DE2142346B2 - Verfahren zum Betrieb einer Dampfturbinenanlage - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer DampfturbinenanlageInfo
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Dampfturbinenanlage gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs.
Derartige Dampfturbinenanlagen sind bekannt (Zeitschrift »Brennstoff-Wärme-Kraft«, Februar 1958, Seiten
77 bis 84).
Der zweite ebenfalls wassergekühlte Kondensator bei der bekannten Anlage ist als Anfahrkondensator
konzipiert und wird abgeschaltet, sobald die Turbine in Drehung versetzt wird. Um auch bei Ausfall der
Kühlwasserversorgung keinen Schaden zu erleiden, ist dieser Anfahrkondensator so gebaut, daß der Dampf ab
einem gewissen Kondensatorinnendruck über Dach ins Freie abströmt Bei herrschender Wasserknappheit
sieht diese bekannte Dampfturbinenanlage eine Kombination von Frischwasserkühlung und Rückkühlbetrieb
vor, um das ablaufende Flußwasser nicht zu stark zu erwärmen. Dadurch verringert sich das in der Turbine
verwertbare Temperaturgefälle.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in Dampfturbinenanlagen zu jenen Betriebszeiten, in
denen ungenügend Kühlwasser für den Kondensator zur Verfügung steht oder die zulässige Aufwärmspanne
des Kühlwassers beschränkt ist, durch zusätzliche, wirtschaftliche tragbare Mittel eine möglichst hohe
Leistung zu erzeugen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt vor allem darin, daß die Luftkühlung zusätzlich ist und
nur fallweise eingeschaltet wird. Wenn bisher die Arbeitsdampfmenge wegen der beschränkten Kühlleistung
des Hauptkondensators herabgesetzt werden mußte, so kann nun die volle Dampfmenge bis auf den
Druck der Abzweigstelle ausgenützt werden, der Hauptkondensator erhält aber nur die noch zulässige,
verkleinerte Dampfmenge. Die abgezweigte Teilmenge leistet nach der Abzweigstelle keine Arbeit mehr, was
thermodynamisch und wirkungsgradmäßig ein Verlust ist, entscheidend ist jedoch die erzeugte Leistung, die
dank dem luftgekühlten Hilfskondensator in der Summe größer ist als ohne denselben. Der höhere Druck im
Hilfskondensator ergibt auch eine höhere Temperatur als jene die im Hauptkondensator ist, womit alle
Wärmetauschflächtn klein werden und die Kosten des nur kurzfristig verwendeten Hilfssystems können tief
gehalten werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt und wird anschließend
näher beschrieben.
Das dargestellte Kraftwerk besteht im wesentlich aus dem Hoch- und Mitteldruckteil 1 und dem Niederdruckes
teil 2 der Dampfturbine, die zusammen den elektrischen Generator 3 treiben. Der aus dem Niederdruckteil
austretende Dampf wird im wassergekühlten Hauptkondensator Λ kondensiert Das Kondensat wird von
der Kondensatpumpe 5 durch die Leitung 6 über die anzapfdampfbeheizten Speisewasservorwärmer 7, 8, 9
dem (nicht gezeichneten) Dampferzeuger zugeführt.
Von der Verbindungsleitung 10 zwischen dem Mitteldruckteil und dem Niederdruckteil der Turbine
zweigt die Abzweigleitung 11 ab, die durch das Ventil 12
absperrbar ist. Sie führt zum Hilfskondensator 13, der im
vorliegenden Beispiel als Mischkondensator ausgeführt ist. Mit Hilfe der Umwälzpumpe 14 wird aus der
Rückführleitung 15 des Hilfskondensators 13 ein Teil des Kondensats entnommen und durch die Leitung 16
to zum Kühlturm 17 geführt, wo es durch Luft gekühlt wird
und anschließend wieder in den Hilfskondensator 13 gelangt.
Der andere Teil des Kondensats aus dem Hilfskondensator 13 wird durch die Rückführpumpe 18 der
Kondensatleitung 6 zugefüha. Die Zusammenführung erfolgt zweckmäßigerweise an einem Punkte, an
welchem das Kondensat aus dem Hauptkondensator 4 durch die Speisewasservorwärmer 7, 8, 9 schon etwas
erwärmt ist. Dadurch wird erreicht, daß die Mischung der beiden Kondensatströme zumindest annähernd bei
gleichem Temperaturniveau erfolgt.
Das Ventil 12 kann ein regelbares Drosselventil sein, doch ist es billiger und wird in den meisten Fällen
genügen, dafür ein einfaches Auf-Zu-Organ zu verwenden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Betrieb einer Dampfturbinenanlage mit Hochdruck-, Mitteldruck- und Niederdruckteil, bei welcher im Normalbetrieb in einem ersten wassergekühlten Hauptkondensator stromabwärts der Niederdruckturbine die volle Dampfmenge kondensiert wird und bei welcher ein zweiter Kondensator mit Arbeitsdampf beaufschlagt werden kann, welcher ohne weitere Arbeitsleistung über eine absperrbare Abzweigleitung einer Überströmleitung im Dampfkreislauf entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kondensator direkt oder indirekt luftgekühlt ist und nur in Betrieb genommen wird, wenn der Druck im Hauptkondensator oder dessen Kühlwasseraustrittstempersiiur einen bestimmten Grenzwert überschreitet, wobei der Anteil Dampf, der dem zweiten Kondensator zugeführt wird, zwischen Mitteldruck- und Niederdruckteil der Turbine entnommen wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH1170871A CH534298A (de) | 1971-08-09 | 1971-08-09 | Verfahren zum Betrieb der Kondensationsanlage einer Dampfturbine und Kondensationsanlage zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (3)
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