DE2138612B2 - Schaltungsanordnung zur Messung der Geschwindigkeitsänderung oder sich rasch ändernder Momentanwerte der Geschwindigkeit rotierend oder gradlinig bewegter Körper - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Messung der Geschwindigkeitsänderung oder sich rasch ändernder Momentanwerte der Geschwindigkeit rotierend oder gradlinig bewegter KörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Messung der Geschwindigkeitsänderung oder sich rasch
ändernder Momentanwerte der Geschwindigkeit rotierend oder gradlinig bewegter Körper mittels der bei
dieser Bewegung durch optische oder magnetische Abtastung eines Rasters hervorgerufenen Wechselspannungen,
die von zwei Abtastern abgegeben werden, wobei die Abtaster derart gegeneinander versetzt sind,
daß die abgegebenen Spannungen eine Phasenverschiebung von 90° aufweisen und wobei die abgegebenen
Spannungen von einer durch einen Hochfrequenzgenerator zugeführten Trägerfrequenzspannung überlagert
sind und wobei ein phasendrehendes Netzwerk derart angeordnet ist, daß die einseitenbandmodulierte
Trägerfrequenzspannung ein Maß für die Geschwindigkeitsänderung ist.
Geschwindigkeitsänderungen geradlinig oder rotierend bewegter Körper werden im allgemeinen durch
Kraftaufnehmer registriert, weil Geschwindigkeitsänderungen zwangsläufig Brems- bzw. Beschleunigungskräfte
verursachen. Diese bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß die Geschwindigkeitsänderung
einer elektrischen Größe, z. B. einer elektrischen Spannung, also einem Analogsignal entspricht. In vielen
Fällen ist dagegen eine digitale Darstellung der Meßgröße erwünscht. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es
bereits bekannt, durch optische oder magnetische Abtastung eines Rasters Wechselspannungen zu erzeugen,
die in ihrer Frequenz der Augenblicksgeschwindigkeit entsprechen. Geschwindigkeitsänderungen werden
dann als Frequenzänderungen registriert. Dieses prinzipiell zufriedenstellende Prinzip hat jedoch praktisch
dort seine Grenze, wo die Anwendung eines sehr feinen Rasters aus Umweltgründen (Schmutz, Wasser und
dergleichen) nicht möglich ist. Wird das Raster jedoch sehr grob, z. B. in Form einer Zahnscheibe mit
Zahnabständen von einigen Millimetern, realisiert, so ist eine sehr schnelle Messung der Geschwindigkeitsänderung
nicht möglich, weil das Meßergebnis jeweils von dem zeitlichen Abstand zweier aufeinanderfolgender
Impulse abhängt Bei den Positioniersteuerungen oder ähnlichen Anwendungen, z. B. Antiblockiereinrichtungen
für Bremsen, besteht jedoch die Forderung, daß Geschwindigkeitsänderungen in einer Zeit erfaßt
werden, die merklich kürzer ist als die Dauer der durch die Abtastung erzeugten Impulsperioden. Eine Verringerung
des Impulsabstandes ist in diesen Fällen mit Rücksicht auf die rauhen Umweltbedingungen nicht
möglich.
Unabhängig von dem dargestellten Problem ist es aus der US-PS 35 82 781 bereits bekannt, zwei Abtaster,
z. B. Fotozellen oder Magnetköpfe, zur Abtastung des Rasters zu verwenden und diese beiden Abtaster so
gegeneinander zu versetzen, daß die abgegebenen Impulsspannungen oder Sinusspannungen sine Phasenverschiebung
von 90° aufweisen. Den Impulsspannungen wird eine hochfrequente Spannung überlagert, ein
überlagertes Signal wird direkt in einen Mischer gegeben, das andere überlagerte Signal wird über einen
Phasenschieber gleichfalls dem Mischer zugeführt. Der Phasenschieber muß hierbei so ausgeführt sein, daß er
über einen durch die minimale und maximale Umdrehungsgeschwindigkeit des Rasters bestimmten Frequenzbereich
eine konstante Phasenverschiebung um 90° sicherstellt. Dies läßt sich jedoch mit sehr hohem
elektronischen Aufwand nur ungefähr erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgeführten Nachteile zu vermeiden und trotz der
relativ groben Rasterung eine kostengünstige Meßeinrichtung zu schaffen, die Geschwindigkeitsänderungen
erfaßt, die zeitlich weit innerhalb des Zeitbereiches zweier aufeinanderfolgender Abtastimpulse liegt, wobei
nach wie vor die Bedingung erfüllt sein soll, daß das abgegebene Meßsignal ein digitales Signal ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das phasendrehende Netzwerk direkt einem
Ausgang des Hochfrequenzgenerators nachgeschaltet ist, so daß der abgegebenen Spannung eines Abtasters
so die um 90° phasenverschobene Trägerfrequenzspannung überlagert wird. Das phasendrehende Netzwerk
kann nun elektronisch einfach ausgeführt werden, da nur die hochfrequente Spannung konstanter Frequenz
des Hochfrequenzgenerators um 90° phasenverschoben werden muß. Man erhält so eine einfache, kostengünstige
Meßeinrichtung.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Schaltungsanordnung wird dadurch erreicht, daß die modulierten Signale
additiv miteinander verknüpft werden und die Frequenz bzw. die Periodendauer des durch die Addition
gewonnenen Signals die Geschwindigkeit des bewegten Körpers darstellt.
Eine Ausführung der Erfindung wird anhand der Zeichnungen im folgenden erläutert. Es zeigt
b5 Fig. 1 eine Schaltungsanordnung zur Gewinnung
eines drehzahlabhängigen Signals,
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung zur Aufbereitung und Darstellung des drehzahlabhäneieen Signals.
F i g. 3a das Ausgangssignal eines magnetischen Abtasters,
F i g. 3b das drehzahlabhängige Signal.
Durch die Einseitenbandmodulation einer hohen Trägerfrequenz Ω mit den von den Abtastern
abgegebenen Wechselspannungen der Frequenz ω entsteht eine Spannung mit der Frequenz
fl] = Ω — ω oder Ω2 = Ω + ω.
Diese Frequenz hat viele Perioden innerhalb einer Periode der von den Abtastern abgegebenen Wechselspannungen.
Bei der bekannten Einseitenbandmodulation einer Trägerfrequenz mittels eines NF-Signals, z. B.
eines Sprachsignals, werden Zeitverzögerungen dadurch hervorgerufen, daß ein Teil des NF-Signals mit
Hilfe eines komplizierten Filters in einem möglichst großen Frequenzbereich um 90° phasenverschoben
wird. Diese Aufgabe ist nie exakt lösbar, weil sie lediglich für einen bestimmten Frequenzbereich angenähert
werden kann. Im Gegensatz dazu ist bei der vorliegenden Anwendung die 90° -Bedingung der beiden
niederfrequenten Wechselspannungen dadurch gegeben, daß zwei Abtaster verwendet werden, die räumlich
so angeordnet sind, daß die abgegebenen Wechselspannungen zwangsläufig immer und damit auch bei allen,
auch extrem niedrigen Frequenzen um 90° phasenverschoben bleiben. Im Gegensatz zu den bekannten
Schaltungen zur Einseitenbandmodulation findet hier somit keine Zeitverzögerung Anwendung, so daß
grundsätzlich nur Augenblickswerte verarbeitet werden und somit die Augenblicksfrequenz
Ω, = Ω - ω
trägheitslos der Änderung von ω folgt. Da jedoch Ωι
eine wesentlich höhere Auflösung hat (wesentlich mehr Perioden) als ω, ist es auf diese Weise gelungen,
Abweichungen der Wechselspannungen von der Sinusform durch Änderungen von ω zu ermitteln und damit
Augenblickswerte zu ermitteln, die weit innerhalb einer Periode der von den Abtastern abgegebenen Wechselspannungen
liegen.
In F i g. 1 ist 1 eine Zahnscheibe, die auf der gleichen Achse angeordnet ist wie das rotierende Maschinenteil,
dessen Drehgeschwindigkeit überwacht werden soll. 2 und 3 sind in diesem Beispiel zwei Geber, die bei
konstanter Drehung der Scheibe 1 infolge der vorbeigleitenden Zähne Sinusspannungen abgeben. Zur
Erreichung dieses Zieles können die Zähne entsprechend geformt sein oder der Abstand der Geber wird
unter Inkaufnahme einer entsprechenden Verringerung der Ausgangsamplitude soweit von der Zahnscheibe
entfernt, daß die Ausgangsspannungen mit sehr guter Näherung sinusförmig sind. Die beiden von u?m Geber
2 und Geber 3 abgehenden Sinusspannungen werden den multiplikativen Mischern 4 und 5 zugeführt. 6 ist ein
Hochfrequenzgenerator, dessen konstante Frequenz als Trägerfrequenz dient. Die von ihm abgegebene
Wechselspannung wird einem Mischer 5 direkt und dem anderen Mischer 4 über ein phasendrehendes Netzwerk
7, welches das Hochfrequenzsignal um 90° phasenverschiebt,
zugeführt. Die Ausgangsspannungen dieser beiden Mischer werden in der Additionsschaltung 8 zu
einer Summenspannung addiert. Diese Summenspannung hat die Frequenz
Ω, = Ω - ω.
Eventuell auftretende geringfügige Reste der Frequenz Ω und der Frenuenz Ω + ο>
können dadurch beseitigt werden, daß man das Summensignal mit einem Begrenzer 9 begrenzt. Das so gewonnene digitale Signal
mit der Frequenz
. iii = Ω - ω
kann, wie F i g. 2 zeigt, über eine beliebig lange Übertragungsstrecke übertragen werden. Am Ende der
Übertragungsstrecke 10 kann das Signal in einem Verstärker 11 verstärkt werden, anschließend erneut in
einem Begrenzer 12 begrenzt werden. Durch diese Begrenzung wird es von Rausch- und Störspannungen,
die auf der Übertragungsstsecke entstanden sind, befreit Zur endgültigen Auswertung kann das Digitalsignal mit einem Diskriminator 13 in ein Analogsignal
zurückverwandelt werden. Dieses Analogsignal hat den großen Vorteil, daß es im Vergleich zu einem über eine
Übertragungsstrecke übertragenen Analogsignal wesentlich störunempfindlicher ist und Schwankungen der
Umlaufgeschwindigkeit bereits innerhalb einer Periode der von den Gebern 2 und 3 abgegebenen Spannungen
ausgewertet werden können.
Nachfolgend sei die an sich bei Einseitenbandmodulation bekannte Bildung der Frequenz
Ωι = Ω - ω
hergeleitet. Es gilt
U] = U ■ sin ü)t
Ausgangssignal des Gebers 2
U2 = U- coscof
U2 = U- coscof
Ausgangssignal des Gebers 3
Um — Un ■ smüt
Um — Un ■ smüt
Ausgangssignal des Hochfrequenzgenerators 6
Um = Un ■ cosßi
Um = Un ■ cosßi
Ausgangssignal des phasendrehenden Netzwerkes 7
Mit iiist die maximale Amplitude der Geberspannungen
2, 3, mit Uh die maximale Amplitude der Wechselspannung des Hochfrequenzsignals bezeichnet.
An den Ausgängen der Mischer 4 und 5 liegen dann die modulierten Signale Um* und L'm5 an, die zu dem
Summensignal U\u + Um zusammengefaßt werden.
L/,,4 = U-Un- sin
<Jt ■ sin i-f
'_, " [cos).'.'-fi)f-cos!/.'+ <■>) rl
L\,5 =
Λ,4 + Um5 = U Ί υ" [2cos(.'.' - ,„)(]
= U ■ Un ■ cos(.'-' - „i)t
= U ■ Un ■ cos .'-', t .
= U ■ Un ■ cos .'-', t .
Da
U ■ cos ω t
mit einem separaten Geber und nicht, wie sonst bei Einseitenbandmodulation, durch Phasenschiebung der
b5 Spannung
U] = U ■ sin ω ,(
mit Hilfe einer eine Zeitverzögerung bewirkenden
mit Hilfe einer eine Zeitverzögerung bewirkenden
90°-Phasenverschiebung gebildet wird, kann man auch sehr schnelle Abweichungen der Umlauffrequenz
dadurch erfassen, daß man ω nicht als Konstante, sondern als eine Funktion der Zeit
ω = ω(ί)
auffaßt. Nimmt man ζ. B. den Extremfall an, daß der betreffende rotierende Körper völlig trägheitslos von
einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit auf Null abgestoppt wird, so bedeutet dies, daß nach dem ι ο
Abstoppen
U\ = U ■ sin φι
ist, wobei φι ein beliebiger Winkel sein kann. In diesem
Fall ist Augenblickswert sich einstellt, so daß die gestellt« Aufgabe, Änderungen der Momentanwerte der Umlauf
geschwindigkeit weit innerhalb einer Periode der durcl Abtastung entstehenden Wechselspannungen meßtech
nisch in digitaler Darstellung zu erfassen, erfüllt ist.
Man kann die obige mathematische Beziehung aucl anders deuten: Der Phasenwinkel der Summenspan
nung ist trägheitslos identisch mit dem Phasenwinke von Uu also der Wechselspannung einer der beider
Geber, auch wenn φι eine beliebige Funktion der Zeit
φ, = φ, (t)
Setzt man diesen Wert in die Summenspannung
Um* + Um5 = U ■ cos (Ω - ω) f
ein, so erhält man
ein, so erhält man
Um4+ UMi= U- Uh + cos(ß r + φι).
Aus diesem Beispiel ist erkennbar, daß für den Fall, daß ω von einem konstanten Wert schlagartig auf den
Wert'" springt, genauso trägheitslos die Frequenz der
Summenspannung umspringt. Selbstverständlich ist in der Praxis eine schlagartige Abbremsung auf Null jo
unmöglich. Mit diesem Beispiel soll lediglich gezeigt werden, daß die Frequenz der Summenspannung weit
innerhalb einer Periode von ω auf den jeweiligen ist.
F i g. 3 zeigt die zeitliche Darstellung für diese; Beispiel. In F i g. 3a ist U\ über die Zeit aufgetragen. Zui
Zeit fi sei die rotierende Scheibe schlagartig auf NuI
abgebremst. Das Maximum der Sinusspannung ist U, di< Amplitude nach der Zeit ii ist
U ■ sinipi.
In F i g. 3b ist die Summenspannung
Uma + UMi
Uma + UMi
dargestellt. Vom Zeitpunkt fi ist die Frequenz diese:
Summenspannung schlagartig um den Betrag ω höhei als vorher.
Aus F i g. 3b geht h°rvor, daß f\ die Differenzfrequen;
(Ω - ω) vor dem Zeitpunkt t\ ist, während zur Zeit ii die
Frequenz ω Null wird und die Differenzfrequenz
h = Ω - 0 = Ω
ist, d. h. die Trägerfrequenz des Generators 6 ist.
ist, d. h. die Trägerfrequenz des Generators 6 ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Schaltungsanordnung zur Messung der Geschwindigkeitsänderung oder sich rasch ändernder
Momentanwerte der Geschwindigkeit rotierend oder gradlinig bewegter Körper mittels der bei
dieser Bewegung durch optische oder magnetische Abtastung eines Rasters hervorgerufenen Wechselspannungen,
die von zwei Abtastern abgegeben werden, wobei die Abtaster derart gegeneinander
versetzt sind, daß die abgegebenen Spannungen eine Phasenverschiebung von 90° aufweisen und wobei
die abgegebenen Spannungen von einer durch einen Hochfrequenzgenerator zugeführten Trägerfrequenzspannung
überlagert sind und wobei ein phasendrehendes Netzwerk derart angeordnet ist,
da3 die einseitenbandmodulierte Trägerfrequenzspannung ein Maß für die Geschwindigkeitsänderung
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
phasendrehende Netzwerk (7) direkt einem Ausgang des Hochfrequenzgenerators (6) nachgeschaltet
ist, so daß der abgegebenen Spannung eines Abtasters (4) die um 90° phasenverschobene
Trägerfrequenzspannung überlagert wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die modulierten Signale (Um,
Ums) additiv miteinander verknüpft werden und die Frequenz bzw. die Periodendauer des durch die
Addition gewonnenen Signals (Um + Ums) die
Geschwindigkeit des bewegten Körpers darstellt.
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