DE222416C

DE222416C -

Info

Publication number: DE222416C
Application number: DENDAT222416D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In vielen Fällen werden die gezahnten Läufer elektrischer Maschinen mit offenen Nuten ausgeführt, so daß die vorbereitete Wicklung von oben eingelegt werden kann. Zum Festhalten der Wicklung werden die Nuten dann durch sogenannte Nutenkeile geschlossen. Wenn dabei eine breitere Übergangsfläche für den magnetischen Kraftfluß geschaffen werden soll, so daß er leichter durch den Luftspalt hindurchtritt, so werden Nutenkeile aus magnetischem Stoffe angewendet. Da derartige Nutenkeile immer die magnetische Streuung vergrößern, so muß ihr Querschnitt den besonderen Bedingungen des Falles angepaßt werden. Anderseits müssen die Nutenkeile einer bestimmten mechanischen Beanspruchung durch die Fliehkraft widerstehen, die beispielsweise bei Turbogeneratoren sehr erheblich ist.

Um nun die Nutenkeile sowohl den magnetischen wie den mechanischen Bedingungen entsprechend ausführen zu können und nicht die eine Bedingung der andern gegenüber bevorzugen zu müssen, werden die Nutenkeile nach vorliegender Erfindung aus zwei übereinander liegenden Teilen hergestellt. Der eine Teil, gewöhnlich der an der Wicklung liegende, wird aus nicht magnetischem Stoffe von solcher Festigkeit gewählt, daß er der mechanischen Beanspruchung sicher widersteht. Der andere Teil besteht aus magnetischem Stoffe und kann ebenfalls massiv oder geblättert ausgeführt sein. Die Dicke dieses zweiten Teiles wird hauptsächlich mit Rücksicht auf die gewünschten magnetischen Eigenschaften der Maschine gewählt, und eist in zweiter Linie mit Rücksicht auf die Festigkeit.

Um die Zuverlässigkeit des ganzen Nutenkeiles zu erhöhen, werden die beiden Teile zusammengenietet oder zusammengeschraubt. Wenn die Stoffe der beiden Keilteile beträchtlieh verschiedene Wärmeausdehnungskoeffizienten' haben, wird zweckmäßig der eine Teil, beispielsweise der äußere, aus einer Anzahl getrennter Stücke gebildet, die einzeln mit dem anderen Teile vernietet sind. Auch können beide Keilteile in kürzere, unter sich zusammengenietete Stücke von ungefähr gleicher Länge zerlegt werden, so daß der ganze Nutenkeil aus einer Anzahl kurzer Nutenkeile gebildet wird. Gewöhnlich wird aber vorzuziehen sein, den nicht magnetischen Teil aus einem Stücke herzustellen und den anderen Teil in Stücke zu zerlegen.

Die Figuren zeigen als Beispiele mehrere Ausführungsformen der zusammengesetzten Nutenkeile, die sowohl bei ganz offenen wie bei teilweise geschlossenen Nuten Anwendung finden können.

Fig. ι zeigt eine vollständig offene Nut s, deren Nutenkeil in die beiden Teile b und k zerlegt ist, wobei b beispielsweise aus Bronze, k aus Eisen bestehen kann. Die beiden massiv

angenommenen Teile werden durch Niete r zusammengehalten.

Fig. 2 zeigt eine halbgeschlossene Nut S₁

mit einem Nutenkeile, dessen beide Teile b₁ und k_x durch Ebenen senkrecht zur Achse des Läufers in Blätter zerlegt und durch Längsniete r_x zusammengehalten sind.

Fig. 3 zeigt, wie beispielsweise Keile nach Fig. ι aus dem früher angegebenen Grunde

ίο gegen die Wirkungen zu großer Verschiedenheit der Ausdehnungskoeffizienten geschützt werden könnten. Der untere Teil b ist durchlaufend, der obere Teil ist in einzelne Stücke k zerlegt, die durch Niete r mit b verbunden sind.

Die beschriebenen Nutenteile eignen sich namentlich für zylindrische Feldmagnete von Turbogeneratoren, bei denen besonderer Wert auf Festigkeit wegen der starken Fliehkraft der Wicklungen zu legen ist, während andere Rücksichten entfallen, die bei Formgebung zusammengesetzter Nutenkeile bekannter Art maßgebend sind. Die vorliegende Keilform

vereinigt einfache und billige Herstellung mit großer Festigkeit, erlaubt aber trotzdem, fast 25 ohne jede Rücksicht auf alle anderen Verhältnisse, den magnetischen Widerstand nach Maßgabe der jeweiligen Anforderungen zu bestimmen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Nutenkeil für gezahnte Läufer elektrischer Maschinen, der parallel zur Welle in zwei Teile aus Stoffen von verschiedenen magnetischen Eigenschaften zerlegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Teile durch gleichmäßig dicke, flache, radial übereinander liegende Keilstücke, deren Flachseiten der Tangentialebene an dem Läufer parallel sind, gebildet werden.

2. Nutenkeil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer oder beide Teile zum Ausgleiche der verschiedenen Wärmeausdehnung durch Querteilung in mehrere Stücke zerlegt sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in der reIchsdruckereI.