiät[V/]=80,7.
werden mit
Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität an
■#«/= 1,280, in einer Doppelwellenschnecke bei 220° C extrudiert und granuliert.
Beispiel 9 (Vergleichsbeispiel)
50 Gewichtsteile einer ABS-Pfropfpolymerisatabmischung, bestehend aus
a) 70 Gewichlsteilen eines Pfropfpolymerisais (II), hergestellt durch Pfropfung von 35 Gewichlsteilen Styrol
und 15 Gcwichlsieilcn Acrylnitril auf 50 Gcwichlsleilc eines fcintciligcn Polybutadien« mit einem mittleren
Tcilchcndurchmesscr von 0,05 bis 0,15 μπι und
b) 30 Gewichtsteilen eines Copolymerisais aus Styrol-Acrylnitril im Verhältnis 70 :30 mit einer Grenzviskosität
von [ή] = 80,9, werden mit io
50 Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonats auf Basis von Bisphenol A mit einer relativen Viskosität
von //«.·/= 1.30, wie in Beispiel 1 beschrieben, bei 245° C vermischt und extrudiert.
Werte der Zusammenfließnahtfestigkeit, Vicatzahl und E-Modul
Polymerabmischung aus Beispiel
Gesamtkautschukgehalt Erobteilig feinteilig
Zusammenfließnahtfestigkeit
(cmkp/cm2)
Vicatzahl
CQ
CQ
1 (Vergleich) | 9,0 |
2 | 19.5 |
3 | 16,3 |
4 | 28,0 |
5 | 16,0 |
& | 29,3 |
7 | 18,9 |
8 | 26,6 |
9 (Vergleich) | — |
17,5
E-Modul
(kp/cm2)
3 | 138 | 24 000 |
12 | ■130 | 22 000 |
11 | 135 | 21000 |
19 | 120 | 16 000 |
10 | 133 | 20 500 |
10 | 118 | 15 600 |
12 | 132 | 20 000 |
16 | 133 | 22 800 |
3 | 135 | 20 000 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Formmassen, bestehend ausA. 70—30 Gewichtsteilen eines thermoplastischen Polycarbonats auf Basis von Dihydroxydiarylalkanenund
B. 30—70 Gewichtsteüen eines Gemisches ausa) 25—100 Gewichtsprozent eines Pfropfmischpolymerisats aus einem auf Polybutadien polymerisierten Nkmomerengemiöch aus95—50 Gew.-% Styrol und
50—5 Gew.-% Acrylnitril undb) 0—75 Gew.-% eines Oopolymerisats von
95-50 Gew.-% Styrol und50—5 Gew.-% Acrylnitril,
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