DE2210167C3 - Verfahren zur Ortung von Hohlräumen in der Isolierung von isolierten Leiternn - Google Patents
Verfahren zur Ortung von Hohlräumen in der Isolierung von isolierten LeiternnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ortung von Hohlräumen in der Isolierung von isolierten
Leitern, bei welchem die an eine mit einem Anzeigegerät versehene, in einem schmalen Frequenzband
arbeitende Meßanordnung angeschlossenen Leiter mit einer Prüf-Wechselspannung beaufschlagt
werden, wodurch Teilentladungsimpulse infolge vorhandener Hohlräume am Anzeigegerät angezeigt
werden, worauf die Meßfrequenz der Meßanordnung so lange kontinuierlich verändert wird,
bis der am Anzeigegerät angezeigte Wert ein Minimum wird, und bei welchem aus der diesem Minimum
entsprechenden Meßfrequenz die Entfernung des Hohlraums vom Leitungsanfang bzw. Leitungsende
berechnet wird.
Beim Anlegen einer genügend hohen Wechselspannung, der sogenannten Teilentladungs-Einsatzspannung,
kommt es an Stellen, an denen Hohlräume in der Isolierung der Leiter vorhanden sind, zu Teilentladungen.
Bei diesen Teilentladungen werden Impulse erzeugt, die sich beispielsweise beim Prüfen
einer Leitung in beiden Richtungen entlang derselben ausbreiten. Der eine Impuls läuft somit direkt zu der
Meßanordnung, welche am Leitungsanfang angeschlossen ist, während der andere Impuls am leerlaufenden
Leitungsende reflektiert wird und dann zum Leitungsanfang zurückläuft und somit ebenfalls
zur Meßanordnung gelangt. Die Zeitdifferenz zwischen dem Eintreffen dieser beiden Impulse ist von
der Differenz der zurückgelegten Wege abhängig. Dies bedingt, daß Impulse gleicher Intensität eine
unterschiedliche Anzeige am Anzeigegerät ergeben, wenn sie an verschiedenen Stellen der Leitung auftreten,
da sich die durch die beiden Impulse in der Meßanordnung erzeugten Schwingungen überlagern
und eine resultierende Anzeige ergeben.
Ein am leerlaufenden Leitungsende vorhandener Hohlraum ergibt die größtmögliche Anzeige am Anzeigegerät.
Die Ortsabhängigkeit der Anzeige verläuft prinzipiell sinusförmig. Der Abstand zwischen
zwei Maxima bzw. Minima eines Kurvenverlaufs errechnet sich aus der Gleichung
wobei ν die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Impulse in der Leitung und / die Meßfrequenz der Meßordnung
sind. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ν läßt sich aus der Lichtgeschwindigkeit und der relativen
Dielektrizitätszahl εΓ des Isolierstoffs der Isolierung
der Leiter berechnen. Es zeigt sich hieraus, daß die Funktion der Ortsabhängigkeit dem Bild einer stehenden
Welle entspricht, die sich ausbilden würde, wenn die am Ende leerlaufende Leitung am Anfang mit
einer Wechselspannung mit der Frequenz der Meßanordnung beaufschlagt würde. Der bereits erwähnte
Abstand zweier Maxima bzw. Minima voneinander entspricht dabei genau der halben Wellenlänge dieser
stehenden Welle.
Mit den bisherigen, in der Praxis eingesetzten Meßverfahren ist es nur möglich, beim Anlegen einer
Hochspannung an die fertige Leitung durch Hohlräume bedingte Teilentladungen bzw. deren Intensität
festzustellen. Eine Ortung der Hohlräume hingegen ist bisher nicht möglich, und es wird bei der
Prüfung der Leitungen auf Hohlräume — wenn eine solche Prüfung überhaupt durchgeführt wird — so
vorgegangen, daß dann, wenn Teilentladungen festgestellt werden, die vorhandene Leitung halbiert
wird und diese beiden Hälften dann wieder der gleichen Prüfung unterworfen werden, so lange, bis
hohlraumfreie Leitungslängen erhalten sind. Der Nachteil eines solchen Vorgehens besteht darin, daß
sich oft nahezu unverkäufliche Kurzlängen von Leitungen ergeben.
In der CH-PS 2 16 194 ist ein Verfahren zur Ermittlung von Reflexionsstellen in Hochspannungsleitungen
beschrieben. Derartige Reflexionsstellen werden beispielsweise durch Kurzschluß, Erdschluß
oder Leitungsunterbrechung hervorgerufen. Zur Ortung dieser Stellen wird eine Prüf-Wechselspannung
an die Leitungen gelegt, welche in einem bestimmten Frequenzbereich geändert wird. Aus daraus resultierenden
Maxima bzw. Minima der Spannung am Leitungsanfang läßt sich damit der Ort derartiger
»passiver« Reflexionsstellen ermitteln. Eine Ortung von »aktiven« Hohlräumen in der Isolierung
von isolierten Leitern, wie sie gemäß der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden soll, ist mit diesem
bekannten Verfahren nicht möglich, da auf diese Weise keine Anzeige bezüglich solcher Hohlräume
erreicht werden kann.
Durch die DT-OS 15 41 791 ist ein Verfahren bekanntgeworden, wie es eingangs beschr'cbcn ;st. Bei
diesem Verfahren wird zur Hohlraumortung die Meßfrequenz der verwendeten Meßanordnung unabhängig
von der Länge der zu prüfenden Leitung nach oben und nach unten verändert, so daß beispielsweise ein
Minimum dieser Meßfrequenz, insgesamt gesehen, die gesamte Leitungslänge überstreichen kann. Durch
das Rauf- und Runterfahren der Frequenz weiden einzelne Leitungsteile doppelt gemessen, so daß hier
ein unnötig hoher Aufwand vorliegt. Das Meßergebnis wird darüber hinaus von der Ausbreitungsgeschwindigkeit
auf der Leitung beeinflußt, so daß nur
Mit 1 ist eine Meßanordnung bezeichnet, die mit schmalem Frequenzband arbeitet und deren Meßfrequenz
sich stetig einstellen und ablesen läßt, an welche ein Anzeigegerät 2, beispielsweise ein Oszillograph,
angeschlossen ist. Auf der anderen Seite ist an der Meßanordnung eine, beispielsweise als geschirmtes
Einleiteikabel, ausgebildete Hochspannungsleitung 3 der Länge 1 angeschlossen.
Das Verfahren nach der Erfindung wird nun wie
bei extrem genauer Berücksichtigung der Ausbrei- io folgt ausgeführt:
tungsgfc..chwindigkeit eine exakte Ortung möglich ist. Das Anzeigegerät 2 wird vom Leitungsende E her
mit Impulsen bekannter Größe kalibriert, die periodisch auf die Leitung gegeben werden. Aus dem am
Anzeigegerät ablesbaren Ausschlag ergibt sich dadurch eine Zuordnung der jeweiligen Teilentladungsintensität.
Anschließend wird die minimale Meßfrequenz eingestellt, bei welcher die Wellenlänge genau
dem Vierfachen der Leitungslänge entspricht. Bei dieser minimalen Meßfrequenz ergibt sich eine orts-
durch den Kurvenzug 4 angedeutet ist. Bei dieser Frequenz erhält man am Anzeigegerät 2 keine Anzeige,
wenn ein Impulsgeber am Leitungsanfang A angeschlossen wird, und es ist kein weiteres Anzeige-
mit Hilfe der Ausbreitungsgeschwindigkeit v, die allerdings nur in etwa bekannt ist, und der Leitungslänge / abgeschätzt werden.
Danach wird die Prüf-Wechselspannung an de Leitung gelegt und zunächst festgestellt, ob überhaupt
Teilentladungen stattfinden, d. h., ob überhaupt Hchlräume
in der Isolierung vorhanden sind. Sollte das der Fall sein, dann wird die Meßfrequenz kontinuierlich
Dieses bekannte Verfahren ist also nicht nur aufwendig, sondern in seinem Ergebnis auch nicht sehr
genau, so da3 der angestrebte Effekt der Ausschußverminderung nur ungenügend erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem Hohlräume in der
Isolierung von Leitern auf einfache Weise mit großer Genauigkeit geortet werden können.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der ein- ao abhängige Anzeigeempfindlichkeit, wie sie in F i g. 1
gangs geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Anzeigegerät vor der eigentlichen
Messung für die jeweiligen Leiter mittels am
Leiterende eingespeister Impulse bekannter Größe
Leiterende eingespeister Impulse bekannter Größe
kalibriert wird, daß danach die Meßanordnung auf »5 minimum auf der gesamten Leitungslänge vorhanden,
eine Meßfrequenz eingestellt wird, deren entspre- Diese m'nimale Meßfrequenz kann vorher annähernd
chende Wellenlänge mit dem Vierfachen der Leiterlänge übereinstimmt, und daß die Messung zur Feinortung
mit einem Vielfachen der Meßfrequenz wiederholt und der Ort des Hohlraums wiederum be- 30
rechnet wird.
rechnet wird.
Ein Vorteil der Erfindung ist in der Kalibrierung der Meßanordnung zu sehen, wodurch die Möglichkeit
geschaffen ist, daß bei Beginn der eigentlichen
Messung immer von der niedrigst möglichen Meß- 35 erhöht, so daß das Minimum des Kurvenzuges 4 in
frequenz ausgegangen wird. Beim Meßvorgang Richtung des Pfeiles 5 verschoben wird. Das Minibraucht
dann nur eine Erhöhung der Meßfrequenz, mum erreicht dann gemäß Kurvenzug 6 einen an der
d. h. also eine Verstellung in einer Richtung, durch- Stelle H vorhandenen Hohlraum und die Anzeige am
geführt zu werden. Der Aufwand ist dadurch gegen- Anzeigegerät 2 wird ein Minimum bzw. verschwindet
über dem bekannten Verfahren stark vermindert, und 40 ganz. Da die entsprechende Meßfrequenz bekannt ist,
es wird gleichzeitig sichergestellt, daß kein eventuell kann auf diese Weise der Ort des Hohlraumes an der
vorhandener Hohlraum übergangen wird. Die Sicherheit des Meßergebnisses wird noch durch die zusätzliche
Feinortung mit einem Vielfachen der Meßfrequenz erhöht. Durch die mit der Grundmessung 45
dann vorliegenden zwei oder mehr Meßergebnisse für
jeden Hohlraum ergibt sich einerseits im Mittel eine
größere Genauigkeit, und es kann andererseits der
Einfluß der Ausbreitungsgeschwindigkeit auf diese
dann vorliegenden zwei oder mehr Meßergebnisse für
jeden Hohlraum ergibt sich einerseits im Mittel eine
größere Genauigkeit, und es kann andererseits der
Einfluß der Ausbreitungsgeschwindigkeit auf diese
Weise vermindert werden. Der scheinbare Mehrauf- 50 mais durchzuführen. Der entsprechende Verlauf der
wand durch eine doppelte oder dreifache Messung Ortabhängigkeit der Anzeige geht aus dem Kurvenzug
7 in F i g. 2 hervor, in welchem die Meßfrequenz gegenüber Kurve 6 in F i g. 1 verdreifacht wurde.
Eine zusätzliche Möglichkeit zur Überprüfung der 55 Meßergebnisse besteht darin, Leitungsanfang und
Leitungsende miteinander zu vertauschen und die gleiche Messung dann nochmals durchzuführen. Zur
Vermeidung einer extrem hohen Meßfrequenz sind Hohlräume in der Nähe des leerlaufenden Leitungslaufenden
Leiterende berechnen. Durch die stetige 60 endes durch Vorschaltsn einer hohlraumfreien Lei-Änderung
der Meßfrequenz werden Hohlräume ai. lung bekannter Länge in das Innere der Gesamt-
Steile H berechnet werden, da sein Abstand zum leerlaufenden
Leitungsende genau 1A der Wellenlänge dieser Frequenz entspricht.
Da bei dieser Art der Messung der Nulldurchgang der Meßfrequenz relativ flach verläuft, ist eine genaue
Ermittlung nicht einwandfrei möglich, so daß es sich empfiehlt, zur Feinortung die gleiche Messung mittels
eines Vielfachen der vorherigen Meßfrequenz noch
wird durch die erhöhte Genauigkeit des Meßergebnisses mehr als ausgeglichen, zumal auf diese Weise
auch die Gefahr der Beeinflussung durch äußere Störfelder ausgeschlossen ist.
Durch das Anzeigeminimum für die Teilentladungsimpulse läßt sich bei bekannter Ausbreitungsgeschwindigkeit
mit der am Anzeigegerät abzulesenden Meßfrequenz die Entfernung des Hohlraums vom leer-
jeder Stelle in der Leiterisolierung mindestens einmal mit maximaler Empfindlichkeit angezeigt. Die genaue
Ortung der Hohlräume vermindert den Anfall von Schrott und schwer verkäuflichen Kurzlängen.
Das Verfahren nach der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen beispielsweise er-
anordnung aus zu prüfender Leitung und vorgeschalteter Leitung zu verlegen, so daß eine Ortung
auch mit einer niedrigeren Meßfrequenz möglich ist. Für den Fall, daß die von der Meßanordnung her
zur Verfugung stehende Meßfrequenz nicht niedrig genug ist, um auch große Leitungslängen zu erfassen,
d, h,, um eine Frequenz einstellen zu können, deren
Wellenlänge dem Vierfachen der Leitungslänge 1 entspricht, kann auch ohne Beeinträchtigung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit einer höheren Frequenz begonnen werden, deren Wellenlänge vorzugsweise
gleich '/4 /, 5Λ 1,1U I usw. ist. Auch bei diesen Wellenlängen
liegt immer ein Minimum der Anzeige am Lei tungsanfang bei Beginn der Messung. Die hierdurcl
unter Umständen eingehandelte Mehrdeutigkeit de Meßergebnisses läßt sich ohne weiteres durch di
bereits früher geschilderte Feinortung ausgleichen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Ortung von Hohlräumen in der Isolierung von isolierten Leitern, bei wel-Ghem
die an eine mit einem Anzeigegerät versehene, in einem schmalen Frequenzband arbeilende
Meßanordnung angeschlossenen Leiter mit einer Prüf-Wechselspannung beaufschlagt werden,
wodurch Teilentladungsimpulse infolge vorhandener Hohlräume am Anzeigegerät angezeigt
werden, worauf die Meßfrequenz der Meßanordnung so lange kontinuierlich verändert wird, bis
der am Anzeigegerät angezeigte Wert ein Minimum wird, und bei welchem aus der diesem Minimum
entsprechenden Meßfrequenz die Entfernung des Hohlraums vom Leitungsanfang bzw. Leitungsende berechnet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anzeigegerät (2) mittels am Leiterende (E) eingespeister Impulse bekannter Größe kalibriert wird, daß danach die
Meßanordnung (1) auf eine Meßfrequenz eingestellt wird, deren entsprechende Wellenlänge mit
dem Vierfachen der Leiterlänge übereinstimmt, und daß die Messung zur Feinortung mit einem
Vielfachen der Meßfrequenz wiederholt und der Ort des Hohlraums (H) wiederum berechnet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gleiche Messung mit vertauschtem
Leiteranfang (A) und Leiterende (E) wiederholt und der Ort des Hohlraums (H) wiederum
berechnet wird.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722210167 DE2210167C3 (de) | 1972-03-03 | Verfahren zur Ortung von Hohlräumen in der Isolierung von isolierten Leiternn |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19722210167 DE2210167C3 (de) | 1972-03-03 | Verfahren zur Ortung von Hohlräumen in der Isolierung von isolierten Leiternn |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2210167A1 DE2210167A1 (de) | 1973-09-06 |
DE2210167B2 DE2210167B2 (de) | 1975-06-05 |
DE2210167C3 true DE2210167C3 (de) | 1976-01-29 |
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