DE2204844C2 - Verfahren zur Herstellung von Phosphor in chemischer Bindung enthaltenden Polykondensaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Phosphor in chemischer Bindung enthaltenden PolykondensatenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Phosphor in chemischer Bindung
enthaltenen neuen Polykondensaten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß hydroxylgruppenhaltige Alkydharze
bzw. Polyester und Epoxidverbindungen mit einem Molekulargewicht kleiner als 1000 und einem
Epoxiwert größer als 0,1 mit Phosphorsäuren bzw. deren Derivaten, gegebenenfalls in Gegenwart von
organischen Lösungsmitteln, umgesetzt werden.
Geeignete hydroxylgruppenhaltige Alkydharze bzw. Polyester sind auf der Basis von Polycarbonsäuren bzw.
deren Derivaten, z. B. Benzoltricarbonsäure, Benzoltetracarbonsäuredianhydrid oder Dicarbonsäuren wie
Phthalsäure, Isophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Terephthalsäure, Itaconsäure, Adipinsäure, und zwei-
und/oder mehrwertigen Alkoholen, z. B. Glycolen, Glycerin, Tris-hydroxy-äthylisocyanurat, aufgebaut und
können auch mit Monocarbonsäuren, ζ. Β. Benzoesäure. Salicylsäure, Aminobenzoesäure, Fettsäure, modifiziert
sein. Besonders geeignete Alkydharze bzw. Polyester haben einen Hydroxylgehalt von 4% oder höher. Sie t>o
können in an sich bekannter Weise hergestellt werden.
Von den in Betracht kommenden Phosphorsäuren bzw. deren Derivaten, z. B. Metaphosphorsäure, PoIyphosphorsäure,
werden vorzugsweise Orthophosphorsäure und Phosphorsäureanhydride, z. B. Phosphor- i>r>
pentoxid, verwendet.
Von den Epoxidverbindungen sind Diepoxide mit einem Molekulargewicht kleiner als 500 und einem
Epoxiwert größer als 03. z.B. auf der Basis von »Bisphenol A« oder Vinylcyclohexendioxid, Butadiendicxid,
4,5-Dimethyl-2-phenyl-4,5-oxido-4,5-oxazoldihydrid,
sehr gut geeignet.
Die erfindungsgemäße Umsetzung ist exotherm. Es empfiehlt sich daher, besonders in der ersten Stufe der
Umsetzung, unter ausreichender Kühlung zu verfahren, so daß zunächst noch schmelzbare neue Polykondensate
resultieren, die unmittelbar anschließend oder zu einem beliebig späteren Zeitpunkt einer Weiterkondensation,
z. B. durch Temperaturnachbehandlung, gegebenenfalls nach dem Aufbringen auf eine Unterlage und/oder in
Gegenwart anderer Stoffe, z. B. Pigmente, Füllstoffe, Lösungsmittel, Wasser, Amine, Grafit, Hä'ter, andere
Harze wie Amino- oder Phenoplaste, Polyamid, Netz-, Schwebe- und Verlaufmittel, soweit mit diesen Stoffen
in der Kälte oder Wärme Verträglichkeit besteht oder während der Weiterkondensation erreicht wird, unterworfen
werden können.
Zur Erzielung von in der ersten Stufe der Umsetzung noch schmelzbaren neuen Polykondensaten wird
vorzugsweise in der ersten Stufe der Umsetzung bei Temperaturen unter 1500C, gegebenenfalls in Gegenwart
organischer Lösungsmittel, z. B. Xylol, verfahren.
Eine weitere Variante der Erfindung ist dit Umsetzung in dünner Schicht, z. B. 0,1 — 1 mm, vorzugsweise
auf miteinander in Verbindung stehenden, gegenläufig rotierenden Walzen, gegebenenfalls bei
unterschiedlichen Umlaufgeschwindigkeiten und Temperaturen, insbesondere unter Kühlung in der ersten
und unter Wärmeeinwirkung in mindestens einer der nachfolgenden Stufen, in einer oder beliebig mehr
Stufen, bei normalem, erhöhtem oder vermindertem Druck, und Entfernen des neuen noch schmelzbaren
Polykondensats von der Unterlage durch an sich bekannte Maßnahmen, z. B. Abstreifen.
Das Verfahren der Umsetzung in dünner Schicht, z. B. mittels der in der Farben- und Lackindusirie verwendeten
Mehrwalzenstühle, ermöglicht es, die optimalen Verfahrensbedingungen zu ermitteln und jederzeit zu
reproduzieren.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate sind im allgemeinen in Abhängigkeit von ihrer
Zusammensetzung nach der ersten Stufe der Umsetzung bei 20° noch flüssig oder hartharzähnlich und
thermoplastisch. Erst im Verlaufe des weiteren Verfahrens, das zu einem praktisch beliebigen Zeitpunkt
fortgeführt werden kann, erfolgt dann die Bildung von duroplastischen oder von Polykondensaten, die gegenüber
der ersten Stufe der Umsetzung einen deutlich höheren Erweichungspunkt aufweisen.
Hierbei ist ein Überraschungseffekt der Erfindung, daß man nach der ersten Stufe der Umsetzung noch
flüssige oder schmelzbare Polykondensate mit ausgezeichneter Lagerbeständigkeit bei Raumtemperatur
erhält, obwohl nach dem Stand der Technik zu erwarten ist, daß bei der Umsetzung von Epoxidverbindungen wie
Diepoxiden mit zwei- oder mehrbasischen Säuren, z. B. Phosphorsäure, bei erhöhter Temperatur Gelierung
und/oder Verformung zu Duroplasten eintritt, was die weitere Verwendung, z. B. als Überzugsmittel, einschränkt
bzw. verhindert.
Die Zusammensetzung der erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate richtet sich vor allem nach der
beabsichtigten Verwendung. Im allgemeinen werden auf ein Mol eines hydroxylgruppenhaltigen Alkydharzes
bzw. Polyesters weniger als ein Mol der Epoxidverbindung und weniger als ein Mol Phosphorsäure, bzw.
deren Derivate, verwendet Es lassen sich aber auch
Polykondensate mit überschüssigen Phosphorsäuregruppen herstellen, die beim Aufbringen der Polykondensate
auf eine metallische Unterlage, z. B. Stahlblech, sich mit dieser umsetzen, so daß Weiterkondensation
und Reaktion des Polykondensate mit der Unterlage gleichzeitig verlaufen können.
Nach der Erfindung werden neue Polykondensate hergestellt, bei denen die Epoxidgruppen der Epoxidverbindungen
und die Hydroxylgruppen der hydroxylgruppenhaltigen Alkydharze bzw. Polyester über den
Phosphor chemisch miteinander verbunden sind.
Nach der Erfindung werden neue, lagerstabile, relativ niedrigviskose, flammwidrige und härtbare Polykondensate
hergestellt
Die erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate können für sich allein oder in Verbindung mit anderen
bekannten Stoffen, z. B. Aminoplaste, Phenoplaste, Poiyamide, Acrylate, Pigmente, Füllstoffe, Grafit, soweit
mit diesen in der Kälte oder Wärme Verträglichkeit besteht oder erreicht wird, zur Herstellung von
Überzugsmitteln und Dichtmassen verwendet werden und vernetzen mit Amino- und/oder Pehnolplasten zu
ebenfalls neuen duroplastischen Polykondensaten. Unter Verwendung von hydroxylgruppenhaltigen Polyäthylenglycolterephthalaten
erfindungsgemäß hergestellte Polykondensate können zur Herstellung von nichtentflammbaren pulverförmigen Überzugsmitteln
verwendet werden.
Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, jo hydroxylgruppenhaltige Polyester mit definierten Phosphorverbindungen
umzusetzen. Epoxidverbindungen finden hierbei jedoch keine Verwendung. Die nachfolgenden
Ausführungen lassen außerdem die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem
Stand der Technik erkennen, insbesondere schon im Hinblick auf das vereinfachte erfindungsgemäße Herstellungsverfahren.
Nach der GB-PS 9 16 145 ist es bekannt, lineare Polyester, insbesondere Terephthalsäurepolyester, mit
Diarylmetallphosphaten umzusetzen. Hierbei werden relativ hohe Temperaturen, z. B. 28O0C, angewendet
und vorzugsweise unter Vakuum gearbeitet, z. B. 0,2 mm Hg. Die erhaltenen Produkte mit relativ hohem
Schmelzpunkt, z. B. über 23O0C, werden zur Faserherstellung
verwendet. Epoxidverbindungen, Phosphorsäure oder Phosphorpentoxid sind nicht genannt. Eine
Härtung der erhaltenen Polyester ist nicht vorgesehen. Die Metallkationen, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetalle,
verbleiben in dem Polyester und können sich nachteilig auf die Eigenschaften, z. B. die Wasserbeständigkeit,
auswirken.
Demgegenüber erfolgen die erfindungsgemäßen Umsetzungen bereits bei relativ niedriger Temperatur,
z.B. 40—1500C, vorzugsweise unter Kühlung der
exothermen Reaktion, und erfordern kein Vakuum. Auch werden vorzugsweise Phosphorsäure und/oder
Phosphorpentoxid verwendet, so daß neben der höheren Wirtschaftlichkeit Metallkationen sich nicht
negativ auswirken können. Weiter sind die erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate härtbar, z. B.
durch Temperaturnachbehandlung. Die erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate können auch zur
Herstellung von Überzugsmitteln und Dichtmassen verwendet werden und vernetzen mit Amino- und/oder b=>
Phenoplasten zu neuen duroplastischen Polykondensaten.
Die GB-PS 9 25 807 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Phosphor enthaltenden Polyestern, bei
dem hydroxylgruppenhaltige Polyester mit Phosphorsäuremonoesterdihaiogeniden
umgesetzt werden. Epoxidverbindungen, Phosphorsäure und/oder Phosphorpentoxid
sind nicht erwähnt Ein Nachteil dieses Verfahrens ist die Abspaltung von Halogen, z. B. in
Form von Salzsäure, während der Umsetzung, das durch Anwendung höherer Temperatur, z. B. 100— 1800C, und
unter Vakuum am Schluß der Umsetzung entfernt werden muß. Demgegenüber entstehen bei dem Einsatz
der erfindungsgemäß vorzugsweise verwendeten Verbindungen Phosphorsäure und/oder Phosphorpentoxid
sowie durch die Verwendung von Epoxidverbindungen keine abzudestillierenden Spaliprodukte. Nach den
Beispielen 3 und 4 werden die erhaltenen Polyester zwar auch für lösungsmittelhaltige Überzugsmittel
verwendet, die nach dem Einbrennen von 10 min bei 20O0C hartelastische, haftfeste und flammwidrige
Überzüge ergeben, doch unterscheiden sich die erfindungsgemäO hergestellten Polykondensate nicht
nur durch ihre andersartige Zusammensetzung (Verwendung von Epoxidverbindungen) und durch ihre
vereinfachte Herstellung von denen der GB-PS 9 25 807, sondern auch dadurch, daß die erfindungsgemäß
hergestellten Polykondensate für Überzugsmittel und Dichtmassen auch lösungsmittelfrei angewendet,
bei niedrigeren Temperaturen eingebrannt, und mit anderen Stoffen, insbesondere Amino- und/oder Phenoplasten,
kombiniert werden können.
Die GB-PS 9 25 808 betrifft die Weiterpolymerisation der nach der GB-PS 9 25 807 enthaltenen Phosphor
enthaltenden ungesättigten Polyester mit äthylenisch ungesättigten Verbindungen wie Styrol und geht in
bezug auf die Herstellung der Phosphor enthaltender Polyester nicht über die GB-PS 9 25 807 hinaus.
In der US-PS 33 24 202 sind Phosphor enthaltene Polyole und deren Herstellung und Verwendung
beschrieben, wobei neben Polyolen, z. B. Polyätherpolyolen, auch hydroxylgruppenhaltige Polyester mit
mindestens 3 Hydroxylgruppen mit Trishydroxylalkylphosphat, das durch Umsetzen von Phosphorsäure mit
einem Alkylenoxid erhalten wird, umgesetzt werden und die so erhaltenen Umsetzungsprodukte mit
Polyisocyanaten zu Polyurethanschaum umgesetzt werden. Epoxidverbindungen, Phosphorsäure und/oder
Phosphorpentoxid sind in diesem Zusammenhang nicht erwähnt. Eine Verwendung zur Herstellung von
Überzugsmitteln ist nicht vorgesehen. Nachteile des Herstellungsverfahrens sind, daß Trishydroxyalkylphosphate
in einem gesonderten Arbeitsgang erst hergestellt werden müssen und daß bei der Umsetzung dieser
Phosphate mit den hydroxylgruppenhaltigen Polyestern mit mindestens 3 Hydroxylgruppen pro Molekül Glyco
Ie oder Alkohole abgespalten werden, die durch Abdestillieren entfernt werden müssen. Demgegenüber
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise direkt von Phosphorsäure und/oder Phosphorpentoxid
ausgegangen und ein Abdestillieren von Glycolen oder Alkoholen entfällt. Außerdem werden
die erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate vorzugsweise zur Herstellung von Überzugsmitteln und
Dichtmassen verwendet. Weiter ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die Verwendung von
Polyestern mit mindestens 3 Hydroxylgruppen beschränkt, und die erfindungsgemäß hergestellten Polyester
sind härtbar.
Die FR-PS 14 46 948 beschreibt ein Verfahren zur Verbesserung der Wärmestabilität von linearen Poly-
estern, vorzugsweise Terephthalsäurepolyeslern, bei
dem diese mit Phosphorverbindungen, darunter aus Phosphorsäure, bei höheren Temperaturen und unter
Vakuum umgesetzt werden und der Gehalt an Phosphor in dem linearen Polyester 0,00025—0,5% beträgt
Epoxidverbindungen sind nichi genannt. Eine Verwendung zur Herstellung von Überzugsmitteln ist nicht
vorgesehen. Beispiele mit Phosphorsäure als der einfachsten und am leichtesten zugängigen Phosphorverbindung sind nicht enthalten. Eine Härtung der
Phosphor enthaltenden Polyester ist nicht beschrieben. Ein Nachteil des Verfahrens besteht gemäß den
Beispielen in der langen Umsetzungszeit, zum Schluß unter Vakuum von 0,1 —lmm Hg für 16—100 h bei
110° C. Demgegenüber werden bei der erfindungsgemä-Ben Herstellung der Polykondensate vorzugsweise
Phosphorsäure und/oder Phosphorpentoxid verwendet, und ein Abdestillieren von Spaltprodukten mit oder
ohne Vakuum entfällt Außerdem sind die erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate härtbar und werden
vorzugsweise zur Herstellung von Überzugsmitteln und Dichtmassen verwendet, wobei sie, vorzugsweise mit
Amino- und/oder Phenoplasten, zu duroplastischen Polykondensaten reagieren. Weiter enthalten die
erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate im allgemeinen mehr als 0,5% Phosphor. Ferner sind aus
den erfindungsgemäßen Beispielen die relativ kurzen Umsetzungszeiten bei der erfindungsgemäßen Herstellung der Polykondensate ersichtlich, wobei kein
Vakuum angewendet wird und die Umsetzungen gegebenenfalls auch in dünner Schicht, z. B. nach dem
Aufbringen auf eine Unterlage, erfolgen.
Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Phosphor in chemischer Bindung enthaltenden Polykondensaten und zeigen eine der Verwendungsmöglichkeiten. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
40 Teile eines hydroxylgruppenhaltigen Alkydharzes bzw. Polyesters, dessen Herstellung nachstehend beschrieben ist, werden mit 40 Teilen eines Diepoxids auf
der Basis von» Bisphenol A« und Epichlorhydrin, Molekulargewicht 390, Epoxiwert 0,5, vermischt Dieser
Mischung werden unter Rühren und Kühlen 10 Teile Orthophosphorsäure, etwa 89°/oig, zugefügt so daß die
Temperatur 95°C nicht übersteigt Sobald die exotherme Reaktion beendet ist wird 30 min bei 1600C in einer
Schicht von einem Millimeter zu einem harzigen bzw. kunststoffähnlichen neuen Polykondensat weiterkon- so
densiert.
Herstellung des hydroxylgruppenhal.'igen
Alkydharzes bzw. Polyesters
156 Teile Neopentylglycol, 230 Teile Triäthylenglycol,
480 Teile Glycerin (100%ig), 3 Teile Zinkacetat · 2 H2O,
300 Teile Adipinsäure und 220 Teile Benzoesäure werden in Gegenwart von 80 Teilen Xylol bei
158—192°C in einer üblichen Apparatur mit Rührwerk, Heizung und Wasserabscheider, azeotrop bis zur
Säurezahl von 5 umgesetzt Nach Abkühlung auf 1100C
werden 300 Teile Cyclohexan-l^-dicarbonsäureanhydrid zugefügt und erneut bei einer Temperatur bis zu
maximal 2020C bis zur Säurezahl von 12 umgesetzt und die Umsetzung danach unter ieichtem Vakuum bei einer
Säurezahl von 9 beendet Es resultiert ein klarer, bei 200C gut fließfähiger, Hydroxylgruppenhaltiger Polyester.
1300 Teile des in Beispiel 1 verwendeten hydroxylgruppenhaltigen Alkydharzes bzw. Polyesters werden
unter Rühren und Kühlen portionsweise nach und nach 105 Teile einer Paste aus 70 Teilen Phosphorpentoxid
und 35 Teilen Xylol zugefügt so daß die Temperatur in dem Bereich von 20—300C bleibt Die Umsetzung wird
beendet sobald keine exotherme Reaktion mehr feststellbar ist z. B. nach Ausschalten der Kühlung keine
Temperaturerhöhung über die Raumtemperatur eintritt Zur Entfernung etwaiger nicht umgesetzter kleinster
Partikel von Phosphorpentoxid, die in geringsten Mengen oder als Spuren noch enthalten sein können,
wird 3 Tage lang bei 500C ohne Rühren im Trockenschrank gelagert und danach vom Bodensatz dekantiert
Man erhält ein goldgelbes, klares, bei 20° C noch fließfähiges Weichharz mit einer Säurezahl von 76.
40 Teile dieses Weichharzes werden mit 10 Teilen des
in Beispiel 1 verwendeten Diepoxids bei 200C vermischt Die zunächst trübe Mischung wird beim Rühren
und nach dem Einsetzen einer exothermen Reaktion klar. Der Temperaturansteig wird durch Kühlung oder
durch durch Aufbringen auf eine Unteriage in dünner Schicht unter 400C gehalten. Es resultiert ein klares,
ganz leicht gelbliches neues Polykondensat das bei 20°C noch gut fließfähig ist.
Es wird analog Beispiel 2 verfahren, jedoch erfolgen Mischung und Umsetzung mittels eines an sich
bekannten Mehrwalzenstuhls, wie er z. B. in der Farben- und Lackindustrie verwendet wird, wobei die Walzen in
üblicher Weise von innen durch Wasser gekühlt werden und das neue Polykondensat durch übliche Abstreifer
von der letzten Walze entfernt wird.
Das nach Beispiel 2 oder 3 erhaltene neue Polykondensat wird als Überzugsmittel oder Dichtmasse
verwendet und nach dem Auftrag auf Stahlblech in einer Schichtdicke von drei Millimeter 30 min bei 1700C zu
einem jetzt gummiähnlichen, elastischen Polykondensat weiterkondensiert.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Phosphor in chemischer Bindung enthaltenen neuen Polykondensaten,
dadurch gekennzeichnet, daß hydroxylgruppenhaltige Alkydharze bzw. Polyester und Epoxidverbindungen mit einem Molekulargewicht
kleiner als 1000 und einem Epoxiwert größer als 0,1 mit Phosphorsäuren bzw. deren Derivaten,
gegebenenfalls in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln, umgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Diepoxide mit einem Molekulargewicht kleiner als 500 und einem Epoxiwert größer als
03 verwendet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß hydroxylgruppenhaltige
Alkydharze bzw. Polyester mit einem Hydroxylgehalt von mindestens vier Prozent verwendet
werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzungen in dünner
Schicht, gegebenenfalls nach dem Aufbringen auf eine Unterlage, erfolgen.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzungen zur Erzielung
schmelzbarer neuer Polykondensate in der ersten Stufe bei einer Temperatur unterhalb 150° C
erfolgen.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Orthophosphorsäure und/oder
Phosphorpentoxid verwendet werden.
7. Verwendung der nach den Ansprüchen 1 bis 6 erhaltenen neuen Polykondensate zur Herstellung
von Überzugsmitteln. J5
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19722204844 DE2204844C2 (de) | 1972-02-02 | 1972-02-02 | Verfahren zur Herstellung von Phosphor in chemischer Bindung enthaltenden Polykondensaten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19722204844 DE2204844C2 (de) | 1972-02-02 | 1972-02-02 | Verfahren zur Herstellung von Phosphor in chemischer Bindung enthaltenden Polykondensaten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2204844A1 DE2204844A1 (de) | 1973-08-09 |
DE2204844C2 true DE2204844C2 (de) | 1982-05-19 |
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ID=5834791
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19722204844 Expired DE2204844C2 (de) | 1972-02-02 | 1972-02-02 | Verfahren zur Herstellung von Phosphor in chemischer Bindung enthaltenden Polykondensaten |
Country Status (1)
Country | Link |
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-
1972
- 1972-02-02 DE DE19722204844 patent/DE2204844C2/de not_active Expired
Also Published As
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DE2204844A1 (de) | 1973-08-09 |
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