DE2160201A1 - Verfahren zur herstellung eines elektrodengeruestes aus nickel fuer elektroden in galvanischen elementen - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines elektrodengeruestes aus nickel fuer elektroden in galvanischen elementenInfo
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Description
DAUG 17 25.11-1971
DEUTSCHE AUTOMOBILGESELLSOHAFT
mit beschränkter Haftung
3 Hannover, Podbielskistrasse 293
Verfahren zur Herstellung eines Elektrodengerüstes aus Nickel für Elektroden in galvanischen Elementen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Elektrodengerüstes aus Nickel für Elektroden in galvanischen
Elementen·
Für galvanische Elemente mit alkalischen Elektrolyten ist Nickel ein sehr wichtiges Elektrodengerüstmata?ial, weil
es einerseits gegen Lauge in einem weiten Potentialbereich beständig ist und weil andererseits die vom Elektrodengerüst
kontaktierten aktiven Materialien häufig aus Nickel bestehen, so dass eine Verbindung der aktiven Masse mit
dem Trägergerüst durch Aufsintern oder durch elektrochemische Abscheidung leicht möglich ist. Beispielsweise bestehen die
aktiven Materialien bei Brennstoffzellenanoden häufig aus Nickel, und es werden auch in Akkumulatoren häufig Nickelverbindungen
als Kathodenmaterial verwendet.
Es ist allgemein bekannt, aus Nickelpulver hergestellte Sintergerüste als Elektrodengerüst zu verwenden. Da ein
derartiges Trägergerüst wesentlich mehr Nickel enthält als für die Stromableibung erforderlich ist, ergibt sich,
das« (ias Leintungsgewicht von Elektroden mit solchen Trä-
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ORiGiNAL
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gergerüsten verhältnismässig ungünstig ist.
Zur Erzielung von Elektroden mit sehr günstigem Leistungsgewicht,
die für viele Anwendungszwecke benötigt v/erden, wurden bereits als Trägergerüst Fasermatten, Vliese oder
Gewebe aus leitenden oder nichtleitenden Materialien verwendet, die oberflächlich mit einer Metallisierung versehen
wurden. Auch bei derartigen Trägergerüsten wird vorzugweise zur Oberflächenmetallisierung bzw. zur Schaffung einer leitenden
Deckschicht Nickel verwendet. Obwohl auf diese Weise prinzipiell Elektroden mit sehr günstigem Leistungsgewicht
erhalten werden können, ist diese Lösung nicht zufriedenstellend, da eine gleichmässige Vernickelung des Fasermaterials
mit erheblichem Aufwand verbunden ist und eine Vielzahl von Arbeitsgängen beider Herstellung des Trägergerüstes erfordert.
So ist es notwendig, das Fasermaterial zunächst mit einer Nickelsalzlösung zu tränken, aus der anschliessend ein Niederschlag
der Metallschicht erfolgt und dann nach dem Vernickeln einen Wasch- und Trockenprozess durchzuführen. Nickelschichten
ausreichender Dicke werden jedoch nur nach mehrmali-ger
Wiederholung dieses Verfahrens erhalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfach und wirtschaftlich durchführbares Verfahren zur Herstellung eines Elektrodengerüsbes
aus Nickel für Elektroden in galvanischen Elementen zu schaffen, welches zu einem besonders günstigen Leistungsgewicht der Elektrode führt·
Diese Aufgabe wird gemüss der Erfindung dadurch gelöst, dass
Niekelcarbonyl in Gegenwart eines inerten Gases thermisch
zersetzt und das bei diesem Vorgang gebildete voluminöse Material durch mechanische Verformung und Sinterung in die ge-
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- 3 - DAUG 17
wünschte Elektrodenkörperform gebracht wird.
Der überras&ende Effekt des erfindungsgemäss en Verfahrens
besteht darin, dass die thermische Zersetzung des Nickelcarbonyls nicht zur Abscheidung von glatten Nickelschichten
oder von Niekelpulver führt, sondern dass vielmehr ein nur locker zusammenhängendes und sehr voluminöses Material erhalten
wird· Dieses Material lässt sich einfach durch mechanische Einwirkung in die gewünschte Elektrodenform bringen.
Um die mechanische Stabilität des Trägergerüstes zu verbessern sieht die Erfindung in einer vorteilhaften Weiterbildung
vor, dass das voluminöse Material vor der mechanischen Verformung
unter Schutzgas oder im Vakuum einer Wärmebehandlung unterzogen wird.
Gemäss einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemässen
Verfahrens wird das voluminöse Material während oder nach der mechanischen Verformung unter Schutzgas oder
im Vakuum einer Wärmebehandlung unterzogen. Auch auf diese Weise wird eine erwünschte Verfestigung des Materials erreicht.
Zweckmässigerweise wird als Schutzgas Wasserstoff
verwendet, da damit zusätzlich eine erwünschte Reduktion erzielt werden kann. Vorzugsweise wird die Wärmebehandlung
im Temperaturbereich von 300° C bis 600° G vorgenommen.
Als Temperaturbereich für die vorzunehmende Sinterung hat sich als vorteilhaft der Bereich von 400 bis 800° G erwiesen.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
zur weiteren Erhöhung der mechanischen Festigkeit des nach der Formung erhaltenen Körpers vorgesehen, dass dieser Körper
auf einen mechanisch festen Nickelkörper aufgesintert
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wird. Als derartxger Trägerkörper kann beispielsweise ein Netz, ein Blech oder auch ein perforierter Blech Verwendung
finden.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, dass als inertes Gas bei der thermischen Zersetzung des Nikkelcarbonyls
Stickstoff, ein Edelgas oder Kohlendioxid verwendet wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfxndungsgemassen Verfahrens
zeichnet sich dadurch aus, dass gasförmiges Nickelcarbonyl mit Stickstoff im Verhältnis 1 : 1 bis 1 : 100 gemischt
und vorzugsweise im Mischungsbereich von 1 : 15 bis 1 : 30 gearbeitet wird.
Vorzugsweise erfolgt die thermische Zersetzung des Nickelcarbonyle
im strömenden Gasgemisch. Dabei ist es durch geeignete Wahl der Strömungsgeschwindigkeit, bzw· des Mengenstromes
möglich, den Aufbau des erhaltenen voluminösen Materials zu beeinflussen, Zweckmässigerweise wird das Gasgemisch
durch ein auf etwa 300 bis 500 G erhitztes Rohr
geleitet, wobei in diesem Rohr vorzugsweise im Strömungsweg Hindernisse vorgesehen sind, welche die Bildung des voluminösen
Materials begünstigen.
Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung bestehen die Hindernisse aus Einsatzkörpern aus Reaktionsprodukt, wobei
die Einsatzkörper aufheizbar sein können.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des
findungsgemassen Verfahrens wird eine wandernde Aufheizzone
vorgesehen, d. h. die Aufheizzone wird im Falle der Ver-
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Wendung eines Rohres, durch das das Gasgemisch geleitet wird,
längs dieses Rohres bewegt.
Die mechanische Verformung dieses voluminösen Materials erfolgt vorzugsweise durch Pressen oder Walzen, wobei auch mit
einer geheizten Presse oder Heisswalzen gearbeitet werden kann, um den Vorgang der Wärmebehandlung mit dem Press- oder
Walzvorgang zu kombinieren.
Als Pressdruck wird zweckmässigerweise ein Druck im .Bereich
von 0,5 bis 20 kp/cm und insbesondere ein Druck im Bereich
von 1 bis 5 kp/cm verwendet·
Der Aufbau des nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen
voluminösen Materials kann durch Änderung der Konzentration des Nickelcarbonyls in der Gasmischung, des Gasdruckes
und/oder der Temperatur beeinflusst werden. Ausserdem lassen sich die Eigenschaften des erhaltenen Sintergerüstes
auch durch entsprechende Bemessung des Pressdruckes beim Formen des voluminösen Materials zu einem Pressling
variieren.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert·
Nickeltetracarbonyl wurde durch Erwärmen auf etwa 70° 0 verdampft
und das erhaltene Gas mit Stickstoff im•Volumenverhältnis 1 : 20 gemischt. Dieses Gasgemisch wurde mit einer
Strömungsgeschwindigkeit von 5 cm/sec unter Normaldruck durch ein auf 400° C erhitztes Quarzrohr geleitet, wobei in einer
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- 6 - DAUG 17
Stunde 150 g an voluminösem Material erhalten wurde. Dieses
Material wurde anschliessend mit einem Druck von 1 kp/
ρ
cm zu einer Scheibe von 25 mm Durchmesser gepresst und bei 700° C unter Wasserstoffatmosphäre 1/2 Stunde getempert·
cm zu einer Scheibe von 25 mm Durchmesser gepresst und bei 700° C unter Wasserstoffatmosphäre 1/2 Stunde getempert·
Bei der darauffolgenden Imprägnierung des erhaltenen scheibenförmigen
Trägergerüstes mit Nickelhydroxid nach dem Kandler-Verfahren
ergab sich eine Nickelhydroxidelektrode, die nach dem Laden in einer Halbzellen-Messanordnung eine ge—
wichtsbezogene Kapazität von 160 Ah/kg lieferte- Zum Vergleich sei angeführt, dass mit Nickeloxidelektroden,die ein
aus Nickelpulver gesintertes Stützgerüst enthalten, maximal 100 Ah/kg erreichbar sind.
Dieses Beispiel zeigt, dass nach dem erfindungsgemässen Verfahren
Elektroden mit besonders günstigem Leistungsgewicht
erhalten werden, wobei von besonderer Bedeutung ist, dass die Durchführung dieses Verfahrens keine praktischen Schwierigkeiten
bereitet.
Patentansprüche:
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Claims (22)
- - 7 - DAUG 17Patentansprücheπ.] Verfahren zur Herstellung eines Elektrodengerüstes aus Nickel für Elektroden in galvanischen Elementen, dadurch gekennzeichnet , dass Nickelcarbonyl in Gegenwart eines inerten Gases thermisch zersetzt und das bei diesem Vorgang gebildete voluminöse Material durch mechanische Verformung und Sinterung in die gewünschte Elektrodenkörperform gebracht wird·
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das voluminöse Material vor der mechanischen Verformung unter Schutzgas oder im Vakuum einer Wärmebehandlung unterzogen wird·
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das voluminöse Material während oder nach der mechanischen Verformung unter Schutzgas oder im Vakuum einer Wärmebehandlung unterzogen wird·
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3$ dadurch gekennzeichnet , dass als Schutzgas Wasserstoff verwendet wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4-, dadurch gekennzeichnet , dass die Wärmebehandlung bei etwa 3^0 C bis 600 G vorgenommen wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Sinterung im Bereich von 4-00 -bis 800° G vorgenommen wird.309823/0601- 8 - DAUG 17
- 7· Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der nach der Verformung erhaltene Körper auf einen mechanisch festen Nickelkörper aufgesintert wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeich net, dass der mechanisch feste Nickelkörper ein Netz, ein Blech oder ein perforiertes Blech ist.
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass als inertes Gas bei der thermdashen Zersetzung des Ni ekel carbonyls Stickstoff, ein Edelgas oder Kohlendioxid verwendet wird·
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , dass gasförmiges Nickelcarbonyl mit Stickstoff im Verhältnis 1 : 1 bis 1 : 100 gemischt und vorzugsweise im Mischungsbereich von 1 : 15 bis 1 : 30 gearbeitet wird.
- 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- "9 durch gekennzeichnet , dass die Zersetzung des NickeIcarbonyls bei strömendem Gasgemisch erfolgt.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , dass der Mengenstrom einstellbar ist.
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet , dass das Gasgemisch durch ein auf etwa 3OO bis 500° C erhitztes Rohr hindurchgeleitet wird.3 09 823/06012180201- 9 - DAUG 17
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13» dadurch gekennzeichnet , dass im Strömungsweg Hindernisse vorgesehen sind·
- 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , dass als Hindernisse Querschnittsveränderungen und/oder Einsatzkörper in einem Strömungsraum vorgesehen sind·
- 16· Verfahren nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet t dass die Einsatzkörper aus Reaktionsprodukt bestehen·
- 17· Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsatzkörper aufgeheizt werden.
- 18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 17» dadurch gekennzeichnet, dass mit einer längs des Stcömungsweges des Gasgemisches wandernden Aufheizzone gearbeitet wird.
- 19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die mechanische Verformung durch Pressen oder Walzen erfolgt·
- 20. Verfahren nach Anspruch 19» dadurch gekennzeichnet, dass während der mechanischen Verformung durch Pressen oder Walzen eine Wärmebehandlung;OULl' ·.' L".j.i-i —vorgenommen und insbesondere mit geheizter Presse/gearbeitet wird.309823/0601- 10 - DAUG 1?
- 21· Verfahren nach Anspruch 19 oder 2Ot dadurch gekennzeichnet , dass der Pressdruck zwischen0,5 und ί beträgt·2 20,5 und 20 kp/cm liegt und insbesondere 1 bis 5 kp/cm
- 22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass das Elektrodengerüst nach dem Sintern mit Nickelhydroxid imprägniert wird.309823/0601
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712160201 DE2160201C3 (de) | 1971-12-04 | Verfahren zur Herstellung eines Elektrodengerüstes aus Nickel für Elektroden in galvanischen Elementen | |
IT54279/72A IT982401B (it) | 1971-12-04 | 1972-11-24 | Procedimento per la realizzazione di un supporto di nichel per elettrodi in elementi galvanici |
GB5533772A GB1405000A (en) | 1971-12-04 | 1972-11-30 | Production of electrodes in galvanic elements |
FR7243008A FR2162219B1 (de) | 1971-12-04 | 1972-12-04 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712160201 DE2160201C3 (de) | 1971-12-04 | Verfahren zur Herstellung eines Elektrodengerüstes aus Nickel für Elektroden in galvanischen Elementen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2160201A1 true DE2160201A1 (de) | 1973-06-07 |
DE2160201B2 DE2160201B2 (de) | 1975-06-19 |
DE2160201C3 DE2160201C3 (de) | 1976-02-05 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT982401B (it) | 1974-10-21 |
DE2160201B2 (de) | 1975-06-19 |
FR2162219A1 (de) | 1973-07-13 |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8330 | Complete disclaimer |