DE2253231C3 - Abgasturbolader - Google Patents

Abgasturbolader

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DE2253231C3 DE19722253231 DE2253231A DE2253231C3 DE 2253231 C3 DE2253231 C3 DE 2253231C3 DE 19722253231 DE19722253231 DE 19722253231 DE 2253231 A DE2253231 A DE 2253231A DE 2253231 C3 DE2253231 C3 DE 2253231C3
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Description

Die Erfindung betrifft einen Abgasturbolader mit einer Radialturbine, deren Abgasdurchsatz mittels einer relativ zum Turbinenrad axial verschiebbaren Steuerscheibe regelbar ist.
Ein derartiger Abgasturbolader ist durch die DT-OS 22 158 bekannt.
Die Radialturbine des bekannten Abgasturbolader wird zentripetal durchströmt und ihre Drehzahl mittels einer am Turbinenaustritt angeordneten, axial verschiebbaren Steuerscheibe gesteuert. Diese Steuerscheibe weist nahezu denselben Querschnitt wie die Abströmfläche der Radialturbine auf, wodurch seine Umströmung einen erheblichen Druckverlust in der Abgasströmung verursacht und sich das in der Radialturbine verfügbare Druckgefälle entsprechend vermindert. Die Verschiebung der Steuerscheibe zur Steue- S5 rung des Ladedruckverhältnisses erfolgt durch einen vom Ladedruck in der verdichteten Frischluft beaufschlagten Verstellkolben. Auf Grund der schlecht reproduzierbaren Strömungsverhältnisse beim Umströmen der Steuerscheibe ist es problematisch, die zu verschiedenen Stellungen der Steuerscheibe gehörende Verschiebekraft zu erzeugen.
Es liegt die Aufgabe vor, einen Abgasturbolader zu schaffen, der eine verlustärmere und einfachere Regelmöglichkeit gestattet und der es erlaubt, das unter- (■*, schiedliche Ladedruckverhältnis der bekannten Abgasturbolader zu stabilisieren. Außerdem soll ein besserer Wirkungsgrad der Turbine, besonders im unteren Drehzahlbereich des aufzuladenen Motors erzielt werden.
Ausgehend von einem Abgasturbolader der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abgas die Radialturbine zentrifugal durchströmt, daß die als Einströmkonus ausgebildere Steuerscheibe am Turbineneinlauf sitzt und den verfügbaren Einlaßquerschnitt im Sinne konstanter Turbinendrehzahl verändert und daß der an die Radialturbine angekoppelte Radialverdichter mit senkrechtem Austritt (ßi = 90°) ausgeführt ist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei Verwendung eines Radialverdichters mit senkrechtem Austritt ein durchweg konstantes Verdichtungsverhältnis, unabhängig von der Durchsatzmenge, einzuhalten ist, sofern man gleichzeitig dafür sorgt, daß die Turbinendrehzahl unabhängig von der Motordrehzahl, d. h. unabhängig von der anfallenden Abgasmenge, konstant bleibt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ergeben sich stabile und verlustarme Strömungsverhältnisse im Turbineneinfauf, so daß die notwendige Verschiebebewegung der Steuerscheibe selbsttätig durch den statischen Druck des Abgases bewirkt werden kann. Die Abströmseite der Radialturbine ist frei von Steuergliedern so daß sich sehr verlustarme Strömungsverhältnisse einstellen können und sich der Turbolader durch einen hohen Wirkungsgrad auszeichnet
Die DT-AS 10 34 192 zeigt eine radial von außen nach innen durchströmende Turbomaschine, bei der der Querschnitt der Strömungswege durch eine axial verschiebbare Wand verändert werden kann. Es finden sich in dieser Druckschrift aber keine Hinweise darüber, daß diese verschiebbare Wand den verfügbaren Strömungsquerschnitt im Sinne konstanter Turbinendrehzahl zu regeln habe und daß diese Turbine sodann mit einem Radialverdichter einer bestimmten Beaufschlagung zu kombinieren wäre. Darüber hinaus erfolgt beim Anmeldungsgegenstand die Durchströmung der Turbine in umgekehrter Richtung, nämlich zentrifugal.
Die DT-PS 3 64 732 und die FR-PS 5 87 131 sind weitere Beispiele für das Vorbekanntsein axial verschiebbarer Steuerscheiben in radialen Kreiselmaschinen. Aber auch in diesen Druckschriften ist hinsichtlich der erfindungsgemäßen Maßnahmen, nämlich eine zentrifugal durchströmte und im Sinne konstanter Turbinnendrehzahl geregelte Turbine mit einem Radialverdichter mit senkrechtem Austritt zu kombinieren, nichts offenbart.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, daß die Steuerscheibe mit dem Turbinenrad umläuft und sich mit auf den Schaufelabstand abgestimmten Fingern bis an das äußere Ende der Turbinenbeschaufelung erstreckt. Dadurch werden Totraumzonen und Wirbel verursachende Abrißkanten innerhalb der Turbinenströmung vermieden.
Vorteilhafterweise erfolgt die Verschiebebewegung der Steuerscheibe selbsttätig durch den im Abgas herrschenden Druck gegen die Wirkung einer sich entsprechend den erforderlichen Gesetzmäßigkeiten ändernden Kraft. Hierdurch ergibt sich ein besonders geringer baulicher Aufwand für die Durchführung der Regelung, Um die in der Abgassäule herrschenden Druckstöße zu dämpfen, ist es zweckmäßig, daß die Steuerscheibe mit einem Bremskolben verbunden ist, der in einem flüssigkeitsgefüllten Zylinderraum verschiebbar ist.
Schließlich kann es aus baulichen Gründen vorteilhaft sein, daß ein am Ende, einer fliegend gelagerten
Welle angeordneter Rotor einerseits die Turbinenbeschaufelung, andererseits die Verdichterbeschaufelung trägt. Die Schaufelkrümmung der Turbine wird am besten so ausgelegt, daß das gesamte adiabatische Gefälle des Arbei'.smediums in dem Turbinenrad abgebaut wird, !m übrigen können die Bemessung des Abgasturboladers, die Art der Beschaufelung und die konstruktiven Einzelheiten mit dem üblichen Fachvissen einsprechend den jeweils herrschenden Einsalzbedingungen festgelegt werden.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand von Zeichnungen beschrieben; darin zeigt
F i g. 1 einen Abgasturbolader im Axialschniu.
F i g. 2 zwei verschiedene Federkenniinien.
F i g. 3 einen Abgasturbolader mit zentraler Wellenlagerung.
Der in Fig.. gezeigte Abgasturbolader weisi ein aus zwei Gehäusehälften Ij und \b bestehendes Triebwerksgehäuse auf. In der Gehäusehälfte 1.7 ist der Eintritt 2 und der Austritt 3 fur das Abgas vorgesehen, während die Gehäusehälfte ib den Ein'riu 4 und dor. Austritt 5 für die /ti verdichtende Frischluft aufweis;. In der Gehäusehälfte ib ist außerdem die Lagerung von Verdichter und Turbine untergebracht. Am einen Ende einer Welle 10 siizt ein Rotor 11, der einerseits die Ttirbinenbeschaufeiung 6, andererseits die Verdichterbeschaufelung des Radialverdichters 7 trägt. Innerhalb der Welle 10 verläuft eine axial vet schiebbare Schub stange 12, die an ihrem rotorseitigen Ende eine Steuerscheibe 13 trägt. An ihrem anderen Ende ist die Schubstange mit einem liier !ediglich schematisch als Feuer 14 dargestellten Rückholelement verbünde'", das seinerseits in einem an die Gehäusehälfte Xb angebauten Zylinderraum 15 untergebracht ist. Dieser Zylmdcrraum ist mit einer Dämpfungsflüssigkeit gefüllt, die über einen an der Schubstange 12 angebradven Bremskolben 16 dämpfend auf die Verschiehebewegung der Steuerscheibe einwirkt.
Die Turbinenboschaufeiung 6 ist so ausgelegt, daß in ihr nahezu das gesamte verfügbare adiabatische Gefälle der Abgase abgebaut werden kann. Die Verdichterbeschaufelung ist mit radial endigen Schaufeln (ßi = 90°) versehen, da sich hierbei ein konstantes, vom Luftdurchsatz unabhängiges Verdichtungsverhältnis ergibt. Die Strömung in der Radialturbine sowie im Radialverdichter verläuft jeweils zentrifugal um den Fliehkrafteinfluß auf die Strömung ausnützen zu können.
Die Wirkungsweise ist folgende: Das einströmende Abgas wird durch die als Einströmkonus ausgebildete Steuerscheibe 13 der Turbincnbeaufschlagung 6 zugeführt, entspannt sich dort unter Arbeitsabgabe und strömt über den Austritt 3 einer nicht dargestellten Auspuffanlage /.\i. Die in der Radialturbine aufgenommene Energiemenge steht im Radialverdichter zur Aufladung der angesaugten Frischluft zur Verfugung. Da der Frischluftbedarf in einem konstanten, vorherbestimmbaren Verhältnis 'ium Abgasdurchsatz steht, sind Verdichter und Turbine in ihrer Auslegung dement-
sprechend aufeinander abgestimmt.
Die Steuerscheibe 13 hat die Aufgabe, die Verdichtung der Frischluft konstant zu halten unabhängig von der jeweils herrschenden Motordrehzahl und der dementsprechend anfallenden Abgasmenge. Bei der radial endigenden Schaufelform des Radialverdichters muß hierzu dessen Drehzahl konstant gehalten werden. Die Steuerscheibe 13 muß also in Abhängigkeit von der Motordrenzahl den Stromungsquersehniit für das Abgas in der Turbinenbeschaufelung so steuern, daß dort stets gleichbleibende Strömungsgeschwindigkeiten vorliegen.
Bei dem Ausführungsbeispiel wird zur Betätigung der Steuerscheibe eine Schraubenfeder 14 eingesetzt, die de !ti entsprechend der Strömungsgeschwindigkeit sich ändernden Druck des Abgases Rechnung tragt und durch entsprechende Verschiebung der Steuerscheibe für eine konstante Strömungsgeschwindigkeit des Abgases in der Turbinenbeschaufelung sorgt. Je nach den konssruktiven Gegebenheiten im Bereich der Einsiröiüöftnung 2 kann die Kennlinie der Schraubenfeder Ih den in F ι g. 2 mit 1 oder 2 («aufzeichneten Verlauf haben. Selbstverständlich können an Stelle einer Schr.iubenieder auch beliebige andere Federungselemcnte wie /. B. Tellerfedern Anwendung finden.
Zur Dämpfung der in der Abgasströmung herrschenden Schwingungen durchquert der mit der Schubstange 12 verbundene Bremskolbcn 16 bei einer Verschiebung der Steuerscheibe 13 den ölgefüllten Zylinderraum 15, wodurch es zu einer gebremsten Verschiebebewegung kommt.
Der in F i g. 3 dargestellte Abgasturbolader unterscheidet sich von dem in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich hinsichtlich der getrennten Anordnung von Verdichter und Turbine. Gleichwirkende Teile sind daher mit denselben Bezugszeichen versehen wie in F i g. 1.
Ein Lagergehause 40 mit zwei Deckelflanschcn 40.·; und 40/j trägt in seinem Zentrum eine Lagerung, in der eine Welle 41 verdrehbar gelagert ist. Am einen Ende dieser Welle sit/t ein Turbinenrad 42, am anderen Ende ein Verdichterrad 43. Beide Laufräder sind wiederum in Radialbauweise aasgeführt. Die beiden Deckelflansche 40.7 und 40 b sind mit Ein- und Ausirittsöffnungen 2. 3 für das Abgas bzw. mit entsprechenden Öffnungen 4 und 5 für die zu verdichtende Frischluft versehen. Im Inneren tier Welle 41 verläuft wiederum die Schubstange 12 zur Verschiebung der Steuerscheibe 13. Das schematisch als Schraubenfeder 14 dargestellte Rückholelcmeni für die Steuerscheibe Π ist in einem Einströmkonus 44 des Radialverdichters untergebracht. Ein mit der Schubstange 12 verbundener Brcmskolbcn 16 durchquert bei einer Verschiebung der Steuerscheibe 13 einen flüssigkeitspefüllten Zylinderraum 15 und dämpft dadurch die Verschiebebewegungen im gewünschten Maß ab. Im übrigen ist die Funktion des Turboiaders gleich dem in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, so daß auf die diesbezügliche Beschreibung verwiesen wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Abgasturbolader mit einer Radialturbine, deren Abgasdurchsatz mittels einer relativ zum Turbinenrad axial verschiebbaren Steuerscheibe regelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas die Radialturbine (6) zentrifugal durchströmt, daß die als Einströmkonus ausgebildete Steuerscheibe (13) am Turbineneinlauf sitzt und den verfügbaren >° Einlaßquerschnitt im Sinne konstanter Turbinendrehzahl verändert und daß der an die Radialturbine (6) angekoppelte Radialverdichter (7) mit senkrechtem Austritt (/h = 90°) ausgeführt !st.
2. Abgasturbolader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerscheibe (13) mit dem Turbinenrad umläuft und sich mit auf den Schaufelabstand abgestimmten Fingern bis an das äußere Ende der Turbinenbeschaufelupg (6,42) erstreckt.
3. Abgasturbolader nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebebewegung der Steuerscheibe (13) selbsttätig durch den im Abgas herrschenden Druck gegen die Wirkung einer veränderlichen Kraft erfolgt.
4. Abgasturbolader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerscheibe (13) mit einem Bremskolben (16) verbunden ist, der in einem flüssigkeitsgefüllten Zylinderraum (15) verschiebbar ist.
5. Abgasturbolader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein am Ende einer fliegend gelagerten Welle (10) angeordneter Rotor (11) einerseits die Turbinenbeschaufelung (6), andererseits die Verdichterbeschaufelung trägt.
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DE3715729C1 (de) * 1987-05-12 1988-09-08 Krupp Mak Maschb Gmbh Turbinengehaeuse fuer einen Abgasturbolader einer Brennkraftmaschine
DE4334339A1 (de) * 1993-10-08 1995-04-13 Abb Management Ag Abgas-Turbolader

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