DE2216625B1 - Ungebrannte, feuerteste, basische Steine und Massen - Google Patents
Ungebrannte, feuerteste, basische Steine und MassenInfo
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Description
mitunter aber sehr schlechte Haltbarkeiten ergab. Es wurde nun durch Untersuchungen festgestellt, daß
ein Zusatz von 2,0 bis 2,5% Ruß,*der im allgemeinen maximal in basische feuerfeste Steine eingebracht
werden kann, nur in besonderen Fällen eine Erhöhung der Lebensdauer von Steinen, vor allem im Konverter,
zur Folge hat. Es wurde ferner festgestellt, daß der Fe2O3-Gehalt des feuerfesten Materials für die tragbare
Menge an Ruß bzw. ganz allgemein an elementarem Kohlenstoff von entscheidender Bedeutung ist und es
daher erforderlich ist, die Menge an Ruß bzw. elementarem Kohlenstoff in Abhängigkeit vom Fe2O3-Gehalt
des feuerfesten Materials einzuregeln. Demnach betrifft die Erfindung ungebrannte, feuerfeste, basische
Steine und Massen aus Magnesia, gesintertem oder geschmolzenem Dolomit oder Kalk bzw. deren
Mischungen mit einem kohlenstoffhaltigen Bindemittel und einem Zusatz von elementarem Kohlenstoff,
welche dadurch gekeu zeichnet sind, daß sie, bezogen auf das basische, feuerfeste Material, bei einem
Fe,O3-Gehalt von unter 0,5% maximal 1,5% elementaren
Kohlenstoff, bei einem Fe2O3-Gehalt von 0,5 bis
2,5% nicht über 1,75% elementaren Kohlenstoff, bei einem Fe2O3-Gehalt von über 2,5 bis 4,5% höchstens
2,0% elementaren Kohlenstoff und bei einem Fe2O3-Gehalt
von über 4,5% nicht mehr als 2,5% elementaren Kohlenstoff enthalten. Die feuerfesten Stoffe
Magnesia, Dolomit und Kalk können in gesinterter oder geschmolzener Form vorliegen.
Das Verfahren gemäij der Erfindung zur Herstellung solcher ungebrannten Steine unü Mass η, bei welchem
das feuerfeste Material mit derr. kohlenstoffhaltigen Bindemittel und dem elementaren Kc lenstoff vermischt
wird und die Mischungen gewünschtenfalls zn Steinen verformt werden, besteht in seinem Wesen
darin, daß die Menge des elementaren Kohlenstoffs in Abhängigkeit vom Fe2O3-Gehalt des feuerfesten
Materials so bemessen wird, daß bei einem Fe2O3-Gehalt
von unter 0,5% maximal 1,5%, bei einem Fe2O3-Gehalt von 0,5 bis 2,5% nicht über 1,75%, bei
einem Fe2O3-Gehalt von über 2,5 bis 4,5% höchstens
2,0% und bei einem Fe2O3-Gehalt von über 4,5%
nicht mehr als 2,5% elementarer Kohlenstoff, bezogen auf das feuerfeste Material, verwendet werden.
Vorzugsweise wird der elementare Kohlenstoff bei einem Fe2O3-Gehalt des feuerfesten Materials von
unter 0,5% in einer Menge von 1,0%, bei einem Fe2O3-Gehalt von 0,5 bis 2,5% in einer Menge von
1,25%, bei einem Fe2O3-Gehalt von über 2,5 bis 4,5%
in einer Menge von 1,5% und bei einem Fe2O3-Gehalt
von über 4,5 % in einer Menge von 2,0% verwendet.
Als elementarer Kohlenstoff wird vor allem Ruß verwendet, doch können z. B. auch feingemahlener
Koks, Petrolkoks, Elektrodenkohle oder Graphit eingesetzt werden. Das Einbringen des elementaren
Kohlenstoffs ir. die feuerfeste Mischung erfolgt am besten durch gemeinsames Vormahlen oder gemeinsames
Vormischen mit dem Feinanteil des feuerfesten Materials oder einfach durch Einbringen in die Mischeinrichtung,
in der das Vermischen sämtlicher Bestandteile erfolgt.
Im folgenden werden Versuchsergebnisse wiedergegeben, die mit Steinen mit verschiedenen Fe2O3-Gehalten
erhalten wurden. Als feuerfestes Material wurden sechs Sorten von Sintermagnesia folgender
Zusammensetzung (I bis VI) verwendet:
ίο SiO,
Fe2O3
AuO3
CaO
MgO
Glühverlust .
1 | H | III | IV | V |
(°/o) | (1Yn) | (Vo) | (%) | (7o) |
0,3 | 0,6 | 0.7 | 0,8 | 1,1 |
5,7 | 4,1 | 3,3 | 2,0 | 0,45 |
0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,1 | 0.05 |
2,3 | 2,3 | 2,3 | 2,2 | 2,1 |
91,3 | 92,6 | 93,3 | 94,7 | 96.2 |
0,2 | 0,2 | 0.2 | 0,2 | 0,10 |
1,5
94,5
0,16
94,5
0,16
Aus diesen sechs Magnesiasorten I bis VI wurden je acht Steine mit einem Gehalt von 5% Teer und
verschiedenen Rußgehalten, und zwar jeweils einem Rußgehalt von 0,0%, 0,5%, 1,0%, 1,25%, 1,5%,
1,75%, 2,0% und 2,5%, hergestellt. Diese 48 Steine wurden dann unter Anwendung des sogenannten
OSM-Testes (Oxygen-Steel-Making-Test), der eine Prüfungsmethode darstellt, bei der die Beanspruchung
der Steine durch Schlaokenan griff und Temperaturangriff
weitgehend der Beanspruchung in einem Sauerstoffblaskonverter entspricht, untersucht. Zu
diesem Zweck wurden die Steine in einen Kleinkonverter eingebaut, in welchem dann hintereinander
acht Chargen von je 20 kg flüssigem Roheisen mit Sauerstoff verblasen wurden. Anschließend wurden die
Steine ausgebaut, senkrecht zu der feuerseitigen, also der dem Ofeninneren zu gelegenen Fläche, in der Mitte
durchgeschnitten und entlang der Schnittfläche chemisch und mikroskopisch untersucht. Auf diese Weise
lassen sich alle Veränderungen feststellen, die durch die Prüfungsbeanspruchung in der Sixv.ktur und der
Zusammensetzung der Steine in Richtung von der heißen zur kalten Steinfläche entstanden sind.
Es wurden dabei folgende Ergebnisse erhalten:
Bei den Steinen aus der Magnesiasorte I konnte bei
Zusatz von Ruß bis zu einer Menge von 2,5% keine Rißbildung beobachtet werden, das Optimum des
Rußzusatzes liegt bei 2 bis 2,3%.
Bei den Steinen aus der Magnesia II und III ergab ein Zusatz von bis zu 2,0% Ruß noch keine Bildung
von Rissen, bei Zusätzen von über 2% Ruß bildeten sich zunehmend Risse aus. Eine Rußmenge von 1,5%
ist in diesem Fall am günstigsten.
Die Steine aus der Magnesia IV zeigten bei Rußzusätzen bis zu 1,75% keine Rißbildungen, während bei
Zusätzen von über 1,75% solche immer mehr in Erscheinung treten.
Bei den Steinen aus der Magnesia V und VI ist bereits bei einem Zusatz von etwas über 1,5% Ruß
eine Bildung von Sprüngen zu beobachten, das Optimum des Zusatzes an Ruß liegt bei diesen Steinen bei 1,0%·
Aus den hier angeführten und zahlreichen weiteren Untersuchungen ergibt sich für den Rußzusatz im
Zusammenhang mit dem Eisengehalt des feuerfesten Materials folgendes Bild:
Fe2O3
Ruß .
Ruß .
0 bis 0,5% | 0,5 bis 2,5% | 2,5 bis 4,5% | >4,5% |
1,0% | 1,25% | 1,5% | 2,0% |
1,5% | 1,75% | 2,0% | 2,5% |
vorzugsweise
maximal
maximal
Genau die gleichen Ergebnisse werden im Falle zusätzen mit den Magnesiasorten I bis VI in Form
von Steinen aus geschmolzener Magnesia der oben mit von Sinter- oder Schmelzmagnesia erzielt.
I bis VI bezeichneten Zusammensetzung erhalten, wenn Eine weitere Bestätigung der der Erfindung zu-
5% Teer oder 5% Pech mit den angeführten Ruß- gründe liegenden Regef ergibt sich bei Verwendung
zusätzen verwendet werden. Ferner werden die gleichen 5 von Mischungen von Magnesia mit Dolomit und'oder
Ergebnisse bei Verwendung von 3°/o Teer, 3% Hart- Kristallkalk,
pech oder 4% Bitumen und den angegebenen Ruß-
pech oder 4% Bitumen und den angegebenen Ruß-
Claims (4)
1. Ungebrannte, feuerfeste, basische Steine und 5 nur für den Zusammenhang und die Festigkeit der
Massen aus Magnesia, gesintertem oder ee- Steine von Bedeutung ist, sondern auch, und dies ist
schmolzenem Dolomit oder Kalk oder deren besonders wesentlich, eine schlackenabweisende Wir-Mischungen
mit einem kohlenstoffhaltigen Binde- kung hervorruft. Im Endergebnis wird dadurch die
mittel und einem Zusatz von elementarem Kohlen- Lebensdauer solcher Steine, insbesondere in sauerstoffstoff,
dadurch gekennzeichnet, daßi° geblasenen Konvertern, z. B. LD-Konvertern, wesentsie,
bezogen auf das basische, feuerfeste Material, lieh erhöht.
bei einem Fe,O3-Gehalt von unter 0,5% maximal Auf Grund dieses Umstandes war man bisher
1,5% elementaren Kohlenstoff, bei einem FcO3- bestrebt, möglichst kohlenstoffreiche Bindemittel zu
Gehalt von 0,5 bis 2,5 % nicht über 1,75 % elemen- verwenden, und man ist schließlich sogar dazu übertaren
Kohlenstoff bei einem Fe„O3-Gehalt von »5 gegangen, den Stein mischungen auch noch festen Kohüber
2,5 bis 4,5% höchstens 2,0% elementaren lenstoff zuzusetzen, m einen möglichst hohen Anteil
Kohlenstoff, und bei einem Fe2O3-GeImIt von über an Restkohlenstof. in den Steinen zu emichen.
4,5 °/0 nicht mehr als 2,5% elementaren Kohlen- Beispielsweise kann hier ein Verfahren zur Herstellung
stoff enthalten. von widerstandsfähigen Werkstoffen hoher Erosions-
2. Verfahren zur Herstellung ungebrannter, *° und Splitterfestigkeit durch Mischen von gebranntem
feuerfester, basischer Steine und Massen nach Dolomit und Magnesia, Teer und Graphit und anAnspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß als vom schließendes Brennen der Mischung erwähnt werden,
Fe2O3-GeImIt des feuerfesten Materials abhängiger bei welchem 100 Teilen eines Gemisches von gebrann-Zusatz
von elementarem Kohlenstoff bei einem tem Dolomit und Magnesia, das ein Gewichtsverhältnis
Fe2O3-Gehalt von unter 0,5% maximal 1,5%, a5 MgO/CaO von 2 bis 7 aufweist, 5 bis 10 Teile Teer
bei einem Fe2O3-GeImIt von 0,5 bis 2,5% nicht und 2 bis 10 Teile Graphit zugesetzt werden und dann
über 1,75%, bei einem Fe2O3-GeImIt von über das Gemisch 18 bis 25 Stunden lang bei einer Tem-2,5
bis 4,5% höchstens 2,0% und bei einem peratur von 300 bis 45O0C getempert wird (öster-Fe2O„-Gehalt
von über 4,5% nicht mehr als reichische Patentschrift 252 102). Die verwendete 2,5% elementarer Kohlenstoff, bezogen auf das 3° Magnesia kann dabei einen Fe2O3-GeImIt von 1.99%,
feuerfeste Material, verwendet werden. der gebrannte Dolomit einen Fe2O3-GeImIt von 5,36° 0
3. Verf ihren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- haben. Im Zusammenhang mit dem Fe2O3-GeImIt kann
zeichnet, daß der elementare Kohlenstoff bei einem hier festgehalten werden, daß es auch bekannt war,
Fe2O3-GeImIt des feuerfesten Materials von unter daß in Steinen auf der Grundlage von Magnesia
0,5% in einer Menge von 1,0%, bei einem Fe2O3- 35 bzw. Magnesia und Dolomit mit einem Gehalt an
Gehalt von 0,5 bis 2,5% in einer Menge von Restkohlenstoff für jedes Prozent Fe2O3, das in den
1,25%, bei einem Fe2O3-GeImIt von über 2,5 bis Steinen vorliegt, beim Betrieb etwa 0,2% Kohlenstoff
4,5% 'n einer Menge von 1,5% und bei einem verlorengehen, weil die Reduktion des Eisenoxyds eine
Fe2O3-GeImIt von über 4,5 % in einer Menge von Oxydation des Kohlenstoffs während des Verkokens
2,0% verwendet wird. 4° zur Folge hat, und daß daher in teer- bzw. pech-
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gebundenen Steinen dieser Art mit einem hohen
gekennzeichnet, daß als elementarer Kohlenstoff Eisenoxydgehalt der Gehalt, an Restkohlenstoff beim
Ruß, feingemahlener Koks, Petrolkoks, Elektroden- Betrieb geringer wird (Am. Ceramic Soc. Bulletin, 44,
kehle oder Graphit verwendet wird. 1965, S. 230).
45 Durch den Zusatz von festem Kohlenstoff, insbesondere Ruß, ergab sich tatsächlich in manchen Fällen
eine Verbesserung der Haltbarkeit von Steinen mit
kohlenstoffhaltigen Bindemitteln in Konvertern, doch
zeigte sich in anderen Fällen und vor allem in neuerer
50 Zeit, als die Anforderungen an Konverterauskleidun-
gen höher wurden, daß ein Zusatz von Ruß keineswegs
immer einen Erfolg mit sich bringt. In solchen Fällen
Die Erfindung betrifft ungebrannte, feuerfeste, konnte beobachtet werden, daß es zur laufenden
basische Steine und Massen aus Magnesia, gesintertem Bildung von Rissen und Sprüngen parallel zur heißen
oder geschmolzenem Dolomit oder Kalk bzw. deren 55 Steinfiäche und als Folge davon zu einem rascheren
Mischungen mit einem kohlenstoffhaltigen Binde- Verschleiß der Steine durch Abschälung kommt,
mittel und einem Zusatz von elementarem Kohlenstoff Teergebundene Steine ohne Rußzusatz unterliegen
sowie Verfahren zur Herstellung solcher Steine und hingegen einem kontinuierlichen Verschleiß, wobei
Massen. Feuerfeste Steine sind im vorliegenden die durch Schlacken infiltrierte Zone auf der Feuer-Zusammenhang
von vordringlichem Interesse, und 60 seite im wesentlichen nur rein chemisch aufgebraucht
daher wird im folgenden vor allem auf Steine Bezug wird. Steine mit einer Bindung aus Teer, Pech od. dgl.
genommen. und einem Zusatz von Ruß hatten daher häufig eine
Es ist schon lange bekannt, kohlenstoffhaltige kürzere Lebensdauer als Steine ohne Rußzusatz.
Bindemittel, wie Teer, Pech, Bitumen, hochmolekulare Es war zunächst nicht erklärlich, warum Steine mit
Kohlenwasserstoffe und Kunstharze, wie Furanharze, 65 einem Gehalt an Ruß und vor allem Steine mit einem
als Bindemittel für basische, feuerfeste Steine und möglichst hohen Zusatz von Ruß in einer Menge von
Massen zu verwenden. Der nach der thermischen etwa 2,0 bis 2,5%, der erwartungsgemäß eine erhöhte
Zersetzung dieser Bindemittel, die schon vor der Lebensdauer der Steine zur Folge haben sollte,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2216625 | 1972-04-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2216625B1 true DE2216625B1 (de) | 1973-10-04 |
Family
ID=5841185
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722216625D Ceased DE2216625B1 (de) | 1972-04-06 | 1972-04-06 | Ungebrannte, feuerteste, basische Steine und Massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2216625B1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1980002021A1 (en) * | 1979-03-28 | 1980-10-02 | Do Nii Chernoj Metallurgii | Composition for torch gunite of converter linings |
-
1972
- 1972-04-06 DE DE19722216625D patent/DE2216625B1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1980002021A1 (en) * | 1979-03-28 | 1980-10-02 | Do Nii Chernoj Metallurgii | Composition for torch gunite of converter linings |
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