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Bei den für symmetrische Leitungen hohen Frequenzen von 1 MHz ist
die Nahnebensprechdämpfung bereits so weit abgesunken, daß sie die mögliche Länge
der Verstärkerfelder begrenzt. Bei einer minimalen Forderung für den Nebensprechabstand
erge-
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ben sich je nach der verwendeten Leitungsart ungefähre Verstärkerfeldlängen
von 1 bis 2 km. Aus Gründen einer möglichst weitgehenden Verminderung der Zwischenverstärkertypen
scheint es günstig, diese auf eine einheitliche Verstärkung von z. B. 22,6 dB bei
1 MHz zu dimensionieren. Mit Vorteil kann auf der Teilnehmersendeseite zusätzlich
zu einer Preemphase mit einer gewissen Vorentzerrung für das Bildsignal gearbeitet
werden, z. B. entsprechend der Dämpfung eines halben Feldes. Dadurch werden Nebensprechstörungen
von anderen Diensten verringert.
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Bei den genannten Verstärkerfeldlängen von 1 bis 2 km liegt das Grundgeräusch
weit unter der zulässigen Grenze. In Sonderfällen, in denen das Nebensprechen es
zuläßt (z. B. in Ortsverbindungsleitungen mit bündelweise geschirmten Paaren), können
daher für größere Verstärkerfelddämpfungen bzw. -längen auch zwei Verstärker direkt
in Kette geschaltet werden. Die gewählte Fernspeiseart läßt dies in sehr einfacher
Weise zu.
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Es ist auch vorteilhaft, den jeweils ersten Abstand zwischen Amt
und den beiden Leitungsverstärkern 11 und 23 halb so groß wie die übrigen Verstärkerfeldlängen
zu bemessen. In diesem Fall müssen die Sende-und Empfangspegel in den Teilnehmergeräten
einschließlich der Entzerrung so eingestellt werden, daß im Amt die Signale entzerrt
sind und daher keine Pegelunterschiede auf den verschiedenen Amtsleitungen auftreten.
Eine andere Plazierung der ersten Leitungsverstärker 11, 23 vom Amt aus ist jedoch
ohne weiteres möglich.
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Werden, wie in F i g. 3 dargestellt, die Verstärker 4 und 5 im Teilnehmerbeikasten
örtlich gespeist, so kann jeweils ein Verstärkerfeld mehr überbrückt werden. Es
können jedoch auch mehrere Verstärker vom Teilnehmer aus gespeist werden.
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Die Leitungsverstärker selbst sind völlig erdfrei in den Leitungszug
eingebaut. Erdunsymmetrien könnten allenfalls kapazitiv auftreten. Falls notwendig,
wäre Abhilfe durch eine Längsverdrosselung (beide Adern auf einen Kern gewickelt)
möglich. Wegen der völligen Symmetrie sowohl für Gleichstrom wie auch für das Videosignal
können die Adern der Leitung beliebig gepolt angeschlossen werden; kommt das Signal
am Leitungsende verpolt an, so kann dort einfach die Leitung umgepolt werden.
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Bei gleicher Anzahl der Leitungsverstärker benötigen verschiedene
Anschlußleitungen gleiche Fernspeisespannung. Durch die grundsätzliche Speisung
von der Vermittlungsstelle aus können mehrere solcher gleichartigen Leitungen zusammengefaßt
und aus einem gemeinsamen Netzgerät gespeist werden. Damit sind in einem Amt nur
wenige Netzgeräte größerer Leistung nötig. Dies ist kostensparend und damit günstiger
als eine Speisung vom Teilnehmer aus, die viele kleine Netzgeräte geringer Leistung
erfordert.
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Durch den Aufbau einer Verbindungsleitung von der Vermittlungsstelle
aus ergibt sich ein weiterer Vorteil. Solange in Amtsnähe mehrere Bildfernsprech-Anschlußleitungen
im selben Kabelverband laufen, müssen die Leitungsverstärker für jede der Leitungen
nach der gleichen Entfernung eingesetzt werden und können daher leicht gemeinsam,
z. B. in den vorhandenen Kabelschächten untergebracht werden.
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F i g. 4 zeigt die Schaltungsanordnung der Einrichtung 2 zum Einspeisen
des Fernspeisegleichstromes vom Amt aus in einem der Übertragungssysteme nach
den
Fig. 1,2 oder 3. Jede der beiden Doppelleitungen ist mit dem zugehörigen Pol der
Fernspeisequelle UB über eine Fernspeiseeinrichtung mit jeweils zwei Stromzuführungstransistoren
T7, T8 bzw. T9, T10, die jeweils einen hohen differentiellen Widerstand aufweisen,
verbunden.
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Die Stromzuführungstransistoren T7 und T8, welche vom pnp-Leitfähigkeitstyp
sind, gehören zu der ersten Fernspeiseeinrichtung und sind emitterseitig über je
einen der beiden gleich großen Steuerwiderstände R23 und R24 mit dem Pluspol (+)
der Versorgungsspannungsquelle UB verbunden und kollektorseitig je an eine der beiden
Adern der einen Doppelleitung angeschlossen. Die beiden Basen dieser Transistoren
T7 und T8 sind gemeinsam an ein gegenüber dem Pluspol (+) stabilisiertes Gleichpotential
geführt, welches durch die mit dem Pluspol verbundene Z-Diode und den mit dem Minuspol
(-) der Fernspeisequelle UB verbundenen Vorwiderstand R25 erzeugt ist. Der Verbindungspunkt
der Z-Diode D mit dem Vorwiderstand R25 weist das stabilisierte Gleichpotential
und zusätzlich einen geringen differentiellen Widerstand gegenüber dem Pluspol (+)
auf. Der Temperaturkoeffizient der Z-Diode kann so gewählt werden, daß die gesamte
Anordnung temperaturunabhängig wird.
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Die zweite Fernspeiseeinrichtung enthält drei Transistoren vom npn-Leitfähigkeitstyp,
nämlich die beiden Stromzuführungstransistoren T9 und T10 und den Hilfstransistor
T11. Die Transistoren T9 und T10 sind emitterseitig über je einen der beiden gleich
großen weiteren Steuerwiderstände R26 und R27 mit dem Minuspol (-) der Versorgungsspannungsquelle
UB verbunden und kollektorseitig je an eine der beiden Adern der anderen Doppelleitung
angeschlossen.
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Die beiden Basen dieser Transistoren T9 und T10 sind gemeinsam an
den Emitter des Hilfstransistors T11 angeschlossen, welcher für die Basen der Transistoren
T9 und T10 einen geringen differentiellen Widerstand gegenüber dem Minuspol (-)
der Versorgungsspannungsquelle UB schafft. Zu diesem Zweck ist die Basis des Transistors
T11 mit dem Abgriff des Gleichspannungsteilers T28, T29 und über den Siebkondensator
C3 mit dem Minuspol (-) der Versorgungsspannungsquelle UB verbunden. Dabei liegt
der Gleichspannungsteiler R28, R29 zwischen dem Minuspol (-) und dem Kollektor des
Transistors T10, und es ist der Kollektor des Hilfstransistors T11 an den Kollektor
des Transistors T9 angeschlossen.
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Durch die Schaltungsanordnung nach F i g. 4 ist gewährleistet, daß
der Fernspeisestrom den beiden Doppelleitungen jeweils derart zugeführt wird, daß
er sich auf die beiden Adern je einer der Doppelleitungen symmetrisch aufteilt.
Außerdem wird die Fernspeisespannung den beiden Doppelleitungen erdfrei zugeführt
und kann durch die Widerstände R30, R31 parallel zur Fernspeisequelle (+ UB -) erdsymmetriert
werden. Die beiden Widerstände R30 und R31 sind zur Vermeidung höherer Werte von
eventuellen Kurzschlußströmen vergleichsweise hochohmig zu bemessen. Der Summen-Gleichstrom
wird auch bei einer schwankenden Versorgungsspannung konstant gehalten, z. B. auf
dem Wert 2 J = 80 mA. Trotz der symmetrischen Aufteilung auf die beiden Adern erfolgt
die Zuführung mit hohem differentiellen Widerstand (Re co) x) zur Vermeidung jeglicher
Beeinflussung der zu übertragenden Videosignale, wobei jedoch nur ein geringer Gleichspannungsabfall
an
den beiden Einspeiseeinrichtungen entsteht.
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Fig. 5 zeigt die Schaltungsanordnung einer Einrichtung zum Einspeisen
des Gleichstroms in die beiden Doppelleitungen an einer Stelle, an der ein Leitungsverstärker
und eine Einrichtung zum Einspeisen des Gleichstroms sich am gleichen Ort befinden.
Ein solcher Fall liegt z. B. bei dem Teilnehmerbeikasten des Übertragungssystems
nach Fig. 3 vor. In diesen Teilnehmerbeikasten ist die Einrichtung 6 einerseits
mit den ausgangsseitigen Adern des Verstärkers 5 und andererseits einpolig mit dem
Mittelanschluß am Eingang des Verstärkers 4 verbunden.
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Der einpolige Anschluß der Einrichtung 6 ist in der Schaltungsanordnung
nach F i g. 5 durch den Kollektor des Stromzuführungstransistors T12 gegeben, durch
welchen die Summe der beiden Ströme fließt, welche bei der Einrichtung nach F i
g. 4 durch die beiden Stromzuführungstransistoren T9 und T10 fließen würden. Der
Transistor T12 ist basisseitig an den Emitter des Hilfstransistors T11 und emitterseitig
über den Emitterwiderstand R32 an den Minuspol (-) angeschlossen. Der Kollektor
des Hilfstransistors T11 und der Widerstand R29 des Gleichspannungsteilers sind
an den Kollektor des Stromzuführungstransistors T12 angeschlossen.
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Fig. 6 zeigt die Schaltungsanordnung einer Fernspeiseabschlußeinrichtung,
die am Ende eines ferngespeisten Abschnittes der Übertragungsstrecke den Gleichstromkreis
von der einen Doppelleitung zu der anderen Doppelleitung schließt. Die Schaltungsanordnung
nach F i g. 6 realisiert z. B. die Fernspeiseabschlußeinrichtung 3 in dem Teilnehmerbeikasten
des Übertragungssystems nach Fig.2, bei dem der Gleichstromkreis zwischen dem internen
Schaltungspunkt emitterseitigen Potentials am Eingang des Verstärkers 4 und den
beiden ausgangsseitigen Adern des Verstärkers 5 geschlossen ist. Da bei dem Übertragungssystem
nach Fig. 3 die Verstärker 4 und 5 örtlich durch die Einrichtung 6 gespeist werden,
wird der von der Einrichtung 2 im Amt gespeiste Fernspeiseabschnitt bereits zwischen
dem Eingang des Leitungsverstärkers 21 und dem Ausgang des Leitungsverstärkers 13
durch die Fernspeiseabschlußeinrichtung 3 geschlossen. Im Teilnehmerbeikasten selbst
ist hierbei eine zusätzliche Fernspeiseabschlußeinrichtung 7 vorgesehen, welche
den Eingang des Verstärkers 5 und den Ausgang des Verstärkers 4 gleichstrommäßig
miteinander verbinden.
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Die Fernspeiseabschlußeinrichtung nach F i g. 6 weist zwei Stromzuführungstransistoren
T13 und T14 auf, welche emitterseitig je über einen der beiden Symmetriewiderstände
R35, R36 mit demjenigen Schaltungspunkt verbunden sind, welcher an dem internen
Schaltungspunkt emitterseitigen Potentials des zugehörigen Leitungsverstärkers angeschlossen
wird.
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Die beiden Kollektoren der beiden Stromzuführungstransistoren T13
und T14 sind sodann jeweils mit einem der beiden symmetrischen Ausgangsanschlüsse
des anderen Leitungsverstärkers verbunden. Weiterhin sind die Basen der Transistoren
T13 und T14 gemeinsam an den Emitter des Hilfstransistors T15 angeschlossen, dessen
Kollektor mit dem Kollektor des Transistors T14 verbunden ist. Zwischen dem Kollektor
des Transistors T13 und dem Verbindungspunkt der beiden Symmetriewiderstände R35
und T36 ist der Gleichspannungsteiler R33, R34 gelegt, dessen Abgriff mit der Basis
des Hilfstransistors T15 und
über den Siebkondensator C4 mit dem Verbindungspunkt
der beiden Symmetriewiderstände R35 und R36 verbunden ist.
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F i g. 7 zeigt die vereinfachte Schaltungsanordnung für die Leitungsverstärker
11, 12, 13, 21, 22 und 23 der Übertragungsstrecke und der zusätzlichen Verstärker
4 und 5 im Teilnehmerbeikasten der Ubertragungssysteme nach den Fig. 2 und 3.
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Der Verstärker nach F i g. 7 ist dreistufig mit in Gegentaktschaltung
arbeitenden Verstärkungszügen aufgebaut, bei denen jeder Verstärkungszug galvanisch
durchverbunden ist, so daß der Verstärkerkern selbst keine Kondensatoren enthält
und dadurch leicht in integrierter Schaltung aufgebaut werden kann.
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Die zwei Transistoren T1 und T2 der Gegentaktvorstufe arbeiten jeweils
in Emitterschaltung und sind je über einen Emitterwiderstand R3 bzw. R4 mit dem
Schaltungspunkt des emitterseitigen Versorgungsspannungspotentials des Verstärkers
verbunden. Die beiden Transistoren T3 und T4 der Treiberstufe arbeiten in Kollektorschaltung
und sind emitterseitig jeweils über einen Emitterwiderstand R15 bzw. R16 mit dem
Schaltungspunkt des emitterseitigen Versorgungsspannungspotentials verbunden und
basisseitig jeweils an den Kollektor eines der Transistoren T1 bzw. T2 angeschlossen.
Die beiden Transistoren T5 und T6 der Endstufe arbeiten wiederum in Emitterschaltung
und sind emitterseitig jeweils über einen der Widerstände R17 und R18 mit dem emitterseitigen
Potential des Verstärkers verbunden und basisseitig jeweils an einen der Emitter
der Transistoren T3 bzw.
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T4 angeschlossen. Weiterhin sind die Kollektoren der Transistoren
T3 und T5 unmittelbar an die eine Ader L3 der abgehenden Leitung und die Kollektoren
der Transistoren T4 und T6 an die andere Ader L4 der abgehenden Leitung angeschlossen.
Sodann sind zwei Gleichstrom-Parallelgegenkopplungswiderstände Ril und R12 vorgesehen,
von denen je einer den Emitter eines Transistors der Endstufe mit der Basis eines
Transistors der Vorstufe im gegenkoppelnden Sinn verbindet. Im einzelnen verbindet
der Widerstand Rit den Emitter des ersten Transistors T5 der Endstufe mit der Basis
des ersten Transistors T1 der Vorstufe, und es verbindet der Widerstand R12 den
Emitter des zweiten Transistors T6 der Endstufe mit der Basis des zweiten Transistors
T2 der Vorstufe, so daß in jedem der beiden Verstärkungszüge (Tl, T3, T5 einerseits
und T2, T4, T6 andererseits) eine gute Stabilisierung der Gleichstromarbeitspunkte
einerseits und der Wechselstromparameter andererseits gewährleistet ist.
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Die besonders gute Symmetrie der beiden Verstärkungszüge zueinander
wird durch zwei Rückkopplungswiderstände R13 und R14 erreicht, von denen je einer
einen Schaltungspunkt mit kollektorseitigem Potential eines der Transistoren T5
bzw. T6 der Endstufe mit einem Schaltungspunkt mit kollektorseitigem Potential eines
der Transistoren T1 bzw. T2 der Vorstufe derart verbindet, daß die Zuordnung der
Transistoren der Vorstufe zu denen der Endstufe hinsichtlich der Gleichstrom-Parallelgegenkopplungswiderstände
R11, R12 einerseits und der Rückkopplungswiderstände R13, R14 andererseits umgekehrt
ist. Im vorliegenden Fall verbindet somit der erste Rückkopplungswiderstand R13
den Kollektor des ersten Transistors T5 der Endstufe mit dem Kollektor des zweiten
Transistors T2 der Vorstufe, und es verbindet der zweite Rückkopplungswiderstand
R14 den
Kollektor des zweiten Transistors T6 der Endstufe mit dem
Kollektor des ersten Transistors T1 der Vorstufe. Durch diese Art der kreuzweisen
Rückkopplung wird bei einer ausgezeichneten Stabilisierung der Gleichstromarbeitspunkte
eine besonders gute Symmetrierung und Stabilisierung der beiden Verstärkungszüge
erreicht. Diese Eigenschaften werden noch weiter verbessert durch die vier Widerstände
R5, R6, R7 und R8, die in folgender Weise geschaltet sind: Zwischen dem Kollektor
des ersten Transistors T5 der Endstufe und dem Emitter des zweiten Transistors T6
der Endstufe ist eine erste Serienschaltung der beiden Widerstände R5 und R7 angeschaltet.
An den Verbindungspunkt der beiden Widerstände R5 und R7 ist der Emitter des ersten
Transistors T1 der Vorstufe angeschlossen. Zwischen dem Kollektor des zweiten Transistors
T6 der Endstufe und dem Emitter des ersten Transistors T5 der Endstufe ist eine
zweite Serienschaltung der beiden Widerstände R6 und R8 angeschaltet, wobei an den
Verbindungspunkt der beiden Widerstände R6 und R8 der Emitter des zweiten Transistors
T2 der Vorstufe angeschlossen ist.
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Ergänzt werden die vorbeschriebenen Gegenkopplungsmaßnahmen durch
einen ersten zusätzlichen Widerstand R9zwischen dem Kollektor des ersten Transistors
T5 der Endstufe und der Basis des zweiten Transistors T2 der Vorstufe sowie einen
zweiten zusätzlichen Widerstand R10 zwischen dem Kollektor des zweiten Transistors
T6 der Endstufe und der Basis des ersten Transistors T1 der Vorstufe.
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Die vorgenannten Rückkopplungsmaßnahmen können in ihrer Gesamtheit
so dimensioniert werden, daß der Verstärker an seinem Ausgang aktiv an den Wellenwiderstand
der Leitung bei hohen Frequenzen angepaßt wird (z. B. Innenwiderstand von R = 130
Q). Es müssen keine passiven Bauelemente z. B.
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in Reihe zu den Kollektoren der Transistoren T5 und T6 und zu den
Leitungen L3 und L4 geschaltet werden, um die gewünschte Anpassung zu erreichen.
Damit ergibt sich ein guter Wirkungsgrad für den Verstärker, und der Gleichspannungsabfall
am Verstärker ist, wie erwünscht, bei einer vorgegebenen Aussteuergrenze vergleichsweise
sehr klein.
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Die Ansteuerung der beiden Verstärkungszüge durch die Signale der
Adern L1 und L2 der ankommenden Leitung geschieht über die beiden Koppelkondensatoren
Cm und C2. Der Eingang des Verstärkers ist so hochohmig, daß mit einer Bemessung
von 1,5 F für die beiden Koppelkondensatoren C1 und C2 eine untere Grenzfrequenz
entsteht, die weit unter dem Wert von einigen Hertz liegt, welcher für die Übertragung
von Video-Signalen notwendig ist.
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Die Gleichstromversorgung geschieht mit Konstantstrom-Speisung über
die gleichstrommäßig parallelgeschalteten Signaladern L1, L2 auf der Eingangsseite
und L3, L4 auf der Ausgangsseite. Dabei dient der auf der Ader L3 ankommende Gleichstrom
zur Versorgung der ersten Verstärkerhälfte und der auf der Ader L4 ankommende Gleichstrom
zur Versorgung der zweiten Verstärkerhälfte. Der Strom sammelt sich an einem Schaltungspunkt,
welcher das emitterseitige Versorgungsspannungspotential des Verstärkers darstellt.
Mit diesem Schaltungspunkt sind sodann die beiden Gleichstrom-Zuführungswiderstände
R1 und R2 verbunden, deren jeweils diesem Schaltungspunkt abgewendeter Anschluß
mit dem dem Verstärker abgewendeten Anschluß des
Koppelkondensators C1 bzw. C2 verbunden
ist. Die beiden Stromzuführungswiderstände R1 und R2 sind jeweils auf den halben
Wellenwiderstand der ankommenden Leitung L1, L2 bemessen und übernehmen die Anpassung
des Eingangswiderstandes des Verstärkers an diese Leitung für hohe Frequenzen (z.
B.
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Wellenwiderstand Z = 130 Q).
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Zum Zwecke der Entzerrung der Leitungsdämpfung weist der Verstärker
einen Vorentzerrer-Vierpol El und einen Entzerrungszweipol E2 auf, welche der besseren
Übersichtlichkeit halber in der allgemeinen Darstellung nach F i g. 7 nicht enthalten
sind und dafür als Detail in Fig. 8 näher dargestellt sind.
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Fig. 8 zeigt, daß zwischen die Gleichstromzuführungswiderstände R1
und R2 und die Koppelkondensatoren C1 und C2 jeweils ein Längswiderstand Rt9 bzw.
R20 und ein nachfolgender Querwiderstand R21 angeschaltet sind, an welche der einstellbare
Vorentzerrer-Vierpol Et anschaltbar ist. Weiterhin ist der Querwiderstand R21 durch
einen weiteren Querwiderstand R22 abgleichbar.
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Der Vorentzerrervierpol Et wird relativ niederohmig gespeist, da
Rt + R2 = 130 Q ist, und außerdem relativ hochohmig belastet durch R21, R22 und
dem auf Grund der speziellen Gegenkopplungen hochohmigen Eingangswiderstand des
Verstärkers. Die Impedanzen des Vorentzerrervierpols Et können daher vorteilhafterweise
so gewählt werden, daß sie ausreichend hochohmig gegen R1 + R2 = 130 Q sind und
damit den Abschluß der Leitungen L1 und L2 nicht merkenswert beeinflussen. Außerdem
ergeben sich durch diese Dimensionierung keine sehr großen Kapazitätswerte.
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Parallel zu den beiden Emitterwiderständen R3 und R4 der Transistoren
T1 und T2 der Vorstufe ist der einstellbare Entzerrungszweipol E2 anschaltbar, durch
welchen die Gegenkopplung des Verstärkers derart frequenzabhängig eingestellt werden
kann, daß die Verstärkung im oberen Frequenzbereich bis über das Nutzband mit einer
oberen Grenzfrequenz von etwa 1 MHz hinaus an die Kabeldämpfung derart angepaßt
werden kann, daß auch die Laufzeitverzerrungen der Leitung, die mit der Dämpfung
in minimalphasigem Zusammenhang stehen, mitkorrigiert werden. In diesem Frequenzbereich
liegt die Verstärkung genügend über dem Minimalwert. Bei tiefen Frequenzen, bei
denen die Leitungsdämpfung unter der Minimalverstärkung liegt, wird der gewünschte
Frequenzgang passiv mit dem Vorentzerrer Et eingestellt.
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Durch diese Aufteilung des gesamten zu entzerrenden Frequenzbereiches
in zwei Bereiche entstehen folgende Vorteile: Der Dämpfungsverlauf bei hohen Frequenzen
ist in erster Näherung von der Art der verwendeten Leitung unabhängig. Man kann
also den notwendigen Entzerrungszweipol E2 für die Gegenkopplung allein nach der
Verstärkerfelddämpfung bei 1 MHz bestimmen. Bei tiefen Frequenzen, etwa unter 300
kHz, hängt die Verstärkerfelddämpfung zusätzlich stark von der verwendeten Leitungstype
ab. In diesem Bereich wird die Verstärkung durch den einstellbaren Vorentzerrer-Vierpol
El an die Leitung angepaßt.
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Damit der Verstärker für alle vorkommenden Fälle den Erfordernissen
angepaßt werden kann, sind der Vorentzerrer El und der im Gegenkopplungsweg liegende
Entzerrungszweipol E2 steckbar ausgeführt.
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Diese Einheiten El und E2 werden nun im Einsatzfall zweckmäßigerweise
entsprechend den unterschiedlichen
Leitungsdämpfungen bereitgehalten.
Der Entzerrungszweipol E2 kann unter Umständen einheitlich sein. Im unteren Frequenzbereich,
der durch den Vorentzerrer El entzerrt wird, hängt die Dämpfung sowohl von der Leitungslänge
wie auch von der Art der verwendeten Leitung ab. Es ist anzustreben, für jede Doppeladertype
einheitliche Feldlängen einzuführen, da dann die Leitungsverstärker zumindest bei
gleichartigen Leitungen einheitlich werden. Bei den ganz tiefen Frequenzen ist die
Verstärkung frequenzunabhängig und wird durch den zusätzlichen Querwiderstand R22
hinter dem Vorentzerrer-Vierpol El
abgeglichen. Im anschließenden Frequenzbereich
(von einigen Kilohertz bis etwa 50 kHz) wird der Verstärker durch die Längsimpedanz
des Vorentzerrers auf die Leitungseigenschaften eingestellt. Durch die Aufteilung
der Entzerrung auf drei Punkte wird eine gute Entzerrung mit wenigen Mitteln ermöglicht.
Die Entzerrer-Zweipole sind in einfacher Weise aus RC-Gliedern aufbaubar, die keine
extrem großen Kapazitätswerte enthalten.
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Gegen die Wirkung von Beeinflussungsspannungen ist der Verstärker
durch nicht näher dargestellte Überspannungsableiter geschützt.