DE2146350B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen einer ionisch leitfähigen Flüssigkeit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen einer ionisch leitfähigen FlüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen ier ionisch leitfähigen Flüssigkeit durch Adsorption
ndestens einer gelösten oder suspendierten Komnente der Flüssigkeit an einer Adsorptionsmasse
aus Aktivkohlepartikeln und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Es sind bereits Verfahren zum Regenerieren von Ionenaustauschern mit Gleichstrom bekannt
(deutsche Patentschrift 947066), die jedoch keine brauchbare Lehre für die Gewährleistung einer optimalen
Stofftrennung im Wege der Elektroadsorption zu geben vermögen und eine wirksame Abtrennung
von organischen, gelösten Stoffen, wie z. B. Harnstoff,
ίο nicht gestatten.
Bekannt ist ferner eine Vorrichtung zum elektrophoretischen Trennen von den elektrischen Strom
wenig oder nicht leitenden Gemischen (deutsche Auslegeschrift 1076625), bei der die Trennung unter Anis
wendung von Ionenaustauschmembranen erzielt wird. Auch hier besteht keine Möglichkeit der Heranziehung
der bekannten Vorrichtung zur Durchführung eines elektroadsorptiven Trennvorgangs, nur durch
eine zweckmäßige Wahl des Potentials der Adsor-
ao benzpartikel die selektive, rein adsorptive Abtrennung
von ganz verschiedenartigen Bestandteilen einer Lösung zu erzielen, nämlich von organischen sowie
anorganischen Stoffen, die sich im geladenen oder elektrisch neutralen und gelösten bzw. suspendierten
as Zustand in der Lösung befinden, ohne daß kostspielige
Einrichtungen benötigt werden, wie die Anwendung von Ionenaustauschmembranen sie bedingt.
Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Zerlegen von Stoffgemischen mittels Kataphorese
(deutsche Patentschrift 805 399) arbeiten mit einer festen, porösen Trägersubstanz, z. B. Filterpapier,
Ton, Zellstoff, Seesand, Silikagel usw., die von dem Lösungsmittel durchströmt wird. Auch hier fehlt es
an einer brauchbaren Lehre zur Stofftrennung durch Elektroadsorption.
Eine Vorrichtung zur elektroosmotischen Reinigung von Flüssigkeiten ist ferner bekannt (deutsche
Patentschrift 939026), bei der durch semipermeable Membranen hindurch elektroosmotische Reinigungsvorgänge
durchgeführt werden, wobei die zu reinigenden Flüssigkeitsteilchen an den Wänden des Reinigungsraums
vorbeibewegt werden. Auch diese Vorrichtung, die nach dem Grundprinzip der Elektroosmose
arbeitet, bietet keine brauchbaren Hinweise, wie zur Gewährleistung einer optimalen Stofftrennung im
Wege der Elektroadsorption vorzugehen ist, um u. a.
eine wirksame Abtrennung von organischen, gelösten Stoffen, wie z. B. Harnstoff, zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wirksame Reinigung von ionisch leitenden Flüssigkeiten,
insbesondere auf den Gebieten der Demineralisierung von Wasser, namentlich zur Entsalzung von
Meerwasser, sowie der Abwässerbehandlung und der klinischen Reinigung des Blutes, zu ermöglichen, ohne
daß von besonders kostspieligen Einrichtungen, wie z. B. speziellen Ionenaustauscher- bzw. permselektiven
Membranen Gebrauch gemacht werden muß und wobei die Möglichkeit bestehen soll, verschiedenartige
Stoffe mit denselben Mitteln nämlich demselben Adsorbens, abzutrennen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Reinigen einer ionisch leitfähigen
Flüssigkeit durch Adsorption mindestens einer gelösten oder suspendierten Komponente der Flüssigkeit
an einer Adsorptionsmasse aus Aktivkohlepartikeln gelöst, das in der Weise durchgeführt wird, daß unter
fortlaufender Bewegung der Flüssigkeit in inniger Berührung mit den Aktivkohlepartikeln und gleichzeiti-
«er Anwendung eines elektrischen Feldes in der Flüssigkeit die Aktivkohlepartikel auf ein bestimmtes
Potential gegenüber der angrenzenden Flüssigkeit gebracht werden, wobei dieses Potential in Abhängigkeit
von der Ladungsverteilung der zu gewinnenden Komponente (Ionen, Moleküle oder Partikel) eingestellt
und die gewünschte Komponente selektiv adsorbiert wird.
Vorzugsweise läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren in der Weise durchführen, daß dieselbe Flüssigkeit gleichzeitig in mehreren getrennten Strömen
mit unterschiedlichen Potentialen behandelt und eine entsprechende Anzahl von Komponenten selektiv adsorbiert wird.
Zur Ausübung des Verfahrens eignet sich eine Vorrichtung mit einer durch eine poröse Trennwand in
zwei Abteile geteilten Zelle zur Aufnahme der Flüssigkeit, mit zwei inerten mit einer regelbaren Spannungsquelle verbindbaren Elektroden, die je in einem
der zwei Abteile eingebaut sind, sowie mit Umwälzeinrichtungen zur Erzeugung einer fortlaufenden Bewegung der Flüssigkeit in mindestens einem der zwei
Abteile in bezug auf die darin enthaltene Elektrode, die in der Weise ausgebildet ist, daß mindestens ein
Abteil der Zelle eine Masse von Aktivkohlepartikeln enthält, und die Trennwand für die Flüssigkeit durchlässig, aber für die Aktivkohlepartikel undurchlässig
ist, und daß Umwälzeinrichtungen, wie z. B. ein Rührer oder eine Pumpe, vorgesehen sind.
Zweckmäßige Ausbildungsformen dieser Vorrichtung sind in den obigen Ansprüchen 4 und 5 angegeben.
Die Erfindung gestattet eine selektive und optimale Adsorption verschiedener in einer zu reinigenden
Flüssigkeit gelöst oder suspendiert enthaltener Substanzen. Dank der Verwendung des adsorbierenden
Materials in Partikelform wird es möglich, nicht nur die adsorbierende Oberfläche merklich zu vergrößern,
sondern auch die sehr große verfügbare Oberfläche in optimaler Weise auszunutzen. Tatsächlich gestattet
die Relativbewegung der sich in Berührung mit den Partikeln befindenden Flüssigkeit gegenüber einer
S. nmelelektrode, die auf einem bestimmten Potential gehalten wird, die gesamte zu reinigende Flüssigkeit
in Berührung mit der Oberfläche aller adsorbierenden Partikel zu bringen, während die letzteren auf dasselbe
Potential wie die Sammelelektrode gebracht werden. Im übrigen gestattet die geeignete Wahl dieses Potentials in Abhängigkeit von der zu reinigenden Flüssigkeit und von dem von dieser zu trennenden Bestandteil in wirksamer Weise die verfügbare Oberfläche
jeder Partikel auszunutzen und eine selektive und optimale Adsorption durchzuführen.
Die Rolle der bei der Erfindung verwendeten porösen Wand besteht im wesentlichen darin, eine für die
Ionen der zu reinigenden Flüssigkeit durchlässige Schranke zur Verhinderung des Durchgangs der Partikel des adsorbierenden Materials von der einen
Elektrode zur anderen zu bilden. Dies ermöglicht also eine Ionen-Wanderung in der Lösung durch die Wand
hindurch, während jedes der adsorbierenden Partikel in Berührung mit einer gegebenen Sammelelektrode
kommen kann, die auf einem geeigneten Potential zur Enriöglichung der gewünschten Elektroadsorption
gehalten wird, ohne daß dieselbe Partikel ebenso die andere Sammelelektrode erreichen kann, wo der entgegengesetzte Vorgang auftreten kann und somit der
eewünschte Adsorptionseffekt aufgehoben würde.
Die poröse Wand kann also aus allen für Ionen durchlässigen und für die Partikel des verwendeten
Adsorbens undurchlässigen Materialien gebildet sein, die natürlich im wesentlichen inert gegenüber der zu
reinigenden Flüssigkeit sein müssen. Sie kann also entweder aus einem elektrischen Nichtleiter, wie z. B.
einem mikroporösen Kunststoff (PVC, Nylon, usw.) oder einem elektrisch leitenden Material, wie z. B. einem inerten Metall, bestehen. Im letzteren FaH muß
to die Wand naturlich so ausgebildet sein, daß ein Kurzschluß zwischen den Sammelelektroden vermieden
wird.
Die Wahl der Partikelgröße ist an sich nicht kritisch, um den Elektro-Adsorptionseffekt zu erhalten. Man
kann also das adsorbierende Material in Pulver- oder körniger Form verwenden, und die Partikelgröße
kann innerhalb eines sehr großen Bereichs liegen, z. B. zwischen 5 μ und 1 mm. Die Verwendung von
verhältnismäßig kleinen Partikeln bietet offensichtlich
den Vorteil, daß dem adsorbierenden Material eine erhöhte spezifische Oberfläche je Volumeneinheit gegeben wird, und erleichtert im übrigen seine Suspendierung sowie seinen Umlauf. Es ist jedoch vorzuziehen, daß die Größe der verwendeten Partikel ziemlich
as einheitlich ist und in jedem Fall ausreichend groß im
Verhältnis zu den Poren der porösen Wand, so daß ein Verstopfen dieser Wand durch die Partikel vermieden wird, was die Ionenwanderung durch sie hindurch behindern und folglich die Adsorption beein-
jo flüssen würde.
Die Beschaffenheit und der Zustand des adsorbierenden Materials müssen natürlich derart sein, daß
dieses Material eine außerordentlich große adsorbierende Oberfläche darbietet und fähig ist, eine merkli-
3S ehe Menge der von der zu reinigenden Flüssigkeit zu
trennenden Substanzen zu adsorbieren. Andererseits muß dieses Material ein guter elektrischer Leiter sein,
damit seine Teilchen auf das notwendige Potential gebracht werden können, um die gewünschte Elektro-
Adsorption unter Zuhilfenahme entweder der einen oder der anderen der Sammelelektroden zu gewährleisten. Ferner sollte dieses Material im wesentlichen
unempfindlich gegenüber der zu reinigenden Lösung sein, dies vor allem im Hinblick auf die Gewährlei
stung einer befriedigenden Verwendung dieses Mate
rials und gegebenenfalls auf seine Regeneration zwecks Ermöglichung seiner Wiederverwendung.
Aktivkohle ist ein wohlbekanntes adsorbierendes Material, das sich besonders gut für die Elektro-Ad
sorption gemäß der Erfindung eignet.
Die Zeichnung stellt schematisch und beispielsweise einige Ausführungsformen von Vorrichtungen
für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. In ihr zeigt
Fig. 1 einen schematischen senkrechten Schnitt einer ersten AusführungsfoTn.
Fig. 2 einen schematischen Schnitt einer zweiten Aust üh rungsf orm,
Fig. 4 einen schematischen Schnitt einer vierten Ausführungsform und
Fig. 5 eine schematische Ansicht einer die Vorrichtung nach Fig. 4 umfassenden Anlage.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung enthält eine Zelle 1, die mit der zu reinigenden Flüssigkeit gefüllt
und durch eine poröse Trennwand 2 in zwei Abteile l/l und 1 B unterteilt ist. Eine Sammelelektrode 3/4,
die mit einer Bezugselektrode ER verbunden ist, und eine Gegenelektrode 3B sind in die Abteile \A bzw.
Iß eingetaucht. Die drei Elektroden 3 A, ER und 3ß
sind mit einem Potentiostat mit drei Klemmen verbunden. Der letztere dient zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Potentials von konstantem Wert VA
an der Sammelelektrode 3/1 gegenüber der Bezugselektrode ER und infolgedessen gegenüber der diese
Elektrode 3/1 umgebenden Flüssigkeit.
Das Abteil IA enthält Teilchen eines leitenden adsorbierenden Materials, gelegentlich von Aktivkohle.
Ein Rührer S, der in diesem Abteil angebracht ist, dient einerseits dazu, diese Aktivkohlepartikel in der
zu reinigenden Flüssigkeit in Suspension zu halten und andererseit sie zu wiederholten Malen in Berührung
mit der Sammelelektrode 3 A zu bringen. Die Partikel
können von jeder Art Aktivkohle, die im Handel erhältlich ist, gebildet sein, z. B. von Norit BRX-Kohle,
die eine Korngröße von ungefähr zwischen 6 und 15 μ
aufweist.
Die poröse Trennwand 2 dient dazu, die Partikel des adsorbierenden Materials in dem Abteil IA zu
halten, damit ihre Berührung mit der Gegenelektrode 3β verhindert wird.
Sie muß also für die Partikel undurchlässig sein, wobei sie den Durchgang der Ionen der Flüssigkeit
gestattet. Zu diesem Zweck kann die poröse Trennwand 2 von einer mikroporösen Membran aus Kunststoff gebildet sein, in diesem Fall von PVC (Polyvinylchlorid), das Poren von 2 bis 3 μ0 und eine Porosität
von 80% aufweist.
Die Elektroden 3 A und 3ß ebenso wie ER sind
elektrochemisch unempfindlich gegenüber den Bestandteilen der zu reinigenden Flüssigkeit. So besteht
gelegentlich die Elektrode 3 A aus platiniertem Titan und die Elektrode 3ß aus Graphit. Gelegentlich ist
die Bezugselektrode ER eine Standard-Elektrode aus gesättigtem Kalomel (Quecksilber I-chlorid).
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Angenommen, die zu reinigende Flüssigkeit
ist ein ionischer Leiter, dann erzeugt der Potentiostat PS in ihr zwischen den Elektroden 3A und 3ß ein
elektrisches Feld, wobei die Elektrode 3 A auf einem bestimmten Potential ( V1) gegenüber der sie umgebenden Flüssigkeit gehalten wird.
Dank des Rührers 5 kommen die Kohlepartikel nacheinander in Berührung mit der Sammelelektrode
3A und werden so auf dasselbe Potential (VA) wie
diese Elektrode gebracht Dieses Potential VA wird
entsprechend der in Betracht gezogenen Reinigung so bestimmt, daß es die selektive Elektro-Adsorption
einer beträchtlichen Menge mindestens eines gegebenen Bestandteils der zu reinigenden Flüssigkeit auf
den Partikeln gestattet.
Bekanntlich hängt die Adsorption im übrigen von der Temperatur ab. Man hält deshalb die zu reinigende Lösung vorzugsweise auf einer konstanten
Temperatur, z. B. von 25° C, und zwar mittels konventioneller, auf der Zeichnung nicht dargestellter
Einrichtungen. Die Vorrichtung nach Fig. I kann beispielsweise benutzt werden, um Harnstoff ausgehend von einer wässerigen Lösung zu adsorbieren, die
5 g/l Harnstoff sowie NaQ in genügender Menge in Lösung enthält, am eine gute ionische Leitfähigkeit
zu gewährleisten. Das Verhältnis des fur die Adsorption benutzten Kohlenstoffs kann dann ungefähr 40 g
je Liter zu reinigender Lösung sein. In diesem Fall nimmt, wenn die Sammelelektrode 3A potentiasta
tisch auf einem Potential von — 100 mV gegenüber
der Bezugselektrode ER aus gesättigtem Kalomel gehalten wird, der Anfangsstrom (72 mA) exponentiell
ab und erreicht einen Wert von ungefähr Null nach
8 Stunden.
Eine Analyse der Restlösung zeigt dann eine Verminderung von 1,2 g/l in der Konzentration des gelösten Harnstoffs. Dies entspricht also einer Adsorption
von ungefähr 35 g Harnstoff je Kilogramm Kohle. Im
ίο Gegensatz hierzu wäre beim Fehlen der Elektroden
3A und 3ß die Adsorptionsfähigkeit des Harnstoffs
durch die Kohle um ein Mehrfaches schwächer.
Wie ersichtlich, hängt das Potential VA vor seiner
Anwendung zur Gewährleistung einer optimalen
ts Elektro-Adsorption in jedem Fall von der Beschaffenheit der zu reinigenden Flüssigkeit und von dem
Bestandteil ab, den man von ihr zu trennen wünscht. Die optimalen Bedingungen für die Elektro-Adsorption lassen sich jedoch in jedem Fall ziemlich leicht
ao bestimmen. Tatsächlich genügt es, einige Adsorptionsversuche mit verschiedenen Werten der Spannung VA der Sammelelektrode gegenüber der Bezugselektrode ER zu machen, und zwar derart, daß
man den Wert von VA bestimmt, bei dem man eine
as optimale Elektro-Adsorption zur Durchführung der
gewünschten Reinigung erhält.
Selbstverständlich zeigt Fig. 1 die verschiedenen Teile der beschriebenen Vorrichtung in sehr schematischer Weise. Es ist also klar, daß die Sammelelek-
trode 3 A und der Rührer 5 in der Weise ausgebildet sein müssen, daß sie einen optimalen Kontakt zwischen der zu reinigenden Flüssigkeit, den suspendierten Partikeln und der Elektrode 3/4 ermöglichen.
Die Vorrichtung nach der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform umfaßt ebenfalls eine Zelle 1 für die Aufnahme der zu reinigenden Flüssigkeit, der
durch eine poröse Trennwand 2 in 2 Abteile 1/4 und 1B aufgeteilt wird, die mit einer mit einer Bezugselektrode ER verbundenen Elektrode 3 A bzw. einer Ge-
genelektrode 3ß versehen sind. Ebenso sind die 3
Elektroden mit einem Potentiostat verbunden. Ferner befinden sich Partikel eines adsorbierenden Materials,
z. B. von Aktivkohle, in Suspension in dem Abteil 1A,
um dort eine Reinigung der Flüssigkeit durch Elek
tro-Adsorption auf den Partikeln zu bewirken.
Jedoch ist das Abteil \A, wie aus Fig. 2 ersichtlich, mit einer Zuleitung 6A und einer an eine Pumpe PA
angeschlossenen Ableitung TA in der Weise versehen,
daß ein kontinuierlicher Kreislauf der Partikelsuspen-
sion in der Lösung durch das Abteil IA hindurch erzeugt wird, wo die Elektro-Adsorption sich bei der
Berührung dieser Partikel mit der Sammelelektrode 3 A vollzieht. Gelegendich wird die letztere von einem
im Zickzack gefalteten Gitter gebadet, das in der Bahn
der durch das Abteil IA zirkulierenden Suspension angeordnet ist. Diese Zirkulation gestattet die Gewährleistungeiner guten Kontaktnahme aller Partikel
des Adsorbens, die in dem Kreislauf 1A-IA- PA-6A
enthalten sind, mit der Sammelelektrode 3 A. Man er
hält so eine gute Verwertung aller Adsorbenspartikel,
was eine schnelle Elektro-Adsorption auf ihnen gewährleistet.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform umfaßt
eine zylindrische Zelle 1 für die Aufnahme der zu rei
nigenden Flüssigkeit, die eine poröse zylindrische
Trennwand 2 umschließt, die an ihren Enden geschlossen ist und ein von einem ringförmigen Abteil
1B umgebenes Abteil 1A begrenzt. Das axiale Abteil
1/4 ist mit einer Sammelelektrode 3/4 versehen, die die Form eines im Zickzack gefalteten Gitters hat und
mit einer Bezugselektrode ER verbunden ist. Ferner ist es mit einer Zugangsleitung 6/4 und einer Abflußleitung
6B, die mit einer Pumpe PA verbunden sind,
versehen und steht mit diesen Leitungen unter Zwischenschaltung einer perforierten Wand SA am Flüssigkeitseinlaß
und einer perforierten Wand 9 A am Flüssigkeitsauslaß in Verbindung. Die Wände SA und
9/1 werden von porösen Platten gebildet, die den Durchgang der zu reinigenden Flüssigkeit gestatten,
wobei sie den Durchgang der Adsorbenspartikel, die gelegentlich in Form von Körnern verwendet werden,
verhindern. Diese Partikel, deren Größe in der Größenordnung von 2 bis 5 mm sein kann, sind in dem
Abteil \A in Form eines fluidisierten oder festen Teilchenbettes eingeschlossen, das zur Elektroadsorption
durch elektrischen Kontakt mit der Sammelelektrode 3/4 dient.
Das ringförmige Abteil 1 ß umschließt eine zylindrische Gegenelektrode 3 B, und die drei Elektroden
3/4, ER und 3B sind mit einem Potentiostat PS wie
bereits beschrieben verbunden.
Die an die Pumpe PA angeschlossenen Leitungen 6/4 und 7/4 dienen also gelegentlich dazu, die zu reinigende
Flüssigkeit einheitlich durch das Abteil IA zirkulieren zu lassen, während die Adsorbenspartikel in
diesem Abteil eingeschlossen bleiben.
Das in Fig. 3 dargestellte Abteil IA kann also in
Form einer leicht entfernbaren Kartusche vorgesehen werden, damit es schnell ersetzt werden kann, wenn
das darin enthaltene Adsorbens verbraucht ist.
Die drei vorstehend beschriebenen Vorrichtungen lassen sich vorteilhaft mit einer künstlichen Niere
kombinieren, wie man sie gewöhnlich für die Blutdialyse benutzt. Tatsächlich lassen sich diese Vorrichtungen
für die fortlaufende Reinigung der Dialysen-Flüssigkeit verwenden, um daraus z. B. den Harnstoff zu
entfernen, was merklich die in der künstlichen Niere erforderliche Dialysenfiüssigkeitsmenge zu vermindern
gestattet. Die Apparatur für die Blutdialyse läßt sich also sehr viel gedrängter erstellen.
Die Vorrichtung gemäß der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform umfaßt eine zur Aufnahme der zu
reinigenden Flüssigkeit bestimmte Zelle 1, die durch eine Wand 2 aus porösem, isolierendem Material in
zwei Abteile 1A und 1B geteilt ist, welche mit einer
positiven Sammelelektrode 3/4 bzw. einer negativen Sammelelektrode 3ß versehen sind.
Die Abteile 1/4 und IS weisen je einen oberen
Einlaß 10/4 bzw. 1Ou auf und einen unteren Auslaß 11/4 bzw. 11B. Die Elektroden 3 A und 3 S sind dazu
bestimmt, mit den positiven und negativen Polen einer nicht dargestellten Gleichstromquelle verbunden zu
werden. Die Elektroden 3 A und 3 B erstrecken sich über die gesamte Höhe der Abteile IA und Iß und
werden jeweils von einem Gitter in Schraubenform oder im Zickzack gefaltet gebildet, so daß eine Speisung
der Gesamtheit der entsprechenden Abteile mit elektrischem Strom gewährleistet wird.
Jedes der Abteile 1A und 1B ist an einen hydraulischen
Kreis angeschlossen, dessen Elemente bisher unter Bezugnahme auf eines von ihnen beschrieben
wurden, im vorliegenden Fall unter Bezugnahme auf den das Abteil IA umfassenden Kreis, wobei selbstverständlich
der hydraulische Kreis, der das Abteil 1B
enthält, mit ihm in allen Punkten übereinstimmt. Auf der Zeichnung sind die entsprechenden Elemente der
beiden hydraulischen Kreise durch dieselben Bezugszeichen, die mit einem Index A oder B versehen sind,
bezeichnet, je nachdem, ob diese Elemente zu dem hydraulischen Kreis des Abteils 1/4 oder dem des Abteils
Iß gehören. Vor dem Einlaß 10/4 des Abteils 1/4 enthält die Vorrichtung einen Dreiwege-Hahn
12/4, der einen ersten an eine Speiseleitung 13/4 des
Abteils 1/4 für zu reinigende Flüssigkeit angeschlossenen Weg, einen zweiten an den Einlaß IQA über
ίο eine Rohrleitung 14/1 angeschlossenen Weg und einen
dritten an eine Pumpe PA über eine Leitung 15/4 angeschlossenen Weg enthält.
Hinter dem Auslaß 11/4 des Abteils IA enthält
die Vorrichtung einen weiteren Dreiwege-Hahn 16/4, der einen ersten mit einer Entleerungsleitung 17 A
verbundenen Weg, einen zweiten über eine Leitung 18/4 an den Auslaß HA angeschlossenen Weg und
einen dirtten über eine Leitung 19/4 an den Auslaß der Pumpe PA angeschlossenen Weg aufweist.
ao Die beschriebene Vorrichtung kann in eine Anlage gemäß Fi g. 5 eingebaut sein, in der diese Vorrichtung
vollständig in dem gestrichelt dargestellten Rechteck AB enthalten ist.
Diese Anlage umfaßt außer der beschriebenen Vorrichtung ein Reservoir 20 zur Aufnahme der zu
behandelnden Flüssigkeit, zwei Verteiler 21A und
21B für Adsorbens-Kohle in pulverisierter Form,
zwei Mischungsbehälter 22 A und 22 ß, zwei Filter 23/4 und 23 B, zwei Zwischenbehälter 24/4 und 24 B,
einen Endbehälter 25 sowie verschiedene Ventile 26/4, 26ß, 27/4, 27 B, 2SA, 28B, 29 und 30.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, sind die Ventile 26A
und 26 ß zur Steuerung der Flüssigkeitsmengen bestimmt, die aus dem Reservoir 20 über die Auslässe
31/4 und 31B sowie die Rohrleitungen 32/4 und 32ß
zu den Mischungsbehältern 22 A und 22 B über Rohrleitungen 33/4 und 33B fließen. Die letzteren stehen
je mit einer seitlichen Leitung 34/4 und 34 B in Verbindung, die an den Ausgang des Ventils 27 Λ bz"'
27B angeschlossen sind.
Die Ventile 27/4 und 27 ß sind über eine Zwischenleitung
35/4 und 35 B an den Auslaß des Kohle-Verteilers 21/4 bzw. 21B angeschlossen.
Die Mischungsbehälter 22A bzw. 22 B sind über
Leitungen 13 A bzw. 13 B an die Ventile 12A und
12 B angeschlossen.
Die Filter 23/4 bzw. 23 B sind mit ihren Einlassen an Ventile 16/4 bzw. 16B über Leitungen 17/4 bzw
17 B und mit ihren Auslässen über Leitungen 35/4 und 35 B an die Zwischenbehälter 24 A bzw. 24 B angeschlossen.
Jeder Zwischenbehälter 2AA oder 24 B ist mit seiner Auslaßöffnung über das Ventil 28 A und 28 B unc
Rohrleitungen 36A, 37 B und 36 B, 37 B an den End
behälter 25 angeschlossen.
Die Steuerung der verschiedenen Ventile, die die Anlage enthält, einschließlich der der zu der im einzelnen
in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung gehören
den, kann von Hand oder automatisch erfolgen.
Die beschriebene Vorrichtung and Anlage könnei je nach der Beschaffenheit der zu reinigenden Flüssig
keit in verschiedener Weise betrieben werden. Di« nachstehenden Beispiele beziehen sich auf zwei mög
liehe Betätigungsweisen der Anlage nach Fig. S.
Beispiel 1: Entsalzung von Meerwasser
Das Reservoir 20 ist mit Meerwasser gefüllt, um die Verteiler 21A bzw. 21B enthalten eine pulveri
509540/33
sierte Masse Kohle, die in entsprechender Weise zur leichten Adsorption von Cl"-Ionen vorbehandelt ist,
und eine pulverisierte Masse von Kohle, die zur leichten Adsorption von Na+-Ionei. vorbehandelt ist.
Diese Behandlungen können beispielsweise im 1. Fall eine Imprägnierung der Kohle mit einem Amin
und in dem 2. Fall eine Oxidation der Kohle mit einem Nitriersäuregemisch (V3 Schwefelsäure + 2/, Salpetersäure)
sein, so daß funktionell sauerstoffliefernde Gruppen auf der Oberfläche der Kohle gebildet werden.
Es ist bemerkenswert, daß die Kohle durch jedes andere, elektrisch leitende Adsorbens ersetzt werden
könnte, z. B. durch Eisen oder jedes sonstige geeignete Metall. Die bevorzugte Wahl von Kohle beruht
auf der Tatsache, daß diese den großen Vorteil aufweist, eine sehr große adsorbierende Oberfläche je
Gewichtseinheit darzubieten, wobei diese spezifische Oberfläche bei weitem die von anderen bekannten
Adsorbentien dargebotene übertrifft.
Um die Entsalzung des Wassers, das in dem Reservoir 20 enthalten ist, durchzuführen, geht man folgendermaßen
vor:
Man öffnet die Ventile 26A, 27/1 und 26 B, 27 B,
so daß in jeden der Mischungsbehälter 22 A und 22 B eine bestimmte Menge Salzwasser und eine Charge
von Kohlepulver eingeführt wird.
Man setzt dann die Mischer in den Mischungsbehältern 22A und 22ß in Gang, bis die Kohleteilchen
zur Bildung einer homogenen Suspension in dem Wasser dispergiert sind, dann führt man diese Suspensionen
in die Abteile IA und 1 ß der Zelle 1, die man durch Betätigung der Ventile 12 A und 12 B vollständig
füllt.
Man füllt ebenfalls die Kreislaufsysteme des Umlaufs, die die Leitungen ISA und 19A, die mit der
Pumpe PA verbunden sind, bzw. die Leitungen 15 B und 19ß,die mit der Pumpe PB verbunden sind, umfassen.
Man verbindet dann die Abteile 1/4 und Iß der
Zelle 1 durch Betätigung der Ventile 12/4,16/4 bzw.
12ß, 16ß mit ihren entsprechenden Kreisläufen 1SA-PA-19A bzw. 15ß-Pß-19ß, dann setzt man
die Pumpen PA und PB in Gang und verbindet die Elektroden 3/4 und 3ß mit der Gleichstromquelle.
Dank der Wirkung der Pumpen PA und PB wird die Suspension von Kohle und Salzwasser in den oberen
Teil der Abteile IA und Iß gehoben und in den
unteren Teil derselben eingeführt. In jedem Abteil bildet sich infolgedessen ein kontinuierlicher Kreislauf,
in der Zeichnung von unten nach oben, der den wesentlichen Zweck hat, die verschiedenen Kohleteilchen
wiederholt mit dem einen oder dem anderen Teil der Elektroden 3 A and 3 B in Berührung zu bringen.
Von dem Zeitpunkt ab, in dem eines dieser Teilchen die eine oder die andere Elektrode berührt, wird
es auf das Potential der Elektrode gebracht und hält dann durch Adsorption Na- oder Cl-Ionen fest, je
nachdem, ob es sich um ein durch Berührung mit der Elektrode 3ß für das Natrium negativ polarisiertes
Teilchen handelt oder im Gegensatz dazu um ein durch Berührung mit der Elektrode 3/4 für das Chlor
positiv polarisiertes Teilchen. Die Anzahl der auf der Oberfläche jedes Kohleteilchens fixierten Ionen hängt
von der Ausdehnung dieser Oberfläche und von dem Potential des betrachteten Teilchens ab. Es ist hier
daran zu erinnern, daß die Trennwand 2 in jedem Fall durchlässig für die Ionen ist, und daß die Natrium-Kationen,
die in dem Abteil IA vorhanden sind, leicht durch die Wand in das Abteil 1B gelangen können,
um von den in diesem Abteil zirkulierenden Kohleteilchen fixiert zu werden. Ebenso können die in dem
Abteil Iß vorhandenen Chlor-Anionen durch die
Trennwand 2 gehen, um in das Abteil \A einzudringen und von der in diesem umlaufenden Kohle fixiert
zu werden.
Die Entsalzungszeit von Meerwasser, das die die ίο beiden Abteile IA und 1B erfüllende Suspension enthält,
hängt ab von verschiedenen Faktoren und insbesondere von den mehr oder weniger ausgesprochenen
Adsorptionseigenschaften der verwendeten Kohle, von der spezifischen Oberfläche der Kohleteilchen,
von der Kohlemenge je Liter behandelten Wassers, von der Bemessung des den Elektroden 3A und 3ß
zugeführten Potentials, von der Form, der Abmessung und der Anordnung dieser Elektroden im Innern der
Abteile IA und Iß und ebenso von der Umlaufgeao
schwindigkeit der Suspension im Innern jedes der Abteile.
Es ist an dieser Stelle bemerkenswert, daß bei Verwendung der beschriebenen Vorrichtung und Anlage
die Behandlung des Meerwassers sich bei Umge-.45 bungstemperatur vollzieht.
Ferner ist darauf hinzuweisen, daß, obwohl die Zeichnungen und die Beschreibung nur einen Umlauf
der erhaltenen Suspension mit Hilfe einer Pumpe erwähnen, dieser Umlauf ebenso auf andere Weise verwirklicht
werden kann: Es wäre z. B. möglich, im Innern jedes der Abteile 1/4 und Iß oder um ihre
Wände herum einen Heizkörper anzuordnen, so daß eine Konvektion der Suspension in diesen Abteilen
erzeugt wird. Gemäß einer anderen Variante und für den Fall, daß die in die Abteile 1A und 1B eingeführte
Kohlesuspension verhältnismäßig dicht wäre, könnte man die Zelle 1 wiederholten Schaukelbewegungen
unterwerfen, so daß ein Aufrühren der Suspension und infolgedessen das Inberührungbringen der suspendierten
Teilchen auf den entsprechenden Elektroden bewirkt werden. Nach einer gewissen Zeit, die
von dem Ausmaß der gewünschten Entsalzung abhängt, hält man die Pumpen an, schaltet die Elektroden
3/4 und 3ß ab und betätigt die Ventile 16A und
+5 16ß, so daß die die Abteile 1/4 und Iß füllenden
Suspensionen unter Schwerkraftwirkung in die Filter 23/4 und 23 ß fließen, dank welcher sich die Trennung
der festen Phase der Suspension jedes Abteils (Kohle, die auf ihrer Oberfläche Na- oder Cl-Ionen trägt) von
der flüssigen Phase vollzieht, die von dem mehr oder weniger entsprechend der Leistung der Vorrichtung
entsaizenen Wasser gebildet wird.
Dieses Wasser kann durch die Rohrleitungen 35/4 und 35 S in die Zwischenbehälter 24 A und 24 B flie-8en
und gewünschtenfalls direkt aus ihnen abgezogen werden. Vorzugsweise schreitet man jedoch zu einei
Öffnung der Ventile 36 A und 36 B und zu einer Wiedergewinnung
des gesamten behandelten Wassers in den Endbehälter 25 zwecks endgültiger Verwertunf
desselben.
Natürlich kann man ebenso die Reinigung vor Brackwassern, die beispielsweise aus Seen oder vor
Ufern stammen, in Betracht ziehen, und zwar untei Verwendung der Anlage nach Fig. 5 analog za dei
für Meerwasser beschriebenen Weise. Die Vorbe handlung der Kohle läßt sich indessen von Fall zu FaI
der Beschaffenheit der zn adsorbierenden Bestand teile anpassen.
Es wurde erwähnt, daß bei der Entsalzung von Meerwasser (Beispiel 1) die Filter HA und 23 B
Chlor-Anionen tragende Kohle bzw. Natrium-Kationen
tragende Kohle enthalten, wobei das entsalzene Wasser in die Zwischenbehälter 24/4 und 24 B abgeführt
wird. Diese mit Anionen bzw. Kationen beladene Kohle könnte im Hinblick auf ihre Wiederverwertung
durch Elektroadsorption regeneriert werden, indem sie in Verteiler 21A und 21 β einer Neben-Anlage,
die analog der beschriebenen ausgebildet ist, eingeführt wird, deren Reservoir 20 beispielsweise mit
Meerwasser gefüllt wäre und deren Elektroden 3/1 und 3ß mit der einen bzw. der anderen Elektrode
der zum Entsalzen von Meerwasser dienenden Hauptanlage verbunden wären. Natürlich müßten die
Elektroden dieser Hauptanlage im übrigen mit einer elektrischen Energiequelle verbunden sein, die dazu
bestimmt ist, das erforderliche Mehr an Energie für die Durchführung der Elektroadsorption der Chlor-
und Natrium-Ionen in dieser Anlage zu liefern, und insbesondere eine Energiemenge, die den Verlusten
aller Art (thermisch, Leckströme usw.) entspricht, die sich normalerweise bei einer Elektroadsorption oder
einer Elektrodesorption ergeben.
Das Ergebnis des gleichzeitigen Arbeitern der Entsalzungsanlage und der zweiten elektrische Energie
verfügbar machenden Hilfsanlage wäre folgendes: Erzeugung von entsalztem Wasser und von Natrium-
und Chlor-Ionen tragender Kohle in der Entsalzungsanlage und Erzeugung von salzreicherem Wasser und
von ihren Chlor- und Natrium-Ionen befreiter Kohle ebenso wie von elektrischer Energie in der Nebenanlage.
Das salzhaltigere Wasser könnte natürlich ins Meer abgeführt werden, während die von den Natrium-
und Chlor-Ionen befreite Kohle anschließend in der Entsalzungsanlage wiederverwendet werden
könnte.
Aus Obigem folgt, daß bei der beschriebenen kombinierten Anlage die für ihre Arbeit benötigte elektrische
Energie verhältnismäßig gering ist, da die aufgewandte Energiemenge für die Entsalzung einer
bestimmten Wassermenge bei einer in Betracht gezogenen Entsalzungsperiode zu einem sehr großen Teil
bei der anschließenden Entsalzungsstufe wiedergewonnen werden kann.
Beispiel 2: Adsorption von in einer Flüssigkeit
gelöstem Gas
gelöstem Gas
Die beschriebene Vorrichtung und Anlage können auch insbesondere für die Adsorption von in einer
Flüssigkeit gelöstem Gas, z. B. in Wasser gelöstem Sauerstoff, benutzt werden.
In diesem Fall genügt es, speziell für die Adsorption
von Sauerstoff behandelte Kohle ausschließlich in dem Verteiler 21A vorzusehen und dementsprechend
eine Kohlesuspension nur in dem Mischungsbehälter 22 A, der mit dem Abteil 1A verbunden ist, zu bilden,
damit die Sauerstoff-Moleküle von Aktivkohle adsorbiert werden können, die nur mit der positiven Elektrode
3 A in Berührung kommt.
Um die Sauerstoff-Moleküle von dem ursprünglich in dem Reservoir 20 enthaltenen Wasser zu trennen,
füllt man also das Abteil IA mit der in dem Mischungsbehälter
22,4 vorbereiteten Suspension und das Abteil 1B mit nicht mit Kohle versetztem Wasser,
dann schließt man die Elektroden 3/4 und 3 β an die
Stromquelle an und setzt die Pumpe PA in Gang,
während die Pumpe PB still stehen bleiben kann, da es nicht unerläßlich ist, das Wasser in dem Abteil 1B
umlaufen zu lassen.
Dank des Umlaufs der Suspension im Innern des Abteils IA kommen die verschiedenen Kohleteilchen,
die die Suspension mit sich trägt, nacheinander in Berührung mit der Elektrode 3A, laden sich positiv auf
und adsorbieren so die Sauerstoff-Moleküle. Die adsorbierte Sauerstoffmenge hängt von der Adsorptionsfähigkeit
der benutzten Kohle ab, von ihrer spezifischen Oberfläche und von ihrer Menge, von der
Form und Anordnung der Elektrode 3A, von der Bemessung
der zwischen den Elektroden 3A und 3ß
angelegten Spannung sowie von der Behandlungsdauer. Es ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, daß
nicht nur die in dem Abteil IA enthaltene Wassermenge der Behandlung unterworfen wird, sondern alles
in dem Behälter enthaltene Wasser, da die in der in dem Abteil 1B enthaltenen Wassermenge gelösten
Sauerstoff-Moleküle durch die Trennwand 2 in das
ao Abteil \A gelangen können.
Wenn die Behandlung des Wassers zum Abschluß gekommen ist, öffnet man wie vorher die Ventile 16A
und 16B, so daß der Inhalt der Abteile IA und Iß
durch die Filter 23 A und 23 ß fließt, wobei die Kohle
»5 durch das Filter 23/4 zurückgehalten wird. Aus den
Filtern fließt ein verhältnismäßig reines Wasser ab, das zum größten Teil von dem Sauerstoff, den es enthielt,
befreit ist und das. in den Zwischenbehältern 24A und 24 B bzw. in dem Endbehälter 25/4 wiedergewonnen
werden kann.
Grundsätzlich gestatten die beschriebenen Vorrichtungen, die Trennung von verschiedenen Substanzen,
die sich im ionisierten oder neutralen Zustand in Lösung oder in Suspension in der zu reinigenden
Flüssigkeit befinden, durch Elektro-Adsorption durchzufühlen. Die Vorrichtungen können deshalb
besonders interessante Anwendungen auf sehr zahlreichen Gebieten finden, insbesondere auf dem der
Abwässeraufbereitung, z. B. im Hinblick auf die Abscheidung der darin in Lösung befindlichen Phosphate,
im Hinblick auf die Reinigung von Galvanoplastik-Bädern, insbesondere im Hinblick auf die
Abscheidung von Cyan-Verbindungen oder allen sonstigen besonders schädlichen Substanzen, die sie
enthalten könnten.
Die beschriebenen Voi richtungen und Anlagen eignen sich nicht nur für die Abscheidung anorganischer
\ erbindungen, sondern können ebenso benutzt werden, um eine Elektro- Adsorption organischer
Verbindungen durchzuführen, die sich in Lösung odei in Suspension befinden. Es genügt zu diesem Zweck,
daß die die Zelle 1 in zwei Abteile \A und 1B aufteilende
Zwischenwand 2 den Durchgang abzuscheidender organischer Verbindungen von einem Abteil ir
das andere gestattet, die verhältnismäßigbeträchtlichf
Molekülabmessungen im Verhältnis zu denen der Ionen aufweisen.
So können die beschriebenen Vorrichtungen um Anlagen beispielsweise benutzt werden, um der
Harnstoff aus irgendeiner physiologischen Flüssigkei zu entfernen, z. B. aus Blutserum; eine solche Vor
richtung würde auf diese Weise eine künstliche Nier< bilden und könnte beispielsweise ein leicht transpor
tierbares Gerät darstellen, das die Behandlung eine Patienten in aufeinanderfolgenden Etappen gestat
tet.
Die beschriebenen Vorrichtungen und Anläget könnten gleichfalls eine mteresante Verwertung fü
die Durchführung der Reinigung des Blutes eines Subjekts finden, das ein - starke Dosis Barbirursäurederivate oder irgendeines anderen leicht durch das
Blut assimilierbaren Gifts aufgenommen hat, um die schädlichen Substanzen durch Elektro-Adsorption
aus dem Blutserum zu entfernen.
Es ist außerdem möglich, die Verwertung der beschriebenen Vorrichtungen für die Elektro-Adsorpition von in verunreinigten Gewässern enthaltenen
Detergentien in Betracht zu ziehen. So kann man beispielsweise die Vorrichtung nach Fig. 3 benutzen, um
verunreinigtes Wasser durch ein Bett von Kohleteilchen zirkulieren zu lassen, die in Berührung mit einer
Sammelelektrode angeordnet und von der Gegenelektrode durch eine mikroporöse Membran getrennt
sind.
Die beschriebenen Vorrichtungen können auch mit Vorteil dazu benutzt werden, die Wiedergewinnung
verhältnismäßig wertvoller Produkte zu bewirken, die in schwacher Konzentration in einer ionisch leitenden
Lösung enthalten sind. Eine solche Wiedergewinnung ist mittels konventioneller Abscheidungstechniken
schwierig zu realisieren und rechtfertigt häufig nicht die dadurch entstehenden Kosten. Im Gegensatz
hierzu gestattet eine Vorrichtung beispielsweise ge-
maß Fig. 2 oder 3, auf verhältnismäßig einfache Weise ein Produkt, wie z. B. Penicillin, durch Elektro-Adsorption auf Kohle zu fixieren. Die das adsorbierte Produkt enthaltende Kohle kann dann einer
Desorption in einer sehr beschränkten Lösungsmenge
unterzogen werden, so daß man eine konzentrierte Lösung des Produkts wiederzugewinnen vermag.
Claims (5)
- Patentansprüche:J. Verfahren zum Reinigen einer ionisch leitfähigen Flüssigkeit durch Adsorption mindestens einer gelösten oder suspendierten Komponente der Flüssigkeit an einer Adsorptionsmasse aus Aktivkohlepartikeln, dadurch gekennzeichnet, daß unter fortlaufender Bewegung der Flüssigkeit in inniger Berührung mit den Aktivkohlepartikeln und gleichzeitiger Anwendung eines elektrischen Feldes in der Flüssigkeit die Aktivkohlepartikel auf ein bestimmtes Potential gegenüber der angrenzenden Flüssigkeit gebracht werden, wobei dieses Potential in Abhängigkeit von der Ladungsverteilung der zu gewinnenden Komponente (Ionen, Moleküle oder Partikel) eingestellt und die gewünschte Komponente selektiv adsorbiert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe Flüssigkeit gleichzeitig in mehreren getrennten Strömen mit unterschiedlichen Potentialen behandelt und eine entsprechende Anzahl von Komponenten selektiv adsorbiert wird.
- 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer durch eine poröse Trennwand in zwei Abteile geteilten Zelle zur Aufnahme der Flüssigkeit, mit zwei inerten, mit einer regelbaren Spannungsquelle verbindbaren Elektroden, die je in einem der zwei Abteile eingebaut sind, sowie mit Umwälzeinrichtungen zur Erzeugung einer fortlaufenden Bewegung der Flüssigkeit in mindestens einem der zwei Abteile in bezug auf die darin enthaltene Elektrode, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Abteil (1/1, 1 B) der Zelle (1) eine Masse von Aktivkohlepartikeln enthält, und die Trennwand (2) für die Flüssigkeit durchlässig, aber für die Aktivkohlepartikel undurchlässig ist, und daß Umwälzeinrichtungen, wie z. B. ein Rührer oder eine Pumpe (5 bzw. P4, P8), vorgesehen sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzeinrichtungen an sich bekannte Anordnungen sind zum Fluidisieren fester Teilchen in mindestens einem Abteil (1 A, 1 B) der Zelle (1) und beispielsweise eine perforierte Wand (8 A) am Flüssigkeitseinlaß umfassen sowie eine solche (9A) zum Zurückhalten der Partikel am Flüssigkeitsauslaß des Abteils.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Elektrode (3/4 bzw. 3 B) sich in Form eines im Zickzack gefalteten Gitters derart innerhalb des entsprechenden Abteils (1A, Fig. 2, 3 bzw. 1 A, 1 B, Fig. 5,6) erstreckt, daß die im Abteil mit der b-w.; ten Flüssigkeit in Berührung befindlichen Aktivkohlepartikel durch diese Elektrode weitgehend auf das bestimmte Potential gebracht werden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1366170A CH545130A (fr) | 1970-09-15 | 1970-09-15 | Procédé de purification d'une solution conductrice ionique |
CH1366170 | 1970-09-15 |
Publications (3)
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DE2146350B2 true DE2146350B2 (de) | 1975-10-02 |
DE2146350C3 DE2146350C3 (de) | 1976-05-13 |
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GB1367318A (en) | 1974-09-18 |
BE772626A (fr) | 1972-03-15 |
US3827961A (en) | 1974-08-06 |
CH545130A (fr) | 1973-12-15 |
DE2146350A1 (de) | 1972-03-16 |
FR2106286A5 (de) | 1972-04-28 |
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