-
Schaltungsanordnung für Netzschutzeinrichtungen mit mindestens einem
Richtungsglied Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schaltungsanordnung
für Netzschutzeinrichtungen mit mindestens einem Richtungsglied, das bei einem Fehler
auf einer von ihm überwachten Leitung durch Strom- und Spannungsvergleich die Surzschlußenergierichtung
mißt, und mit mindestens einem Speicher je Richtungsglied, der von einer Leitungsspannung
beaufschlagt ist.
-
Um in einem vermaschten Netz ein selektives Abschalten einer fehlerbehafteten
Leitung zu ermöglichen, muß die Netzschutzeinrichtung die Fehlerentfernung ermitteln.
Außerdem muß sie feststellen, ob-von ihrem Einbauort aus gesehen - der Fehler in
Richtung zur Leitung oder in Richtung zur Sammelschiene liegt. Diese Fehlerrichtung
wird durch ein in der Netzschutz
einrichtung vorgesehenes Richtungsglied
durch Messung der Kurzschlußenergierichtung mittels Strom-Spannungsvergleich bestimmt.
-
Fließt die Kurzschlußenergie in Richtung zur Leitung, so gibt das
Richtungsglied das Auslösesignal der Netzschutzeinrichtung frei, fließt jedoch die
Kurzschlußenergie in Richtung zur Sammelschiene, so wird das Auslösesignal gesperrt.
-
Die Richtung wird dadurch bestimmt, daß der Kurzschlußstrom in seiner
Phasenlage, die bei den beiden Richtungen genau um 180° verschieden ist, mit der
Phasenlage eines anderen Stromes, die sich in beiden Richtungen nicht verändert,
verglichen wird.
-
v Als Vergleichsektor wird entweder die Spannung des Kurzschlußkreises
oder eine der anderen Drehstromspannungen verwendet.
-
Neben den seit langem bekannten elektromechanischen Richtungsgliedern
in Form von dynamometrischen Leistungsmessern und Schaltungen mit Gleichrichtern
und Drehspulrelais sind in letzter Zeit auch elektronische Richtungsglieder bekannt
geworden. Bei diesen elektronischen Richtungsgliedern werden der sinusförmige Kurzschlußstrom
und die sinusförmige Kurzschlußspannung in Rechteckgrößen umgewandelt und deren
Koinzidenzwinkel gemessen. Die Koinzidenzzeit wird mit einer bestimmten Zeitkonstanten
an einem Integrator integriert. Überschreitet die Spannung am Integrator den Schwellwert
einer nachgeschalteten Triggerstufe, so gibt das Richtungsglied die Auslösung frei.
Ist diese Bedingung nicht erfüllt, wird die Auslösung der Netzschutzeinrichtung
gesperrt.
-
Tritt nun der Kurzschluß auf der Leitung nahe am Einbauort der Netzschutzeinrichtung
auf, so bricht die Kurzschlußspannung auf einen sehr kleinen Wert zusammen, womit
ein Vergleich von Strom und Spannung sehr schwierig wird. Man könnte nun daran denken,
diesen Nachteil durch entsprechende Verstärkung der sehr geringen Kurzschlußspannung
auszugleichen, jedoch werden dann mit der Kurzschlußspannung sämtliche eingestreuten
Störspannungen mitverstärkt, wodurch die eigentliche Kurzschlußspannung verfälscht
wird. Es ergibt sich somit eine tote Zone", in der das Richtungsglied wegen der
zu kleinen Kurzschlußspannung keinen einwandfreien Richtungsentscheid geben kann.
-
Tritt in einem Dreiphasennetz nun nahe dem Einbauort der Netzschutzeinrichtung
ein ein- oder zweipoliger Fehler auf, kann man die "tote Zone dadurch beseitigen,
daß man zur Bestimmung der zur Kurzschlußenergierichtung als Vergleichsvektor nicht
die Kurzschluß spannung selbst, sondern eine Spannung der gesunden Phasen verwendet.
Im dreipoligen Fehlerfall, bei dem sämtliche Phasen von dem Fehler betroffen sind,
ist dieser Ausweg nicht mehr möglich. Um auch für diese Fälle die tote Zone" zu
beseitigen, ist bereits vorgeschlagen worden, auf die Netzfrequenz abgestimmte Parallelresonanzkreise,
sogenannte Erinnerungsschaltungen, zu verwenden, die dem Richtungsglied im Spannungspfad
vorgeschaltet sind. Tritt nun ein Kurzschluß, insbesondere ein Kurzschluß am Einbauort
der Netzschutzeinrichtung,auf, so bricht die Kurzschlußspannung sehr schnell zusammen,
der Resonanzkreis. schwingt
jedoch für eine bestimmte Zeit mit gleicher
Frequenz und Phasenlage wie vor dem Kurzschluß aus. Dadurch steht dem Richtungsglied
auch nach Zusammenbrechen der Kurzschlußspannung für eine bestimmte Zeit eine Spannung
mit gleicher Frequenz und Phasenlage wie die Kurzschlußspannung zum Vergleich mit
dem Kurzschlußstrom zwecks Bestimmung der Kurzschlußenergierichtung zur Verfügung.
-
Die Nachteile dieser sogenannten Erinnerungsschaltung liegen zum einen
in den durch die Verwendung der Induktivität im Resonanzkreis bedingten relativ
großen Abmessungen, sowie in der relativ kurzen Zeit, in der nach Zusammenbrechen
der Kurzschlußspannung eine frequenz- und phasengleiche Spannung zum Vergleich zur
Verfügung steht. Darüber hinaus ist weiter von Nachteil, daß diese Resonanzschaltungen
unabhängig davon, ob und wo der Fehler auf der Leitung auftritt, ständig in dem
Spannungspfad des Richtungsgliedes eingeschaltet sind. Das hat zur Folge, daß bei
einem mit dem Einschalten der Leitung auftretenden Fehler das Richtungsglied nicht
wirksam werden kann, da in diesem Fall keine Energiespeicherung möglich ist, womit
auch dem Richtungsglied die Vergleichsspannung fehlt. Bei einem mit dem Einschalten
der Leitung verbundenen Fehler außerhalb der "toten Zone" bedeutet das Richtungsglied
mit fest vorgeschalteter Erinnerungsschaltung sogar eine Verschlechterung, da ein
Richtungsglied ohne fest vorgeschalteten Erinnerungskreis wirksam geworden wäre.
Da die Erinnerungsschaltungen zur Entkopplung einen Vorwiderstand benötigen -bei
einem Kurzschluß im Netz würde ohne Vorwiderstand die Spannung an der Erinnerungsschaltung
sofort zusammenbrechen - kommt
als weiterer Nachteil eine Verringerung
der dem Richtungsglied angebotenen Spannung hinzu.
-
Weiterhin ist bei diesen Erinnerungsschaltungen bei einem Fehler am
Einbauort der Netzschutzeinrichtung eine Kurzunterbrechung nicht einwandfrei möglich.
Am Ende einer solchen Kurzunterbrechung, in der Lichtbogenfehler eliminiert werden
sollen, steht nämlich dem Richtungsglied bei einem Fehler am Einbauort keine Spannung
mehr zum Vergleich mit dem Kurzschlußstrom zur Verfügung, da die Schwingungen des
Resonanzkreises bereits abgeklungen sind.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die jeweiligen Richtungsglieder in den Netzschutzeinrichtungen derart
durch eine möglichst billige und raumsparende Zusatzschaltung zu ergänzen, daß auch
bei einem Fehler am Einbauort der Netzschutzeinrichtung ein sicherer Richtungsentscheid
gegeben wird und daß darüber hinaus auch bei einem Fehler, der mit dem Einschalten
der Leitung in genügender Entfernung vom Einbauort der Netzschutzeinrichtung auftritt,
ebenfalls die Kurzschlußenergierichtung vom Richtungsglied sicher festgestellt wird.
Der Speicher der Zusatzschaltung soll dabei dem Richtungsglied die Vergleichsspannung
nach einem Kurzschluß am Einbauort der Netzschutzeinrichtung wesentlich länger zur
Verfügung stellen als es bei den bekannten Parallelresonanzkreisen möglich ist,
damit auch noch eine Kurzunterbrechung einwandfrei ablaufen kann.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß je Richtungsglied
eine von dieser Leitungsspannung angesteuerte Schwellwertstufe und ein Richtspannungsgeber
vorgesehen sind und daß das Schwellwertunterschreitungssignal einen Umschalter betätigt,
der das mit dem Richtspannungsgeber verbundene Richtungsglied auf den Speicher umschaltet.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand von drei in Figur 1, 2 und 3
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert: Fig. 1 zeigt im Blockschaltbild
ein Richtungsglied mit der erfindungsgemäßen schaltungstechnischen Erweiterung.
-
Fig. 2 zeigt eine sechssystemige Netzschutzeinrichtung mit den erfindungsgemäßen
schaltungstechnischen Erweiterungen für einen dreipoligen Fehler.
-
Fig. 3 zeigt eine einsystemige Netzschutzeinrichtung für einen dreipoligen
Fehler mit einem elektronischen Speicher in der erfindungsgemäßen schaltungstechnischen
Erweiterung.
-
In Fig. 1 ist SW eine Schwellwertstufe, ZT eine Zeitstufe, SP ein
Speicher, RSG ein Richtspannungsgeber, UMS ein Umschalter und RG ein Richtungsglied.
Die Leitungsspannung UL wird zum einen
der Schwellwertstufe SW,
zum anderen dem Speicher SP zugeführt.
-
Über einen Eingang El gelangt der Kurzschlußstrom auf das Richtungsglied
RG. In seinem Spannungspfad ist das Richtungsglied RG entsprechend dem Ausgangssignal
der der Schwellwertstufe SW nachgeschalteten Zeitstufe ZT über den Umschalter UMS
entweder mit dem Speicher SP oder dem Richtspannungsgeber RSG verbunden.
-
Ist kein Fehler auf der zu überwachenden Leitung vorhanden, oder tritt
der Fehler in gewisser Entfernung vom Einbauort der Netzschutzeinrichtung auf, so
bleibt das Richtungsglied RG über den Umschalter UMS mit dem Richtspannungsgeber
RSG verbunden. Die dem Richtspannungsgeber RSG zugeführte Richtspannung ist je nachdem,
ob es sich um eine ein- oder mehrsystemige Netzschutzeinrichtung handelt, die Fehlerspannung
selbst oder eine der anderen Leitungsspannungen der ''gesunden" Phasen. Da das Richtungsglied
4 RG für alle Fälle, außer dem Fehlerfall, direkt am Einbauort der Netzschutzeinrichtung
über den Umschalter UMS mit dem Richtspannungsgeber RSG verbunden ist, kann auch
bei einem mit dem Einschalten der Leitung auftretenden Fehler, sofern sich dieser
nicht direkt am Einbauort der Netzschutzeinrichtung ereignet, ein Richtungsentscheid
von dem Richtungsglied RG gegeben werden.
-
Tritt nun ein Fehler direkt am Einbauort der Netzschutzeinrichtung
auf, so bricht die Leitungsspannung UL so stark zusammen, daß der an der Schwellwertstufe
SW eingestellte Schwellwert unterschritten wird, so daß ein Signal auf die Zeitstufe
ZT gelangt. War der Schwellwert der Schwellwertstufe SW vor dem
Auftreten
des Fehlers am Einbauort für eine an der Zeitstufe ZT einstellbae Zeit von der Leitungsspannung
UL überschritten, so wird der Umschalter UMS an den Speicher SP gelegt, womit das
Richtungsgliecl P..G mit; dem Speicher oP verbunden ist. Die Forderung, daß vor
einem Fehler am Einbauort der Netzschutzeinrichtung der Schwellwert der Sehwellwrtuufe
für eine bestimmte Zeit überschritten sein muß, d. h., da13 rie Leitungsspannug
UL für eine bestimmte Zeit in ausreichender Große angestanden haben muß, ist dadurch
begründet, daß der Speicher SP eine bestimmte Zeit benötigt, um an seinem Ausgang
eine der Leitungsspannung UL frequenz- und phasengleiche Spannung zur Verfügung
zu stellen. Für einen Speicher SP, der in unendlich kurzer Zeit diese frequenz-
und phasengleiche Spannung bereitstellt, ist demzufolge keine Zeitstufe ZT notwendig.
-
Die Zeitstufe ZT kann der Schwellwertstufe SW nachgeschaltet, oder
auch im Speicher SP selbst vorgesehen sein.
-
Fig. 2 zeigt zwei von sechs an sich identischen Schaltungseinheiten
einer sechssystemigen Netzschutzeinrichtung. Jede dieser sechs Schaltungseinheiten
entspricht der Schaltung nach Fig. 1 mit dem Unterschied, daß die Art der Richtspannung
angegeben ist und daß weiterhin noch je ein zusätzlichesUND-Glied vorgesehen ist.
Die UND-Glieder UND 1 bis UND 6 jeder dieser Schaltungseinheiten werden von dem
gleichen Anregesignal ANR bei einem dreipoligen Fehler beaufschlagt. Die sechs Umschalter
UMS1 bis UMS6 werden in diesem Ausführungsbeispiel also erst dann bei einem Fehler
am Einbauort der Netzschutzeinrichtung durch die Schwellwertunterschreitungssignale
der Schwellwertstufen SW1 bis SW6 umgeschaltet, wenn
sichergestellt
ist, daß ein dreipoliger Fehler vorliegt. Die Richtspannungen für die sechs Richtspannungsgeber
RSG1 bis RSG6 können in einer derartigen sechssystemigen Netzschutzeinrichtung nur
die jeweiligen Fehlerspannungen UL1 bis UL6 sein, die gleichzeitig auch die sechs
Schwellwertstufen SW1 bis SW6 und die sechs Speicher SP1 bis SP6 beaufschlagen.
Die Funktion jeder dieser sechs identischen Schaltungseinheiten der sechssystemigen
Netzschutzeinrichtung entspricht genau der Funktion der Schaltung nach Fig. 1, so
daß darauf nicht mehr eingegangen zu werden braucht.
-
Mit dieser sechssystemigen Netzschutzeinrichtung nach Fig. 2 können
neben dreipoligen Fehlern auch ein- und zweipolige Fehler abgeschaltet werden, wobei
dann ein entsprechendes Anregesignal von dem ein- oder zweipoligen Fehler verwendet
wird.
-
In Fig. 3 ist der Speicher SP näher ausgeführt. Er umfaßt einen Phasenschwenker
PHS; eine Rechteckformerstufe RF1, die eine UND-Schaltung UND 7 beaufschlagt. Die
außerdem von dem Ausgang einer monostabilen Kippschaltung MK angesteuerte UND-Stufe
UND 7 ist mit ihrem Ausgang mit einem Frequenz- und Phasenvergleicher FPV und einem
Integrator INT verbunden. Dem Integrator INT ist eine weitere Schwellwertstufe TR
und ein Differenzierglied DIFF nachgeschaltet, das einen Regelspannungsabtaster
RSP ansteuert. Der Regelspannungsabtaster RSP wird außerdem von dem Frequenz- und
Phasenvergleicher FPV beaufschlagt und ist mit seinem Ausgang mit einem selbstschwingenden
synchronisierten Multivibrator MV verbunden, der seinerseits über einen weiteren
Rechteckformer
RF3 den Frequenz- und Phasenvergleicher FPV ansteuert. Der Ausgang des Rechteckformers
RF3 ist auf den Umschalter UMS geschaltet.
-
Neben dem Speicher SP ist in Fig. 3 eine Schwellwertstufe SW, eine
Zeitstufe ZT und ein Richtungsglied RG vorgesehen. Der Zeitstufe ZT ist außerdem
die monostabile Kippschaltung MK nachgeschaltet, deren Ausgang eine weitere UND-Stufe
UND 8 beaufschlagt, die daneben noch von dem von einer Anregeschaltung ANRS kommenden
Anregesignal angesteuert wird. Der Ausgang der UND-Schaltung UND 8 steuert den Umschalter
UMS an. Die Anregeschaltung ANRS gibt außerdem das Anregesignal auf eine Auswahlschaltung
AW, die eine der Leitungsspannungen als Richtspannung über einen Rechteckformer
RF2 auf den Umschalter UMS schaltet.
-
Nachfolgend wird die Funktion der Schaltung nach Fig. 3, insbesondere
die Funktion des Speichers SP, näher erläutert: Der Speicher SP muß in der Zeit,
in der der Schwellwert der Schwellwertstufe SW durch die Leitungsspannung UL überschritten
ist, eine zur Leitungsspannung UL frequenz- und phasengleiche Spannung erzeugen,
damit nach einem Fehler am Einbauort der Netzschutzeinrichtung und einem damit verbundenen
Umschalten des Richtungsgliedes RG auf den Speicher SP an dessen Ausgang, das ist
der Ausgang des Rechteckformers RF3, eine zur Leitungsspannung UL frequenz- und
phasengleiche Spannung zur Verfügung steht. Dazu wird die Leitungsspannung UL in
dem Phasenschwenker
PHS um 900 phasenverschoben, in dem Rechteckformer
RF1 in Rechteckschwingungen umgewandelt und anschließend auf die UND-Stufe UND 7
gegeben, die die positiven Schwingungen der zur Leitungsspannung UL um 900 phasenverschobene
Rechteckspannung so lange auf den Frequenz- und Phasenvergleicher FPV gibt, wie
kein Fehler am Einbauort der Netzschutzeinrichtung auftritt, d. h. so lange der
Schwellwert der Schwellwertstufe SW von der Leitungsspannung UL überschritten ist.
In dem Frequenz- und Phasenvergleicher FPV wird die Ausgangs spannung der UND-Stufe
UND 7 mit der Ausgangsspannung des selbstschwingenden Multivibrators MV nach Frequenz
und Phase verglichen. Der Multivibrator MV schwingt dabei schon vor diesem Frequenz-
und Phasenvergleich mit einer Frequenz, die nur wenig verschieden von der Frequenz
der Leitungsspannung UL ist. Der Frequenz- und Phasenvergleicher FPV muß aus dem
Vergleich der Ausgangs spannung des Multivibrators MV und der Ausgangsspannung der
UND-Stufe UND 7 eine derartige Regelspannung erzeugen, die - auf den Multivibrator
MV geführt -eine vollkommene Synchronisation der Leitungsspannung UL und der Ausgangs
spannung des Multivibrators MV hinsichtlich Frequenz und Phase bewirkt. Dazu sind
in dem Frequenz- und Phasenvergleicher FPV zwei Konstantstromquellen vorgesehen.
Die eine liefert einen negativen, die andere einen positiven Konstantstrom. Bei
positiver Ausgangsspannung des Multivibrators MV wird die positive, bei negativer
Ausgangsspannung'des Multivibrators MV die negative Konstantstromquelle eingeschaltet.
-
Immer, wenn die Ausgangsspannung der UND-Stufe UND 7 positiv ist,
werden die Konstantstromquellen - und zwar entsprechend der Ausgangs spannung des
Multivibrators MV einmal die positive, einmal- die negative - mit einem Integrationskondensator
verbunden, der die Regelspannung liefert. Nur wenn die Ausgangsspannungen der UND-Stufe
UND 7 und des Multivibrators MV um 90° phasenverschoben sind, sind die positive
und negative Stromladezeit des Integrationskondensators gleich groß. In diesem Fall
ist die Regelspannung so groß, daß die Ausgangsspannungen des Multivibrators MV
und der UND-Stufe UND 7 und damit auch die Leitungsspannung UL die gleiche Frequenz
haben.
-
Außerdem sind in diesem Fall die Leitungsspannung UL und die Ausgangsspannung
des Multivibrators MV auch in Phase, da die Leitungsspannung UL aufgrund des Phasenschwenkers
PHS gegenüber der Ausgangsspannung der UND-Stufe UND 7 um 9o nacheilt.
-
Steigt dagegen die Frequenz der Ausgangs spannung des Multivibrators
MV leicht an, so wird die positive Stromladezeit, das ist die Zeit, während der
die positiveaKonstantstromquelle mit dem Integrationskondensator verbunden ist,
größer als die negative Stromladezeit. Dadurch steigt die Regelspannung am Ausgang
des Frequenz- und PhasenvergleichersFPV an, die derart auf den Multivibrator MV
einwirkt, daß seine Frequenz wieder verringert wird. Mit steigender Regelspannung
sinkt die Frequenz, mit fallender Regelspannung steigt die Frequenz des Multivibrators
MV an.
-
Die am Ausgang des Frequenz- und Phasenvergleichers FPV anstehende
Spannung ist wellig und eignet sich nicht zur direkten Ansteuerung des Multivibrators
MV. Es wird daher mittels eines Tastimpulses, der aus der Ausgangsspannung der UND-Stufe
UND 7 mittels des Integrators INT, des Triggers TR und des Differenziergliedes DIFF
erzeugt wird, einmal pro Periode der Momentanwert der Ausgangs spannung des Frequenz-
und Phasenvergleichers FPV abgetastet und im Regelspannungsspeicher RSP gespeichert.
-
Diese Spannung des Regelspannungsspeichers RSP ist nun die eigentliche
Regelspannung, die auf den Multivibrator MV einwirkt.
-
Dieser beschriebene Regelvorgang, an dessen Ende an der Rechteckformerstufe
RF3 eine zur Leitungsspannung UL frequenz- und phasengleiche Spannung zur Verfügung
steht, benötigt eine gewisse Zeit. In Fig. 3 ist deswegen die Zeitstufe ZT der Schwellwertstufe
SW nachgeschaltet, womit sichergestellt ist, daß das die Umschaltung des Umschalters
UMS vornehmende Schwellwertunterschreitungssignal erst nach Ablauf dieser an der
Zeitstufe ZT eingestellten Zeit auf den Umschalter UMS gelangt. Es wäre auch denkbar,
daß man das Schwellwertunterschreitungssignal direkt auf den Umschalter UMS führt,
womit sofort die Umschaltung des RG RichtungsgliedesVauf den Speicher SP erfolgt.
In diesem Fall wäre die Verzögerungszeit, nach deren Ablauf an dem Ausgang des Speichers
SP eine zur Leitungsspannung UL frequenz - und phasengleiche Spannung zur Verfügung
steht, im Speicher selbst einzustellen.
-
Bei Auftreten eines Fehlers am Einbauort, d. h. bei Unterschreiten
des Schwellwertes der Schwellwertstufe SW kippt die monostabile Kippschaltung K
in ihren metastabilen Zustand, was zur Folge hat, daß das UND-Glied UND 7 gesperrt
wird.
-
Während der Zeit des metastabilen Zustandes der monostabilen Kippschaltung
MK schwingt der synchronisierte Multivibrator MV allein aufgrund der in dem Regelspannungsabtaster
RSP gespeicherten Regelspannung.
-
Bei Verwendung derartiger elektronischer Speicher steht bei einem
Fehler am Einbauort der Netzschutzeinrichtung die zur Leitungsspannung UL frequenz-
und phasengleiche Spannung im Speicher SP für eine wesentlich längere Zeit zum Richtungsvergleich
zur Verfügung als es mit den bekannten Erinnerungsschaltungen möglich ist. Das hat
u. a. den Vorteil, daß auch Kurzunterbrechungen einwandfrei vorgenommen werden können.
-
Es kann nämlich nun bei einem Fehler am Einbauort der Netzschutzeinrichtung
zuerst eine Kurzunterbrechung vorgenommen werden, innerhalb der etwaige Lichtbogenfehler
eliminiert werden, um anschließend eine Wiedereinschaltung vorzunehmein, bei der
am Ausgang des Speichers SP aufgrund der langen Speicherzeit noch eine Vergleichsspannung
ansteht, so daß das Richtungsglied mühelos nach Wiedereinschaltung einen Richtungsentscheid
vornehmen kann.
-
Anstelle des angegebenen elektronischen Speichers ist auch ein anderer
elektronischer Speicher, z. B. in Form von Schieberegistern möglich.
-
Daneben sind auch Speicher einsetzbar, die auf einem gänzlich anderen
physikalischen Prinzip beruhen,wenn sie nur folgende Bedingungen erfüllen: 1. Der
Speicher muß nach einer möglichst kurzen Zeit - spätestens bis zum Auftreten eines
Fehlers - eine zur Leitungsspannung UL frequenz- und phasengleiche.Spannung bereitstellen.
-
2. Diese zur Leitungsspannung UL frequenz- und phasengleiche Spannung
soll eine möglichst lange Zeit nach Auftreten eines Fehlers am Einbauort der Netzschutzeinrichtung
vorhanden sein, mindestens aber so lange, daß eine Kurzunterbrechung und eine nachfolgende
Wiedereinschaltung ohne Schwierigkeiten möglich sind.
-
Die mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung erzielbare Verbesserung
besteht darin, daß auch bei einem Fehler am Einbauort der Netzschutzeinrichtung
ein sicherer Richtungsentscheid von dem Richtungsglied gegeben werden kann, wobei
aufgrund der vorgesehenen Umschaltung vom Richtspannungsgeber auf den Speicher auch
bei einem Fehler, der mit dem Einschalten der Leitung in genügender Entfernung vom
Einbauort der Netzschutzeinrichtung auftritt, ebenfalls die Kurzschlußenergierichtung
vom Richtungsglied sicher
festgestellt wird. Die verwendeten elektronischen
Speicher erlauben vorteilhafterweise eine so lange Speicherung der zur Leitungsspannung
frequenz- und phasengleichen Spannung, daß auch bei einem Fehler am Einbauort der
Netzschutzeinrichtung eine Kurzunterbrechung einwandfrei erfolgen kann.
-
16 Seiten Beschreibung 6 Ansprüche 2 Blatt Zeichnungen