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Einrichtung zum Verriegeln eines schwenkbaren Rahmens in einem Gestell
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Verriegeln eines schwenkbaren
Rahmens in einem Gestell mit einem einstelligen Riegelgesperre, bestehend ausgeinem
einer Seitenwand des Rahmens drehbar gelagerten Riegel und einem mit dem Gestell
starr verbundenen Sperrwinkel.
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In der Gestellaufbautechnik für nachrichtentechnische Geräte tritt
mehrfach die Aufgabe auf, einseitig gelagerte, daher schwenkbare Teile in dem Gestellgerüst
zu verriegeln, Die heute sehr wesentliche Forderung nach. optimaler Raumausnutzung
eines solchen Gestelles hat zu einem besonders einleuchtenden Anwendungsfall geführt.
In einem solchen dicht gepackten Gestell sind die einzelnen Baugruppen in mehreren
vertikalen Ebenen hintereinander angeordnet. Dabei ist für jede Gestellebene ein
eigener Rahmen vorgesehen. Damit die mittleren Baugruppenebenen für die Montage
und die Wartung frei zugänglich sind, ist es erforderlich, die äußeren Rahmen in
dem Gestellgerüst schwenkbar anzuordnen. Um einen solchen schwenkbaren Rahmen in
seinem eingeschwenkten Zustand zu sichern, ist eine Verriegelung nötig.
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Als konstruktive Lösung bietet sich dafür ein einstelliges Riegelgesperre
an. Riegelgesperre sind eine Sonderform der Gesperre, sie wirken unbedingt bewegungsbehindernd,
d.h. sie sind zweiseitig wirkende Festgesperre mit Formschluß und erhalten den Ruhezustand
eines Teiles, hier des schwenkbaren Rahmens, gegenüber einem anderen, dem Gestell,
vermittels eines Sperrers, der hier als Riegel ausgebildet ist und formschlüssig
in einen entsprechend gestalteten Einschnitt des Sperrstückes eingreift.
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Derartige Riegelgesperre.sind in verschiedenen Ausführungen,z.B.
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aus Richter, Voss "Bauelemente der Feinmechanik" 1954, Seite 231 ff.
oder S. Hildebrand "Feinmechanische Bauelemente" 1968, Seiten 670 ff. bekannt. Im
vorliegenden Anwendungsfall führt der schwenkbare Rahmen in seiner Drehebene eine
Drehbewegung aus, jedoch ist diese Bewegung im interessanten Bereich einer geradlinigen
Bewegung angenähert. Gesperre für Schubbewegungen, die eine genaue geradlinige Führung
benötigen, sind jedoch hier nicht anwendbar. Deshalb ist für diese Anwendung eine
Art Schnappverschluß bekannt, dessen Riegel an der frei beweglichen Seitenwand des
schwenkbaren Rahmens senkrecht zu der Drehebene des Rahmens drehbar angelenkt ist.
Eine am Riegel festgelegte Drehfeder sichert den Formschluß des Riegels mit einem
am Gestellgerüst starr angeordneten Sperrwinkel. Bei dieser bekannten Verriegelung
liegt der Riegel am äußersten Punkt des schwenkbaren Rahmens und vergrößert den
Schwenkbereich, da er sich nur senkrecht zu der Drehebene des Rahmens auslenken
läßt.
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Aus diesem Grunde läßt sich auch die Auflauffläche des Riegels gegen
den am Gestellgerüst festgelegten Sperrwinkel nicht beliebig flach gestalten. liegen
der notwendigen Sicherung des Formschlusses ist daher diese Verriegelung auch schwer
gängig und benötigt eine sehr robuste Konstruktion wegen der Masse des fertig montierten
Rahmens und dadurch bedingt dessen großen Trägheitsmomentes.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum
Verriegeln eines schwenkbaren Rahmens in einem Gestell mit einem einstelligen Riegelgesperre,
bestehend aus einem an einer Seitenwand des Rahmens drehbar gelagerten Riegel und
einem mit dem Gestell starr verbundenen Sperrwinkel derart auszubilden, daß die
Anoranung des Riegels an der Rahmenseitenwand den Schwenkbereich des Rahmens möglichst
wenig vergrößert, auch bei größeren Fertigungstoleranzen eines in einem Gestell
montierten Rahmens nicht klemmt und dabei trotzdem einfach im Aufbau ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an einem Ende
des Riegels eine Schraube festgelegt ist, die entgegen der Federkraft einer von
ihr konzentrisch geführten Druckfeder in der Seitenwand des Rahmens radial zu dessen
Drehpunkt längsbeweglich angeordnet ist und daß der Riegel zwischen dieser Lagerstelle
und einem für formschlüssigen Eingriff des Sperrwinkels vorgesehenen Durchbruch
am vom Rahmen abgewandten Griffende in Richtung auf den Sperrwinkel derart abgekröpft
ist, daß damit dem Sperrwinkel bei Verriegeln trotz geringer Bauhöhe eine lange
Auflauffläche gegenübersteht. Bei dieser Lösung ist von besonderem Vorteil, daß
der Riegel beim Einschwenken des Rahmens in der Drehebene des Rahmens ausweicht,
sich also nicht verklemmen kann und damit unempfindlich gegen Fertigungstoleranzen
ist. Ohne den Schwenkbereich zu vergrößern, kann er derart abgewinkelt sein, daß
sich eine flache Auflauffläche ergibt, die Verriegelung ist daher bei sicherem Formschluß
leichtgängig. Außerdem ist sie im wesentlichen aus einfach herstellbaren Stanz-
und Biegeteilen sowie Normteilen zusammengesetzt und ist daher mit geringem technischen
Aufwand billig herzustellen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt: Fig. 1 in schematischer Darstellung einen
in einem Gestell schwenkbar angeordneten Rahmen, dessen Ruhestellung durch ein erfindungsgemäß
ausgebildetes Riegelgesperre gesichert ist, Fig. 2 und Fig. 3 jeweils eine-Ansicht
des dazu gehörenden Riegels.
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Das in Fig. 1 schematisch dargestellte, als Schrank 1 ausgebildete
Gestell besteht aus einem Schrankgerüst, von dem hier nur
Z-förmige
Schienen 11 angedeutet sind. An diesem Gerüst sind Seitenwandverkleidungen 12 festgelegt.
An der einen Seitenwand des Gestelles sind die Z-förmigen Schienen 11 mit Lagerwinkeln
13 fest verbunden, in denen jeweils ein Schwenkarm 21 eines schwenkbaren Rahmens
2 in einem Lager 14 drehbar gelagert ist.
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Um den schwenkbaren Rahmen 2, dessen Gerüst aus Hohlprofilen zusammengesetzt
ist, in der in Fig. 1 dargestellten eingeschwenkten Lage zu sichern, ist eine Verriegelung
vorgesehen.
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Der nicht gelagerten, d.h. also frei drehbaren Rahmenseitenwand gegenüberliegend
ist zu diesem Zweck an einer der Z-förmigen Schienen 11 des Gestellgerüstes ein
Sperrwinkel 3 mit Schrauben 31 starr angeordnet. Diesem Sperrwinkel 3 ist ein Riegel
4 zugeordnet, der an der gegenüberliegenden Seitenwand des Rahmens 2 befestigt ist.
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Deutlicher als aus Fig. 1 geht der Aufbau dieses Riegels 4 aus Fig.
2 und 3 hervor, die jeweils eine Ansicht dieses Riegels zeigen. Der Riegel 4 besitzt
ein U-förmig gebogenes Griffende 41, das im montierten Zustand des Riegels von der
benachbarten Seitenwand des Gestellgerüstes abgewendet ist. Das andere Ende des
Riegels trägt in dem in Fig. 2 horizontal verlaufenden Teil eine Gewindebohrung
42 und ist an seinem äußeren Ende nach innen abgewinkelt. Beide Enden des Riegels
4 sind durch eine schräg verlaufende Auflauffläche 43 miteinander verbunde.
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Der Riegel 4 ist auf einer Lagerplatte 5 mit Hilfe einer Linsenschraube
6 festgelegt. Diese Linsenschraube 6 ist mit ihrem Gewindezapfen 62 in die Gewindebohrung
42 des Riegels 4 eingeschraubt und liegt in diesem Zustand mit einem Bund 61 an
der inneren Oberfläche des Riegels 4 an. Gesichert ist diese Schraubverbindung durch
eine von außen auf den Gewindezapfen 62 aufgeschraubte Kontermutter 7, die als flache
Sechskantmutter ausgebildet ist. Koaxial zu der Linsenschraube 6 ist eine Druckfeder
8 angeordnet, die sich am Schraubenkopf der Linsenschraube 6 und
an
einer innen auf der Lagerplatte 5 aufliegenden Federscheibe 9 abstützt. Die Lagerplatte
5 besitzt eine-Durchgangsbohrung 51, in der die Linsenschraube 6 längsbeweglich
geführt ist, sowie zwei weitere zu dieser Durchgangsbohrung 51 symmetrisch angeordnete
Bohrungen 52. Bei der Montage des Riegels 4 nehmen diese Bohrungen 52 Schrauben
auf, mit denen die Lagerplatte 5 an der Seitenwand des schwenkbaren Rahmens festzuschrauben
ist. Das innere Ende der Lagerplatte ist ebenso wie das hintere Ende des Riegels
4 nach innen abgewinkelt und trägt zwei zueinander parallele Führungsnasen 53, die
im montierten Zustand des Riegels 4 von der Rahmenrüchsand senkrecht abstehen. Diese
beiden Führungsnasen 53 umfassen das abgewinkelte hintere Ende des Riegels 4 und
sichern daher den Riegel 4 gegen eine Drehung in einer zu der Drehebene des Rahmens
senkrechten Richtung.
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Nochmals in Verbindung mit Fig. 1 soll im folgenden die Wirkungsweise
des Riegels kurz erläutert werden: Aufgrund der Federkraft der Druckfeder 8 liegt
der Riegel 4 normalerweise an der Lagerplatte 5 an. Beim Einschwenken des schwenkbaren
Rahmens 2 in das Gestell -1, d.h. bei einer Bewegung im Uhrzeigersinn, kommt der
Sperrwinkel 3 zunächst an der Auflauffläche 43 mit dem Riegel 4 in Berührung. Während
des weiteren Einschwenkens-wird der Riegel 4 dadurch entgegen dem Uhrzeigersinn
aber en--der-Drehebene des schwenkbaren Rahmens 2 entgegen der Federkraft der Druckfeder
8 ausgelenkt. Dabei läuft der Sperrwinkel 3 die Auflauffläche 43 des Riegels 4 entlang
und rastet dann in einen Durchbruch 44 des Riegels 4 ein, der - wie aus den Fig.
2 und 3 zu erkennen ist - der Auflauffläche 43 benachbart im vorderen Griffende
41 des Riegels 4 angeordnet ist.
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Damit ist die Raststellung des schwenkbaren Rahmens 2 erreicht, die
nach beiden Seiten durch den Formschluß zwischen dem Riegel 4 und dem Sperrwinkel
3 gehalten wird, unabhängig davon, ob diese Raststellung zusätzlich noch durch einen
Anschlag für den schwenkbaren Rahmen 2 zu sichern ist.
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In Fig. 2 sind wegen der deutlicheren Darstellung der Verriegelung
die Maßverhältnisse verzerrt, dadurch kommt aber eine wesentliche Eigenschaft dieser
Einrichtung zum Verriegeln eines schwenkbaren Rahmens in einem Gestell nicht so
deutlich zum Ausdruck. Gemeint ist damit, daß die Verriegelung auch bei größeren
Toleranzen der Anordnung des schwenkbaren Rahmens 2 in dem Schrank 1 noch sicher
funktioniert. Sie benötigt nur eine geringe Bauhöhe zwischen der freien Seitenwand
des schwenkbaren Rahmens und der benachbarten Seitenwand des Gestelles.
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Beim Einschwenken ist der Riegel 4 der am weitesten außen liegende
Drehpunkt des Rahmens 2. Da aber der Riegel 4 in der Drehebene des schwenkbaren
Rahmens auslenkbar ist, lassen sich durch diese Drehbewegung die Fertigungstoleranzen
ausgleichen, der Riegel 4 kann also nicht klemmen.
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Lösbar ist diese Verriegelung manuell durch einen dem Uhrzeigersinn
entgegenwirkenden Zug am Griffende 41 des Riegels 4, dabei hebt sich der Formschluß
zwischen dem Riegel 4 und dem Sperrwinkel 3 auf und der schwenkbare Rahmen 2 ist
am Griff 41 wieder aus dem Gestell herauszuschwenken.
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Die Erfindung wurde anhand eines Ausführungsbeispieles im einzelnen
erläutert. Dabei wurde klargestellt, daß sich die Einrichtung zum Verriegeln eines
schwenkbaren Rahmens in einem Gestell aus herstellungstechnich einfachen Stanz-
und Biegeteilen, wie Riegel, Sperrwinkel und Lagerplatte und billigen Normteilen,
wie einer Linsenschrauben, einer Federscheibe und einer flachen Sechskantmutter
zusammensetzt. Auch die Druckfeder ist als einfache Drehfeder in ihrer Herstellung
unproblematisch. Ebenso einfach ist die Montage des Riegels an der Rahmenseitenwand
bzw. des Sperrwinkels an der Seitenwand des Gestelles durch jeweils zwei Schrauben.
In der Rahmenseitenwand muß lediglich zwischen den beiden Befestigungslöchern noch
eine größere Bohrung vorgesehen sein, die den Kopf und einen Teil des
Schaftes
der Linsenschraube aufnehmen kann. Da derartige Rahmen im allgemeinen aus Hohlprofilen
zusammengesetzt sind, bedeutet auch dies keine Einschränkung oder besonderen technischen
Aufwand.
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5 Patentansprüche 3 Figuren l