DE2251511B2 - Verfahren zur Herstellung von unlegierten Magnetblechen ohne magnetische Vorzugsrichtung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von unlegierten Magnetblechen ohne magnetische VorzugsrichtungInfo
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Description
Schwierigkeiten. Bei vielen Anwendungen entstehen hohe Temperatur verwendet Dies hat den Nachteil
dadurch weitere Schwierigkeiten, daß zur Sicherstel- eines hohen Energieaufwandes, wozu die lange Dauer
lung der gewünschten magnetischen Eigenschaften dieser Stufe des bekannten Verfahrens hinzukommt,
die endgültige Wärmebehandlung mit den bereits Auch im übrigen ist dieses bekannte Verfahren mit
ausgestanzten Stücken durchzuführen ist; der Be- 5 einem hohen Aufwand verbunden und kompliziert,
nutzer hat im allgemeinen keinen mit der erforder- So muß das Kaltwalzen unterbrochen werden, das
liehen hohen Temperatur arbeitenden Schutzgas- Band muß in zur Längsrichtung senkrechter Rich-
Wärmebehandlungsofen zur Verfügung. tung zerstückelt werden, worauf das Kaltwalzen auf
Es ist auch bekannt, daß der schädliche Kohlen- Blechwalzgerüsten geringer Leistung senkrecht zur
stoffgehalt des Stahls nicht nur im flüssigen Zustand io vorherigen Walzrichtung fortgesetzt werden muß oder
während der Stahlerzeugung vermindert werden die durch die Zerstückelung erhaltenen Bandstücke
kann, sondern auch im festen Zustand. Zur Vermin- nach Drehen derselben um 90° durch Stumpfschwei-
derung des Kohlenstoffgehaltes der Stähle im festen Ben zusammengeschweißt werden müssen, wozu eine
Zustand, für die sogenannte Entkohlung bzw. Decar- spezielle Schweißmaschine erforderlich ist, und dann
bonisation, sind mehrere Verfahren bekannt. Von 15 nach dem letzten Walzen, gegebenenfalls mit an-
diesen ist das einfachste unter dem Namen »schwarzes schließender Wärmebehandlung, ein erneutes Zer-
Ausglühen« bekannt, wobei die Wärmebehandlung stückeln zum Herausschneiden der Schweißnähte er-
darin besteht, daß vor dem Beginn des Kaltwalzens folgen muß. Außer der Zerstückelungsmaschine und
das warmgewalzte mit Zunder bedeckte (nicht ge- speziellen Schweißmaschine ist auch noch eine spe-
beizte) Stahlband unter Luftzutritt über 700° C, ao zielle Durchziehwärmebehandlungsvorrichtung zur
zweckmäßigerweise bei 800° C, wärmebehandelt Durchführung der ersten Stufe der Glühbehandlung
wird; dabei oxydiert der Sauerstoffgehalt der Oxyd- in 2 bis 8 Minuten erforderlich, was das bekannte
oberflächenschicht (Zunder) in noch nicht eindeutig Verfahren noch weiter kompliziert. Weiterhin geht
geklärter Weise den Kohlenstoffgehalt des Stahls. aus dem Obigen als Nachteil hervor, daß das Produkt
Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß as des genannten bekannten Verfahrens nur in Form
die Entkohlung nur sehr langsam vor sich geht; unter von Plattenstücken erhalten werden kann.
Betriebsbedingungen nimmt sie 24 bis 96 Stunden in Ferner ist es aus der deutschen Oflenlegungsschrift
Anspruch. Außerdem entstehen in der Oberflächen- 1 508 365 bekannt, 2,0 bis 4,0% Silicium enthalten-
schicht des Eisenmetallmaterials während der langen des orientiertes Siliciumeisenblechgut in der Weise
Behandlungszeit durch die innere Oxydation bis zu 30 herzustellen, daß ein magnetisches Blechgut, welches
verschiedenen Tiefen Oxydeinschlüsse. Kieselsäure auf und unter der Gutoberfläche auf-
Ein anderes bekanntes Verfahren, das für die Ent- weist, mit einem Glühseparator, der eine glasbildende
kohlung bei der Herstellung von hauptsächlich mit Substanz, wie Magnesiumoxyd, und Natrium- und/
Silicium legierten kaltgewalzten elektrotechnischen oder Kaliumhydroxyd enthält, behandelt wird, wor-Dynamo-
und Transformatorenbändern angewandt 35 auf ein Kaltwalzen und Glühen bei einer Temperatur
wird, besteht darin, daß am Ende des Kaltwalzens von etwa 927 bis 1260° C und danach ein Beizen
beim Erreichen des Fertigmaßes und/oder bei einem erfolgen kann. Dabei wird die Behandlung mit dem
entsprechend dünnen Zwischenmaß die ganze Ober- Glühseparator bei kaltgewalzten zunderfreien Bänfläche
des Bandes der Wirkung eines solchen ent- dern durchgeführt. Ziel des Überziehens mit dem
kohlend wirkenden Schutzgases, welches den Stahl 40 Glühseparator ist nämlich die Trennung der Windunnoch
nicht oxydiert, beispielsweise eines angefeuch- gen von Wickeln bei der folgenden bei sehr hoher
teten Wasserstoff-Stickstoff-Gemisches, bei einer Temperatur durchgeführten Wärmebehandlung. Ein
Temperatur von 750 bis 960° C ausgesetzt wird. Da- sehr großer Nachteil dieses bekannten Verfahrens ist
bei kann die rasche Entkohlung des verhältnismäßig die sehr hohe Temperatur bei der Glühbehandlung,
dünnen Bandes erreicht werden. Ein Nachteil dieses 45 die im übrigen nur vor dem Beizen erfolgt.
Verfahrens ist jedoch, daß für die Wirksamkeit der Aufgabe der Erfindung ist das Vorsehen eines Ver-Entkohlung die ganze Bandoberfläche der Wirkung fahrens, welches in allgemein benutzten Anlagen in des Schutzgases ausgesetzt werden muß und so das einfacher Weise die Verminderung des Kohlenstoff-Verfahren nur im einen sehr hohen Aufwand erfor- gehaltes von unlegierten Stahlhalbprodukten und dadernden und daher mit sehr hohen Betriebskosten 50 her die Herstellung von unlegierten Magnetbändern verbundenen kontinuierlichen Durchzugsofen durch- und -blechen ohne magnetische Vorzugsrichtung in führbar ist. Der mit dem Verfahren verbundene Auf- guter Qualität und mit vorteilhaften magnetischen wand erhöht daher untragbar die Kosten der unle- Eigenschaften ermöglicht,
gierten elektrotechnischen Stahlbänder. Eine überraschende Feststellung, auf welcher die
Verfahrens ist jedoch, daß für die Wirksamkeit der Aufgabe der Erfindung ist das Vorsehen eines Ver-Entkohlung die ganze Bandoberfläche der Wirkung fahrens, welches in allgemein benutzten Anlagen in des Schutzgases ausgesetzt werden muß und so das einfacher Weise die Verminderung des Kohlenstoff-Verfahren nur im einen sehr hohen Aufwand erfor- gehaltes von unlegierten Stahlhalbprodukten und dadernden und daher mit sehr hohen Betriebskosten 50 her die Herstellung von unlegierten Magnetbändern verbundenen kontinuierlichen Durchzugsofen durch- und -blechen ohne magnetische Vorzugsrichtung in führbar ist. Der mit dem Verfahren verbundene Auf- guter Qualität und mit vorteilhaften magnetischen wand erhöht daher untragbar die Kosten der unle- Eigenschaften ermöglicht,
gierten elektrotechnischen Stahlbänder. Eine überraschende Feststellung, auf welcher die
Aus der USA.-Patentschrift 3 537 918 ist ein Ver- 55 Erfindung beruht, besteht darin, daß, wenn die letzte
fahren zur Verbesserung der magnetischen Eigen- Glühung des kalt auf Fertigmaß gewalzten Erzeug-
schaften von Elektroblechen unter Erzielung einer nisses in zwei Stufen in der Weise vorgenommen
Würfeltextur durch Beizen des warmgeformten wird, daß die Temperatur der zweiten Stufe die der
Bleches aus mindestens 99% Eisen und weniger als ersten um einen bestimmten Betrag übersteigt, die
0,10% Kohlenstoff, weniger als 0,50% Silicium und 60 mechanischen und magnetischen Eigenschaften des
weniger als 0,30 % Mangan, Kaltwalzen und 2stufiges Fertigproduktes vorteilhaft verbessert werden kön-
Glühen, zweckmäßigerweise in einer Wasserstoff- nen, wodurch in einfacher Weise ohne zusätzlichen
atmosphäre, bekannt, wobei die erste Stufe des Aufwand ermöglicht wird, daß aus dem für allge-
Glühens bei Temperaturen von 500 bis 850° C wäh- meine Verwendungszwecke dienenden unlegierten
rend etwa 2 bis 8 Minuten und die zweite Stufe des 65 Stahl auch unlegierte Magnetbänder und -bleche
Glühens bei Temperaturen von 850 bis 9100C wäh- ohne magnetische Vorzugsrichtung guter Qualität
rend etwa 4 bis 72 Stunden durchgeführt wird. Es hergestellt werden können,
wird also bei der zweiten Stufe des Glühens eine sehr Eine weitere überraschende Feststellung besteht
darin, daß die Zeitdauer der entkohlenden Wärmebehandlung (des »schwarzen Ausglühens«) von mit
Zunder bedeckten Stahlhalbprodukten in erheblichem Maße vermindert werden kann und gleichzeitig
auch die infolge der inneren Oxydation sich bildenden Oxydeinschlüsse vermieden werden können,
wenn auf der Oberfläche der zu behandelnden Halbprodukte vor der ersten Glühung ein aus bestimmten
Melallhydroxyden und/oder -carbonaten bestehender Überzug gebildet wird.
Weiterhin wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß die Zeitdauer der entkohlenden Wärmebehandlung
noch weiter verkürzt und die Qualität des Halbproduktes noch mehr verbessert werden kann, wenn
während Jer Glühung Luft oder ein Schutzgas mit einem höheren Taupunkt in den Ofen eingeblasen
wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Magnetblechen, bei dem das
warmgewalzte Blech mit anhaftendem Zunder bei 700 bis 950° C ein erstes Mal geglüht, gebeizt, kaltgewalzt
und schlußgeglüht wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Herstellung von unlegierten
Magnetblechen ohne magnetische Vorzugsrichtung die Schlußglühung zweistufig, und zwar in der ersten
Stufe bei 350 bis 600° C, vorzugsweise bei 460 bis 490° C, und in der zweiten Stufe bei 600 bis 780° C,
vorzugsweise bei 680 bis 760° C, durchgeführt wird.
Nach einer bevorzugten Ausfühiwrsform der
Erfindung wird vor der ersten Glühung auf das mit Zunder bedeckte Warmblech ein Überzug aus Alkalimetall-
und/oder Erdalkalimetallhydroxyden und/ oder -carbonaten und/oder Aluminiumhydroxyd aufgebracht.
Das erfindungsgemäße Verfahren bringt gegenüber dem aus der USA.-Patentschrift 3 537 918 bekannten
Verfahren den erheblichen technischen Fortschritt mit sich, daß es viel weniger Aufwand erfordert und
wesentlich einfacher ist. So wird in der zweiten Stufe des Schlußglühens eine viel niedrigere Temperatur
angewandt als beim genannten bekannten Verfahren. Dabei ist auch die Zeitdauer dieser Glühstufe beim
erfindungsgemäßen Verfahren viel geringer als beim genannten bekannten Verfahren. Ein weiterer sehr
großer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß dieses im Gegensatz zum eine Zerstückelungsmaschine,
eine spezielle Schweißmaschine und eine spezielle Durchziehwärmebehandlungsvorrichtung
erfordernden genannten bekannten Verfahren mit den in den Kaltbandwalzstraßen im allgemeinen
zur Verfügung stehenden üblichen Einrichtungen durchgeführt werden kann. Als weiterer Vorteil
kommt hinzu, daß die Produkte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Gegensatz zum genannten bekannten
Verfahren nicht nur in Form von Plattenstücken, sondern auch in Form von auch mittels Maschinen
gut verarbeitbaren Bändern hergestellt werden können.
Gegenüber dem aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 508 365 bekannten Verfahren bringt das erfindungsgemäße
Verfahren den sehr großen Vorteil mit sich, daß das Glühen bei wesentlich niedrigeren
Temperaturen durchgeführt wird. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß im Gegensatz zum genannten
bekannten Verfahren beim erfindungsgemäßen Verfahren der Überzug nicht auf kaltgewalzte zunderfreie
Bleche, sondern warmgewalzte und mit Zunder bedeckte Bleche aufgebracht wird, also im Grunde
genommen der Zunder überzogen wird, wobei Aufgabe des Überzuges die Beschleunigung der Entkohlung
ist
Nach einer vorteilhaften Ausführungsfonn des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird während der Glühung des mit Zunder bedeckten Produktes Luft oder
ein Schutzgas mit einem Taupunkt von über +200C, vorzugsweise über +500C, in den Ofen
eingeblasen.
ίο Das Aufbringen des Hydroxyd- bzw. Carbonatüberzugeswird
zweckmäßigerweise durch Eintauchen des mit Zunder bedeckten Produktes in eine
hydroxyd- und/oder carbonathaltige Lösung bzw. Suspension durchgeführt. Bei einer anderen Verfah-
rensweisc des Überziehens wird die Lösung oder die Suspension auf die Oberfläche des Produktes geblasen,
und bei Bandspulen kann das Aufbringen der Lösung oder der Suspension vorteilhafterweise während
des Aufwickeins durch Blasen erfolgen.
ao Die bedeutendsten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens können wie folgt zusammengefaßt
werden:
a) Die Geschwindigkeit und der Wirkungsgrad der Entkohlung können erheblich erhöht werden.
Demzufolge kai^i der Kohlenstoffgehalt von
0,08 bis 0,10% von Stahlbändern ohne übermäßige Inanspruchnahme der Wärmebehandlungsfähigkeit der Einrichtungen auf 0,01 % oder darunter
herabgesetzt werden, wodurch es möglich
ist, aus den in üblicher Weise hergestellten für allgemeine Verwendungszwecke (Werkstoffe)
dienenden unlegierten warmgewalzten Stahlbändern gewöhnlicher Zusammensetzung unlegierte
Magnetbänder guter Qualität herzu-
stellen.
b) Es ist möglich, die für allgemeine Verwendungszwecke hergestellten unlegierten warmgewalzten
Stahlbänder mit einem üblichen Gehalt an Verunreinigungen für die Herstellung von elektrotechnischen
Magnetbändern heranzuziehen.
c) Besondere Einrichtungen werden nicht benötigt, und das Verfahren kann ohne jede besondere
Auswirkung auf den Aufwand praktisch in den Wärmebehandlungsöfen, die in jedem Walzwerk
zur Verfügung stehen, beispielsweise in einem Haubenofen, durchgeführt werden.
d) Es ist die Verwendung des in üblicher Weise hergestellten Stahls in der üblichen Reinheit für
die Herstellung von unlegierten elektrotechnischen Stahlbändern möglich. Ferner kann,
wenn das Verfahren auf einen mit größerer Sorgfalt hergestellten reineren Stahl angewandt
wird, eine weitere Verbesserung der magnetischen Eigenschaften erreicht werden.
e) Das Verfahren ermöglicht es, daß die mechanischen Eigenschaften das unbehinderte Ausstanzen
von Eisenkernplatten komplizierter Ausführung sicherstellen; die magnetischen Eigenschaften
leiden unter dem Ausstanzen nur geringfügig, wodurch sich nach dem Ausstanzen das beim Benutzer im allgemeinen Schwierigkeiten
bereitende Nachglühen erübrigt.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
B e i s ο i e 1 1 gehalten, bis sämtliche Teile der Bandrolle | Stunde
" lang eine Wärmebehandlung bei dieser Temperatur
Es wurde eine für die Herstellung von allge- erhielten.
meinem Werkstoffstahl dienende 0,08% C, 0,36% Nach der Wärmebehandlung betrug der Eisenver-
Mn, 0,02% Si, 0,027% S und 0,010% P enthaltende 5 lust (V10) des gut stanzbaren 0,70 mm dicken Bandes
warmgewalzte Stahlbandrolle von einer Bandstärke 4,3 Watt/kg und die Induktion (B25) (Induktion bei
von 2 mm ohne Entfernung des Warmwalzzunders in einer Feldstärke von 25 Oe) 1,67 Gauß.
der Weise mit einer Ca(OH)2-Schicht überzogen, daß
der Weise mit einer Ca(OH)2-Schicht überzogen, daß
die lockere Rolle mehrmals in eine Kalkmilchlösung Beispiel 2
eingetaucht wurde. io
eingetaucht wurde. io
Nach dem Trocknen wurde die überzogene Band- Es wurde von einem warmgewalzten Stahlband von
rolle in einem Haubenofen in der Weise auf 800° C der Zusammensetzung nach Beispiel 1 ausgegangen,
erhitzt, daß sich alle Teile des Einsatzes mindestens und in allem wurde in der im Beispiel 1 beschrebe-
3 Stunden lang auf 8000C befanden. Während des nen Weise vorgegangen, ausgenommen, daß das KaIt-
Erhitzens wurde unter die Haube Luft mit einem 15 walzen in zwei Stufen durchgeführt wurde, d. h., daß
Taupunkt von + 50° C eingeblasen. Nach der Be- das 2 mm starke Band zuerst in mehreren Stichen
endigung des Erhitzens wurde die Haube abgehoben kalt auf 0,77 mm gewalzt wurde, bei diesem Maß in
und die Rolle beschleunigt abgekühlt. der üblichen Weise bei 720° C geglüht wurde und
Die Geschwindigkeit des Kühlens war nicht von dann in einem Stich kalt auf die Stärke von 0,7Ci mm
ausschlaggebender Bedeutung, aber das verhältnis- »0 ausgewalzt wurde. Das Band mit dem Fertijimaß
mäßig rasche Abkühlen war vom Standpunkt der wurde einer 2stufigen Wärmebehandlung in der im
späteren speziellen letzten Wärmebehandlung günstig. Beispiel 1 beschriebenen Weise unterworfen. Der
Danach wurden die Rollen in üblicher Weise in Eisenverlust (V10) des wärmebehandelten Bandes be-
einer 15- bis 20%igen Schwefelsäurelösung gebeizt trug 3,7 Watt/kg, und die Induktion (B25) war
und wieder in üblicher Weise in mehreren Stichen »5 1,68 Gauß.
kalt auf eine Stärke von 0,70 mm ausgewalzt. (Wenn Die Stanzbarkeit des so hergestellten Bandes war
ein Band mit einem anderen Fertigmaß benötigt ein wenig ungünstiger als die des nach Beispiel 1 herwurde,
konnte das Walzen auf ein anderes Maß, bei- gestellten Bandes,
spielsweise auf 0,50 mm, 0,65 mm, 0,85 mm oder . .
auch auf 1,00 mm, erfolgen.) 30 Beispiel 3
spielsweise auf 0,50 mm, 0,65 mm, 0,85 mm oder . .
auch auf 1,00 mm, erfolgen.) 30 Beispiel 3
Das auf Fertigmaß ausgewalzte Band wurde an- Es wurde ein 2 mm starkes 0,31 % Si, 0,52 % Mn.
schließend in einem Haubenofen unter einem exo- 0,06% C, 0,007% S und 0,011% P als Verunreini-
thermen Schutzgas üblicher Zusammensetzung (bei- gungen enthaltendes warmgewalztes Band in jedei
spielsweise 16% H2, 10% CO2, 10% CO, Rest N2) Beziehung in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise
bei 475° C in der Weise wärmebehandelt, daß sich 35 behandelt. Das so erhaltene 0,70 mm dicke und nacl
alle Teile der Bandrolle 2 Stunden lang auf dieser der Wärmebehandlung sehr gut stanzbare Band hatte
Temperatur befanden. Dann wurde der Einsatz auf einen Eisenverlust (V10) von 3,3 Watt/kg und eine In-
690° C erhitzt und so lange auf dieser Temperatur duktion (B25) von 1,64 Gauß.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Magnet- stellung verwendeten Stahlsorten an Verunreinigunblechen,
bei dem das warmgewalzte Blech mit 5 gen, vor allem an Kohlenstoff und Sauerstoff, äußerst
anhaftendem Zunder bei 700 bis 950° C ein gering ist, und außerdem ist ein spezielles Walz- und
erstes Mal geglüht, gebeizt, kaltgewalzt und Wärmebehandlungsverfahren zum Erreichen einer
schlußgeglüht wird, dadurch gekenn- hohen Induktion und von annehmbar geringen Eisenzeichnet,
daß zur Herstellung von unlegierten Verlusten notwendig.
Magnetblechen ohne magnetische Vorzugseinrich- io Die Herstellung des als Ausgangsmaterial dienentung
die Schlußglühung zweistufig, und zwar in den Stahles für bekannte unlegierte elektrotechnische
der ersten Stufe bei 350 bis 600° C, Vorzugs- Stahlbänder erfordert besondere Sorgfalt, da in den
weise bei 460 bis 490° C, und in der zweiten Barren ein geringer Gehalt sowohl an Kohlenstoff als
Stufe bei 600 bis 780° C, vorzugsweise bei 680 auch an Sauerstoff anzustreben ist, wegen der Gleichbis
760° C, durchgeführt wird. 15 gewichtsverhältnisse jedoch ein geringer Kohlenstoff-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- gehalt einen höheren Sauerstoffgehalt mit sich bringt
kennzeichnet, daß vor der ersten Glühung auf Zur Erzielung eines geringeren Gehaltes an Eindas
mit Zunder bedeckte Warmblech ein Über- Schlüssen werden diese Stähle im allgemeinen in eizug
aus Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetall- nem Konvertverfahren hergestellt, und zur Verbeshvdroxyden
und/oder -carbonaten und/oder ao serung der magnetischen Eigenschaften werden viel-Aluminiumhydrcxyd
aufgebracht wird. fach Phosphor- und/oder Manganzusätze in kleinen
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch Mengen verwendet. Der Stahlbarren entsprechender
gekennzeichnet, daß während der Glühung des Zusammensetzung wird nach einem Vorwärmen im
mit Zunder bedeckten Produktes Luft oder ein allgemeinen auf eine Dicke von 1,8 bis 2,5 mm warm
Schutzgas mit einem Taupunkt von über+2O0C, »5 ausgewalzt, gebeizt und auf eine vom Verbraucher
vorzugsweise über +500C, in den Ofen einge- gewünschte Dicke, gewöhnlich von 0,5 bis 1,0 mm,
blasen wird. ausgewalzt, und zwar meistens in der Weise, daß das
erste Kaltwalzen bei einer Stärke, die um 4 bis 12%
höher als das Fertigmaß ist, unterbrochen wird und 3o dann der Barren ausgeglüht und anschließend durch
die sogenannte »kritische Kaltverformung« auf das
Fertigmaß gewalzt wird.
Bekanntlich werden die Ständer bzw. die Läufer Zum Erreichen der erforderlichen magnetischen
von Asynchron- und Gleichstrommotoren kleiner Eigenschaften muß der Stahl im Fertigmaß ausge-
und mittlerer Leistung allgemein aus mit Silicium 35 glüht werden. Das in bekannter Weise, beispielsweise
legierten warm- oder kaltgewalzten elektrotechnischen bei einer Temperatur von 750 bis 780° C 2 Stunden
Stählen hergestellt. Da aber bei Asynchronmotoren lang in einem Schutzgas oder unter Vakuum, wärmebis
zu einer Leistung von 10 kW und bei Gleich- behandelte unlegierte Eisenband ist aber im Endstrommotoren
bis zu einer Leistung von 50 kW die zustand derart weich, daß das Ausstanzen von Eisen-Energieverluste
in dem magnetisch aktiven Teil nur 40 kernen von komplizierter Form und Ausführung
8 bis 15°/o der gesamten Verluste ausmachen, ist die Schwierigkeiten bereitet. Das weiche Band deformiert
Verwendung von elektrotechnischen legierten Stählen sich nämlich während des Stanzens so, daß der gemit
kleinen spezifischen Leistungsverlusten in solchen schnittene Rand grätig wird und sich verschmiert;
Motoren nicht von großer Wirksamkeit. Eine viel infolgedessen bereiten die Montage und die Bewickgrößere
Bedeutung erlangt die Verwendung von 45 lung der ausgestanzten Eisenkerne Schwierigkeiten,
unlegiertem Eisen mit höherer Induktion; einerseits Durch die Deformation werden gleichzeitig die
sind infolge der gegenüber der Induktion von mit magnetischen Eigenschaften erheblich verschlechtert.
Silicium legiertem Stahl höheren Induktion von Zur Beseitigung der obigen Nachteile werden von
unlegiertem Eisen die technischen Kennworte von den Werken, die elektrotechnische unlegierte Stahlunter
Verwendung von unlegiertem Eisen hergestell- 50 bänder erzeugen, diese im kaltgewalzten, harten,
ten Motoren erheblich besser als die von unter Ver- sogenannten Halbfertigungszustand bzw. »semiwendung
von mit Silicium legiertem Stahl herge- finished« Zustand geliefert. Aus den in der beschriestellten
Motoren und andererseits ist der mit unlegier- benen Weise auf Fertigmaß gewalzten, aber in diesem
tem Eisen verbundene Aufwand geringer als der bei Zustand nicht wärmebehandelten Halbfertigbändern
mit Silicium legiertem Stahl. Ein wichtiges Erfor- 55 werden vom Elektromotoren herstellenden Werk die
dernis besteht darin, daß das zur Anwendung ge- Ständer und Läufer bildenden Eisenkerne entsprelangende
unlegierte Eisen isotrop ist, d. h., daß die chender Ausbildung ausgestanzt, und diese werden,
magnetischen Eigenschaften in den verschiedenen meist in bereits zusammengebautem Zustand, zum
Richtungen annähernd gleich sind. Ein weiteres Er- Erreichen der gewünschten magnetischen Eigenschaffordernis
ist, daß das Eisen in den Eisenkernen nicht 60 ten auf hoher Temperatur und zwecks Vermeidung
altert, d. h. keine Verschlechterung der magnetischen einer Zunderbildung in einem Schutzgas wärme-Eigenschaften
(Zunahme der Koerzitivkraft, Induk- behandelt.
tionsrückgang) während des Betriebes erfolgt. Dieses Verfahren hat vor allem den Nachteil, daß
Die Herstellung von unlegierten elektrotechnischen das Herstellen des Ausgangsmaterials besonderer
Eisenbändern und -blechen, die für Ständer und 65 Reinheit aufwendiger ist als die Herstellung des Aus-Läufer
von Elektromotoren verwendbar sind, gangsmaterials für unlegierte Stahlbänder üblicher
ist heute noch mit erheblichen technischen Schwie- Qualität. Insbesondere bereitet das Erreichen des gerigkeiten
verbunden. ringen Kohlenstoffgehaltes (höchstens 0,02 bis 0,03 »/0)
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