DE10163945C1 - Geblockte Mercaptosilane, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung - Google Patents
Geblockte Mercaptosilane, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre VerwendungInfo
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Abstract
Geblockte Mercaptosilane, die der allgemeinen Formel I DOLLAR A (R·1·O)¶3¶Si-R·2·-S-C(=O)-C¶17¶H¶35¶ DOLLAR A entsprechen. DOLLAR A Sie werden hergestellt, indem man das entsprechende Mercaptosilan (R·1·O)¶3¶Si-R·2·-SH mit Stearinsäurechlorid in Gegenwart einer Hilfsbase in einem geeigneten organischen Lösungsmittel umsetzt, zur Vervollständigung der Reaktion die Mischung zum Sieden erhitzt, vom entstandenen festen Rückstand abfiltriert und das Lösungsmittel abdestilliert. DOLLAR A Die geblockten Mercaptosilane können in Kautschukmischungen verwendet werden.
Description
Die Erfindung betrifft geblockte Mercaptosilane, ein
Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung.
Aus WO 99/09036 sind geblockte Mercaptosilane der Formel
[[(ROC(=O))p-(G)j]k-Y-S]r-G-(SiX3)s und [(X3Si)q-G]a-[Y[S-G-
SiX3]b]c bekannt.
Ferner ist aus US 6,127,468 ein Verfahren zur Herstellung
von gefülltem Kautschuk bekannt, wobei Kautschuk, ein
geblocktes Mercaptosilan und ein anorganischer Füllstoff
gemischt wird, ein Deblockierungsagenz der Formel R2NC(=S)-
Sn-C(=S)NR2 zu der Mischung gegeben wird und die Mischung
vulkanisiert wird.
Nachteile der bekannten geblockten Mercaptosilane sind die
niedrige Verstärkungswirkung und schlechte
Verarbeitbarkeit.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein geblocktes
Mercaptosilan zu entwickeln, das preiswert hergestellt
werden kann, einen hohen Spannungswert und
Verstärkungsfaktor sowie gute Verarbeitbarkeit und
dynamische Eigenschaften besitzt.
Gegenstand der Erfindung sind geblockte Mercaptosilane,
welche dadurch gekennzeichnet sind, daß sie der allgemeinen
Formel I
(R1O)3Si-R2-S-C(=O)-C17H35 (I)
entsprechen, wobei
R1 unabhängig voneinander, H oder (C1-C8) Alkyl, vorzugsweise Methyl oder Ethyl,
R2 ein linear oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter (C1-C8) zweibindiger Kohlenwasserstoff, vorzugsweise CH2, CH2CH2, CH2CH2CH2, CH2CH2CH2CH2, CH(CH3), CH2CH(CH3), C(CH3)2, CH(C2H5), CH2CH2CH(CH3), CH2CH(CH3)CH2
R1 unabhängig voneinander, H oder (C1-C8) Alkyl, vorzugsweise Methyl oder Ethyl,
R2 ein linear oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter (C1-C8) zweibindiger Kohlenwasserstoff, vorzugsweise CH2, CH2CH2, CH2CH2CH2, CH2CH2CH2CH2, CH(CH3), CH2CH(CH3), C(CH3)2, CH(C2H5), CH2CH2CH(CH3), CH2CH(CH3)CH2
oder
bedeutet und
die Alkylgruppe C17H35 verzweigt oder linear ist.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann R1
Ethyl, R2 CH2CH2CH2 und die Alkylgruppe C17H35 linear
((CH2)16CH3) sein.
Beispiele für die erfindungsgemäßen geblockten
Mercaptosilane gemäß Formel (I) können sein:
(CH3O)3Si-CH2-S-C(=O)-C17H35, (CH3O)3Si-CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2CH2-S- C(=O)-C17H35, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (C2H5O)3Si- CH2-S-C(=O)-C17CH35, (C2H5O)3Si-CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (C2H5O)3Si- CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35 oder (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35.
(CH3O)3Si-CH2-S-C(=O)-C17H35, (CH3O)3Si-CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2CH2-S- C(=O)-C17H35, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (C2H5O)3Si- CH2-S-C(=O)-C17CH35, (C2H5O)3Si-CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (C2H5O)3Si- CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35, (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35 oder (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2CH2CH2-S-C(=O)-C17H35.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung der geblockten Mercaptosilane der allgemeinen
Formel I, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das
entsprechende Mercaptosilan der Formel (R1O)3Si-R2-SH mit
Stearinsäurechlorid in Gegenwart einer Hilfsbase in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel umsetzt, zur
Vervollständigung der Reaktion die Mischung zum Sieden
erhitzt, vom entstandenen festen Rückstand abfiltriert und
das Lösungsmittel abdestilliert.
Beispiele für die Mercaptosilane der Formel (R1O)3Si-R2-SH
können sein:
(CH3O)3Si-CH2-SH, (CH3O)3Si-CH2CH2-SH, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2-SH, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2CH2-SH, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2CH2CH2-SH, (C2H5O)3Si-CH2-SH, (C2H5O)3Si-CH2CH2-SH, (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2-SH, (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2CH2-SH oder (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2CH2CH2-SH.
(CH3O)3Si-CH2-SH, (CH3O)3Si-CH2CH2-SH, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2-SH, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2CH2-SH, (CH3O)3Si-CH2CH2CH2CH2CH2-SH, (C2H5O)3Si-CH2-SH, (C2H5O)3Si-CH2CH2-SH, (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2-SH, (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2CH2-SH oder (C2H5O)3Si-CH2CH2CH2CH2CH2-SH.
Als Hilfsbase kann man Triethylamin oder andere Amine
verwenden.
Als organisches Lösungsmittel kann man Alkane verwenden.
Die erfindungsgemäßen geblockten Mercaptosilane eignen sich
besonders gut für die Verwendung in Kautschukmischungen.
Die erfindungsgemäßen geblockten Mercaptosilane können in
Kautschukmischungen, enthaltend Kautschuk, Füllstoff,
vorzugsweise gefällte Kieselsäure, und gegebenenfalls
weitere Kautschukhilfsmittel, sowie mindestens ein
erfindungsgemäßes geblocktes Mercaptosilan der Formel I in
einer Menge von 0,1 bis 15 Gew-%, bevorzugt 5-10 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des eingesetzten oxidischen
Füllstoffs, und gegebenenfalls ein Deblockierungsagenz, verwendet werden.
Die Zugabe der erfindungsgemäßen geblockten Mercaptosilane
sowie die Zugabe der Füllstoffe kann bevorzugt bei
Massetemperaturen von 100 bis 200°C erfolgen, sie kann
jedoch auch später bei tieferen Temperaturen (40 bis 100°C),
zum Beispiel zusammen mit weiteren
Kautschukhilfsmitteln, erfolgen.
Das erfindungsgemäße geblockte Mercaptosilan kann sowohl in
reiner Form als auch aufgezogen auf einen inerten
organischen oder anorganischen Träger dem Mischprozeß
zugegeben werden. Bevorzugte Trägermaterialien können
Kieselsäuren, natürliche oder synthetische Silikate,
Wachse, Thermoplaste, Aluminiumoxid oder Ruße sein.
Als Füllstoffe können für die
Kautschukmischungen eingesetzt werden:
- - Ruße: Die hierbei zu verwendenden Ruße sind nach dem Flammruß-, Furnace- oder Gasruß-Verfahren hergestellt und besitzen BET-Oberflächen von 20 bis 200 m2/g. Die Ruße können gegebenenfalls auch Heteroatome wie zum Beispiel Si enthalten.
- - hochdisperse Kieselsäuren, hergestellt zum Beispiel durch Fällung von Lösungen von Silikaten oder Flammenpyrolyse von Siliciumhalogeniden mit spezifischen Oberflächen von 5 bis 1000, vorzugsweise 20 bis 400 m2/g (BET-Oberfläche) und mit Primärteilchengrößen von 10 bis 400 nm. Die Kieselsäuren können gegebenenfalls auch als Mischoxide mit anderen Metalloxiden, wie Al-, Mg-, Ca-, Ba-, Zn- und Titanoxiden vorliegen.
- - Synthetische Silikate, wie Aluminiumsilikat, Erdalkalisilikate wie Magnesiumsilikat oder -Calciumsilikat, mit BET-Oberflächen von 20 bis 400 m2/g und Primärteilchendurchmessern von 10 bis 400 nm.
- - Synthetische oder natürliche Aluminiumoxide und -hydroxide
- - Natürliche Silikate, wie Kaolin und andere natürlich vorkommende Kieselsäuren.
- - Glasfasern und Glasfaserprodukte (Matten, Stränge) oder Mikroglaskugeln.
Bevorzugt können Ruße mit BET-Oberflächen von 20 bis 400 m2/g
oder hochdisperse Kieselsäuren, hergestellt durch
Fällung von Lösungen von Silikaten, mit BET-Oberflächen von
20 bis 400 m2/g in Mengen von 5 bis 150 Gew.-Teilen,
jeweils bezogen auf 100 Teile Kautschuk, eingesetzt werden.
Die genannten Füllstoffe können alleine oder im Gemisch
eingesetzt werden. In einer besonders bevorzugten
Ausführung des Verfahrens können 10 bis 150 Gew.-Teile
helle Füllstoffe, gegebenenfalls zusammen mit 0 bis 100
Gew.-Teilen Ruß, sowie 0,1 bis 15 Gew.-Teile, bevorzugt 5
bis 10 Gew.-Teile, einer Verbindung der Formel (I), jeweils
bezogen auf 100 Gew.-Teile des eingesetzten Füllstoffs, zur
Herstellung der Mischungen eingesetzt werden.
Für die Herstellung der Kautschukmischungen
eignen sich neben Naturkautschuk auch Synthesekautschuke.
Bevorzugte Synthesekautschuke sind beispielsweise bei W.
Hofmann, Kautschuktechnologie, Genter Verlag, Stuttgart
1980, beschrieben. Sie umfassen uunter anderem
- - Polybutadien (BR),
- - Polyisopren (IR),
- - Styrol/Butadien-Copolymerisate mit Styrolgehalten von 1 bis 60, vorzugsweise 2 bis 50 Gew.-% (SBR),
- - Isobutylen/Isopren-Copolymerisate (IIR),
- - Butadien/Acrylnitril-Copolymere mit Acrylnitrilgehalten von 5 bis 60, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% (NBR),
- - teilhydrierter oder vollständig hydrierter NBR- Kautschuk (HNBR),
- - Ethylen/Propylen/Dien-Copolymerisate (EPDM)
sowie Mischungen dieser Kautschuke. Für die Herstellung von
Kfz-Reifen sind insbesondere anionisch polymerisierte L-
SBR-Kautschuke (Lösungs-SBR) mit einer Glastemperatur
oberhalb von -50°C sowie deren Mischungen mit
Dienkautschuken von Interesse.
Als Deblockierungsagenz können tertiäre Amine, Lewissäuren,
Thiole oder Nukleophile, beispielsweise primäres,
sekundäres oder C=N enthaltendes Amin, verwendet werden.
Beispiele für Deblockierungsagenz können sein R2NC(=S)-Sn-
C(=S)NR2, wobei n = 1-4 und R ein C1-C4-Alkylgruppe ist, N,N'-
Diphenylguanidin, N,N',N"-Triphenylguanidin, N,N'-Die
ortho-tolylguanidin, Ortho-biguanidin,
Hexamethylentetramin, Cyclohexylethylamin, Dibutylamin,
Thiuram und 4,4'-Diaminodiphenylmethan.
Die Kautschukmischungen können weitere
Kautschukhilfsprodukte enthalten, wie
Reaktionsbeschleuniger, Alterungsschutzmittel,
Wärmestabilisatoren, Lichtschutzmittel, Ozonschutzmittel,
Verarbeitungshilfsmittel, Weichmacher, Tackifier,
Treibmittel, Farbstoffe, Wachse, Streckmittel, organische
Säuren, Verzögerer, Metalloxide sowie Aktivatoren, wie
Triethanolamin, Polyethylenglykol, Hexantriol, die der
Kautschukindustrie bekannt sind.
Die Kautschukhilfsmittel können in üblichen Mengen, die
sich unter anderem nach dem Verwendungszweck richten,
eingesetzt werden. Übliche Mengen sind zum Beispiel Mengen
von 0,1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf Kautschuk. Das geblockte
Mercaptosilan kann alleine als Vernetzer dienen. In der
Regel empfiehlt sich die Zugabe von weiteren Vernetzern.
Als weitere bekannte Vernetzer können Schwefel oder
Peroxide eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen
Kautschukmischungen können darüber hinaus
Vulkanisationsbeschleuniger enthalten. Beispiele für
geeignete Vulkanisationsbeschleuniger sind
Mercaptobenzthiazole, Sulfenamide, Guanidine, Thiurame,
Dithiocarbamate, Thioharnstoffe und Thiocarbonate. Die
Vulkanisationsbeschleuniger und Schwefel oder Peroxide
werden in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5
Gew.-%, bezogen auf Kautschuk, eingesetzt.
Die Vulkanisation der Kautschukmischungen
kann bei Temperaturen von 100 bis 200°C, bevorzugt 130 bis
180°C, gegebenenfalls unter Druck von 10 bis
200 bar erfolgen.
Der Kautschuk oder die Mischung von Kautschuken, der
Füllstoff, gegebenenfalls Kautschukhilfsmitteln, das
erfindungsgemäße geblockte Mercaptosilan und gegebenenfalls
das Deblockierungsagenz kann in Mischaggregaten, wie
Walzen, Innenmischern und Mischextrudern, gemischt werden.
Die erfindungsgemäßen Kautschukvulkanisate eignen sich zur
Herstellung von Formkörpern, zum Beispiel für die
Herstellung von Luftreifen, Reifenlaufflächen,
Kabelmänteln, Schläuchen, Treibriemen, Förderbändern,
Walzenbelägen, Reifen, Schuhsohlen, Dichtungsringen und
Dämpfungselementen.
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen geblockten
Mercaptosilane in Kautschukmischungen zeigen sich gegenüber
den Mischungen nach dem Stand der Technik Vorteile in der
erhöhten Verstärkungswirkung, niedrigeren
Mischungsviskosität und besseren Verarbeitbarkeit.
Zu einer Lösung aus 118,39 g 3-Mercaptopropyltriethoxysilan
in 820 ml Petrolether (Siedebereich 50-70°C) werden nach
Zugabe von 57,78 g Triethylamin bei 5°C 87,73 g
Perlagonsäurechlorid getropft. Nach 90 min. Erhitzen am
Rückfluss wird die erkaltete Suspension filtriert, der
Filterkuchen zweimal mit Petrolether nachgewaschen und die
erhaltenen Filtrate vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt. Man erhält 187,74 g flüssiges Produkt, dessen
Identität mittels 1H-NMR Spektroskopie bestätigt wird.
Zu einer Lösung aus 98,66 g 3-Mercaptopropyltriethoxysilan
in 1300 ml Petrolether (Siedebereich 50-70°C) werden nach
Zugabe von 48,15 g Triethylamin bei 8°C 113,75 g
Palmitinsäurechlorid getropft. Nach 60 min. Erhitzen am
Rückfluss wird die erkaltete Suspension filtriert, der
Filterkuchen zweimal mit Petrolether nachgewaschen und die
erhaltenen Filtrate vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt. Man erhält 183,30 g flüssiges Produkt, dessen
Identität mittels 1H-NMR Spektroskopie bestätigt wird.
Zu einer Lösung aus 98,66 g 3-Mercaptopropyltriethoxysilan
in 1300 ml Petrolether (Siedebereich 50-70°C) werden nach
Zugabe von 48,15 g Triethylamin bei 5°C 125,35 g
Stearinsäurechlorid mittles beheizbarem Tropftrichter
getropft. Nach 90 min. Erhitzen am Rückfluss wird die
erkaltete Suspension filtriert, der Filterkuchen zweimal
mit Petrolether nachgewaschen und die erhaltenen Filtrate
vereinigt und das Lösungsmittel entfernt. Man erhält 186,71 g
flüssiges Produkt, dessen Identität mittels 1H-NMR
Spektroskopie bestätigt wird.
Zu einer Lösung aus 98,66 g 3-Mercaptopropyltriethoxysilan
in 1300 ml Petrolether (Siedebereich 50-70°C) werden nach
Zugabe von 48,15 g Triethylamin bei 5°C 148,57 g
Behensäurechlorid mittels Feststoffdosierer gegeben. Nach
90 min. Erhitzen am Rückfluss wird die erkaltete Suspension
filtriert, der Filterkuchen zweimal mit Petrolether
nachgewaschen und die erhaltenen Filtrate vereinigt und das
Lösungsmittel entfernt. Man erhält 213,55 g
niedrigschmelzendes Produkt, dessen Identität mittels 1H-
NMR Spektroskopie bestätigt wird.
Die für die Kautschukmischungen verwendete allgemeine
Rezeptur ist in folgender Tabelle 1 angegeben. Dabei
bedeutet die Einheit phr Gewichtsanteile, bezogen auf 100
Teile des eingesetzten Rohkautschuks.
Die Silane werden in den Beispielen 5-9 äquimolar dosiert.
Bei dem Polymer VSL 4515-0 handelt es sich um ein in Lösung
polymerisiertes SBR-Copolymer der Bayer AG mit einem
Styrolgehalt von 15 Gew.-% und einem Butadiengehalt von
85 Gew.-%. Von dem Butadien sind 45% der Monomereinheiten
1,2 verknüpft.
Bei dem Polymer Bung CB 24 handelt es sich um ein cis 1,4
Polybutadien der Bayer AG mit cis 1,4-Gehalt von mindestens
96% und einer Mooney-Viskosität zwischen 44 und 50.
Ultrasil 7000 GR ist eine Kieselsäure der Degussa AG mit
einer BET-Oberfläche von 170 m2/g.
Si 69 ist Bis(3-triethoxysilylpropyl)tetrasulfan der Firma
Degussa AG.
Als aromatisches Öl wird Naftolen ZD der Chemetall
verwendet. Bei Vulkanox 4020 handelt es sich um PPD der
Bayer AG. Protektor G35P ist ein Ozonschutzwachs der HB-
Fuller GmbH. Vulkacit D (DPG) und Vulkacit CZ (CBS) sind
Handelsprodukte der Bayer AG.
Die Kautschukmischung wird dreistufig in einem Innenmischer
entsprechend der Angaben in der Tabelle 2 hergestellt:
Die Vulkanisationszeit für die Prüfkörper beträgt 20
Minuten bei 165°C.
Die gummitechnische Prüfung erfolgt gemäß den in Tabelle 3
angegebenen Prüfmethoden.
Die folgenden gummitechnischen Daten für Rohmischung und
Vulkanisat werden ermittelt (Tabelle 4):
Wie die Tabelle 4 zeigt, ergibt das erfindungsgemäße Silan
in Beispiel 8 bei äquimolarer Dosierung den niedrigsten
E*(0°C)-Wert, was auf verbesserte Wintereigenschaften in
Reifenlaufflächen schließen läßt. Des weiteren hat die
Mischung 8 den besten Dispersionswert und zeichnet sich
gegenüber den Mischungen 7 und 9 durch einen hohen
Modulwert aus.
Die für die Kautschukmischungen verwendete allgemeine
Rezeptur ist in folgender Tabelle 5 angegeben. Dabei
bedeutet die Einheit phr Gewichtsanteile, bezogen auf 100
Teile des eingesetzten Rohkautschuks.
Die Silane werden in den Beispielen 10-14 gewichtsgleich
dosiert.
Die Kautschukmischung wird dreistufig in einem Innenmischer
entsprechend der Angaben in der Tabelle 2 hergestellt und
20 min bei 165°C vulkanisiert.
Die gummitechnische Prüfung erfolgt gemäß den in Tabelle 3
angegebenen Prüfmethoden.
Die folgenden gummitechnischen Daten für Rohmischung und
Vulkanisat werden ermittelt (Tabelle 6):
Wie die Tabelle 6 zeigt, ergibt das erfindungsgemäße Silan
in Beispiel 13 bei gewichtsgleicher Dosierung die kürzeste
t 10%-Zeit, den größten Spannungswert 300% und den höchsten
Ball Rebound 60°C-Wert, der auf einen verbesserten
Rollwiderstand in Reifenlaufflächen schließen läßt. Des
weiteren ist der Verstärkungsfaktor 300%/100% des
erfindungsgemäßen Beispiels 13 höher als die der kürzeren
beziehungsweise längeren Alkylkette enthältenden Silane
(Beispiel 11, 12 und 14) und ist gleich der Si 69 Referenz.
Der Verlustfaktor tanδ 0°C zeigt bei der
Alkylkettenlängenvariation für das erfindungsgemäße
Beispiel 13 den größten Wert, was auf ein verbessertes
Naßrutschen der Reifen schließen läßt.
Claims (5)
1. Geblockte Mercaptosilane, dadurch gekennzeichnet, daß
sie der allgemeinen Formel I
(R1O)3Si-R2-S-C(=O)-C17H35 (I)
entsprechen, wobei
R1 unabhängig voneinander, H oder (C1-C8) Alkyl,
R2 ein linear oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter (C1-C8) zweibindiger Kohlenwasserstoff, bedeutet und die Alkylgruppe C17H35 verzweigt oder linear ist.
(R1O)3Si-R2-S-C(=O)-C17H35 (I)
entsprechen, wobei
R1 unabhängig voneinander, H oder (C1-C8) Alkyl,
R2 ein linear oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter (C1-C8) zweibindiger Kohlenwasserstoff, bedeutet und die Alkylgruppe C17H35 verzweigt oder linear ist.
2. Geblockte Mercaptosilane gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß R1 Ethyl, R2 CH2CH2CH2 und die
Alkylgruppe C17H35 linear ist.
3. Verfahren zur Herstellung der geblockten Mercaptosilane
der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man das entsprechende Mercaptosilan
der Formel (R1O)3Si-R2-SH mit Stearinsäurechlorid in
Gegenwart einer Hilfsbase in einem geeigneten
organischen Lösungsmittel umsetzt, zur
Vervollständigung der Reaktion die Mischung zum Sieden
erhitzt, vom entstandenen festen Rückstand abfiltriert
und das Lösungsmittel abdestilliert.
4. Verwendung von geblockten Mercaptosilane gemäß Anspruch 1 in
Kautschukmischungen, enthaltend Kautschuk, Füllstoff
und gegebenenfalls weitere Kautschukhilfsmittel, sowie
mindestens ein geblocktes Mercaptosilan
in einer Menge von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die
Menge des eingesetzten oxidischen Füllstoffes, und
gegebenenfalls ein Deblockierungsagenz.
5. Verwendung von geblockten Mercaptosilanen gemäß
Anspruch 1 in Luftreifen, Reifenlaufflächen,
Kabelmänteln, Schläuchen, Treibriemen, Förderbändern,
Walzenbelägen, Reifen, Schuhsohlen, Dichtungsringen und
Dämpfungselementen.
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