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Bei einem bekannten Fenster der angegebenen Art (deutsches Gebrauchsmuster
1 862976) erfolgt die Abdichtung der Schließleisten gegenüber dem Blend-und Flügelrahmen
mittels Dichtungsleisten, die beispielsweise hohle Schnüre aus Gummi oder Kunststoff
sein können, die in Hohlkehlen der Rahmen angeordnet sind und in die abzudichtende
Spalte hineinragen.
Beim Bewegen der Schließleiste werden die Dichtungsleisten
unter Verformung in die Hohlkehlen gepreßt.
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Durch dieses Zusammendrücken der Dichtungsleisten und durch die Reibung
der Schließleistenkanten an diesen besteht die Gefahr eines raschen Verschleißes
der Dichtungsleisten. Außerdem vermag diese Art der Abdichtung die bekannte Schwierigkeit
bei der Dichtung der Fensterecken nicht zu überwinden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Fenster, Tür
od. dgl. die Abdichtung der Schließleisten gegenüber den Rahmenteilen möglichst
verschleißfrei zu gestalten und sicherzustellen, daß eine unverminderte Dichtungswirkung
auch in den Ecken des Fensters, der Tür od. dgl. gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Dichtungsleisten
in einem längs durchgehenden Wälzspalt angeordnet sind, in dem sie sich an den Führungen
abwälzen.
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Durch den erfindungsgemäß geschaffenen Wälzspalt, in dem die Dichtungsleisten
sich abwälzend geführt sind, wird der Abrieb der Dichtungsleisten weitgehend reduziert,
insbseondere wird jedes Einstechen der Schließleisten in die Dichtungsleisten, aber
auch weitgehend eine relative Bewegung der Dichtungsleisten gegenüber der Schließleiste
vermieden. Dadurch daß die Dichtungsleisten beim Ein-und Ausfahren der Schließleisten
und in jeder Stellung der Schließleisten an den Führungen anliegen, wird eine wirksame
Überbrückung der Eckbereiche der Rahmenteile durch die durchgehenden, in den Eckbereichen
entsprechend umgelenkten Dichtungsleisten ermöglicht.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform verhindern die sich längs
der Schließleiste erstreckenden, nachgiebigen Dichtungsleisten ein Eindringen von
Wasser bzw. Feuchtigkeit in das Rahmeninnere, und zwar unabhängig von der jeweiligen
Stellung der Schließleiste, d. h. unabhängig davon, ob die Schließleiste aus- oder
eingefahren ist. Diese Dichtungsleisten sind aus einem gummielastisch nachgiebigen
Material. Sie schmiegen sich an den Wänden der Führungen dichtend an. Damit sind
zum einen nur geringe Fertigungstoleranzen der Schließleiste, insbesondere bezüglich
ihrer an den Wänden der Führungen anliegenden Seitenflächen, und zum anderen nur
geringe Fertigungstolerenazen der Führungen in den Rahmen erforderlich, da Maßungenauigkeiten
eines oder beider Teile durch diese elastisch nachgiebigen Dichtungsleisten aufgefangen
werden.
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Bei Rohr-Verbindungen ist es zwar bekannt, die Abdichtung des Spaltes
zwischen den zu verbindenden Rohren durch sich abwälzende, sogenannte O-Ringe zu
bewirken. Bei der Abdichtung von Schließleisten gegenüber einem Blend- oder Flügelrahmen
sind solche Dichtungen aber nicht bekanntgeworden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bestehen darin, daß die
Dichtungsleisten über schmale kurze Stege mit den Schließleisten verbunden sind,
daß die Dichtungsleisten im Querschnitt kreisrund sind und daß sie Stege von im
Querschnitt ovalen oder ellipsenförmigen Dichtungsleisten gegenüber der Mittellage
gegen den Wälzweg um einen Betrag (c) versetzt angeordnet sind. Dadurch wird erreicht,
daß die Stege trotz der bei einem Fenster, einer Tür od. dgl. häufig auftretenden
Spiele nur geringen Wechselbeanspruchungen ausgesetzt sind. Somit wird
eine höhere
Lebensdauer der Dichtungsleisten erzielt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Patentansprüchen
5 bis 11, die direkt oder indirekt auf den Patentanspruch 1 rückbezogen sind, zu
entnehmen. Die Ausführungsformen der Erfindung sind im folgenden an Hand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Blend- und einen Flügelrahmen
eines Fensters, einer Tür od. dgl., Fig. 2 einen Schnitt gemäß den Linien II-II
der Fig. l, F i g. 3 eine Ausführungsform der Schließleiste im Querschnitt und F
i g. 4 eine andere Schließleiste im Querschnitt.
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In Fig. l ist im Querschnitt ein feststehender Blendrahmen 1 und
ein gegenüber diesen bewegbarer Flügelrahmen 2 dargestellt. Der Blendrahmen 1 wird
aus den vorzugsweise stranggepreßten Profilen 3 und4 gebildet, die beispielsweise
mittels einer Feder-Nut-Verbindung zusammengesteckt werden.
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Diese Feder-Nut-Verbindung wird im einzelnen aus dem vorspringenden
Teil 5 (Feder) des Profils 3 und dem im wesentlichen U-förmigen Teil 6 (Nut) des
Profils 4 gebildet.
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Der Teil 5 weist einmal an seinem Ende einen runden Wulst 7 und zum
anderen an der Stelle 8 einen Wulst 9 auf. Der U-förmige Teil 6 hingegen weist an
dem Ende des längeren Schenkels 10 einen Wulst 11 auf.
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Der Blendrahmen 1 bzw. das Profil3 hat an seinem an die nicht gezeigte
Zarge angrenzenden Teil12 Vorsprünge bzw. Einrichtungen, die ein Verbinden mit der
nicht gezeigten Zarge oder einem nicht gezeigten Zwischenprofil, das zwischen Zarge
und Blendrahmen eingeschoben werden kann, ermöglichen. Die Verbindung dieser Teile
kann wiederum mittels nicht gezeigter Feder-Nut-Verbindungen hergestellt werden.
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In dem von den Profilen 3,4 gebildeten Innenraum 13 ist eine Schließleiste
14 sowie ein zum Ein-und Ausfahren der Schließleiste 14 erforderlicher Mechanismus,
hier ein Druckschlauch 15, angeordnet. Dabei wird der Teil des Zwischenraumes 13,
in dem der Druckschlauch 15 liegt, von dem kürzeren Schenkel 16 des U-förmigen Teiles
6 des Profils 4, von dem Steg 18 und dem Teil 19 des Profils 3 und von dem breiteren
Teil 20 der Schließleiste 14 begrenzt. Der Druckschlauch 15 liegt an dem Steg 18
und dem breiteren Teil 20 der Schließleiste an. Die Schließleiste 14 weist einen
im wesentlichen T-förmigen Querschnitt auf. Sie besteht beispielsweise aus einem
gummielastischen Material oder, hier nicht gezeigt, aus Leichtmetall- oder Kunststoffhohlprofilen,
die mit einem gummielastischen Material umhüllt sind und aus welchem der breitere
Teil 20 und die zum Dichten notwendigen Teile, d.h. insbesondere die Dichtungsleisten
26, 27 sowie die Stirnfläche 32, gebildet sind. Der breitere Teil 20 der Schließleiste
14 greift mit seinen Enden 33 in Ausnehmungen 21 und 22 der Profile 3 bzw. 4 ein.
Der schmalere Teil 23 der Schließleiste ist in den Führungen 24, 25, welche Vorsprünge
der Profile 3 bzw. 4 sind, geführt und dadurch gegen Kippen gesichert. Diese Führungen
weisen nutartige Wälzspalte auf, an deren Wänden 28, 29 einstückig mit der Schließleiste
verbundene Dichtungsleisten 26, 27 beim Ein- und Ausfahren
der
Schließleiste abrollen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Wälzspalte an ihren Enden
30 (unter Umständen auch die Stellen 31) ausgerundet sind, bzw. so ausgebildet sind,
daß sie beim Anliegen der Dichtungsleisten 26, 27 an diesen Stellen den Dichtungsleisten
entsprechende Rundungen aufweisen.
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Auf die Ausgestaltung der Schließleiste 14 wird später mit der Beschreibung
der F i g. 3 und 4 noch näher eingegangen. Die Führungen 24, 25 können auch nach
außen offen sein (hier nicht gezeigt). Dann entfallen die ausgerundeten Enden 30.
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Die Stirnfläche 32 der Schließleiste 14 kann (gemäß F i g. 1) eben
oder aber mit Erhebungen (gemäß Fig.3) versehen sein, wobei die Erhebungen als Dichtlippen
ausgeführt sein können. Beim Aufblasen des Druckschlauches 15 wird die Schließleiste
14 in Richtung zum Flügelrahmen2 verschoben. Da der breitere Teil 20 der Schließleiste
14 gummielastisch und seine äußeren Enden 33 in die Ausnehmungen 21, 22 eingreifend
festgehalten werden, wird der breitere Teil 20 der Schließleiste 14 beim Aufblasen
des Druckschlauches 15 an die Rundungen 34, 35 der Profile 3,4 angepreßt. Gleichzeitig
kommt die Stirnfläche 32 an der Fläche 36 zum Anliegen an dem Flügelrahmen 2. Damit
wird der Spalt zwischen Blend- und Flügelrahmen dichtend abgeschlossen.
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Andererseits wird durch das Ausfahren der Schließleiste 14 ein Abrollen
der Dichtungsleisten 26, 27 an den Wänden 28, 29 bewirkt. Durch dieses Abrollen
bzw. Abwälzen der Dichtungen an den Wänden 28, 29 wird der Innenraum 13 gegenüber
Feu#ttigkeft, die durch die Spalte 37, 38 eindringen könnte, abgedichtet. Damit
die Dichtungsleisten 26, 27 unter einem gewissen Druck an den Wänden 28, 29 anliegen,
ist es vorteilhaft, wenn diese Dichtungsleisten mit Gas, beispielsweise Luft, oder
mit gummielastischen Schaumstoffen gefüllt sind. Dadurch, daß die Oberflächen 63,
64 der Dichtungsleisten 26, 27 bzw.
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56, 57 (gemäß Fig.3) teilweise klebrig oder aufgerauht sind, haften
die Teile 39, 40 der Oberflächen an den Wänden 28, 29 so, daß während jeder Lage
der Schließleiste eine gute, feuchtigkeitsdichte Abdichtung vorliegt.
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F i g. 2 zeigt einen Schnitt gemäß den Linien II-II der F i g. 1
in den Ecken des Fensters, der Tür od. dgl. Hierbei ist der Flügelrahmen 2 und das
Profix3, ein Teil des Blendrahmensl, im Längsschnitt dargestellt. Der Druckschlauch
15 liegt an dem Steg 18 des Profils 3 an. In der Ecke ist der Hohlraum zwischen
dem Druckschlauch 15 und dem Steg 18 mit einem gummialestischen Material 41 ausgefüllt.
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Die Schließleisten 14 stützen sich auf dem Druckschlauch 15 ab. Die
Dichtungsleiste 26 ist hierbei in der Draufsicht dargestellt. Die Schließleiste
14, ein extrudiertes Profil, wird, um einen Einbau gemäß der Fi g. 2 zu erreichen,
an den Schnittflächen 42 a und 42 b mittels einer Schneidvorrichtung durchgetrennt,
und zwar so, daß dabei die Dichtungsleiste 26 (ebenso wie die in dieser Figur nicht
sichtbare Dichtungsleiste 27) nicht verletzt wird, sondern lediglich über den Bereicha
an den gestrichelt dargestellten Stellen 43 von der Schließleiste getrennt wird
und somit in diesem Bereich ein von der Schließleiste 14 unabhängiger Schlauch ist.
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Der Bereicha ist durch den Abstandx festgelegt, wobei mit dem Abstandx
die Strecke zwischen der Schnittfläche 42a und der Stelle 44 bezeichnet ist.
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Ab der Schnittfläche 42 a und der Stelle 44 sind die
Dichtungsleisten
26, 27 in den Richtungen gemäß den Pfeilen 45 und 46 einstückig mit der Schließleiste
14 verbunden. Der Raum zwischen der durchgetrennten, rechtwinklig abgebogen angeordneten
Schließleiste 14, dem Druckschlauch 15 sowie den Profilen 3,4 ist mit einem gummielastischen
Material 48 ausgefüllt. Dadurch soll vermieden werden, daß sich in der Ecke - ähnlich
wie an der Stelle, die mit dem gummielastischen Material 41 ausgefüllt ist~, nasse
Stellen bilden können, die einem vorzeitigen Alterungsprozeß, beispielsweise durch
Bildung von Korrosionsnestern, Vorschub leisten. Beim Aufblasen des Druckschlauches
15 werden die Schließleisten 14 mit ihren Stirnflächen 32 an die Flächen 36 des
Flügelrahmens 2 geschoben. In den Ecken liegt dann die Stirnfläche 32 an der Schnittfläche
42a ebenfalls dichtend an. Somit ist ein Eindringen von Feuchtigkeit oder Wasser
selbst in den Ecken nicht mehr möglich.
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Die Schließleiste 14 ist vor dem Einbau in das Fenster, die Tür od.
dgl. eine durchgehende Leiste.
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Sie wird lediglich beim Einbau in den Ecken entsprechend der vorherigen
Beschreibung teilweise durchgetrennt. Die beiden Enden der Schließleiste 14 können
in dem nach dem Einbau des fertigen Fensters oben liegenden Rahmenteil, vorzugsweise
durch Schweißen, verbunden werden. Dadurch wird die Fertigstellung des Fensters,
insbesondere das Einlegen der Schließleiste in den Ecken sehr vereinfacht, ohne
dabei in den Ecken undichte Stellen in Kauf nehmen zu müssen.
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In F i g. 3 ist die im wesentlichen T-förmige Schließleiste 14 in
einem vergrößerten Maßstab in ihrem Querschnitt dargestellt. Dabei bilden Seitenleisten
50 mit dem schmaleren Teil 51 an einer abgeschrägten Fläche 52 einen rechten Winkel
a. In der hier gezeigten Ausführungsform ist die gesamte Schließleiste aus einem
gummielastischen Material hergestellt, so daß eine Verformung der Seitenleisten
50 aber auch des Stegteiles 53 bis zu dem schmaleren Teil 51 hin möglich ist. Diese
liegt dann vor, wenn an der Stelle 54 beispielsweise durch einen hier nicht gezeigten
Druckschlauch eine Kraft ausgeübt wird. Andererseits ist aber die Schließleiste
14 in diesem Bereich noch so steif, daß eine auf das Ende der Schließleiste 14 wirkende
Kraft eine Bewegung der Schließleiste gemäß dem Pfeil 54 bewirkt. An den Stellen
55 sind an der Schließleiste 14 Dichtungsleisten 56 bzw. 57 angeformt. Die Verbindungen
zwischen den Dichtungsleisten 56, 57 und der Schließleiste 14 bilden schmale Stege
58, 59. Diese Stege sind gegenüber der gedachten Verbindungslinie 62 der Zentren
60, 61 der Dichtungsleisten 56, 57 in Richtung zu den Seitenleisten 50 der Schließleiste
14 um den Betrag c versetzt. Damit wird erreicht, daß bei einer Bewegung der Schließleiste
14 gemäß dem Pfeil 54, beim gleichzeitigen Festhalten bzw. Haften der beim Abwälzen
anliegenden Oberflächen 63, 64 an den hier nicht gezeigten Wänden der Führungen,
sich die Stege 58, 59 in der Richtung gemäß dem Pfeil 54 der Verbindung 62 nähern.
Um ein Haften oder Ansaugen der Oberflächen 63, 64 an den Enden der Führungen zu
erreichen, ist es vorteilhaft, wenn diese Oberflächenstellen klebrig oder aufgerauht
sind. Die während des Ausfahrens der Schließleiste 14 zur Anlage kommenden Oberflächenstellen
72, 73 sind glatt ausgebildet, so daß die leichte Bewegbarkeit der Schließleiste
14 beim Einfahren nicht eingeschränkt
wird. Die Dichtungsleisten
56, 57 können, hier nicht gezeigt, mit Schaumstoffen teilweise oder ganz ausgefüllt
oder aber ganz aus Schaumstoff gebildet und während der Extrusion der Schließleiste
an den schmaleren Teil 51 über Stege angeformt werden.
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Die Stirnfläche 65 der Schließleiste 14 ist hier mit Erhebungen 66
und Vertiefungen 67 versehen. Diese
Erhebungen 66 dienen als Dichtlippen und ermöglichen
ein besseres abdichtendes Anschmiegen der Schließleiste an eine Fläche.
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Die in Fig. 4 im Querschnitt dargestellte Schließleiste 14 ist im
wesentlichen derjenigen, gemäß F i g. 3, ähnlich. Lediglich weisen hier die Dichtungsleisten
70, 71 einen ovalen Querschnitt auf.