DE2232163A1 - Verfahren zur herstellung von metallteilen aus einem nicht-legierten oder niedriglegierten stahl mit einem niedrigen kohlenstoffgehalt - Google Patents

Verfahren zur herstellung von metallteilen aus einem nicht-legierten oder niedriglegierten stahl mit einem niedrigen kohlenstoffgehalt

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DE2232163A1
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    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
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Description

Franpois FERRIEUX
Unser Zeichen? ff 874-
Verfahren zur Herstellung von Metallteilen aus einem nichtlegierten oder niedrig-legierten Stahl mit einem niedrigen
Kohlenstoffgehalt
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Erzielung charakteristischer Eigenschaften bei Metallteilen bei gleichzeitiger Minimalisierung der Verformungsanstrengungen.
Ziel der Erfindung ist es, die Verformung eines Stückes in einem schmiedbaren bzw. dehnbaren (geglühten, normalisierten oder gehärteten) Zustand und die Erzielung von besseren Eigenschaften der Endprodukte oder der Rohprodukte miteinander zu kombinieren. Zu diesem Zwecke wendet man eine thermische Behandlung an auf der Basis der Alterung nach dem Abschrekkungshärten (trempe), das bei richtiger Einordnung in einen Fabrikationsprοζeß diese Kombination ermöglicht.
Dr.Hn/ju
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Es gibt drei Arten der Alterung von Stählen:
(1) Die Alterung nach dem Abschreckungshärten (trempe)
£djer_nach dem schnellen Abkühlen__ ^
Wenn man einen Stahl auf eine Temperatur, bei der die Löslichkeit von Stickstoff beträchtlich ist (ab 400°G),oder auf eine Temperatur erwärmt, bei der die Löslichkeit von Kohlenstoff nicht mehr vernachlässigbar ist (ab 6000O), und wenn man ihn dann schnell abkühlt, erstarren der Stickstoff und der Kohlenstoff bei' der Einführung in das Gitter und man erhält, bei Umgebungstemperatur eine übersättigte feste Lösung, die im übrigen härter ist als die gesättigte feste Lösung, die man beim langsamen Abkühlen erhalten würdee Dieser Zustand der Übersättigung ist nicht beständig und führt zu einer progressiven Ausfällung von Carbiden und Nitriden, wenn man den Stahl nach dem Abschreckungshärten bei Umgebungstemperatur oder bei einer höheren Temperatur hält. Die Carbide und Nitride sind um so feiner, je tiefer die Temperatur ist, bei der die Ausfällung stattfindet. Diese feine Ausfällung führt zu einer zunehmenden und bemerkenswerten Verbesserung der Elastizitätsgrenze, der Bruchbelastung und der Festigkeit bzw. Härte in Bezug auf den geglühten Zustand, d.h. nach dem sehr langsamen Abkühlen. In der Tat entstehen in diesem Falle die Präzipitate im Verlaufe der Abkühlung und der größte Teil bei hoher Temperatur (>400°C) und sie sind noch sehr grob (groß). Die durch Ausfällung bei tiefer Temperatur erzielte Verbesserung der Eigenschaften geht auf die Feinheit und die homogene Verteilung dieser Niederschläge zurück. Man kann diese Niederschläge im optischen Mikroskop nicht sehen und sie sind nur im Elektronenmikroskop sichtbar, wenn die Ausfällung sehr fortgeschritten ist (mehrere Tage lang bei Umgebungstemperatur oder einen Tag lang bei 5O°C).
Durch Beobachtung im optischen Mikroskop kann man nicht die beiden Produkte voneinander unterscheiden, d.h. dasjenige,
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das einer Alterung nach dem Abschreckungshärten unterworfen worden ist, von demjenigen, das dieser Behandlung nicht unterworfen worden ist. Bei einer gleichen Zusammensetzung muß dasjenige, das der Alterung unterworfen worden ist, nicht eine sichtbare Carbidmenge aufweisen, die man erwarten und errechnen könnte. Was die Vergütungstemperatur (temperature de revenu) anbetrifft, so existiert eine "Übergangstemperatur" (bei etwa 700O), oberhalb der die Härtung weniger wirksam wird. Eine Vergütung bei einer höheren Temperatur kann dennoch von Interesse s'ein (denn die Sprödigkeit ist viel geringer), immer dann, wenn man nicht die maximale Festigkeit anstrebt. In jedem Falle ergibt eine Alterung (Reifung) bei Umgebungstemperatur innerhalb von 1 bis 2 Tagen vor der Vergütung bei einer Temperatur oberhalb der Umwandlungstemperatur sehr gute Ergebnisse, Sobald die Umkehrtemperatur oberhalb der Umgebungstemperatur liegt, kann nach einer bestimmten Zeit eine Koaleszenz der Präzipitate auftreten, was zu einer Senkung der Eigenschaften R, E, HB durch eine Art "Vergütung "(sur-revenu)" führt.
Wenn man einen geglühten Stahl härtet und wenn man ihn bei Umgebungstemperatur altern läßt, stellt man im Laufe der Zeit eine progressive Verbesserung von (E, R, HB) fest. Eine Erhöhung der Auslagerungstemperatur beschleunigt nur den Prozeß, ohne das erhaltene Ergebnis zu ändern (im Gegensatz zu dem Fall der Änderung nach dem Abschreckungshärten)(trempe)). Das Phänomen ist etwas verschieden von demjenigen, das^ die Alterung nach dem Abschreckungshärten bewirkt. Die fraglichen Elemente sind gleich in Bezug auf Kohlenstoff und Stickstoff, vor allem in Bezug auf letzteren. Durch die Aushärtung durch kaltes Hämmern werden die thermodynamischen Gleichgewichtsbedingungen zwischen gesättigter fester Lösung ^=St Intermediärphasen modifiziert, durch Erzielung einer Sammlung der eingeführten Atome in der Nachbarschaft von Dislokationen und eine
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anschließende Ausfällung von Nitriden vor allem in diesen Dislokationen. Aufgrund dessen ist die Wirksamkeit der "natürlichen" Alterung viel geringer als diejenige der Alterung nach dem Abschreckungshärten, was die mechanischen Eigenschaften anbetrifft. Außer dieser "natürlichen" Alterung, die hauptsächlich auf den Stickstoff zurückgeht, kann man eine künstliche Alterung bei einer Temperatur zwischen 100 und 3000C bewirken. In diesem Falle ruft der Kohlenstoff die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften R, E, HB hervor.
Die Stahlverbraucher vermeiden die spontane natürliche Al-' terung durch Verwendung von "beruhigten" Stählen, in denen ein Element den Stickstoff in Form des Nitrids stabilisiert (Al, Ti, Si, Zr usw.). Titan inhibiert ebenfalls die Alterung nach dem Abschreckungshärten, wenn die Konzentration ausreichend hoch ist (0,5 %).
(3) Alterung nach dem Abschreckungshärten und nach dem Härten
durch kal.tes_Hämmern
Dieser Typ der Alterung kann als eine Kombination der beiden oben genannten Alterungen angesehen werden. Tatsächlich verläuft in den ersten Stadien der Ausfällung nach dem Abschrekkungshärten und nach dem Härten durch kaltes Hämmern alles wie bei der Alterung nach dem Härten durch kaltes Hämmern, während man sich am Ende der Ausfällung mehr der Alterung nach dem Abschreckungshärten nähert. In jedem Falle wird die "Übergangstemperatur", die im Falle der Alterung nach dem Abschreckungshärten beobachtet wird, im Falle der Alterung nach dem Abschreckungshärten und nach dem Härten durch kaltes Hämmern unterdrückt, was die ziemlich schnelle Erzielung von ausgezeichneten Eigenschaften (Temperatur oberhalb 70 C) erlaubt. Es sei darauf hingewiesen, daß die Härtung durch
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kaltes Hämmern (ecrcmissage) oberhalb der Lüders-Stufe liegen muß j wenn der verwendete Stahl im Augenblick der Härtung eine derartige Stufe aufweist. Eine wesentliche Zugabe von Titan (0,5 %) inhibiert die Alterung nach dem Absehrekkungshärten und Härten-durch kaltes Hämmern. '
In den oben beschriebenen drei Alterungstypen sind die . Phänomene sehr verschieden von der bei hoher Temperatur mit legierten Stählen erzielten strukturellen Härtung. In diesem Falle stellen die härtenden Präzipitate nämlich komplexe Präzipitate dar, die eine spezifische Verunreinigung zur Grundlage haben. Im übrigen werden bei den VergUtungstemperaturen, bei denen diese Strukturhärtungen (400 bis 600°C) auftreten, die Effekte einer eventuellen Alterungfanalog zu einem der oben genannten drei Typen, gleichzeitig eliminiert.
Derzeit verleiht man weichen, extra-weichen oder niedriglegierten Stählen die erforderlichen mechanischen Eigenschaften durch einfaches Härten durch kaltes Hämmern (ecrouissage). Dieses "Verfahren weist eine bestimmte Anzahl von Nachteilen auf, darunter die Sprödigkeit, die diesen Stählen dadurch vermittelt wird, wodurch die maximalen Eigenschaften, die man erzielen kann, begrenzt sind. Sobald man gute Eigenschaften zu erzielen wünscht, ist man gezwungen, relativ beständige Stähle zu verwenden. Es gibt bereits eine Anwendung der Alterung nach dem Abschreckungshärten von weichen Stählen zur Herstellung von Spezialstählen. Es handelt sich dabei darum, in einem gezogenen Draht maximale Festigkeitseigenschaften (90 kg/mm ) zu erzielen. Man zieht den Draht in einem abschrekkungsgehärtetenund maximal gealterten Zustand aus (E = 60
kg/mm ). Durch Härten durch kaltes Hämmern erhält man einen
Wert von E = 85 kg/mm . Im übrigen erlaubt ein Nachaltern nach dem Härten durch kaltes Hämmern noch die Gewinnung von
einigen kg/mm , wodurch erklärlich ist, daß man nicht-beruhigte Stähle verwendet. In einem solchen Verfahren macht man über-
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haupt keinen Gebrauch von den Dehnungs- bzw. Schmiedbarkeitseigense'haften von weichen Stählen, da man die Deformation in einem sehr harten Zustand durchführt. Was tatr sächlich erwünscht ist, ist die Überlagerung der Verbesserung der Beständigkeit (Festigkeit) durch Alterung und derjenigen durch Härtung durch kaltes Hämmern.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, von der großen Dehnbarkeit bzw. Schmiedbarkeit von weichen, extra—weichen und niedrig-legierten Stählen im geglühten Zustand Gebrauch zu machen, dann ihnen durch eine thermische Behandlung der Alterung nach dem Abschreckungshärten die erforderlichen mechanischen Eigenschaften zu verleihen. Das Verfahren umfaßt folgende Stufen:
(1) Eine Verformung in der α-Phase im am meisten erwünschten dehnbaren bzw. schmiedbaren Zustand (geglüht, normalisiert oder einfach gehärtet (restaure));
(2) ein Lösen des Stickstoffs bei einer Temperatur oberhalb 4000C und insbesondere zwischen 6000C und dem Punkt AC,, des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms oder auch zwischen diesem Punkt AO^ und der Temperatur der beginnenden Schmelze der Legierung; im Falle des AuflÖsens in der ^--Phas.e kann man von dem α —^Ψ · Übergang profitieren zur Erzielung einer Kornverfeinerung. Durch das Auflösen wird die Härtung durch kaltes Hämmern, die durch die Stufe 1 erzielt wird, zerstört, wenn die Haltetemperatur ausreicht. Die Haltetemperatur hängt von der Übersättigung ab, die man nach der Abschreckungshärtung-anstrebt. Nach einer Stunde beeinflußt sie nicht mehr die mechanischen Eigenschaften, außer wenn die Auflösung bei einer Temperatur <£ 5000C durchgeführt worden ist oder wenn die Rekristallisation nach einer Stunde nicht beendet v/erden kann;
(5) eine Abschreckungshärtung (trempe) in einer Flüssigkeit und nach einem beliebigen Verfahren; die Temperatur und die
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Art der Flüssigkeit hängen von der gewünschten Abkühlungsgeschwindigkeit und von den gewünschten Eigenschaften ab; eine große Geschwindigkeit begünstigt eine hohe Beständigkeit (Festigkeit), jedoch eine geringe Duktilität nach dem letzten Altern;
eine eventuelle kontrollierte Härtung durch kaltes Hämmern oberhalb der Lüders-Stuf e, die ein Kalibrierdurchgang sein kann oder nicht; die Umkehrtemperatur muß unterhalb 100°C liegen, um das Altern nach dem Härten durch kaltes Hämmern infolge·des Kohlenstoffs zu vermeiden, der selbst in beruhigten Stählen verbleibt;
(5) eine Auslagerung (Eeifung) bei Umgebungstemperatur während einer Minimalzeit, die von den Bedingungen der Stufen 2 und abhängt; die Entwicklung der Eigenschaften bei Umgebungstemperatur verlangsamt sich stark nach einem Monat und wird nach 3 Monaten winzig klein;
(6) eine "Vergütung (rev'enu): anstatt bei Umgebungstemperatur reifen zu lassen, kann man eine Vergütung bei höherer Temperatur durchführen j die Entwicklung der Eigenschaften erfolgt viel schneller, die erhaltene Härtung ist identisch, wenn die Umkehrtemperatur unterhalb 700G liegt; im gegenteiligen !"alle erhält man ein weniger hartes, aber auch weniger sprödes Produkt, außer wenn man die Stufe 4 während ihrer Zeit durchführt;
(7) eine Auslagerung (Eeifung) bei Umgebungstemperatur innerhalb von 1 oder 2 Tagen und eine nachfolgende Vergütung hä. einer Temperatur > 700G; in diesem Falle führt die Auslagerung .zum Auftreten einer großen Anzahl von Keimen und die Vergütung (revenu) bewirkt die Eräzipitation an diesen Keimen; durch dieses Verfahren erhält man die maximale Verbesserung (Erhöhung) der Elastizitätsgrenze·
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft bei .der Verwendung von beruhigten Stählen (z.B. mit Aluminium, aber nicht mit Titan, weil die Alterung nach der Abschreckungshärtung vermindert würde). Tatsächlich werden durch die Abwesenheit der natürlichen Alterung in diesen Stählen Schwierigkeiten im Verlaufe der Stufe 1 bei der Deformation/der Kälte vermieden. Das Verfahren ist um so rentabler, je niedriger der Kohlenstoffgehalt ist, weil die erzielten mechanischen Eigenschaften die gleichen bleiben, während die Duktilität umso größer ist. Das erfindungsgemäße Verfahren findet seinen Platz in jedem beliebigen Fabrikationsprozeß, der eine Verformung in der Kälte, d.h. in der α-Phase umfaßt (Schmieden, Drehen (fluotournage), Ziehen (emboutissage) usw.).
Beispiel 1
In der beiliegenden Tabelle I ist die Zusammensetzung eines weichen Stahls vom Typ XC 10, einem mit Aluminium beruhigten Stahl, angegeben, dessen Eigenschaften in den Figuren 2 und 3 der beiliegenden Zeichnungen angegeben sind. Es sei darauf hingewiesen, daß es sich bei diesen Angaben um beispielhafte Angaben handelt, auf die die vorliegende Erfindung nicht beschränkt ist.
Die Fig. 2 der beiliegenden Zeichnungen zeigt die Entwicklung der Härte im Verlaufe einer Auslagerung (Reifung) bei Umgebungstemperatur oder bei einer "Vergütung (revenu) bei 500C nach dem Lösen bei 6800C und dem Abschrecken in Wasser. Die Fig. 3 der beiliegenden Zeichnung zeigt diese Entwicklung bei einer Lösungstemperatur von 7200C.
Beispiel 2 l
Nachfolgend sind die mechanischen Eigenschaften R, E, A% bei-
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spielhaft angegeben, die nach verschiedenen cc-Abschreckungsbehandlungen und nachfolgenden Alterungen bei Umgebungstemperatur und bei 50 C mit dem gleichen Stahl wie in Beispiel Λ erhalten wurden. Die Fig. 4 der beiliegenden Zeichnung zeigt die. Entwicklung der Eigenschaften bei Umgebungstem- · peratur nach dem Lösen bei 720 G für einen Zeitraum von einer halben Stunde und nach dem nachfolgenden Abschrecken mit Wasser. Daraus ist zu ersehen, daß ohne Härtung'durch kaltes Hämmern (ecrouissage) durch diese Behandlung eine Elastizitätsgrenze erhalten werden kann, die oberhalb 40 kg/
mm liegt, wobei die Dehnung oberhalb 10 % bleibt. Der geringe Wert der Bruchfestigkeit im normalisierten Zustand deutet die Anstrengungen an, die für die Deformation in der Kälte vor der Behandlung erforderlich sind. Die Fig. 5 der beiliegenden Zeichnung zeigt die Entwicklung der gleichen Eigenschaften bei 5°00, wenn man zwischen dem Abschrecken und der Vergütung zusätzlich eine Härtung durch kaltes Hämmern von 0 bis 8 % durchführt. Daraus ist zu ersehen, daß die Härtung durch Kalthämmern sich zu derjenigen durch Alterung addiert. Der Vorteil einer derartigen Kalthärnnierungshärtung besteht darin, daß sie eine Stabilisierung der mechanischen Eigenschaften erlaubt. Im abschreckungsgehärteten Zustand bleibt die ■ Elastizitätsgrenze bei einem vernünftigen Viert und diese Härtung durch kaltes Hämmern muß keine zu wesentlichen Verformungsanstrengungen erfordern, wenn die Endelastizitätsgrenze nach der Alterung sehr hoch ist. Die Fig. 6 der beiliegenden Zeichnung zeigt den Einfluß dieser Kalthämmerungshärtung auf die Eigenschaften nach einer Standardvergütung von 24 Stunden bei 50°C.
Beispiel 5
Die in den Beispielen 1 und 2 angegebenen Ergebnisse gelten
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für Dicken in der Größenordnung derjenigen von Zugproben mit einem Durchmesser von 3 mm. Im Falle von dickeren Stücken kann die Abkühlungsgeschwindigkeit im Innern stark absinken und man muß sich auf weniger vorteilhafte mechanische Eigenschaften gefaßt machen. In der Fig. 7 der. beiliegenden Zeichnung ist ein Typ von im geglühten Zustand in der Kälte geschmiedeten, dann theoretisch bei 7200C behandelten, eine halbe Stunde lang in Wasser abgeschreckten und auf 50°C zurückgeführten Stücken dargestellt. Die Zugproben wurden nach dem Abschrecken und Altern zu Wänden verarbeitet. Bei den Stücken handelte es sich um Hohlzylinder mit einem Durchmesser von 100 mm und einer Dicke von 13 mm. Ein Vergleich der Figuren 4 und 7 zeigt, daß im letzteren Falle die nach einem Monat bei 50 C erhaltene Elastizitätsgrenze um 3 bis 4 kg/mm unterhalb·derjenigen liegt, die man nach einem schnelleren Abkühlen erhält. Die Bruchbelastung weist einen
bedeutenderen Rückgang in der Größenordnung von 12 kg/mixi" auf. Es sei bemerkt, daß die Elastizitätsgrenze bei einer Dehnung oberhalb 20 % sehr hoch bleibt.
Beispiel 4
Außer dsm Fall des Stahls XC10 betreffen die vorteilhaftesten Ergebnisse Stähle mit einem sehr niedrigen Kohlenstoffgehalt, die in der Kälte leicht verformbar sind. Die beiliegende Tabelle 2 zeigt die Zusammensetzung von zwei extra-weichen Stählen, deren Verhalten beim Altern untersucht worden ist. Die Fig. 8 zeigt die Entwicklung bei 50 G nach dem α-Abschrecken bei 72O°C des Stahls B mit dem höchsten Kohlenstoffgehalt (0,06 °/o). Dieser Stahls besitzt im geglühten Zustand eine Elastizitätsgrenze von I7 kg/mm und eine Dehnung von
42 °/o sowie eine Bruchfestigkeit (Bruchbelastung) von 26 kg/mm Nach einem Tag bei 500O erhält man eine Bruchfestigkeit von
ρ ρ
60 kg/mm und eine Elastizitätsgrenze von 42 kg/mm , wobei
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die Dehnung auf 8 % fällt.
Die Fig. 9 der beiliegenden Zeichnungen bezieht sich auf
einen Stahl mit einem geringeren Kohlenstoffgehalt," dessen
Bruchfestigkeit nach eintägigem Altern bei 500C niedriger
ist als im oben angegebenen Falle, dessen Elastizitätsgrenze jedoch in der gleichen Größenordnung liegt, während die Dehnung mehr als 10 % beträgt.
Wenn man diese Ergebnisse mit denjenigen vergleicht, die mit dem Stahl XC 10 erhalten wurden, so ist festzustellen, daß
die bei einer Bückkehr zu 50°G erhaltene höchste Elastizität s-
. ρ
grenze in allen Fällen 4-2 kg/mm beträgt. Dieser Wert ist
erhältlich in Abwesenheit jeder Härtung durch kaltes Hämmern zwischen dem Abschrecken und der Vergütung(revenu), wenn man dünne Stücke aus weichem oder extra-weichem Stahl verwendet, wobei nach dem Glühen die Elastizitätsgrenze um das Dreifache niedriger ist.
Pat ent ansprüche:
83/0767

Claims (10)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Metallstücken aus einem Stahl mit einem nicht-legierten oder niedrig-legierten Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,3 % durch Verformung in der Kälte und nachfolgende thermische Behandlung, welche die Anstrengungen beim Verformen zur Erzielung vorgegebener mechanischer Endeigenschaften minimalisiert, dadurch gekennzeichnet, daß es die folgenden Stufen umfaßt:
- eine Verformung in einem dehnbaren bzw. schmiedbaren Zustand in einem oder mehreren Durchgängen mit einer Zwiac&englühung, falls erforderlich, die ein Rohmaterial oder Stücke mit Endeigenschaften ergibt,
- eine Erwärmung auf eine Temperatur oberhalb 4000G und unterhalb der Temperatur der beginnenden Schmelze der Legierung,
- eine Abschreckung bzw. Abschreckungshärtung durch eine beliebige Flüssigkeit und
- eine Auslagerung bzw. Reifung bei Umgebungsbedingungen oder eine Vergütung b.ei einer Temperatur zwischen Umgebungstemperatur und 1500C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungstemperatur zwischen 6OC
Eisen-Kohlenstoff-Diagramms liegt,
die Lösungstemperatur zwischen 600 C und dem Punkt AC,, des
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösen in der Y-- oder S-Phase, d.h. bei einer Temperatur zwischen AC^ und der Temperatur der beginnenden Schmelze» erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Stähle mit der gleichen Zusammensetzung verwendet, die
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Ι jedoch mit Aluminium, Silicium oder Zirkonium unter Aus-
Schluß von Titan beruhigt worden sind.
\
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ί man Stähle mit einem sehr niedrigen Kohlenstoffgehalt
j (von-c0,06 %) verwendet.
6. Verfahren nach Anpruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergütung (revenu) bei einer Temperatur unterhalb 7O0C durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergütung in zwei Etappen mit einer vorherigen 1-bis 2-täglgen Auslagerung bei Umgebungsbedingungen und einer nachfolgenden Vergütung zu einer höheren Temperatur durchgeführt wird.
\
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Abschreckung und die Vergütung eine Härtung
durch kaltes Hämmern oberhalb der Lüders-Stufe des f Stahls eingeführt wird, wenn diese Stufe in diesem Moment \ existiert, wobei diese Härtung durch kaltes Hämmern weniger als 2 Tage nach der Abschreckung durchgeführt wird und wobei die Vergütungstemperatur unterhalb 1000C liegt.
9. Verfahren-n^ch Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Härtuijgvdurch kaltes Hämmern einen Kalibrierdurchgang zur Folge, hat.
10. Die Produkte, wie sie nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 erhältlich sind.
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Le e rs e i t e
DE2232163A 1971-07-02 1972-06-30 Verfahren zur herstellung von metallteilen aus einem nicht-legierten oder niedriglegierten stahl mit einem niedrigen kohlenstoffgehalt Pending DE2232163A1 (de)

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