DE2155244A1

DE2155244A1 - Scheibenfoermige kabeldurchfuehrung fuer kernkraftanlagen

Info

Publication number: DE2155244A1
Application number: DE19712155244
Authority: DE
Inventors: Alexander Dipl Ing Borst
Original assignee: Kraftwerk Union AG
Current assignee: Kraftwerk Union AG
Priority date: 1971-11-06
Filing date: 1971-11-06
Publication date: 1973-05-10
Also published as: CH548659A

Description

Scheibenförmige Kabeldurchführung für Kernkraftanlagen Die Erfindung bezieht sich auf eine scheibenförmige Kabeldurchführung, wie sie insbesondere für Sicherheitshüllen von kerntechnischen Anlagen von besonderer Bedeutung ist. Kabelverbindungen durch eine Reaktor-Sicherheitshülle müssen gasdieht und teinperaturfest ausgeführt werden. Derartige scheibenförmige Kabel durchführun gen sind vielfach schon in Gestalt von Druckglas-Kabeldurchführungen ausgestaltet worden, wobei die Durchführungs-Scheibe an eine Dichtfläche der Sicherheitshülle angeschraubt zu werden pflegt. Diese Befestigung soll den gasdichten Abschluß der Sicherheitshülle herstellen und bei einem Reaktorunfall innerhalb der Hülle das Austreten radioaktiver Spaltprodukte verhindern.
Die Schraubbefestigung der Kabeldurchführungs-Scheibe an einer Dichtfläche der Sicherheitshülle verlangt aber zur Abdichtung eine Flach- oder Runddichtung, von deren einwandfreiem Zustand die Sicherheit der Dichtungsstelle abhängt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dichtung zwischen scheibenförmiger Kabeldurchführung und Gegenfläche so zu gestalten und Maßnahmen an der Kabeldurchführungs-Scheibe in solcher Weise vorzunehmen, daß die Dichtungsstelle in ihrer Funktion übsrwacht werden und das Austreten einer mehr vernachlässigbaren Leckmenge nich-t nur gemeldet, sondern auch verhindert werden kann.
Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß die KabeldurchfUhrungs-Scheibe mit zwei konzentrisch angeordneten Dichtungen längs eines Ringflansches versehen ist und einen an eine Absaugeleitung anzuschließenden Kanal enthält, der im Ringraum zwischen den beiden Dichtungen mündet.
Die beiden konzentrischen Dichtungen können metallische oder auch elastische Dichtungen sein, wobei es gegebenenfalls möglich sein kann, daß eine metallische und eine elastische Dichtung zusammen verwendet werden. Auf diese Weise ergibt sich ein Ringraum, der ein Zwischendichtungssystem einschließt.
Der an eine Absaugeleitung anzuschließende Kanal kann durch eine Bohrung gebildet werden, die vom Dichtungszwischenraum etwa in axialer Richtung verläuft. Mit besonderem Vorteil wird der Kanal durch eine stirnseitige radiale Bohrung und eine dazu senkrecht zum Dichtungszwischenraum abgehende Bohrung gebildet.
An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Die Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel in seinen für die Erfindung wesentlichen Teilen in stark vereinfachter Darstellung.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Sicherheitshülle mit 1 bezeichnet, wobei an der Durchtrittsstelle ein Druckflansch 2 mit der Sicherheitshülle fest verbunden, insbesondere mit dieser verschweißt ist. Mit Hilfe von Stiftschrauben 4 mit Muttern und Tellerfedern 3 ist die Kabeldurchführungs-Scheibe 6 am Druckflansch 2 befestigt.
Die Kabeldurchführungs-<dcheibe 6 kann mit besonderem Vorteil als Druckglas-Durchführung allsgestaLtet sein, wobei die eí«lzelnen Leitungen Jeweils von eirlem Gaspfropfen umsehlossen werden, der außer einer hohen mechanischen Festigkeit und Isolation auch die erforderliche Dichtung sicherstellt. In dem scheibenförmigen Durchflihrtmgskörper sirld in an sich t)f'-kannter Weise zylindrische Öffnungen vorgesehen, innerhalb derer sich die Druckglaseinschmelzungen befinden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Leitungen 9, 10, 11 und 12 durch die Kabeldurchfhrungs-Scheibe hindurchgeführt. Mit 7 und 17 sind die Kabelabdeckhauben bezeichnet.
Erfindungsgemäß sind zwei konzentrische Dichtungen 5 und 15 vorgesehen, von denen beispielsweise die Dichtung 5 eine Aluminiumringdichtung oder eine andere metallische Dichtung ist, während 15 eine elastische Dichtung, z.B. einen 0-Ring aus einem Silikon-Kunststoff, darstellt.
In den Zwischenraum 18 zwischen den beiden konzentrischen Dichtungen 5 und 15 mündet eine Bohrung 19, an die sich noch eine weitere, senkrecht zu dieser verlaufende Bohrung 20 anschließt. Dieser Kanal steht mit der Absaugeleitung 21 in Verbindung.
An die Absaugeleitung 21 kann ein Teckabsaugesystem angeschlossen werden, um etwa auftretende Leckmengen sogleich absaugen zu können. Darüber hinaus kann das Leckabsaugesystem aber auch zur Prüfung der Dichtung herangezogen werden, indem z.B. in den Absaugestutzen ein Prüfgas unter einem geringen Überdruck eingeleitet und der zeitliche Druckabfall gemessen wird. Damit kann eine pauschale Prüfung des Doppeldichtungssystems vorgenommen werden. Wenn in den Absaugestutzen ein Prüfgas unter geringem Ueberdruck eingeleitet wird, so kann man auch am Dichtspalt mit einem Gasdetektor das Prüfgas abschnüffeln und erhält aul diese Weise eine spezifische Prdfung der äußeren Dichtung. Wenn man itr Bereich der äußeren Abdeckhaube absehnüffelt, kann m9n demgemäß- eine spezifische Prüfung der inneren Dichtung lornehmen.
Während des Betriebes kann silber die Absaugleitung stets ein Unterdruck im Ringraum zwjscli(:n den beiden konzentrischen Dichtungen herbeigeführt und aufrecht erhalten werden. Damit ist sichergestellt, dap keine schädlichen Gase austreten.
Darüber hinaus kann durch Überwachung der abgesaugten Leckmengen jederzeit festgestellt werden, ob die Dichtung noch in Ordnung ist. Ein Druckanstieg oder eine erhöhte Leckmenge deuten darauf hin, daß zumindest eine der beiden Dichtungen 5 und 15 nicht mehr in Ordnung ist. Jetzt kann in der geschilderten Weise eine Prfung der äußeren Dichtung 5 oder der inneren Dichtung 15 vorgenommen werden.
5 Patentansprüche 1 Pigur

Claims

PatentansDrUche 1. Scheibenförmige Kabeldurchführung für Sicherheitshüllen von von Kernkraftanlagen, insbesondere Druckglas-Durchführung, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabeldurchführungs-Scheibe (6) mit zwei konzentrisch angeordneten Dichtungen (5,15) längs eines Ringflansches versehen ist und einen an eine Absaugeleitung (21) anzuschließenden Kanal (19,20) enthält, der im Ringraum (18) zwischen den beiden Dichtungen (5,15) mündet.
2. Durchführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringdichtungen (5,15) durch metallische und/oder elastische Dichtungen gebildet sind.
3. Durchführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (19,20) durch eine stirnseitige radiale Bohrung (20) und eine hiervon senkrecht zum ringförmigen Dichtungszwischenraum (18) abgehende Bohrung (19) gebildet ist.
4. Durchführung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeleitung (21) und das daran angeschlossene Leckabsaugesystem mit einer Prüf- und Sicherheitseinrichtung in Verbindung steht.
5. Durchführung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß über die Absaugeleitung (21) zeitweise ein Prüfgas unter schwachem Überdruck einleitbar ist.

L e e r s e i t e