DE2226833A1 - Stabilisator für Vinylharzschaumsysteme - Google Patents
Stabilisator für VinylharzschaumsystemeInfo
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Description
DR. MÜLLER-BORE DIPL-PHYS. Dh. MANiTZ DIPL-CHEM. DR. DEUFEL
DIPL-ING. FINSTERWALD dipl-ing. GRÄMKOW 2226833
PATENTANWÄLTE
München, den *2. Juni |972
Lo/Sv - A 2222
AIR PRODUCTS AND CHEMICALS, INC.
P.O. Box 538
Allentown, Pennsylvania, 18105, USA
Stabilisator für Vinylharzschaumsysteme
Priorität: USA vom 2. Juni 1971, S.N. 14-9 325
Die Erfindung betrifft die Stabilisation von Vinylharzschaumsystemen,
um zellförmige oder poröse, harzartige Körper herzustellen.
Viny!kunststoffe des Typs, der allgemein als Polyvinylchlorid
oder PVC bekannt ist, stellen einen großen Anteil der gesamten Kunststoffe. Die Herstellung und Verwendung von geschäumtem
Polyvinylchlorid stellt jedoch nur einen schmalen Bereich des Gebietes der Viny!kunststoffe. Vorbekannte Arbeitsweisen, welche
die Verwendung von homopolymeren Methacrylatestern in relativ
hohen Konzentrationen bei der Herstellung von bestimmten,
zellfonaigen Polyvinylchlorid-Produkten betreffen, sind bereits b ekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirksames und wirtschaftliches Stabilisierungsmittel zu liefern, welches die Herstellung
von geschäumtem Polyvinylchlorid und geschäumten Polyvinylchlorid-Produkten nicht nur mit Verbesserungen bei
ihrer. Herstellung, sondern auch mit Verbesserungen am Produkt selbst ermöglicht, wie dies bislang in derart einfacher
und jederzeit wiederholbarer Weise nicht möglich war.
Die Erfindung ermöglicht die Stabilisierung von jr'olyvinylchloridkunststoffmassen
mit geschäumten, zellförmigen Strukturen während ihrer Bildung und Umwandlung in die endgültige
Form, wobei die obengenannten Vorteile erreicht werden. Die erfindungsgemäß hergestellten Vinylharzschaumprodukte besitzen
die erwünschten Eigenschaften einschließlich einer feinen, gleichförmigen, zellförmigen Struktur und niedriger Dichte,
wobei sie beitere Verarbeitungsmöglichkeiten aufweisen. Die
Vorläuferkunststoffmasse umfaßt ein Vinylharz und ein weichmachendes Mittel. Als Maßnahme zur Erzeugung der Schaum- oder
Zellstruktur wird im allgemeinen in die Vorläufermasse bzw.
Ausgangsmasse ein Blähmittel eingebracht, welches Jedoch hinsichtlich seiner Menge durch mechanische Arbeitsweisen,
z.B. Schlagen, bei der Erzeugung der· Schaum- oder Zellstruktur
reduziert oder sogar ganz weggelassen werden kann. Die Stabilisierung
des Schaumes zusammen mit den anderen, oben beschriebenen Verbesserungen wird erhalten, wenn während der Stufe,
oder der Stufen des Schäumens und Verschmelzens ein polymeres
Material mit eira? Intrinsikviskosität ( ή ) bei. 30°C
in CHOl, im Bereich von 0,05 bis 0,35 in einer Menge von 0,05
bis 2,0 Gew.(EIe. pro 100 Gew.TIe. des schmelzbaren Harzes in
der Masse vorliegt, wobei dieses polymere Material als Eeaktionsprodukt
der Polymerisation von einem oder mehreren monomeren Methacrylate aterii ron 0-, - ü~-Alkoholen mit einem Kettenübertragungsmittel
und einem Poly&erisationsinitiator, wobei
alle d.i-ese Stoffe in einem geeigneten Lösungsmittel aufgelöst sind, erhalten wurde.
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Die Intrinsikviskosität ^fT^J^in dl/g ist in Polymer Handbook,
J. Brandrup und E.H. Immergut, Interscience Publishers, New York,
2nd Auflage (1966), Seite IV 1,2 definiert. Das Molekulargewicht
eines Polymeren ist mit seiner Intrinsikviskosität über die
folgende Gleichung verknüpft:
Cr[J=
= MT
worin H das Molekulargewicht, k und 06 Konstanten sind und der
Wert von Qi, zwischen 0,5 und 1 liegt. Je höher die Intrinsikviskosität
eines Polymeren ist, desto höher ist auch sein Molekulargewicht.
Der erfindungsgemäße Stabilisatorzusatz aus polymerem Material kann nach einer beliebigen Verfahrensweise hergestellt werden,
bei welcher eine überwiegende Menge des monomeren Methacrylates und eine kleinere Menge des Kettenubertragungsmztbels unter Bildung
von polymerem Produkt, welches eine Intrinsikviskosität £r J bei 3O°C in GHOl^ im Bereich von 0,05 bis 0,35 besitzt,
unter geeigneter Polymerisationsinitiierung und bei annehmbaren Polymerisationsbedingungen miteinander reagieren. Ein
solches polymeres Material kann in praktisch reiner !Form aus
dem Polymerisationssystem unter Einsatz bekannter Mittel gewonnen werden, welche die Ausfällung des Polymeren mit einem
Nichtlösungsmittel, die Verdampfung-von Lösungsmittel, die IFiI-trierung
oder ähnliche Maßnahmen umfassen. Das Reaktionsprodukt wird jedoch vorzugsweise bei solchen Bedingungen und in solchen
Systemen erhalten, daß die gesamte Lösung gewonnen und in dieser Form in solchen Mengen eingesetzt wird, daß das polymere Material
im oben angegebenen Bereich vorliegt.
Die monomeren C-, - (/,--Methacrylate sind bei der Herstellung
der polymeren Materialien merklich geeigneter als die Methacrylatestcr von Äthylalkohol oder niederen ,Alkoholen oder des
Hexylalkohols oder höherer Alkohole. Besonders vorteilhaft
sind n-Butylmethacrylat und die Isobutylmethacrylate.
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Die Kettenübertragungsmittel umfassen die bekannten Kettenübertragungsmittel
wie Mercaptane, Halogenverbindungen wie Kohlenstofftetrabromid oder Kohlenstofftetrachlorid, Verbindungen
mit allylartig gebundenem Wasserstoff oder ähnliche Stoffe, welche in bekannter Weise ohne Störung der
kinetischen Kette einwirken, die mit Hilfe der Übertragungsreaktion unter Erzeugung mehrerer Polymerketten wirkt. Obwohl
es nicht überraschend ist, daß des die Verwendung des
Kettenübertragungsmittels in diesem JPalle das Ergebnis-unter
den geeigneten Bedingungen-der Herstellung des polymeren
Materials in relativ kürzeren Polymerkettenlängen, wie dies durch die niedrigeren Werte der Intrinsikviskosität
angezeigt wird, hat, war es dennoch überraschend, daß die auf diese Weise .erhaltenen polymeren Materialien wirksamer
als die aus ähnlichen, monomeren Methacrylaten stammenden Homopolymerisate mit hohem Molekulargewicht in einigen in
gewisser Weise verwandten Anwendungssystemen und vollständig
verschieden in anderen nicht zu sehr hiervon abweichenden Systemen sind.
Ein besonders überraschendes Ergebnis war es, daß bestimmte
Verbindungen mit vinylartig gebundenem Wasserstoff, insbesondere Dibutylmaleat und Dibutylfumarat, besonders wirksam
als Übertragungsmittel bei der Herstellung eines wirksamen polymeren Materials mit ausgezeichneten Stabilisierungseigenschaften
sind, entweder, als polymeres Material selbst oder ganz besonders dann, wenn das gesamte Polymerisationssystem derart
ist, daß seine Verwendung als Gesamtsystem, wie es gewonnen wurde, möglich ist. -
Aufgabe und Lösung der Erfindung bestehen daher darin, daß
a) ein geschäumtes Polyvinylharzprodukt mit vorteilhaften
Eigenschaften einschließlich einer feinen Porenstruktur, wobei die Poren gleichförmige Größe besitzen und gleichförmig
über die ganze Struktur verteilt sind, hergestellt werden kann,
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b) eine größere Toleranz bei der Fähigkeit emulsionsartiger
Kunststoffharze geschaffen wird, Verschnittharze (Suspensionsbzw. Extenderharze) einzubringen und dennoch ein •Qualitätsprodukt herzustellen;
c) breitere Verarbeitungsmoglichkeiten bezüglich Zeiten und
Temperaturen bei der Herstellung der Produkte zu schaffen, insbesondere bei unüblich hohen Schmelztemperaturen, welche
zuvor bei der Herstellung von Qualitätsprodukten als schädlich angesehen wurden;
d) die Kapazität der Vorläufer- bzw. Ausgangsmassen für höhere Füllstoffbelastungen und eine größere Pigmentierung zu
steigern;
e) Vorläufermassen zu schaffen, welche einer raschen Verarbeitung
durch Spritzen oder Kalandrieren zugänglich sind; und
f) verbesserte Bearbeitungsarbeitsweisen durch Ausnutzung der Eigenschaften zu schaffen, welche den erfindungsgemäßen
Produkten zueigen sind und durch das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht werden.
Wie zuvor beschrieben, kann die durch Kettenübertragung kontrollierte
Polymerisation des O,-G,--Methacrylates in jeder
beliebigen, geeigneten Weise durchgeführt werden. Ein praktisches System umfaßt vorteilhafterweise ein Lösungsmittel,
das sich durch seine Fähigkeit zur Auflösung der Vorläuferverbindungen
und des Produktes auszeichnet und das in einer solchen Menge angewandt wird, die von der minimalen /fur eine
solche Solvatation bis zu einer maximalen Menge, welche mehr aus praktischen Gründen als wegen des Einflusses auf die
Reaktion auf etwa das 2-fache des eingesetzten C^-Cc
lates, jeweils Gewicht bezogen auf Gewicht, begrenzt ist, reicht. Ein solches Lösungsmittel muß zusätzlich in der
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Vorläufermasse in Abwesenheit eines geeigneten Polymerisationsinitiators
nicht reaktiv sein, obwohl das Lösungsmittel in Anwesenheit eines ütiators reaktionsfähig sein kann und aus sich
heraus Kettenübertragungseigenschaften zeigen darf. Ein solches Lösungsmittel muß sowohl mit allen Bestandteilen als auch mit
den Endanwendungssystemen verträglich sein, wenn seine Anwesen-Mt
teilweise oder insgesamt bei der Polyvinylchloridschaumstabilisierung
aufrechterhalten wird. Beispiele für solche Lösungsmittel sind Benzine (mineral spirits), Benzol, Toluol,
Xylole, Kohlenstofftetrachlorid, Chloroform, Bis-(2-äthylhexyl)-phthalat und ähnliche Stoffe, von denen es bekannt ist oder
festgestellt wird, daß sie geeignet sind.
Die Polymerisationsreaktion erfordert die Anwendung eines Initiators
um die Kettenbildung zu starten. Ein solcher Initiator kann ein beliebiger vom frei-radikalischen Typ sein, hierfür
sind die verschiedenen Peroxide Beispiele. Benzoylperoxid ist ein solcher vorteilhafter Initiator. Die "Verwendung des Initiators
erfordert eine gewisse Sorgfalt, da überschüssige Mengen bekanntermaßen zu nicht erwünschten und möglicherweise
heftigen Reaktionen führen können. Ebenfalls sei darauf hingewiesen, daß die Kettenlänge und damit das Molekulargewicht des
polymeren Produktes gegenüber der angewandten Menge des Initiators zusätzlich zu der Polymerisationstemperatur und der
Menge und Art des Kettenübertragungsmittels empfindlich ist, und das die Kettenlänge umgekehrt zu der Menge des Initiators
in dem System abnimmt. Um daher eine geeignete Reaktionsinitiierung,
polymere Kettenlänge innerhalb des vorbeschriebenen Bereiches und eine geeignete Reaktionskontrolle zu erzielen,
liegt die angewandte Menge des Initiators aus praktischen Gründen innerhalb eines Bereiches von 0,1 bis 5,0 Gew.% des
Gewichtes des C^-Cc-Methacrylates in dem Polymerisationssystem
nicht eingeschlossen die anderen Bestandteile wie das Lösungsmittel.
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Daher besitzen typische Polymerisationsvorläufersysteme
30-50 % des G^-Cr-Methacrylatmonomeren, 0,2-5 % Initiator und Kettenübertragungsmittel von wenigstens 0,5 %
und bis zu 20 %, wenn das Kettenübertragungsmittel und das Lösungsmittel verschieden sind und das Lösungsmittel
kein Kettenübertragungsmittel ist, und bis zu 69 %,
wenn das Lösungsmittel ein Kettenübertragungsmittel ist.
Von den verschiedenen Arbeitsweisen für die Polymerisa- ■
tionsreaktion besteht eine einfache Methode darin, alle Bestandteile in einer Reaktionszone in einer Inertatmosphäre,
z.B. Stickstoff, vorliegen zu haben, und die Reaktion durch Erhitzen der Bestandteile auf eine Temperatur
im Bereich von 70-1000O während einer Zeitdauer von 3 bis
Stunden bei atmosphärischem Druck unter fortlaufendem Inbewegunghalten
oder Rühren zu bewirken. Abgesehen von dem zuvor beschriebenen Effekt des Initiators auf das Molekulargewicht
neigt das Molekulargewicht dazu, bei höheren Temperaturen
niedrig zu sein.
Eine andere, etwas kompliziertere, jedoch grundsätzlich gleichartige Arbeitsweise umfaßt das Beladen des Reaktionsgefäßes mit einem Teil des Lösungsmittels und des Monomeren
mit oder ohne einem Anteil des Initiators und/oder Kettenübertragung
smitt eis oder beiden und das Erhitzen unter einem Stickstoffpolster auf eine Temperatur von 70-1000O unter
Rühren. In die Reaktionszone werden dann gleichzeitig in mehr oder weniger gleichförmiger Menge während einer
Zeitspanne von 2 bis 8 Stunden eine erste Lösung, welche ein den Rest des Monomeren und des Kettenübertragungsmittels
umfassendes Gemisch enthält, und eine zweite Lösung, welche den Rest des Lösungsmittels und des Initiators.enthält,
hinzugegeben. Zur Erzielung eines gleichförmigen Produktes kann es vorteilhaft sein, die Reaktionsmasse auf der
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erhöhten Temperatur unter fortlaufendem Rühren während
einer zusätzlichen Zeitspanne von 30 bis 90 min nach Vereinigung
aller Bestandteile zu halten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher erläutert.
Aus einem Isobutylmethacrylat und Dibutylmaleat umfassenden
System wurde eine polymere Masse hergestellt. Die Herstellung erfolgte folgendermaßen:
In einem mit Glas ausgekleideten (emaillierten) Kessel wurden eingegeben:
4,6 Gew.TIe. Isobutylmethacrylat 6,9 " B Dibutylmaleat
11,5 " " Benzin (mineral spirits) 0,06* '-' Dibenzoylperoxid
11,5 " " Benzin (mineral spirits) 0,06* '-' Dibenzoylperoxid
Der Kessel wurde mit Stickstoff gespült und anschließend wurde ein Stickstoffstrom mit - schwachem Überdruck während der Reaktionsperiode
aufrechterhalten. Der Inhalt des Behälters wurde gerührt und auf 900O erhitzt, diese Temperatur wurde während
der nachfolgenden Reaktionsperiode praktisch konstant gehalten.
Zu dem gerührten Kesselinhalt wurden gleichzeitig und in gleicharmigen
Raten zwei getrennte· Ströme der im folgenden aufgeführten
zwei Lösungen während einer sechsstündigen Periode hinzugegeben.
Lösung !jr. 1 Lösung Hr. 2 üew.'Ule. GewTTle.
Isobutylmethacrylat 69,1 - ·
Dibutylmaleat 4,6
Benzin (mineral spirits) 4,6 69,0
Dibenzoylperoxid - 0,6
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Die Polymerisationsreaktion wurde nachdem alle Lösungen in
den Behälter eingegeben worden waren, während der Behälterinhalt auf 900C gehalten wurde, 30 siin weitergeführt.
Der Behälterinhalt wurde dann auf etwa Zimmertemperatur abgekühlt
und gewonnen. Das gewonnene Material war eine farblose Flüssigkeit mit einer Brookfield-Viskosität bei Zimmertemperatur
von 650 cP. Die Prüfung des Produktes mittels HMR-Spektrographie
zeigte, daß etwas mehr als 95 % des Isobutyl-
eme Anzeige von methacrylates polymerisiert waren, d.h./weniger als 5 % Isobutylmethacrylat
der Ausgangsmischung, weiterhin das etwas weniger als 5 % des ursprünglichen Dibutylmaleates als freies
Maleat vorlagen.
Ein Teil des Produktes wurde mi tr Methanol behandelt, um das
polymere Material auszufällen, das dann abgetrennt unigewonnen wurde. Dies gewonnene Material wurde durch Auflösen
in Aceton gereinigt, mit Wasser zur erneuten Ausfällung des polymeren Materials behandelt, dann wurde das ausgefällte
Material abgetrennt und getrocknet. Ein Teil der getrockneten Probe wurde in OHCl^ aufgelöst und die Intrinsikviskosität
/ji_J bei 300G bestimmt, ihr Wert betrug 0,24-7. Das
Gewichtsdurchschnittsmolekulargewicht betrug 55 000, und das Zahlendurchschnittsmolekulargewicht war 30 000, bestimmt
mittels Geldurchdringungschromatographie. Die HMR- und IR-Spektren waren denjenigen "von homopolymerem Isobutylmethacrylat
ähnlich, wobei es unmöglich war, die Strukturdifferenz
unter dem überwiegenden und verdeckenden Einfluß der vorherrschenden Methacrylatpolymerstruktur festzustellen.
Unter Einsatz der folgenden Bestandteile wurde eine Formulierung hergestellt: ·
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PVC-Harz (Warenbezeichnung Geon 124) 100
DIOP (Diisooctylphthalat) 60
BBP (Butylbenzylphthalat) 20
epoxidiertes Sojabohnenöl
(Warenbezeichnung Paraplex G-62) 5
Hitzestabilisator (Ba-Od-Zn)
(Warenbezeichnung Advastab ABC-7) 3
Blähmittel,(Azodicarbonamid)
(Warenbezeichnung Kempore 125) 3
Diese Plastisolformulierung wurde bei der Schaumherstellung
ohne Zellstabilisatorzusatz und mit verschiedenen Mengen des wie zuvor beschrieben hergestellten Zellstabilisatorproduktes
verwendet. Die verschiedenen Proben mit und ohne zugesetztem Zellstabilisator wurden als Überzug von 0,64 mm (25 mil) auf
Trennpapier ausgebreitet und 1,5 min bei 238°C (4600S1) verschmolzen
und expandiert. Das Produkt des Materials ohne den Zellstabilisator besaß eine rauhe Oberfläche und wies etwa
30 Zellen pro 25 74 mm linear (linear inch).auf, dies ist ein
Zustand der für ein geeignetes Schaumprodukt unbefriedigend und unannehmbar ist, da dieses im allgemeinen eine Zellenzahl
pro 25i4 mm linear (linear inch) von wenigstens 120 erfordert,
Das Produkt aus dem Mateäal, welches den Zellenstabilisator,
zugesetzt auf der Basis der Feststoffkonzentration in dem
gewonnenen Produkt in Mengen von 0,2, 0,4, 1,0 und 2,0 TIn.
pro 100 TIe. des Harzes, enthielt, besaß glatte Oberflächen und Zellenzahlen in jedem Fall von oberhalb 170 Zellen pro
25,4 mm linear (linear inch). Das Schaumprodukt des den Zellenstabilisator enthaltenden Plastisols besitzt ausgezeichnete
physikalische und mechanische Eigenschaften einschließlich von Schaumdichten in der Größenordnung von
0,32 kg/dm5 (20 lb/cu.ft.).
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Bei derselben Formulierung 'ergaben aus Isobutylmethacrylat
hergestellte polymere Produkte mit Intrinsikviskositäten von 0,56 bzw. 1,13* wenn sie in gleicher Weise bei denselben
Konzentrationen formuliert und geschmolzen wurden, Produkte von im allgemeinen schlechter und nicht anwendbarer Qualität
sowohl hinsichtlich der Oberflächeneigenschaften als auch niedriger Zellenzahlen.
Ein leicht schäumbarer Ansatz wurde hergestellt, um die hinsichtlich
der Beständigkeit gegenüber "Überschäumen" erzielbare
Verbesserung zu zeigen.
Bestandteil Gew.TIe.
pastenförmiges PVO-Harz
(Warenbezeichnung Marvinol 53) 60
Verstreckungs-PVC-Harz
(Warenbezeichnung Escambia 8200) 40
DIOP (Diisooctylphthalat) 60
BBP (Butylbenzylphthalat) 10
epoxidiertes Sojabohnenöl
(Warenbezeichnung Paraplex G-62) 5
flüssiger Zinkaktivator
(Warenbezeichnung Advastab ABG-1) 2
Oalciumcarbonat (Warenbezeichnung Atomite) 10
Blähmittel, Azodicarbonamid 2
In Abwesenheit des zugesetzten Zellstabilisators ergab dieses Material, wenn es bei 238°0 (4600JB1) während 3,5 min geschmolzen
wurde, ein zusammengefallenes Schaumsystem mit einer rohen
und unregelmäßigen Verteilung der Poren von 30-50 pro 25,4 mm linear (linear inch). Wenn jedoch der Zellenstabilisator des
Beispiels 1 zu der oben angegebenen Formulierung in Mengen von 0,1 bis 1,5 Gew.TIe. bezogen auf das Gewicht der darin
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enthaltenen Feststoffe, pro 100 Gew.TIe. des Harzes zugegeben
wurde, besaßen die Produkte ausgezeichnete und gleichförmige
Porengrößen und -Verteilungen, die in der Größenordnung von 200 Zellen pro 25»4- mm liifar (linear inch) lagen,
und Dichten im Bereich von 0,29 bis 0,52 kg/dnr (18 bis
20 lb/cu.ft.). In ähnlichen Ansätzen, in denen das ZeIlßtabilisierungsprodukt
des Beispieles 1 mit zugesetzten Benzinen bis auf einen Peststoffgehalt von 25 Gew.% verdünnt
worden war, wurden ähnlich gute Ergebnisse erhalten, wenn es in der Pormulierung in demselben Konzentrationsbereich bezogen auf das Gewicht der darin enthaltenen Peststoffe
eingesetzt wurde.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Verwendung des Zellstabilisators
bei ähnlichen Pormulierungen, die bei der Herstellung von mit Schaum bedeckten Geweben verwendet werden, welche
zuerst durch Beschichten des Gewebes mit Plastisol, Bewirkung des Schäumens und Verschmelzens des Plastisols und
dann in einer zweiten Verfahrensstufe durch Hitzeprägung
des so beschichteten Gewebes bzw. Textilmaterial hergestellt
werden. Bei dieser Anwendung setzt die Verwendung des ZeIlstabilisatorzusatzee
in Mengen z.B. in der Größenordnung von 0,1 bis 0,5 Gew.(Die. pro 100 TIe. Harz die kritische
Temperatur_begrenzung, die normalerweise zur Verhinderung
des Schaumzusammenbrechens während der Zeitspanne der Hitzeprägung vorhanden war, in nennenswertem Ausmaß herab. Der
praktische Temperaturbereich wird auf diese Weise von einem
Bereich von etwa 5*50C (100P) auf einen breiteren Bereich von
etwa 280O (5O0P) ausgedehnt.
In derselben Formulierung wird die Wirksamkeit des Zellstabilisators,
wie er gemäß Beispiel 1 hergestellt wurde, auf die Leistungsfähigkeit der Schaumstabilisierung während
ausgedehnter Zeitspannen verbessert, dies ist in der folgenden Tabelle I gezeigt.
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Tabelle X | kein Stabilisator | Zellen/25 | ,4 mm, geschäumt bei 238°C (460°ϊ) |
4 min |
erfindungsgemäßer Stabilisator |
2 min | 3 min | 40 | |
0,05 GewοTIe./10° Gew.TIe. Harz |
205 | 95 | ||
0,1 Gew.TIe./100 Gew.TIe. Harz |
130 | |||
210 | 140 | 150 | ||
200 | 170 | |||
Bie erhöhte Toleranz der kostspieligen Harze in Pastenform oder
Plastisol-iFora gegenüber der Anwesenheit von erhöhten Mengen
der billigeren Harze vom Yerstreckungs- oder Mischtjp wird in
Verbindung mit einer Plastisolformuliening gezeigt, die der in
Beispiel 1 gezeigten mit der Ausnahme im allgemeinen gleichartig ist, daß die Harzzusammensetzung die in Tabelle II gezeigten
Bestandteile aufwies, diese Tabelle II zeigt ebenfalls die Mengen des eingesetzten Zellstabilisators und die Wirkung
auf die Schaumqualität. Die Testproben wurden hergestellt, indem ein nasser Blastisolüberzug von 0,76 mm (30 mil) Stärke
auf Trennpapier hergestellt und ein Schäumen und Verschmelzen wahrend 2 min bei 227°0 (44O°F) durchgeführt wurde.
40 | Tabelle II | Zellstabilisator gemäß Beispiel 1 |
Schaum- ϊ. Qualität CZellen/25,4 mm) |
|
PVG-Harz | Gew.TIe./ 100 Gew. TI« Harz |
200 | ||
Dispersionsharz ((JIKV) |
Streckharz (Pliovic M-90) |
0 | 210 | |
80 | 20 | 0,5 | 200 | |
80 | 20 | 0 | 200 | |
60 | 40 | o,5 | 30 | |
I 60 | 40 | 0 | 190 | |
) | 60 | 0,5 | ||
60 | ||||
Aus der Tabelle II ist ersichtlich, daß die Anweseniseit des
Zellstabilisators in hohem Maße einen günstigen Einfluß auf
eine überwiegende Verwendung von Streckharzen in. der Ibrmulierungsmasse
hat.
Sie im folgenden aufgeführte SOimulierung wurde hergestellt ι
pastenförmiges PVC-Harz
(Warenbezeichnung Geon 124) 60
Extender-PVC-Harz
(Warenbezeichnung Escambia 8200) 4O
DQP (Di-(2-äthylhexyl)-phthalat) 80
Dibasisches Bleiphthalat
(Warenbezeichnung Dythal) 3
Calciumcarbonat nie angegeben
Azodicarbonamid 2
Zellstabilisator wie angegeben
Es wurden verschiedene Mengen von angewandt und Probensysteme mit und ohne Zeil stabilisator,
wie in der folgenden Tabelle III angegeben.
Calciumcarbonat | Zellstabilisator | Sehsmm- |
Gew.Tie./100 Gew.Tle. | Harz gemäß Beispiel 1 Gew.Tie./100 Gew.Tie.I |
qpaaXifcat tarzZell.en/25,4 mm |
0 | 0 | 17D |
0 | 0,5 | Ii^O |
20 | 0 | 30 |
20 | 0,5 | !TO |
40 | 0 | m |
40 | 0,5 | 11(60 |
60 | 0 | |
60 | 0,5 | |
- 14 - | . .. . -«—» |
Die oben aufgeführten Werte zeigen, daß eine so geringe Verwendung von 20 TIn. Caleiumcarbonatfüllstoff pro 100
Gew.TIe. Harz bei Abwesenheit des Zellstabilisators ein
Zusammenbrechen des Schaumes mit der Folge eines nicht ■verwendungsfähigen Produktes ergibt. Andererseits wird
bei Anwesenheit von Zellstabilisator ein brauchbares Produkt erhalten, selbst wenn eine so große Menge wie 60 Gew.
TIe. Caleiumcarbonatfüllstoff pro 100 Gew.TIe. Harz vorliegt.
Bei der Herstellung von farbigen, Polyvinylchlorid enthaltenden Produkten ist die Pigmentierungsmasse für den
Hersteller von großer Bedeutung. Wie im folgenden gezeigt, fördert die Verwendung des erfindungsgemäßen Zellßtabilisators
die Fähigkeit von Polyvinylchloridsystemen, Pigmentzusatz in hohen Mengen zuzulassen und auf diese Weise eine
vorteilhafte, reichere bzw. stärkere Färbung zu erhalten. Folgendermaßen wurde eine Formulierung bzw. Masse hergestellt;
Dispersionsharz (Warenbezeichnung
Marvinol 53) - 70
Mischharz (Warenbezeichnung Marvinol 14) 30"
DOP 20
DIDP (Diisodecylphthalat) 18 DIDP (n-Octyl-n-decyladipat)
(Warenbesichnung Monoplex NODA) 9
epoxidiert es öl (Warenbezeichnung Admix 71Ό 5
Pb-Stabilisator iir. 1 (Warenbezeichnung Vanstay 83ΟΟ) 1,9
Pb-Stabilisator Hr. 2 (Warenbezeichnung Ferro 5078) 0,1
- 15 209851/1018
Calciumcarbonat (Warenbezeichnung Atomite) 15
Azodicarbonamid 1,8
Rußpigment , wie angegeben
Schaumstabilisator wie angegeben
Die Proben wurden als gegossene Folien bzw. IFiIme hergestellt
und 4 min bei 216°C (4200JT) geschäumt und verschmolzen. Vergleichswerte
sind in der !Tabelle IV angegeben. Diese Werte zeigen, daß bei Verwendung des Zellstabilisators ein Qualität
sschaumprodukt bei Beladungswerten der Bußpigmentierung
erhalten wurden, die zweimal so groß waren wie bei Abwesenheit des Stabilisator.
Tabelle IV | Schaumqualität Zellen?25,4 mm |
|
Rußpigment (Knochenruß) Warenbezeichnung IVO-100 |
Schaumstabilisator gemäß Beispiel 1 QPolymergrundlag e) Gew.TIe./100 Gew.TIe. Harz |
160 |
0 | 0 | 160 |
0 | 0,2 | 155 |
5 | 0 | 155 |
5 | 0,2 | |
7 | 0 | 150 |
7 | 0,2 | 35 |
10 | 0 | 140 |
10 | 0,2 | |
Beispiel 6 | ||
Die Vorteile der Verwendung des erfindungsgemäßen' Zellstabilisators
sind nicht auf PVG-Schaumsysterne mit freiem Anstieg beschränkt,
wie aus diesem Beispiel ersichtlich, das ein pressverformtes Schaumprodukt des Typs betrifft, wie es bei der
Herstellung von Schuhsohlen angewandt wird. Es wurde die folgende Formulierung hergestellt:
- 16 -
2Q9B51/1098
100 |
73 |
8 |
2 |
0, |
8 |
0- |
,15 |
wie angegeben |
PVC-Spritzgußsorte (Warenbezeichnung VO 100 PM) Bis-(2-äth;ylhexyl)-phthalat, DOP
epoxidiertes öl (Warenbezeichnung Paraplex G-62)
handelsüblicher Hitzestabilisator und Blähmittelaktivator (Warenbezeichnung
Actafoam R-3)
Stearinsäure
öalciumcarbonat (Warenbezeichnung Atomite) Blähmittel, Azodicarbonamid
Schaumstabilisator des Beispiels 1
Schaumstabilisator des Beispiels 1
Die oben angegebenen Formulierungen der verschiedenen Mengen, wie sie im folgenden aufgeführt sind, wurden getrennt in einem
Hobart-Mischer bei geringen Geschwindigkeiten während etwa 10 min gemischt. Jede Mischung wurde auf einer 2-Walzenmühle
bei Walztemperaturen in der Größenordnung von 132° - 1490G
(270° - 3000F) während 7 min plastifiziert. Das gewalzte
Produkt wurde in Fellen mit einer Stärke von 6,4 mm (0,25")
abgenommen. Eine geeignete Form und eine hiermit nicht verbundene Abdeckplatte wurden in einer mit Dampf geheizten
Presse bei 1820O (3600F) für wenigstens 15 min vorerhitzt
und dann mit einem abgeschnittenen Streifen mit den ungefähren
Abmessungen 102 mm χ 25,4- mm (4" χ 1") gefüllt. Die
Deckelplatte wurde aufgelegt und befestigt. Der Druck in der Presse, wurde auf 352 atü (5000 psig) eingestellt und die Form
wurde bei etwa 1820O (3600F) und' 352 atü (5000 psig) während
6 min gehalten. Der Druck wurde abgelassen, um äen Ansatz
sich ausdehnen zu lassen, gleichzeitig wurde das Kühlen mittels Strömenlassen des Wassers bewirkt. Nach etwa 2 min
wurde die Formanordnung aus der Presse entnommen und die endgitige Kühlung wurde durch Eintauchen in Leitungswasser
bewirkt. Nachdem die Proben abgekühlt waren, wurden sie aus der Form entfernt; die erhaltenen Produkte besaßen die in
Tabelle V gezeigten Eigenschaften.
- 17 209851/1098
ns
Blähverhältni s | (1) |
,8 | |
1 | ,8 |
1 | ,8 |
1 |
Zellstabilisator Schaumqualität
gemäß Beispiel 1 Zellen/25»4 mm
Gew.TIe./100 Gew.TIe.
Harz
0 90
0,5 130
1,0 150
(i) Verhältnis der Stärke des fertigen Schaumes zu der Stärke
des nicht geblähten Ansatzes
Gleicherweise können kalandrierte Schaumgegenstände verbessert werden, wenn der erfindungsgemäße Zellstabilisator angewandt
wird. Folgendermaßen wurde ein Ansa.tz hergestellt:
kaiandrierfähige Sorte von PVC
(Warenbezeichnung Vygen 110) 100
Diisooctylphthalat, DIOP 80
Pb-Stabilisator Nr. 3
(Warenbezeichnung Nuostabe V-1026) 2
Stearinsäure 0,4
Blähmittel, Azodicarbonamid 5
Schaumstabilisator wie angegeben
Die Bestandteile wurden von Hand vermischt und dann auf einer 2-Walzenmühle 7 min bei 127° - 1380G (260° - 2800F) plastifiziert
und dann aus der Walze in Form von Fellen mit einer Stärke von 0,76 mm (30 mil) abgenommen. Die Felle wurden
in Stücke von 51 χ 51 mm (2" χ 2") geschnitten, auf Trennpapier angeordnet und J.n. einem Ofen mit mechanischer Konvektion
bei 227 C (440 F)/geschäumt und verschmolzen. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle VI aufgeführt.
- 18 -
209851/109 8
Schaumstabilisator minimale wirksame Konzentration (1)
Gemäß dem Stand der Technik
(Terpolymerisat aus Vinylpyrolidon, Butylacrylat
und Vinylacetat) 0,45
(Terpolymerisat aus Vinylpyrolidon, Butylacrylat
und Vinylacetat) 0,45
Gemäß Beispiel 1 0,20
(1) Erforderliche Menge des Schaumstabilisators zur Erzeugung eines Schaumes mit einer Zellenzahl von 120 bis 150 Zellen/25,
4 mm. Bei Abwesenheit des Zellstabilisators lagen die Zellenzahlen im Bereich von 25 bis ,50 Zellen/25,4 mm.
In gleicher Arbeitsweise, wie sie für die Herstellung des Zellstabilisatormaterials
des Beispiels 1 gezeigt wurde, wurde ein Reaktionsbehälter gefüllt mit:
Isobutylmethacrylat 4,6 Gew.TIe.
Dibutylfumarat 6,9 " "
Benzin (mineral spirits) 11,5 " " Dibenzoylperoxid 0,06" "
n-Dodecy!mercaptan 0,06" "
Hierzu wurden 2 getrennte Lösungen gegeben, eine bestand aus 69 Gew.TIe. Bonzin und 0,6 Gew.TIe. Dibenzoylperoxid und die
zweite Lösung bestand ausj
Isobutylmethacrylat 69,1 Gew.TIe. Dibutylfumarat . 4,6 ""
Benzin (mineral spirits) 4,6 " " n-Dodecylmercaptan 0,6 " "
Das aus dieser Reaktion gewonnene Produkt besaß mit Ausnahme eines schwachen, jedoch merklich verschiedenen Geruches physikalische
und chemische Eigenschaften, die demjenigen des Zellstabilisatorproduktes gemäß Beispiel 1 ähnlidi waren. Bei der
- 19 209851/1098
Verwendung als Zellstabilisator in gleichen Mengen in identischen Formulierungen war die Stabilisierungsaktivität in allen Fällen mindestens so wirksam, wie
die nachgewiesene Leistungsfähigkeit des Zellstabilisators gemäß Beispiel 1.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde bei der Herstellung eines Zellstabilisators mit der Ausnahme angewandt,
daßn-Butylmethacrylat anstelle von Isobutylmethacrylat
verwendet wurde. Das polymere Material in dem Endprodukt besaß eine Intrinsikviskosität von 0,23 und es war hinsichtlich
der Zellstabilisierung und der anderen vorteilhaften Eigenschaften mit dem Produkt der Polymerisationsreaktion aus Beispiel 1 annähernd gleich.
In einem Polymerisationsansatz, der demjenigen des Beispiels mit der Ausnahme ähnlich war, daß Dilauroylperoxid als Initiator
verwendet wurde, kein Kettenübertragungsmittel angewandt wurde, besaß das Polymerisat nach der Polymerisationsreaktion
bei 800O eine Intrinsikviskosität über 0,4, und das gewonnene
Produkt war im allgemeinen als Zellstabilisator bei der Formulierung gemäß Beispiel 1 unwirksam.
Unter Befolgung der .Arbeitsweise des Beispiels 1 wurden
gleiche Bestandteile in selben Mengen, jedoch mit der Ausnahme angewandt, daß Xylol anstelle des Benzins (mineral
spirits) verwendet wurde, und daß eine Änderung des Kettenübertragungsmittels
von Dibutylmaleat auf 0,7 Gew.He. Dodecylmercaptan vorgenommen wurde. Xylol zeigt in gewisser
Weise Kettenübertragungseigenschaften. Das iso-
- 20 209851/1098
75 | ,5 | 75 | ,5 | 75 |
3 | 3 | 3 | ||
75 | 75 | 75 | ||
1 | 1 | — | ||
lierte Polymerisat aus dem gewonnaaen Produkt besaß eine
Intrinsikviskosität £\J von etwa 0,31. Die Gesamtprodukt
zusammensetzung bei Untersuchungen ihres Zellstabi-IisierungsVermögens
zeigte eine minimale wirksame Konzentration zur Erzeugung einer Zellenzahl oberhalb 120
Zellen/25,4 mm linear in der Plastisolformulierung des
Beispiels 1 in der Größenordnung von 0,6 Gew.TIe. pro
100 TIe. Harz.
Beispiele 12 - 14
Bestandteile ■ - 12 13
Isobutylmethacrylat
Dilauroylperoxid
Benzin (mineral spirits)
OBrOl5 - - 1,5
Die in Beispiel 12 angewandte Halogenverbindung wurde in dem Monomeren aufgelöst, während die in den Beispielen 13
und 14 verwendete Verbindung in ein Reaktionsgefäß von 500 ml gegeben wurde. Ein Volumen an Lösungsmittel, das
demjenigen des Monomeren und der hierin aufgelösten Halogenverbindung gleich war, wurde zur Auflösung desPeroxids
angewandt, der restliche Teil des Lösungsmittels wurde in das Reaktionsgefäß gegeben. Das Monomere und die Lösungsmittellösung
wurden gleichzeitig in konstanten Raten während 6 h in das gerührte Gefäß gegeben, dessen Inhalt unter
Stickstoff auf 800O während der.Zeitspanne der Zugabe
und für weitere 0,5 h gehalten wurde. Die Lösungen wurden dann abgekühlt.
- 21 -
209851/1098
Die aus den verschiedenen Reaktionen gewonnenen Materialien
enthielten polymere Produkte, wie an getrennten Polymerfeistoffen gemessen wurde, mit Intrinsikviskositätswerten von
weniger als 0,3· Die gewonnenen, nicht abgetrennten Produkte zeigten bei der Verwendung als Zellstabilisatoren in der
PlastisoIformulierung des Beispiels 1 jeweils eine wirksame,
minimale Konzentration zur Erzielung von zellstrukturiertem
Produkt mit mehr als 120 Zellen/25,4 mm iui Bereich von 0,4
bis 0,5 Gew.TIe. pro "!00 Gew.TIe. Harz.
Zwei getrennte, ansatzweise Polymerisationsreaktionen wurden
durchgeführt, wobei bei ;jede2? 14,2 Gew.TIe. isobutylmethacrylat,
aufgelöst in 30 Gew.TIn. Benzol verwendet wurden, die
sich dadurch unterschieden, daß die eine 0,2 Gew.Tie. Dibeiiaylperoxid
und 0,1 Gew.TIe. n-Dodecylmercaptan enthi_elt, und die
andere 0,1 Gew.TIe. Dibenzoylperoxid enthielt. Jeder Ansatz
wurde unter Rückflußbedingungen unter Stickstoffatmosphäre
während 4 h gerührt. Das polymere Material in dem Produkt des Ansatzes, der Mercaptan enthielt, besaß eine Intrinsikviskosität
von 0,17· Das Produkt von dem kein Mercaptan, jedoch ebenfalls beträchtlich größere als normale Mengen an
Initiator enthaltenen Jinsatz besaß eine Intrinsikviskosität von 0,30, dies zeigt die Möglichkeit der Gewinnung von Produkt
mit relativ niederem Molekulargewicht in einem System unter dem die Kettenlänge verkürzenden Einfluß einer relativ
großen Menge des Initiators. Bei Untersuchungen auf die zellstabilisierende
Aktivität zeigte die mit Mercaptan hergestellte Probe eine wesentli.ch höhere schaumstabilisierende Aktivität
als das Material mit höherem Molekulargewicht, welches in Abwesenheit von Mercaptan hergestellt worden war. Die minimale,
wirksame Konzentration,um geschäumtes Produkt aus der
Harzformulierung des Beispiels 1 unter Erzeugung einer Zellstruktur
mit mehr als 120 Zellen/25,4 mm zu erhalten, betrug 0,3 für das mit Mercaptan hergestellte Material im Gegensatz
- 22 209851/1098
zu 0,7 Gew.QJIn. des bei Abwesenheit von Mercaptan hergestellten
Produktes jeweils pro 100 Gew.TIe. Harz.
Die bisherige Beschreibung bezog sich auf Polyvinylchloridharze
und harzartige Massen als Ausführungsformen für die Materialien, welche in vorteilhafter Weise, für die stabilisierende
Wirkung der erfindungsgemäßen Stabilisatoren verantwortlich sind. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß
dies auch für solche Copolymerisate gilt, welche hauptsächlich
von Vinylchlorid mit kleineren Mengen copolymerisierbarer
Comonomere stammen. Beispielsweise ist das erfindungsgemäße Zellstabilisatormaterxal bei der Stabilisierung der
bei relativ niedriger Temperatur verschmlzenen Schaumteppichrückseite
wirksam, welche aus Copolymerisaten von Polyvinylchlorid
und Polyvinylacetat stammt.
Andere Untersuchungen zeigten, daß der erfindungsgemäße Zellstabilisator einen bemerkenswerten Vorteil bei der
Verarbeitung und Herstellung von zellförmigen Qualitätsprodukten liefert, bei welchen abnormal hohe Verarbeitungstemperaturen auftreten oder erforderlich sind^ Dieses Merkmal
ist ganz besonders vorteilhaft, da die Ofenaufenthaltszeit
wesentlich herabgesetzt werden kann, woraus eine Steigerung
der Produktxonsgeschwindigkeit folgt. Es wurde gefunden, daß der erfindungsgemäße Zellstabilisator so hohe Temperaturen
wie 2800C (5350^) für Zeitspannen bis zu 0,7 min aushält, und
daß Temperaturen bis zu 288°C (55O0S1) für Zeitspannen bis. zu
eins1 Länge von 0,5 min möglich sind.
- Patentansprüche -
209851/1098
Claims (18)
1. Zellstabilisator zur Anwendung bei der Herstellung von
geschäumten Polyvinylchloridkunststoffmassen mit wenigstens 120 feinen und gleichförmig verteilten Zellen pro
25,4- mm linear, dadurch gekennz eichnet,
daß der Stabilisator das Gesamt- bzw. Endprodukt der Reaktion unta? Polymerisationsbedingungen einer Vorläufer-
bzw. Ausgangsmasse von mindestens einem monomeren
Methacrylatester von Methacrylsäure mit einem C^-
Oc-Alkohol, einem Kettenübertragungsmittel, einem Initiator
und einem Lösungsmittel darstellt, wobei das Lösungsmittel in einer Menge vorliegt, welche mindestens
gleich und nicht größer als das 2-fache des Gewichtes von monomerem Methacrylatester ist, wobei diese Menge zur
Solvatation der Vorläuferverbindungen und des Produktes
ausreicht und das Lösungsmittel in der Vorläuferzusammensetzung
in Anwesenheit des Initiators nicht reaktionsfähig ist.
2. Zellstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorlaufermasse aus 0,1 bis
20 Gew.TIe. Kettenübertragungsmittel und 0,05 bis 2,0 Gew.
TIe. Initiator pro 100 Gew.TIe. des monomeren Methacrylatesters
besteht.
J. Zellstabilisator nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ζ
ei chnet, daß der monomere Methacrylatester Isobutylmethacrylat
ist.
4. Zellstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das monomere Methacrylat n-Butylmethacrylat
ist.
- 24 209851M098
5. Zellstabilisator nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ζ
ei chnet, daß Kettenübertragungsmittel und Lösungsmittel identisch sind.
6. Zellstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kettenübertragungsmittel eine
Verbindung mit vinylartig gebundenem Wasserstoff ist.
7. Zellstabilisator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kettenübertragungsmittel Dibutylmaleat
ist.
8. Zellstabilisator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kettenübertragungsmittel Dibutylfumarat
ist.
9. Zellstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das abtrennbare, polymere Material
eine Intrinsikviskosität, ~J~fiJy gemessen bei 300C in GHCl^
im Bereich von 0,05 bis 0,35 dl/g besitzt.
10. Zellstabilisator nach Anspruch 9, dadurch g- e k e η η zeichnet,
daß das abtrennbare, polymere Material nicht mehr als 50 Gew.% des Gesamtproduktes ausmacht.
11. Verwendung des Zellstabilisators nach einem der vorhergehenden
Ansprüche bei der Herstellung von Gegenständen aus geschäumtem Polyvinylchlorid mit feiner, gleichförmiger
Zellstruktur.
12. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus geschäumtem Polyvinylchlorid mit feiner, gleichförmiger Zellstruktur
durch Erhitzen einer Vorläufer- bzw, Ausgangsmasse,.dadurch
gekennz eichnet, daß als Masse ein schmelzbares Vxnylharz, Weichmacher und ein Zellstabilisator nach einem
der Ansprüche 1 bis 10 verwendet wird und die Masse auf Schmelztemperatur erhitzt wird.
20 9 85U 109 8
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellstabilisatorflüssigkeit,
bezogen auf die darin enthaltenen, aufgelösten .Feststoffe
in einer Menge von 0,05 bis 2,0 Gew.TIe. pro 100 Gew.TIe.
des schmelzbaren Vinylharzes verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgelösten Feststoffe eine
Intrinsikviskosität £~fi_J von 0,05 bis 0,35 ώ'/g, gemessen
bei 300O in CHCl3, besitzen.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch g e k e η η ζ
ei c h η et, daß als Stabilisatorlösung das
ReaktionEproäukt einer Vorlauferiaasse verwendet wird,
welche aus Isobutylmethacrylat als Methacrylatester,
Dibutylmaleat als Kettenübertragungsmittel, Dibenzoylperoxid
als Initiator und Benzin als Lösungsmittel besteht.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch g e k e η η -
ζ ei chnet, daß eine Vorläufermasse verwendet wird,
welche aus 100 Gew.TIe. Isobutylmethacrylat, 1,0 bis
Gew.TIe. Dibutylmaleat, 0,4 bis 10,0 Gew.TIe. Dibenzoylperoxid
und 100 bis 200 Gew.Tie. Benzin besteht.
17. Verfahren nac hAnspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorläufermasse verwendet wird,
welche aus 100 Gew.I1Ie. Isobutylmethacrylat, 15,6 Gew.TIe.
Dibutylmaleat, 9>0 Gew.TIe. Dibenzoylperoxid und 102 Gew.
TIe. Benzin besteht.
net, daß bis auf eine Temperatur oberhalb etwa 2600C
18. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichdaß
bis auf e,
erh.itat wird.
erh.itat wird.
- 26 2 09851/1098
19· Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorläufermasse verwendet wird, welche ein
schmelzbares Vinylharz umfaßt, das einen größeren Anteil. Streclsharz aufweist, und das Verschmelzen bei einer Temperatur
bis zu 288°G (55003?) während einer Zeitspanne "von nicht
mehr als 50 see durchgeführt wird.
- 27 209851/1098
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