DE2255577B2 - Verstaerkungsadditive in vulkanisierbaren kautschukmischungen - Google Patents
Verstaerkungsadditive in vulkanisierbaren kautschukmischungenInfo
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Description
Z-AIk-S11-AIk-Z
in der Z für die Gruppierungen
R1
/
—Si—R1
/
—Si—R1
R1
/
-Si-R2
-Si-R2
R2
(I)
R2
Öl IN.
\
R2
R2
steht, in denen R1 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen oder der Phenylrest und R2 eine Alkoxygruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine
Cycloalkoxygruppe mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine gerade oder verzweigte Alkylmercaptogruppe
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist und wobei aale Symbole R>
und R2 jeweils die gleiche oder eine verschiedene Bedeutung haben können, Alk ein
zweiwertiger, gegebenenfalls ungesättigter, gerader oder verzweigter, gegebenenfalls cyclischer, Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist und η eine Zahl von 2 bis 6 darstellt, sowie einen
oder mehrere übliche silikatische Füllstoffe, gegebenenfalls in Mischung mit Ruß, enthalten.
2. Verstärkungsadditive nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Organosilan oder ein
Gemisch von Organosilanen auf die Oberfläche der silikatischeri Füllstoff teilchen aufgebracht ist
3. Verstärkungsadditive für vulkanisierbare Kautschukmischungen
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Mischung von 10 bis 250 Gewichtsteilen eines silikatischen Füllstoffs und
0,1 bis 50 Gewichtsteile des Organosilans, bezogen auf 100 Gewrichtsteile Kautschuk, bestehen.
30
35
40
45
50
55
60
)i<; Erfindung betrifft Additive für silikatische
!stoffe enthaltende vulkanisierbare Kautschukmiungen, die die Herstellung der Kautschukmischungen
und die Eigenschaften der Yulkanisate in überraschender und maßgebender Weise günstig beeinflussen.
Diese Additive gehören chemisch zur Gruppe der Schwefel im Molekül enthaltenden Organosüiziumverbindungen.
Die Additive vermitteln den silikatischen Füllstoffen verbesserte Verstärkungseigenschaften und
erhöhen bei der Vulkanisation die Vernetzungsausbeute; sie werden im folgenden stets als Verstärkungsadditive
bezeichnet
Es ist bekannt, daß Ruße allgemein und insbesondere die speziell entwickelten Ruß-Sorten in Kautschukvulkanisaten
nicht als bloße Füllstoffe vorliegen, sondern in bestimmter Weise als Verstärkerfüllstoff (aktiver
Füllstoff) mitwirken. Der Einfluß des Rußes auf die Verstärkung des Polymeren und die Bestimmung der
Kautschuk-Füllstoff- Wechselwirkung sind beispielsweise in der Zeitschrift »Kautschuk und Gummi, Kunststoffe«
(1966, Heft 8, Seiten 470 - 474 und 1970, Heft 1, Seiten 7 — 14) beschrieben.
In ihrer Aktivität von Rußen verschieden sind bekanntlich die silikatischen Füllstoffe wie beispielsweise
hochdisperse Kieselsäuren, Silikate oder dergleichen. Dieser Unterschied ist durch zweierlei Tatsachen
gekennzeichnet Zum ersten ist der Verstärkungseffekt silikatischer Füllstoffe wegen der völlig anders gearteten
Oberfläche zu dem der Ruße unterschiedlich. Zum zweiten beeinflussen aktive Kieselsäuren den Vulkanisationsprozeß,
insbesondere, wenn die Vulkanisation durch Schwefel und Beschleunigerzusätze bewirkt wird.
Bisher gibt es keine Schwefel-Vulkanisation, auf die
silikatische Füllstoffe nicht vernetzungsmindernd einwirken.
In den letzten Jahren ist schon versucht worden, durch Zumischung von chemischen Substanzen zu den
Ausgangsmischungen die Aktivität der silikatischen Füllstoffe zu verbessern.
So ist es bekannt Mercaptomethylalkoxysilane als Haftvermittler zwischen silikatischen Werkstoffen wie
Glas, Ton, Asbest oder Siliziumdioxid und organischen Harzen, wie Butadien-Styrol-Mischpolymerisaten, Naturkautschuk,
Polyesterharzen, Polystyrol und Styrol-Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisaten
zu verwenden, wobei diese Silane auf beliebige Weise auf die Substrate aufgebracht und mn den Harzen verbunden
worden sind (DT-OS 20 38 715).
Weiterhin sind als Organosiliziumsulfide bezeichnete Verbindungen mit einem sulfidischen Schwefelatom
zwischen zwei Kohlenwasserstoffresten bekannt und zur Verwendung als Haftvermittler oder auch als
Zwischenprodukte für Verbindungen, die als wasserabweisende Mittel oder Oxydationsinhibitoren verwendet
werden können, empfohlen worden. Die genannten Organosiliziumverbindungen können aber auch schwefelhaltige
Endgruppen wie die Thiocyanato-, Xanthogenato-, Thioäther-, Thionsäureestergruppe oder dergleichen
aufweisen (DT-OS 19 11 227).
Ähnliche Endgruppen besitzen auch die Organo-organooxysilane
beispielsweise das 3-Thiocyanatopropyltrimethoxy- oder triäthoxysilan, die gemäß der BE-PS
7 70 097 hervorragende Verwendung in vernetzbaren bzw. vulkanisierbaren Mischungen aus organischen
Polymeren, anorganischen Stoffen und entsprechenden Vernetzungs- oder Vulkanisationsmitteln bzw. -systemen
finden. Die in den beiden zuletzt genannten Druckschriften offenbarten Silane besitzen nur ein an
Kohlenstoff gebundenes Siliziumatom oder aber ein über ein Sauerstoff- bzw. Aminostickstoffatom noch
daran gebundenes weiteres Siliziumatom.
Bekannt sind weiterhin die y-Merkaptopropyltritjiethoxy-
und triäthoxysilane sowie das j£-Merkaptoäthyltriäthoxysüan
und andere, schwefelfreie Silane, die nach erfolgter Teilhydrolyse und Aufbringung auf die
Oberfläche von Kieselsäure- oder Süikatfulistoffteflchen
zur Erleichterung der Verarbeitbarkeit von Kautschukmischungen und Verbesserung der Festigkeitseigenschaften
von verstärkten Gummiartikeln dienen sollen (US-PS 33 50 345).
Bekannt sind ferner Reifenlaufflächen, hergestellt aus
einer Kautschukmischung, die eine Kieselsäure als Füllstoff und ein Silan als Kupplungsmittel enthält
,(BE-PS 7 60 999). Es werden überaus zahlreiche Silane
durch allgemeine Formeln dargelegt, aber aus der Einleitung, den Tabellen und Beispielen kann nur das
y-Merkaptopropyltrimethoxysilan als einziges erprobtes
Kupplungsmittel entnommen werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine Klasse von Schwefel im Molekül aufweisenden Organosilanen,
die sich in mehreren Hinsichten auszeichnen, aus den zahlreichen bekannten Silanen in ihren
Anwendungsvorteilen hervorragen und sich insbesondere als Verstärkungsadditive, wie unten noch zu
beschreiben und nachzuweisen, eignen. Die neuen Additive rufen in silikatische Füllstoffe enthaltenden
Kautschukmischungen und -vulkanisaten nicht vorausgesehene, wertvolle und technisch überragende Eigenschaften
hervor.
Die neuen Verstärkungsadditive in vulkanisierbaren Kautschukmischungen, die aus mindestens einem
Kautschuk, einem Vernetzungssystem, einem schwefelhaltigen
Organosilan, Füllstoff und gegebenenfalls weiteren üblichen Kautschukhilfsstoffen bestehen, sind
dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmischungen als Verstärkungsadditiv 0,1 bis 50 Gewichtsteife,
bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk, eines oder mehrerer Organosilane der allgemeinen Formel
40
Z-AIk-Sn-AIk-Z (I)
in der Z für die Gruppierungen
R1
-Si-R1
R2
R!
—Si—R2
—Si—R2
55
R2
ο: p2
R2
steht, in denen R1 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen oder der Phenylrest und R2 eine AlkoxveruDDe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine
60 Cycioalkoxygruppe mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine gerade oder verzweigte Alkylmercaptogruppe mit
1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, und wobei alle Symbole
Ri und R2 jeweils die gleiche oder eine verschiedene Bedeutimg haben können, Alk ein zweiwertiger,
gegebenenfalls ungesättigter, gerader oder verzweigter, gegebenenfalls cyclischer, Kohlenwasserstoffrest mit 1
bis 18 Kohlenstoffatomen ist und η eine Zahl von 2 bis 6
darstellt, sowie einen oder mehrere übliche silikatische Füllstoffe, gegebenenfalls in Mischung mit Ruß,
enthalten.
Die Alkoxygruppe als Bedeutung für R2 besitzt vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome, der Kohlenwasserstoffrest
—Alk— hat insbesondere 1 bis 6, vorzugsweise 2 oder 3 Kohlenstoff atome, und π ist vorzugsweise*
Vorzugsweise enthalten die Kautschukmischungen mindestens ein Organosilan der oben angegebenen
allgemeinen Formei I, in der Z für die Gruppierung
R2
/
—Si—R2
—Si—R2
steht, in welcher Gruppierung R2 eine Alkoxygruppe mit
einem bis acht Kohlenstoffatomen, vorzugsweise einem bis vier Kohlenstoffatomen, und in der
einen zweiwertigen geradkettigen, gesättigten Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 6, vorzugsweise 2 oder 3, Kohlenstoffatomen bedeutet
Die ausgewählten neuen Silane besitzen also in der Mitte des etwa symmetrisch aufgebauten Moleküls
mehrere Schwefelatome und zwei getrennte, gewissermaßen endständige Silangruppen. Es muß angenommen
werden, daß dieser Molekülaufbau die hervorragenden Eigenschaften der neuen Vulkanisationsverstärker bedingt.
Es ist bekannt, daß zur Verbesserung der gummitechnischen
Eigenschaften von vulkanisierbaren Kautschukmischungen, die neben Schwefel und üblichen Vulkanisationsbeschleunigern
silikatische Füllstoffe enthalten, empfohlen wurde, den Kautschukmischungen Trialkoxysilane
mit beispielsweise organofunktionellen Amino-, Glycidoxy-, Methacryloyl- oder Mercaptogruppen
einzuverleiben (Rubber World, 1963 [Oktober 1970], Seiten 53 bis 58). Es ist ferner bekannt, die Füllstoffe,
einschließlich Ruß, vor der Einarbeitung in die Kautschukmischungen mit Aminoalkylalkoxysilanen zu
modifizieren (FR-PS 14 99 348). Im gleichen Sinne ist es auch bekannt, Kaolin mit weiteren Silanen zu
modifizieren und in Kautschukmischungen einzusetzen (US-PS 32 27 675). Anwendungstechnisch erwiesen sich
die drei ersten der obengenannten vier Silane, also diejenigen, die keinen Schwefel enthalten, einerseits als
zu wenig wirksam in bezug auf die notwendige modulerhöhende Wirkung, damit die Vulkanisate aus
den Kautschukmischungen ein Wertniveau, das Kautschukmischungen mit Aktivruß als Füllstoff entspricht,
erreichen, andererseits bewirken diese Silane die gewünschte Herabsenkung der Mooney-Viskosität der
unvulkanisierten Kautschukmischungen und eine nur geringfügige Verkürzung der AnvulkanisationszeiL
Dagegen sind die mercaptofunktionellenTrialkoxysilane sehr wirksam bezüglich der Moöuierhöhung,
verkürzen aber ids Folge der hohen V^netzungsaktivität die Mooney-Scorch- und Mooney-Cure-Zeit so
stark, daß es nur unter Laborbedingungen gelingt, nicht s
anvulkanisierte Rohmischungen, insbesondere solche auf der Basis von Naturkautschuk oder Styrolbutadienkautschuk, herzustellen. Der Einsatz mercaptofunknoneller Organosilane in der groBindustriellen Praxis, wie
zum Beispiel in der Reifenindustrie, scheiterte bis heute an den nicht zu lösenden Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der raschen Anvulkanisation.
Bis zur Auffindung der schwefelhaltigen Silane gemäß
der obigen allgemeinen Formel I mußte es dem Fachmann als eine zwangläufige Folge erscheinen, daß
die optimale modulerhöhende Eigenschaft eines Organosilans in einer silikatische Füllstoffe enthaltenden
Kautschukmischung, wobei diese Eigenschaft als alleiniges Maß für die gummitechnische Wirksamkeit des
Süans ist, untrennbar verknüpft ist nut einer gravierenden Verkürzung der Anvulkanisationszeit der Rohmischungen, so daß diese industriell nicht mehr verarbeitbar waren.
Es war daher sehr überraschend, daß mit den Organosilanen der allgemeinen Formel I in silikatische
Füllstoffe, Schwefel und übliche Beschleuniger enthaltende Kautschukmischungen ein außerordentlich hoher
Verstärkungsaffekt (Modulerhöhung), der den Vulkanisaten Eigenschaften verleiht, die bisher nur mit
Aktivrußen gefüllten Kautschukmischungen vorbehalten waren, und gleichzeitig eine optimal sichere und
leichte Verarbeitbarkeit der Rohmischungen erzielt werden konnten.
Darüber hinaus weisen die die erfindungsgemäßen Verstärkungsadditive enthaltenden vulkanisierbaren
Kautschukmischungen und deren Vulkanisate neue wertvolle Eigenschaften auf, die nicht vorauszusehen
waren und die im einzelnen an Hand der folgenden, mit Zahlen belegten Beispiele dargelegt werden.
Das oben schon erwähnte 3-Mercapto-propyltrimethoxysilan erhöht in vulkanisierbaren Kautschukmischungen, die Kieselsäure als Füllstoff enthalten, die
Spannungswerte, Zerreißfestigkeiten, Abriebwiderstände, Stoßelastizitäten und Shore-Härten der Vulkanisate
deutlich. Ungünstig werden dagegen die Anvulkanisationszeiten und die Defo-Elastizitäten der unvulkanisierten Mischungen beeinflußt Die Anvulkanisationszeiten werden drastisch verkürzt Bei der Herstellung
solcher Mischungen im Innenmischer tritt oft sogar vorzeitige Anvulkanisation ein, die eine Weiterverarbeirung der Mischungen unmöglich macht Die Defo-Elastizitäten werden stark erhöht, was eine Erhöhung des
elastischen Kautschukanteils in der Rohmischung bedeutet und deren Weiterverarbeitung, z. B. beim
Spritzen, erschwert
Die die neuen Verstärkungsadditive enthaltenden vulkanisierbaren Kautschukmischungen zeichnen sich
dagegen durch bedeutende technische Vorteile bezüglich der Eigenschaften der Rohmischungen und der
Vulkanisate im Vergleich zu denjenigen nach dem Stand der Technik aus. Die Rohmischungen ergeben nun
insbesondere eine bisher nicht bekannte Verarbeitungssicherheit eine stark verminderte Verstrammung und
eine nur geringfügige Erhöhung der Defo-Elastizitäten. Alle diese vorteilhaften Eigenschaften bzw. Effekte
eröffnen erstmals die industrielle Verwendung solcher Mischungen. Die Eigenschaften der erhaltenen Vulkanisnte sind ausgezeichnete und sind mit den Eigenschaften
entsprechendenrußgefüllter Vulkanisate vergleichbar
oder sind diesen — wie noch gezeigt werden wird — sogar überlegen. Die genannten Verbesserungen der
Rohmischungs- und Vulkanisateigenschaften eröffnen erstmals Anwendungsgebiete für silikatische Füllstoffe,
die bisher nur dem Ruß als Verstärkerfüllstoff vorbehalten waren.
Der Begriff »sUikatischer Füllstoff« ist ein weitgefaßter und bezieht sich auf mit Kautschuken verträgliche
bzw. in vulkanisierbaren Kautschukmischungen einarbeitbare Füllstoffe, die aus Silikaten bestehen, Silikate
enthalten und bzw. oder Silikate im weitesten Sinne chemisch gebunden enthalten, einschließlich Mischungen von zwei oder mehr silikatischen Füllstoffen.
Insbesondere zählen zu den silikatischen Füllstoffen:
Hochdisperse Kieselsäuren (Siliziumdioxid) mit spezifischen Oberflächen im Bereich von etwa 5 bis 1000,
vorzugsweise 20 bis 40OmVg (mit gasförmigem Stickstoff bestimmt nach der bekannten Methode
gemäß BET) und mit Primärteilchengrößen im Bereich von etwa 10 bis 400 nm, die hergestellt werden können
zum Beispiel durch Ausfällung aus Lösungen von Silikaten, durch hydrolytische und bzw. oder oxidative
Hochtemperaturumsetzung, auch Flammenhydrolyse genannt von flüchtigen Siliziumhalogeniden oder durch
ein Lichtbogenverfahren. Diese Kieselsäuren können gegebenenfalls auch als Mischoxide oder Oxidgemische
mit den Oxiden der Metalle Aluminium, Magnesium, Calcium, Barium, Zink, Zirkon und/oder Titan vorliegen.
Synthetische Silikate, z.B. Aluminiumsilikat oder
Erdalkalisilikate wie Magnesium- oder Calctumsilikat mit spezifischen Oberflächen von etwa 20 bis 400 m2/g
und Primärteilchengrößen von etwa 10 bis 400 nm.
Natürliche Silikate, z. B. Kaoline und Asbeste sowie
natürliche Kieselsäuren.
Glasfasern und Glasfasererzeugnisse wie Matten, Stränge, Gewebe, Gelege und dergleichen sowie
Mikrcglaskugeln.
Die genannten Silikatfüllstoffe können in Mengen von etwa 10 oder gegebenenfalls noch darunter bis zu
etwa 250 Gewichtsteilen, bezogen auf lOOGevichtsteile
des Kautschukpolymeren, eingesetzt werden.
Als Füllstoff-Mischungen können beispielsweise Kieselsäure/Kaolin oder Kieselsäure/Glasfasern/Asbest,
sowie Verschnitte der silikathaltigen Verstärkerfüllstoffe mit den bekannten Gummirußen, z. B. Kieselsäure/
ISAF-Ruß oder Kieselsäure/Glasfaserkord/HAF-Ruß.
Typische Beispiele der erfindungsgemäß verwendbaren silikatischen Füllstoffe sind z.B. die im Inland
hergestellten und vertriebenen Kieselsäuren und Silikate syntheti-iCher und natürlicher Herkunft
Weiterhin können den vulkanisierbaren Kautschukmischungen verschiedene Zusatzstoffe, wie sie in der
Gummiindustrie wohl bekannt sind und verbreitet verwendet werden, zugemischt werden.
Es ist mit mehreren Vorteilen verbunden, wenn das erfindungsgemäße Additiv nicht als solches der
kautschukmischung hinzugefügt wird, sondern daß zunächst eine Mischung aus mindestens einem silikatischen Füllstoff und mindestens einem Organosilan der
oben angegebenen allgemeinen Formel I angefertigt und diese sodann oder auch erst später der Kautschukmischung bzw. den übrigen Mischungsbestandteilen der
Kautschukmischung auf übliche Weise und mit Hilfe von üblichen Mischgeräten einverleibt und darin gleichmäßig verteilt wird.
Bei der Herstellung der Vormischung entsteht selbst dann noch ein rieselfähiges, praktisch trockenes
Produkt, wenn dem silikatischen Füllstoff eine gleiche oder sogar größere Gewichtsmenge an flüssigem
Organosilan hinzugemischt wird. Es ist somit auch möglich, nur einen Teil des insgesamt benötigten
Füllstoffes, der als Vormischung bereits die gesamte notwendige Silanmenge enthält, zur Herstellung der
Kautschukmischung einzusetzen.
Beispiele für Organosilan der oben angegebenen allgemeinen Formel I sind die Bis-[trialkoxysilyl-alkyl-(l)]-polysulfide
wie Bis-[2-trimethoxy-, -triäthoxy-, -tri-(methyläthoxy)-,
-tripropoxy-, -tributoxy- bis zu -trioctyloxysilyl-äthyl]-polysulfide,
und zwar die Di-, Tri-, Tetra-, Penta- und Hexasulfide, weiterhin die Bis-[3-trimethoxy-,
-triäthoxy-, -tri-(methyläthoxy)-, -tripropoxy-, -tributoxy- bis zu -trioctyloxypropyl]-polysulfide, und
zwar wiederum die Di-, Tri-, Tetra- usw. bis zu Hexasulfide, des weiteren die entsprechenden Bis-[3-trialkoxysilyl-isobutyl]-polysulfide,
die entsprechenden Bis-[4-trialkoxysilyl-butyl]-polysulfide bis zu den Bis-[6-trialkoxysilyl-hexyl]-polysulfiden.
Von diesen ausgewählten, relativ einfach aufgebauten Organosilanen der
allgemeinen Formel 1 werden wiederum bevorzugt die Bis-[3-trimethoxy-, triäthoxy- und -tripropoxysilyl-propyl]-polysulfide,
und zwar die Di-, Tri- und Tetrasulfide. Diese und weitere auch mit gutem Erfolg einsetzbare
Organosilane der allgemeinen Formel I lassen sich beispielsweise gemäß den in den DT-OS 21 41 159 und
21 41 160 beschriebenen Verfahren herstellen.
Die neuen erfindungsgemäß zu verwendenden Silane können in den vulkanisierbaren Kautschukmischungen
in Mengen von 0,1 bis 50 Gewichtsteilen, vorzugsweise in Grenzen zwischen 0,5 und 25 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk, eingesetzt werden.
Zur Anwendung können die beschriebenen Organosilane den vulkanisierbaren Kautschukmischungen oder
den Bestandteilen dieser Mischungen direkt zugesetzt werden. Dabei ist es nicht erforderlich und nicht von
Vorteil, die Organosilane vor dem Einsatz zu hydrolysierea
Die beschriebenen Organosiliziumverbindungen können
aber auch, insbesondere aus Gründen der leichteren Dosierbarkeit und Handhabung, einen Teil des zu
verwendenden Füllstoffes zugemischt werden, wodurch die flüssigen Organosilane in ein pulvriges Produkt
überführt werden und so zur Anwendung gelangen. Es ist gegebenenfalls aber auch möglich, jedoch nicht mit
speziellen Vorteilen verbunden, die Organosilane auf
die Oberfläche der Füllstoffteilchen gleichmäßig aufzubringen und in dieser Form zur Verwendung zu führen.
Die 3 oder auch nur 2 der geschilderten Verwendungsweisen können auch kombiniert werden.
Die vuDcarasierbaren Kautschukmischungen können
mit einem oder mehreren, gegebenenfalls ölgestreckten,
natürlichen und bzw. oder synthetischen Kautschuken hergesteflt werden. Dazu zählen insbesondere Naturkautschuke, synthetische Kautschuke, vorzugsweise
Dien-Elastomere wie zum Beispiel solche aus Butadien,
ans Isopren, aus Butadien- and Styrol, aas tn and
Ar oder aas 2-Qubrbutadien, femer Botyflcautschak and iuuogenierter Butylkautschuk wie chlorierter oder bromierter Butylkautschuk, weiterhin die
übrigen bekannten Dienkautschuke wie baspieisw
kautschuke kommen gegebenenfalls auch für die Verwendung im Sinne der Erfindung in Frage.
Die vulkanisierbaren Kautschukmischungen aus der organischen Polymeren, dem Vernetzungssystem, der
silikatischen Füllstoffen und den Organosilan-Additiver können gegebenenfalls noch bekannte Reaktionsbe
schleuniger sowie gegebenenfalls eine oder mehrer« Verbindungen aus der Gruppe der Alterungsschutzmit
tel, Wärmestabilisatoren, Lichtschutzmittel, Ozonstabi
lisatoren, Verarbeitungshüfsmittel, Weichmacher, Kleb
rigmacher, Treibmittel, Farbstoffe, Pigmente, Wachse Streckmittel wie z. B. Sägemehl, organische Säuren wi(
z. B. Stearin-, Benzoe- oder Salicylsäure, ferner Bleioxic oder Zinkoxid, Aktivatoren wie z. B. Triäthanolamin
Polyäthylcnglykol oder Hexantriol, die sämtlich in dei
Gummiindustrie und -technik bekannt sind, hinzugefüg werden. Für die Vulkanisation werden den Kautschuk
mischungen im allgemeinen Vernetzungsmittel wi< insbesondere Peroxide, Schwefel oder im speziellen FaI
Magnesiumoxid sowie gegebenenfalls Vulkanisations beschleuniger oder Gemische dieser hinzugemischt
Die Herstellung der Kautschukmischungen sowi< Formgebung und die Vulkanisation erfolgt nach der
üblichen Verfahren der Kautschukindustrie.
Industrielle Einsatzgebiete für die beschiriebenei
vulkanisierbareti Kautschukmischungen sind beispiels
weise:
Technische Gummiartikel wie Kabelmäntel, Schlau
ehe, Treibriemen, Keilriemen, Förderbänder, Walzenbe läge, Fahrzeug-, insbesondere PKW- und LKW-Reifen
laufflächen sowie -Reifenkarkassen- und -Reifenseiten wände, Geländereifen, Besohlungsmaterialien für Schu
he, Dichtungsringe, Dämpfungselemente. Bewährt ha ben sich die neuen Kautschukmischupgen auch fü
Glasfaser-Haftmischungen und dergleichen.
Im folgenden werden einige Rezepturen für die neuei
vulkanisierbaren Kautschukmischungen mit Prüfergeb nissen von Vulkanisaten und Auswertungen bzw
Vergleiche dieser Ergebnisse gegeben. Darin wiederho len sich viele verschiedene Begriffe, so daß Abkürzun
gen verwendet werden können:
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
Abkürzung Bezeichnung
Gemessei in
Ü5
Spez.Gew.
VZ
VT
ZF
M
BD BlD. E
SH
A AT
die Terporymeren aus Äthylen, Propylen and zum
Porypentenamer, Carboxy}- oder Epoxydkautschuke
and dergleichen bekannte Elastomere. Die chemischen
Derbhärte
4 Minuten
spezifisches Gewicht
Dehnung
■Bruchdehnung
bleibende Dehnung nach Bruch
Minuten Minuten
g/cm3
Minuten
0C
kp/ern*
kp/cm2
kp/cm
οπή3
0C
«09531/49
Rezeptur
Zum Vergleich
Mischung 1
Mischung 2
Erfindungsgemäß
Mischung 3
10
Prüfungsnormen
Die physikalischen Prüfungen wurden bei Raumtemperatur nach folgenden Normvorschriften ausgeführt:
Zugfestigkeit, Bruchdehnung und DIN 53 504
Spannungswert an 6 mm
starken Ringen
Weiterreißwiderstand DIN 53 507
Stoßelastizität DIN 53 512
Shore-A-Härte DIN 53 505
Spezifisches Gewicht DIN 53 550
Mooney-Prüfung DlN 53 524
Goodrich Flexometer (Bestimmung ASTM
der Wärmebildung = Heat build-up. D 623-62
Abrieb DIN 53 516
Die Vulkanisate wurden stets in einer dampfbeheizten
Stufenpresse bei den angegebenen Vulkanisationstemperaturen hergestellt.
In den Beispielen sind die Mengen der Mischungsbestandteile stets in Gewichtsteilen angegeben.
25
Rezeptur
Zum Vergleich Erfindung!
gemäß
Mischung Mischung Mischung 1 2 3
Bis-[3-trimethoxy- — — 2 silylpropyl]-trisulfid
Dibenzothiazyl- 0,8 0,8 0,8 disulfid
ίο Diphenylguanidin 2,25 2,25 2,25
Schwefel 2,5 2,5 2,5
Mischweise:
Vormischen in einem Kneter bei 80° Durchfluß temperatur
Zugabe bzw. Handlung
Beendet nach
Naturkautschuk
'/2 Menge der Kieselsäure,
Stearinsäure
'/2 Menge der Kieselsäure,
Zinkoxid, Organosilan
Säubern, Lüften
Ausfahren
0 Minuten
1 Minute
2,5 Minuten
4 Minuten 4,5 Minuten
35
DH/DE
Naturkautschuk 100 100 100
Pentachlorthio- 0,25 0,25 0,25
phenyl-Zinksalz
Feinteilige, gefällte 40 40 40
Kieselsäure &
Zinkoxid 3 3 3 ös
Stearinsäure 2 2 2 ML
S-Mercaptopropyl- — 2—45 Spez.
trimethoxysilan Gewicht
Diese Mischung wurde 24 Stunden lagern gelassen Danach erfolgte das Fertigmischen im Kneter bei
8O0C Durchflußtemperatur (Mischzeit 1,5 Minuten).
Eigenschaften der unvulkanisierten Mischungen Mischung 1 Mischung 2 Mischung
675/20
6,4
7,5
57
7,5
57
anvulkanisiert
232 (steigt) 1,13
650/20
5,0 5,8 54 1,13
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen
Vulkanisationsteinperatur: 1500C
Mischung | VZ | ZF | M 300 | BD | BLO. | E | SH | EF | A |
1 | 10 | 256 | 62 | 622 | 41 | 50 | 62 | 39 | |
20 | 250 | 58 | 630 | 43 | 47 | 64 | 31 | ||
40 | 229 | 48 | 640 | 37 | 46 | 62 | 35 | 165 | |
60 | 227 | 42 | 678 | 33 | 45 | 62 | 35 | ||
I | 10 | ausgefallen | wegen | vorzeitiger | Anvulkanisation | ||||
20
jffl |
|||||||||
W 60 |
|||||||||
\ | 10 | 274 | 95 | 558 | 41 | 47 | 63 | 27 | |
20 | 257 | 94 | 548 | 36 | 48 | 64 | 29 | ||
40 | 262 | 84 | 580 | 35 | 48 | 61 | 25 | 140 | |
60 | 242 | 76 | 582 | 28 | 47 | 61 | 27 |
Q-
12 /
Rezeptur
Zum Vergleich
Vormischen in einem Kneter bei 80° Durchfluß Erfindungs- temperatur
gemäß 5
gemäß 5
Mischung Mischung Mischung 1 2 3
Cis-1,4-Polyisopren- | 100 | — | 0,8 | 100 | _ | 0,8 | 100 | 1,5 | |
kautschuk | |||||||||
Feinteilige, gefällte | 50 | — | 1,6 | 50 | 1,6 | 50 | 0,8 | ||
Kieselsäure | 2,5 | 2,5 | |||||||
Weichmacher (naph- | 3 | 3 | 3 | 1,6 | |||||
thenischer Kohlen | 2,5 | ||||||||
wasserstoff) | |||||||||
Zinkoxid (aktiv) | 2 | 2 | 2 | ||||||
Alterungsschutz | 1 | 1 | 1 | ||||||
mittel (Gemisch von | |||||||||
aralkylierten | |||||||||
Phenolen) | |||||||||
Gemisch aus | 4 | 4 | 4 | ||||||
gleichen Teilen fein- | |||||||||
teiliger gefällter | |||||||||
Kieselsäure (BET- | |||||||||
Oberfläche 230 mVg) | |||||||||
und Hexantriol | |||||||||
Benzoesäure | 0,8 | 0,8 | 0,8 | ||||||
3-Mercaptopropyl- | 1,5 | ||||||||
trimethoxysilan | |||||||||
Bis-[3-triäthoxysilyl- | |||||||||
propyl]-tetrasulfid | |||||||||
Dibenzothiazyl- | |||||||||
disulfid | |||||||||
Diphenylguanidin | |||||||||
Schwefel |
Zugabe bzw. Handlung
•5 Beendet nach
Cis-1,4-Polyisoprenkautsch.uk | 0 Minuten |
'/2 Menge der Kieselsäure, | 1 Minute |
Stearinsäure | |
'/2 Menge der Kieselsäure, Weich | 2,5 Minuten |
macher, Zinkoxid, Organosilan | |
Säubern, Lüften | 4 Minuten |
Ausfahren | 4,5 Minuten |
Die Mischung wurde nach 24 Stunden Lagerzeit bei 80°C Durchflußtemperatur im Kneter fertiggemischt
(Mischzeit 1,5 Minuten).
Eigenschaften der unvulkanisierten Mischungen
35
Mischung 1 | Mischung 2 | Mischung 3 | |
(erfindungs gemäß) |
|||
DH/DE | 1500/6,0 | anvulkani | 1375/7,0 |
siert | |||
ß | 9,2 | — | 6,5 |
/35 | 11,6 | — | 8,4 |
ML 4 | 100 | 154 (steigt) | 91 |
Spez. | U3 | 1,14 | 1.14 |
Gewicht |
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen Vulkanisationstemperatur: 134° C
Mischung | VZ | ZF | M 300 | BD | BI. D. | E | SH | EF | A |
1 | 10 | 136 | 21 | 707 | 17 | 33 | 48 | 20 | |
20 | 198 | 27 | 742 | 24 | 36 | 59 | 30 | 196 | |
30 | 215 | 31 | 733 | 30 | 36 | 61 | 28 | ||
40 | 220 | 34 | 723 | 34 | 38 | 61 | 23 | ||
2 | 10 | ausgefallen | wegen | vorzeitiger | Auvulkanisation | ||||
20 | |||||||||
30 | |||||||||
40 | |||||||||
3 | JO | 199 | 47 | 632 | 23 | 40 | 63 | 40 | |
20 | 242 | 63 | 640 | 31 | 42 | 68 | 44 | 158 | |
30 | 266 | 79 | 628 | 36 | 43 | 71 | 41 | ||
40 | 272 | 87 | 620 | 41 | 44 | 72 | 43 |
In den Beispielen 1 und 2 werden Kautschukmischun- &,
gen auf Basis van natürlichem bzw. synthetischem as- 1,4-Polyisopren, die als Silikatfüllstoff eine gefällte
feinteilige Kieselsäure (BET-Oberfläche 210 m2/g) enthalten, verwendet. Ais Verstärkeradditive für die
Kautschukmischnngen dienten Bis-[3-triniethoxysilylpropyfj-trisulfid bzw. Bis-{3-triäthoxysilyl-propyl]-tetrasnlfid. wobei eis Vergieichssabsianz das 3-Mcrtaptopropyl-trimethoxysilan gemäß Stand der Technik herange
zogen wurde. Wie schon die Eigenschaften der unvnDcanisierten Mischungen zeigen, führt die praxisgerechte Mischungshersteihmg im Innenmischer nur bei
den erfindungsgemäß zusammengesetzten Kautschukmischungen zu westerverarbeitungsfähigen Rohmischungen, während die Vergleichsmischnngen wegen
vorzeitiger Auvulkanisation nicht weiterverarbeitet werden konnten.
Die polysolfidischen Organosflane verkürzen in den
Mischungen die Anvulkanisationszeiten f5 und t35 nur
geringfügig und beeinflussen die Mooney-Plastizitäten (ML 4) sowie das Verhältnis DH/DE nicht negativ, wenn
man mit den Bezugsmischungen ohne Organosilan-Zusatz vergleicht
Die Vulkanisationseigenschaften der neuen Kautschukmischungen sind, verglichen mit der silanfreien
ßezugsmischung, bezüglich der Zerreißfestigkeiten etwas, bezüglich der Spannungswerte (Moduli 300)
deutlich verbessert, wodurch der Verstärkungseffekt,
der erfindungsgemäß erzielt wird, mit Zahlen belegt nachgewiesen ist Die sogenannten wichtigen Vorteile
werden durch Vermittlung der eingesetzten Organosilane hervorgerufen.
Die Mischung 3 des Beispiels 2 weist zusätzlich außerordentlich hohe Weiterreißfestigkeitswerte
(Weiterreißwiderstand) auf.
Rezeptur
Mischung
1
1
Erfindungsgemäß
2 3
IO
3-Mercaptopropyl-
trimethoxysilan
propyl]-tetrasulfid
cyclo-hexylsulfen-
amid
Diphenylguanidin
Schwefel
0,4
0,8
2,0
2,0
1,5
0,4
0,8 2,C
1,5
0,4
0,8
2,0
Vormischen in einem Kneter bei 80° Durchflußtemperatur
Rezeptur
1 ί
Beendet nach Minuten
gemäß
Mischung
Kautschuk
gefällt
Teilen feinteiliger
gefällter Kieselsäure
und Hexantriol
mittel (Gemisch von
aralkylierten Phenolen)
3°
35
Va Menge Aluminiumsilikat, Stearinsäure. 1
Alterungsschutzmittel
'/2 Menge Aluminiumsilikat, Weich- 2,5
macher, Zinkoxid, Organo^ilan, sonstige
Chemikalien
Ausfahren 4,5
Beschleuniger und Schwefel werden auf der Walze zugemischt (Mischzeit 1,5 Minuten).
Sty Ka
Su A! mi ar nc
40
Erfindungsgemäße Mischune 3
B 4,9
Ö5 5.9
ML 4 7ö
196 (steigt) 1,16
3.1 4,3 82 1,16
Mischung | VZ | ZF | M 300 | 78 | BD | BLD. | E | SH | EF | A |
1 | 8 | 127 | 39 | 69 | 610 | 19 | 47 | 58 | 5 | |
10 | 140 | 40 | 71 | 630 | 21 | 47 | 58 | 4 | ||
15 | 146 | 41 | 72 | 690 | 18 | 47 | 58 | 5 | 160 | |
20 | t21 | 41 | 583 | 16 | 47 | 58 | 4 | |||
2 | 8 | ausgefallen wegen | vorzeitiger | Anvulkar isation | ||||||
10 | ||||||||||
15 | ||||||||||
20 | ||||||||||
3 | 8 | 142 | 560 | 15 | 50 | 59 | C. | |||
10 | !4C | 528 | 13 | 5Θ | 59 | 5 | ||||
15 | 130 | 465 | 11 | 51 | 60 | 4 | 132 | |||
20 | 121 | 500 | 13 | 51 | «η | |||||
4 | 22 | 55 | 577 | |
Beispiel | Mischweise: | |||
Rezeptur
Zum Vergleich
Mischung Mischung 1 2
Erfindungsgeraäß
Mischung
Vormischen in einem Kneter bei 80° Durchflußtemperatur
Zugabe bzw. Handlung
Styrol-Butadien- | 100 | — | 1 | 100 | — | 1 | 100 | — | 2 |
Kautschuk | |||||||||
Feinteilige, gefällte | 50 | — | 2 | 50 | 2 | 50 | 1 | ||
Kieselsäure | 2 | 2 | |||||||
Zinkoxid (aktiv) | 1 | 1 | 1 | 2 | |||||
Stearinsäure | 2 | 2 | 2 | 2 | |||||
Alterungsschutz | 1 | 1 | 1 | ||||||
mittel (Gemisch von | |||||||||
aralkylierten Phe | |||||||||
nolen) | |||||||||
Polyäthylenglykol | 2 | 2 | 2 | ||||||
3-Mercaptopropyl- | 2 | ||||||||
trimethoxysilan | |||||||||
Bis-[3-trimethoxy- | |||||||||
silylpropyl]-disulfid | |||||||||
Dibenzothiazyl- | |||||||||
disulfid | |||||||||
Diphenylguanidin | |||||||||
Schwefel |
Beendet nach Minuten
IO
«5
Styrol-Butadien-Kautschuk 0
>/2 Menge der Kieselsäure, Stearinsäure, 1
Alterungsschutzmittel
•Λ Menge der Kieselsäure, Zinkoxid, 2J5
Organosilan, sonstige Chemikalien
Säubern, Lüften 4
Ausfahren 4,5
Nach 24 Stunden Lagerung wird die Mischung im Kneter bei 80°C Durchflußtemperatur fertiggeniischt
(Mischzeit 1,5 Minuten).
Eigenschaften der un vulkanisierten Mischungen
Mischung 1 | Mischung 2 | Mischung 3 | |
gemäß der | |||
Erfindung | |||
DH/DE | 2250/19,5 | anvulkanisiert | 2050/31,0 |
te | 8,1 | — | 7,8 |
äs | 10,0 | — | 9,6 |
ML 4 | 143 | 242 (steigt) | 116 |
Spez. Gewicht | 1,16 | 1,16 | 1,1/' |
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen Vulkanisationstemperatur: 150° C
Mischung VZ | Rezeptur | ZF | M 300 | BD | Bl. D. E | 5 | 592 | 33 32 | SH | EF | Zum Vergleich | 1,2 | Mischung | - | 1,2 | A | 2,5 |
1 5 | 170 | 40 | 660 | 40 33 | 548 | 29 32 | 71 | 17 | Mischung | ||||||||
10 | 174 | 42 | 640 | 34 33 | iich | 523 | 24 32 | 72 | 14 | 1 | 1,2 | 2,5 | 1,2 | ||||
15 | '78 | 41 | 625 | 31 33 | 513 | 21 32 | 71 | 13 | 2,75 | 2,75 | 126 | 1,2 | |||||
20 | 196 | 42 | 647 | 32 33 | Mischung | Rezeptur | 71 | 14 | |||||||||
2 5 | Styrol-Butadien- | ausgefallen | wegen vorzeitiger Anvulkanisatiorl | 2 | - | 1,2 | |||||||||||
10 | Kautschuk | FrfindunfiTS- | 2,75 | ||||||||||||||
15 | Kolloidkaolin | 100 | L-J1 111 IU U I I ^n O gemäß |
3-Mercaptopropyl- | 609 531/494 | ||||||||||||
20 | Zinkoxid | Mischung | 60 trimethoxysilan | ||||||||||||||
3 5 | Stearinsäure | 208 | 63 | 75 | 3 | Bis-[3-triäthoxy- | 70 | 17 | |||||||||
10 | 222 | 77 | 4 | silyl-propyl]-tetra- | 71 | 13 | |||||||||||
15 | 222 | 85 | 2 | 100 | suifid | 70 | 14 | 89 | |||||||||
20 | 216 | 85 | fi Dtbenzothiazyl- | 71 | 13 | ||||||||||||
Beispiel | 75 | 5 disulfid | Erfinclungs- gemäß |
||||||||||||||
4 | Diphenylguanidin | Mischung | |||||||||||||||
Zum Verpif | 2 | Schwefel | |||||||||||||||
* -' * til V ^* 1 ^~ I > | — | ||||||||||||||||
Mischung | |||||||||||||||||
1 | |||||||||||||||||
100 | |||||||||||||||||
75 | |||||||||||||||||
4 | |||||||||||||||||
2 | |||||||||||||||||
Mischweise
Vormischen in einem Kneter bei 80° Durchflußtempenatur
Beendet nach Minuten
Nach 24st0ndigem Lagern der Mischung wurde im Kneter bei 800C Durchflußtemperatur fertiggemischt
(Mischzeit 14 Minuten).
Eigenschaften der unvulkanisierten Mischungen '
Eigenschaften der unvulkanisierten Mischungen '
Mischung 1 Mischung 2 Erfindungsgemäße
Mischung 3
Kautschuk | 0 | DH/DE | 1750/27 | 2550/324 | 1450/234 |
Vz Menge des Kaolins, Zinkoxid, | 24 | 10 ß | 34,0 | 6,6 | 29,2 |
Organosilan | Ö5 | 41,3 | 11,6 | 382 | |
Säubern, Lüften | 4 | ML 4 | 63 | 80 | 61 |
Ausfahren | 4,5 | Spez. Gewicht | 132 | 1,32 | U2 |
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen
Vulkanisationstemperatur: 1500C
Vulkanisationstemperatur: 1500C
Mischung | VZ | ZF | M 300 | BD | Bl. D | E | SH | EF | A |
1 | 15 | 101 | 50 | 635 | 53 | 45 | 64 | 13 | |
30 | 99 | 66 | 483 | 36 | 42 | 67 | 6 | ||
45 | 96 | 65 | 490 | 34 | 40 | 66 | 6 | 268 | |
60 | 94 | 64 | 480 | 34 | 40 | 67 | 9 | ||
2 | 15 | 154 | 137 | 335 | 18 | 45 | 67 | 8 | |
30 | 146 | 138 | 307 | 13 | 44 | 68 | 5 | ||
45 | 145 | 133 | 505 | 10 | 43 | 68 | 5 | 210 | |
60 | 147 | 303 | 11 | 42 | 67 | 5 | |||
M 200 | |||||||||
3 | 15 | 125 | 77 | 440 | 22 | 42 | 66 | 8 | |
30 | 125 | 101 | 287 | 14 | 41 | 69 | 5 | ||
45 | 125 | 102 | 262 | 10 | 40 | 69 | 5 | 223 | |
60 | 129 | 104 | 293 | 14 | 39 | 69 | 4 |
In den Beispielen 3 bis 5 wurden vulkanisierbare Kautschukmischungen auf Basis von Styrol-Butadien-Mischpolymeren,
die als Silikatfüllstoffe synthetisches Aluminiumsilikat bzw. gefällte Kieselsäure bzw. ein
natürliches Silikat (Kolloidkaolin) enthalten, verwendet Als Organo:»ilan-Verstärkungsadditive kamen Bis-[3-triäthoxysilyl-propylj-letrasulfid
bzw. Bis-[3-trimethoxysilyl-propylj-disulfid
zum Einsatz; diese wurden dem 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan (Stand der Technik)
in sonst gleichen Mischunger, gegenübergestellt.
Gemäß den Beispielen 3 und 4 gelingt es nicht, mit 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan unter praxisgerechten
Bedingungen ohne vorzeitige Anvulkanisation Knetermischungen herzustellen, während dies bei den
Kautschukmischungen mit den polysulfidischen Organosilanen problemlos möglich ist.
Die Vulkanisationseigenschaften der neuen vulkanisierbaren Kautschukmischungen sind im Vergleich zu
der jeweiligen Bezugsmischung ohne Silanzusatz deutlich verbessert: Zugfestigkeit und Spannungswert
sind erhöht, die bleibende Dehnung nach Bruch wird verringert und der DIN-Abrieb verbessert.
Das Beispiel 5 zeigt, daß diese Effekte auch beim Einsatz eines so relativ inaktiven Silikatfüllstoffes wie
Kolloidkaolin eintreten.
Das Beispiel 5 demonstriert auch bezüglich der Eigenschaften der unvulkanisierten Mischungen den
deutlichen Fortschritt der vorliegenden Erfindung gegenüber dem Stand der Technik: 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan
erhöht als Mischungsbestandteil die Werte für DH/DE und ML 4. und es verkürzt drastisch
die Anvulkanisationszeit f5. Bei den neuen vulkanisierbaren
Kautschukmischungen sind dagegen die Werte DH/DE und ML 4 im positiven Sinne verändert,
während die Anvulkanisationszeit fs von derjenigen der
Vergleichsmischung nicht wesentlich verschieden ist.
Die folgenden Beispiele 6 bis 9 belegen, daß die neuen vulkanisierbaren Kautschukmischungen auch auf Basis
von Butadien-Acrylnitril-Mischpolymeren, Butylkautschuk, Polychloroprenkautschuk oder Äthylen-Propylen-Terpolymeren
mit gleich gutem Erfolg hergestellt werden können.
Rezeptur | Vergleichs | — | 1,5 | Erfindungs |
mischung 1 | 1,5 | gemäße | ||
2,75 | Mischung 2 | |||
Butadien-Acrylnitril- | 100 | 100 | ||
Kautschuk | ||||
Pyrogene Kieselsäure | 40 | 40 | ||
(BET-Oberfläche | ||||
130 + 25nWg) | ||||
Zinkoxid | 4 | 4 | ||
Bis-[3-triäthoxysilyl- | 1,5 | |||
propyl]-tetrasulfid | ||||
Dibenzothiazyldisulfid | 1,5 | |||
Diphenylguanidin | 1,5 | |||
Schwefel | 2,75 |
Beendet nach Minuten
Nach 24stündigem Lagern wurde die Mischung im
Kneter bei 800C Durchflußtemperatur fertiggemischt
(Mischzeit 1,5 Minuten).
1/2 Menge der Kieselsäure, 1
1/2 Menge der Kieselsäure, Zinkoxid, 2^
Ausfahren 4,5
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen Vulkanisationstemperatur: 1500C
Mischung 1
Mischung
DH/DE | 2350/26 |
6 | 10,6 |
ös | 13,4 |
ML 4 | 132 |
Spez. Gewicht | Ul |
1950/31 7,8 9,8 105 UO
ZF
M 200
BD Bl. D.
SH
EF
60
80
100
120
60
80
100
120
182
178
161
158
200
210
226
228
99 110 106 109
179 189 187 204
303 285 265 262
218 215 215 225
Rezeptur
Vergleichs- Erfindungsmischung 1 gemäßä
Mischung
'/2 Menge der Kieselsäure, Stearinsäure 2
18 | 76 |
17 | 77 |
17 | 76 |
17 | 79 |
16 | 78 |
16 | 78 |
16 | 77 |
16 | 78 |
12 10 12 13
7 9 9 8
107
Beendet nach (in Minuten)
Zinkoxid 5 5
tetrasulfid
2-Mercaptobenzothiazol 1 1
Schwefel 1,5 1,5
'/2 Menge der Kieselsäure, Zinkoxid,
Organosilan, Weichmacher Säubern, Lüften
Ausfahren
Das Fertigmischen erfolgte auf der Walze bei 500C
Walzentemperatur:
Beendet nach (in Minuten)
2mal rechts und links einschneiden
2mal rechts und links einschneiden
Mischung 1
Mischung
Beendet nach (in Minuten)
DH/DE | 4300/3 |
ß | 1,2 |
/35 | 40 |
ML4 | 135 |
Spez. Gewicht | 1,15 |
3200/5 2,9 17,6 112 1,15
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen Vulkanisationstemperatur: 1600C
ZF
M 300
BD Bl. D.
SH
EF
10 | 85 | 19 | 893 | 100 | 12 | 64 | 15 |
20 | 103 | 23 | 850 | 100 | 13 | 67 | 16 |
■4 '21 | M 300 | 8 | 22 55 | 577 | IZ | E | 22 | EF | A | |
27 28 28 |
U) U) ω | 23 25 26 |
270 | |||||||
Fortsetzung | ZF | 27 34 40 43 45 |
BD | BLD. | 11 11 12 12 12 |
SH | 17 22 23 28 27 |
227 | ||
Mischung VZ | 117 116 112 |
818 795 778 |
100 96 93 |
68 70 70 |
||||||
1 40 60 80 |
108 133 145 148 151 |
805 773 738 708 693 |
97 78 68 64 63 |
63 64 67 69 69 |
||||||
2 10 20 40 60 80 |
Beispiel | Mischweise: | ||||||||
Rezeptur
Vormischen im Kneter bei 60° C Durchflußtemperatur
Vergleichs- Erfindungsmischung 1 gemäße
Mischung 2 Zugabe bzw. Handlung
Beendet nach
Polychlorbutadienkautschuk | 100 | 0,75 | 100 |
Di-o-tolylguanidin | 0,5 | 5 | 0,5 |
Magnesiumoxid | 4 | 4 | |
Stearinsäure | 1 | 1 | |
Mischung aus Flüssig- und | 1 | 1 | |
Weichparaffinen (Vaseline) | |||
Phenyl-0-naphthylamin | 2 | 2 | |
(Alterungsschutzmittel) | |||
Feinteilige, gefällte Kiesel | 50 | 50 | |
säure | |||
Weichmacher | 10 | 10 | |
(naphthenische Kuhlen | |||
wasserstoffe) | |||
Bis-[3-triäthoxysilyl- | — | 1,5 | |
propyl]-tetrasulfid | |||
2-Merkaptoimidazolin | 0,75 | ||
Zinkoxid | 5 |
Polychlorbutadien, Guanidinderivat 0 Minuten Alterungsschutzmittel, Magnesiumoxid
l Minute Stearinsäure, Vaseline, '/3 der Menge der Kieselsäure
1/3 der Menge der Kieselsäure, '/2 der 2,5 Minuten
Menge des Weichmachers, Organosilan
'/3 der Menge der Kieselsäure, '/2 der
Menge des Weichmachers
Säubern, Lüften 4 Minuten
Säubern, Lüften 4 Minuten
Ausfahren und 5 Minuten im Wasser- 5 Minuten bad kühlen
Nach 24 Stunden Lagerung wurde der Mischung nun im Kneter bei 6O0C Durchflußtemperatur da? 2-Merkaptoimidazolin
und das 7inkoxid zugemischt und dann 5 Minuten im Wasserbad gekühlt.
Eigenschaften der unvulkanisierten Mischungen
Mischung 1 | Mischung 2 | |
DH/DE | ||
ß | 6,2 | 5,5 |
Ö5 | 10,8 | 10,1 |
ML4 | 91 | 84 |
Spez. Gewicht | 1,42 | 1.42 |
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen Vulkanisationstemperatur: 150°C
Mischung | VZ | ZF | M 300 | BD | Bl. D. | E | SH | EF | A |
1 | 10 | 156 | 47 | 810 | 28 | 34 | 57 | 37 | |
20 | 167 | 52 | 790 | 18 | 33 | 61 | 31 | ||
30 | 171 | 53 | 742 | 17 | 33 | 62 | 23 | 161 | |
40 | 171 | 53 | 735 | 15 | 33 | 62 | 19 | ||
2 | 10 | 196 | 75 | 673 | 17 | 37 | 60 | 29 | |
20 | 208 | 105 | 555 | 10 | 36 | 63 | 14 | ||
30 | 214 | 113 | 532 | 10 | 35 | 64 | 11 | 105 | |
40 | 216 | 119 | 513 | 10 | 35 | 65 | 14 |
Rezeptur
Vergleichs- Erfindungsmischung 1 gemäße
Mischung 2
Terpolymerer Äthylen- | 100 | — | 0,8 | 100 |
Propylen-Kautschuk | 1,5 | |||
Feinteilige, gefällte Kiesel | 100 | 100 | ||
säure | 0,8 | |||
Naphthenischer Kohlen | 50 | 0,8 | 50 | |
wasserstoff als Weichmacher | ||||
Titandioxid | 10 | 2,0 | 10 | |
Zinkoxid | 5 | 5 | ||
Stearinsäure | 1 | 1 | ||
Bis-[3-triäthoxysilyi- | 5 | |||
propyl]-tetrasulfid | ||||
Tetramethylthiuramdisulfid | 0,8 | |||
Dimethyldiphenylthiuram- | 1,5 | |||
disulfid | ||||
Tellurdiäthyldithiocarbamat | 0,8 | |||
Dipentamethylenthiuram- | 0,8 | |||
tetrasulfid | ||||
Schwefel | 2,0 |
Mischweise:
Vormischen im Kneter bei 8O0C Durch'flußtemiperatur
Zugabe bzw. Handlung | Beende) nach |
Äthylen· Propylen-Terpolymer | 0 Minuten |
'/2 Menge der Kieselsäure, Stearin | 1 Minute |
säure | |
'/2 Menge der Kieselsäure, Zinkoxid | 2,5 Minuten |
Organosilan, übrige Chemikalien | |
Säubern, Lüften | 4 Minuten |
Ausfahren | 5 Minuten |
Nach 24 Stunden Lagerung wurde Mischung Sm Kneter bei 80°C Durchflußtemperatur fertiggemischi
(Mischzeit 1,5 Minuten).
Eigenschaften der unvulkanisierten Mischungen
Mischung I
DH/DE | 550/17,5 |
f5 | 8,5 |
f35 | 16,4 |
ML 4 | 50 |
Spez. Gewicht | 1,16 |
Mischung 2
erfindungsgemäß
erfindungsgemäß
400/19,5
19,2
50,4
40
1,16
19,2
50,4
40
1,16
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen
Vulkanisationstemperatur: 1600C
Vulkanisationstemperatur: 1600C
Mischung VZ
ZF
M 300
10 | 67 | 23 |
20 | 62 | 29 |
30 | 55 | 32 |
10 | 77 | 42 |
20 | 91 | 74 |
30 | 98 | 98 |
Bl. D.
43
25
21
25
21
26
7
5
5
E | SH | EF |
40 | 53 | 7 |
42 | 57 | 3 |
42 | 59 | 2 |
41 | 54 | 8 |
43 | 60 | 3 |
44 | 63 | 2 |
Im Beispiel 6 wurde eine erfindungsgemäß zusammengesetzte
vulkanisierbare Kautschukmischung auf Basis eines Nitrilkautschuks, die als silikatischen
Füllstoff eine durch Flammenhydrolyse erzeugte, reme Kieselsäure (BET-Oberfläche 130±25 mVg) und Bisa3-triäthoxysiryl^ropyl>teti-asulfid als Organosflan-Verstäriamgsadditiv enthielt eingesetzt
Die Mooney-Viskosität der Mischung 2 dieses Beispiels 6 ist im Vergleich zur Bezugsmiscmmg ohne
Organosilan-Zusatz deutlich herabgesetzt, was emen geringeren Energieaufwand and damit «e^8®""6
Kosten bei der Weiterverarbeitung der Rohmcctamg
bedeutet Die Anvu&anisationszeit is ist nur mnresent-Bch verkürzt Die Vdkairisate der Mischung 2 zeichnen
sich durch bedeutende Verbesserungen bezfigficn
Zugfestigkeit, Spannungswert und DIN-Abrieo aus,
wenn man mh der Bezugsmischung! ohne Organosflan-Zusatz vergleicht __
Gemäß Beispiel 7 enthält eine erfindnngsgen»8
zusammengesetzte vuücamsierbare Kantsrimkniiaaniag
auf Basis von Butylkautschuk eine gefällte Kiesdstare
(BET-Oberfläche etwa 21OmVg) als an*«0**?"
FSflstoff und das Bis-[3-triäthc«yseyl^ropyrj-tetrasunTd
als Organosilan- Verstärkungsadditiv.
Diese Zugabe des Organosilans zu der an sich schon sehr scharf beschleunigten Bez jgsmischung fährt nicht
zu vorzeitiger Anvulkanisation, sondern überraschenderweise zu einer Verlängerung der Anvulkanisations-
zeit fs- Zugfestigkeiten, Spannungswerte und bleibends
Dehnungen der Vulkanisate werden im Vergleich zum
kautschuks mit einer gefällten Kieselsäure (BET-Ober
SS fläche etwa 21Om2Zg) als sili tatischen Füllstoff und
wiederum dem Bis-[3-triäthoxvsilyl-propyrj-tetrasulfic
als Organosilan-Vemetzungsverstärker. Das Anvulka
msationsverhalten der Mischung 2 ist fan Vergleich zui
Bezugsmischung praktisch unverändert bezüglich dei
Mooney-Viskosität verhält sich die Mischung 2 etwa:
günstiger. Die Eigenschaften cer Vulkanisate aus dei
erfindungsgemäß zusammengesetzten vuDcanisierbareF
Kautschukmischung sind im Vergleich zur Bezugsmischung dcuüith vcj bessert: Dp: Zug^esü^keh hegt um
mehr als 40 kp/crnj und der Spuinramgswert (300%) um
z. T. mehr als 60 kp/cra2 höher. Letzteres bedeutet eine
Verbesserung um 100% und dirüber, bezogen auf die
Nullmischung Nr. ι
609 531/49i
Das Beispiel 9 betrifft eine vulkanisierbare Kautschukmischung auf Basis eines Äthylen-Propylen-Terpolymeren
mit einer weiteren gefällten Kieselsäure als silikatischer Füllstoff und dem Bis-[3-triäthoxysilyl-propyl]-tetrasulfid
als Organosilan. Auch hier ist überraschenderweise eine Verlängerung der Anvulkanisationszeit
fs festzustellen; ML 4 wird um 10 Mooney-Einheiten herabgesetzt, beides im Vergleich zur Bezugsmischung
ohne Organosilan-Zusatz. Die Eigenschaften der Vulkanisate aus der erfindungsgemäß zusammengesetzten
Mischung 2 sind, verglichen mit der Nullmischung 1, bezüglich Zugfestigkeit, Spannungswert und bleibender
Verformung nach Bruch deutlich überlegen.
Beispiel 10 Personenkraftwagen- Lauffiächenmischung
Rezeptur
Erfindungsgemäße Mischung 1 Mischung 2
Alterungsschutzmittel N-lso- propyi-N'-phenyl-p-phenylen- diamin |
1,5 | 1,5 |
N*· · ♦·■ Hill Benzthiazolyl-2-cyclohexyl- sulfenamid |
1,2 | 1,2 |
Diphenylguanidin | 3,5 | 3,5 |
Schwefel | 1,6 | 1,6 |
Mischweise: |
Rezeptur
Erfindungsgemäße Überkopf gemischt (zuerst Füllstoff-, dann Kautschuk
Zugabe)
Vormischen im Kneter bei 800C Durchflußtemperatu
Mischung 1 Mischung 2 20 Zugabe bzw. Handlung
Beendet nach
96,5
96,5
30 70
10
ölgestreckter Styrol-Butadien- Kau tschuk
Cis-1,4-Polybutadien
Feinteilige gefäüte Kieselsäure (BET-Oberfläche etwa
21OmVg)
Cis-1,4-Polybutadien
Feinteilige gefäüte Kieselsäure (BET-Oberfläche etwa
21OmVg)
Bis-[3-triäthoxysilyl-propyl]-tetrasulfid
Gemisch aus gleichen Teilen
gefällter Kieselsäure (BET-Oberfläche etwa 210 m2.'g)
und Bis-[3-triäthoxysilyI-propyl]-tetrasulfid
Zinkoxid
Stearinsäure
gefällter Kieselsäure (BET-Oberfläche etwa 210 m2.'g)
und Bis-[3-triäthoxysilyI-propyl]-tetrasulfid
Zinkoxid
Stearinsäure
Weichmacher (naphthenischer Kohlenwasserstoff)
Alterungsschutzmittel
Phenyl-^-naphthylamin
Alterungsschutzmittel
Phenyl-^-naphthylamin
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen: Vulkanisationstemperatur: 1600C
1. Stufe:
Füllstoffe, Chemikalien, Polymere 0 Minuten Säubern 3 Minuten
Ausfahren 3,5 Minuten
Lagerzeit 24 Stunden
2. Stufe:
Fertigmischen im Kneter bei 800C
Durchflußtemperatur.
Beschleuniger und Schwefel werden im Kneter eingemischt.
Mischdauer 1,5 Minuten
Eigenschaften der unvulkanisierten Mischungen:
4 | 4 |
1,2 | 1,2 |
15 | 15 |
1,5 | 1,5 |
Mischung 1
Mischung 2
fs | 20,0 |
Ü5 | 26,5 |
ML 4 | 67 |
Spez. Gewicht | 1,19 |
18,1 26,0 67 1,19
Mischung VZ
ZF
M300
BO
SH
EF
1 | 20 | 190 | 66 | 592 | 26 | 38 | 64 | 23 | 91 |
2 | 20 | 196 | 63 | 627 | 26 | 38 | 62 | 27 | 90 |
Lauffiächenmischung für einen Grobprofilreifen für Erdbewegungsmaschinen
Rezeptor Vergleichs- Erfindungsmischung
1 gemäße
Mischung 2
Naturkautschuk | 100 | 100 | |
PentachJorthiophenyl-
Zinksalz |
0,25 | 0,25 | 66 |
EaB !SAF LM | |||
Gemisch aas 10 Teilen Bis-
[3-triäthoxysilyl-propyrj- tetrasulfid and 100 Teilen gefällter Kieselsäure |
Fortsetzung | Vergleichs | — | 1,2 | 22 | 0C | M 300 | BD | 55 | 577 | 28 | Mischweise: »Überkopf« | / ( | Beendet nach | C | 1,5 Minuten | |
27 | Rezeptur | mischung I | 139 | 490 | \ | |||||||||||
119 | 547 | 0 Minuten | Mischungen: | |||||||||||||
5 | Erfiridungs- | Vormischen im Kneter bei 80° Durchflußtemperatur | 3 Minuten | 19,9 | ||||||||||||
Zinkoxid | 2,5 | gemäße | 3,5 Minuten | 25,3 | ||||||||||||
Stearinsäure | 1 | Mischung 2 | 5 | Zugabe bzw. Handlung | 24 Stunden | 77 | ||||||||||
Alterungsschutzmittel | 5 | 1. Stufe: | i 1,18 | |||||||||||||
Phenyl-a-naphthylamin | 1 | 2,5 | Füllstoff, Chemikalien, Polymer | |||||||||||||
Alterungsschutzmittel | 1 | Säubern | ||||||||||||||
Phenyl-jJ-naphthylamin | 0,8 | IO | Ausfahren | A T (0.250") |
||||||||||||
Alterungsschutzmittel | 1 | Lagerzeit | 102 87 | |||||||||||||
N-Isopropyl-N-phenyl-p- | 2. Stufe: | 104 64 | ||||||||||||||
phenylendiamin | 0,8 | 0,8 | Fertigmischen im Kneter bei 80° | |||||||||||||
Gummi-Ozokerit | 2 | "5 | Durchflußtemperatur | |||||||||||||
Weichmacher | Beschleuniger und Schwefel | |||||||||||||||
(naphthenischer Kohlen | 0,6 | 0,8 | werden im Kneter eingemischt | |||||||||||||
wasserstoff) Bis-[2-äthylamino-4-di- |
2 | Mischdauer | ||||||||||||||
äthylamino-6-triazinyl]- | ||||||||||||||||
disulfid | 0,6 | 20 | Eigenschaften der unvulkanisierten | |||||||||||||
Diphenylguanidin | Mooney Scorch is 25,4 | |||||||||||||||
Schwefel | Mooney Cure m 28,1 | |||||||||||||||
2 | 25 | Mooney Viskosität ML 4 88 | ||||||||||||||
1,2 | Spez. Gewicht 1,15 | |||||||||||||||
Eigenschaften der vulkanisierten Mischungen: | ||||||||||||||||
Vulkanisationstemperatur: 145 | ||||||||||||||||
Mischung VZ ZF | E SH EF | |||||||||||||||
1 60 249 | 36 68 31 | |||||||||||||||
2 60 257 | 41 76 42 | |||||||||||||||
Gemäß Beispiel 10 wird eine praxisgerechte Personenkraftwagen^=
PK W-)Laufflächenrezeptur und gemäß Beispiel 11 eine Laufflächenrezeptur für eine
Erdbewegungsmaschine (= EM) offenbart und verwendet. Als Verstärkungsadditiv dient für beide Rezepturen
Bis-[3-triäthoxysilyI-propyl]-tetrasulfid, für die PKW-Lauffläche auch in Form eines Gemisches mit einer
Kieselsäure im Verhältnis 1 :1 und für die Earth-Mover-Lauffläche
in Form einer Mischung mit feinteiliger Kieselsäure im Verhältnis 1:10.
Das Beispiel 10 zeigt, daß innerhalb der Fehlergrenzen
der verwendeten gummitechnischen Untersuchungsmethoden kein Unterschied besteht zwischen der
Anwendung des Verstärkungsadditives m reiner Form und der Anwendung des Verstärkungsadditives in Form
eines Gemisches mit gefällter hochdisperser Kieselsäure.
Die Eigenschaften der unvulkanisierten und der vulkanisierten Mischungen zeigen dem Fachmann, daß
durch Verwendung der erfindungsgemäßen Verstärkungsadditive den kieselsäureverstärkten PKW-Laufflächenmischungen Eigenschaften verliehen werden, die
den Eigenschaften entsprechender Rußmischungen in weitem Maße entsprechen.
Es ist also erstmals möglich, durch Verwendung der
polysuIfidfunktioneOen Organosilan-Verstärkungsadditive kieselsätffeyerstärktc PKW-LauffiadJciiniiscnungen ohne Änderung der bisher in der Gummündustrie
gebräuchfichen Misch- und Vulkanisationsverfahren 6$
lerzustellen, die in allen anwendungstechnischen Uiarakteristika entsprechenden rußverstärkten Mischungen zumindest gleichwertig sind.
Im Beispiel 11 werden die erfindungsgemäßen Verstärkungsadditive in einer kieselsäureverstärkten
Laufflächenmischung einer konventionellen rußverstärkten Laufflächenmischung gegenübergestellt
Im Beispiel 11 ist nachgewiesen, daß durch die . erfindungsgemäßen Additive den kieselsäureverstärkten
Gummimischungen in entscheidenden Punkten Eigenschaften vermittelt werden, die denen von
rußverstärkten Mischungen überlegen sind. Zum Beispiel bezüglich des Weiterreißwiderstandes und der
Wärmebildung.
Im Vergleich zur Bezugsmischung 1 ist festzustellen,
daß durch Verwendung des erfindungsgemäßen Ver stärkeradditives die Anvulkanisationsdauer fs und die
Anvuikanisationsdauer tB etwas verkürzt werden, aber
immer noch in einem für die industrielle Praxis verwendbaren Bereich liegen. Die Rohmiscbungspiastizität nach M nimmt im Vergleich zur Bezugsmischung
sogar um Il Mooney-Emheiten ab, was als durchaus
erwünschter Effekt zu bezeichnen ist, da er zu einer Verminderung der Produktionskosten für den Reifenhersteller führt.
Bei den Vulkanisationseigenschaften, die im großen
und ganzen denen der Bezugsmischung entsprechea ragen zunächst zwei Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mischung hervor: der deutlich erhöhte Weiterreiöwiderstand und die erniedrigte Wärmebildung. Der
Weiterreißwiderstand (Weiterreißfestigkeit) ist im Vergleich zur rußverstärkten Bezugsmischung um 35%
erhöht, die Wärmebildung ist um 31% von 87°C auf 64°C erniedrigt Bei der Beurteilung der Absolutwerte
der Goodrich-Flexometerprufung ist zu beachten, daß
29 '30
mit einem Hub νοτι 0.250 Zoll gemessen wurde, während te Mischungen mit reiier Kjeselsäurefüllung leichter
ASTM einen Hub von 0,175 Zoll vorschreibt Besonders herzustellen und dann zu vulkanisieren, wobei diese in
bemerkenswert ist daß die DIN-Abriebe der Rußmi- der Summe ihrer Eigenschaften den entsprechenden
schung und der Kieselsäuremischung praktisch gleich rußgefüllten Mischungen ebenbürtig und sogar in
sind ? entscheidenden Charakteristika überlegen sind.
Es wird also wiederum bestätig*, daß durch die Außer den vorn und insbesondere in den Beispielen
Verwendung der erfindungsgemäßen Organositan-Ver- genannten, vorgezogenen Verstärkungsadditiven der
stärkungsadditive es erstmals möglich ist praxisgerech- allgemeinen Formel
R2 R-
\
R2—Si—.AJk-Sn-Alk —Si—R: ·!!·
R2—Si—.AJk-Sn-Alk —Si—R: ·!!·
R2 R2
mit folgenden Bedeutungen
R;: -OCH3:-OCH,—CH3:-OCH;—CH2-CH3 :
und
— OCH—(CH3I-CH3
Alk: — CH,-CH2-:—CH2-CH-
CH-.
— CH2-CH2 —CH, — :—CH, —CH—CH; —:
CH3
— CH2-CH2-CH-:—CH,-CH2-CH2-CH:—;
CH3
-CH2-CH2-CH-CH,-:
-CH2-CH2-CH-CH,-:
CH3
und
und
CH2 CH2 CH- CH —.
CH3
n: 2 bis 4
n: 2 bis 4
können auch sokbe Silane, die aa SteBe der Gruppierung <&. aacfe Z gemäß aQgemdoe? Fonnd it
R2
-Si-R2
aecfa die Gruppierungen
R1 R1
—Si—R2 oder —«—R1
XR2 R2
aafwrisea, worin R1 AAyI (verzweigt oder i oft 1 Ik 4
Claims (1)
1. Verstärkungsadditive in vulkanisierbaren Kautschukmischungen,
die aus mindestens einem Kautschak, einem Vernetzungssystem, einem schwefelhaltigen
Organosüan, Füllstoff und gegebenenfalls weiteren üblichen Kautschukhilfsstoffen bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmischungen als Verstärkungsadditiv 0,1 bis 50
Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk, eines oder mehrerer Organosflane der
allgemeinen Formel
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