DE2207387A1

DE2207387A1 - Einrichtung zum schutz von organischen geweben

Info

Publication number: DE2207387A1
Application number: DE2207387A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Boullion; Horst Herbrich; Juergen Dipl Phys Kraushaar
Original assignee: Messer Griesheim GmbH
Current assignee: Messer Griesheim GmbH
Priority date: 1972-02-17
Filing date: 1972-02-17
Publication date: 1973-08-23

Description

Kennwort: Gewebeschutzeinrichtung Einrichtung zum Schutz von organischen Geweben Es ist bekannt, elektromagnetische Strahlungsenergie für medizinische Zweoke zu verwenden. So ist e2 beispielsweise gelungen, mittels eines Laserstrahles, durch den eine hohe Energie auf kleinstem Brennfleck erreichbar ist, Tumore auf der Augenruckeeite auszubohren. Der nicht fokusqierte laserstrahl geht dabei ungehindert durch die Augenllnse und konvergiert erst auf der Rückseite, wo er lediglich den Tumor zerstört, ohne die Umgebung durch zu hohe Hitze zu gefährden. Darüber hinaus ist es bekannt, organische Gewebe mittels einee Laserstrahles zu trennen. Besondere geeignet hierzu hat sich im Hinblick auf die Wellenlänge der CO2-Gaslaser erwiesen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Schutz von organischen Geweben, die im Bereich vorzusweise unterhalb eines mit elektromagnetischer Strahlungsenergie, insbesondere Laserstrahlen, behandelten Gewebeteilos liegen.
Zur lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Einrichtung eine die zu schUtzenden Gewebe überdeckende Porm aufweist und mit einem die Strahlungsenergie absortiF renden Material versehen ist.
Dadurch wird erreicht, dii bei chirurgischen Eingriffen, bei denen ein Laserstrahl als Skalpell dient, die Bcreirhe unterhalb und um den Operationsherd herum von der Einwirkung der Strahlungsenergie geschützt sind. Ferner wird durch das strahlungsenergieabsorbierende Material vorteilhaft erreicht, daß keine Strahlen von der Schutzeinrichtung reflektiert werden, so daß auch der Chirurg sole die übrigen an einer Operation beteiligten Personen vor Strahlungseinwirkung geschützt sind.
Darüber hinaus wird auch Gns zu behandelnde Gewebe vor Reflexionen geschützt. Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Schutzeinrichtung schalenförmig ausgebildet, und die Schale weist eine schicht BUS strahlungsenergieabsorbierendem Material auf. In vorteilhafter Weiterbildung der Brfindung weist die Schale eine dem zu behandelnden Gewebe bzw.
Organ angepaßte Form auf und ist ferner mit Vertiefungen, Ein; schnitten oder dgl. versehen. Dadurch wird ein Einbetten des Organs möglich und außerdem erreicht, daß das Organ gegenüber anderen Organen bzw. Gewebeteilen in einer vorbestimmten Poedition gehalten wird. Beispleloweise wird eine aus der Bauchhöhle herausgenommene Niere, welche über den Hierenstiel mit den anderen Organen verbunden ist, außerhalb der Bauchhöhle durch eine zwischen Niere und Bauchdecke geschobene Schale gehalten, wobei die Schale einen Einschnitt für den Nierenstiel aufweist.
Um die Temperatur der Schale bei längerer Einwirkung von Strahlungsenergie Uberwachen zu können, damit die Schale keine Temperatur erreicht, welche für die darunterliegenden Organe gejährlich ist, wird vorgeschlagen, daß in der Schale ein Thermoelement vorgesehen ist. Das Thermoelement kann als Thermofühler ausgebildet sein, wobei der Pühler mit einer Teiperaturanzeigevorrichtung, die in einem gewissen Bereich von der Operationestelle entfernt angeordnet ist, in Verbindung steht.
Damit das behandelte Organ, welches in der Schale eingebettet ist, nicht bewegt wird, beispielsweise durch Atmung, wird vo.-geschlagen, daß der Schale eine Haltevorrichtung, vorzugsweise ein Stativ, zugeordnet ist.
Bezüglich des strahlungsabsorbierenden Materials wird gemäß der Erfindung ein keramischer Werkstoff, vorzugsweise ein Werkstoff auf Silizium-Oxyd-Basis vorgeschlagen. Dieser Werkstoff zeichnet sich dadurch aus, daß während dem Beauschlagen des Werkstoffes mit Strahlungsenergie nahezu keine Dämpfe ertstehen und ferr dadurch, daß die geringen verdampfenden Bestandteile des Werkstoffes ungiftig sind sowie keine toxischen Nebenwirkungen fur das behandelte Organ und die im Bereich dieses Organs liegenden Gewebe haben. Ferner ist ein derartiger Werkstoff gut sterilisierbar.
In folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf weitere vorteilhafte Merkmale sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen veranschaulicht: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schut zeinrichtung, Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Schutzeinrichtung 10 schlenförmig ausgebildet und besteht aus einer Metallamchale 11, aus nichtrostendem Stahl sowie einer auf die Metall schale 11 aufgebrachten, die Strahlungsenergie absorbierenden Schicht 12 aus keramischem Werkstoff auf Siliziu-Oxyd-Basie. Ferner weit die linriohtung 10 einen Einschnitt 13 auf.
Durch die Einrichtung 10 wird das vor Strahlungsenergie - in diesem Fall Laserstrahlen - zu schützende Gewebe 14, welches unterhalb bzw. im Bereich des zu behandelnden Gewebeteils 15 (Niere) liegt, geschützt. Die Schale 11, 12 ist dabei zwischen Niere 15 und Bauchdecke 14 geschoben, wobei der Einschnitt 13 für den Nierenstiel 16 vorgesehen int. Die Niere 15 wird beim Ausführungsbeispiel mittels eines über eine Optik 17 fokussierten laserstrahles 18 behandelt, wobei der Laserstrahl von einem C02-Laser 18< erzeugt wird. Das abzutrennende Nierenteil ist mit 19 und die Schneidrichtung mit 20 bezeichnet Damit die Niere 15 nicht bei der Atmung mitbewegt wird, ist die Schale 11, 12 mit einer Haltevorrichtung, beispielsweise einem Stativ 21 verbunden, wobei sich das Stativ 21 beisplelsweise auf einem Operationstisch abstützt.
Bein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist eine Schale 11, 12 vorgesehen. Es ist Jedoch auch möglich, daß, wie in Fig. 2 veranschaulicht, die Schale aus mindestens zwei überlappend angeordneten Schalensegmenten 22, 23 besteht, welch. Einschnitte 24, 25 fUr den lierenstiel 16 aufweisen. Jedem der Schalen-Segmente 22, 23 ist ein Thermoftlhler 26, 27 sugeordnet, welchor mit einer schematisch dargestellten Temperaturanzeigevorrichtung 28 verbunden ist.
In den vorstehenden Ausführungsbeispielen ist die Oberfläche 29 der Schale 11, 12 bzw. 22, 23 konvex ausgebildet und mit einem keramischen Werkstoff auf Siliziu:n-Qxyd-Basis beschichtet. Es ist Jedoch auch mUglich und liegt im Rahnen der Erwindung, der Schale durch entsprechende Vertiefungen bzw. Erhebungen ein. andere Porn zu geben und mit einer anderen Verkstoff, beispielsweise einem Werkstoff auf Al-Silikat- oder Zirkon-Oxyd-3a.is herzustellen bzw. su besohichten.

Claims

A n s p r ü c h e

1. Einrichtung zum Schutz von ordanischen Geweben, die im Bereich vorzugsweise unterhalb eine, mit elektromagnetischer Strahlungsenergie, insbesondere Laserstrahlen, behandelten Gewebeteiled liegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung eine die zu schützenden Gewebe überdeckende Porm aufweist und mit eine die Strahlungsenergie absorbierenden Material versehen ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung echalenförmig ausgebildet ist und die Schale le (11, 12) eine Schicht (12) aus strablungaenergieabsorbierendei Material aufweist.

3. Einrichtung nach Aspruch 1 oder 2, dadurch geltennzeiahnet, daß die Schale (11, 12) eine dem zu behandelnden Gewebe bzw. Organ angepaßte Porm aufweist und mit Vertiefungen, Linechnitten oder dgl (13) Versehen ist.

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale aua mindestens zwei ttberlappend angeordneten Schalensegmenten (.22, 23) besteht.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-4. dadurch gekennzeichnet, daß in der Schale (11, 12) Thermoelemente (26, 27) vorgesehen sind.

6. Einrichtung nach einem der i.t.,prilche 1-5, dadurch gkennseichnet, daß die Schale (11, 12) eine Haltevorrichtung, vorzugsweise ein Stativ (21) aufweist.

7. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche. dadurch gekennzeichnet, daß des strahlungsenergieabsorbiesende Material aus erem keramischen Werkstoff, vorzugsweise einem Werkstoff auf Silizium-Oxyd-Basis, besteht.