DE2230332C3 - Kontaktvorrichtung zum Übertragen elektrischer Ströme zwischen relativ gegeneinander drehbaren Leitern - Google Patents
Kontaktvorrichtung zum Übertragen elektrischer Ströme zwischen relativ gegeneinander drehbaren LeiternInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktvorrichtung zum Übertragen von elektrischen Strömen
zwischen relativ gegeneinander drehbaren Leitern mit einem Statorteil und einem Rotorteil, von denen der
eine dicht an dicht im Wechsel mit isolierenden Zvvischenschciben angeordnete Kontaklscheiben auf einer
Welle isoliert von dieser und der andere dicht an dicht gleiche Radialachsen wie letztere aufweisende,
ein flussiges Kontaktmedium enthaltende Kontaklkammern im Wechsel mit Isolierringen aufweist, vvobei
die Lagerung zwischen dem Stalorteil und dem Rotorteil an den Wellenenden vorgesehen ist.
Bekannte Vorrichtungen der vorstehenden Art (deutsche Patentschrift I 25OUO4) sind in der Regel
so ausgebildet, daß voneinander elektrisch isoliert gclagerte Kolltaktscheiben in Kontaktkammern eingreifen,
welche teilweise mit flüssigem Kontaktmedium gefüllt sind und hierdurch die leitende Verbindung
zwischen den sich drehenden und den feststehenden Leitern bewirken.
Diese Vorrichtungen weisen verschiedene Nachteile auf. welche teils physikalisch und teils konstruktiv
bedingt sind.
So kann beispielsweise infolge der teilweisen Füllung der Kontaktkammern mit flüssigem Kontaktmediuin
eine Verschmutzung des Mediums, der Kammerwandungen und der Kontaktscheibe!! eintreten,
wenn, besonders bei intermittierendem Betrieb und bei schwankendem Barometerstand, eine Atmung
ι/
kaum /u vermeiden ist.
Die thermische Ausdehnung der verwendeten Ikuiinaterialien, die abwechselnd aus metallischen
Leitern und guten Isolierkörpern bestehen müssen, ist meist recht verschieden und wirkt sich bei größeren
Drehzahlen sowie durch diese bedingter größerer Erwärmung des Kontaktmediums sowohl radial als auch
axial stark aus. Es kann leicht zu einem radialen Festfahren der Isolieröle kommen und zu axialen Verschiebungen
führen, welche ein Schleifen der Konlaktscheiben an den Kammerwandungen zur Folge
haben
Abgesehen von diesem physikalisch bedingten Nachteil als Folge der auftretenden Reibungswärme
bei größeren Drehzahlen ist auch bei einem baukastenmäßigen Aufbau die Montage der einzelnen Kontaktkammern
aufwendig und läßt sich der baukastenmäßige Aufhau infolge der sich summierenden
Toleranzfelder der Einzelteile nur fur eine eng begren/ie
Zahl \on Leiterspuren durchfuhren.
Hei einer Kontaktvorrichtung anderer Art zum
Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen einem drehbeweglichen und einem feststehenden Teil
(deutsche Auslegeschrift 1089 032) sind in einem rohrförmigen, feststehenden Isolierkörper zwei leitende
Hohlkörper von dem Innendurchmesser des Isolierkörpers gleichem Aiißcndurchmesser einander
achsgleich mit Absland voneinander angeordnet. In jeden der Hohlkörper sind Lager eingesetzt, in welchen
je Hohlkörper ein leitender Hohlzylinder drehbar gelagert ist. Die Hohlzylinder sind über ein vorzugsweise
aus elastischem Material bestehendes Isolierstück größeren Außendurchmessers als die
Hohlzylinder kraflschlüssig miteinander verbunden. Die Hohlkörper, die Lager in ihnen sowie die Hohlzylinder
bilden je gelagertem Hohlzylinder einen Hohlraum. Jeder Hohlraum enthält Quecksilber als flüssiges
Kontaktme.Jium. Das Quecksilber soll vermöge seiner Oberflächenspannung sowie seines Eigengewichtes
die llohlzylinder innig umschließet) und zugleich in leitender Verbindung mit den Hohlkörpern
stehen.
Für besonders große Drehzahlen ist vorgenannte Vorrichtung schon wegen der großen Zahl von Lagerslcllen
in der gleichen Achslinie für die durch Zwischenstücke verbundenen Hohlzylinder bei den unvermeidlichen
Achsabweichungen zwischen dem beweglicheirTeil und dem feststehenden Teil nicht
sonderlich geeignet. Die gleichfalls als günstig angesehene Verwendung von Kugellager mit Kapillardichtung
kann diesen Nachteil nicht steuern.
Der Erfindung liegt vornehmlich die Aufgabe zugrunde,
die Mangel zu beseitigen, die bekannten Vorrichtungen anhaften, den Aufbau zu vereinfachen sowie
betriebsmäßig zu verbessern und außerdem insbesondere die Kontaktvorrichtung für recht große
Drehzahlen geeignet zu machen.
Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst,
daß die einen den Umfang der Kontaktscheiben umschließenden Ring flüssigen Kontaktmediums aufnehmenden
Kontaktkammern durch eine Nut im Iniicnumfang
der Kontaktscheibenringe gebildet sind, daß die Kontaktscheiben- und die diese voneinander
trennende Zwischenscheibrn-Anordnung auf der Welle die Kontaktscheibenring- und die diese trennende
Isolierringanordnunj· mit radialem Umfangsspiel
schwebend durchgreift und daß die radiale Spieluröße
zwischen den Kontaktscheiben und den Konlaklsclieibenringen sich im Kapillarbereich des
flussigen Kontaktmediums hält bzw. durch die Oberflächenspannung
und/oder kinematische Energie des Kontaktmediums bestimmt ist, wobei dieser Kapillarspalt
eine solche Länge aufweist, daß infolge Erwärmung, insbesondere bei schneller Drehung, überschüssig
werdendes Kontaklmedium vom Kapillarspalt aufgenommen wird.
Hierdurch ist eine erhebliche Vereinfachung der
ίο Kontaktvorrichtung bereits dadurch erreicht, daß die
Kontaktvorrichtung im wesentlichen aus einem Walzenkörper und aus einem Zylinderhohlkörper besteht,
welch letzterer beim Zusammenbau der Vorrichtung den zusammengesetzten Walzenkörper aufnimmt, indem
der Walzenkörper in den Hohlzylinder eingeschoben wird. Die Anzahl der Teile und die Gestaltung
der einzelnen Teile erfährt eine Vereinfachung und die Betriebssicherheit eine Erhöhung. Das
Quecksilber hat eine die Hetrielv.fähigkeii nicht beeinträchtigende
Atmungsmöglich1,.-it. Ein ganz besonderer Vorteil besteht darin, daß fe'ie Achsabweichungen
zwischen dem Statorteil und dem Rotorieil sich infolge des schwebenden Durchgriffs nicht nachteilig
auswirken können und die Kontaktvorrichtung eine erhöhte Eignung für Höchstgeschwindigkeiten
erhält. Es ist nicht erforderlich, daß die Toleranzfelder in sehr engen Grenzen gehalten werden müssen, wie
es beispielsweise bei in Ringräume eingreifenden Kontaktscheiben der Fall ist. wo die Genauigkeits-
3J grade genau eingehalten werden müssen, weil sonst
Verklemmungen eintreten können, so daß die Toleranzfelder
stark eingeengt werden.
Zweckmäßig weisen d'c Kontaktscheiben die Form
zylindrischer Topfscheiben mit durch die Außenfläche
der Topfwand gebildetem Umfang auf.
Von Vorteil ist es. wenn zwischen den Kontaktscheiben und den zwischen diesen vorgesehenen Zwischenscheiben
mit ihrem einen Rand gegen die Kontaktkammerscheiben bzw. gegen die Innenwand der
Lochung der diese trennenden Isolierscheibenringe anliegende Dichtscheiben vorgesehen sind; denn die
Ausnutzung der Oberflächenspannung des Kontaktmediums und dessen kinematische Zähigkeit bringen
es mit sich, daß stärkere Erschütterungen und harte Schläge eine axiale Verschiebung des im Kapillarspalt
befindlichen Mediums nicht ausgeschlossen erscheinen lassen. Durch eine solche Verschiebung würde
aber ein Kurzschluß zwischen zwei Leiterstufen entstehen. Diese Gefahren werden durch die erfindinigsgemäße
Maßnahme behoben.
vOr/u«sweisc bestehen die Dichtscheiben aus einem
Material mit antiadhäsiver Oberfläche fur Trokkenlauf, so z. M. Formmasse mit strukturiertem Harz-Irägeraus
fluorhaltigen Polymeren (^RuIon«, cingetragenes
Warenzeichen) oder ähnlichen TFE-Ausgangsstoffen.
Die Größe des Ayiiendurchmessers des Spaltes
zwischen den die Kontaktkammerscheiben trennenden Isolierscheibenringen und den die Koritaktscheibenringe
trennenden Abstandsschcibenringen ist bevorzugt gleich der Größe des Außendurchmessers des
Kapillarspallcs zwischen den Kontaktkammeischeibenringen
und den Kontaktscheiben. Dies kommt einer erstrebten glatten Walzenform zugute, soll aber
nicht eine abweichende Bemessung in der Weise ausschließen, daß der Spalt /wischen den Isolicrscheibenringcn
und den Abstandsscheibenringen größer als der Snalt /wischen den Konlaktkammerscheibenrinucn
uikI don Kontaktscheiben ist.
Die Kontaktkammersehcibcn und clic Kontaktschcihcn
bestehen zweckmäßig aus dem gleichen Material. Demzufolge haben sie den gleichen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten.
Ebenso bestellen die zwischen den Kontaktkammerscheiben angeordneten Isolierscheibenringe und
die zwischen den Kontaktscheiben angeordneten Ahstandsscheibcnringe
aus dem gleichen Isoliermaterial. Auch sie haben also gleiche thermische Ausdehnungskoeffizienten,
so daß die Wärmedehnung in axialer Richtung für den Stator- und den Rotorteil stets die gleiche ist.
Ein Vorteil wird auch dadurch erzielt, daß der das flüssige Kontaktmedium enthaltende, nach der Kontaktscheibe
offene Hohlraum der Kontaktkammern so angeordnet ist, daß die Obcrflächcnbcgrenzungdes
Kapillarspaltes bzw. des in diesem befindlichen Quecksilbers zu beiden Seiten senkrecht zum Spalt
liegt: denn dann ist die Energie der Oberflächenspannung am größten, besonders wenn der Innenteil als
Stator und die Kontaktkammern als Rotor eingesetzt werden.
Hierbei kann fur den das flüssige Kontaktmedium enthaltenden, nach der Kontaktscheibe offenen
Hohlraum der Kontaktkammerscheiben an dem Hohlraum entsprechender Stelle in der Kontaktscheibe
ein den Hohlraum der Kontaktkammer erllänzender
Hohlraum vorgesehen sein, der gleichfalls mit Quecksilber ausgefüllt ist. Der Kapillarspalt teilt
so den das Quecksilber aufnehmenden Hohlraum in zwei Teile.
Zu beiden Seiten des der Aufnahme des Quecksilbers dienenden Kammcrhohlraumcs lassen sich nach
der Kontaktscheibe zu offene Nebenrillen oder Nuten od.dgl. vorsehen. Die Vorsehung solcher ergibt u.a.
den Vorteil, daß es nicht mehr so bedeutsam ist. beim
Einfüllen des Kontaktmediums die theoretisch errechnete Füllmenge genau einzuhalten. Durch die
Rillen wird ein gewisser Spielraum gewonnen; denn die Ncbenrillen können einen Überschuß an Kontaktmedium
aufnehmen.
Die Ncbenrillen können auch in Verbindung mit einem ergänzenden Hohlraumteil in der Kontaktscheibe
vorgesehen sein. Diese Anordnung hat die Wirkung, daß bei schneller Drehung durch die Fliehkraft
des Kontaktmediums im Inneren des Hohlraums ein Vakuum entsteht, welches beim Abbremsen einen
Teil des Kontaktmediums aus den Nebenrillen oder deren gesamtes Kontaktmedium in die Kontaktkammer
zurückfließen läßt. Die durch das Kontaktmittcl benetzte Oberflache der Kontaktscheibe ist hier bei
schneller Drehung bis zu den Nebenrillen erweitert. Sie verringert sich jedoch gleichzeitig um den Betrag,
der durch die Vakuum-Bildung vom Kontaktmittcl freigegeben wird.
Die Zeichnung veranschaulicht verschiedene Ausführungsbeispielc der Erfindung.
A b b. I läßt im Längsschnitt einen vierpoligen Meßstromübertrager erkennen, der zum Aufschieben
auf eine Welle bestimmt ist:
Abb. 2 verdeutlicht einen Teil der Kontaktvorrichtung,
vergrößert herausgezeichnet im Längsschnitt:
A b b. 3 ist eine A b b. 2 entsprechende Wiedergabe mit nach der einen Seite gegeneinander verschobenem
Rotorteil und Statorteil:
Abb 4 gibt die Anordnung von Dichtscheiben /wischen den Kontaktscheiben und ilen /wischenschciben
wieder:
Λ b b. 5 zeigt die Anordnung des das flüssige Kontaktmedium
enthaltenden Hohlraumes derart, daß die
5 Oberfliichenhegrenziing beiderseits des Kapillarspaltes
senkrecht zum Spalt liegt:
Abb. ft zeigt die Anordnung zusätzlicher Rillen für
das Kontaktmedium im Kontaktkammcrumfang:
A b b. 7 verdeutlicht die Anordnung von Ncbcnrillen bei einer Ausführung nach A bb. 5 in Verbindung mil A bb. ft.
A b b. 7 verdeutlicht die Anordnung von Ncbcnrillen bei einer Ausführung nach A bb. 5 in Verbindung mil A bb. ft.
Wie Abb. I erkennen laßt, weist die Kontaktvorrichtung
einen /um umlauf bestimmten, in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichneten Rotorteil und einen stillstehenden
in seiner Gesamtheit mit 2 bezeichneten Slalorteil auf. Naturgemäß ist auch eine Anordnung
möglich, bei welcher die Bewegungsverhältnissc umgekehrt
sind. d.h. der gezeigte Rotorteil wird zum Statorteil und der Statorteil wird /um Rotorteil. Der
ao Roioneil ist zum Aufschieben auf eine nicht wiedergegebene
Welle bestimmt. Der Rotorteil kann auch zum Anflanschen auf der einen Seite oder auf beiden
Seiten eingerichtet sein.
Der Rotorteil weist eine Hohlwelle 3 auf. Die Hohlwell·.' ist mit einem Überzug 4 aus isolierendem
Kunststoff versehen. Auf dem Überzug 4 sind im Wechsel miteinander die Zwischenscheiben 5 aus Isolierwerkstoff
als Distanz- oder Abstandsringc und die Koniaktseheihen 6 angeordnet. Die Kontaktscheiben
haben ein L-förmiges Profil und bilden so Topfscheiben,
deren zylindrische Außenumfangswand die Kontaktflachc
fur das Kontaktmittel des Stators bildet. Innerhalb der Topfscheiben sind die durch die
Hohlwelle geführten Leiterspuren a. h. c und d. wclehe
in Abb. 2 allgemein mit α bezeichnet sind, an
die Topfscheiben angeschlossen. 8 und 9 bezeichnen die Endringe, zwischen denen sich die zusammengeschichteten
Kontaktscheiben und Abstandsringe befinden.
Der Rotorteil bildet also einen walzenartigen, zylindrischen
Korper.
Der Slatorteil bestellt aus dem das flüssige Kontaktmedium
bzw. das Quecksilber enthaltenden Kontakischeibenringcn
10 und den Isolierscheibenringen I !.mit denen die Kontaktkammern im Wechsel angeordnet
sind. In Abb. 1 sind nur die als Rini'räume 12 ausgebildeten Hohlräume gezeigt. Das Quecksilber
ist nicht wiedergegeben. Die Kontaktkammern 1(1 und die Isolierringe 11 werden über die kappenartigen
Endstücke 13. die auch die Kugellager 14 für den Rotorteil enthalten, zusammengehalten.
Der Statorteil bildet also einen Hohlzylinder, dei
zur Aufnahme des Rotortcils bestimmt ist. wozu dei Rotorteil in den Statorteil eingeschoben oder der Statorteil
auf den Rotorteil aufgeschoben wird.
Wenn der Rotorteil und der Slatorteil zusammengebaut sind, dann steht ein Kontaktkammerschcibenring
10 des Stators mit dem Hohlraum 12 einer Kontaktscheibe 6 des Rotors gegenüber. Das in dem
Hohlraum 12 der Kontaktkammer befindliche Quecksilber lagert als geschlossener Ring gegen der
Umfang der Kontaktscheibe an. Der Hohlraum 12 isi vollständig mit Quecksilber gefüllt. Die Größe de.·
Spaltes 15 und 15' links und rechts des Hohlraumes 12 /wischen den Kontaktkammerscheibenringcn IC
und der Kontaktscheibe 6 hält sich im Kapillarbereicr
bzw. ist durch die Oberflächenspannung und/oder kinematische Zähigkeit des Quecksilbers bestimmt. Dei
Kapillarspalt 15.15'hai cine solche Länge, daß infolge
Erwärmung, insbesondere hei schneller Drehung, überschüssig werdendes Kontaktmedium vom Kapillarspall
aufgenommen wird. Es kann also kein Quecksilber (lurch den Spall hindurchdringen bzw. austre-
Die K.otilaklsciiv.'iben- 6 und die diese voneinander
trennende Zwischcnscheiben-S-Anordnung auf der
Welle 3 durchgreift die Kontaktscheibenring-10 und die diese trennende Isolierring-11- Anordnung mit ia- >°
clialem Umfangsspiel schwebend.
A hb. 2/cig! vergrößert einen Ausschnitt der unteren
Hälfte des wesentlichen Veils der Kontaktvorrichtung.
Die Konlaklknmmcrsehcihen 10 und die Kontakt- >S
scheiben 6 bestehen beide aus dem gleichen Material und haben daher den gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
Die Isolierscheibenringe 11 zwischen den Kontaktkammerseheihcnringen und die
Zwischenscheibenringe 5 /wischen den Kontakt- ao scheiben 6 bestehen aus dem gleichen Isoliermaterial
mit guten dielektrischen Eigenschaften. Auch sie haben gleiche thermische Ausdehnungskoeffizienten, so
daß die Wärmedehnung in axialer Richtung für den Stalorteil und iicn Rotorteil stets gleich ist. »5
Der Kapillarspalt 15. 15' und der Spalt 15" /wischen den Zwischenschcibcnringen 5 und den Isolierscheibenringen
* 1 kann so bemessen sein, daß bei der Ausgangstemperatur im Stillstand die äußeren Spaltbegrcnzungen
gleichen Durchmesser haben. Da beide Spalten 15. 15' und 15" mit luft gefüllt sind, entsteht
bei zunehmender Erwärmung ein Überdruck, der die Wirkung der Oberflächenspannung untcrstiilzt und
das Eindringen des Kontaktmediums in die Kapillarspalte noch weiter verhindert. Es kann sogar unter
Umstanden auf die Wirkung der Oberflächenspannung des Kontaktmediums verzichtet werden, wenn
in den Spalten 15. 15' und 15" schon bei Stillstand ein so großer Unterdruck erzeugt wird, daß das Eigengewicht
des Kontaktmediums in der Kontaktkammer aufgehoben wird.
Dader Hohlraum 12der Kontaktkammer vollständig
mit Kontaktmedium gefüllt ist. sind die kapazitiven Schwankungen bei hohen Frequenzen ausschließlich
eine Folge des Isolationsmaterials und können z. B. bei der Verwendung von FEP-Grundstoffcn fast
konstant gehalten werden.
Die vom Kontaklmcdium benetzten Oberflächen der Kontaktkammer und der Kontaktscheibe sind bei
jeder möglichen Drehzahl konstant und relativ sehr groß, so daß der Ohmsche Übergangswiderstand je
Leiterspur sehr klein wird. Da die Kontaktscheibe 6 nur als Begrenzung des Hohlraumes 12 nach innen
dient, wird die durch Drehung erzeugte Reibungswärme im Kontaktmedium besonders niedrig gehalten
und es ermöglicht, die zulässige Drehzahl wesentlich zu erhöhen. Die verhältnismäßig breite Kontaktkammer
und Kontaktscheibe können die aufzunehmende Reibungswärme gut nach außen ableiten. Es sind aber
auch zusätzliche künstliche Kühlmittel verhältnismä-Big einfach anzuwenden, weil der überwiegende Teil
der Reibungswärme in die äußere Kontaktkammer abgeleitet wird.
Die vom Kontaktmedium benetzte Oberfläche der umlaufenden Kontaktscheibe 6 ist im Verhältnis zur
benetzten Oberfläche der Kontaktkammer klein und hat dadurch eine Umlaufgeschwindigkeit des Kontaktmediums
im Hohlraum der Kontaktkammer zur Folge, die nur einen Bruchteil der Umfangsgeschwindigkeit
der Kontaktseheibe erreicht. Es kann unter gewissen Umständen wünschenswert erscheinen, die
Luft im Spalt 15, 15' und in den Spalten 15" ebenso wie die Luft zwischen den äußeren Kontaktkammern
und den Kugellagern durch ein Oxydation verhinderndes Gas. z. B. Stickstoff. Kohlcndioxyd oder ein
Edelgas zu ersetzen, oder aber auch durch ein reduzierendes Mittel. z.B. Wasserstoff, jegliche Oxydationsmöglichkeit
des Kontaktmediums auszuschalten. Dies isl bei der vorliegenden Kontaktvorrichtung
ohne weiteres heim Füllen mit Kontaktmedium möglich.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 und 2
ist angenommen, daß die Hohlwelle 3 sich dreht und die Kontaktkammern stillstehen. Eine Umkehrung isl
ohne weiteres möglich, so daß die Hohlwelle 3 als Stator dient und die Kontaktkammern sich um sie drehen,
wie dies häufig bei Drehtischen verschiedenster Art erforderlich ist. Die elektrischen Eigenschaften bleiben
hierbei unverändert. Nur die zulässige Umfangsgeschwindigkeit wird in dem Verhältnis der benetzten
Oberfläche der Kontaktscheibe 6 zur benetzten Oberflache der Kontakt kammer 10 entsprechend
kleiner.
Abb. 3 läßt eine entsprechend Abb. 2 ausgebildete
Kontaktvorrichtung erkennen, bei welcher von einem verhältnismäßig langen Kapillarspalt 14' ausgegangen
ist. Der Statorteil und der Rotorteil sind axial so weil gegeneinander verschoben, daß der Kapillarspalt
auf der einen Seite praktisch keine Längendimension mehr aufweist.
Gemäß A hb. 4 ist der sich aus den Spalten 15. 15' und 15" zusammensetzende Spaltraum zwischen dem
Statorteil und dem Rotorteil durch Dichtscheiben 16 in axialer Richtung unterteilt. Die Dichtscheiben sind
zwischen den Kontaktscheiben 6 und den zwischen diesen befindlichen Zwischenscheihenringen 5 zu
beiden Seiten der letzteren angeordnet. Die Dichtscheiben bestellen aus einem Material mit antiadhäsiver
Oberfläche für Trockenlauf, so Formmasse mit strukturiertem Harzträger aus fluorhaltigen Polymere
η.
Aus Abb. 5 ergibt sich eine Anordnung, bei welcher der das flüssige Kontaktmedium 12 enthaltende
Hohlraum so angeordnet ist. daß die Oberflächenbegrenzung des Kapillarspaltes bzw. des in diesem befindlicher
Quecksilbers zu beiden Seiten senkrecht zum Spalt liegt, weil dann die Energie der Oberflachenspannung
am größten ist, besonders wenn der Innenteil als Stator und die Kontaktkammern als Rotor
eingesetzt werden. Hierzu ist für den das flüssige Kontaktmedium aufweisenden Hohlraum 12 der
Kontaktkammer an diesem Hohlraum entsprechender Stelle in der Kontaktscheibe eine Hohlnut 12' vorge
sehen, die gleichfalls vom Quecksilber ausgefüllt ist.
Hier teilt der Kapillarspalt den das Quecksilber aufnehmenden Hohlraum in zwei Teile. Bei einer extremen
Parallelverschiebung des Statorteils zum Rotorteil wird das Kontaktmedium in zwei Teile gerissen.
Dadurch wird auch die benetzte Oberfläche der Kontaktkammer und der Kontaktscheibe nicht unwesentlich
vergrößert und demzufolge zusätzliche Reibungswärme erzeugt. Durch Einengung der axialen
Längentoleranz^n kann dieser Nachteil vermieden werden.
In A b b. 6 ist die Anordnung von Zusatz- oder Nebenrillen
17 zu beiden Seiten des Kammerhohlraumes
409 685/20Ä
gezeigt. Durch die Nebcnrillen ist ein größerer Spielraum
beim F.infüllen des Quecksilbers gegenüber der theoretisch errechneten Füllmengc gegeben. Die Nehcnrillcn
nehmen einen Überschuß an Kontaktmetlium auf.
In Verbindung mit der in A bh. 5 gezeigten Ausbildung
des Hohlraumes /ur Aufnahme des flüssigen Kontaktmediums ergibt sich aus Abb. (i die Anordnung
nach Abb. 7. Diese Anordnung hat noch den
Vorteil, daß bei schneller Drehung durch die Flieh-
K)
krall des Kontaklmediums im Innern des Hohlraums
ein Vakuum entsteht, welches beim Abbremsen einen Teil des Knntaktmccliums oder das gesamte Kontaktmedium
aus den Nehenrillen in die Kontaklkammcr
zurückfließen liißl.
Die benetzte Oberfläche der Kontaktscheibe 6wird
hier/war bei schneller Drehung bis zu den Nebenrillen
erweitert. Sie verringert sieli jedoch gleichzeitig um
den Metrag, der durch die Vakuumbildung \om Konlaktmediiim
freigegeben wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Kontaktvorrichtung zum Übertragern elektrischer Ströme zwischen relativ gegeneinander
drehbaren Leitern mit ein^m Statorteil und einem Rotorteil, von denen der eine dicht an dicht im
Wechsel mit isolierenden Zwischenscheiben angeordnete Kontaktscheibe!! auf einer Welle isoliert
von dieser und der andere dicht an dicht gleiche Radialachsen wie letzlere aufweisende, ein
flüssiges Kontaktmedium enthaltende Kontaktkammern im Wechsel mit Isolierringen aufweist,
wobei die Lagerung zwischen dem Statorteil und dem Rotorteil an den Wellenender vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß di:e einen
den I mfanji der Kontaktscheibe!! (6) umschließenden
Ring flussigen Kontaktmedium.', aufnehmenden Kontaktkammern (12) durch eine Nut im
Inncmimfang der Kontaktscheibenringe (10) gebildet sind, daß die Kontaktscheiben- (6) und die
fliese voneinander trennende Zvvischenscheihen-(5)-Anordnung
auf der Welle (3) die Kontakticheibenring-(10) und die dice trennende Isolierring-f
11 (-Anordnung mit radialem Umfangsspiel schwebend durchgreift und daß die radiale
Spielgröße zwischen den Kontaktscheiben (6) und den Kontaklscl'cibenringen (10) sich in Kapillarbcrcich
des flüssigen K.ontaktmediums hält bzw. durch die Oberflächenspannu;.^ und/oder kinematische
Energie des Kortaktmediums bestimmt ist, wobei dieser Kapillarspait (liv 15') eine solche
Lange aufweist, daß infolge Erwärmung, insbesondere bei schneller Drehung, überschussig werdendes
Kontaktmedium vom Kapillarspalt aufgenommen wird.
2. Kontaktvorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktscheibe!!
(6) die Form zylindrischer Topfscheiben mit durch die Außenflüche der Topfwand gebildetem Umfang
aufweisen.
3. Kontaktvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Kontaktscheiben (6) und den zwischen diesen vorgcseher.en Zwischenscheiben (5) mit
ihrem einen Rand gegen die Kontaktkammer-Sclieiben (10) bzw. gegen die Innenwand der Lochung
der diese trennende Isolierschcibcnringe (11) anliegende Dichtscheiben (16) vorgesehen
sind.
4. Kontaktvorrichtung nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtscheiben (16)
aus einem Material mit antiadhäsivcr. glatter Oberflache fur 1 rockenlauf bestehen, so z. Ii.
Formmasse mit strukturiertem Harztriiger aus fluorlialtigcn
Polymeren (Rukiii. eingetragenes Warenzeichen)
oder ähnlichen TFE-Ausgangsstoffen.
5. Kontaktvorrichtung nach einem der Ansprüche
I bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Außendurchmessers des Spaltes zwischen
den die Kontaktkammcrscheihen (10) trennenden
Isolierschcibcn-Ringen (11) und den die Kontaktscheibenringe (6) !rennenden Abstandsscheibenringen
(5) gleich der Größe des Außendurchmessers des Kapillarspaltes (15, IS') zwischen
den Kontaktkammerscheibcnringen (10) und den Kontaktscheihen (6) ist.
ft. Kontaktvorrichtung wich einem der Ansprüche
I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktkammerscheiben (10) und die Kontaktschein
(6) aus dem gleichen Material bestehen.
7. Kontaktvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis f>. dadurch gekennzeichnet, daß die /wischen
den Koniaktkammerscheiben (10) angeordneten
Isolierscheibenringe (11) und die /wischen den Koniaklscheiben (6) angeordneten
Absiandsscheibenringe (5) aus dem gleichen Isoliermaterial bestellen.
N. Kontaktvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der das flüssige Kontaktmedium enthaltende, nach der
Kontaktscheibe (6) offene Hohlraum (12) der Kontaktkammern sei angeordnet ist, daß die
Oberflächeiibegrenzimg des KapilL:-p.rltts bzw
des in diesem befindlichen Quecksilbers zu beiden Seiten senkrecht zum Spalt liegt.
y. Kontaktvorrichtung nach Anspruch S. dadurch
gekennzeichnet, daß für den das flüssige Kontaktmedium einhaltenden, nach der Kontaktscheibe
(6) offenen Hohlraum (12) der Koniaktkammerscheiben (10) an dem Hohlraum entsprechender
Stelle i«<der Kontaktscheibe (6) ein den Hohlraum der Kontaktkammerscheibe (10) ergänzender
Hohlraum (12') vorgesehen ist. der gleichfalls vom Quecksilber ausgefüllt ist.
K). Kontaktvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis y, dadurch gekennzeichnet, daß /u
beiden Seiten des der Aufnahme des Quecksilbers dienenden Kammerhohlraumes (12) nach der
Kontaktscheibe (6) zu offenen Nei.enrillen (17) oder Nuten od. dgl. vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722230332 DE2230332C3 (de) | 1972-06-21 | 1972-06-21 | Kontaktvorrichtung zum Übertragen elektrischer Ströme zwischen relativ gegeneinander drehbaren Leitern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19722230332 DE2230332C3 (de) | 1972-06-21 | 1972-06-21 | Kontaktvorrichtung zum Übertragen elektrischer Ströme zwischen relativ gegeneinander drehbaren Leitern |
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DE2230332A1 DE2230332A1 (de) | 1974-01-17 |
DE2230332B2 DE2230332B2 (de) | 1974-06-12 |
DE2230332C3 true DE2230332C3 (de) | 1975-01-30 |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE2230332C3 (de) |
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1972
- 1972-06-21 DE DE19722230332 patent/DE2230332C3/de not_active Expired
Also Published As
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DE2230332B2 (de) | 1974-06-12 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |