DE2221823C3 - Verfahren und Einrichtung zur Kontrolle von Uran-Anreicherungsan- - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Kontrolle von Uran-Anreicherungsan-Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Kontrolle des Betriebs von Uran-Anreicherungsanlagen,
in denen das Uran in Form von gasförmigen Verbindungen verarbeitet wird.
Derartige Anlagen dienen dazu, ein gegenüber der natürlichen Isotopen-Zusammensetzung an Uran 235
angereichertes Produkt herzustellen. Dabei soll im Verbund mit anderen Kontrollmaßnahmen wie Mengenbilanz,
Durchsatzmessungen, chemischen Analysen etc. auch der Anreicherungsgrad des Arbeitsgases
an bestimmten Anlagestellen kontrolliert werden.
Zur Identifizierung der Zusammensetzung von Uran-Isotopengemischen gibt es eine Reihe von Methoden;
am gebräuchlichsten ist die Anwendung der Massenspektrometrie. Allerdings sind Massenspektrometer
sehr empfindliche Geräte, die nur von qualifiziertem Personal bedient werden sollen und die für
eine Routineüberwachung nicht ohne weiteres geeignet sind.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Überwachung des
Anreicherungsgrads und der Verweilzeit des die Anlage bzw. bestimmte Anlageteile durchströmenden
Arbeitsgases anzugeben, das vor alem betriebs- und fälschungssicher ist,
Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe schlägt Vor, an einer oder mehreren Stellen der Anlage das
Verfahrensgas UF6 und/oder seine Folgeprodukte in
kleiner Menge mittels Auffänger (z, B, gekühlte FIa^
chen oder Filter) abzuscheiden, diese Aüffaiig^Pfodukte hinsichtlich ihrer radioaktiven Strahlung zu
analysieren und die Analysenergebnisse zur Identifizierung des die Auffangstellen passierenden Gases
heranzuziehen. Die abgeschiedenen Proben enthalten je nach Isotopen-Zusammensetzung des Verfahrensgases und der Verweilzeit in der Anlage auf Grund
der natürlichen Radioaktivität des UF,, mehr oder weniger
große Mengen an Folgeprodukten (Th 231, Th 234). Zur Identifizierung des an den Abscheidrstellen
niedergeschlagenen Materials verwendet man zweckmäßigerweise die y-Spektren der durchweg radioaktiven
Substanzen, wobei sich besonders die bei ca. 3ü keV liegende y-Linie des Thoriums 231 und die 63
keV- bzw. 92 keV-Linien des Thoriums 234 sowie
• 5 die 184 keV-Linie des Urans 235 eignen.
Zur Durchführung dieser Verfahren werden an den
Auffang- bzw. Abscheidestellen (gekühlte Flächen für das gesamte Verfahrensgas; Filter für die nichtgasförmigen
Folgeprodukte des UF6) z. B. NaJ-Detektoren oder Halbleiter-Detektoren mit nachgeschalteten Impulshöhen-Analysatoren
(Vielkanal-Analysatoren) angebracht.
In den beiliegenden Diagrammen sind die mit einem NaJ-Detektor aufgenommenen y-Spektren A
-^ und B von zwei UF6-Chargen mit natürlicher Isotopenzusammensetzung
dargestellt. Das Spektrum A gehört zu einer frisch destillierten Charge mit relativ
geringen Anteilen von Folgeprodukten, das Spektrum B zu einer älteren Charge, die sich bereits im
!0 radioaktiven Gleichgewicht befindet und mit Folgeprodukten
gesättigt ist. Hierbei entsprechen die Ziffern 1 bis 5 folgenden y-Linien:
1. 22- 30keV(Th231)
2. 63keV(Th234)
if 3. 92 keV (Th 234)
if 3. 92 keV (Th 234)
4. 143 keV(U 235)
5. 184keV(U 235)
Auf den Ordinaten sind die relativen Intensitäten (Impulshöhen) aufgetragen. Vergleicht man die
Spektren A und B miteinander, si j fällt auf, daß die
Linien 1, 2 und 3 um so deutlicher relativ zu 4 und 5 in Erscheinung treten, je ältei die Probe ist. Das
heißt innerhalb der Sättigungszeit von ca. 28 Tagen (s. »Nuclear Chemical Engineering« v. M. Benedict
und Th. H. Pigford, Mac Gaw-Hill Book Company, Inc. 1957, Seite 133» können die Linien 1, 2 und 3
zur Altersbestimmung und damit zur Kontrolle der Verweilzeit der Charge in der Anlage herangezogen
werden. Wird die Anreicherungsanlage an der Ein-
.50 speisestelle für das Arbeitsgas und am Ausgang bzw. an weiteren Stellen innerhalb der Anlage mit Niederschlagsmeßstellen
gemäß der Erfindung ausgerüstet, se kann bei vorgegebenen Betriebsdaten wie z. IJ.
Durchsatzmengen, Betriebsstunden etc. durch Vergleich der Meßergebnisse von mehreren Meßstellen
auf etwaige Unregelmäßigkeiten geschlossen werden. Wie aus der Kurve C (A. v. B ac ck mann, 1966)
hervorgeht, die das /Spektrum von hochangereichertem Uran mit ca. 93% U 2.15 zeigt, steigt mit
zunehmender Anreicherung des Arbeitsgases an U 235 auch die Linie 1 (Th 231) im Verhältnis zu den
anderen Linien an< Dies gestattet eine sehr einfache
Kontrolle des Anreicherüngsgrades bzw- die Feststellung von Abweichungen gegenüber vorgegebenen
Betriebswerten.
Neben der einfachen Handhabung bietet die erfindungsgemäße Übcrwachuiigsmethode auch die Möglichkeit
der sogenannten »history control«, el, h. man
kann durch die y-spektrometrische Ausmessung der mit Spuren von Thoriutrifluorid beaufschlagten Filter
auch noch nachträglich, z. B. hei abgeschaltetem Betrieb, fälschungssicher feststellen, welche Isotopenzusammensetzung
das Arbeitsgas beim Durchströmen des Filters gehabt hat. Die Auswertung der y-Spektren
erfolgt in an sich bekannter Weise mit Hilfe von Eichkurven und unter Berücksichtigung der Zerfallsgleichungen für die Uranisotope und deren Tochterprodukte.
Literatur
A. v. Baeckmann: »Bestimmung des U-235-Gehalts
in abgesichertem oder schwach angereichertem
Uran durch y-Spektrornetrie«.
OfK Karlsruhe-,Externer Bericht 10/ nft-1, November
1966 ilnstitut für Radiochemie),
Weitere Literatur zur Gamnna-Spektroskopie von Uran, insbesondere mit Halbleiterdetektoren:
l.C. E. Crouthamel: »Applied Gamma-Ray Spektrometry«, 2. Auflage, Seite 648, Pergamon Press 1970.
l.C. E. Crouthamel: »Applied Gamma-Ray Spektrometry«, 2. Auflage, Seite 648, Pergamon Press 1970.
2. J. Wolff: »Einige Anwendungsmöglichkeiten der hochauflösenden Gammaspektroskopie zur
Spaltstoff bestimmung«.
GfK Karlsruhe; Externer Bericht 4/71-33, März (Institut für Neutronenphysik und Reaktortechnik).
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Kontrolle des Betriebs von LJran-Anreicherungsanlagen, in denen gasförmige
Uranverbindungen verarbeitet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß man an einer oder mehreren Stellen der Anlage das Verfahrensgas und/
oder seine Folgeprodukte in geringen Teilmengen abscheidet, diese Abscheidungen hinsichtlich ihrer
radioaktiven Strahlung analysiert und die Analysenergebnisse zur Identifizierung des die Abscheidestellen
passierenden Urans heranzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die y-Spektren der an den Abscheidestellen
niedergeschlagenen Thorium-Tochterprodukte des Urans aufgenommen und miteinander verglichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die 30 keV-Linie des Thoriums
231, die 63 VreV bzw. 92 ke V-Linien des Thoriums
234 sowie die i84 keV-Linie des Urans 235 miteinander
verglichen werden und an Hand dieser Linienverhältnisse die Konzentration des U 235
und die Verweilzeit des Uran-Isotopengemischs in der Anlage ermittelt werden.
4. Einrichtung zur Durchführung der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abscheidestellen mit Filtern und/oder Kühlfallen ausgerüstet sind, in die
Strahlenmeßsonden, z. B. NaJ-Detektoren, mit nachgeschalU tem Vielkanalanalysator hineinragen.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722221823 DE2221823C3 (de) | 1972-05-04 | 1972-05-04 | Verfahren und Einrichtung zur Kontrolle von Uran-Anreicherungsan- |
NL7302682A NL7302682A (de) | 1972-05-04 | 1973-02-27 | |
GB2098473A GB1407884A (en) | 1972-05-04 | 1973-05-03 | Method and apparatus for controlling or monitoring the operation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722221823 DE2221823C3 (de) | 1972-05-04 | 1972-05-04 | Verfahren und Einrichtung zur Kontrolle von Uran-Anreicherungsan- |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2221823A1 DE2221823A1 (de) | 1973-11-15 |
DE2221823B2 DE2221823B2 (de) | 1978-02-23 |
DE2221823C3 true DE2221823C3 (de) | 1978-10-19 |
Family
ID=5844037
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722221823 Expired DE2221823C3 (de) | 1972-05-04 | 1972-05-04 | Verfahren und Einrichtung zur Kontrolle von Uran-Anreicherungsan- |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2221823C3 (de) |
GB (1) | GB1407884A (de) |
NL (1) | NL7302682A (de) |
-
1972
- 1972-05-04 DE DE19722221823 patent/DE2221823C3/de not_active Expired
-
1973
- 1973-02-27 NL NL7302682A patent/NL7302682A/xx not_active Application Discontinuation
- 1973-05-03 GB GB2098473A patent/GB1407884A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1407884A (en) | 1975-10-01 |
DE2221823B2 (de) | 1978-02-23 |
DE2221823A1 (de) | 1973-11-15 |
NL7302682A (de) | 1973-11-06 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: URANIT GMBH, 5170 JUELICH, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |