DE2252773C3 - Fadenmaterial auf Basis von Kollagen, seine Herstellung und seine Verwendung als chirurgisches Nahtmaterial - Google Patents

Fadenmaterial auf Basis von Kollagen, seine Herstellung und seine Verwendung als chirurgisches Nahtmaterial

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DE2252773C3
DE2252773C3 DE19722252773 DE2252773A DE2252773C3 DE 2252773 C3 DE2252773 C3 DE 2252773C3 DE 19722252773 DE19722252773 DE 19722252773 DE 2252773 A DE2252773 A DE 2252773A DE 2252773 C3 DE2252773 C3 DE 2252773C3
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Daniel Nanterre Hauts-de-Seine; Schwarz Georg Goussainville VaI d'Oise; Vivien (Frankreich)
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Vivien, Daniel, Nanterre, Hauts-de-Seine (Frankreich)
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Description

das Fadenmaterial eindringen.
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein
65 Fadenmaterial auf Basis von Kollagen, das ständig eine
Die Erfindung betrifft ein Fadenmaterial auf Basis bleibende Wassermenge von wenigstens 10 Gewichtsvon Kollagen, das vor allem inderChirurgieAnwendung prozent, bezogen auf das Fadenmaterial, und wenigfindet. Die Erfindung ist auch auf ein Verfahren zur stens ein Behandlungsmittel enthält, das den Feuchtig
keitsgehalt des Fadenmaterials durch Verhinderung des Verdunstens des darin enthaltenen Wassers aufrechtzuerhalten vermag, in einer Menge von wenigstens 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das Fadenmaterial, vorhanden ist, und ein Molekulargewicht von nicht mehr als etwa 400 hat, wobei das Fadenmaterial gegebenenfalls an seiner Oberfläche ein Gleitmittel und/oder Hydrophobiermittel enthält.
Das Fadenmaterial ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des im Fadenmaterial enthaltenen Wassers 10 bis 50% und die Menge des auf dem Fadenmaterial und/cder im Fadenmaterial vorhandenen Behandlungsmittels 10 bis 70%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Fadenmaterials, beErfindun-gsgemäß wird dieses Fadenmaterial dadurch hergestellt, daß man den Faden mit wenigstens einem Bad aus destilliertem Wasser und Behandlungsmittel und/oder Gleitmittel behandelt, den Faden beim Austritt aus dem letzten Bad abtropfen läßt und ihn durch Einwirkung von sterilisierenden Gasen oder Strahlen sterilisiert und daß man gegebenenfalls dem Behandlungsbad Antioxidantien oder Reduktionsmittel zur Vermeidung der Korrosion von Metallteilen, mit denen der Faden endet und gebraucht wird, zusetzt.
Das Fadenmaterial gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß seine Geschmeidigkeit unter normalen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen, die während der Aufbewahrung und Verwendung herrschen, erhalten bleibt; es kann ohne Flüssigkeit sterilisiert und aufbewahrt und dann in der Form, in der es geliefert wird, verwendet werden.
Die Behandlungsmittel, die den Feuchtigkeitsgehalt im Fadenmaterial auf Basis von Kollagen aufrecht zu erhalten vermögen, können an der Oberfläche des Fadens und/oder in seiner Masse vorhanden sein. Sie verhindern die Verdunstung des im Faden enthaltenen Wassers im allgemeinen aufgrund ihrer Hygroskopizität. Die Kombination von Wasser und Behandlungsmittel macht das Fadenmaterial geschmeidig. In gewissen Fällen kann die Oberflächenbeschaffenheit des Fadenmaterials durch die Anwesenheit eines Gleitmittels, das mit dem menschlichen oder tierischen Organismus gut verträglich ist, noch verbessert werden. Es ist ferner selbstverständlich, daß die Behandlungsmittel, die organische Verbindungen sind, für die Gewebe des menschlichen oder tierischen Körpers gut verträglich sein müssen.
Geeignet als Behandlungsmittel sind beispielsweise Fettstoffe und ihre Derivate, schwere Alkohole mit geringer Flüchtigkeit bei Umgebungstemperatur, Fettsäuren, Ester und Äther von Fettsäuren und mehrwertigen Alkoholen und Fettalkuholen, Derivate und Fettstoffen in Form von Monomeren oder Polymeren, z. B. Glycerin, Glykole und ihre Derivate und Polyoxyalkylene, ζ. B. Polyoxy äthylenglykol. Die>e Behandlungsmittel können allein oder in Kombination verwendet werden.
In Kombination mit den vorstehend genannten Behandlungsmitteln können im Fadenmaterial außerdem verschiedene Verbindungen, z. B. Lipoide, Silicone und andere analoge Produkte, vorhanden sein. Als Gleitmittel, die im wesentlichen an der Oberfläche des Fadenmaterials vorhanden sind, eignen sich beispielsweise die bereits als Behandlungsmittel genannten Fettstoffe und ihre Derivate und insbesondere die Silicone und ihre Derivate.
Die Menge des im Fadenmaterial voihandenen Wassers beträgt wenigstens 10 %s im allgemeinen 10 bis 50%, z. B. etwa 27%, bezogen auf das Gewicht des Fadenmateriais. Die Werte entsprechen den Seb/wankungen des Durchmessers des Fadenmaterials, das in Form eines gequollenen Fadens vorliegt. Die Vergrößerung des Durchmessers des Fadens gegenüber dem trockenen Zustand kann 5 bis 50% betragen und beispielsweise bei etwa 20% liegen.
ίο Die Menge des Behandlungsmittels ändert sich natürlich mit einer Art. Im allgemeinen werden im wesentlichen gleiche Mengen des Wassers und Behandlungsmittels für die Behandlung verwendet, aber die Menge des im Faden und/oder auf seiner Oberfläche zurückbleibenden Behandlungsmittels kann unter der Menge des zurückbleibenden Wassers liegen. Durch Vorversuche ist es dem Fachmann ohne weiteres möglich, die optimalen Mengenverhältnisse von Wasser zum jeweiligen Behandlungsmittel zu ermitteln. Die Menge des gegebenenfalls an der Oberfläche des Fadenmaterials vorhandenen Gleitmittels, z. B. eines Silicons, ist erheblich geringer als die Menge des eigentlichen Behandlungsmittels, Beispielsweise kann der Siliconfilm auf der Oberfläche des Fadens etwa 0,05 % des Fadengewichts ausmachen.
Es ist zu bemerken, daß die Kombination von Wasser und Behandlungsmittel unerläßlich ist, um die Ergebnisse der Erfindung zu erzielen. So kann ein hygroskopisches Behandlungsmittel, z. B. Glycerin, allein nicht in den Kollagenfaden eindringen. Andererseits verursacht das allein verwendete Wasser eine Quellung des Fadens, jedoch kann es nicht dauerhaft im Fadenmaterial zurückbleiben, da es kurze Zeit nach seinem Aufbringen verdunstet. Die erfindungsgemäße Kombination von Wasser und Behandlungsmittel ermöglicht gleichzeitig das Eindringen des Wassers in den Faden, der dadurch quillt, und die Zurückhaltung der Feuchtigkeit im Fadenmaterial. Die Kombination der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Mittel ist somit entscheidend wichtig.
Das Molekulargewicht des mit Wasser gemischten Behandlungsmittels hat einen direkten Einfluß auf die Quellung des Fadens. Je höher das Molekulargewicht, um so geringer ist die Quellung, und die Quellung ist nicht mehr dauerhaft, wenn das Molekulargewicht des Behandlungsmittels über 400 liegt.
Um das geschmeidige Fadenmaterial gemäß der Erfindung zu erhalten, kann das Fadenmaterial einfach in wenigstens ein Bad, das aus einer Lösung von destilliertem Wasser und Behandlungsmittel besteht, getaucht werden. Die Behandlung kann auch in einem einzigen Bad vorgenommen werden, das destilliertes Wasser und wenigstens ein Behandlungsmittel enthält, das die Feuchtigkeit im Faden und/oder an seiner Oberfläche zurückzuhalten vermag. Die Behandlungsmittel können in Lösung, in Emulsion oder in Suspension im Bad aus destilliertem Wasser oder in einem dritten Lösungsmittel eingesetzt werden.
Die Temperatur, bei der das Fadenmaterial im Behandlungsbad imprägniert wird, kann zwischen und 50° C liegen, jedoch kann man ohne weiteres von diesem Bereich in dem Maße abweichen, in dem das Bad flüssig bleibt. Aus offensichtlichen praktischen Gründen wird die Imprägnierung des Fadenmaterials vorzugsweise bei einer Temperatur in der Nähe von Raumtemperatur durchgeführt.
Die Behandlungszeit kann in Abhängigkeit von der Art des Behandlungsmittels zwischen einer Sekunde
22
und mehreren Tagen liegen. Im allgemeinen sind Behandlungszeiten von 10 Minuten bis 8 Stunden geeignet. Die Behandlungsdauer hängt natürlich von Faktoren wie der Temperatur, dem Durchmesser des behandelten Fadenmaterials und vom gewünschten Grad der Geschmeidigkeit ab. 3ei gleicher Temperatur und bei gleichem Durchmesser des Fadenmaterials nimmt der Gechmeidigkeitsgrad mit der Behandlungsdauer zu.
Im Rahmen der Erfindung kann auch ein Behänd- ίο lungsbad verwendet werden, das bei Überdruck gehalten wird, Eine Behandlung unter Druck kann die gewünschte Verleihung der Geschmeidigkeit des Fadenmaterials erleichtern und die Behandlungsdauer verkürzen.
Es ist zweckmäßig, den pH-Wert des Behandlungsbades innerhalb bestimmter Grenzen zu halten, um nach Abschluß der Behandlung ein Fadenmaterial mit im wesentlichen neutralem pH-Wert zu erhalten. Im allgemeinen liegt der pH-Wert im Bereich von 5 bis 9. ao Die anschließende Sterilisation verändert etwas den pH-Wert, der hierbei steigt. Es ist somit zweckmäßig diese Änderung auszugleichen, indem man dem Behandlungsbad vorher eine schwache Säure, z. B. Essigsäure oder Zitronensäure, zusetzt. »5
Die Behandlungsbäder können außer den Mitteln zur Korrektur des pH-Wertes Antioxydantien oder Reduktionsmittel enthalten, die die Aufgabe haben, die Rostbildung auf den Stahlnadeln, die zur Anbringung der Fäden dienen, zu verhindern. Als Beispiel eines •eichen Antioxydans ist Natriumnitrit NaNOj zu nennen.
Wenn ein Gleitmittel, z. B. auf Siliconbasis, verwendet werden muß, kann es in das gleiche einzige Behandlungsbad in Form einer Emulsion oder, wenn die Behandlung des Fadenmaterials in mehreren Bädern erfolgt, in Form einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel gegeben werden.
Wenn das Fadenmaterial beispielsweise in Form von Strähnen oder lockeren Rollen mit dem Behändlungsbad imprägniert worden ist, wird die überschüssige Menge des Bades in üblicher Weise, z. B. durch A.btropfenlassen oder Spülen, entfernt. Das Fadenmaterial ist anschließend bereit für die Sterilisation.
Die klassische Sterilisationsbehandlung von Katgut oder Nahtmaterial besteht darin, daß man das Fadenmaterial der Einwirkung eines sterilisierenden Gases, z. B. Äthylenoxyd, oder der Einwirkung von ß- oder y-Strahlung aussetzt. Es ist ferner bekannt, daß die Sterilisation von trockenem Katgut mit Äthylenoxyd immer mit Schwierigkeiten verbunden ist. Dagegen begünstigt beim Verfahren gemäß der Erfindung die Anwesenheit des zurückbleibenden Wassers im Faden die Sterilisation durch die gesamte Masse der Windungen des Fadens.
Bei der bekannten Arbeitsweise muß die Sterilisation im allgemeinen in Gegenwart von Feuchtigkeit vorgenommen werden. Gemäß der Erfindung wird diese zusätzliche Einführung von Feuchtigkeit vermieden, da der Faden selbst die Wassermenge enthält, die für die Sterilisation günstig ist.
Das Fadenmaterial gemäß der Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Für den Katguthersteller ist die Konditionierung stark vereinfacht. Das Fadenmaterial, das vor der Sterilisation durch die Behandlung gemäß der Erfindung geschmeidig gemacht worden ist, kann als solches konditioniert werden, ohne daß es notwendig ist, es in einen Alkohol zu tauchen. Es gr.yügt somit, 773 {/
daß die vorgesehene Verpackung für Mikroorganismen undurchdringlich ist. Es wird auf diese Weise möglich, Verpackungen aus Kunststoff, behandeltem Papier oder Karton in Form eines starren Etuis oder einer dünnen Tasche zu verwenden. Ein weiterer Vorteil für den Hersteller liegt darin, daß die Sterilisation des Fadenmaterials leicht durchführbar ist, wobei das sterilisierende Gas tief in das Fadenmaterial eindringt.
Die Vorteile des neuen Fadenmaterials am Gebrauchsort sind ganz offensichtlich. Jede Handhabung für die Entfernung des Alkohols aus den Röhrchen hat sich erübrigt. Die Luft im Operationssaal wird durch die Alkoholdämpfe nicht mehr verdorben, und es besteht keine Brandgefahr mehr. Da das Katgut unter dem Einfluß von Wärme und Licht durch Verdunstung des zur Konservierung zugesetzten Alkohols nicht austrocknen kann, bleibt es ständig geschmeidig und für den Chirugen angenehm im Gebrauch. Die Geschmeidigkeit des Fadenmaterials in steriler Verpackung bleibt mehrere Jahre erhalten. Aufgrund der leicht geschmierten Oberfläche läßt sich das Fadenmaterial leicht durchziehen und verursacht keine Verletzungen der Gewebe, in die es eingeführt wird.
Eine Variante der in der Chirurgie verwendeten Katgutfäden ist das chromierte Kaigut mit verzögerter Resorption, das viel steifer als das normale Katgut und somit schwieriger zu verwenden ist. Chromiertes Katgut kann ebenfalls gemäß der Erfindung geschmeidig gemacht werden. Die Behandlungsdauer im Bad ist hierbei zwei- bis fünfmal länger als die Behandlungsdauer bei normalem Katgut.
Da die Quellung und der Durchmesser des chromierten Katguts und des normalen Katguts in diesem FaIi vergleichbar sind, ist ihre Geschmeidigkeit im wesentlichen identisch. Das chromierte Katgut wird ebenso wie das normale Katgut leicht und angenehm im Gebrauch.
Vergleichsmessungen mit dem Steifigkeitsmesser bestätigen diese Tatsache:
Katgutfaden Nr. 4 Dec, sterilisiert
und in Alkohol aufbewahrt, bei seiner Verwendung 8 Minuten nach
der Entnahme aus dem Röhrchen:
Steifigkeit in Milli-Newton/m2... 0,013
Katgutfaden Nr. 4 Dec, erfindungsgemäß sterilisiert und für den Gebrauch geschmeidig gemacht:
Steifigkeit in Milli-Newton/m2... 0,006
Chromierter Katgutfaden Nr. 4 Die,
gemäß der Erfindung, geschmeidig
gemacht, beim Gebrauch:
Steifigkeit in Milli-Newton/m2... 0,0063
Beispiel 1
Ein einziges Behandlungsbad der folgenden Zusammensetzung wird verwendet:
Gewichtsteile
Glycerin 50
Destilliertes Wasser 50
Essigsäure 0,1
NaNO, 0,1
Siliconemulsion 2,5
Ein Katgulfaden auf Basis von Kollagen mit einem Durchmesser von 45/100 wild in Form einer Docke 1,5 Stunden bei Raumtemperatur in dieses Bad getaucht. Nach schneller Spülung mit Äthylalkohol oder
einfachem Abtropfenlassen wird das Katgut aufgerollt oder an Nadeln befestigt und dann durch Einwirkung von Äthylenoxyd sterilisiert.
Als Endprodukt wird ein Fadenmaterial erhalten, das 27 Gewichtsprozent Wasser enthält. Dies entspricht einer Quellung oder einer Zunahme des Duichmessers um 20% im Vergleich zum trockenen Faden. Dieses Wasser liegt im Fadenmaterial in Kombination mit einer Glycerinmenge von 42% und einer Siliconmenge von 0,002% vor.
Beispiel 2
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird mit dem gleichen Behandlungsbad, jedoch mit Katgutfäden von verschiedenem Durchmesser und mit unterschiedlichen Behandlungszeiten wiederholt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle genannt.
Behandlungsbedingungcn
Eigenschaften der Fäden
Auf dem Faden vorhandene
Mengen in Gewichtsprozent,
bezogen auf den trockenen
Faden
Wasser Glycerin Silicon
22% 34%
0,002
41
0,003
Durchmesser 45/100
Behandlungsdauer
60 Min.*)
Durchmesser 60/100
Behandlungsdauer 3 Std.
·) Da die Bchandlungsdauer in diesem Fall nur 60 Minuten betrug, war das erhaltene Fadenmaterial etwas weniger geschmeidig als das gemäß Beispiel 1 behandelte Fadenmaterial, das 90 Minuten behandelt wurde.
B e i s ρ i e 1 3
Die gleichen Behandlungsmittel wie in Beispiel 1 werden verwendet, jedoch wird mit zwei aufeinanderfolgenden Bädern gearbeitet, nämlich A) einem Bad mit destilliertem Wasser, das das Glycerin enthält, und B) einem Siliconbad für die Oberflächenbehandlung des Fadenmaterials. Die beiden Bäder haben die folgende Zusammensetzung:
A) Glycerin 50 g
Destilliertes Wasser 50 g
Milchsäure 0,1 g
B) Siliconöl Ig
Reines Trichloräthylen 100 g
Nach der Behandlung des Fadenmaterials für 1,5 Stunden im Bad A und Abtropfenlassen und dann für 1 Minute im Bad B und Abtropfenlassen wird das
Fadenmaterial auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise sterilisiert. Hierbei wird ein geschmeidiges Fadenmaterial erhalten, das annaloge Eigenschaften wie das gemäß Beispiel 1 behandelte Fadenmaterial hat und sich für die Verwendung in der Chirurgie eignet.
Beispiel 4
Ein Katgutfaden wird mit einem aus 50 Gewichtsteilen Äthylenglykol und 50 Gewichtsteilen destillier-ίο tem Wasser bestehenden Bad behandelt. Nach dem Abtropfenlassen wird ein Fadenmaterial mit bleibender Geschmeidigkeit erhalten.
In den folgenden Beispielen werden weitere Zusammensetzungen von Behandlungsbädern, die für die Zwecke der Erfindung geeignet sind, genannt.
Beispiel 5
Gewichtsteile
Diäthylenglykol 70
Destilliertes Wasser 30
Zitronensäure 0,1
Beispiel 6
Gewichtsteile
Trimethylolpropan 50
Destilliertes Wasser 50
Mit HCl auf pH 6 eingestellt
Beispiel 7
Gewichtsteile
Glykolsäure 40
Destilliertes Wasser 60
pH 5,5
Die mit den Bädern der in den Beispielen 3 (A) und 4 bis 7 genannten Zusammensetzung geschmeidig gemachten und gequollenen Fadenmaterialien können anschließend in einem zweiten Bad behandelt werden, um ihre Oberfläche gleitfähig ru machen, wie in Beispiel 3 (B) beschrieben. Weitere Zusammensetzungen des zweiten Bades sind in den folgenden Beispielen genannt.
Beispiel 8
Vaselinöl 2 a
Xylol 100 g
Beispiel 9
Rizinusöl 2 g
Chloroform 100 g
Nach der Behandlung mit den in den Beispielen i bis 11 beschriebenen Bädern werden Katgutfäden mi dauerhafter Geschmeidigkeit erhalten.
609 6Π/2

Claims (8)

Behandlung eines Fadenmaterials gerichtet mit dem Patentansprüche: z'eI> dieses dauerhaft geschmeidig zu machen, um dieses dann mit besonderem Vorteil in dir Chirurgie ver-
1. Fadenmaterial auf Basis von Kollagen, das wenden zu können.
ständig eine bleibende Wassermenge von wenig- 5 Das als Katgut bezeichnete Fadenmaterial, das bisstens 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Faden- her in der Chirurgie verwendet wird, ist ein rasorbiermaterial, und wenigstens ein Behandlungsmittel bares Nahtmaterial tierischen Ursprungs. Es wird geenthält, das den Feuchtigkeitsgehalt des Faden- wohnlich aus Kollagen von Saugetieren rnrgestdlt. materials durch Verhinderung des Verdunstens des Nachstehend bezeichnet der Ausdruck »Katgut« ein darin enthaltenen Wassers aufrechtzuerhalten ver- io Fadenmaterial beliebigen Ursprungs auf Basis von mag, in einer Menge von wenigstens 15 Gewichts- Kollagen.
prozent, bezogen auf das Fadenmaterial, vorhanden Bei der bekannten Arbeitsweise wird das Nahtist und ein Molekulargewicht von nicht mehr als material aus Kollagen in einen Alkohol getaucht, etwa 400 hat, wobei das Fadenmaterial gegebenen- sterilisiert und in Röhrchen oder Taschen dem Verfalls an seiner Oberfläche ein Gleitmittel und/oder 15 braucher, beispielsweise dem Chirugen, geliefert. Als Hydrophobiermittel enthält. Alkohol wird im allgemeinen Äthanol oder Isopropa-
2. Fadenmaterial nach Anspruch 1, dadurch nol verwendet. Dieser Alkohol hat die Aufgabe, die gekennzeichnet, daß die Menge des im Fadenmate- Steriiiastion und Konservierung des NahtmateriaJs zu rial enthaltenen Wassers 10 bis 50% und die Menge ermöglichen. Der Alkohol mit dem dann enthaltenen des auf dem Fadenmaterial und/oder im Faden- 20 geringen Wasseranteil verleiht dem Nahtmaterial eine material vorhandenen Behandlungsmittels 10 bis gewisse Geschmeidigkeit, solange er mit dem Nahi-70%, bezogen auf das Gewicht des trockenen material in Berührung bleibt. Diese Geschmeidigkeit Fadenmaterials, beträgt. verschwindet jedoch schnell, wenn der Alkohol und die
3. Verfahren zur Herstellung von Fadenmaterial geringe Wassermenge verdampfen, insbesondere beim nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, 25 Gebrauch des Nahtmaterials in einem Operationssaal daß man den Faden mit wenigstens einem Bad aus de- oder bei erhöhter Umgebungstemperatur. Das Katgut stilliertem Wasser und Behandlungsmittel und/oder wird hierbei steif, wodurch seine Verwendung und Gleitmittel behandelt, den Faden beim Austritt aus Handhabung schwierig wird. Außerdem wird sein dem letzten Bad abtropfen läßt und ihn durch Ein- Durchmesser kleiner und seine Festigkeit schlechter, Wirkung von sterilisierenden Gasen oder Strahlen 30 und die Knoten halten nicht einwandfrei,
sterilisiert und daß man gegebenenfalls dem Be- Die bekannte Verfahrensweise hat den weiteren handlungsbad Antioxidantien oder Reduktionsmit- Nachteil, daß das mit einem Alkohol gelieferte Katgut tel zur Vermeidung der Korrosion von Metallteilen, in geeigneten Verpackungen, die gleichzeitig alkoholtuit denen der Faden endet und gebraucht wird, dicht, für Mikroorganismen undurchdringbar und zusetzt. 35 leicht zu öffnen seien müssen, konditioniert werden
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge- muß. Diese Voraussetzungen sind einander widerkennzeichnet, daß man die Behandlungsdauer sprechend, so daß man beim Problem der Konditio- und/oder die Behandlungstemperatur nach dem nierung zu Kompromißlösungen greifen muß, die in Durchmesser des Fadenmaterials und dem ge- der Praxis nicht völlig befriedigen.
wünschten Geschmeidigkeitsgrad ändert, der mit 4° Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die der be-
der Dauer der Behandlung bei gleicher Temperatur kannten Arbeitsweise anhaftenden Nachteile durch
und gleichem Durchmesser des Fadenmaterials zu- Ausschaltung der Notwendigkeit der Konditionierung
nimmt, während zum Geschmeidigmachen von des Katguts in Gegenwart eines flüchtigen Alkohols zu
chromiertem Katgut mit einer Behandlungsdr.uer vermeiden. Gegenstand der Erfindung ist demgemäß
gearbeitet wird, die zweimal bis fünfmal länger ist 45 ein Fadenmaterial aus Kollagen oder ein Katgut, das
als die von normalem Katgut. als, solches geliefert und zu jedem Zeitpunkt verwendet
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch werden kann, nachdem es vor der Sterilisation einer gekennzeichnet, daß man das Behandlungsbad bei Behandlung ,durch die es geschmeidig wird, unterÜberdruck hält. worfen worden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 3 bis 5, dadurch ge- 5° Aus der DT-OS 2 063 099 ist es zwar bekannt, chikennzeichnet, daß man den pH-Wert des Behänd- rurgisches Nahtmaterial, beispielsweise Katgut oder lungsbades zwischen 5 und 9 hält, indem man eine auch Seide, mit Silicon in Abwesenheit eines Löschwache Säure zusetzt. sungsmittels zu befeuchten, wobei Fäden erhalten
7. Verfahren nach Anspruch 3 bis 6, dadurch werden sollen, die dehnbar und bei der Verwendung gekennzeichnet, daß man die Sterilisation unmittel- 55 gleitfähiger sind als bekannte Fäden und wegen ihrer bar am feuchten Fadenmaterial, das aus dem letzten Beständigkeit gegen Temperatur- und Feuchtigkeits-Bad austritt, durch Einwirkung von Äthylenoxyd Schwankungen nicht in einer Flüssigkeit konserviert vornimmt. werden müssen. Die Behandlung mit einem flüssigen
8. Verwendung des Fadenmaterials nach An- Silicon reicht jedoch nicht aus, um das Fadenmaterial Spruch 1 als chirugisches Nahtmaterial. 6o tatsächlich geschmeidiger zu machen, da je nur eine
Oberflächenbehandlung stattfindet; denn die Silicone können selbst unter Anwendung von Druck nicht in
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