DE2155787A1 - Druckgas speichernde bzw. erzeugende vorrichtung - Google Patents
Druckgas speichernde bzw. erzeugende vorrichtungInfo
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Description
Messerschmitt-Bölkow-Blohm Ottobrunn, 25. Okt. 1971
Gesellschaft mit B 513 Jk/sch
beschränkter Haftung 7309 München
Druckgas speichernde bzw. erzeugende Vorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, bei welcher nach Erreichen eines vorgegebenen Betriebsdrucks
aus einem Speicher- bzw. Reaktionsraum über einen anfänglich verschlossenen Auslaß Druckgas ausströmt, wie
> Kanonenrohr, Gasgenerator oder Raketentriebwerk.
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Bekanntlich ist der spontane Austritt von Druckgas aus einem Kanonenrohr, Gasgenerator, Raketentriebwerk oder
dergleichen von einem lauten Knall begleitet.
Ein derartiger Knall stellt zweifelsohne eine erhebliche Lärmbelästigung für die Umgebung darο Nicht selten
verursacht er auch bleibende Gesundheitsschäden, mitunter sogar lebensgefährliche Verletzungen, bei in der
Nähe befindlichen Personen, beispielsweise Bedienungspersonal.
Aus diesem Grunde wird heutzutage das Druckgas vor seinem Übertritt ins Freie vielfach durch Expansionskammern
starr ausgebildeter Schalldämpfer geleitet, wo die ihm innewohnende Energie durch Umlenkbleche, Rückschlagventile
oder dergleichen weitgehend vernichtet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei Vorrichtungen eingangs genannter Gattung ohne Beeinträchtigung ihrer Funktionsweise
ein Auftreten gesundheitsschädlicher Schalldruckintensitäten sicher zu vermeiden, und zwar unter Verzicht
auf die bekannten, herstellungsmäßig teueren, schwer und sperrig ausfallenden Schalldämpfer.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein gesteuertes Öffnen des Auslaßverschlusses, derart, daß
der Öffnungsquerschnitt von einem minimalen bis zu einem maximalen Querschnittswert fortschreitend zunimmt.
Vorgenannte Zunahme des Öffnungsquerschnitts läßt sich mit einfachen Mitteln je nach Bedarf sowohl diskontinuierlich
als auch kontinuierlich gestalten. Aus ihr
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resultiert eine solche Beeinflussung des aus dem Speicher bzw. Reaktionsraum der erfindungsgemäßen Vorrichtung
austretenden zeitlichen Gasmassenstromes, daß die diesen begleitenden Schalldrücke weder beim besonders
kritischen Anfahrvorgang noch während der darauffolgenden
Betriebsphase gesundheitsschädliche Werte erreichen. Aufgrund dessen ist die erfindungsgemäße Vorrichtung,
insbesondere in Form eines Feststoffgasgenerators, unter anderem hervorragend geeignet als Gaslieferant
für aufblasbare Hüllen von Stoßdampfungssystemen, wie
sie beispielsweise in Personenkraftwagen zur Herabsetzung
der Verletzungsgefahr von Fahrzeuginsassen im Unglücksfall vorgesehen sind.
Eine stufenweise Zunahme des Öffnungsquerschnitts ist beispielsweise gewährleistet, wenn in Ausgestaltung der
Erfindung eine Lochblende mit Löchern unterschiedlicher Größe und eine oder mehrere LochVerdammungen konstanten
Zerstörwiderstands oder aber eine Lochblende mit Löchern gleicher Größe und eine oder mehrere Lochverdämmungen
unterschiedlichen Zerstörwiderstands den Auslaßverschluß bilden· Im erstgenannten Fall bewirkt nämlich die unterschiedliche
Lochdimensierung in Verbindung mit der einheitlichen Verdammungsauslegung, daß beim Erreichen eines
vorgegebenen Betriebsdrucks die Zerstörung der Verdammung bzw· Verdammungen im Bereich des größten Blendenlochs
einsetzt und danach lochweise bis zum kleinsten Blendenloch weiterschreitet· Im zweiten Fall ist es die unterschiedliche
Verdammungsauslegung die beim Auftreten eines
vorgegebenen Betriebsdrucks eine zeitlich gestaffelte Freigabe der gleichgroßen Blendenlöcher herbeiführt. Ist
eine stetige Zunahme des Öffnungsquerschnitts erwünscht,
empfehlen sich vor allem Trichter aus dehnbarem Material mit stromaufwärts gelegener Verdammung oder Klappen mit
utromaufwäris gelegener Verdammung und stromabwärts gelegener
otolperkante als Auslaßverschlüsse·
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Findet ein AuslaßVerschluß letztgenannter Art Verwendung,
ist es zweckmäßig, an der der Stolperkante zugewandten Klappenseite eine Zusatzmasse anzubringen. Mit
Hilfe dieser Zusatzmasse lassen sich nämlich auf ein-, fache Art und Weise verschiedene Klappenöffnungszeiten
einstellen. Hierzu bedarf es lediglich einer entsprechenden Änderung der Massengröße und/oder des Massenabstands
vom Klappenfixpunkt.
Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. la einen asgenerator des Feststofftyps,
Fig. Ib einen Schnitt durch den Gasgenerator gemäß Fig. la, und zwar entlang der
Schnittlinie Ib - Ib,
Fig. 2 eine Gegenüberstellung der Öffnungsfunktionen
einer üblichen Berstmembran und des im Gasgenerator gemäß Figo la vorgesehenen
Auslaßverschlusses,
Fig. 3a einen für den Einbau in den Gasgeneratorgemäß Fig. la geeigneten, abgewandelten
AuslaßVerschluß,
Fig. 3b einen Schnitt durch den Auslaßverschluß gemäß Fig. 3a, und zwar entlang der
Schnittlinie HIb - IHb,
Fig. 4 ein Feststoffraketentriebwerk und
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Fig· 5 eine gegenüber Fig. 4 abgewandelte Triebwerksausführung.
Fig. la und Fig. Ib geben im Längs- und Querschnitt einen Gasgenerator 1 wieder. An dessen Reaktionsraum
schließt sich ein düsenförmiger Auslaß 3 an. Im Reaktionsraum 2 ist eine Feststoffladung 4 untergebracht.
Zwischen letzterer und der Auslaßdüse 3 ist ein Verschlußorgan vorgesehen. Zusammengesetzt ist dieses aus
einer Lochblende 6 mit sechs Bohrungen 7a bis f und einer Verdammung 8 konstanten Zerstörwiderstands. Die
sechs Bohrungen 7a bis f weisen unterschiedliche Durchmesser auf. Angeordnet sind sie auf einem gemeinsamen
Teilkreis, und zwar nach ihrer Größe sortiert. Die Verdammung 8 hat beispielsweise die Form einer Berstmembran
konstanter Dicke. Letztere erstreckt sich auf der der Feststoffladung 4 zugewandten Blendenseite über sämtliche
Blendenlöcher 7a bis f. Erreicht bei der Inbetriebnahme des Gasgenerators der Betriebsdruck einen
vorgegebenen Wert, reißt die Berstmembran "reißverschlußartig" auf, wobei der Aufreißvorgang bei der
Bohrung 7a mit dem größten Durchmesser einsetzt und bis zur Bohrung 7f mit dem kleinsten Durchmesser fort-'
schreitet. Die Folge davon ist eine stufenweise, gesundheitsschädliche Schalldrücke unterbindende Zunahme des
Öffnungsquerschnitts·
Diesen Sachverhalt veranschaulicht das Diagramm gemäß Fig. 2. Darin ist der Quotient aus dem Öffnungsquerschnitt
Av zur Zeit t und dem Qffnungsquerschnitt Av im allerersten Moment des Berstvorgangs tv sowohl für
eine gewöhnliche Berstmembran (Kurve a) als auch für den in Fig. la und Fig. Ib dargestellten AuslaßVerschluß
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(Kurve b) über der Zeit aufgetracjen. Die Ableitung
dieses Quotienten nach der Zeit ist nämlich von maßgeblichem Einfluß auf die Höhe des beim Druckgasaustritt
auftretenden Schalldrucks. Letzterer erreicht entsprechend den vorerwähnten Ableitun^swerten im Falle
der Kurve a eine unendlich hohe, im Falle der Kurve b dagegen eine - wie bereits erwähnt - Gesundheitsschädigungen
ausschließende, endliche Intensität.
Fig. 3a und 3b geben einen AuslaßVerschluß wieder, der
ebenso wie der in Fig. la und Fig. Ib dargestellte eine stufenweise Zunahme des Öffnungsquerschnitts
sicherstellt. Im Gegensatz zur letztgenannten Verschlußausführung v/eist seine Lochblende 16 Bohrungen
17a bis d gleichen Durchmessers auf. Dafür sind die Bohrungen 17a bis d durch Berstmembranen 18a bis d unterschiedlicher Dicke und somit unterschiedlichen Berstwiderstands
verdammte
In Fig. 4 ist ein Feststofftriebwerk 21 zu sehen. Es
besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 22, einem Brennraum 23, einem Treibsatz 24 und einer Ringdüse
Über den Düseneintritt erstreckt sich eine Verdammung 26, Der Düsenaustritt ist durch eine Klappe 27 blockiert,
welcher auf der düsenfernen Seite eine Stolperkante zugeordnet ist. Über letztere (28) kippt die Klappe
- wie gestrichelt angedeutet - vom Düsenaustritt weg, sobald die Verdammung 26 beim Erreichen des Ansprechdrucks
zerstört wird. Wie der Fig· 4 ferner zu ent- nehmen ist, ist an der düsenfernen Klappenseite eine
Zusatzmasse 29 angebracht. Sie dient einer Einstellung verschiedener Aufklappzeiten·
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Eine stetige Zunahme des Offnungsquerschnitts läßt
sich auch dann erzielen, wenn der Ringdüse 25 des Triebwerks 21 statt einer Klappe 27 mit Stolperkante
28 und Zusatzmasse 29 ein Trichter 30 aus dehnbarem Material nachgeordnet ist.
Patentansprüche:
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Claims (6)
- Messerschmitt-Bölkow-Blohm Ottobrunn, 25. Okt. 1971Gesellschaft mit B 513 Jk/schbeschränkter Haftung 7 309 MünchenPatentansprüchej 1.J Vorrichtung, bei welcher nach Erreichen eines vorgegebenen Betriebsdrucks aus einem Speicher- bzw. Reaktionsraum über einen anfänglich verschlossenen Auslaß Druckgas ausströmt, wie Kanonenrohr, Gasgenerator oder Raketentriebwerk, gekennzeichnet durch ein ^steuertes Öffnen des Auslaßverschlusses, derart, daß der Öffnungsquerschnitt von einem minimalen bis zu einem maximalen Querschnittswert fortschreitend zurv.nmt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine Loci ölende (6) mit Löchern unterschiedlicher Größe (7a bis f) und eine oder mehrere Lochverdämnnungen (8) konstanten Zerstörwiderstands den Auslaßverschluß bilden.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine Lochblende (16) mit Löchern (17a bis d) gleicher Größe und eine oder mehrere Lochverdämmungen (18a bis d) unterschiedlichen Zerstörwiderstands den Auslaßverschluß bilden.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine Klappe (27) mit stromaufwärts gelegener Verdammung (26) und stromabwärts gelegener Stolperkante (2S) den Auslaßverschluß bildet.— 9—3098-20/04
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß an der der Stolperkante (28) zugewandten Klappenseite eine Zusatzmasse (29) angebracht ist, und sviar im vom Fixpunkt entfernten Klappenabschnitt.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein Trichter (30) aus dehnbarem Material mit einer stromaufwärts gelegenen Verdammung (26) den Auslaßverschluß bildet.30982Q/0426
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DE19712155787 DE2155787A1 (de) | 1971-11-10 | 1971-11-10 | Druckgas speichernde bzw. erzeugende vorrichtung |
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DE2155787A1 true DE2155787A1 (de) | 1973-05-17 |
Family
ID=5824686
Family Applications (1)
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FR (1) | FR2160071A5 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3142802A1 (de) * | 1980-10-28 | 1982-06-24 | Aktiebolaget Bofors, 69180 Bofors | Verfahren und vorrichtung zur reduzierung des basiswiderstandes von geschossen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2819863A1 (de) * | 1978-03-14 | 1986-07-24 | Buck Chemisch-Technische Werke Gmbh & Co, 8230 Bad Reichenhall | Wurfkoerper |
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- 1971-11-10 DE DE19712155787 patent/DE2155787A1/de active Pending
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1972
- 1972-11-07 FR FR7239405A patent/FR2160071A5/fr not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3142802A1 (de) * | 1980-10-28 | 1982-06-24 | Aktiebolaget Bofors, 69180 Bofors | Verfahren und vorrichtung zur reduzierung des basiswiderstandes von geschossen |
US4756252A (en) * | 1980-10-28 | 1988-07-12 | Aktiebolaget Bofors | Device for reducing the base resistance of airborne projectiles |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2160071A5 (de) | 1973-06-22 |
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