DE2133803B2 - Holographisch-interferometrisches oder moiremetrisches Verfahren zur Feststellung von Deformationen oder Ortsveränderungen eines Objekts sowie von Brechungsindexänderungen - Google Patents
Holographisch-interferometrisches oder moiremetrisches Verfahren zur Feststellung von Deformationen oder Ortsveränderungen eines Objekts sowie von BrechungsindexänderungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein holographisch-interferometrisches
oder moiremetrisches Verfahren zur Feststellung von Deformationen oder Ortsveränderungen
eines Objektes sowie von Brechungsindexänderun gen durchsichtiger Festkörper, Flüssigkeiten oder
Gasen, wobei wenigstens zwei Hell-Dunkel-Frequenzmuste/
aufweisende Bilder des Meßobjekts bei verschiedenen Objektzuständen nacheinander in einer Abtastebene
überlagert werden.
Bei bekannten Verfahren der holographischen Interferometrie werden Änderungen an einem Objekt
dadurch erkennbar gemacht, daß die verschiedenen Zuständen des Objekts entsprechenden Wellenfronten
kohärent überlagert werden, wobei sich je nach den örtlichen Phasendifferenzen helle und dunkle Stellen im
rekonstruierten Bild ergeben. Da die verschiedenen Zustände des Objekts zeitlich voneinander getrennt
sind, die dazugehörigen Wellenfronten aber nur gleichzeitig zur Interferenz gebracht werden können, ist
es notwendig, zumindest eine Wellenfront amplituden- und phasentreu zu speichern. Hierzu bediente man sich
bisher des Hologramms, wobei sich ein verhältnismäßig großer Zeitaufwand für den einzelnen Testvorgang
ergab. Der Grund hierfür ist darin gelegen, daß für die Herstellung des Hologramms nur Materialien bekannt
sind, die entweder sofort nach der Belichtung das Hologramm ergeben, jedoch wegen ihrer geringen
Empfindlichkeit verhältnismäßig lange Belichtungszeiten oder hohe Strahlungsenergie erfordern, oder
Materialien, bei denen die durch die Belichtung hervorgerufenen chemischen oder physikalischen Veränderungen
nachträglich verstärkt werden müssen. Die letzteren Materialien weisen zwar eine höhere Empfindlichkeit
auf, jedoch ergibt sich hier wieder ein Zeitaufwand für die verstärkende Nachbehandlung, wie
dies bei der Entwicklung, Fixierung und Trocknung eines Films der Fall ist. In den DT-OS 19 22 772 und
15 47 439 wurden zwar Vorschläge zur Abkürzung des Verfahrens gemacht, jedoch ist für viele Anwendungsgebiete
eine weitere Verkürzung des Verfahrens erwünscht. Es ist nun zwar bereits bekannt, die
Hell-Dunkel-Frequenzen eines Hologramms fernsehmäßig
abzutasten und zu übertragen. Dies erfolgte jedoch zur Erzielung eines räumlichen Fernsehens,
wobei das Hologramm optisch rekonstruiert wurde. Deshalb und wegen des verhältnismäßig großen
Aufwandes kommt dieses bekannte Verfahren für die Zwecke der Erfindung nicht in Betracht. Eine Zusammenfassung
dieser bekannten Verfahren ist in der Zeitschrift »Fernseh- und Kinotechnik« 1970, Nr. 2 auf
den Seiten 42 bis 46 enthalten.
Durch die Erfindung soll nun ein Verfahren geschaffen werden, durch welches Bilder der oben
definierten Art rasch und praktisch ohne Zeitverlust ausgewertet und sichtbar gemacht werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Maßnahmen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren sichert eine rasche Auswertung, wobei als Auswertegerät vor allem ein
Monitor in Frage kommt. Besonders, wenn die Helligkeitsänderungen zumindest in einem bestimmten
Bereich gleich sein sollen, läßt sich ein Auswertung des Alisgangssignals auch so durchführen, daß dieses einem
Oszillographen zugeführt wird. Jede Helligkeitsänderung und damit jede Änderung der Frequenz des
Ausgangssignals kann dabei rasch festgestellt werden. An Stelle des Oszillographen kann auch ein Impulsspeicher
vorgesehen sein, der beispielsweise von einem aufzuladenden Kondensator gebildet ist. Auch ein
elektrisches oder mechanisches Zählwerk ist zu diesem Zweck geeignet. In jedem Fall wird dann der
Zählerstand bzw. die Größe der Aufladung innerhalb einer Zeiteinheit mit einem Sollwert verglichen.
Wiewohl die fernsehmäßige Abtastung besonders bevorzugt ist, so ist die Erfindung doch keineswegs
darauf beschränkt. In gleicher Weise ist es möglich, eine Abtastung mechanisch durch Bewegen eines entsprechenden
Empfängers, z. B. eines Mikrophons für Ultraschall, eines Mikrowellenempfängers für Mikrowellen
oder eines Bolometers für Infrarot, durchzuführen. Auch kann eine matrizenförmige Anordnung
mehrerer Empfänger verwendet werden, die beispielsweise durch ein Schieberegister nacheinander abgefragt
werden.
Gerade bei der fernsehmäßigen Abtastung des Hell-Dunkel-Frequenzmusters von Hologrammen bedarf
es besonderer Einrichtungen, um diese Muster an das Auflösungsvermögen der zugehörigen Einrichtung
anzupassen. Hierzu wurde bereits ein Linsenraster vorgeschlagen. Bei kleinen Gegenständen, bei denen die
Winkel zwischen den vom Objekt kommenden Strahlen und dem Referenzstrahl gering gehalten werden
können, ergeben sich geringe Hell-Dunkel-Frequenzen,
so daß Schwierigkeiten nicht zu befürchten sind. Schwierigkeiten ergeben sich also lediglich bei größeren
Gegenständen. Zur Vermeidung dieser Nachteile wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, zur fernsehmäßigen
Auswertung der primären Interferenzen eines Hologramms mittels eines elektronisch abtastbaren
lichtempfindlichen Schirmes, auf den Schirm mittels eines optischen Systems ein Bildebenenhologramm zu
erzeugen, und den Referenzstrahl annähernd im Zentrum der Aperturblende des optischen Systems oder
in einer zu dieser konjugierten Ebene zu fokussieren. Gleichmäßige Verteilung der Ortsfrequenzen sind
wichtig wegen der Modulationsübertragungseigenschaften der Abtaströhren. Auf diese Weise werden
auch die hohen Anforderungen an die Präzision der Überlagerung erfüllt, besonders wenn für das Speichern
des ersten Bildes ein Speichervidikon od. dgl. verwendet wird. Es hat sich aber gezeigt, .Jaß auch nichtvignettierende
Blenden zwischen dem optischen System und der Abtastebene Verwendung finden können, in deren oder
in eine hierzu konjugierte Ebene der Rsferenzstrahi fokussiert werden kann.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 veranschaulicht eine Anordnung zum Erzeugen
der primären Interferenzen eines Hologramms auf einen Schirm, wobei der Referenzstrahl nahe des
Aperturblendenzentrums fokussiert ist;
Fig.2 zeigt den Fall, daß der Referenzstrahl im Zentrum Aperturblende fokussiert ist;
Fig.3 bis 6 zeigen Diagramme zur Veranschaulichung der Intensitätsverteilung, wobei Fig.3 die
Verteilung für den Referenzstrahl, F i g. 4 die Verteilung für den Objektstrahl darstellen;
Fig.5 zeigt die Intensitätsverteilung der überlagerten
Bilder bei einer Phasenverschiebung entsprechend einem ungeracizahligen Vielfachen von π und
Fig. 6 die entsprechende Intensitätsverteilung bei einer Phasenverschiebung von einem geradzahligen
Vielfachen von π;
Fig. 7 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung im Schema.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich vorzugsweise und mit verhältnismäßig geringem Aufwand
mittels einer Fernseheinrichtung realisieren. Wesentlich ist dabei, daß auf eine optische Rekonstruktion
verzichtet wird, woraus sich eine erhebliche Reduktion der Präzisionsanforderungen ergibt. Wegen der Modulationsübertragungseigenschaften
der bekannten Abtaströhren soll die örtliche Intensitätsverteilung des
Interferenzmusters des Hologramms möglichst niedrige, über das gesamte Bildformat gleichmäßig verteilte
Ortsfrequenzen aufweisen, wodurch beim Abtasten eine gleichmäßige Güte der Modulationsübertragung gewährleistet
ist.
Gemäß F i g. 1 und 7 durchlaufen die vom Objekt 7 kommenden Strahlen 21, 22,23,24 zur Erzeugung eines
Bildebenenhologramms ein optisches System 9, von dem in F i g. 1 lediglich eine Aperturblende 27
schematisch dargestellt ist. Anschließend werden die Objektstrahlen 21 bis 24 mit Referenzstrahlen 25,26 auf
einem Schirm 28 zur Interferenz gebracht. Die Referenzstrahlen 25,26 sind in einem Punkt 29 nahe der
Ebene der Aperturblende 27 fokussiert. Wie ersichtlich, schließen die Referenzstrahlen 25, 26 mit den
Randstrahlen 21, 22 Winkel «1, «2. ein, mit den
Randstrahlen 23, 24 die Winkel /Si, ß2. Durch diese
Winkel werden die Hell-Dunkel-Frequenzen des Interferenzmusters begrenzt, und F i g. 1 zeigt deutlich, daß
diese Winkel nur geringe Unterschiede untereinander aufweisen.
Noch geringere Unterschiede und die geringsten Frequenzen erhält man, wenn gemäß F i g. 2 das
Referenzstrahlenbündel mit den Randstrahlen 25, 26 und einem mittleren Strahl 30 im Zentrum der
Aperturblende 27 fokussiert wird. Die Objektstrahlen 21 bis 24 und 31, 32 schließen dann mit den zugehörigen
Referenzstrahlen 25, 26, 30 Winkel ein, die auf der gesamten Bildfläche etwa dem halben Aperturwinkel
gleichkommen. Damit hat man es in der Hand, durch Verstellen der Aperturblcnde 27 den Winkel zwischen
den Objektstrahlen und den Referenzstrahlen zu regeln und μ die Hell-Dunkel-Frequenzen des sich ergebenden
Interferenzmusters an die Modulationsübertragungseigenschaften der jeweils verwendeten Abtaströhre
anzupassen.
Bezeichnet man die örtliche Amplituden- und Phasenverteilung der Objektwellenfront in der Abtast-
ebene mil
i(wr -'; ,„,
die der Referenzwellenfront mit
J = ja- ei("' " «" 4- b ■ e'lM
wobei χ und y die Koordinaten der Abtastfläche, ψ(ΧΥ)
und #(,^ die örtlichen Phasen für ί = 0 und wt den
zeitlichen Phasenverlauf der Wellen darstellen, so erhält man für die örtliche Intensitätsverteilung /fV; in der
Abtastebeneden Ausdruck:
■ konj. kompl. = α2 + /j2 + 2ahcos{<,— »),
wobei die Indizes (x.y) zur Vereinfachung weggelassen sind.
Informationen über die Wechselwirkung bzw. Interferenz
zwischen Objekt- und Referenzstrahl sind ausschließlich im letzten Glied dieses Ausdrucks
2 a b cos (φ - #)
enthalten.
Das Glied ö2 ist ein Ausdruck für die Intensitätsverteilung
der Referenzwellenfront, die in der Regel über das Bildformat weitgehend konstant ist (Fig. 3), das
Glied a2 gibt die Intensitätsverteilung der Objektwellenfront wieder, die bei streuenden Objekten die für
kohärente Strahlung chrakteristische Granulation aufweist — eine statische schwankende Intensitätsverteilung,
die durch die Interferenz der Objektstrahlen untereinander entsteht und daher ebenfalls aperturabhängig
ist (Fi g. 4).
Werden am Objekt Veränderungen vorgenommen, so ändert sich die Objektwellenfront in der Abtastebene
auf
front in der Bildebene mit guter Näherung als Verschiebung der ursprünglichen Amplitudenverteilung
beschrieben werden
15
20
clxyl ■ e «»Ό-«,,.,,)
C1Yi,) neue Amplitudenverteilung,
ix/,.,) neue Phasenverteilung.
ix/,.,) neue Phasenverteilung.
Für kleine Veränderungen am Objekt kann die Änderung der Amplitudenverteilung der Objektwellenwobei
sich die Verschiebungsgrößen Δχ und Ay aus den
örtlichen Verschiebungen des Objekts in den zu χ und y parallelen Richtungen und dem Abbildungsmaßstab
ergeben.
Sind Δχ und Ay im Vergleich zu den mittleren
Abständen der Intensitätsmaxima und -minima der Granulation sehr klein, so gilt für die weitere Rechnung
näherungsweise .
25
sowie
und die Objektwellenfront kann mit
afx y) -e
JO
beschrieben werden, wobei go^^die durch Objektänderung
bedingte örtliche Phasenverschiebung darstellt. Die Intensitätsverteilung 2J1K. y) in dBHdebene, die
durch die Interferenz mit dem ungeänderten Referenzsti ahl entsteht, ist dann gegeben durch
2/ = a2 + b2 + 2 abcos(y-'i)- + Δφ)
Eine Überlagerung der beiden Bildebenenhologramme ergibt eine gesamte Intensitätsverteilung
+ 2J zu J ges. = 2(a2 + h2) + 2afr[cos(9- 0) + cos(7- f>
+ .I9)] .
Aus der Gleichung ist ersichtlich, daß für
Αφ = (2 π + 1) · π
Αφ = (2 π + 1) · π
di'.· !nterferenzterme wegfallen und für Αφ — 2 η ■ π
ein Maximum ergeben. Somit weisen jene Objektteile, durch deren Veränderung die kohärente Strahlung um
ein ungeradzahliges Vielfache von π phasenverschoben wird, eine Intensitätsverteilung auf, die nur durch die
Granulation das Objektstrahles schwach moduliert ist (Fig. 5), während jene Teile, für die die Phasenverschiebung
ein geradzahliges Vielfaches von π ausmacht, eine durch die Intcrfcrenzterme stark modulierte Intensitätsverteilung aufweisen (F i g. 6).
F i g. 7 zeigt eine bevorzugte Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Eine von einem Laser 1 ausgesandtes Lichtstrahlcnbündel
2 wird mittels eines leüdurchlässigen Spiegels 3 in einen Objektstrahl 4 und einen Referenzstrahl 5
aufgeteilt. Der Objektstrahl 4 wird mittels einer llilfsoptik 6 auf ein Objekt 7 gerichtet, von dem ein
reflektiertes Strahlenbündel 8 einem optischen Hauptsystem 9 zugeführt wird. Das I liiuptsystem 9 besitzt
vorzugsweise eine verstellbare Aperturblendc 10.
Mittels der Blende 10 werden die von einem Punkt /-"des
Obiektes 7 herrührenden Kandsiralik-ri zu großen
Winkels entfernt, wobei man es auf diese Weise in der Hand hat, den von den Randstrahlen des vom Objekt 7
reflektierten Strahlenbündels 8 mit dem später eingeblendeten Referenzstrahl 5 eingeschlossenen Winkel
klein genug zu wählen, damit die entstehenden Heli-Dunkel-Frequenzen dem Auflösungsvermögen
so einer Fernsehkameraröhre entsprechen. Vom optischer Hauptsystem 9 gelangt der Strahl 8a durch einer
weiteren teildurchlässigen Spiegel 11 hindurch auf der Schirm einer Fernsehkameraröhre 12.
Der Referenzstrahl 5 wird über einen Umlenkspiege
« 13 und ein optisches HilfsSystem 14 zunächst in einer zui
Ebene der Aperturblende 10 des optischen Hauptsy stems 9 konjugierten Ebene 14a fokussiert unc
anschließend ebenfalls dem teildurchlässigen Spiegel 11 zugeführt, der im Strahlengang des vom optischer
Wi Hauptsystem 9 kommenden Lichtes liegt, so daß auch
der Referenzstrahl auf den Lichtschirm der Fernsehkameraröhre 12 gelangt. Dadurch, daß der Referenz
strahl in der Ebene 14,-? fokussiert ist, die zur Ebene dci
Blende 10 konjugiert ist, scheint der Referenzstrahl au;
hi dem Zentrum der Optik zu kommen. Durch Änderung
der Apertur mittels der Blende 10 kann der zwischer den Randstrahlen des Strahlenbündel 8,7 und den
Referenzstrahl 5 eingeschlossene Winkel vcründer
werden. Da der Referenzstrahl aus dem Zentrum der
Optik zu kommen scheint, wird praktisch der zwischen den äußersten Randstrahlen eingeschlossene Winkel
durch den Referenzslrahl halbiert. Handelt es sich darum, lediglich die Hell-Dunkcl-Frequenzen des so
hergestellten Hologramms sichtbar zu machen, so können die von der Fernsehkameraröhre 12 gelieferten
Impulse unmittelbar einem Fernsehempfänger 15 zugeführt werden. Zur Durchführung interferometrischer
Prüfungen wird jedoch vorzugsweise für die Fernsehkameraröhre 12 ein Speichervidikon verwendet,
auf dessen Schirm zunächst das Hologramm des Objektes 7 entworfen wird. Anschließend wird das
Objekt, beispielsweise ein zu prüfender Gummireifen, verändert, z. B. der Reifen aufgepumpt. Nun wird ein
zweites Hologramm bei gleicher Anordnung der in der Zeichnung dargestellten Einrichtung auf dem Schirm
des Spcichervidikons 12 entworfen und die beim Abtasten gewonnenen Wechselslromsignale nach einer
der nachfolgend beschriebenen Methoden ausgewertet und dem Empfänger 15 zugeführt.
Beim Abtasten des Speichervidikons 12 werden die örtlichen Intensitätsmodulationen in zeitliche Modulationen
des Videosignals umgewandelt. Um am Monitor 15 stark und schwach modulierte Bildteile unterscheiden
zu können, gibt es verschiedene Auswertmöglichkeiten:
1. Die Gradationskennlinie der Bildwiedergabe wird so ausgesteuert, daß nur die absoluten Intensitätsmaxima
hell erscheinen. Die schwächer modulierten Bildteile erscheinen dann dunkel, die stark
modulierten fleckig aufgehellt.
2. Die Gradationskennlinie wird so ausgesteuert, daß nur die lntensitätsminima dunkler erscheinen. Die
schwach modulierten Teile erscheinen dann hell, die stärker modulierten fleckig abgedunkelt.
3. Die Frequenzbereiche im Videosignal, die den Ortsfrequenzen der Intensitätsverteilung im Bildebenenhologramm
entsprechen, die durch die Interferenz von Objekt- und Referenzstrahl entstehen,
werden mit Hilfe eines nichtlinearen Verstärkers, der sowohl selektiv als auch nicht selektiv
ausgeführt sein kann, verstärkt und gelangen als Eingangssignal in den Monitor 15. Unterschiede in
der Modulationstiefe werden damit in Helligkeitsunterschiede umgewandelt. Da die Frequenzbereiche
der Granulation und der Objekt-Referenzstrahl-Interferenzen durch die Aufnahmegeometrie
so gesteuert werden können, daß sie nicht identisch sind, können diese Helligkeitsunterschiede durch
die Verwendung eines geeigneten selektiven Verstärkers noch vergrößert werden.
Die beiden erstgenannten Methoden sind zwar einfacher, ergeben aber unter Umständen fleckig
struktuiprte Bilder und sind nur bei gleichmäßig hellen Objekten anzuwenden.
Bei der dritten Methode, die als elektronisches Analogon zur optischen Rekonstruktion angeschen
werden kann, fallen diese Nachteile weitgehend weg.
Auch für die Überlagerung der beiden ßildcbcncnhologrnmmc
gibt es mehrere Möglichkeiten. So kann das erste Bildebenenhologramm abgctaslel und in einem
der bekannten Fcrnschbildspeiehcr aufgezeichnet werden, worauf beim Abtasten des zweiten Bildebenenhologramms
clic beiden Videosignale synchron Oburkigcrl
werden, oder die beiden Bilder werden in einem geeigneten Speicher einander überlagert und gemeinsam
abgespielt. Eine wcilcrc Möglichkeit stellt die
Verwendung einer Abtaströhre mit Spcichereigenschaltcn,
z. B. eines Speichervidikons dar. Die strahlungscmpfindliche Schicht wird nacheinander den Intensitätsverteilungen
der zu überlagernden Hologramme ausgesetzt und deren Summe dann abgetastet. Die Speichereigenschaften
der Röhren müssen dann natürlich auf die Zeitintervalle abgestimmt sein, die zwischen den
Einzelbelichtungen erforderlich sind. Diese letzte Methode hat den Vorteil, daß die exakte Überlagerung
der Hologramme von vornherein gegeben ist und keine
in zusätzlichen Präzisionsvorkehrungen notwendig macht.
Neben der Doppelbelichtungsmethode der holographischen Interferometrie, bei der zwei konkrete
Zustände eines Objekts verglichen werden, sind auch Untersuchungen nach der sogenannten Zeitdurch-Schnittsmethode
(»time average«) möglich, bei der periodische Bewegungen an Objekten studiert werden.
Die Intensitätsverteilungen der Bildebenenhologramme, die den verschiedenen Schwingungsphasen des
Objektes entsprechen, werden über eine oder mehrere Schwingungsperioden summiert und das aus dieser
Summe resultierende Videosignal wieder in einer der oben beschriebenen Arten zum Bild weiterverarbeitet.
Örtlich unterschiedliche Schwingungsamplituden am Objekt führen im allgemeinen zu örtlich verschiedenen
Phasenschwankungen der Objeklwellenfront gegenüber der Referenzwelle und werden am Monitor wieder
in Form eines Hell-Dunkel-Frequenzmusters sichtbar.
Die Lage der Streifen dieses Musters ist von der Amplitude der örtlichen Phasenschwankung Δψ abhän-
jo gig und kann bekanntlich durch die Besselfunklion
Jo (Δφ) beschrieben werden.
Die Empfindlichkeit interferometrischer Methoden für die Sichtbarmachung kleinster Veränderungen an
Objekten kann durch Änderungen der Beleuchtungs-
J5 geometrie bei der Hologrammaufnahme sowie durch die Verwendung von Strahlung mit anderer Wellenlänge
vergrößert und verkleinert werden. Die zu messenden Veränderungen werden aber in der Größenordnung
von höchstens einigen Wellenlängen der verwendeten Strahlung liegen, was die in der obigen
Rechnung vorgenommenen Näherungen rechtfertigen.
Für die Messung größerer Veränderungen haben sich
Moiremethoden bewährt. Auf dem Meßobjekt werden dabei regelmäßige Muster erzeugt, die bei Veränderungen
des Objektes ihre Lage ändern. Diese regelmäßigen Muster, vorzugsweise Strich- oder Streifengitter,
können in bekannter Weise aufgedruckt oder photographisch aufgebracht werden, oder sie werden durch
streifenförmige Beleuchtung, z. B. durch optische Projektion eines Gitters auf das Objekt oder durch
Beleuchtung mit zwei einander schneidenden kohärenten Strahlen, deren Interferenzen auf dem Gegenstand
ein Streifenmuster ergeben, erzeugt. Wird das durch die Objektänderung deformierte Gitter dem unveränderten
Gitter des Ausgangszustandes überlagert, so werden die Deformationen in Form eines Moiremusters erkennbar.
Diese Überlagerung kann in bekannter Weise /.. B. mechanisch erfolgen, durch Auflegen eines nicht
deformierten Musters auf das am Objekt fixierte
Mi deformierte Muster, oder dadurch, daß das Objekt samt
Muster im undcforinicrtcn Zustand photographicrt, das
entwickelte Negativ ohne Änderung der Kamciaposition
an seine ursprüngliche Stelle gebracht und das deformierte Objekt durch dieses Negativ betrachtet
1)5 wird. Eine weitere Möglichkeit besteht schließlich darin,
die Bilder der beiden Objektzustände photographisch durch Doppelbelichtung zu überlagern. Der Nachteil
der relativ langen Verarbcitiingszcit für den photogia-
phischen Film kann auch hier erfindungsgemäß mit Hilfe elektronischer Bildabtastung und Wiedergabe
umgangen werden. Die Bilder der verschiedenen Objektzustände werden auf dem strahlungsempfindlichen
Schirm einer Abtaströhre nacheinander erzeugt r> und nach einer der oben beschriebenen Arten
überlagert.
Die Muster (z. B. Streifenmuster) )m Objekt müssen so orientiert sein, daß sie im Bild nicht parallel zur
Zeilenrichtung der Abtastung verlaufen, und müssen ι ο vom Abtastsystem noch aufgelöst werden. Nur so ist
eine entsprechende Modulation des Videosignals gewährleistet.
Das bei der Überlagerung der verschiedenen Einzelbilder entstehende Moiremuster liegt dann in ir>
Form unterschiedlicher Modulationstiefen vor, welche auf eine der oben angeführten Arten in Helligkeitsunterschiede am Monitorbild umgewandelt werden.
Es ist klar, daß mit Moiremethoden auch periodische Bewegungen am Objekt ähnlich wie bei der holographisehen
Interferometrie nach der Zeitdurchschnittsmethode durchgeführt werden können. Ferner kann das
erfindungsgemäße Verfahren prinzipiell mit allen Wellenfeldern vorgenommen werden, die eine Abbildung
von Gegenständen gestatten. Die Abtastung der Intensitätsverteilung kann sowohl im Vakuum mit Hilfe
eines Elektronenstrahles vorgenommen werden, oder durch mechanische Bewegung einer Sonde, die aus
einem für die verwendete Strahlung empfindlichen Empfänger besteht (z. B. ein Mikrophon für Ultraschall- jo
wellen) oder mit Hilfe einer matrizenförmigen Anordnung vieler solcher Strahlungsempfänger, die auf eine
bekannte Weise, z. B. durch Schieberegister abgetastet werden. Es ist so z. B. denkbar, interferometrische
Untersuchungen sehr großer Objekte wie Brücken oder Staumauern mit Mikrowellen vorzunehmen und deren
Zustand laufend zu kontrollieren.
Falls bei gewissen Prüfungen die Forderung besteht, daß das zu prüfende Objekt sich an manchen Stellen
nicht verändert, so daß sich am Bild an diesen Stellen eine vorbestimmte Helligkeit ergeben muß, so kann die
Prüfung dadurch automatisiert werden, daß wenigstens ein lichtelektrischer Wandler vorgesehen ist, der das
vom Empfänger 15 gezeigte Bild oder Teile desselben überprüft, wobei das Ausgangssignal dieses lichtelektrischen
Wandlers einer Signal- und/oder Steuereinrichtung zugeführt wird. Die Signaleinrichtung kann
beispielsweise von einem über einen Schwellwertschalter angesteuerten Lämpchen gebildet sein, dessen
Aufleuchten eine Gut-Schlecht-Anzeige liefert. Dementsprechend kann die Steuereinrichtung Teil einer
Sortieranlage sein oder auch mit einer Markiereinrichtung verbunden sein. An Stelle eines Monitors 15 kann
auch ein Oszillograph vorgesehen sein, dem wenigstens ein Teil der Videosignale zugeführt wird. Falls sich
nämlich ein bestimmter Teil des zu prüfenden Objekts in vorbestimmter Weise verändern soll, so müssen sich an
einer entsprechenden Stelle Interferenzstreifen einer ganz bestimmten Frequenz ergeben. Die sich tatsächlich
ergebende Frequenz kann mittels des Oszillographen festgestellt und mit einer vorbestimmten Soll-Frequenz
verglichen werden. Es kann dies aber auch so geschehen, daß hierzu ein Impulsspeicher verwendet
wird, der beispielsweise von einem aufzuladenden Kondensator gebildet ist. Auch ein elektrisches oder
mechanisches Zählwerk ist für diesen Zweck geeignet. In jedem Fall wird dann der Zählerstand bzw. die Größe
der Aufladung innerhalb einer Zeiteinheit mit einem Soll-Wert verglichen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Holographisch-interferometrisches oder moiremetrisches Verfahren zur Feststellung von Deformationen
oder Ortsveränderungen eines Objektes sowie von Brechungsindexänderungen durchsichtiger
Festkörper, Flüssigkeiten oder Gasen, wobei wenigstens zwei Hell-Dunkel-Frequenzmuster aufweisende
Bilder des Meßobjektes bei verschiedenen ι ο Objekt-Zuständen nacheinander in einer Abtastebene
überlagert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die örtlichen Intensitätsmodulationen
der Hologrammbilder oder Moiremuster zweier konkreier Objektzustände auf einem strahlungsempfindlichen,
speicherfähigen Schirm (12), vorzugsweise Fernsehbildschirm, überlagert und elektronisch
abgetastet werden und daß das der Überlagerung der beiden Bilder entsprechende Ausgangssignal
in einem Auswertegerät (15) in zeitliche Modulationen umgewandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, zur fernsehmäßigen Auswertung der primären Interferenzen eines
Hologramms mittels eines elektronisch abtastbaren lichtempfindlichen Schirmes, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Schirm mittels eines optischen Systems ein Bildebenenhologramm erzeugt wird,
wobei der Referenzstrahl annähernd im Zentrum der Aperturblende des optischen Systems oder in
einer zu dieser konjugierten Ebene fokussiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gradationskennlinie der
Bildwiedergabe so verändert und ausgesteuert wird, daß entweder nur die Intensitätsmaxima des
Hell-Dunkel-Frequenzmusters eine Aufhellung oder
nur die Intensitätsminima eine Dunkelstelle am Bildschirm ergeben.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal selektiv
verstärkt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der
Impulse des Ausgangssignals hinsichtlich deren Größe und/oder deren Anzahl mit einem vorbestimmten
Wert verglichen wird.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Quelle kohärenten
Lichtes mit Spiegeleinrichtungen zum Umlenken des Referenzstrahles sowie einer Fernsehkameraröhre,
an die ein Auswertegerät, insbesondere ein Empfänger angeschlossen ist, gekennzeichnet durch ein an
sich bekanntes optisches Hauptsystem (9) zum Abbilden eines Gegenstandes (7) auf den Schirm der
Fernsehkameraröhre (12), vorzugsweise mit einer verstellbaren Aperturblende (10), und durch ein
optisches Hilfssystem (14) zum Fokussieren des Referenzsti ahles (5) zwecks Erzeugen eines Bildebenenhologramms,
wobei im Strahlengang des Objekstrahles (4), vorzugsweise zwischen dem optischen
Hauptsystem (9) und dem Schirm (12), ein teildurchlässiger Spiegel (11) zum Einblenden des mittels des
optischen Hilfssystems (14) fokussierten Referenzstrahles (5) vorgesehen ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fernsehkameraröhre (12) eine
Speicherröhre, z. B. ein Speichervidikon, ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur automatischen Überprüfung
des am Empfänger (15) entworfenen Bildes zumindest ein lichtelektrischer Wandler vorgesehen
ist, an den eine Signal- und/oder Steuereinrichtung angeschlossen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an die Speicherröhre (12) ein
Impulsspeicher, z. B. ein elektrisches oder mechanisches Zählwerk, angeschlossen ist, dem zumindest
ein Teil der von der Speicherröhre (12) abgegebenen Impulse zuführbar ist, und daß eine Vergleichseinrichtung
zum Vergleich der gespeicherten Impulse mit einem vorgegebenen Wert vorgesehen ist, wobei
an den Ausgang der Vergleichseinrichtung eine Signal- und/oder Steuereinrichtung angeschlossen
ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT633970A AT298830B (de) | 1970-07-10 | 1970-07-10 | Holographisch-interferometrisches oder moirémetrisches Verfahren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2133803A1 DE2133803A1 (de) | 1972-01-13 |
DE2133803B2 true DE2133803B2 (de) | 1978-03-02 |
DE2133803C3 DE2133803C3 (de) | 1978-10-26 |
Family
ID=3585310
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712133803 Expired DE2133803C3 (de) | 1970-07-10 | 1971-07-07 | Holographisch-interferometrisches oder moiremetrisches Verfahren zur Feststellung von Deformationen oder Ortsveränderungen eines Objekts sowie von Brechungsindexänderungen |
Country Status (2)
Country | Link |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4108062A1 (de) * | 1991-03-13 | 1992-09-17 | Man Technologie Gmbh | Vorrichtung zur interferometrischen messung von objekten |
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