DE2155888A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten bzw. Borstenträgern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten bzw. BorstenträgernInfo
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Description
FERNRUF 745775 TELEX 0524655
Patentgesuch vom 9. November i97i
Herr Peter HANGGI, CH-8000 Dübendorf, Birchlerstr. 23b und
Herr Hermann jJUDMlGExi, CH-4206 Seewen, kühlmatt 114
Unser Zeichen: χ3δΰ (Jitte angeoenl)
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten bzw.
borstenträgerη
Xn der iJürstenfabrikation sind zur Zeit einige
Lersteiiverfahren bekannt. Zu diesen gehören zur Herstellung
von oürsten aller Art mit synthetischen und Naturuorsten
unter anderem das Verfahren zum bündelweisen Einstanzen von forsten in vorbereitete ajorstenträger, das
sogenannte "Einwinden" von Jorsten, das z.ß. bei der Herstellung
von i'laschenputziiiirsten angewendet wird, das
fixieren der .jorstenuündel durch Draht schlingen bei bestimmten
Jürstenarten etc. Daneben v/erden auch bürsten
- 2 G i/Do
209821/005Λ
mit synthetischen Borsten nach dem KunststoffSpritzgußverfahren
hergestellt, wobei vorzugsweise relativ dicke und kurze Borsten resultieren, die sich z.B. für Kopfmassage-
ßürsten eignen und aus Polyäthylen gefertigt werden. Solche Borsten können nachträglich auch in ihrer
Längsrichtung geschnitten werden, um kleinere Querschnitte zu erzielen, wobei jedoch die Borstenqualität in der
Regel leidet.
Neuerdings ist ein Verfahren bekannt geworden, nach dem relativ dünne Borsten durch Spritzprägen herstellbar
sind. Indessen ist bekannt, daß sowohl nach dem Spritzgußverfahren als auch nach dem Spritzprägeverfahren
hergestellte Borsten hinsichtlich Qualität nicht an Borsten heranreichen, die üblicherweise für
Bürsten herkömmlicher Art verwendet werden.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist indessen ein Verfahren zum Herstellen von Bürsten dzw. Jorstenträgern
vorzuschlagen, bei welchem jegliches Einsetzten von Borsten in Borstenträger entfällt, d.h. bei welchem die
Borsten und der Borstenträger aus einem Stück gefertigt werden, ohne daß die oben geschilderten Nachteile in
Kauf genommen werden müssen. Ferner soll durch die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen des genannten Verfahrens
vorgeschlagen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen
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von Bürsten bzw. Borstenträgern durch Einspritzen eines thermoplastischen oder thermoplastähnlichen Kunststoffes
^n ein mehrteiliges trennbares Formwerkzeug, ist gekennzeichnet
durch
a) Spritzgiessen eines aus Borstenträger, Borstenscha^t
und einem Verdickungsabschnitt am äusseren Ende des Borstenschaftes bestehenden IJorstenkörpers unter Füllen
eines Formhohlraumes im genannten Formwerkzeug, o) Strecken (lecken) des Jorstenschaftes auf eine bestimmte
Länge durch eine in Richtung der Längsachse des Borstenschaftes vorgesehene Relativbewegung zwischen
die, den Borstenträger und den 3orstenschaft enthaltenden
Teile des Formwerkzeuges, wobei sowohl der Borstenträger als auch die Kopfpartie des Borstenschaft-es
in den für ihre Herstellung vorgesehenen Abschnitten des Formwerkzeuges verankert sind,
c) Aostossen des Verdickungsabschnittes am äusseren Ende des Borstenschaftes nach vollzogenem Streckvorgang,
d) Ausformen des äusseren Borstenendes aus dem für die Formung des üorstenschaftes dienenden Formraumaoschnitt
des genannten Werkzeuges, und
e) Ausformen des Borstenkörpers aus dem bezüglichen Teil des Formwerkzeuges.
- 3b -
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Eine vorzugsweise Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, dafs vor dem Schliessen der Form in den zur Formung des Jorstenträgers
vorgesehenen Abschnitt des Formwerkzeuges ein den
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- tr-
Borstenkörper aufnehmender Bürstangriff mit einer Aufnahmepartie für den Borstenträger eingelegt wird. Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung einer
Zweikolbanspritzgussmaschine in einem ersten Werkzeugabschnitt zuerst ein Bürstengriffteil aus einem ersten Kunststoff geformt wird, in welchem Griffteile eine zur Aufnahme des Borstenträgers dienende Ausnehmung vorgesehen ist* und dass hierauf in einem zweiten Werkzeugabschnitt, in welchen das im ersten Abschnitt geformte Griffteil hineinreichtρ der Borstenkörper eingespritzt wird.
Zweikolbanspritzgussmaschine in einem ersten Werkzeugabschnitt zuerst ein Bürstengriffteil aus einem ersten Kunststoff geformt wird, in welchem Griffteile eine zur Aufnahme des Borstenträgers dienende Ausnehmung vorgesehen ist* und dass hierauf in einem zweiten Werkzeugabschnitt, in welchen das im ersten Abschnitt geformte Griffteil hineinreichtρ der Borstenkörper eingespritzt wird.
Die erfindungsgemässe, zur Durchführung des
vorerwähnten Verfahrens vorgesohlagene Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Formwerkzeug mindestens
aus einem ersten Hauptabschnitt besteht, in welchem relativ zueinander bewegliche Pormhohlrausnabschnitte für
die Herstellung des Borstenkörpers aus einem ersten Kunst« Stoffmaterial und Mittel für das Abstossen der Verdickung
am äusseren Ende des Borstensohsftes vorgesehen sind,
und allenfalls einen zweiten Kauptabschnitt enthält, welcher Mittel zum Formen eines Bürstengriffes aus einem
zweiten Kunststoffmaterial besitzt.
Durch das Strecken bzw. Recken von aus Kunststoff gefertigten Borsten kann durch die dabei #intr«ten-
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de Molekülausrichtung eine wesentlich höhere Festigkeit erzielt werden, als dies bei durch Strang- oder Spritzpressen
hergestellten Pasern der Fall ist. Dank dem vorgeschlagenen Verfahren ist es nun möglich, Borsten in
einer Qualität herzustellen, die ungefähr der Qualität entspricht, welche bisher bei auf andere '//eise hergestellten
synthetischen Borsten erreichbar ist, wobei eine sehr ^ wirtschaftliche Fertigungsweise möglich ist.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen
Verfahrens werden nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben, aus welcher Partien von bei der Durchführung
des Verfahrens verwendbaren Werkzeugen hervorgehen. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Partie eines Formwerkzeuges im Schnitt, in geschlossener Stellung des Formwerkzeuges
und bei der Ausführung eines ersten Verfahrensschrittes . zur Herstellung einer Borste,
Fig. 2 die Teile des in Fig. 1 partiell gezeigten Formwerkzeuges in geöffneter Stellung und bei
der Ausführung eines zweiten Verfahrensschrittes zur Herstellung einer Borste,
Fig. 3 eine einzelne nach dem in Fig. 2 dargestellten
Verfahrensschritt aus dem B'ormwerkzeug ausgeformte Borste,
Fig. 4 eine mit mehr Details im Schnitt dargestellte Partie eines Formwerkzeuges zur Herstellung von
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Borsten mit borabiertem Ende., in geschlossener Stellung
des Formwerkzeuges und bei der Ausführung eines ersten Verfahrensschritt es zur Herstellung einer Borste,,
Fig. 5 die Teile des in Fig. 4 partioll gezeigten Fonnwerkzeuges in geöffneter Stellung und bei der
Ausführung eines zweiten Verfahrensschrittes zur Her« stellung einer Borste,
Flg. 6 in grösserem Massstab Details der Werkzeuggestaltung
für das äussere Ende der zu spritzenden Vorform für eine mit bombierten! Enda herzustellende
Borste im Bereich des striehlierten Kreises VI in Fig. 4,
und
Fig. 7 ebenfalls in grösserem Massst-ab eine
Darstellung der Verformung des äusseren Endes der im
Werkzeug nach Fig. 4 hergestellten Borste im Bereich des Verdickungsabschnittes unterhalb der Bombierung am Borstenende.
In den Figuren 1 bis 5 ist aus Gründen der Uebersichtliehkeit jeweils nur die Herstellung einer
einzelnen Borste gezeigt, während in Wirklichkeit je=·
wells die Anordnung im Formwerkzeug εο getroffen istc
dass sämtliche an einem Borstenkörper vorgesehenen Borsten samt Borstenträger gleichzeitig herstellbar sind.
In Fig. 1 ist eine Partie eines Kunststoff-Spritzwerkzeuges
gezeigt, wobei mit I9 2 und 3 Formteile
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des Werkzeuges bezeichnet sind» die in nicht dargestellter Art geführt sied, mn eins stets gleichbleibende gegenseitige Ausrichtung sichersusteilen. Die Formteile lf 2
und 3 sind* wie aus Fig. 2 hervorgeht^, in der durch öle
Pfeile X und Y dargestellten Richtungen aias©inandersiühbar,
wobei die Formteile 1 und 3 entweder direkt oder übor
Zwischenglieder mit bssüglichen Aufspannplatten einsr
Kunststoffspritzgussmaschine antriebsverbunden sinäs
L· . welche Aufspannplatten ihrerseits relativ zueinander verschiebbar sind. Die Formteile I, 2 und 3 sind mit
Formhohlraumabschnitten 4P 5 uncl 6 versehen, die zur
Aufnahme des Kunststoffniaterials für den Borstenkörper
einer hei*zust@llenä©Ei Bürste dienen» vjobei der Hohlraum=
abschnitt 4 sur Bildung d©s Borstentsi'ägei's* der Abschnitt
5 fiir die Formung des Borstensehaftes^ und der Abschnitt
6 für die Bildung einer Kopfpartie am äusseren Ende einer
Borste dient, deren Zweclc nachstehend noch beschrieben
wird»
Der Formabsehnitt 5 ist ein© sich nach oben
konisch verjüngende Oeffnuns.
Der Borstenträger kann„ entßegen der in Fig. 1
gezeigten Darstellung^, ein gewelltes oder sickzaekfcJrmis
gestaltetes Längenprofil aufweisen, um die in der modernen Bürstenherstellteehnik gebräuchliche "Bockbündelstellung"
der Borsten zu erreichen, bsi welcher die
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bad original
- Sr.
Bürstenbündel nicht parallel, sondern schief zueinander
verlaufend angeordnet sind. Da die Borsten im beschrie» benen Hers teilverfahren nur parallel zueinander verlauf·=
fend erstellt werden können, wird die spätere "Bock« bündelstellung" dureh Flachziehen der gewellten oder
zickzackförmigen Borstenträger erreicht.
Mit 7 ist ein auf der Oberseite des Formte!Is
3 eingearbeiteter Angusskaoal für die Zuleitung des einzuspritzenden Kunststoffmaterials bezeichnet. Weiter ist
ein Messerschieber 8 mit einer Schnittkante 9 vorgesehen,
der in Richtung des Pfeiles Z auf der plangeschliffenen
oberen Fläche des mittleren Formteils 2 vor- und rückwärts
verschiebbar ist.
Bereits an dieser Stolle sei erwähnt, dass der
Hchlraumabschnitt 4» in welchen der Borstenträger zu
liegen kommtp z.B. zur Aufnahme eines vorgefertigten
Bürstenstüokes dienen kann,, in ^reichem allfällige Ver~
ankerungsmittel für die Halterung des Borstenträgers am Bürstenstiel eingearbeitet sein können.
Die vorliegende Erläuterung des erfindungs= gemässen Verfahrens geht davon aus, dass die Herstellung
des aus dem Borstonträger und den Borsten bestehenden
Borstenkörpers auf einer "norinalon" Spritzgussmaschine
vorzugsweise herkömmlichen Bauart erfolgt. Auf die Ver=
Wendung von sogenannten Zvjeikolbenmaschinen für die auf=
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einanderfolgenda Herstellung von Borstenkörper und Bürstan*
griff wird am Schluss z-urüekgekomnisn.
Beim Betrieb des nach Fig. 1 geschlossenen Form-Werkzeuges
wird durch dan Arb@itshub des SpritskoXbsns
einer nicht gezeigten Spritzgussmaschine ein für öi@ Herstellung von Borsten geeignetes Kunststoffmaterial* a.B»
Polyamid^ über den Angusskanal 7 in öen Forrnhohlraurasb-=
schnitt H eingespritzt und zunächst dieser Raumabsohnitt
und anschliessend die Pormhohlrautnabschnitte 5 und 6 g©«=
füllt. Auf die zum fehlerfreien Füllen dieser HohlPEUinabschnitte
notwendigen Massnahmen beim Einspritzvorgang
soll hier nicht eingetreten werden.
Nach dem Einspritzvorgang wird das Pormwerkiieug
geöffnat und dessen Teile in eine Stellung gebracht,, die
im wesentlichen aus Fig. 2 hervorgeht. Uabai bewegt sich
das beispielsweise mit der beweglichen Aufspannplatte dar
(nicht gezeigten) Spritzgussmaschine verbundene Formteil 3
k in der Zeichnungsebene der Pig. 2 nach unten, während das
als ebenfalls bewegliche Formplatte ausgebildete Formteil 2 in eine Stellung gelangt„ in welcher deren Oberseite
2a mindestens so weit von der benachbarten Fläch© la des
im vorliegenden Fall mit der festen Aufspannplatte der Spritzgussraaschine verbundenen Fox*ait©ils 1 entfernt ist,
dass der Messerschiebsr 8 bzw. dessen Schmittkanfca 9 in
die gezeigte Stellung übor dem Fortnhohlraum 5 im mitfc«
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leren Formteil 2 vorgeschoben werden kann.
Dank der sich aus der Formhohlraumgestalt bei geschlossenem Formwerkzeug (in Fig. 1 kreuzschraffiert
angegeben) ergebenden initialen Form der Borsten, von denen aus früher erwähnten Gründen in der Zeichnung nur
eine einzelne gezeigt ist, ergibt sich beim Auseinanderfahren der Formteile 2 und 3 eine Streckung bzw. Reckung
des in Fig. 2 mit 10 bezeichneten Borstenschaftes. Dabei wird vorausgesetzt, dass der Borstenträger 11 stark genug
im Hohlraumabschnitt 4 verankert ist, was durch die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Schwalbenschwanzkontur gezeigt
werden soll, und ferner der im Hohlraumabschnitt 6 gebildete Borstenkopf 12 (in Fig. 2 strichliert gezeichnet)
widerstandsfähig genug ist, um das Ende der Borste an den Formteilen 2 und 3 wirksam zu verankern.
Durch die beschriebene Relativbewegung zwischen den Formteilen 2 und 3 wird ein Strecken der Borsten und
damit der an sich bekannte Effekt einer Molekülausrichtung erzielt, die eine bedeutend höhere Festigkeit der
Borste zur Folge hat. Dadurch ist eine Borstenqualität erzielbar, die praktisch den besten Ergebnissen von bisher
herstellbaren synthetischen Borsten entspricht. Gleichzeitig tritt eine Durchmesserreduktion bei den Borsten auf,
die sich nach dem gewünschten oder beim verwendeten Kunststoff material zulässigen Reckungsgrad richtet.
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- JA -
Nach erfolgtem Strecken der Borste 10 wird der Measersohieber 8 so weit über das obere Ende der Borst·
hinausgeschoben, dass dabei der Borstenkopf 12 bzw.. 1?.'
abgeschert wird, worauf sich das Borstenende entweder durch Zurückfedern aus dem Formhohlraum 5 im Formteil 2
selbst ausformt oder nach Rückziehen des Messerschiebers 8 und erneuten Anlegen des Fora teils 2 am Formteil 1 ausgeformt wird. Das Ausformen des Borstenkörpers aus den
mittels Auswerferη und ist hier nicht gezeigt.
Fig. 3 zeigt eine nach obenstehender Beschreibung hergestellte Borste mit scharfkantig gestalteter
Kopfpartie 13. Bs versteht sich, dass bereits während
des Aueformens oder unmittelbar nachher auch die Angüsse aus den Kunststoffmaterial in den Kanälen 7 vom Borstenträger 11 abgetrennt werden.
Das in der Fig. 1 und 2 dargestellte Formwerkzeug 1st nach dem beschriebenen Ausformen eines Borsten-W körpers und dem erneuten Schliessen der Form für eine
weitere Fertigungsoperation bereit.
In der Flg. 4 und 5 ist ein weitgehend
nach den oben beschriebenen Fertigungsprinzip arbeitendos Formwerkzeug zur Herstellung von Borstenkörpern mit am Aussenende gerundeten Borsten gezeigt.
Mit 21 und 22 sind Werkzeugteile bezeichnet, die nit
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üer beweglichen bsw. dör fösfcsn Aufspannplatte einer herkömmlichen Kunststoffspritsgussmasohine verbunden sind.
Auf dem Werkseugteil 21 1st eine Formplatte 23 montiert*
die dem Formteil 3 in den Fig. 1 und 2 entspricht und
«Inen Formraumabschnitt 24 zum Formen, des Borstenträgers
enthält. Darüber liegt eine weitere Formplatte 25? die
dem Formteil 2 in den Fig. 1 und 2 entspricht und einen sich nach oben verjüngenden Forvaraumafoschnltt 26 sum Formen
des Borstenschaftes enthält. Die Formp3,atte 25 ist
zusammen mit einer Führungsplatte 27* mittels Stüfcsbolzen
28 mit dem Werkzeugteil 22 fest verbunden. In der Führungsplatts 27 ist ein Form» und Äuswerferstift 9.9 gloitbar
geführt, welcher in einem bezüglich den Werkaeugteilen
21 und 22 beweglichen Werkzeugteil 30 eingesetzt ist.
Der Werkzeugteil 30 Übt in einem gewissen Sinns Funktionen des Werkzeugteils 1 gem'äss den Fig. 1 und 2 aus und
besteht aus «iner unteren Stifthaltarplatte 30a und einer oberen Stützplatte 30b. Der Werkzeugteil 30 wird
bezüglich seine? Funktion als Auswerferplafcte durch Mitnehmerstifte 31 (einer in Fig. 4 gezeigt), die mit dem
Werkzeugteil 21 fest verbunden sind, gesteuert. Als MItnehmermittel
dient im vorliegenden Beispiel eine gefeder= te Kugelarretierung 32, die beim Oeffnen des Kunststoff-Spritzwerkzeuges
auf die untere platte 30a (Fig* 5) oder
(nicht gf;2oißt) £iuf die obere Platte 30b des Werkzeug-
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teils 30 einwirkt. Andere hierfür geeignete (nicht dar-.
gestellte) Mitneshraermittel in der Form von Klinken,
Keilen, Gummikissen* hydraulische oder pneumatische
Vorrichtungen oder Kernzüge sind anstelle der gezeigten Kugelarretierung verwendbar.
Fest mit dem Werkzeugteil 22P das wie oben
erwähnt, mit der feststehenden Aufspannplatte der Sprits·=
gussmaschine verbunden ist, sowie mit den Platten 25 und
27 ist auch eine zentrale Einspritzdüse 33 verbunden, über deren Bohrung 34 pl&stifiziertea Kunst stoff material
iin Angugskanäle 35 zugeleitet wird, die je au einem der
Pormraumabschnitte 24 führen.
TJm dem Aussenende der zu formenden Borste sine
bombierte Oberfläche zu verleihen, und andererseits das obsre Ende der Borste für das Strecken nach dem Spritzen
in der Formplatte 25 festzuhalten, ist einerseits gemäss
FIg-. 6 das untere Ende des Stiftes 29 mit einer kugel*
kalottenformigen Vertiefung 36 und andererseits das
obere Ende des Formhohlraumab3chnittes 26 mit einer
sich nach aussen erweiternden Anschrägung 37 versehen.
Durch die letztgenannte Massnahme entsteht am Borsten»
schaftende eine Verdickung 38, durch die der Borsten=
schaft zur Durchführung des Streckens in der Formplatte 25 festgehalten wird.
Die anlässlich der Beschreibung der Werkzeug-
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ausführungsform gomäss den Fig, 1 und 2 geinmchtsn a
meinen Angaben gelten sinngemäss auch für die Herstellung
von Borstenkörpern bzw. Bürsten mit aem "Werkzeug nach
Fig. 4. Nachdem also das Kunststoffspri'tsgusswerkzeug
in die in Pig-, 4 gezeigte geschlossene Form gebracht
worden 1st, erfolgt der Einspritzvorgang, durch welcher
für die Herstellung von Borsten geeignetes Kunststoff=
material über die Bohrung 34 in der Einspritzdüse 33
und den An^usskanal 35 in den Forrnhohlratvnabschnitt 24
eingespritzt wird. Bei diesem Vorgang werden ebenfalls die Borsten in früher beschriebenen Weise gespritzt.
Nach dem Einspritzvorgawg wird des FortBwerk=
zeug geöffnet und seine Teile in eins Stellung gebracht*
die im wesentlichen aus ?ig, 5 hervorgeht. Dabei bewegt
sich das mit der beweglichen Aufspannplatte der Sprits= gussmas chine verbundene SOriröell 21 in der Zeichnungs·=
ebene der Fig. 5 in Richtung des Pfeiles Y nach unten*
während das als Aufspannplatte ausgebildete Formteil
feststeht. Mit der Abwärtsbev?egung des Formte! 1ε 21 wan=
dert auch die mit ihm verbundene Formplatte 23 sowie
der darin verankerte Borstenträger 41 nach unten. Die Formplatte 25 und die Führungsplatte 27 verbleiben vor»
erst in ihrer ursprünglichen Stellung relativ zur Aufspannplatte 22.
Beim Oeffnen des Forrmtferkseuges gejnäss Fig. 4,
2 0 9 8 2 1 / 0 0 6 h S*D Orjginal
- Vr-
befindet sich im Formhohlraum der Platte 25 ein Kunst-Btoffkörper
entsprechend der initialen Form einer Borste, die nun auf die in Fig. 5 gezeigte Länge gestreckt wird.
Dank der bereits erwähnten Verankerung der beiden Borstenenden ist eine programmgsmSsse Streckung des Borstenschaftes
sichergestellt.
Damit die in Fig. 6 besser sichtbare*Verdickung
am oberen Snde der Borste beim anschliessend stattfindenden
Ausformen aus dem Hohlraumabschnitt 26 austreten kann, muss das Formteil 21 um einen Weg nach unten gezogen werden* der etwas länger ist als die Dicke der Formplatte
25. Dabei gelangt die K/ugei 42 der Kugolarretierung
32 am Mitnehmerstift 31 mit der Stifthalterplatte 30a
in Eingriff und das Werkzeugteil 30 samt dem Form- und
Auswerferstift 29 wird nach untan gezogen. Der vordere Teil des Stiftes 29 gelangt dabei, viie am besten aus
Fig. 7 ersichtlich ist, in das engeschrägte Ende 37 des Hohlraumabschnittes 26 hinein und stösst dadurch das
Borstenende durch das als KalibrierzoßQ 37a wirkende
untere Ende der Anschrägung 37 aus,, wodurch auch ein
weiteres, allenfalls unerwünschtes Strecken der Borste verhindert und auch ein Stauchen des Borstenendes vermieden
wird. Weil zu diesem Zeitpunkt das Borstenmaterial noch nicht vollständig stabil geworden ist, wird
die Materialverdickung unmittelbar unterhalb der Bon-
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bierung beim Vorbeiziehen an der Kalibrierzone 37a zurtickgestaucht,
so dass eine praktisch glatte Boretenoberflächs
resultiert. Es versteht sich, dass der Form- und Auswerferstift 29 auoh anders gestaltet sein kann, um seine Doppelfunktion ausüben zu können. Insbesondere 1st eine Ausführungsform
möglich, die teleskopartig aufgebaut ein gefedertes Mittel=, oder Mantelstüclc besitzt, durch welche die
Form» und Auswerferaufgaben In geeigneter Weise aufgeteilt werden können.
Das gemäss den Fig. 4 und 5 beschriebene Formwerkzeug
ist nach dem beschriebenen Ausformen eines Borstenkörpers und dem erneuten Schliessen der Form für
eine weitere Fertlgung3operaticn bereit.
Die für das Strecken bevorzugten Temperatur-Verhältnisse
werden durch in geeigneter Welse in den Formplatten 2, 3 bzw. 23, 25 angebrachte (nicht gezeigte) Heiz-
und/oder Kühlmittel eingestellt, welche durch Temperatur-Steuerelemente
reguliert werden. Das Strecken kann auoh durch beim Formöffnsn eingeblasene Luft beeinflusst werden.
Die Borstenquerschnitte können praktisch jede beliebige Form aufweisen, also z.B. rund, drei-, vier-,
sechs- oder achteckig sein.
Die vorstehend beschriebenen Verfahrenadet&il*
richten sich vorzugsweise auf das Herstellen des Borstenkörper,
d.h. der Borsten und ri.js die Boraten enthalten«
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Ii
den Borstenträgers. Weil indessen für die Borsten und
den Bürstengriff häufig unterschiedlich harte, unterschiedlich gefärbte oder anderweitig unterschiedlich·
Materialien gefordert werden, ist es relativ selten» da··
aus einem einzigen Material gefertigte Bürsten hergestellt werden. Ohne dass indessen in den Zeichnungen speziell
darauf hingewiesen wird, ist es für den Fachmann verständlich,
dass die Formhohlraumabschnitte 4 (Fig. 1} und 24 (Fig. 4) auch so gestaltet werden können, dass
x.B. zuerst ein passend geformtes S'cieletück darin eingelegt wird, worauf auf dieses noch der Borstenkörper
aufgespritzt wird.
Fachleuten mit Kenntnissen über Arbeitssiögl.ichkeiten
mit sogenannten Zweikolbenmaschinen dürfte es aufgrund
der vorstehenden Darlegungen ohne weiteres verständlich sein, dass in einem geeignet gebauten Werkzeug durch
Einspritzen eines ersten Materials entweder zuerst der Borstenkörper, und ansohliessend der Bürstengriff, oder
P umgekehrt, hergestellt wird. Auf diese Weise können Bürsten in vollautomatischen Verfahrensabläufen hergestellt
werden.
£e ergibt sich daraus, dass sich nach dem beschriebenen Verfahren und den erläuterten Werkzeugen
Bürsten mit Kunststoffborsten in äusserst wirtschaftlicher
Welse herstellen lassen. Die Möglichkeit des
20 9821/00S4 BA0
Herstellens von Borsten mit bombierten Enden ist namentlich
für die Fabrikation von Zahnbürsten von erheblicher Bedeutung, weisen doch die "vom Strang" abgeschnittenen
Borsten an ihren Enden häufig scharf« Kanten und Spitaen
auf, die sich für die Zahnpflege al» ungeeignet erweisen^
und daher zusätzlich saubergeschliffen werden müssen.
Während nach den bisher bekannten Bür^stenherstellverfahren
dünne Borsten nur bündelweise in einen Borstenkörper eingesetzt werden konnten, 1st es nach dem
beschriebenen Verfahren möglich, diese in beliebiger Konfiguration und in gewissen Grenzen euch in unterschiedlicher Länge anzuordnen. Das erfinäungiSgenriässe Verfahren
gestattet die Herstellung von Borsten bis zu Minimal'
durchmeseern von ca. O4I mm. Es lassen sich Bürsten von
praktisch beliebiger Länge herstellen und der Minimal« abstand zwischen benachbarter« Borsten kann bis zu 0*05
betragen. Je nach Abstufung der Formhohlraum-Höhen können
auch im Seitenriss beliebige Borsterxbilder erzeugt
werden.
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Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen von Bürsten bzw. Borstenträgern durch Einspritzen eines thermoplastischen oder thermopiastähniichen.
Kunststoffes in ein mehrteiliges trennbares Formwerkzeug,
gekennzeichnet durch
a) Spritzgiessen eines aus Borstenträger (ll), iiorstenschaft
(10) und einem Verdickungsabschnitt (i2'j 3&)
am äusseren Ende des Jorstenschaftes bestehenden Δον-stenkörpers
unter Füllen eines Formhohlraumes im genannten Formwerkzeug,
b) Strecken (Recken) des ßorstenschaftes auf eine Destimmte
Länge durch eine in Dichtung der Längsachse des öorstenschaftes vorgesehene Relativbewegung zwischen
die, den Borstenträger und den i^orstenschaft enthaltenden
Teile des Formwerkzeuges, wobei sowohl der jorstenträger als auch die Kopfpartie des ßorstenschaftes
in den für ihre Herstellung vorgesehenen Abschnitten des Formwerkzeuges verankert sind,
c) Abstossen des Verdickungsabschnittes am äusseren Ende des Borstenscha^ftes nach vollzogenem Streckvorgang,
d) Ausformen des äusseren uorstenendes aus dem für die
Formung des üorstenschaftes dienenden Formraumabschnitt
des genannten Werkzeuges, und
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e) Ausformen des iJorstenkörpers aus dem bezüglichen Teil
des Formwerkzeuges.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daii
vor dem Schliessen der Form in den zur Formung des üorstenträgers vorgesehenen Abschnitt des Formwerkzeuges ein den
borstenkörper aufnehmender Bürstengriff mit einem Aufnahmeteil für den borstenträger eingelegt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen I oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdickungsabschnitt am äusseren Ende des Jorstenschaftes nach dessen Streckung abgeschnitten wird (Fig.
2).
4. Verfahren nach'den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstossen des Verdickungsabschnittes am äusseren Ende des ßorstenschaftes nach dessen Streckung
durch Zurückschieben der Verdickung durch eine Kalibrierzone an dem den iiorstenschaft formenden Abschnitt des Formwerkzeuges
erfolgt (Fig. 7)·
5· Verfahren nach Anspruch 4> dadurch gekennzeichnet, daß
das Ajstossen des Verdickungsabschnittes mittels eines im
Formwerkzeug beweglich angeordneten Teils (29) erfolgt.
- 2i -
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- Ur--
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2
bis 5t dadurch gekennzeichnet, daß das äussere Ende (36)
des Borstenschaftes durch einen im Formwerkzeug in liichtung der 3orstenlangsach.se beweglichen Formteil (29) geformt
wird.
7· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
unter Verwendung einer Zweikolbenspritzgußmaschine in einem ht ersten Werkzeugabschnitt zuerst ein Bürstengriffteil aus
einem ersten Kunststoff geformt wird, in welchem Griffteil eine zur Aufnahme des iiorstenträgers dienende Ausnehmung
vorgesehen ist, und daß hierauf in einem zweiten Werkzeugabschnitt, in welchem das im ersten Abschnitt geformte Griffteil
hineinreicht, der Borstenkörper eingespritzt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
i, dadurch gekennzeichnet, daß das Formwerkzeug mindestens ^ aus einem ersten Hauptabschnitt besteht, in welchem relativ
zueinander bewegliche Formhohlraumabschnitte (4, 5>
6, 24, 26, 29) für die Herstellung des ßorstenkörpers aus einem
ersten Kunststoffmaterial und Mittel (8, 29) für das ADstossen
der Verdickung am äusseren Ende des Jorstenschaftes vorgesehen
sind, und allenfalls einen zweiten Hauptabschnitt enthält, weicher Mittel zum Formen eines ßürstengriffes aus
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JD"
einem zweiten Kunststoff besitzt.
9· Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste und der zweite Hauptabschnitt durch ein bewegungsgesteuertes Trennmaterial unterteilbar sind, das
während der Erstellung des ßürstengriffes oder des ßorstenkörpers
zwischen die genannten Hauptabschnitte eingesetzt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder Anspruch 9y dadurch
gekennzeichnet, daß die den Formhohlraum (5, 26) für die Herstellung des Jorstenschaftes bildende Bohrung in Zuflußrichtung
des Kunststoffmaterials konisch verjüngt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder Anspruch 9>
dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Mittel für das Abstossen der Verdickung ein Messerschieber mit einer Schneidkante
ist (Fig. i, 2).
12. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder Anspruch 9* dadurch
gekennzeichnet, daß die genannten Kittel für das Abstossen der Verdickung/Bezügiich des Formabschnittes zur Herstellung
des Jorstenschaftes relativ beweglicher, als Auswerferstift gestalteter Formteil und eine Kalibrierzone im
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engsten Guerschnittsbereich des genannten Formabschnittes
sind, wobei dieser Formabschnitt am stiftseitigen Ende eine Anschrägung besitzt, die einesteils zum Erstellen der Verdickung
am Borstenschaft, und anderenteils zur Aufnahme des vorderen Endes des Auswerferstiftes während der Auswerferoperation
dient (Fig. 4» 5)·
13· Vorrichtung nach Anspruch Ii, dadurch gekennzeichnet,
daß der als Auswerferstift gestaltete Formteil (29) auf
seiner Stirnseite mit einer der Gestalt des ßorstenendes entsprechenden Konturierung versehen ist.
Peter Ilänggi, und Hermann Budmiger
Vertreter:
209871/005«
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