DE2254940C3 - Flüssigkristallzelle - Google Patents
FlüssigkristallzelleInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkristallzelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Flüssigkristallzelle dieser Art (US-PS 36 47 280) ist zwischen den Kanten der beiden
planaren Elemente, die beispielsweise aus Glasplatten bestehen und zwischen sich die Flüssigkristallzusammensetzung
einschließen, sowohl ein Abstandshalter als auch ein Dichtmittel vorgesehen. Der Abstandshalter
besteht hierbei aus Isoliermaterial, beispielsweise aus Klimmer, und hält ausschließlich die beiden planaren
Elemente im gewünschten parallelen Abstand zueinander, während das Dichtmittel aus Glasfritte, d.h. aus
einem durch Zusammenbacken verarbeitbaren niedrigschmelzenden Glas, besteht und ausschließlich die
erwünschte Abdichtfunktion erfüllt
Eine derartige Ausbildung der bekannten Flüssigkristallzelle läßt jedoch in herstellungstechnischer Hinsicht,
insbesondere im Hinblick auf eine Massenfertigung, zu wünschen übrig, da die Flüssigkristallzelle
zusätzlich zum Dichtmittel noch einen gesonderten Abstandshalter benötigt, was insgesamt zwei Arbeitsvorgänge
— Anbringen des Abstandshalters und Anbringen des Dichtmittels — bedingt
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Flüssigkristallzelle der gattungsgemäßen Art bezüglich
der Fixierung des Abstandes der zwei planaren Elemente derart auszugestalten, daß sie zu ihrer
Herstellung weniger Arbeitsvorgänge benötigt und sich demgemäß zur Massenfertigung eignet
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst Vorteilhafte Ausgestaltungen
hiervon sind in den weiteren Ansprüchen enthalten.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Flüssigkristailzelle
wird ein niedrigschmelzendes Glas, das bei einer Temperatur unterhalb der Deformationstemperatur
des planaren Basiselementes schmelzbar ist, fein gemahlen, und die sich ergebenden Glasteilchen werden
mit einem organischen Hilfsmittel, bzw. einem Träger zur Herstellung einer Paste, vermischt Unter Verwendung
dieser Paste und eines Siebes, das beispielsweise aus rostfreiem Stahl besteht und ein bestimmtes
gewünschtes Muster trägt, ergibt sich ein 'Abdruck dieses Musters auf dem planaren Element, das
beispielsweise eine Glasplatte ist Ober dieses derart bedruckte planare Element wird ein weiteres planares
Element gelegt und die sich ergebende Anordnung zusammengedrückt, d. h. zusammengebacken, getrocknet
oder dgl. Das erfindungsgemäß zu verwendende Dichtmittel ist eine bestimmte Mischung aus kristallisierbarem
und unkristallisierbarem Glas mit niedrigem Schmelzpunkt Bei einigen Anwendungsgebieten wird
ein niedrigschmelzendes Glas der PbO- B2O3-Reihe
oder ZnO-B2O3-SiOrReihe verwendet Was das
niedrigschmelzende Glas der PbO-B2O3-Reihe anbetrifft,
wird im allgemeinen ein Gks aus der PbO-B2O1-ZnO-ReIhC verwendet, obwohl Glas aus
den PbO-B2O3 SiO2-, PbO-B2O3-Bi2O3-,
PbO-B2O3-TiO2-, PbO-B2O3-Al2O3- oder
PbO-B2O3-V2O5-ReIhCn ebenfalls vorteilhaft ist
Bei der Durchführung des Siebdruckes wird die oben erwähnte Paste auf eine Schablone gelegt die ein Sieb
aus rostfreiem Stahl, Polyesterfasern oder dgl. ist und ein vorbestimmtes Muster trägt worauf eine Rollenquetsche
über die Schablone bewegt wird. Hierdurch tritt die Paste durch die im Muster angeordneten
Sieböffnungen hindurch und lagert sich auf der Oberfläche des planaren Elementes ab. Nach dem
Druckvorgang wird das planare Element erhitzt, um die Paste zu trocknen.
Darauf wird ein weiteres planares Element auf das erste Element gelegt, so daß die überzogene Oberfläche
des ersten Elementes dem weiteren planaren Element gegenüberliegt worauf schließlich beide zu einem
einzigen Stück verbunden werden.
Es ist daher möglich, die Filmdicke leichi dadurch zu
steuern, daß die Maschengröße des Siebes, die Zähigkeit der Paste und die Zusammensetzung sowie Zähigkeit
des niedrigschmelzenden Glases entsprechend ausgewählt werden. Darüber hinaus ergibt sich durch das
vorgesehene Siebdrucken auf leichte Weise der gewünschte gemusterte Abdruck. Gleichzeitig sind
getrennte Abstandshalter entbehrlich, da das auf die beschriebene Weise aufgebrachte niedrigschmelzende
Glas nicht nur als Dichtmittel, sondern auch als Abstandshalter wirkt
Hierbei dient das kristallisierbare Glas aus der erfindungsgemäß verwendeten Glasmischung als Abstandshalter,
während das unkristallisierbare niedrigschmelzende eine hermetische Abdichtung schafft.
Hierdurch eignet sich die Flüssigkristallzelle außerordentlich gut zur Massenherstellung, da sowohl der
Abdichteffekt als auch die erforderliche Abstandshalterung der beiden planaren Elemente in einem einzigen
Arbeitsvorgang erreicht werden können.
Das zu verwendende kristallisierbare niedrigschmelzende Glas ist ein solches Glas, das bei den beim
Abdichtungsvorgang anzuwendenden Erhitzungsbedingungen (Temperatur und Zeit) kristallisiert und
bevorzugt aus 70-80 Gew.-% PbO, 8-11 Gew.-%
B2O3,10-17 Gew.-% ZnO, 1 —4 Gew.-% SiO2 und 0—2
Gew.-% SnO2 zusammengesetzt ist Dieses niedrigschmelzende Glas kristallisiert, wenn es für eine
bestimmte Zeit, die sich in der Größenordnung von '/2—2 Stunden bewegen kann, auf 400—5500C erhitzt
wird.
Das unkristallisierbare Glas, das in Mischung mit dem
oben beschriebenen kristallisierbaren niedrigschmelzenden Glas zu verwenden ist, ist solch ein niedrigschmelzendes Glas, das unter den bei der Herstellung
der Flüssigkristallzelle anzuwendenden Temperatur- und Zeitbedingungen nicht kristallisiert und bevorzugt
aus 70—80 Gew.-% PbO, 9-20 Gew.-% B2O3, 0-10
Gew.-% ZnO, 1—8 Gew.-% SiO2, 0—3 Gew.-% SnO2
und 0—5 Gew.-% Al2O3 zusammengesetzt ist
Zur abschließenden Herstellung der Flüssigkristallzelle wird dann eine Glasmischung, die aus 90—40
Gew.-% des oben beschriebenen kristallisierbaren Glases und aus 10—60 Gew.-% des oben beschriebenen
unkristallLsierbaren Glases -zusammengesetzt ist, zerkleinert,
und die sich ergebenden Glasteilchen werden mit einem organischen Träger, bzw. einem Hilfsmittel
zur Herstellung einer Paste, vermischt Diese Paste wird, beispielsweise durch Siebdrucken, auf den Randbereich
eines planaren Elementes aufgetragen. Dann wird auf dieses planare Element ein weiteres planares Element
gelegt, worauf die gesamte Anordnung für etwa '/2—2
Stunden bei einer Temperatur von 400—550° C geglüht d. h. getrocknet und zusammengebacken wird.
Falls der Mischungsanteil an unkristallisierbarem Glas kleiner als 10 Gew.-% ist entwickelt das Glas
Eigenschaften, die weitgehend mit den Eigenschaften von kristallisierbarem Glas verglichen werden können,
da es dazu neigt, im Verlauf des Abdichtungsprozesses auszukristallisieren und auszuhärten, bevor die Zähigkeit
auf ein ausreichendes Ausmaß absinkt d. h, bevor das Glas ausreichend verflüssigt wird, um die vorbestimmte
Dicke zu erreichen. Hierdurch wird es schwierig, eine Abdichtung zu erzielen und gleichzeitig
in der Flüssigkristallzelle die gewünschte Größe des Plattenabstandes genau einzuhalten.
Weiterhin neigt die kristallisierbare Glaskomponente dazu, zu sintern und sich zu kleinen Kügelchen zu
verfestigen, ohne daß sie genügend verflüssigt worden ist wodurch es ebenfalls nicht gelingt eine hermetische
Abdichtung zu schaffen. Wenn demgegenüber der Anteil der unkristallisierbaren Glaskomponente mehr
als 60 Gew.-% beträgt wird die Abdichtungstemperatur notwendigerweise erhöht so daß der elektrisch leitende
Film auf dem planaren Element manchmal beeinträchtigt oder der Ausdehnungskoeffizient des niedrigschmelzenden Glases größer als derjenige des planaren
Elementes wird, wodurch sich Risse ergeben oder die verbleibende Restspannung vergrößert wird. Wenn die
Brenntemperatur allein gesteigert wird, wird die Dünnflüssigkeit des niedrigschmelzenden Glases vergrößert,
weswegen es aufgrund dieser geringen Zähigkeit schwierig ist die erforderliche Dicke beizubehalten,
so daß das Glas zu einem ungeeigneten Abstandshalter wird. Darüber hinaus bewirkt in diesem
Fall eine Änderung der Brenntemperatur auch eine charakteristische Zähigkeitsänderung, so daß es dann
immer häufiger unmöglich ist einen wiederholbaren Abstand zwischen den Platten der Flüssigkristallzelle zu
schaffen.
Demgegenüber werden bei der vorgesehenen Verwendung von niedrigschmelzendem Glas, das aus einer
Mischung aus 10—60 Gew.-% unkristallisierbarem Glas und dem entsprechenden Restbetrag aus kristallisierbarem
Glas besteht die vorerwähpten Nachteile vermieden, und es ist eine ausgezeichnete Flüssigkristallzelle
erhältlich. Es dient daher das kristallisierbare niedrigschmelzende Glas als Abstandshalter, während das
unkristallisierbare niedrigschmelzende Glas die vom kristallisierbaren Glas belassenen Zwischenräume ausfüllt
und eine hermetische Abdichtung schafft Dies ίο bedeutet daß das Glas die doppelte Funktion eines
Abstandshalters und eines Dichtmittels erfüllt
Damit das niedrigschmelzende Glas die Funktion eines Abstandshalter-Dichtmittels erfüllen kann, liegt
der Teilchendurchmesser des Glases in Abhängigkeit vom gewünschten Zellenabstand vorzugsweise in der
Größenordnung von 1 —3 μ. Durch die entsprechende Auswahl eines Teilchendurchmessers von 1-3 μ läßt
sich daher leicht ein Zellenabstand von 10—20 μ erreichen, was den wünschenswerten Abstand bei
Flüssigkristallzellen darstellt insbesondere bei solchen, die bei Werbe- and Schaustellungsstücken verwendet
werden. Gleichzeitig ist leicht ein gleichmäßiger Überzug auf der Oberfläche eines planaren Elementes,
beispielsweise mittels Siebdrucken, erhältlich.
Zur Beeinflussung des Abstandes zwischen den planaren Elementen ist es weiterhin von Vorteil, dem niedrigschmelzenden Glas anorganische Teile zuzusetzen, insbesondere dann, wenn ein relativ großer Abstand zwischen den planaren Elementen erforderlich ist Es kann daher durch Zugabe von anorganischen Teilen mit einem bestimmten Durchmesser oder einer bestimmten Dicke, die vom gewünschten Zellenabstand abhängt zum niedrigschmelzenden Glas der Zellenabstand leicht gesteuert werden, wobei darüber hinaus die Herstellung von Zellen in großindustriellem Umfang erleichtert wird, da Abstandshalter und Dichtmittel einstückig gebildet sind.
Zur Beeinflussung des Abstandes zwischen den planaren Elementen ist es weiterhin von Vorteil, dem niedrigschmelzenden Glas anorganische Teile zuzusetzen, insbesondere dann, wenn ein relativ großer Abstand zwischen den planaren Elementen erforderlich ist Es kann daher durch Zugabe von anorganischen Teilen mit einem bestimmten Durchmesser oder einer bestimmten Dicke, die vom gewünschten Zellenabstand abhängt zum niedrigschmelzenden Glas der Zellenabstand leicht gesteuert werden, wobei darüber hinaus die Herstellung von Zellen in großindustriellem Umfang erleichtert wird, da Abstandshalter und Dichtmittel einstückig gebildet sind.
Die dem niedrigschmelzenden Glas hinzuzufügenden anorganischen Zusätze können u. a. bestehen aus
Feststoffteilchen, wie" Glasperlen aus Natriumhydroxid-Kalziumoxid-Silikat
oder anderem Glas, Keramikperlen, wie solche aus Aluminium, Metallkügelchen usw.;
Glasfasern, Metallfasern, Haarkristallen und anderen fasrigen Materialien sowie aus keramischen Bruchstükken.
Diese Materialien werden insbesondere in Form teilchenförmiger Zusätze bevorzugt Als geeignet hat
sich auch die Verwendung von teilchenförmigen anorganischen Zusätzen in Form von Glasperlen mit
einem Durchmesser von 5—50 μ erwiesen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert Diese zeigt in
F i g. 1 schematisch im Schnitt die Flüssigkristallzelle, F i g. 2 perspektivisch die Flüssigkristallzelle vor dem Zusammenbau,
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert Diese zeigt in
F i g. 1 schematisch im Schnitt die Flüssigkristallzelle, F i g. 2 perspektivisch die Flüssigkristallzelle vor dem Zusammenbau,
Fig.3 perspektivisch eine abgewandelte Ausführungsform
der Flüssigkristalizelle vor dem Zusammenbau und
Fig.4 im Schnitt die fertige Flüssigkristallzelle
gemäß F i g. 3.
Die in F i g. 1 dargestellte Flüssigkristallzelle weist eine transparente Glasplatte 1 auf, auf die ein
transparenter, elektrisch leitender Film 2 aufgetragen ist. Weiterhin ist eine transparente Glasplatte 3
vorgesehen, auf die ein transparenter, elektrisch leitender Film 4 aufgetragen ist Die Flüssigkristallzelle
weist weiterhin zwischen den beiden Glasplatten 1,3 ein niedrigschmelzendes Glas 5 auf, das sowohl als
Abstandshalter als auch als Abdichtunc dient In den
durch die beiden Glasplatten t, 3 und durch das Dichtmittel 5 gebildeten Raum ist ein Flüssigkristall 7
eingefüllt Hierzu sind zwei Öffnungen 8, 9 vorgesehen, wobei die öffnung 8 zum Einfüllen des Flüssigkristalls 7
und die öffnung 9 zur Gasentlüftung dient Nach Beendigung des Einfüllvorgangs werden die öffnungen
8,9 mit einem entsprechenden Dichtmittel verschlossen.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich, ist das niedrigschmelzende Glas 5 durch Siebdrucken ausschließlich auf den
Randbereich der Glasplatte 1 abgelagert worden, worauf sodann zum Zusammenbau der Zelle die andere
Glasplatte 3 auf die bedruckte Fläche der Glasplatte 1 aufgesetzt wird. Danach wird die sich ergebende
Anordnung durch Brennen, Glühen oder dgl. zu einem einzigen Stück verbunden.
Bei der aus Fig.3 ersichtlichen, kurz vor dem Zusammenbau dargestellten abgewandelten Ausführungsform
ist ein niedrigschmelzendes Glas 5, das Teilchenzusätze 6 aufweist auf dem Randbereich der
transparenten Glasplatte 1 abgelagert die einen 20
transparenten, elektrisch leitenden Film 2 trägt Darauf
wird eine weitere transparente Glasplatte 3, die der Glasplatte 1 entspricht und ebenfalls einen transparenten,
elektrisch leitenden Film 4 trägt, auf die Glasplatte 1 aufgesetzt worauf die gesamte Anordnung durch Hitze
zusammengebacken wird.
Aus F i g. 4 ist sodann der Querschnitt einer solchen fertigen Flüssigkristallzelle ersichtlich. Hierbei ist
ebenfalls eine öffnung 8 zum Einfüllen einer Flüssigkn
Stallzusammensetzung 7 sowie eine öffnung 9 zur Entlüftung vorgesehen, wobei diese öffnungen 8, 9
üblicherweise auf der Rückseite der Flüssigkristallzelle angeordnet sind.
Da bei der beschriebenen Flüssigkristailzelle die zur
Anwendung gelangende Glasmischung 5 sowohl als Dichtmittel als auch als Abstandshalter dient, ist sie
sowohl chemisch als auch thermisch stabil, wodurch der abgedichtet hierin eingeschlossene Flüssigkristall 7
dauerhaft funktionieren kann.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuteruns der Herstellung der beschriebenen Flüssigkristailzelle.
Niedrigschmelzendes Glas Nr. 1 (Tabelle 1) wird auf einen mittleren Teilchendurchmesser von 1,5 μ zerkleinert.
Die sich ergebenden Glasteilchen werden mit n-Butylcarbitolazetat als Trägermittel vermischt, um
eine Paste mit einer Zähigkeit von 30 000 cP herzustellen. Darauf wird eine Glasplatte in den Abmessungen
50 χ 50 χ 1,6 mm siebbedruckt, und zwar unter Verwendung
der obengenannten Paste, eines rostfreien Stahlsiebes (Maschenweite 0,045 mm) mit einem vorbestimmten
Muster und eines Rollenquetschers aus flexiblem Polyurethan. Auf die derart siebbedruckte
Glasplatte wird eine weitere Glasplatte aus dem gleichen Material gesetzt, worauf die gesamte Anordnung
zur Hersteilung einer ZeHe gemäß folgendem Schema gebrannt wird:
Heiz-Kühl-Zyklus
Haltezeit
1) von Raumtemperatur auf 300cC; 30 min
300 C
300 C
(5°C/min)
2) von 30015C auf 520°C 5200C; 30 min
(5C/min)
(5C/min)
3) von 520C auf Raumtemperatur
(5C/min)
(5C/min)
Der sich ergebende Zellenabstand beträgt 12 μ, und
der bedruckte Bereich der Zelle bleibt transparent Die für den Flüssigkristall vorgesehenen öffnungen werden
geschlossen, und die Zelle wird sodann, um die Güte
ihrer Abdichtung zu prüfen, in Silikonöl bei 200° C eingetaucht Es zeigt sich, daß keine Blasen gebildet
werden, was die entsprechende Abdichtung bestätigt
Glas Zusammensetzung (%)
Nr. PbO B2O3
SiO-.
AI2O3 ZnO
Ausdehnungs-Koeffizient
(50-2500Q
(50-2500Q
Erweichungstemperatur
1 | 72 | 17 | 3 | 2 | 16 | 85 X 10~7/C | 435"C |
2 | 75 | 12 | 3 | 10 | — | 84 x 10"7/C | 440"C |
3 | 76 | 10 | 3 | _ | 11 | 90X10"7/C | 3800C |
Niedrigschmelzendes Glas Nr. 2 (Tabelle 1) wird auf einen mittleren Teilchendurchmesser von 1,6 μ zerkleinert,
und die sich ergebenden Glasteilchen werden zur Herstellung einer Paste mit n-Butyl-Cellosolveazetat als
Trägermittel vermischt Unter Verwendung dieser Paste sowie eines rostfreien Stahlsiebes (Maschenweite
0,043 mm) wird eine Glasplatte in den Abmessungen 50 χ 50 χ 1,6 mm siebbedruckt, und zwar an ihren vier
Ecken sowie in Bereichen von jeweils 5 mm2. Die bedruckte Platte wird nach dem gleichen Temperaturschema,
wie in Beispiel 1 aufgeführt, gebrannt Die Dicke der derart abgelagerten Glasschicht beträgt 8 μ.
es Auf diese bedruckte Platte wird eine weitere Glasplatte
derselben Art aufgesetzt, und die um die gesamte
- Anordnung verlaufenden Kanten werden mit einer Paste, deren Zähigkeit lOOOOcP beträgt, abgedichtet
Diese Paste ergibt sich dadurch, daß niedrigschmelzendes Glas Nr. 3 (Tabelle 1) auf einen mittleren
Teilchendurchmesser von 1,6 μ zerkleinert und mit Amylazetat als Trägermittel vermischt wird. Die
gesamte Anordnung wird sodann bei folgenden Bedingungen gebrannt.
Heiz-Kühl-Zyklus
Haltezeit
1) von Raumtemperatur auf 200 C
(3 C/min)
(3 C/min)
2) von 200 C auf 430 C
(7,5 C/min)
(7,5 C/min)
430 C; 1 h
Probe
Nr. 1
Nr. 1
Nr. 2
Nr. 3
Nr. 4
Zusammensetzung | 77 | 71 | 79 | 72 |
(Gew.-0/,) | 9 | 9 | 10 | 18 |
PbO | 12 | 16 | 4 | 5 |
B2O3 | 2 | 2 | 3 | 3 |
ZnO | 2 | 2 | 2 | |
SiO2 | 2 | |||
SnO2 | Kristallisierbar | Unkristalli- | ||
Al2O3 | sierbar | |||
Kristallisations- | ||||
fähigkeit | ||||
Der Erweichungspunkt von niedrigschmelzendem Glas Nr. 2 (Tabelle 1) liegt bei 440° C, was bedeutet, daß
die Brenntemperatur von 43O0C unter diesem Erweichungspunkt
liegt. Es bleibt daher der Abstand zwischen den Platten auf einem Wert von 8 μ.
Zum Abschätzen des Abdichtzustandes entlang der Kanten, des Zellenabstandes und der Ausbeute werden
zehn Zellen von jeder Probe hergestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Niedrigschmelzendes Glas Nr. 3 (Tabelle 1) wird auf einen mittleren Teilchendurchmesser von 1,4 μ zerkleinert
und zur Herstellung einer Paste, die eine Zähigkeit von 30 000 cP aufweist, mit n-Butylcarbitolazetat
vermischt. Unter Verwendung dieser Paste sowie eines rostfreien Stahlsiebes (Maschenweite 0,047 mm) wird
eine Glasplatte in den Abmessungen 50 χ 50 χ 1,6 mm um ihre Ecken (in einer Breite von 4 mm) siebbedruckt.
Auf die derart bedruckte Platte wird eine weitere Platte aus dem gleichen Material aufgesetzt, worauf sodann
die gesamte Anordnung bei den in Beispiel 2 für niedrigschmelzendes Glas Nr. 3 angegebenen Brennbedingungen
gebrannt wird.
Jede der in Tabelle 2 aufgeführten niedrigschmelzenden Glaszusammensetzungen wird zur Herstellung
einer Paste mit n-Butylcarbitolazetat vermischt Unter Verwendung dieser Paste sowie eines rostfreien
Stahlsiebes (Maschenweite 0,047 mm) wird eine Glasplatte in den Abmessungen 40 χ 40 χ 3 mm, die einen
elektrisch leitenden Oberflächenfilm trägt, längs ihres Randbereiches siebbedruckt Auf die derart bedruckte
Platte wird eine weitere Glasplatte der gleichen Art gelegt, die ebenfalls einen elektrisch leitenden Film
ähnlich dem Film auf der zuerst erwähnten Platte trägt Die gesamte Anordnung wird sodann gemäß folgendem
Schema gebrannt:
Erhitzung auf 400—5000C mit einer Geschwindigkeit
von 3° C/min—10° C/min
Haltezeit bei 400—500° C: 30 min- 2 h
Danach wird jede Probe abgekühlt
Haltezeit bei 400—500° C: 30 min- 2 h
Danach wird jede Probe abgekühlt
35
B-e i s ρ i e 1 5
Niedrigschmelzendes Glas, das aus 80% PbO, 10% B2O3, 4% ZnO, 2% SiO2, 2% SnO2 und 2% Al2O3
zusammengesetzt ist, wird auf einen mittleren Teilchendurchmesser von 1,5 μ zerkleinert und die sich
ergebenden Glasteilchen werden zur Herstellung einer Paste, deren Zähigkeit 30 000 cP beträgt, mit n-Butylcarbitolazetat
als Trägermittel vermischt Aus im Handel befindlichen Erzeugnissen werden kugelförmige
Glasperlen (20 μ ± 2 μ; Erweichungspunkt 690° C) ausgewählt und im Verhältnis von 50 Perlen/g
niedrigschmelzendes Glas in die oben genannte Paste eingebracht Diese Paste wird auf den Randbereich
einer Glasplatte mit den Abmessungen 100 χ 100 χ 8 mm aufgetragen. Auf die derart behandelte
Glasplatte wird eine weitere Glasplatte der gleichen Art und Größe gelegt Die gesamte Anordnung
wird 30 Minuten lang bei 150° C getrocknet wonach die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 5° C/min auf
430° C angehoben wird, während die gesamte Anordnung mittels eines rostfreien Stahlblockes von 1 kg
Gewicht unter Druck gesetzt wird. Danach wird die Anordnung eine Stunde lang bei dem gleichen Druck
und unter den gleichen Temperaturbedingungen, d.h. bei 430° C, gehalten. Danach wird die Zelle im
elektrischen Ofen abgekühlt und der Abstand der erzeugten Flüssigkristallzelle gemessen. Der Zellenabstand
beträgt 19 μ. Die in einer der Glasplatten zum Einfüllen der Flüssigkristallzusammensetzung vorgesehenen
öffnungen werden verschlossen, und die Gasdichte des Zwischenraums zwischen den Platten
wird mittels eines Helium-Gasleckdetektors überprüft Es zeigt sich, daß die Leckmenge einen Betrag von
weniger als 10-" at cc/sec aufweist, was bedeutet, daß
das hergestellte Erzeugnis eine außerordentlich vorteilhafte FlüssigkristaBzelle darstellt
ίο
niedrigschmelzendes Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 3 Nr. 4 Nr. 1; 70% Nr. 1; 70% Nr. 2; 80% Nr. 2; 60% Quarzglas: 50%
Glas
mittlerer Teilchen- | 1,9 | 2,3 | 1,7 | 1,7 | 2,3 | Nr. 1; 1,9 | 1,8 |
durchmesser (μ) | Nr. 3; 1,7 | ||||||
Brenntemp. ('C) | 460 | 520 | 460 | 440 | 520 | 460 | 460 |
Haltezeit (h) | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
mittlerer Zellen | 16 | 21 | 12 | 15 | 16 | 15 | 14 |
abstand (μ) | |||||||
Abslandsabweichung | 3 | 3 | 6 | 4 | 7 | 3 | 4 |
(μ) | |||||||
Anzahl der Zellen mit | 0 | 0 | 6 | 1 | 4 | 0 | I |
verzogenen Kanten | |||||||
Anzahl der gas | 4 | 5 | 0 | 3 | 1 | 0 | 2 |
undichten Zellen | |||||||
(Helium-Gasdetektor) | |||||||
Ausbeute an verwend | 60 | 50 | 40 | 60 | 60 | 100 | 70 |
baren Zellen (%) |
Nr. 3; 30% Nr. 3; 30% Nr. 4; 20% Nr. 4; 40% Nr. 4: 50% umgeschmolzen
Nr. 2; 2,3 Nr. 2; 2,3 Quarzglas: 2,1 Nr. 4; 2,3 Nr. 4; 2,3 Nr. 4: 2,3
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
520 | 520 | 520 |
1 | 1 | 1 |
20 | 19 | 22 |
2 | 4 | 4 |
0 | 0 | 2 |
1 | 0 | 1 |
90
100
70
Claims (5)
1. Flüssigkristallzelle aus zwei planaren Elementen,
die parallel im Abstand zueinander angeordnet sind und zwischen sich eine Flüssigkristallzusammensetzung
aufweisen, wobei die Kanten der Zelle mit einem aus niedrigschmelzendem Glas bestehenden
Dichtmittel verschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtmittel (5) eine ;o
Mischung aus 90—40 Gew.-% kristallisierbarem niedrigschmelzendem Glas und 10—60 Gew.-%
unkristallisierbarem niedrigschmelzendem Glas ist
2. Flüssigkristallzelle nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtmittel (5) eine Mischung aus 80—60 Gew.-% kristallisierbarem
nisdrigschmelzendem Glas und 20—40 Gew.-% unkristallisierbarem niedrigschmelzendem Glas ist
3. Flüssigkristallzelle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das niedrigschmelzende Glas (5) anorganische Teile (6) als Zusätze enthält
4. Flüssigkristallzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kristallisierbare
niedrigschmelzende Glas aus 70—80 Gew.-% PbO, 8-11 Gew.-% B2O3, 10-17 Gew.-% ZnO, 1-4
Gew.-% SiO2 und 0—2 Gew.-% SnO2 zusammengesetzt
ist
5. Flüssigkristallzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das unkristallisierbare
niedrigschmelzende Glas aus 70—80 Gew.-% PbO, 9-20 Gew.-% B2O3, 0-10 Gew.-% ZnO, 1-8
Gew.-% SiO2,0-3 Gew.-% SnO2 und 0-5 Gew.-°/o
Al2O3 zusammengesetzt ist
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