-
Melkbecher Die Erfindung betrifft einen Melkbecher, bestehend aus
einer Melkbecherhülse, durch die sich eifl an beiden Hülsenenden dichtend befestigter
Zitzengummi erstreckt, einem abwechselnd mit Vakuum und Atmosphärendruck beaufschlagten
und in den Raum zwischen Zitzengummi und Hülse (Melkbecherzwischenraum) mündenden
Anschluß sowie einer Anordnung zur Zitzenmassae.
-
Eiu Ifelkbecher dieser Art ist aus der DAS 1 2)8 773 bekannt. Das
Problem derartiger Melkbecher, welche mit Unterdruck im Innenraum des Zitzeugummischlauches
arbeiten, besteht darin, während des Massagetaktes zur Vermeidung von Beschädigungen
des Zitzengewebes den Unterdruck zu beseitigen, und zwar so rechtzeitig, dass bereits
bei Beginn der Massage der Unterdruck an der Zitze abgebaut ist. Eine weitere Schwierigkeit
entsteht bei den bekannten Melkbechern dann, wenn die Phase, ia welcher der Zitzengummi-Innenraum
wieder mit der Unterdruckquelle verbunden wird, vor der vollständigen Beendigung
der Druckmassage beginnen soll.
-
Diese Arbeitsweise ist besonders vorteilhaft, kann jedoch bisher nur
durch zusätzliche und deshalb wiederum aufwendige Steuereinrichtungen erreicht werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen helkbecher der eingangs angeführten
Art derart auszubilden, dass bei einfachem Aufbau und ohne Verwendung zusätzlicher,
vom eigentlichen Melkbecher getrennter Steuereinrichtungen allein durch Abwechslung
der Beaufschalgung des Melkbechers mit Atmosphärendruck rnid Unterdruck erreicht
werden kann, dass während des Massagetaktes der Unterdruck an der Zitze praktisch
vollständig aD-gebaut ist und ausserdem eine optimale Abstützung der Zitze sowohl
während des Saugtaktes wie auch während des Massagetaktes und insbesondere auch
während des überganges zwischen diesen Takten erreicht wird.
-
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass der Melkbecherzwischenraum
durch eine zumindest teilweise elastische Trennwandung in einen Steuerraum
und
einen Massageorgane aufnehmenden Arbeitsraum unterteilt ist, daß die Trennwand als
in Abhängigkeit von der Druckdifferenz zwischen Steuerraum und Arbeitsraum wirksames
Betätigungsorgan zum Abschließen des Zitzen'nnmiinnenraumes bezüglich einer ständig
angeschlossenen Vakuumquelle ausgebildet ist und daß zwischen Steuerraum und Arbeitsraum
eine definierte Drossel-Verbindung vorgesehen ist.
-
Vorzugsweise ist der Steuerraum im Bereich des unteren Endes der Melkbecherhülse
angeordnet.
-
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung besteht die Trennwand
aus einer an beiden Enden eingespannten, membranartig wirkenden Gummihülse, wobei
eine Einspannstelle am unteren Ende der Melkbecherhülse vorgesehen ist. Auf diese
Weise wird die für den Zitzengummi benötigte Einspannstelle doppelt ausgenutzt.
-
Vorzugsweise besteht die gedrosselte Verbindung zwischen Steuerraum
und Arbeitsraum aus wenigstens einer oeffnung in der Trennwand. Durch geeignete
Dimensionierung dieser Öffnung kann mit geringem Aufwand die angestrebte zeitliche
Reihenfolge in der Arbitsweise des Melkbechers erreicht werden. Es ist jedoch auch
möglich, zwischen Steuerraum und Arbeitsraum wenigstens eine durch ein Steuerventil
gesteuerte Verbindung vorzusehen.
-
Ein weiteres wesentlichs Nerkmal der Erfindung besteht darin, daß
an der Trennwand einander gegenüberliegende Klemmorgane zum Abschließen des Zitzenguininiinnenraumes
von der Vakuumquelle ausgebildet oder angebracht sind.
-
Diese Ausgestaltung ermöglicht einen besonders wirksamen und schnellen
Abschluß des Zitzengummiinnenraumes von der Vakuumquelle.
-
Vorzugsweise ist der Zitzengummi wenigstens- im Bereich der Klemmorgane
im Querschnitt flach-oval, wobei die Klemmorgane zweckmäßigerweise so ausgebildet
sind, daß sie stets am Zitzengummi anliegen und damit Bewegungstotzeiten vermieden
werden.
-
Bine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß die beiden Seiten des Zitzengummis gegenüber den Klemmorganen
an ihren seitlichen Verbindungsbereichen aneinanderliegande Wandteile aufweisen.
Diese Ausgestaltung des Zitzengummis bringt den wesentlichen Vorteil mit sich, daß
auf sehr einfache Weise ein vollkommener Abschluß des Zitzengummiinnenraumes gegenüber
dem Vakuum schnell erreicht werden kann und trotz dieser aneinanderliegenden Wandteile
bei der Reinigung keine Schwierigkeiten auftreten, da ein Aufweiten des Zitzengummis
auch an diesen Stellen möglich ist und damit keine schwer zugänglichen Stellen im
Zitzengummi vorhanden sind.
-
Vorzugsweise besitzt der Zitzengummi eine Wandstärke kleiner als 1,5
mm, und insbesondere eine Wandstärke im Bereich von 0,5 - 0,9 mm. Dieser im Vergleich
zu bekannten Zitzengummis sehr dünne Zitzengummi hat den Vorteil, daß er sich einerseits
besonders gut an die Zitze anschmiegt und den erwünschten Abstützeffekt erbringt
und andererseits Druckunterschieden zwischen dem Zitzengummiinnenraum und dem Arbeitsraum
sehr schnell folgt, was sich im Hinblick auf den Vakuumabban an der Zitze bei erfolgtem
Abschluß von der Vakuumquelle besonders vorteilhaft auswirkt.
-
Vorteilhafterweise sind an den Zitzengiammienden und an den Einspannstellen
des Zitzengummis Narkierungen oder Passverbindungen vorgesehen, so daß stets in
einfacher Weise ein lagerichtiges Einsetzen des Zitzengwamis sichergestellt ist.
^ A A A d - -
Zweckmässigerweise ist die Melkbecherhülse zweiteilig
ausgebildet, wobei die Verbindungsstelle beider Teile als Einspannstelle für das
obere Ende der Trennwand ausgenutzt ist.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass die Massageanordnung aus wenigstens einer einen Teil der Melkbecherhülse
bildenden Membran und einer mit dieser über Betätigungsmittel verbundene Federanordnung
besteht, und dass diese Federanordnung bei Auftreten von Druckdifferenzen zwischen
Atmosphäre und Arbeitsraum gespannt' wird und bei ihrer Entspannung Massageorgane
gegen die Zitze drückt.
-
Eie weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet,
dass zwei einander gegenüberliegende Membraunen vorgesehen sind, die mit steifen,
hakenförmigen Elementen verbunden sind1 welche den Zitzengummi ineinandergreifend
umschliessen und durch Federn auseinandergespreizt sind und dass ede Membranfläche
grösser als die ihr gegenüberliegende Druckfläche des zugehörigen hakenförmigen
Elementes ist.
-
Eine sich durch besonders einfachen Aufbau auszeichnende Weiterbildung
der Erfindung. zeichnet sich dadurch aus, dass eine Membran vorgesehen ist, an der
ein steifes, hakenförmiges Element befestigt ist, das einen,mit Blüssigkeit gefüllten
Behälter umgreift und mit diesem verbunden ist, dass der Behälter an der dem hakenförmigen
Element gegenüberliegenden Seite an einer mit der Melkbecherhülse verbundenen Abstützung
anliegt und über eine Leitung mit einem ersten Nassageorgan mit veränderbarem Volumen
in Verbindung steht, das sich gegenüber einem mit der Melkbecherhülse verbundenen
zweiten
Nassageorgan befindet, daß sich zwischen beiden Massageorganen
der Zitzengummi erstreckt und daß zwischen dem hakenförmigen Element und der Abstützung
wenigstens eine Zugfeder vorgesehen ist.
-
Vorzugsweise besteht das Nassageorgan mit veränderlichem Volumen zumindest
teilweise aus einem flexiblen Druckkissen.
-
Vorteilhafterweise ist in der Verbindung zwischen dem Behälter mit
variablem Volumen und dem Druckkissen eine Drosselstelle vorgesehen. Diese ermöglicht
es, eine zeitliche Abstimmung der Bewegung der Nassageorgane bezüglich der Sang-
und Entlastungsphasen vorzunehmen.
-
Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung bestehen sowohl der Behälter
als auch das Druckkissen aus elastischem Material, wodurch sich ein-sehr einfacher
und wirtschaftlicher Aufbau der Nassageanordnung ergibt.
-
Eine bevorzugte und sich durch ihre Einfachheit auszeichnende Iusf{ihrungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß dieNassageanordnung aus wenigstens-zwei
einander gegenüberliegenden Massageorganen bzw. Massageleisten besteht, die im Arbeitsraum
unterhalb der Vakuum abschlußstelle an einem verstärkt ausgebildeten Bereich des
Zitzengummis befestigt sind. Bei dieser Ausgestaltung wird der unterhalb der Abschlußstelle
des Zitzengummiinnenraumes bezüglich der Vakuumquelle vorhandene Zitzengummiinnenraum,
der stets an Vakuum liegt, nochmals dergestalt ausgenutzt, daß die Druckdifferenzen
zwischen diesem Zitzengummiinnenraum und dem Arbeitsraum dazu verwendet werden,
die zur Passage der Zitze benötigte Kraft zu erhalten.
-
Die Kraftübertragung erfolgt dabei über die Massageleisten.
-
Zweckmäßigerweise sind die Massageleisten an dem verstärkt ausgebildeten
und als Betätigungsmembran wirkenden unteren Zitzengummibereich auswechselbar befestigt.
-
Diese Auswechselbarkeit kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
daß die Nassageleisten in Steckverbindungen angebracht oder durch Enopfverbindungen
befestigt werden.
-
Die Massageleisten sind zweckmäßigerweise nicht starr ausgebildet,
sondern etwas flexibel, so daß ein Anpassen an die Zitzenform bei der Nassage möglich
ist.
-
Vorzugsweise befindet sich die Vakuumabschlußstelle, d.h.
-
die Stelle, an der die Klemmorgane am Zitzengummi angreifen, nahe
dem unteren Ende der Zitze, da auf diese Weise ein relativ großer ständig an Vakuum
liegender Raum unterhalb der jbschlußstelle erhalten wird und damit die Erzeugung
der Massagekraft erleichtert wird. Außerdem erfolgt dabei der Abbau des Vakuums
an der Zitze während des Massagetaktes besonders schnell.
-
Der Melkbecher gemäß der Erfindung zeichnet sich vor allem dadurch
aus, daß er die Durchführung des in der DAS 1 298 773 beschriebenen optimalen Melkverfahrens
ohne vom Nelkbecher getrennte zusätzliche Steuerorgane und ohne Verwendung einer
Druckluftquelle ermöglicht und trotzdem äußerst einfach aufgebaut und ohne Schwierigkeiten
zu reinigen ist, so daß auch samtliche Anforderungen hinsichtlich der Hygiene erfüllt
sind.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausfuhrungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in dieser zeigt:
Fig.
1 eine Längsschnittansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Melkbechers,
in der dieser während des Saugtaktes dargestellt ist, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende
Längsschnittansicht des Melkbechers während des Massagetaktes, Fig. 3 eine schematische
Schnittansicht entsprechend der Linie A-A in Fig. 1, Fig. 4 eine schematische Schnittansicht
entsprechend der Linie B-B in Fig. 1, Fig. 5 eine schematische Darstellung einer
anderen Ausführungsform einer Massageanordnung, Fig. 6 eine Längsschnittansicht
einer weiteren Ausführung-sform des erfindungsgemäßen Melkbechers, in der dieser
während des Saugtaktes gezeigt ist, Fig. 7 eine Längsschnittansicht des Melkbechers
nach Fig. 6 zu Beginn des Iiassagetaktes,und Fig. 8 eine Längsschnittansicht des
Nelkbechers nach Fig. 6 während des Massagetaktes.
-
Nach Fig. 1 besteht der Nelkbecher aus einer zweiteiligen Melkbecherhülse
1, durch die sich ein Zitzengummi 2 erstreckt, der in üblicher Weise an seinen beiden
Enden dicht eingespannt ist. Am oberen Ende ist ein Melkbecherkopf 30 vorgesehen,
der die Zitze 3 umschließt.
-
Am unteren Ende der Melkbecherhülse 1 ist ein Schauglas oder Anschlußstutzen
32 vorgesehen, der im Betrieb ständig an Vakuum liegt.
-
Der Zitzengummi 2 ist im Vergleich zu bekannten Zitzengummis relativ
dünnwandig ausgebildet und besitzt eine Wandstärke im Bereich von etwa 0,5 bis 0,9
mm. Diese geringe Wandstärke ist möglich, da der Zitzengummi gemäß der Erfindung
nicht wie üblich zu Massagezwecken vorgesehen ist, sondern vor allem Stütz- und
Steuerfunktionen erfüllt. Der Zitzengummi 2 besitzt insbesondere in dem Bereich,
der zur Vornahme einer Abtrennung des anliegenden Vakuums vom Zitzengummiinnenraum
8 vorgesehen ist, eine flach-ovale Form mit seitlichen Doppelwandbereichen 14, 15,
wie sie in Fig. 3 gezeigt sind. Die flach-ovale Form wird insbesondere dadurch erreicht,
daß am Zitzen6nnmi Klemmorgane 10,11 zur Anlage gebracht werden. Diese Klemmorgane
10,11 sind von im wesentlichen horizontal verlaufenden Wandteilen gebildet, die
von Halbschalen getragen sind, welche an der Trennwand 5 befestigt sind. Vorzugsweise
ist eine Feder 31 vorgesehen, welche die Klemmorgane in die dem Saugtakt entsprechende
Ruhelage bringt.
-
Die seitlichen Doppelwandbereiche 14, 15, die in Fig. 3 zu sehen sind,
werden baispielsweise durch nachträgliche Heizung des Knicks zwischen den beiden
Seiten 12, 13 erhalten. Diese Ausgestaltung des Zitzengummis im Bereich der Elemmorgane
ist besonders vorteilhaft, da ein völlig dichtes Aneinanderliegen er Seiten 12,
13 erreichbar ist, wenn die Klemmorgane 10,11 den Zitzengummi zusammendrücken.
-
Damit wird das angestrebte einwandfrei dichte Abschließen des Zitzengummiinnenraums
8 von der Vakuumquelle sichergestellt.
-
Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß die Reinigung
des Zitzengummis besonders einfach durchgeführt werden kann, da die Doppelwandbereiche
aufspreizbar sind und somit keine schwer zugänglichen Stellen vorliegen.
-
Der zwischen der Melkbecherhülse 1 und dem Zitzengummi 2 gelegene
Melkbecherzwischenraum ist durch eine Trennwand 5 in einen Arbeitsraum 7 und einen
Steuerraum 6 unterteilt. Der Steuerraum 6 ist über einen Anschlußstutzen 4 abwechselnd
an Atmosphäre und Vakuum anlegbar.
-
Der Steerraum 6 ist mit dem Arbeitsraum 7 über eine Drosselöffaung
9 verbunden.
-
Die Trennwand 5 besteht aus elastischem Material und ist derart ausgebildet,
daß sie bei Auftreten ausreichender Druckdifferenzen zwischen Arbeitsraum und Steuerraum
den Zitzengummiinnenraum 8 durch Klemmwirkung nittels der Organe 10, 11 vom anliegenden
Vakuum abtrennen kann.
-
Um sicherzustellen, daß auch bei AuswechslunL des Zitzengummis die
vorgegebene gegenseitige Lage von Doppelwandstellen 14, 15 und Klemmorganen 10,11
stets bewährleistet ist, sind vorzugsweise an den Zitzengummienden und an den Einspannstellen
des Zitzengummis Markierungen oder Passverbindungen vorgesehen. Die gleichen Naßnahmen
können bei der Trennwand 5 angewandt werden, deren Enden ebenfalls dicht eingespannt
sind, und zwar einerseits an der unteren Einspannstelle des Zitzengummis und andererseits
an einer Stelle, an der die zwei die Melkbecherhülse bildende Teile zusammengeklemmt
sind. Eine derartige zweiteilige Ausbildung der Nelkbecherhülse 1 ist zweckmäßig,
um eine besonders einfache Befestigung der Trennwand 5 zu gewährleisten.
-
Nach Fig. 1 besteht die Nassageanordnung 16 aus zwei einen Teil der
IIelkbecherhülse 1 bildenden Membranen 17, die einander diametral gegenüberliegen
und jeweils mit steifen hakenförmigen Elenienten 21 verbunden sind, welche den Zitzengummi
2 ineinandergreifend umschließen und durch Federn 18 auseinandergespreizt werden.
Die als
Massageorgane wirkenden Flächen 19, 20 der hakenförmigen
Elemente sind vorzugsweise so gelagert, daß während des Massagetaktes eine Schrägstellung
und damit eine inpassung an die Zitzenform, bzw. ein nach oben gerichteter Druck
auf das untere Zitzenende ausgeübt werden kann.
-
Dies ist ii einzelnen der Fig. 2 zu entnehmen.
-
Das lrbeitsprinzip der Massageanordnung wird im folgenden kurz anhand
der Fig. 4 erläutert. Die Darstellung nach Fig. 1 entspricht dem Zustand der flassageanordnung
bei der Saugphase Während dieser Phase herrscht im Arbeitsraum 7 Unterdruck, so
daß die Membranen 17 gegen den sich einstellenden Gegendruck aufgrund des Atmosphärendruckes
nach innen bewegt werden, dabei die Federn 18 spannen und auf die Zitze 3 keinen
Massagedruck ausüben. Sobald im Arbeitsraum 7 der Unterdruck abgebaut wird, drücken
die Federn 18 aufgrund des sich ergebenden Druckausgleichs zwischen Arbeitsraum
und Umgebungsatmosphäre die beiden Membranen 17 auseinander und damit gleichzeitig
die Massageorgane 19, 20 gegen die Zitze 3. Auf diese Weise wird während des Entlastungstaktes
die erforderliche Passage der Zitze gewährleistet.
-
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Massageanordnung.
Diese Massageanordnung benötigt lediglich eine einzige Membran 17, die auf einen
mit Flüssigkeit gefüllten Behälter 23 mit variablen Volumen einwirkt.
-
Bei diesem Behälter kann es sich um eine Z'jlinder-Kolben-Anordnung
oder einfach um ein Druckkissen handeln. Dieser Behälter 23 ist zwischen einer mit
der Melkbecherhülse 1 verbundenen Abstützung 24 und einem hakenförmigen Organ 21
angeordnet, das At der Membran 17 verbunden ist und den Behalter 23 umreift sowie
mit dem Behälter bzw. dessen Organ zur Volumenveränderung verbunden ist. Zwischen
der
Abstützung 24 und dem Organ 21 ist eine Zugfeder 28 angebrecht.
Der Behälter 23 ist über eine Leitung 25 mit einem Nassageorgan 26 mit variablem
Volumen verbunden. Bei diesem Massageorgan 26 kann es sich wiederum um ein Druckkissen
handeln. Es ist gegenüber der Zitze 3 angeordnet, welche sich zwischen diesem Nassageorgan
26 mit variablem Volumen und einem weiteren Nassageorgan 27 befindet, das mit der
Nelkbecherhülse 1 verbunden ist. In der Leitung 25 kann eine Drossel angeordnet
sein.
-
Diese Nassageanordnung arbeitet in ähnlicher Weise wie die in Fig.
4 dargestellte Anordnung, d.h. während des Saugtaktes wird aufgrund des vorhandenen
Druckunterschiedes zwischen dem Arbeitsraum und der Atmosphäre die Membran 17 nach
innen bewegt und dadurch das Volumen des Behälters 23 unter gleichzeitigem Spannen
der Feder 28 vergrößert. Die Folge davon ist, daß auf die Zitze 3 keine Massage
ausgeübt wird. Bei Abbau dieser Druckdifferenz zwischen Arbeitsraum und Atmosphäre
drückt die Feder 28 den als Druckkissen ausgebildeten Behälter 23 zusammen, d.h.
es wird aus diesem Behälter Flüssigkeit in das Massageorgan 26 gedrückt, dessen
Volumen sich entsprechend vergrößert, wodurch auf die Zitze 3 eine Massagewirkung
ausgeübt wird. Durch geeignete Wahl der in der Verbindungsleitung 25 vorgesehenen
Drossel kann die erforderliche zeitliche Abstimmlmg der Massagewirkung mit dem 5aug-
und Entlastungstakt auf einfache Weise erzielt werden.
-
Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Melkbechers soll nunmehr im
Zusammenhang nociimals kurz unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 beschrieben werden:
Wenn
- wie die Fig. 1 zeigt - während der Saugphase sowohl im Zitzengummiinnenraum 8
als auch im Steuerraum 6 und im Arbeitsraum 7 Vakuum herrscht, nehmen sowohl der
Zitzengummi 2 als auch die Trennwand 5 ihre dem Ruhezustand entsprechende Form ein
und der Milchabflußweg ist frei.
-
Aufgrund der vorhandenen Druckdifferenz zwischen dem Arbeitsraum 7
und der Umgebungsatmosphäre sind die Nembranen 17 nach innen gedrückt, wodurch die
Federn 18 gespannt werden. Eine Mssage der Zitze 3 durch die i'ssageanordnung 16
erfolgt in diesem Zustand nicht.
-
Wird nunmehr beim nächsten Arbeitstakt der Steuerraum 6 an Atmosphärendruck
gelegt, so hat dies sofort zur Folge, daß die elastische Trennwand 5 in Richtung
des Zitzengummis 2 bewegt wird, wodurch die Klemmorgane 10, 11 die Seitenwände 12,
13 des Zitzengummis gegenseitig zur Anlage bringen und den Zitzengummiinnenraum
8 hermetisch von der Vakuumquelle trennen.
-
Dann erfolgt in definierter Weise über die Drosselverbindung 9 ein
Druckaufbau im Arbeitsraum 7, der bewirkt, daß der aufgrund seiner geringen Wandstärke
auch sehr weitgehend-elastische Zitzengummi oberhalb der Abschlußstelle bezüglich
des Vakuums zusammenfällt und der unterhalb der Zitze gelegene Raum schnell stark
verkleinert wird und damit etwa auf Atmosphärendruck gelangt, wodurch die Zitze
entlastet und zusätzlich von dem eng anliegenden weichen Zitzengummi gestützt wird.
-
GleichzeitiC werden durch den verschwindenden Druckunterschied zwischen
Arbeitsraum 7 und Atmosphäre die Llassageorgane 19, 20 wirksail, die von den sich
entspannenden Federn 18 gegen die nunme@r unter Atmosphärendruck stehende Zitze
3 Se(irüclit werden. Dieser Zustand ist in Fig. 2 Zll sehen.
-
Beim sich anschließenden nächsten Saugtakt wird der Steuerraum 6 wieder
an Vakuum gelegt, und es wird über die Drosselverbindung 9 der Atmosphärendruck
im Arbeitsraum 7 abgebaut. Dieser Abbau erfolgt jedoch aufgrund der vorhandenen
Drosselverbindung oder eventuell vorhandener Steuerventile nicht plötzlich, sondern
definiert, so daß zu dem Zeitpunkt, zu dem der Zitzengummiinnenraum 8 und damit
auch die Zitze wieder an Vakuum liegt, noch eine Abstützung der Zitze durch die
Massageorgane gegeben ist, ca diese Verbindung des Zitzengummiinnenraums mit dem
Vakuum schneller erfolgt als der Aufbau einer ausreichenden Druckdifferenz zwischen
dem Arbeitsraum 18 der Umgebungsatmosphäre und damit die Zurückziehung der Massageorgane
von der Zitze. Genau dieser Effekt wird jedoch angestrebt, da es sich äußerst vorteilhaft
erwiesen hat, die Saugphase bereits vor vollständiger Beendigung der Druckmassage
beginnen zu lassen.
-
Die Fig. 6 bis 8 zeigen eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Nelkbechers, die sich vor allem durch ihren einfachen Aufbau auszeichnet. Bei dieser
Ausführungsform ist die Massageanordnung vollständig innerhalb der auch hier zweckmäßigerweise
zweiteilig ausgebildeten Melkbecherhülse 1 angeordnet.
-
Dic Massageanordnung besteht dabei aus zwei einander gegen überliegenden
Massagezungen oder Massageleisten 33, 34, die im Arbeitsraum 7 unterhalb der Vakuumabschlußstelle
an einem verstärkt ausgebildeten Bereich 35 des Zitzengummis 2 befestigt sind und
sicli nach oben bis in den Bereich des oberen Endes des Arbeitsraumes 7 erstrecken.
die Vakuumabschlußstelle, die durch die Klemmorgane 10, 11 definiert wird, befindet
sich relativ am unteren Ende der Zite 3, so daß unterhalb dieser Vakuumabschlußstelle
ein relativ großer Raum innerhalb des Zitzengummis 2 zur Verfügung steht. Dieser
Raum liegt stets an Vakuum.
-
Die Massageleisten 33, 34 bestehen vorzugsweise aus einem etwas elastischen
Material, so daß sich die Massageleisten während des Massagetaktes an die Zitze
anpassen und diese einwandfrei abstützen können.
-
Die Massageleisten 33, 34, die an dem verstärkten Zitzengummibereich
35 auswechselbar befestigt sein können, erstrecken sich nach oben durch geeignete
Ausnehmungen 36, 37 in den Klemmorganen 10, 11.
-
Fig. 6 zeigt den Nelkbecher während des Saugtaktes. Dabei liegen der
Zitzengummiinnenraum 8, der Arbeitsraum 7 und der Steuerraum 6 an Vakuum und die
Nassageleisten 33, 34 üben keine Massagewirkung aus.
-
Der in Fig. 7 gezeigte Zustand entspricht dem Beginn des Massagetaktes.
Dabei wird in den Steuerraum 6 Atmosphärendruck eingeleitet, wodurch die Klemmorgane
10, 11 sofort nach innen bewegt werden und der Zitzengummiinnenraum b vom Vakuum
abgetrennt wird.
-
ober die Drosselöffnung 9 wird anschließend auch im Arbeitsraum Atnosphärendruck
aufgebaut, wodurch einerseits der Zitzengummiinnenraum 8 oberhalb der Abschlußstelle
verkleinert und damit das Vakuum im Zitzenbereich beseitigt wird und andererseite
die Massageleisten 33, 34 gegen die Zitze 3 gedrückt werden, da in dem unteriialb
der Abschlußstelle gelegenen Zitzengummiinnenraum noch Vakuum herrscht und die Druckdifferenz
zwischen Arbeitsraum und dieser Raum dazu führt, daß der Zitzengummi mit seinem
verstärkten Bereich 35 nach innen @edrückt wird und damit auch die Massageleisten
gegen die Zitze gepreßt werden.
-
Da der Abbau des Atmosphärendrucks im Arbeitsraum aufgrund der vorhandenen
Drosselöffnung 9 beim Übergang zum nächsten Saugtakt nicht plötzlich, sondern mit
einer definierten Geschwindigkeit erfolgt, werden auch die Massageleisten 33,34
nicht plötzlich nach außen bewegt, so daß zum Zeitpunkt des Beginns der Saugphase
das Zitzenende in der gewünschten Weise durch die Massageleisten gestützt werden
kann.
-
Der erfindungsgemäße Melkbecher gewährleistet somit, daß bereits bei
Beginn der Nassagephase ein Abbau des Unterdrucks erreicht und durch den weichen
Zitzengummi eine zusätzliche Abstütztuig der Zitzenspitze sichergestellt wird und
daß diese Abstützung der Zitzenspitze auch bei Wiederbeginn der Saugphase noch vorhanden
ist, so daß ein Anreißen der Zitze durch den Unterdruck verhindert wird.
-
Damit kann mit minimalem Aufwand das Verfahren nach der DAS 1 298
773 ohne Verwendung zusätzlicher Steuereinrichtungen einwandfrei durchgeführt werden.
-
- Patentansprüche -