DE2253117A1

DE2253117A1 - Haarentfernungsmittel

Info

Publication number: DE2253117A1
Application number: DE19722253117
Authority: DE
Inventors: Peter Dipl Chem Dr Busch; Alfons Sturm
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1972-10-30
Filing date: 1972-10-30
Publication date: 1974-05-09
Also published as: FR2204398B1; FR2204398A1

Description

Die Erfindung betrifft Haarentfernungsmittel, die nach dem Aufbringen auf die Haut eine abziehbare, schwefelhaltige Enthaarungsmittel enthaltende Schicht ergeben.

Haarentfernungsmittel, die das mechanische Abreißen von Haaren nach deren Umhüllung bzw. Verklebung mit einer Masse auf Wachs- oder Harzbasis ermöglichen, sind bereits bekannt. Ihr wesentlicher Nachteil besteht darin, daß die Entfernung der Haare durch das Ausreißen mit einem starken physischen

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Schmerz verbunden ^st. So haben sich diese Mittel, die sögenannten Epilatorien, trotz der einfachen und sauberen Anwendungsform nicht durchsetzen können.

Andere bekannte Haa'rentfernungsmittel, die in Salben- oder Pastenform angewendet werden, bedienen sich schwefelhaltiger Verbindungen, die die Haarstruktur chemisch zerstören und eine schmerzlose Entfernung der Haare ermöglichen. Dieses Auftragen und Entfernen der Pasten zusammen mit den unerwünschten Haaren ist eine unästhetische , unerquickliche und schmierige Prozedur, die durch den unangenehmen Geruch der meisten dieser Haarentfernungsmittel nicht erfreulicher wird. Darüber hinaus führen diese sogenannten Depilatorien,trotz intensiven Nachwaschens und Eincremens der betroffenen Hautpartien, oft zu unangenehmen Reizerscheinungen. Daher erfreut sich auch diese Art der Haarentfernungsmittel nicht allzu großer Beliebtheit, obwohl sie eine schmerzlose Entfernung der Haare gestatten.

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Es wurde nun gefunden, daß man eine saubere, ästhetische und schmerzlose Entfernung unerwünschter Haare erreichen kann, wenn man ein Haarentfernungsmittel verwendet, das aus einer Komponente besteht, die eine nach dem Aufbringen auf die Haut als zusammenhänge Schicht abziehbare Masse ergibt und als weitere Komponente schwefelhaltige, eine Hydroxyl- oder Carboxylfunktion besitzende, organische Enthaarungsmittel enthält.

Hierbei ist als entscheidender Unterschied gegenüber den bekannten Epllatorien anzusehen, daß die zusammenhängende Schicht keine klebenden Funktionen mehr zu erfüllen braucht, wodurch das Abziehen von der Haut leichter und angenehmer wird. Ihre Aufgabe besteht lediglich noch in einer Einbettung der zu entfernenden Haare, damit diese nach Lockerung der Haarstruktur sauber und restlos von der Haut entfernt werden, können. γ

Als Komponente der erfindungsgemäßen Haarentfernungsmittel, die eine nach dem Aufbringen auf die Haut als zusammenhängende Schicht abziehbare Masse ergibt, kann eine Lösung eines Polymeren oder Copolymeren in organischen Lösungsmitteln, Wasser oder Lösungsmittel-Wasser-Gemischen dienen. Polymere bzw. Copolymere, die für diesen Zweck in Frage kommen, sind z. B. Nitrocellulose, Polyvinylpyrrolidon, Poly-N-vinyl-5-methyl-2-oxazolidon, Dextran, Copolymere, auf Basis Äthylen und Maleinsäureanhydrid, Copolymere auf Basis Acrylsäure und Fumarsäure, anverseifte Polymere auf Basis Vinylacetat, Polyvinylalkohol,.Polyvinylbutyral, Celluloseäther und andere, allein oder im Gemisch. * „>

Anstelle der Lösungen von Polymeren oder Copolymeren können auch verschiedene natürliche oder synthetische Wachse allein oder im allgemeinen vorteilhafter in Mischung - als Komponente der erfindungsgemäßen, Haarentfernungsmittel eingesetzt werden.

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Als für vorliegenden Verwendungszweck brauchbare Wachse sind z. B. Bienenwachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Bergwachs, Ozokerit, Ceresin, Paraffin, weiterhin als synthetische Wachse Polyäthylen mittleren Molekulargewichts, Polyäthylenglykole, Polypropylenglykole, Montanwachse niederen Schmelzpunktes sowie Wachse aus verschiedenen Syntheseverfahren zu nennen.. Die Wachse werden im allgemeinen lösungsmittelfrei in Form einer Mischung angewendet, die entweder bereits bei Körpertemperatur oder bei einer Temperatur bis- etwa 50° C erweicht. Die zur Applikation notwendige Erweichung der Wächsmasse kann dann entweder durch die Körperwärme selbst oder durch eine .externe ErwärmungsmSgiichkeit erreicht werden. Eine bequeme Anwendungsmögliehkeit dieser Haarentfernungsmittel auf Wachsbasis ist besonders dann gegeben, wenn man die mit den'schwefelhaltigen Enthaarungsmitteln versetzte Waehsmasse auf eine textile Unterlage aufbringt und in Form von Pflastern auf den zu enthaarenden Körperteilen einsetzt.

Als schwefelhaltige Enthaarungsmittel, die als zweite Komponente der erfindungsgeraäßen Haarentfernungsmittel dienen, sind in erster linie Thiocarbonsäuren mit 2-4 Kohlenstoffatomen bzw·, deren Salze sow|.e Thioglycerin zu nennen. Entsprechende Produkte sind neben Tnioglycerin z. B. die Natrium- Kalium-, Lithium-, Calciuiasalze der Thioglykolsäure, der Mercaptopropionsowie der Mercaptobutt er säure. Besondere Bedeutung kommt dabei den Natrium-, Kalium-, Lithium und Caleiumsalzen der Thioglykolsäure zu. *

Die schwefelhaltigen organischen Enthaarungsmittel werden den erfindungsgemäßen Haarentfernungsmitteln in einer Menge von 2-20 Gew.^, vorzugsweise 5*- 15 Gew.^, bezogen auf die gesamte Kombination, beigegeben.

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Zur Verstärkung der haarabbauenden Wirkung der schwefelhaltigen organischen Enthaarungsmittel können den erfindungsgemäßen Haarentfernungsmitteln»zusätzlich geringe Mengen Alkali- oder Erdalkalihydroxide beigemischt werden.

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Die verwendeten Mengen bewegen sich dabei in den Grenzen von 0,01 bis 0,5 Gew.%, bezogen auf die gesamte Kombination.

Eine andere, bzw. gegebenenfalls weitere zusätzliche Verstärkung der Enthaarungswirkung der erfindungsgemäßen Haarentfernungsmittel besteht in der Zugabe von Alkalimetallsulfiden in einer Menge von 0,1-2 Gew.%, vorzugsweise 0,5 - 1 Gew.%, bezogen auf die gesamte Kombination.

Eine weitere Erhöhung der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Haarentfernungsmittel, die sich vor allem in einer sauberen und restlosen Entfernung der Haare auswirkt, läßt sich durch den Zusatz von sogenannten Haaraufrichtern, z. B. solphen auf Imidazolinbasis, erreichen.

Die erfinaungsgemäßen Haarentfernungsmittel können in verschiedenen Anwendungsformen zum Einsatz gelangen. So lassen sie sich als Lösung in organischen Lösungsmitteln, in Wasser oder in Lösungsmittel-Wasser-Gemischen auf die zu enthaarenden Körperteile auftragen. Nach e¹ner Einwirkungszeit von etwa 5-10 Minuten kann der inzwischen gebildete Film mitsamt den in ihrer Struktur zerstörten Haaren sauber und schmerzlos abgezogen werden. Eine andere Möglichkeit bieten die lösungsmittelfreien Wachsmischungen, die in erweichtem Zustand auf dem zu enthaarenden Körperteil verteilt werden. Die für die Aufbringung notwendige Erweichung kann dabei durch die eigene Körperwärme oder durch eine geringe Erwärmung mittels geeigneter Wärmequellen bewerkstelligt werden. Für diese lösungsmittelfreien Wachsmischungen bietet sich die Anwendung in Form von Pflastern als saube're und leicht handzuhabende Auftragmöglichkeit ganz besonders an. Auch bei dieser Anwendungsform lassen sich, nach einer Einwirkungszeit von 5-10 Minuten, die zu beseitigenden Haare saubbr und schmerzlos, zusammen mit der freien oder auf einer Textilunterlage aufgebrachten Wachsschicht, von der Haut entfernen.

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Eine weitere Applikationsmöglichkeit für die erfindungsgemäßen Haarentfernungsmittel stellt die Aerosolform dar. Hierbei ist darauf zu achten, daß für die Aerosolabfüllung nur solche erfindungsgemäße Haarentfernungsmittelgemische ausgewählt werden, die frei von festen Anteilen, wie ungenügend gelösten Enthaarungsmitteln, sind. Für die Aerosolverpackung werden etwa auf G^ Teile der erfindungsgemäßen Haarentfernungsmittel 20 Teile Treibgasgemisch auf Basis von Pluorchlorkohlenwasserstoffen eingesetzt. Die Anwendung aus der Aerosolform entspricht derjenigen aus der Lösung in organischen Lösungsmitteln,

Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der ,Erfindung näher erläutern ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken,

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10	,5	Gew.TI.
60	,5	Gew.Tl.
10	Gew.Tl.
2	Gew.Tl.
17	Gew.Tl.

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l) Als Haarentfernungsmittel diente eine Mischung folgen- - - der.Zusammensetzung

Acrylsäure-Fumarsäure-Copolymerisat Aceton

Natriumthioglycollat

0,5 η - Natriumhydroxidlösung

Wasser

Zur Herstellung der Mischung wurde die Lösung des Copolymerisats in Aceton mit der wässrig-alkalischen Lösung des Natriumthioglycollats zusammengegeben. Die erhaltene Mischung wurde mit einem Pinsel auf die zu enthaarende Hautpartie aufgebracht und 7 Minuten an Ort und Stelle belassen. Nach dieser Zeit wurde der inzwischen gebildete Film abgezogen. Das Abziehen verursachte keinerlei Schmerzen und hinterließ eine saubere und haarfreie Haut.

2) Zur Herstellung des Haarentfernungsmittels wurden 57 Gew. Teile Bienenwachs, J5 Gewichtsteile Sorbitolmonopalraitat und 5 Gewichtsteile Kolophonium zusammengeschmolzen und in eine auf 40-50 C erwärmte wässrige Lösung von 550 Gewichtsteilen Rohrzucker in 700 Gewichtsteilen destilliertes Wasser eingemischt. In dieser Mischung wurde anschließend eine Suspension von 50 Gewichtsteilen Calciumthioglycollat und 50 Gewichtsteilen Calciumhydroxid in 100 Gewichtsteilen destilliertes Wasser unter kräftigem Rühren fein verteilt. Nach dem Abkühlen wurde eine wachsartige Masse erhalten die bei Körpertemperatur erweicht. Die Masse konnte auf der zu enthaarenden Hautpartie gut verteilt werden und ließ sich nach einer Einwirkungszeit von 6 Minuten schmerzlos abziehen. Dabei wurden die Haare restlos entfernt.

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3) Das nach Beispiel 2 hergestellte Haarentfernungsmittel wurde nach leichter Erwärmung auf Textilstreifen geschichtet. Die so behandelten Textilstreifen konnten nach dem Erkalten in"verschlossener Packung gelagert werden. Ein mit.dem Haarentfernungsmittel präparierter Streifen wurde auf die zu enthaarende Körperstelle gedrückt und 8 Minuten dort belassen. Nach dieser Zeit wurden mit dem Abziehen des Streifens die Haare schmerzlos entfernt.

4) Zur Herstellung des' Haarentfernungsmittels wurden in 74 Gewichtsteilen Wasser 15 Gewichtsteile Dextran, 8 Gewichtsteile Natriumthioglycollat und 1 Gewichtsteil Natriumsulfid gelöst* Die erhaltene Mischung wurde'auf die zu enthaarende Hautpartie aufgetragen und ließ sich nach dem Trocknen als fester Film zusammen mit den Haaren schmerzlos abziehen. .

5) In eine Schmelze aus 35 Gewichtsteilen ^Paraffin vom Schmelzpunkt 50 - 54° C* JO Gewichtsteilen gebleichtes Bienenwachs, 5 Gewichtsteilen Wollfett, 15 Gewichtsteilen . Methy!cellulose, 3 Gewiehtsteilen Aeetoglycerid wurden 10 Gewiehtsteile Lithiumglycollat und 2 Gewichtsteile einer n-Lithiumhydroxidlösung eingemischt. Die Mischung wurde vor Gebrauch zum Erweichen erwärmt und auf die zu enthaarende Hautpartie aufgebracht« Nach einer Einwirkungszeit von 10 Minuten konnte der Film unter Einschluß der entfernten Haare schmerzlos abgezogen werden.

6) Zur Herstellung des Haarentfernungsmittels nmrden in eine

Lösung von 20 Gewiehtsteilen Poly-N~¥lnyl-5~niethyl=2~ oxazolidon in 69 Gewiehtsteilen Wasser 10 Gewiehtsteile Thioglycerin und 1 Gewiehtsteil Natriumsulfid gegeben» Die erhaltene Mischung wurde auf die zu enthaarende Hautpartie gepinselt und lieS sieh nach dem Trocknen als zu» ' sammenhängender PiIm zusammen mit den zu entfernenden Haaren schmerzlos abziehen<.

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In einen Aerosolbehälter wurden 8θ Gewichtsteile der vorgenannten Mischung zusammen mit 20 Gewichtsteilen einer Treibmittelmischung aus 1,2-Dichlorfluoräthan und Dichlorfluormethan im Verhältnis 80 : 20 abgefüllt. Nach dem Aufsprühen auf die zu enthaarende Hautpartie wurde die Trocknung der Mischung abgewartet. Danach konnte der zusammenhängende Film in gleicher Weise wie nach der Pinselung abgezogen werden.

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Claims

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Patentansprüche;

1.) Haarentfernungsmittel, dadurch gekennzeichnet, -laß es aus einer Komponente besteht, die eine nach dem Aufbringen auf die Haut als zusammenhängende Schicht . abziehbare Masse ergibt, und als weitere Komponente schwefelhaltige, eine Hydroxyl- oder CarboxyIfunktion besitzende organische Enthaarungsmittel enthält.

2.) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die zusammenhängende abziehbare Schicht ergebende Komponente aus einer Lösung eines Polymeren oder Copolymeren in organischen Lösungsmitteln bzw. Wasser oder einem Lösungsmittel-Wasser-Gemisch besteht.

5.) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß <|;Le die zusammenhängende abziehbare Schicht ergebende Komponente aus einer durch mäßige Erwärmung bis auf ca. 50⁰C erweichbaren Wachsmasse besteht.

4.) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1 - 5* dadurch gekennzeichnet, daß es als schwefelhaltige organische Enthaarungsmittel Thiocarbonsäuren mit 2-4 Kohlenstoffatomen bzw. deren Salze enthält.

5.) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß es als schwefelhaltige organische Enthaarungsmittel Thioglykolsäure bzw. deren Salze enthält.

6.) Haarentfernungsmittel'nach Anspruch 1-5* dadurch gekennzeichnet, daß ^es als schwefelhaltiges organisches Enthaarungsmittel Thioglycerin enthält.

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7·) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß es die schwefelhaltigen organischen Enthaarungsmittel in einer Menge von 2-20 Gew.^, vorzugsweise 5-15 G.ew.$, bezogen auf die gesamte Kombination, enthält.

8.) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1 - 7 j dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Alkali- oder Erdalkalihydroxide in einer Menge von 0,01 - 0,5 Gew.^, bezogen auf die gesamte Kombination, enthält.

9·) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Alkalimetallsulfide in einer Menge von 0,1-2 Gew.^, vorzugsweise 0,5 1 Gew.%, bezogen auf die gesamte Kombination, enthält.

10.) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1-9* dadurch gekennzeichnet, daß die die schwefelhaltigen organischen Enthaarungsmittel enthaltende Kombination auf einem flexiblen Träger aufgebracht ist.

11.) Haarentfernungsmittel nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die die schwefelhaltigen organischen Enthaarungsmittel enthaltende Kombination in Form eines Aerosols eingesetzt wird.

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