DE2223937A1 - Kalthaertende elastomere abdruckmasse, insbesondere fuer zahnaertzliche zwecke - Google Patents
Kalthaertende elastomere abdruckmasse, insbesondere fuer zahnaertzliche zweckeInfo
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Description
PATENTA N WALTE 22^3937
R. SPLANEMANN dipl-chem: dr. B. REITZNER - dipl-ins. J. RIQHTER
' Neuer Wall IO
Telefon (0411) 34 00 45 Telegramme: Inventius Hamburg
Un,.r.Akt.= 2856-1-
ihr z.ich.n: Pat ent anme ldung
A. Kettenbach, Fabrik chemischer Erzeugnisse
- Dentalspezialitäten-, Eschenburg-Wissenbach/Dillkreis
Kalthärtende elastomere Abdruckmassen insbesondere für zahnärztliche Zwecke
Zur Herstellung prothetischer Arbeiten wird ein Modell benötigt, das in der Weise erhalten wird,
daß der Zahnarzt einen mit einer weichen Abdruckmasse gefüllten Abdrucklöffel in den Mund des
Patienten einführt und diesen nach erfolgtem Abdruck·
und nach Erhäten der Abdruckmasse wieder herausnimmt. Die Hohlform des Abdruckes wird dann
anschließend mit einer Modellmasse ausgegossen. Nach dem Erhärten der Modellmasse wird der Abdruck-
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Konten: Deutsche Bank AG, Hamburg, Konfo-Nr. 7/02456 ." Postscheck: Hamburg 120155
löffel mit der Abdruckmasse abgehoben und somit das Modell erhalten, auf dem die prothetischen
Arbeiten ausgeführt werden.
In Anpassung an die Vielfalt der prothetischen Aufgaben gibt es zahlreiche Abdruckmethoden, Abdruckmaterialien
und Modellmaterialien. So sind neben den sogenannten Stentsabdrücken auf der Basis
thermoplastischer Massen Alginat-Abdruckmassen und
Abdrücke unter Verwendung von Silikonen bekannt. Derartige Silikon-Abformmassen bestehen beispielsweise
aus den sogenannten Basispasten, aus Polymethylsiloxanen, gegebenenfalls einem Weichmacher sowie
Füll- und Farbstoffen und einem Härter aus Dibutylzinndilaurat oder -dioktoat bzw. Polyäthyl- oder Polymethyl
silikat.
Gegenüber den bekannten Abdruckmassen, die bis auf einige noch fehlende Eigenschaften schon gute Abdruckergebnisse
liefern., ist es Aufgabe der Erfindung, eine kalthärtende elastomere Abdruckmasse zu schaffen,
deren besondere Eigenschaften folgende sind:
1. Gipsfreundlichkeit im Sinne guter Detailwiedergabe am Gipsmodell,
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2. gutes ausreichend lange erhaltenes Fließvermögen
und damit hohe GenauigkeJ t der Reliefabformung. ·
3'.'Geringfügige, in der Praxis kaum feststellbare
Schrumpfung während, des Vernetzungsvor- .
ganges unter allmählicher Ausbildung hoher innerer Steifigkeit - auch über längere Zeit- .
räume bleibend,
4. bei Räumtemperatur langsam anlaufende, bei ..:
37° schnelleintretende Aushärtung, . -
>. gut nach Wunsch einstellbare Dehnung und
Reißfestigkeit, ■ .
6. verringerte Grenzflächenspannung gegen feuchte Medien und damit Erleichterung der"
Reliefwiedergabe der Zähne und Schleimhäute, ■'
7. anfängliche, im Entnalimezei'traum geringere im
späteren Zeitraum -ier Gipsmodellhers teilung
erhöhte Shorehärte. Dadurch für den Patienten
Fiefahrfreie Entnahme des Abdrucks einerseits
und'andererseits wegen der hohen Endshore! j arte
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formgetreue Wiedergabe des Gipsmodells,
8. kaum merklicher, eher sympathischer Geruch und Geschmack der frischen Anmisehung der
Abdruckmassen,
9,. gute .Schleimhautverträglichkeit, die ohne
weiteres eine mehrfache Abdrueknahme innerhalb einer Stunde zuläßt,
Ίο, Vernetzer und Beschleuniger liegen in einer Härtermischung gemeinsam vor,
^* weiche Eydroiyserüekstände der Härtermasse
entstehen, wenn sie längere Zeit in unverschlossenem Gebinde (Tube, Dose) mit Luft
in Berührung kommen, wodurch die Entnahmeöffnung wieder leicht zu reinigen ist,
12. günstiges Mischungsverhältnis zwischen Basispaste und Härtermasse, wodurch das schnelle,
aber auch homogene Anspateln der Abdruckmasse sehr erleichtert wird und grobe Fehler im
Mischungsverhältnis ausgeschlossen werden,
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13. das Gemisch ist zunächst niederviskos "und
der Vorgang des Anmischens damit sehr erleichtert,
die leicht erreichbare pastenartige Konsistenz d-es Hart er s und seine niedrige Viskosität
ermöglichen den Einsatz einfacher Dosier- und Misehgeräte zur Zubereitung der Abdruckma.^
■ 15. mehrere Schichten der Abdruckmasse im Sinne
eines zahnärztlichen Doppelabdrucks übereinander gehärtet, haften gut zusammen,
16. die Eigenart des Härters erlaubt es , Abdruckmassen
mit besonders niedriger bleibender Deformation herzustellen,
17. wenn eine beschleunigte Abbindung gewünscht wird, kann die Härtermenge in Grenzen erhöht werden,
ohne daß zugleich die Abdruckmasse ungünstige Eigenschaften bekommt, beispielswexse erhöhte
Shorehärte, Brüchigkeit u.dgl.
Kalthärtende elastomere Abdruckmassen, insbesondere für zahnärztliche Zwecke mit den voranstehend aufgeführten
Eigenschaften werden erhalten, wenn man gemäß'der
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SAD ORIGINAL
Erfindung vornehm!Loh Polydimethylsiloxane zusammen
mit einem Härter, bestehend aus einem Beschleuniger vom Typ organischer Zirmderivate, beispielsweise
Dibutylzirindilaurat, und einem Vernetzer, bestehend aus
organischen Misch-Silikaten mit langkettigen Polyäther-Estergruppen,
die sich von einwertigen Alkoholen ableiten, und kurzkettigen Alkoxigruppen, beispielsweis
Triäthoxi-Butoxipolyäthoxisiloxan, zurReaktion brir.p .
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß die so erhaltenen Abdruckmassen in der Praxis hervorragend
verwendbar und ökonomisch im Gebrauch sind. Das könntnicht vorhergesehen werden, weil der Einfluß langkettiger
Polyäthergruppen auf die übrigen Liganden im Silikatmolekül des Vernetzers normalerweise erheblich
ist und die Härtegeschwindigkeitkeit verzögert werden könnte. Zudem mußte mit störender Abspaltung des
polymeren Ätheralkohols gerechnet w.erden.
Als Polysiloxane mit bifunktioneller Natur können für die Herstellung der kalthärtenden elastomeren
Abdruckmasse Polydimethylsiloxane, jedoch auch Polydiphenyl- und Polydiäthylsiloxane verwendet werden.
Als organische Zinnderivate können das Dibutylzinnlaurat oder das entsprechende Dioctat zur Anwendung gelangen.
Der Vernetzer leitet sich einerseits ab von einem organischen Silikat, wie Tetraäthylsilikat, Polymethoxisiloxan
oder Mischsilikaten, andererseits von höhermole-
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8AD OWQiNAl.
— ν —
kular"r,,' einwertigen Älheralkoholen, wie beispielsweise
Athoxipaiy:ithyienglykole oder A'thoxipolypropylenglykol' η
als Ausgangsprodukte,, Die Struktur der beanspruchten organischen Silikate läßt sich aus den folgenden allgemeinen Formeln entnehmen: .
^9Α χ sowie ρ ftS ,^OR
R2O^ OR4 2 / \
R3O ' OR4
itp R0, B* können sein Methyl- und/oder Äthylgruppen
R7, und E^, können sein" z,B,i -CHp -GHp ~ 0
(GH, bis C4H9) oder ,
M ^H η /Η
0-C - O - CH0- C-O λ,ν^Λ - CH2 - c '·
2 VCH XCH VCH
Der für die kalthärtende elastomere Abdruckmasse verwendete Härter ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
niedermolekulares Silikat durch partielle Umesterung nach aii sich bekannten Methoden unter Verwendung an sich
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bekannter Katalysatoren mit einem hochmolekularen, einwertigen Poiyätheralkohol in einen Misehester
übergeführt wird, der unter Zusatz den Beschleunigers,
beispielsweise Dibutylzinndilaurat, in den gebrauchsfertigen Zustand übergeführt wird. Dieser Härter kann
mit versteifenden Komponenten bekannter Art versetzt sein, die ihm pastenartige Konsistenz verleihen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht au η die Möglichkeit, Siliciumtetrachlorid mit einem Gemisch
aus niedermolekularen Alkoholen und hochmolekularen Polyätheralkoholen zu versetzen.
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SAD ORIGINAL
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung von kalthärtenden elastomeren Abdruckmassen.'
Beisp
Herst
Herst
ellung des Härters
660 g eines monofunktionellen Polyalkylenglykolbutyläters mit einer OH Zahl von 41 werden durch Entgasung
bei 0,1 Torr unter Erhitzeri wasserfrei gemacht. Aus
3 g Kaliumhydroxid gelöst in 200 g wasserfreiem Methanol und 2,500 kg Tetramethylsilikat wird unter
Erwärmung eine Suspension von Kaiiumsilikaten hergestellt, In diese Suspension wird der entgaste Polyäther gegeben
und die Mischung eine Stunde am Rückfluß erhitzt. Danach wird mit einer gut trennenden Kolonne das Methanol
abdestilliert bis die Umesterung beendet ist. Nach dem Abkühlen kann das Sediment durch Zentrifugieren abgetrennt
werden. Anschließend wird das überschüssige Tetramethylsilikat im Vakuum unter . ständigem Rühren
des Rückstandes vollkommen abdestilliert. Die Temperatur sollte dabei möglichst niedrig bleiben. Man erhält
einen dickflüssigen dunkelgelb gefärbten Rückstand. Je nach den Eigenschaften des Härters wird der Rückstand
mit wechselnden Mengen - z.B. 0,5 % - Dibutylzinndilaurat versetzt und ist in dieser Form gebrauchsfertig. Durch
Zugabe von wenigen Prozenten von z.B. Tetraäthylsilikat oder Polymethylsilikaten kann man die Härteeigenschaften weiterhin beeinflussen.
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- 1ο -
Herstellung kalthärtender Abdruckmassen -
a) 1o g einer Paste aus 35 % eines Dimethylpolysiloxanes
mit der Viskosität von cp 20 000 und 65 % Quarzmehl werden mit 0,8 g eines Härters, der in beschriebener
Weise hergestellt wurde, angespatelt. Das
Produkt ist in kurzer Zeit ausvulkanisiert, hat elastische Eigenschaften und eine hohe Shore-Härte.
b) 10 g einer Paste aus 35 % eines Dimethylpolysiloxanes ■it der Viskosität cp 12 000 und Gipspulver werden
mit 0,8 g eines Härters wie oben beschrieben angespatelt. Das Vulkanisat hat elastische Eigenschaften,
seine Shore-Härte beträgt ca. 35·
c) 10 g einer Paste aus 35 % eines Dimethylpolysiloxanes mit der Viskosität cp 12 000 und Quarzmehl werden
mit 0,8 g des Harters vermischt. Nach Beendigung
der Vulkanisation hat das elastische Vulkanisat die Shore-Härte von 58.
d) Verwendet man bei gleicher Pasten-Mischung wie
in Beispiel c) 1,0 g Härter, so beträgt die Shore-Härte 57.
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e) Verwendet man "bei gleicher Pasten-Mischung
0,6 g Härter, so hat das Vulkanisat die . Shore-Härte 59.
f) 10 g einer Paste aus Quarzmehl, enthaltend 6 % Dimethylpolysiloxan cp 12 000 und
29 % Dimethylpolysiloxan cp 1000 werden wie üblich mit insgesamt 0,8 g des Härters, dem vorher
noch 3 % Tetraäthylsilikat und 2 % Polymethylsilikat
beigemischt wurden, angespatelt. 10 min. nach Beendigung der Vulkanisation hat das Elastomer die
Shore-Härte 48, nach 16 Stunden bei Raumtemperatur die Shore-Härte 57 angenommen. Wird anstelle von
insgesamt 0,8 g Härtermischung 0,6 g angespatelt, so wird 10 min.nach Ausvulkanisation die Shore-Härte
47 gemessen, nach 16 Stunden ist die Shore-Härte auf den konstanten Wert 55 angestiegen.
Patentansprüche:
0 9 8 4 9/105
Claims (9)
1. Kalthärtende elastomere Abdruckmasse, insbesondere
für zahnärztliche Zwecke, gekennzeichnet durch ein aus bifunktionellen Polysiloxanen und einem Härter
bestehenden Produkt, der aus einem Beschleuniger vom Typ organischer Zinnderivate und einem Vernetzer
hergestellt ist, der aus organischen Misch-Silikaten mit langkettigen Polyäther-Estergruppen,
die von einwertigen Alkoholen abgeleitet sind, und kurzkettigen Alkoxigruppen besteht.
2. Abdruckmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das organische Silikat von hohermolekularen einwertigen Ätheralkoholen und niedermolekularen Alkoholen
abgeleitet ist.
3. Abdruckmasse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hochmolekulare silikatisch gebundenen
Anteile mitvernetzt sind.
4. Abdruckmasse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß den Polysiloxanen des Gemisches und/ oder dem Härter Füll- und/oder Farbstoffe beigefügt
sind.
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5. Abdruckmasse nach Anspruch 1 "bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als bifunktionelle Polysiloxane Polydimethylsiloxane, Polydiphenyl- oder
Polydiäthylsiloxane verwendet werden.
6. Abdruckmasse nach Anspruch T bis 5» dadurch gekennzeichnet,
daß als organische Zinnderivate, wie Dibutylζinndilaurat od.dgl., das entsprechende
Dioctat oder ähnliche metallorganische Stoffe als Beschleuniger verwendet werden.
7. Abdruckmasse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Di- bzw. Triäthoxi-, Di- oder Trimethoxialkoxipolyäthoxisiloxane
und deren Derivate verwendet werden.
8. Abdruckmasse nach Anspruch Λ bis 7» dadurch gekenn- ■
zeichnet, daß ein Härter verwendet wird, der durch partielle Umesterung eines niedermolekularen Silikats
unter Verwendung an sich bekannter Katalysatoren mit einem hochmolekularen, einwertigen Polyätheralkohol
in einen Mischester überführbar ist, der durch Zusatz des Beschleunigers in den gebrauchsfertigen Zustand
überführbar ist.
9. Abdruckmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Seaktionsprodukt aus Siliciumtetrachlorid mit
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einem Gemisch aus niedermolekularen Alkoholen und hochmolekularen Polyätheralkoholen verwendet
wird.
309S43/1ÖS4
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