DE2139961A1

DE2139961A1 - Diffusionsturm

Info

Publication number: DE2139961A1
Application number: DE2139961A
Authority: DE
Inventors: Walter Dietzel; Siegfried Matusch
Original assignee: BMA Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
Current assignee: BMA Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
Priority date: 1971-08-10
Filing date: 1971-08-10
Publication date: 1973-03-01
Also published as: PL82007B1; US3807250A; GB1350179A; SU467523A3; FR2148529A1; JPS4828375A; ES405559A1

Description

BRAUNSCHWEIGISCHE MASCHINENBAUANSTALT

33 Braunschweig Am Alten Bahnhof 5

Diffusionsturm

Die Erfindung betrifft einen Diffusionsturm zum Auslaugen von Zuckerrübenschnitzeln oder dergleichen, bei dem im Inneren eines aufrechtstehenden zylindrischen Behälters koaxial zur Zylinderachse eine Transportwelle zum Fördern der Zuckerrübenschnitzel drehbar gelagert ist, die an ihrem Außenumfang mit flügelartigen Transportelementen bestückt ist, die mit Leitflügeln am Behälter zusammenwirken und die an einem außerhalb des Behälterinnenraumes liegenden Ende mit einem Stirnrad ausgerüstet ist, das mit wenigstens einem motorisch angetriebenen Ritzel im Eingriff steht.

Bei Diffusionstürmen zum Auslaugen von Zuckerrübenschnitzeln werden zum Antreiben der Transportwelle außerordentlich große Antriebsdrehmomente benötigt, die über das

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Stirnrad am Außenende der Transportwelle mittels der Ritzel übertragen werden müssen. Die Antriebseinrichtungen, welche diese Ritzel in Rotation versetzen oder die Ritzel sind bei den bekannten Diffusionstürmen am Turmgehäuse, dem eingangs genannten zylindrischen Behälter, so abgestützt, daß die Antriebsreaktionen aufgenommen werden.

Es ist nicht möglich, die Transportwelle bei wirtschaftlich vertretbarem Aufwand so exakt zu führen, daß das Stirnrad am Ende der Transportwelle einwandfrei rundläuft. Auch Fertigungstoleranzen des Stirnrades selbst haben, insbesondere,bei dessen großen Abmessungen der Durchmesser beträgt mehrere Meter - zur Folge, daß am Außenumfange radiale und axiale Ausschläge eintreten.

Bei den bekannten Diffusionstürmen muß dafür gesorgt werden, daß das treibende Ritzel in bestimmten Grenzen beweglich abgestützt ist, damit es sich selbsttätig in die günstigste Zahneingrifflage relativ zu den Zähnen des Stirnrades einstellen kann, wenn das Stirnrad radiale und axiale Taumelbewegungen ausführt. Der Kompensationsbereich, der sich mit den bekannten Mitteln erzielen läßt, ist relativ eng. Es kann daher vorkommen, daß das

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Ritzel und das Stirnrad nicht unter den günstigen optimalen Zahneingriffsbedingungen kämmen. Bei den hohen Antriebskräften, die bei Diffusionstürmen übertragen werden müssen, muß unter solchen Bedingungen damit gerechnet werden, daß die Zahnflanken überlastet werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Diffusionsturm so auszugestalten, daß der optimale Zahneingriff zwischen dem Stirnrad und den treibenden Ritzeln unabhängig von den Fertigungstoleranzen und unabhängig von Taumelbewegungen des Stirnrades mit einfachen Mitteln zuverlässig aufrechterhalten wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich der einleitend genannte Diffusionsturm erfindungsgemäß durch die Verwendung von an sich bekannten Ritzelwagen, die mittels Laufrollen unmittelbar am Stirnrad geführt und über einen Lenker am Behälter abgestützt sind, wobei die Ritzelwagen mit einem Untersetzungsgetriebe ausgerüstet sind und der Antriebsmotor auf dem Ritzelwagen oder dem Untersetzungsgetriebe befestigt ist.

Antriebseinrichtungen, bei denen ein Ritzelwagen unmittelbar auf dem zu treibenden Großzahnrad über geeignete Rollen

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abgestützt und dadurch relativ zu diesem Zahnrad geführt ist, sind als Antriebe für das Kippwerk eines Stahlkonverters oder für den Kippantrieb von Großmischern bereits an sich bekannt. Als Antriebseinrichtung für einen Diffusionsturm sind derartige Antriebe überraschender Weise bisher nj.cht verwendet worden.

Die Verwendung dieser Ritzelwagen bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Diffusionsturm führt zu dem Vorteil, daß es völlig unerheblich ist, wie groß die Fertigungstoleranzen des Stirnrades sind oder wie stark die Transportwelle in ihrer Lagerung schlägt. Es spielt auch keine Rolle/ ob sich der Rumpf des Diffusiönsturmes, d. h. der zylindrische Behälter unter der Belastung durch die Antriebsrekationen elastisch verformt. Der Ritzelwagen behält unabhängig von allen derartigen Erscheinungen seine Lage zu den Zähnen des Stirnrades bei, so daß der optimale Zahneingriff zwischen dem Ritzel und den Zähnen des Stirnrades gewährleistet ist.

Von besonderem Vorteil ist bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Diffusionsturm, daß die Ritzelwagen mit dem Getriebe und dem darauf befestigten Antriebsmotor Antriebseinheiten bilden, die als solche leicht ausgewechselt

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werden können. Da es keinerlei Mühe bereitet, eine beliebig große Anzahl derartiger Antriebseinheiten über den Umfang des Stirnrades zu verteilen, können einzelne Antriebseinheiten während des Betriebes des Diffusionsturmes ohne Betriebsunterbrechungen ausgebaut oder ausgetauscht werden. Bei den bekannten Diffusionstürmen war ein derartiger Austausch ohne Betriebsunterbrechung und damit ohne empfindliche Beeinträchtigung des Betriebes der Zuckerfabrik nicht möglich.

Wenn eine größere Anzahl von Antriebseinheiten verwendet wird, kann die einzelne Antriebseinheit vergleichsweise klein und leicht ausgebildet werden. Sie braucht dann nur einen entsprechend kleinen Teil der Gesamtantriebskraft zu übertragen, so daß bereits aus diesem Grunde die Belastung der Zahnflanken der ineinandergreifenden Zähne des Ritzels und des Stirnrades wesentlich gesenkt wird. Die Antriebseinheit selbst wird aber außerdem handlich und kann mit dem auf Diffuöionstürmen normalerweise sowieso vorhandenen Reparatur- oder Wartungskran gehoben oder gesenkt werden. Bei den bekannten Diffusionstürmen war ein Spezial-Schwerlastkran erforderlich, um die Antriebseinheit auf den Turm zu heben oder vom Turm

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abzusenken.

Es ist vorteilhaft, v/enn der Lenker, über den die einzelne Antriebseinheit bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Diffusionsturm abgestützt ist, als elastisch dehnbares Glied ausgebildet und um zwei sich rechtwinklig kreuzende Achsen schwenkbar ist. Unregelmäßigkeiten in der Lastverteilung, Belastungsstöße oder dergleichen werden dann durch elastische Verformung des Lenkers ausgeglichen.

Es ist zweckmäßig, den Lenker als Stoßdämpfer auszubilden, um der Gefahr von Schwingungserscheinungen entgegenzuwirken .

Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäß ausgebildeten Diffusionsturmes ist in den Zeichnungen dargestellt.

Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf das obere Ende eines erfindungsgemäß ausgebildeten Diffusionsturmes.

Figur 2 zeigt eine Teilschnittansicht des Turmes gemäß Figur 1 bei längs der Linie II II in Figur 1 verlaufender Schnittebene.

In der Figur 1 ist das obere Ende eines Diffusionsturmes 1

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in Draufsicht gezeigt. Die obere Rumpfzarge, die das obere Ende eines zylindrischen Behälters bildet, dient zur Führung und Lagerung einer Transportwelle 2, die sich koaxial zur Zylinderachse des Turmes 1 durch den Turm erstreckt. Die Transportwelle 2 ist innerhalb des Turmes mit Transportelementen in Form von Flügeln be~ setzt, die mit Gegenelementen an der Turmwandung zusammenwirken, um die in den Turm von unten eingespeisten eingemaischten Zuckerrübenschnitzel von unten nach oben zn fördern.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Transportwelle 2 nach oben aus .dem Inneren des Turmes herausgezogen und am herausgezogenen Ende mit einem Stirnrad 3 ausgerüstet. Zum Antreiben der Transportwelle 3 greifen in die Zähne des Stirnrades 3 mehrere Ritzel 4 ein» Die Ritzel 4, es handelt sich um 4 derartige Ritzel, sind in Winkelabständen von 90 ° über den Umfang des Zahnrades 3 verteilt. Sie sind in Ritzelwagen 5 gelagert, die auf dem Außenumfang des Stirnrades 3 mittels Rollen 6 geführt sind. Die Ritzelwagen 5 nehmen zugleich auch ein Untersetzungsgetriebe 7 auf (siehe Figur 2). Der in den Figuren nicht gezeigte Antriebsmotor ist jeweils unmittelbar auf

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dem Ritzelwagen 5 befestigt.

Zur Ableitung der Antriebsreaktionen sind die einzelnen Ritzelwagen 5 über Lenker 8 an der Rumpfzarge des Diffusionsturmes 1 abgestützt. Aufgrund dieser Lenker können die einzelnen Ritzelwagen 5 relativ zur Turmzarge bzw. zum Stirnrad 3 sowohl radiale Ausweichbewegungen als auch axiale Bewegungen ausführen.

Die Lenker 8 können als elastisch dehnbare Glieder oder auch als Stoßdämpfer ausgebildet sein und auf diese Weise zur Kompensation von ungleichmäßigen Lastverteilungen dienen. Auch stoßartige Belastungen der Transportwelle 2 können durch die Nachgiebigkeit der Lenker 8 gedämpft v/erden.

Durch die geschilderte Ausgestaltung des Diffusionsturmes . 1 wird erreicht, daß die ineinandergreifenden Zähne der Ritzel und des Stirnrades 3 unabhängig von äußeren Einflüßen oder Fertigungstoleranzen ständig in optimaler Lage zueinander geführt sind. Ferner ist die pro Zahn zu übertragende Antriebskraft durch die Verwendung einer größeren Anzahl von Einzelantrieben gering. Das Gesamtergebnis aller geschilderten Maßnahmen besteht darin,

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daß der neue Diffusionsturm trotz wesentlich vereinfachter Ausgestaltung über sehr lange Zeiträume hinweg störungsfrei angetrieben werden kann.

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Claims

Patentansprüche.

1. Diffusionsturm zum Auslaugen von Zuckerrübenschnitzeln oder dergleichen, bei dem im Inneren eines aufrechtstehenden zylindrischen Behälters koaxial zur Zylinderachse eine Transportwelle zum Fördern der Zuckerrübenschnitzel drehbar gelagert ist, die an ihrem Außenumfang mit flügelartigen Transportelementen bestückt ist, die mit Leitflügeln am Behälter zusammenwirken und die an einem außerhalb des Behälterinnenraumes liegenden Ende mit einem Stirnrad ausgerüstet ist, das mit wenigstens einem motorisch angetriebenen Ritzel im Eingriff steht, gekennzeichnet durch die Verwendung, von an sich bekannten Ritzelwagen (5), die mittels Laufrollen (6) unmittelbar am Stirnrad (3) geführt und über einen Lenker (8) am Behälter (1) abgestützt sind und daß die Ritzelwagen mit einem Untersetzungsgetriebe (7) ausgerüstet sind und daß der Antriebsmotor auf dem Ritzelwagen oder dem Untersetzungsgetriebe befestigt ist.

2. Diffusionsturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Lenker (8) als

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elastisch dehnbares Glied ausgebildet und um zwei sich rechtwinklig kreuzende Achsen schwenkbar ist«

3. Diffusionsturm nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Ritzelwagen (5) in gleichen Winkelabständen über den Umfang des Stirnrades (3) verteilt

"sind.

4. Diffusionsturm nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, „ daß die elastisch dehnbaren Lenker (8) als Stoßdämpfer ausgebildet sind.

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