DE2231780A1 - Einrichtung und verfahren zur herstellung von gegenstaenden, z.b. luftreifen, im schleuderguss - Google Patents
Einrichtung und verfahren zur herstellung von gegenstaenden, z.b. luftreifen, im schleudergussInfo
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Description
Dipl.-lng. Kurt Lengner
Dipl.-lng. Jürgen Crasemann 22317ΒΠ S """bura so 2 7. Juni 1972
Dipl.-lng. Jürgen Crasemann 22317ΒΠ S """bura so 2 7. Juni 1972
£ t~ V I/»-'*» Neue Große Bergstraße 11
Patentanwälte Telefon 38 90 50
Telegrammadresse: Germanpat
Unsere Akte: 1030/374
The Firestone Tire & Rubber Company Akron / Ohio USA
Einrichtung und Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, z.B. Luftreifen, im Schleuderguß.
Das Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung betreffen die Herstellung eines Gegenstandes, z.B. eines
Kraftfahrzeugluftreifens, im Schleuderguß (centrifugal casting) aus einem vulkanisier- oder härtbaren flüssigen
Polymeren. Bei diesem Schleuderguß ist in eine entsprechend ausgewählte Form ein Kern einzusetzen., der hohl und/
oder unter Druck leicht verformbar ist, jedoch eine so starke Rückstellkraft besitzt, daß er seine ursprüngliche Form
wieder annimmt, sobald der auf ihm lastende Druck nachläßt. Das Gußstück entsteht in dem Zwischenraum zwischen dem Kern
und der Form. Dieser Zwischenraum wird mit der vulkanisierbaren Flüssigkeit gefüllt, aus der der Gegenstand hergestellt
werden soll. Auch der hohle Kern wird mit einer Flüssigkeit gefüllt. Diese, den hohlen Kern ausfüllende
Flüssigkeit, das Material, aus dem der Kern besteht, und auch die vulkanisierbare Flüssigkeit sollen alle ungefähr
das gleiche spezifische Gewicht haben. Die Form und der Kern werden in Rotation versetzt, so daß im Schleuderguß
der aus der vulkanisierbaren Flüssigkeit herzustellende Gegenstand entsteht. Der verformbare Kern läßt sich leicht
aus dem fertigen Gußstück entfernen. Infolge der erwähnten annähernden Übereinstimmung der spezifischen Gewichte wird
der verformbare Kern während des sich unter Fliehkraft abspielenden Gußvorganges nicht verzerrt oder zerrissen. Die
einzelnen Maßnahmen bei Durchführung des Schleudergusses, nämlich das Einführen der Flüssigkeit in den Kern, das Ein-
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füllen der vulkanisierbaren Flüssigkeit in den Spaltraum
zwischen Form und Kern sowie die Rotationsbewegung von Form und Kern können natürlich im Rahmen der nachstehend genauer
erläuterten Erfindung verschiedenartig durchgeführt werden. Verschiedene Ausführungsformen der Einrichtung zum Angleichen
der verschiedenen spezifischen Gewichte sind auf der Zeichnung veranschaulicht und nachstehend näher beschrieben.
Schleuderguß wird schon seit einiger Zeit praktiziert und in vielen verschiedenen technischen Sparten angewendet. Er
wird z.B. vielfach in der Kautschuk- und KunststoffIndustrie
angewendet j um Lufteinschlüsse beim Giessen der verschiedenartigsten
Gegenstände zu vermeiden. In gewissem Umfange wird der Schleuderguß auch schon 'bei der Herstellung von Fahrzeugreifen
angewendet.
Bei der bisher üblichen Technik wird im allgemeinen eine Metallform
verwendet, die symmetrisch zum Umlauf um eine Rotationsachse gebracht wird. Bei der Herstellung von Fahrzeugreifen
oder anderen hohlen Gegenständen wird ein Kern benutzt·, der gewöhnlich aus Metall oder einem anderen starren Baustoff
besteht. Ein derartiger Kern besteht in der Regel aus vielen Einzelteilen, die schwer sind und nur schwierig eingesetzt
und wieder entfernt werden können. Sie bewirken nicht nur ein ungleichmäßiges Härten des Gußstückes sondern haben
auch noch andere Nachteile. In vielen Fällen wäre es erwünscht, den starren Kern durch einen biegsamen, elastischen und wenn
möglich aufblasbaren Kern zu ersetzen. Es entsteht dann jedoch das Problem, den biegsamen Kern in seiner richtigen
Stellung zu sichern und dafür zu sorgen, daß er auch unter der Einwirkung der beim Umlauf der Form entstehenden Fliehkräfte
seine anfängliche Gestalt beibehält.
Ein wichtiger Zweck der vorliegenden Erfindung besteht also darin, bei der Herstellung von Reifen od.dgl. im Schleuderguß
ein Verfahren bzw. eine Einrichtung zu verwenden, bei
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denen ein elastischer bzw. nachgiebig biegsamer Kern zur Anwendung gelangt, der sich leicht von dem fertig vulkanisierten
Reifen lösen läßt und sich nicht unter dem Einfluß der beim Schleuderguß auftretenden Kräfte verformt. Das
hier zur Anwendung gebrachte Prinzip wird in der nachstehenden Beschreibung kurz als das "Aufeinanderabstimmen der
spezifischen Gewichte" bezeichnet. Die beste Möglichkeit der Anwendung der neuen Grundsätze ist in der Zeichnung veranschaulicht.
Vor eingehender Erläuterung der Zeichnung und genauer Beschreibung
der Ausführung der neuen Erfindung, sollen einige grundsätzliche Merkmale dieser Erfindung erörtert werden.
Wird beispielsweise von einer mit einer Flüssigkeit angefüllten Form ausgegangen, die in raschen Umlauf gebracht wird,
so ist einleuchtend;, daß im Innern der Flüssigkeit der Druck
umso höher ist, je weiter die Meßstelle von der Rotationsachse entfernt liegt. Die Flüssigkeit wird also auch die
gleichen unterschiedlichen Drücke auf alle Teile ausüben, mit denen sie in Berührung steht. Beim Gießen eines Reifens
werden von dieser Erscheinung sowohl der Kern als auch die Gußform betroffen. Der auf den nachgiebigen Kern an den verschiedenen
Stellen einwirkende Druck hängt also von der jeweiligen
Tiefe oder Dicke der Flüssigkeitsmenge, der Umfangsgeschwindigkeit, dem spezifischen Gewicht und dem jeweiligen
Rotationsradius ab. Die vorliegende Erfindung ist bestrebt, einen nachgiebigen, aus Kautschuk oder einem ähnlichen Material
bestehenden Kern zu schaffen, der steif genug ist, um seine einmal durch Guss erzeugte Gestalt zu behalten, wenn
er unbenutzt und frei in einer Ruhestellung steht, der sich jedoch unter dem Einfluß der beim Schleuderguß auftretenden
Fliehkräfte normalerweise verformen würde. Es sei weiterhin angenommen, daß das spezifische Gewicht des Kernmaterials
so ausgewählt ist, daß es ungefähr dem spezifischen Gewicht der im Guß zu formenden, vulkanisierbaren Flüssigkeit entspricht.
Außerdem sei davon ausgegangen, daß es eine zur
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Füllung des hohlen Kerns vorgesehene Flüssigkeit (Arbeitsflüssigkeit) gibt, die das gleiche spezifische Gewicht besitzt,
wie dasjenige des Kernmaterials und des im Guß zu
verarbeitenden vulkanisierbaren Materials.
Die Gußform wird mit dem vulkanisierbaren flüssigen Polymeren gefüllt und zwar genau mit der Menge, die zur Herstellung
des gewünschten Gegenstandes benötigt wird. Diese Flüssigkeit wird in den Spaltraum zwischen Form und
Kern eingefüllt. Anschließend wird der h-ohle Kern mit der
Arbeitsflüssigkeit gefüllt derart, daß sie den gleichen Flüssigkeitsspiegel erreicht, wie derjenige der vulkanisierbaren
Flüssigkeit. Werden nunmehr Gußform und Kern zur Rotation gebracht, so kann auf den Kern keine Verformungskraft
wirksam werden, da alle auftretenden Kräfte automatisch einander aufheben; denn auf alle Seiten des Kerns
werden die gleichen Kräfte einwirken. Da der Kern aus einem Material besteht, das eine so große Rückstellkraft besitzt,
daß es immer wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt, wird
der Kern immer wieder seine ursprüngliche Gestalt annehmen. Es leuchtet also ein, daß während des Schleudergusses keine
schädliche Verformung, des Kerns eintritt, da sowohl von
außen als auch von innen her immer die gleiche Kraft auf den Kern zur Einwirkung kommt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung einiger Ausfuhrungsformen
der zur Durchführung des neuen Verfahrens dienenden Gußeinrichtung hervor.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht und teilweise im Schnitt die zur Durchführung des neuen Verfahrens dienende
Schleudergußeinrichtung.
Fig. 2 entspricht etwa der Fig. 1, zeigt jedoch die einzelnen Teile der Einrichtung in denjenigen Stellun-
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gen, in denen ein fertiger Fahrzeugreifen der
Einrichtung entnommen werden kann.
Fig. 3 zeigt im Schnitt im wesentlichen die gleiche Gußeinrichtung,
die jedoch mit einem etwas abgeänderten Kern ausgestattet ist.
Fig. 3A und 3B zeigen Abänderungsformen der äußeren Kernwandung
im Querschnitt.
Fig. 4 zeigt eine Abänderungsform der Einrichtung nach
den Fig. 1 und 2 mit einem anders geformten Kern.
Fig. 5 veranschaulicht, wie die grundsätzlichen Merkmale
der Erfindung bei einer Gußform zur Anwendung kommen können,■ die mit einem Kern von den Fig.l
bis 4 abweichender Bauart arbeitet.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform der Form und des Kerns,
die eine Kombination der Merkmale der Fig. 1 und 5 darstellt.
Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung läßt das neue Verfahren in geeigneter und wirtschaftlicher Weise ausüben.
In zwei Stützpfeilern 22 und 23 sind zwei Achsen 24 und
25 drehbar gelagert. In dem einen oder in beiden Pfeilern sind Antriebsvorrichtungen für die Achsen 24, 25 untergebracht,
die jedoch auf der Zeichnung nicht dargestellt sind, weil sie keinen Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bilden. Wie die Zeichnung zeigt, ist auf der Achse 24 die eine Hälfte 29 der Schleudergußform befestigt,
während die zweite Formhälfte 30 drehbar auf der Achse sitzt. Beide Formhälften 29, 30 haben je einen Flansch 31,
die durch Bolzen miteinander verbunden sind. Diese Verbindungsart ist nur beispielsweise dargestellt. Natürlich
können auch andere Verbindungsglieder zur Anwendung kommen,
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die sich möglicherweise leichter lösen lassen, als die dargestellten Bolzen.
Auf dem Stützpfeiler 23 ist ein Luftzylinder 35 angeordnet,
dessen Kolbenstange 36 an einer Ringhülse 37 angreift, die auf der Achse 24 längsverschiebbar gelagert
ist. Infolge dieser Verbindungsart kann sich
die Achse 25 ungehindert gegenüber der Kolbenstange und dem Luft zylinder 35 bewegen, andererseits kann jedoch
der Luftzylinder die Formhälfte 30 gegenüber der Formhälfte 29 verstellen, wie dies aus den verschiedenen
in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellungen zu erkennen ist.
Im Innern der Formhälften 29 und 30 befindet sich ein biegsamer Kern 48, der bei diesem Ausführungsbeispiel
aus einem Kautschukmaterial besteht. Der Kern ist so ausgebildet und beschaffen, daß er, wenn keine Kräfte
auf ihn ausgeübt werden, die notwendige Elastizität bzw. Rückstellkraft besitzt, um die in Fig. 1 veranschaulichte
Stellung einzunehmen. Der Außenumfang eines fertigen Reifens wird durch die Innenwandungen der
Formhälften 29 und 30 bestimmt und die Innenwand des Reifens durch die Außenform bzw. Außenwandung des nachgiebigen
Kerns 48. Das härtbare flüssige polymere Material ist in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 50 gekennzeichnet.
Fig. 1 zeigt dieses polymere Material, das zuvor flüssig war,in seinem gehärteten bzw. fertig vulkanisierten
Zustand. In der Nabe der Formhälfte 29 befindet sich eine Öffnung 52, durch die das härtbare flüssige
polymere Material einführbar ist, bevor es zu fester Beschaffenheit vulkanisiert worden ist.
In der Achse 24 befindet sich eine durch den Stützpfeir
ler 22 hindurchgeführte Leitung 46, die an eine Vakuumquelle 43 oder eine Pumpe 40 anschließbar ist, je nach
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der Einstellung eines Hahnes 44. Die Pumpe 40 liegt in der zu einem Behälter 39 führenden Leitung, in dem sich
ein Vorrat an Arbeitsflüssigkeit befindet. Es kann auf diese Weise eine genau abgemessene Menge von Arbeitsflüssigkeit
54 in den hohlen biegsamen Kern eingeführt werden, was nachstehend noch näher erläutert wird. Wie
aus den Fig. 1 und 2 zu erkennen ist, hat die Achse 24 an ihrem vorderen Ende eine Vertiefung 57, die einen
entsprechend geformten, an der Achse 25 sitzenden Ansatz 58 aufzunehmen vermag. Ist der Luftreifen fertiggestellt,
so müssen die Formhälften voneinander- getrennt werden, so daß der fertige Reifen der Form entnommen werden kann.
Fig. 1 zeigt den biegsamen Kern 48 in dem Zustand, in dem er mit der genau erforderlichen, ihn stabilisierenden Menge
an Arbeitsflüssigkeit gefüllt ist, wie dies gemäß der Erfindung zu geschehen hat.
Das härtbare flüssige polymere Material 50., das durch die Öffnung 52 eingeführt wird und zur Erzeugung eines korn- pletten
Luftreifens dienen soll, besteht bei dem hier gewählten Ausführungsbexspiel aus einem Polyurethan, dessen
spezifisches Gewicht etwa zwischen 1,03 und 1,30 liegt. Der biegsame Kern 48 aus Kautschuk wird dann so. ausgebildet
und hergestellt, daß sein spezifisches Gewicht praktisch ebenso groß ist,'wie dasjenige des polymeren Materials
50. Auch die Arbeitsflüssigkeit 54, die aus jeder
beliebigen Flüssigkeit bestehen kann, wird so ausgewählt, daß sie praktisch das gleiche spezifische Gewicht hat,
wie das Material des Kerns 48 und des flüssigen härtbaren Polymeren 50. Die Arbeitsflüssigkeit kann beispielsweise
eine Mischung aus Wasser und Salz, ein öl oder sogar ein Polyurethan sein. Bei letzterem Material müssen
nur die polymerisierenden Endgruppen inaktiviert sein, so daß das Polyurethan in flüssigem Zustand bleibt. Der
Kern kann gegebenenfalls Verstärkungskordfäden aufweisen und entweder aus einem einfachen Gummimaterial bestehen
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oder beispielsweise aus einer Mischung von synthetischem und natürlichem Kautschuk im Verhältnis 6O:4o hergestellt
sein. Der Kern muß jedoch in sich selbst stabil sein, d.h. seine Gestalt innerhalb einer Grenze von 0,02 Zoll von
allein aufrechterhalten.
Um die Herstellung des Luftreifens mittels der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung zu erläutern, seien die einzelnen
Verfahrensschritte kurz beschrieben. Es sei davon ausgegangen, daß die Einrichtung die in Fig. 1 veranschaulichte
Stellung einnimmt, daß jedoch noch kein härtbares flüssiges Material eingefüllt ist und der biegsame Kern 48
noch die in Fig. 2 veranschaulichte Bereitschaftstellung einnimmt. Die Schleudergußform mit ihren beiden Hälften
29 und 30 wird in Umlauf gesetzt und die genau abgemessene
Menge des flüssigen härtbaren polymeren Materials 50 in die Form eingefüllt und zwar durch die Öffnung 52. Der
Hahn 44 ist in die Stellung nach Fig. 1 überführt, so daß die Pumpe eine genau abgemessene Menge der Stabilisierbzw.
Arbeitsflüssigkeit 54 durch die Leitung 46 in den
hohlen Kern 48 einführt, derart, daß der Spiegel der Arbeitsflüssigkeit 54 b.ei umlaufender Form die gleiche Höhe
bzw. Lage einnimmt wie der Spiegel der härtbaren polymeren Flüssigkeit. Dieser Spiegel ist in Fig. 1 durch die strichpunktierte
Linie 60 angedeutet. Gegebenenfalls kann die Einrichtung mit einem lochartigen Beobachtungsfenster 61
versehen sein, durch das der Flüssigkeitsspiegel und der Kern 48 beobachtet werden können. Das Vakuum im Kern läßt
nach und die Arbeitsflüssigkeit dehnt den nachgiebigen Kern aus, bis er die in Fig. 1 dvargestellte Form angenommen
hat·. Die in der Arbeitsflüssigkeit 54, in der härtbaren
polymeren Flüssigkeit 50 und in dem nachgiebigen Kern 48 entstehenden Fliehkräfte sind in allen Bereichen
gleich groß und es tritt praktisch keine Kraft auf, die den nachgiebigen Kern verformen könnte. Wie bereits erwähnt,
besitzt der Kern ein eigenes Rückstellvermögen,
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so daß er immer wieder die Gestalt annimmt, in der er
geformt wurde. Er wird daher diese Gestalt, die in Fig. 1 veranschaulicht ist, auch beibehalten, während
das Schleudergußverfahren so lange fortgesetzt wird, bis der Luftreifen hinreichend gehärtet ist, so daß
der Gußvorgang abgebrochen und der fertige Reifen der Form entnommen werden kann» Natürlich kann die im Innern
des Kerns verwendete Arbeitsflüssigkeit 54 auch dazu benutzt
werden, um den Reifen während des Schleudergusses zu vulkanisieren. Zu diesem Zweck ist in der vom Flüssigkeitsbehälter
39 ausgehenden Leitung eine Heizvorrichtung 62 vorgesehen, so daß die Möglichkeit besteht, die Arbeitsflüssigkeit
beliebig stark aufzuheizen. Nach Fertigstellung des Reifens wird die Arbeitsweise der Pumpe
48 umgekehrt, so daß nunmehr die Arbeitsflüssigkeit 54 wieder aus dem nachgiebigen Kern heraus- und in den Behälter
od.dgl. 39 zurückgepumpt wird. An das Rohr 46 ist ein biegsamer Kunststoff- oder Gummischlauch 47 angeschlossen,
so daß die gesamte Arbeitsflüssigkeit 54
restlos aus dem Kern abgezogen werden kann. Es wird dann der Hahn 44 in die in Fig. 2 veranschaulichte
Stellung übergeführt, was zur Folge hat, daß sich der nachgiebige Kern etwas zusammenzieht und ungefähr die
Stellung nach Fig. 2 annimmt. Dann werden die Bolzen gelöst und der Luftzylinder 35 zieht anschließend die
Formhälfte 30 in die in Fig. 2 veranschaulichte Stellung zurück. Es kann nunmehr der fertige Reifen leicht entfernt
werden, wobei der nachgiebige Kern 48 nur geringfügig verformt wird, ohne dabei irgendwie beschädigt zu
werden. Anschließend werden die einzelnen Teile wieder in ihre in Fig. 1 veranschaulichte Stellung zurückgeführt,
worauf der nächste FormungsVorgang beginnen kann.
PLg. 5 zeigt eine .Abänderungsform des nachgiebigen Kerns
48. lioi dieser Abänderungsform braucht der Korn nicht mit
einer Arbeit;)- oder Stabil is ierflüsa igkeit 54 gefüllt zu
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werden. Die Formhälften und auch die übrigen Teile der Schleudergußeinrichtung sind mit denselben Bezugszeichen
gekennzeichnet wie in den Fig. 1 und 2. Der in Fig. 3 gezeigte Kern hat zwei Seitenwände 65 und 66, die aus Metall
bestehen und hinreichend starr bzw. steif sind, um allen beim Schleudergußvorgang gemäß der Erfindung auftretenden
Beanspruchungen gewachsen zu sein und auch dem Einfluß der härtbaren polymeren Flüssigkeit widerstehen
zu können. An den einander gegenüberliegenden äußeren Rändern der Seitenwände 65 und 66 ist eine Kautschukmembran
68 (Fig. 3) befestigt. Die Leitung 46 verbindet den Innenraum des Kerns über einen Hahn 44 mit einer Druckluftquelle
44. Der Schleuderguß wird in der gleichen Weise durchgeführt, wie dies an Hand der Fig. 1 und 2 beschrieben
wurde. Im vorliegenden Falle werden jedoch die durch die Fliehkraft in der härtbaren polymeren Flüssigkeit
50 entstehenden Verformungskrafte in der Kautschukmembran
68 dadurch ausgeglichen, daß Druckluft aus der Druckluftquelle Jl eingeführt wird. Diese Druckluft wirkt
in der gleichen Richtung wie die in der Membran entstehende Fliehkraft. Es leuchtet ein, daß die Zufuhr von
Druckluft in diesen Kern sehr genau kontrolliert werden muß; denn die Verformungskraft, die von der Flüssigkeit
ausgeübt wird, hängt von der Umlaufgeschwindigkeit der Form ab. Bei Schwankungen der Umlaufgeschwindigkeit ändert
sich also die von der Flüssigkeit ausgeübte Verformungskraft. Die Seitenwände 65 und 66 können aus gebogenen
Einzelsegmenten bestehen, um das Herauslösen des fertigen Reifens zu erleichtern.
Die Fig. 3A und 3B zeigen verschiedene Querschnittformen
der Membran 68. Diese Membranausführungen sind mit den Bezugszeichen 69 und 70 versehen. Genauso wie die Membran
68 haben sie das gleiche spezifische Gewicht wie die Flüssigkeit 50. Die nach innen gewandten Membranflachen,
die dem Luftdruck ausgesetzt sind, müssen flach sein, wie
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bei der Membran 68. Die äußere Umfangsfläche 72 bzw.
73 dieser Membranen 69 und 70 können jedoch so geformt sein,.daß sie die gewünschte Profilgestalt der Reifeninnenwandung
erzeugen.
Bei der in Fig. k veranschaulichten Ausführungsform
findet ein Kern aus "Vollkautschuk" Anwendung, der das Bezugszeichen 7^ trägt. Wie die Zeichnung zeigt, sitzt
dieser Kern 74 auf einer Natie 75, die nach Art eines Ringes
ausgebildet ist und leicht zerlegt werden kann. Es läßt sich dadurch der Kern beim Herauslösen des fertigen
Reifens leichter zusammendrücken. Die Nabe 75 kann aus einzelnen, sich zu einem Ring zusammenfügenden Ringabschnitten
bestehen. Wichtig ist bei dieser Ausführungsform nur, daß-das spezifische Gewicht des festen Kautschukkerns
74 demjenigen der härtbaren polymeren Flüssigkeit 50 entspricht, die beim Schleuderguß verarbeitet
wird. Bei allen in den Fig. 1,3 und H veranschaulichten Ausführungsformen kommt es in gleicher Weise darauf an,
das spezifische Gewicht des Kerns demjenigen der härtbaren Flüssigkeit anzugleichen.
Die Fig. 5 dient vornehmlich dazu, eine etwas andere Ausführung
der Gußform zu veranschaulichen. Es ist bereits vorgeschlagen bzw. erwogen worden, billige Kautschukformen
zu verwenden, die zur Versteifung einen leichten Metallmantel aufweisen. Eine solche Kautschukform muß also
entweder in sich steif genug sein, um eine Aufweitung auszuschließen, oder sie muß zusätzlich in irgendeiner
Weise verstärkt werden. Kautschukformen, die in sich steif genug sind oder eine besondere kräftige Verstärkung haben,
sind nicht nur baulich verwickelt, sondern auch teuer in der Herstellung. Fig. 5 zeigt wie entsprechend der Vorschrift
nach der vorliegenden Erfindung das Aufeinanderabstimmen
der spezifischen Gewichte auch bei der Form zur Anwendung gebracht werden kann. Der für die Form ver-
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wendete Kautschuk braucht nur so fest zu sein, daß er
bei der Rotation seine Form behält und sich auch nicht verformt, wenn der in ihr hergestellte Gegenstand aus
der Form herausgelöst wird. Die in Fig. 5 veranschaulichte Form 77 ist in der dargestellten Gestalt geformt
worden und zwar aus einem verhältnismäßig billigen Kautschuk, der in sehr primitiver Weise von einem dünnen
Metallgehäuse 78 umschlossen ist. Das Kautschukmaterial
der Form 77 ist so beschaffen bzw. ausgewählt, daß es das gleiche spezifische Gewicht hat, wie die
härtbare polymere Flüssigkeit, die in der Form durch den Schleuderguß in einen fertigen Gegenstand verwandelt
werden soll. Aus diesem Grund sind die Ecken und anderen Abschnitte der Innenfläche der Form 77 so ausgebildet,
daß sie nicht die Tendenz haben können, sich unter der Wirkung der auf sie ausgeübten Fliehkraft und
der Einwirkung der polymeren Flüssigkeit zu verformen. Dies beruht darauf, daß die spezifischen Gewichte in
allen radialen Abstandsbereichen von der Rotationsachse gleich groß sind und daher auch die gleichen Gegenkräfte
ausüben. Der in der Form nach Fig. 5 erzeugte Reifen ist ein Vollgummireifen.
Die in Fig. 6 gezeigte Aus-führungsform ist eine Kombination
der Bauarten nach den Fig. 1 und 5· Anders ausgedrückt: die Form nach Fig. 5 findet in der Gießeinrichtung
nach Fig. 1 Anwendung. Die beiden Formhälften 77 sind von einem Gehäuse 78 umschlossen. Ein von der
Form umschlossener elastischer Kern 48 kann mit einer Flüssigkeit 54 gefüllt werden. Diese Einrichtung arbeitet
in der gleichen Weise wie dies mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 beschrieben wurde. Es leuchtet ein, daß
die Form nach Fig. 6 auch in Verbindung mit Kernen nach den Fig. 3 und 4 zur Benutzung kommen kann.
Die Anzahl der harzartigen Stoffe, die gemäß den Merk-
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malen der Erfindung verarbeitet werden können, ist praktisch
unbegrenzt; nur ist es wichtig, daß diese Harze vor dem Härten bzw. Vulkanisieren flüssig sind. Das Harz muß
härtbar sein, sei es durch Anwendung von Hitze, durch Zusatz eines die Querverkettung bewirkenden Mittels oder
vermittels eines Katalysators, durch Kondensation, chemische Reaktionen oder durch Anwendung einer Kombination
dieser Mittel. Für Reifen, die gemäß den Mitteln nach der Erfindung erzeugt werden, eignen sich besonders gut Polyurethanharze.
Bevorzugt werden polyätherartige Substanzen. Auch polyesterartige Urethane können verarbeitet werden.
Derartige Materialien sind allgemein bekannt; es wird hierzu beispielsweise auf die US Patentschriften 2.852, 483
sowie 2.814, 605 und 2.8l4a6O6 verwiesen, in denen Beispiele
von Polyäther-Polyurethanen und Polyester-Polyurethanen beschrieben sind. Diese Polyurethane sind als Prepolymere
mit einer Viskosität im Handel erhältlich, die etwa derjenigen von Honig entspricht. Die Polyurethane
haben in der Regel spezifische Gewichte, die zwischen 1,03 und 1,30 liegen. Die für die vorliegende Erfindung geeigneten
Harze können als eine organische Verbindung angesehen werden, mit hohem, über etwa 1000 liegendem Molekulargewicht,
sich wiederholenden Einheiten, die durch einen Mechanismus gewonnen wurden, bei dem sich das Molekulargewicht
erhöht, also z.B. durch Polymerisation, Kondensation, zusätzliche Pfropfpolymerisation, Blockpolymerisation,
Querverkettung, Lösung usw. und durch jede beliebige Kombination dieser Vorgänge. Die'verarbeiteten Harze
sind polymere oder harzartige Stoffe unvollkommener Polymerisation, so daß sich dieses Material aus dem flüssigen
Zustand in gelierten oder voll gehärteten, festen Zustand verwandeln kann. Solche hart- und vulkanisierbaren
flüssigen Harze sind beispielsweise Prepolymere, Plastisole, Harze im A und B-Zustand, latent katalysierte Harze
etc. Die Harze müssen ihren endgültigen Härtezustand erreichen, also fest werden, wenn sich einer der vorer-
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wähnten Vorgänge der Erhöhung des Molekulargewichtes abgespielt hat; die Zunahme des Molekulargewichtes wird
beendet entweder durch Erschöpfung der Reaktionsmittel,
Aufbrauchen der gesamten Menge des Querverkettungsmittels, durch Beendigung der Hitzeeinwirkung oder auch durch Anwendung
eines die Kettenbildung unterbrechenden Mittels und dergl. Der endgültige gehärtete Gegenstand ist zweckmäßig elastomer,
d.h. im fertig gehärteten Zustand besitzt er noch Nachgiebigkeit und Elastizität.
Patentansprüche;
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Claims (14)
- Patentansprüche:■' 1. . Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes im ~-s Schleuderguß, dadurch gekennzeichnet., daß nach Einsetzen eines nachgiebigen Kerns in die Gußform der Spaltraum zwischen Kern und Form mit einem härtbaren flüssigen Material, aus dem der Gegenstand bestehen SoIl3 gefüllt wird, worauf die Form und der Kern zur Rotation gebracht werden, um den Gegenstand aus dem härtbaren flüssigen Material durch Fliehkraft zu formen, wobei die auf die beiden Seiten des Kerns einwirkenden Kräfte miteinander ausgeglichen werden, so daß während des Schleudervorganges keine Verformung des Kerns auftritt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein hohler, unter -Druck verformbarer Kern zur Anwendung gelangt, der eine solche Rückstellkraft besitzt, daß er bei Fortfall des Druckes seine"ursprüngliche Gestalt wieder annimmt, und daß der Hohlraum des Kerns vor Beginn des Schleudergußvorganges mit einer Flüssigkeit gefüllt wird, deren spezifisches Gewicht annähernd demjenigen der härtbaren Flüssigkeit und auch demjenigen des Materials entspricht, aus dem der Kern besteht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Form verwendet wird, deren Material- ein spezifisches Gewicht hat, das demjenigen der härtbaren Flüssigkeit und des Materials entspricht, aus dem der Kern besteht.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Herstellung eines Kraftfahrzeugluftreifens209885/08347231780unter Anwendung einer Porm3 die aus einem verhältnismäßig starren Material besteht.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Form ein Metall ist.
- 6. Verfahren nach einem der voraufgegangenen Ansprüche,dadurch gekennzeichnet, daß die härtbare Flüssigkeit und die im hohlen Kern befindliche Arbeitsflüssigkeit bis zur gleichen Spiegelhöhe eingefüllt werden.
- 7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit im hohlen Kern aufgeheizt wird, um den Härtevorgang des im Schleuderguß erzeugten Gegenstandes zu unterstützen.
- 8. Verfahren nach einem der voraufgegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der hohle nachgiebige Kern membranartig ausgebildet und durch in seinen Hohlraum eingeleitete Druckluft (bzw. Druckgas) in seine Betriebsstellung aufweitbar ist, wobei während des Gußvorganges das Gewicht des Membranmaterials und der Druck der in den Kern eingeführten Luft (Gas) den beim Umlauf der Form von der härtbaren Flüssigkeit auf die Kernmembran ausgeübten Verformungskräften entgegenwirkt.
- 9. Einrichtung zur Durchführung des Schleudergußverfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine in Rotation zu versetzende Form (29,30), in der sich ein biegsamer hohler Kern (z.B. 48) befindet, der unter Druck verformbar ist, jedoch eine hinreichend starke Rückstellkraft besitzt, so daß er beim Nachlassen des Druckes seine ursprüngliche Gestalt wieder annimmt, wobei sich in dem Spaltraum209885/0834zwischen Kern und Form eine härtbare Flüssigkeit befindet, aus der der zu erzeugende.Gegenstand entstehen soll, und der hohle Kern mit einer Arbeits- bzw. Stabilisierflüssigkeit gefüllt ist, wobei ferner das Material,aus dem der Kern besteht, sowie die härtbare Flüssigkeit und die Arbeitsflüssigkeit alle das gleiche bzw. annähernd gleiche, spezifische Gewicht haben.
- 10. Einrichtung nach Anspruch S3 dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung eines Luftreifens dienende Form (29330) aus einem starren Material, z.B. einem Metall, besteht.
- 11. Einrichtung nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Reifenherstellung verwendete Form (29j3O) um eine horizontale Achse (24,25) rotierbar und der hohle Kern (48) an eine Vorrichtung ( 39,40,44,46,4? ) zum Einführen und Wiederabziehen der Arbeitsflüssigkeit angeschlossen ist.
- 12. Einrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine die Arbeitsflüssigkeit vor ihrem Einführen in den hohlen Kern erhitzende Aufheizvorrichtung.
- 13- Einrichtung nach den Ansprüchen 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der hohle Kern ganz oder teilweise aus einer biegsamen Membran ( 68,69,70 ) besteht und in den Kern Luft bzw. Gas unter Druck einführbar ist.
- 14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die die Umfangsbegrenzung des hohlen kerns bildende Membran (69,70) an ihrer der härtbaren Flüssigkeit zugewandten äußeren Umfangsfläche (72, 73) entsprechend der Form der Innenwandung des zu erzeugenden Gegenstandes, z.B.eines Luftreifens,eine Profilgestaltung aufweist.209885/0834itLeerseite
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