DE2133563B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Sauerstoffanreicherung und Ozonisierung von BSB-haltigem Abwasser - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Sauerstoffanreicherung und Ozonisierung von BSB-haltigem AbwasserInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Errichtung mit den Merkmalen des Gattungsbegriffs
es Anspruchs 1 und des Anspruchs 13.
Es ist bekannt (US-PS 33 56 609), Abwasser in einem Vorklärbecken von einem Teil der vorhandenen
organischen Feststoffe zu befreien und dann in einer Sauerstoffanreicherungszone mit einer dispers verteilten
Kultur von Mikroorganismen biologisch zu behandein. In die Sauerstoffanreicherungszone wird dabei ein
Einsatzgas eingeblasen, das mehr als 30% und vorzugsweise 60 bis 100% Sauerstoff enthält; ferner
wird der Sauerstoffanreicherungszone Kohlenstoff, beispielsweise in Form von CO2, zugeführt Von der
κι Sauerstoffanreicherungszone gelangt das Abwasser in
eine Ausflockungskammer, wo die sich in der Sauerstoffanreicherungszone stark vermehrenden Mikroorganismen
koaguliert werden. Von dem behandelten Abwasser werden anschließend in einem Nachklärbecken
die ausgeflockten Mikroorganismen abgetrennt. Bis zu 50% des so gebildeten Schlamms werden zu dem
der Sauerstoffanreicherungszone zugehenden Abwasserstrom zurückgeführt Vor dem Einleiten des das
Nachklärbecken verlassenden, gereinigten Abwassers in den Vorfluter werden gesundheitsschädliche Bakterien
auf konventionelle Weise durch Ozonisieren oder Chlorieren zerstört.
Ozonerzeuger arbeiten in der Regel mit stillen elektrischen Entladungen; der Wirkungsgrad hängt in
hohem Maße von der O3-Konzentration im Produktgas
ab. Wird als Einsatzgas reiner Sauerstoff verwendet, werden höchste Wirkungsgrade im allgemeinen bei
einem Produktgas erzielt, das ungefähr 1,5 bis 2,0% O3 enthält. Die Erzeugung von ungefähr 4,0% O3 ist
möglich; höhere Konzentrationen bringen jedoch in steigendem Umfang wirtschaftliche Nachteile mit sich.
Hat aber das zur Nachbehandlung von biologisch gereinigtem Abwasser verwendete Gas eine O3-Konzentration
von weniger als 4,0%, muß eine große Menge an Trägergas benutzt werden, um das Ozon in das
Wasser einzubringen.
Wird Luft als Sauerstoffquelle für den Ozonerzeuger und als Trägergas verwendet, fallen zwar für das
Trägergas nur die Kompressions- und Mischkosten an.
Die Erzeugung von Ozon aus Luft bedingt jedoch verhältnismäßig hohe Investitionen für die Ozonerzeuger.
Es ist ferner ungefähr die zweifache Leistung wie bei einem aus reinem Sauerstoff bestehenden Einsatzgas
erforderlich. Des weiteren ist die erwünschte Anreicherung des gereinigten Abwassers mit gelöstem
Sauerstoff nur in sehr begrenztem Umfang wirtschaftlich möglich. Wird beispielsweise davon ausgegangen,
daß der Gehalt des gereinigten Abwassers an gelöstem Sauerstoff mit Luft auf 7 ppm (mg/1) angehoben wird
und daß die Durchflußmenge des gereinigten Abwassers
5% derjenigen des Vorfluters beträgt, wird bei der Vereinigung der beiden Ströme der Pege' an gelöstem
Sauerstoff nur um ungefähr 0,35 ppm erhöht. Bei einem Druck von einer Atmosphäre und bei Zimrnertemperatür
(200C), liegt der Sättigungswert für Sauerstoff (aus
Luft) in Wasser bei ungefähr 9 ppm; selbst dieser niedrige Gleichgewichtswert für gelösten Sauerstoff
kann ohne übermäßige Betriebskosten nicht erreicht werden.
ho Wird dagegen reiner Sauerstoff als Sauerstoffquelle
für die Ozonproduktion und als Trägergas benutzt, liegt der maximale Sättigungswert für gelösten Sauerstoff bei
ungefähr 45 ppm (bei Normaltemperatur und -druck). Im vorstehenden Beispiel kann dem Vorfluter über das
ti5 gereinigte Abwasser eine ausreichende Menge an
gelöstem Sauerstoff zugeführt werden, um eine wesentliche Verbesserung zu erzielen. Der auf Wirtschaftlichkeitserwägungen
bei der Ozonerzeugung
zurückgehende obere Grenzwert von 4,0% Ozon im Trägergas bedeutet jedoch, diß ein sehr großes
Sauerstoffvolumen benötigt wird. Tatsächlich ist so viel O2 als 03-Träger erforderlich, daß nur ungefähr 20 bis
35% des insgesamt vorhandenen O2 sowohl für die 03-Erzeugung als auch für die Anreicherung mit
gelöstem Sauerstoff ausgenutzt werden können. Der Rest geht in der Nachbehandlungsstufe verloren.
Angesichts der vorstehenden Beschränkungen wurde es in der Praxis im allgemeinen für zweckmäßiger und
wirtschaftlicher erachtet, Chlor als Desinfektionsmittel zu benutzen, obwohl man seit langem erkannt hatte, daß
Ozon verschiedene bedeutsame Vorteile bietet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sauerstoffanreicherung
und Ozonisierung von BSB-haltigem Abwasser zu schaffen, die es erlauben, einerseits die Ozonisierung mit
niedrigen Ozonkonzentrationswerten durchzuführen, bei denen die größten derzeit verfügbaren Ozonerzeuger
ihren höchsten Wirkungsgrad haben, und andererseits den Gehalt des dem Vorfluter zugeführten
gereinigten Abwassers an gelöstem Sauerstoff bei gleichzeitiger wirkungsvoller Ausnutzung des in der
Ozonisierungszone ungelöst verbleibenden Sauerstoffs wesentlich höher als den Sauerstoffgehalt des Vorfluterwassers
zu halten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren mit den Merkmalen des
Gattungsbegriffs des Anspruchs 1 das ozon- und sauerstoffringe Gas der Ozonisierungszone in Form
eines Gases zugeführt wird, das 0,5 bis 4 Vol.-% Ozon enthält, das in einer Ozonerzeugungszone gewonnen
wird, der mindestens 75 Vol.-% Sauerstoff enthaltendes Gas ausschließlich von einer externen Quelle aus
zugeleitet wird, daß das gereinigte Abwasser während einer Verweildauer von 2,5 bis 20 Minuten in der
Ozonisierungszone mit dem ozon- und sauerstoffhaltigen Gas in solchen Anteilen gemischt wird, daß
mindestens zwei Gewichtsteile Ozon auf 106 Gewichtsteile des gereinigten Abwassers gelöst werden, daß
ferner aus der Ozonisierungszone ein verbrauchtes Gas mit mindestens 60 Vol.-% Sauerstoff und desinfiziertes,
mit Sauerstoff angereichertes Produktwasser entnommen werden, dessen Gehalt an gelöstem Sauerstoff um
10 bis 60 ppm höher als der Gehalt an gelöstem Sauerstoff in dem die Sauerstoffanreicherungszone
verlassenden gereinigten Abwasser ist, und daß mindestens ein Teil des verbrauchten Gases aus der
Ozonisierungszone der Sauerstoffanreicherungszone zur Lieferung mindestens des Hauptteiles an Sauerstoff
in dem Einsatzgas zugeführt wird, wobei das aus der Sauerstoffanreicherungszone abgeführte Abgas 20 bis
70Vol.-% Sauerstoff enthält und nicht mehr als
40 Vol.-% der Gesamtmenge an Sauerstoff ausmacht, der der Sauerstoffanreicherungszone und der Ozonerzeugungszone
zugeführt wird.
Eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Gattungsbegriffs des Anspruchs 13 ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß der Gaseinlaß der Ozonisierungskammer
an einen Ozonerzeuger angeschlossen ist, der mit einer externen Quelle für sauerstoffreiches Gas in
Verbindung steht, das mindestens 75% Sauerstoff enthält, der die alleinige Quelle für das dem Ozonerzeuger
z.ugeführte Gas bildet, und daß der Auslaß der Ozonisierungskiimmer für das verbrauchte Gas mit dem
EinsatzgascinlaO der Sauerstoffanreicherungskammer
verbunden ist,
Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung gestatten eine besonders wirtschaftliche
Ausnutzung sowohl des Ozons als auch des Sauerstoffs.
Was das Ozon anbelangt, wurde erkannt, daß die
erfindungsgemäß vorgesehenen niedrigen Ozondosie-
■j rungen ausreichen, um das gereinigte Abwasser selbst
dann wirkungsvoll zu desinfizieren, wenn es vor der Desinfektion noch BSB und CSB aufweist Letztere
lassen sich bei der Nachbehandlung mittels Sauerstoff oxidieren, der wesentlich billiger als Ozon ist. Weiterhin
zeigte sich überraschend, daß das die Nachbehandlungszone verlassende Gas bei den genannten Ozondosierungen
praktisch völlig frei von Ozon ist Das ist wichtig, weil vorliegend das Abgas der Nachbehandlungszone
aus Wirtschaftlichkeitsgründen in die Sauerstoffan-
i-j reicherungszone eingeleitet wird. Ozon würde in der
Sauerstoffanreicherungszone die für die biochemische Oxidation erforderlichen Bakterien abtöten; es kann
daher dort nicht toleriert werden. Da im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens Ozon nicht in nennenswertem
Umfang für eine chemische Oxidation von BSB und CSB herangezogen zu werden braucht, können die
Flüssigkeitsverweildauer und das Flüssigkeitsfassungsvermögen der Nachbehandlungszone nur einen Bruchteil
der Werte betragen, die für die Sauerstoffanreiche-
2j rungszone erforderlich sind. Dies trägt gleichfalls
wesentlich zu Kosteneinsparungen bei.
Die äußerst wirtschaftliche Sauerstoffausnutzung beruht auf dem zufälligen und überraschenden Zusammenpassen
des Sauerstoffbedarfs für die Ozondesinfek-
jo tion und des Sauerstoffbedarfs für die Reinigung durch
biochemische Sauerstoffanreicherung in der Belebtschiammstufe. Diese Anpassung ist unter anderem auf
den hohen Ausnutzungsgrad und auf den bemerkenswert umfassenden Abbau des BSB zurückzuführen, die
J5 erzielbar sind, wenn Sauerstoff in der angegebenen
Weise für die Sauerstoffanreicherung und die Belebtschlammbehandlung verwendet wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachstehend näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des
vorliegenden Sauerstoffanreicherungs-Ozonisierungsverf ahrens,
4> Fig.2 eine schematische Ansicht einer abgewandelten
Ausführungsform mit Baugruppen für eine Kontaktstabilisierung,
F i g. 3 ein Schaubild, das die gegenseitige Abhängigkeit zwischen der Ozonkonzentration in dem für die
■>o Nachbehandlungs-Desinfektion verwendeten Sauerstoffgas
und dem in der Sauerstoffanreicherungsstufe abgebauten BSB bei verschiedenen Werten an gelöstem
Ozon in der abströmenden Flüssigkeit erkennen läßt und
■ν-) F i g. 4 ein Schaubild, das die gegenseitige Abhängigkeit
zwischen sowohl der Sauerstoffausnutzung als auch dem in der Sauerstoffanreicherungsstufe erforderlichen
zusätzlichen Sauerstoff und der Ozonkonzontration in
dem der Nachbehandlungs-Desinfektionsstufe zuge-
M) führten Gas bei verschiedenen Werten des BSB-Abbaus
in der Sauerstoffanreicherungsstufe veranschaulicht.
F i g. 1 zeigt eine Sauerstoffanreicherungskammer 11,
die vorzugsweise mehrere Abschnitte 12a, 126,12c und
12d aufweist, die durch Trennwände 12a-/>, \2b-c und
hr, 12c-d abgeteilt sind. BSB-haltiges Abwasser wird über
eine Leitung 13 in den Abschnitt 12a eingeleitet, während Sauerstoffeinsatzgas über eine Leitung 14
zugeführt wird. Dem ersten Abschnitt 12a wird ferner
belebter Schlamm über eine Leitung 15 zugeleitet. Diese drei Komponenten werden, beispielsweise mittels eines
Propellers 16a, miteinander gemischt. Das erhaltene erste, mit Sauerstoff angereicherte Flüssigkeits-Feststoffgemisch
wird dem zweiten Abschnitt 126 zugeführt, wo ein Mischen mit erstem, nicht verbrauchtem
sauerstoffhaltigem Gas erfolgt. Entsprechend wird das mit Sauerstoff angereicherte Flüssigkeits-Feststoffgemisch
dem dritten Abschnitt 12c und dem vierten Abschnitt 12</ zugeführt. Die für diesen Zweck
erforderlichen Durchlässe können beispielsweise in den Trennwänden 12a-i>, I2b-e und \2c-d vorgesehen sein;
die Strömungen sind schematisch als ausgezogene Pfeile (Flüssigkeits-Feststoffgemisch) und als gestrichelte
Pfeile (Gas) angedeutet. Abgas, das 20 bis 70 Vol.-% Sauerstoff enthält, wird von dem letzten Abschnitt i2d
über eine Leitung 17 abgelassen. Dieses Abgas stellt eine verhältnismäßig geringe Menge dar. beispielsweise
den 0,15- bis 0,40sten Teil des über die Leitung 14 eingeführten Einsatzgasvolumens. Entsprechend führt
ein Abgas, das bis zu 70% Sauerstoff enthält, nicht zu einem wesentlichen Sauerstoffverlust.
Das Abgas enthält nicht mehr als 40% des gesamten Sauerstoffs, der dem belebten Schlamm und der
Nachbehandlung (als Oj oder O2 umgewandelt in O3)
zugeführt wird. Das O3 wird bei der in der Nachbehandlungszone
vorgenommenen chemischen Oxydation praktisch völlig aufgebracht; ein Teil des O2. der dieser
Zone zugeführt wird, ist in dem gereinigten Abwasser gelöst und tritt als gelöster Sauerstoff in dem
desinfizierten Produktwasser in Erscheinung. Der verbleibende Oj wird aus der Nachbehandlungszone in
Form von verbrauchtem Gas abgeführt; mindestens ein größerer Teil desselben wird der Sauerstoffanreicherungszone
in der Kammer 11 zugeleitet. Die Verwendung von mindestens 60% Sauerstoff als Belüftungsgas
in der Kammer 11 erlaubt in Verbindung mit anderen Verfahrensbedingungen eine hohe Sauerstoffausnutzung
in der Sauerstoffanreicherungsstufe, wobei nicht mehr als 40% des gesamten Sauerstoffs in dem Abgas
verlorengehen. Zu diesen weiteren Verfahrensbedingungen gehört vorzugsweise das Einleiten von 27,2 bis
181,6 Gramm-Mol je h an Sauerstoff in den ersten Abschnitt 12a pro 1 PS der zum Mischen von Gas und
Flüssigkeit in allen Abschnitten der Kammer 11 aufgebrachten Energie. Außerdem wird zweckmäßig
der Gehalt der Mischung aus Abwasser und belebtem Schlamm im Abschnitt 12a an flüchtigen suspendierten
Feststoffen bei mindestens 3000 ppm gehalten.
Das mit Sauerstoff angereicherte Gemisch wird aus der Kammer 11 über eine Leitung 18 dem Klärbecken
19 zugeführt, um dort in abströmende Flüssigkeit und belebten Schlamm getrennt zu werden. Zweckentsprechende
Klärbeckenkonstruktionen sind bekannt. Es kann beispielsweise am unteren Ende ein rotierender
Kratzer 20 vorgesehen sein, um eine Kegelbildung zu verhindern. Der belebte Schlamm wird über eine untere
Leitung 21 abgezogen. Mindestens ein Teil des belebten Schlammes wird über eine Pumpe 22 und die Leitung 15
zum ersten Abschnitt 12a der Kammer 11 zurückgeführt. Der Teil des Schlammes, der nicht zurückgeführt
zu werden braucht, kann über eine Leitung 23 abgelassen werden. Das abfließende Wasser verläßt das
Klärbecken 19 über eine Leitung 24 mit weniger als 50 ppm BSB·-, und 0 bis 20 ppm gelöstem Sauerstoff.
Vorzugsweise enthält das aus dem Klärbecken abströmende gereinigte Abwasser weniger als 35 ppm HSBs
und 5 bis 15 ppm gelösten Sauerstoff. Diese Werte für
den BSB-Abbau und die Konzentration an gelöstem Sauerstoff lassen sich in der vorstehend beschriebenen,
im Gleichstrom arbeitenden Mehrfachsauerstoffanreicherungsstufe ohne weiteres erzielen.
■> Nur extern zugeführtes Gas, das mindestens 75 Vol.-% Sauerstoff und vorzugsweise mindestens 85% O2 enthält, wird einem Ozonerzeuger 27, der beispielsweise wie üblich mit einer stillen elektrischen Entladung arbeitet, über eine Leitung 26 von einem
■> Nur extern zugeführtes Gas, das mindestens 75 Vol.-% Sauerstoff und vorzugsweise mindestens 85% O2 enthält, wird einem Ozonerzeuger 27, der beispielsweise wie üblich mit einer stillen elektrischen Entladung arbeitet, über eine Leitung 26 von einem
ι ο Speicherbehälter 25 (oder statt dessen von einem an Ort
und Stelle vorhandenen Sauerstoffgaserzeuger) aus zugeleitet. Das verbrauchte Gas aus der Ozonnachbehandlung
wird wegen der N2-, CO2- und Wasserverschmutzung und deren schädlicher Auswirkung auf den
r> Ozonerzeuger nicht zum Ozonerzeuger 27 zurückgeführt.
Der Sauerstoffgehalt des extern zugeführten Gases fällt beim Durchlauf durch die Nachbehandlungsstufe im allgemeinen nicht um mehr als 15%.
Infolgedessen enthält das verbrauchte Gas mindestens 60 und vorzugsweise mindestens 70 Vol.-% O2. Relativ
hohe 02-Reinheiten sind für das extern zugeführte Gas erwünscht, um im Ozonerzeuger einen guten Wirkungsgrad
zu erzielen, sowie um einen hohen Sauerstoffpartialdruck und eine hohe Sauerstofflösungsgeschwindig-
r> keit in der Ozonkontaktstufe zu erreichen. Eine hohe Sauerstoffreinheit stellt ferner sicher, daß das verbrauchte
Gas der Nachbehandlung die relativ hohe 02-Konzentration hat, die erforderlich ist, um die
Vorteile einer Sauerstoffbelüftung anstelle einer Luftbe-
Ji) lüftung bei der Sekundärbehandlung im Belebtschlammverfahren
auszunutzen.
Ein Ozon-Sauerstoffgasgemisch mit 0,5 bis 4 Vol.-% O3 wird im Ozonerzeuger 27 gebildet und über eine
Leitung 28a abgegeben. Ozonkonzentrationen unter-
i") halb von 0,5% liefern keine Ozondosierungen, die
ausreichen, um das über die Leitung 24 strömende gereinigte Abwasser wirksam zu desinfizieren, ohne daß
gleichzeitig übermäßige Mengen an Sauerstoff erforderlich sind, die in dem System selbst bei hohen
4(i BSB-Einsatzwerten von bis zu 400 ppm nicht ausgenutzt
werden können. Ozonkonzentrationen von mehr als 4% verringern erheblich den Wirkungsgrad der Ozonerzeugung
im Ozonerzeuger 27; außerdem können sie ein Sicherheitsproblem darstellen. Außerdem würde die
4ϊ erforderliche Ozondosierung mit einer relativ kleinen
Menge an als Trägergas dienendem Sauerstoff erzielt, so daß der Sauerstoffpartialdruck in der Nachbehandlungsstufe
in unerwünschter Weise durch gasförmige Verunreinigungen noch stärker herabgedrückt werden
■Ίο würde. Auf Grund der vorstehenden Erwägungen wird
vorzugsweise ein Gasgemisch verwendet, das 1 bis 3 Vol.-% Ozon enthält.
Werden innerhalb dieses Bereiches relativ hohe Ozonkonzentrationen benutzt, wird die Menge des für
v, den Verbrauch in dem verbrauchten Gas verfügbaren Sauerstoffs verringert, wodurch die Wahrscheinlichkeit
steigt, daß Zusatzsauerstoff erforderlich wird. Im letztgenannten Falle kann Zusatzsauerstoff von der
Leitung 26 über eine Zweigleitung 28 stromaufwärts des
Wi Ozonerzeugers 27 abgezweigt werden. Die Zweigleitung
28 trifft auf die Leitung 14, über die das verbrauchte
Gas der Sauerstoffanreicherungskammer 11 als sauerstoffreiches
Einsatzgas zugeführt wird.
Das Ozon-Sauerstoffgasgemisch in der Leitung 28/i
Das Ozon-Sauerstoffgasgemisch in der Leitung 28/i
ivi wird der Kontaktkammer 29 zugeführt, um dort mit dem
gereinigten Abwasser gemischt zu werden, das über die Leitung 24 in die Nachbchandlungszone gelangt. Die
Kontakts- bzw. Ozonisiertingskammcr 29 weist vor-
zugsweise mehrere Abschnitte 30a, 306 und 30c auf, die
durch Trennwände 30a-6 und 30b-c abgeteilt sind. Im
Gegensatz zur Sauerstoffanreicherungskammer 11, in der das Gas und die Flüssigkeit vorzugsweise im
Gleichstrom verlaufen, ist in der Kontakt- bzw. ■; Ozonisierungskammer 29 das Ch-Os-Gasgemisch
zweckmäßigerweise im Gegenstrom zu dem gereinigten abströmenden Wasser gerichtet. Die Gegenstromführung
ist besonders dann von Vorteil, wenn der gelöste Sauerstoff im gereinigten Abwasser auf einen mi
Wert von über 20 ppm gebracht werden soll. Ist ein niedrigerer Wert für den gelösten Sauerstoff ausreichend,
kann ein Gleichstrom von Gas und Flüssigkeit ohne weiteres brauchbar sein.
Für den veranschaulichten Gegenstrombetrieb wird r>
abströmendes Wasser in den ersten Abschnitt 30a eingeleitet; es gelangt von dort durch eine öffnung in
der Trennwand 30a-b in den zweiten Abschnitt 306 sowie von dort über eine öffnung in der Trennwand
30b-c in den dritten Abschnitt 30c(der Flüssigkeitsstrom 2»
ist durch ausgezogene Pfeile angedeutet). Gleichzeitig gelangt das Gasgemisch nacheinander von dem dritten
Abschnitt 30c über eine Öffnung in der Trennwand 30b-c in den zweiten Abschnitt 306 sowie dann über eine
öffnung in der Trennwand 30a-6 in den ersten Abschnitt >■>
30a. Da sich in der Kontakt- bzw. Ozonisierungskammer 29 keine wesentliche Menge an Feststoffen befindet,
sind Mischeinrichtungen (entsprechend den Propellern 16a, 166 und 16c der Sauerstoffanreicherungskammer
11) nicht erforderlich. Das Gas kann in die Flüssigkeit hi
auf beliebige bekannte Weise eingeblasen werden, beispielsweise mit Hilfe von unter der Oberfläche
liegenden Einblasgeräten oder mit Hilfe von Oberflächenbelüf tern 39a, 39b und 39c.
Wie oben ausgeführt, sollte, bezogen auf das )3
gereinigte Abwasser, soviel Ozon in die Kontaktkammer 29 eingeleitet werden, daß mindestens 2 Gewichtsteile und vorzugsweise 2 bis 8 Gewichtsteile je
106 Gewichtsteilen gereinigtem Abwasser gelöst werden. Vorzugsweise reicht diese Dosierung nur aus, um ·)<
> das gereinigte Abwasser zu desinfizieren. Bestimmte Verunreinigungen in dem aus der Sauerstoffanreicherungszone
abströmenden Wasser können an bestimmten Orten mit O3 hinreichend rasch reagieren, um für
einen konkurrierenden O3-Verbrauch zu sorgen. In ·τ>
diesem Falle wird ein verringerter Anteil des zugeführten O3 für die Bakterienabtötung ausgenutzt und sind
stärkere Dosierungen erforderlich, um einen gewünschten Grad an Sterilisation zu erzielen. Versuche haben
gezeigt, daß in Abwesenheit von solchen 03-verbrau- ίο chenden Verunreinigungen eine signifikante Desinfektion
bei Dosierungen bis herab zu 2 ppm erhalten wird, während geringere Dosierungen den bestehenden
Anforderungen nicht gerecht werden. Bei Abwesenheit von Orverbrauchenden Verunreinigungen erhöht fer- ί·ί
ner eine übermäßige Ozonkonzentration in der Kontakt- bzw. Ozonisierungskammer 29 von mehr als
8 ppm Oj in unnötiger Weise die Möglichkeit, daß in dem verbrauchten Gas Oj zur Sauerstoffanreicherungskammer
11 übergeht und dort die Bakterien vergiftet, w> die für die biochemische Oxydation benötigt werden. Es
ergab sich weiterhin, daß Dosierungen von mehr als 8 ppm nicht erforderlich sind, um auch strenge
Anforderungen bezüglich der Abwasserbehandlung (bei Fehlen von Oj-verbrauchenden Verunreinigungen) zu <>r>
erfüllen; infolgedessen würden stärkere Dosierungen zu unnötigen Kosten führen.
Das vorgereinigte Abwasser und das Ozon-Sauerstoffgas werden in der Kontaktkammer 29 für eine
Verweildauer der abströmenden Flüssigkeit von 2,5 bis 20 Minuten miteinander in Kontakt gebracht. Flüssigkeitskontaktdauern
von weniger als 2,5 Minuten reichen nicht aus, um auf wirtschaftliche Weise sowohl den
erforderlichen Wert von 2 Gewichtsteilen O3 auf 106 Gewichtsteile gereinigtes Abwasser als auch den
geforderten Wert der Anreicherung mit gelöstem Sauerstoff zu erzielen. Der in dem gereinigten Abwasser
innerhalb der Kontakt- bzw. Ozonisierungskammer 29 erhaltende Pegel an gelöstem Ozon muß ferner für eine
Zeitdauer aufrechterhalten werden, die für das Eintreten der Bakterienabtötung ausreicht. Nachdem das
gereinigte Abwasser in den Vorfluter abgeführt ist, wird der Pegel des gelösten Ozons auf praktisch Null
verringert, und zwar durch Verdünnung und durch den Ozonverbrauch bei der Zerstörung von Bakterien, die
möglicherweise nicht pathogen sind. Kontaktzeiten von mehr als 20 Minuten erfordern unnötig große Kammern
zur Aufnahme des gereinigten Abwassers während der Nachbehandlung. Die Verweildauer des gereinigten
Abwassers in der Kontaktkammer 29 beträgt vorzugsweise nicht mehr als das 0,33fache der Verweildauer der
Flüssigkeit in der Sauerstoffanreicherungszone der Kammer 11. Beträgt beispielsweise letztere 60 Minuten,
liegt erstere vorzugsweise bei nicht mehr als 20 Minuten. Was die apparative Ausbildung anbelangt, beträgt
die Flüssigkeitskapazität der Kontaktkammer 29 vorzugsweise nicht mehr als das 0,33fache der
Flüssigkeitskapazität der Sauerstoffanreicherungskammer 11. Sowohl das vorstehend genannte Verhältnis für
die Flüssigkeitsverweildauer als auch das angegebene Verhältnis für das Flüssigkeitsfassungsvermögen lassen
einen Vorteil der vorliegenden Erfindung erkennen, der darin liegt, daß man sich nicht darauf verläßt, daß in der
Nachbehandlungszone (Kontaktkammer 29) in nennenswertem Umfang eine chemische Oxydation von
BSB und CSB durch Ozon erfolgt. Dementsprechend können die Flüssigkeitsverweildauer und das Flüssigkeitsfassungsvermögen
nur einen Bruchteil der Werte ausmachen, die für die Sauerstoffanreicherungszone
(Sauerstoffanreicherungskammer 11) erforderlich sind. Dies stellt im Vergleich zu bekannten Systemen, bei
denen diese Verhältnisse wesentlich höher liegen, eine erhebliche Einsparung dar.
Desinfiziertes Produktwasser wird aus dem dritten Abschnitt 30c der Kontakt- bzw. Ozonisierungskammer
29 über eine Leitung 31 abgeführt; es hat dabei einen Gehalt an gelöstem Sauerstoff, der um 10 bis 60 ppm
und vorzugsweise 10 bis 40 ppm höher als der Gehalt an
gelöstem Sauerstoff in dem gereinigten Abwasser in der Leitung 24 liegt. Dementsprechend hat dieses Produktwasser
einen Pegel an gelöstem Sauerstoff, der sich einem Wert nähert oder einen Wert erreicht, der jedem
noch verbleibenden BSB oder CSB entspricht, der andernfalls zu einem Sauerstoffmangel im Vorfluter
beitragen könnte. Der untere Grenzwert von 10 ppm dieses Bereiches an gelöstem Sauerstoff beruht auf dem
Ziel einer wesentlichen O2-Anreicherung des aus der
Sauerstoffanreicherungszrne abströmenden Wassers. Der obere Grenzwert von 60 ppm ergibt sich aus der
maximalen O2-Löslichkeit in dem desinfizierten Produktwasser
bei den möglichen Arbeitstemperaturen und Drücken, das heißt 10°C und eine Flüssigkeitshöhe von
4,57 m (bei einem Druck von 1,5 Atmosphären in einer als Kontaktkammer 29 dienenden lotrechten Kontaktkolonne).
Der bevorzugte obere Grenzwert von 40 ppm für den gelösten Sauerstoff basiert auf den Kosten einer
übermäßigen Sauerstoffanreicherung.
Das verbrauchte Gas wird von dem ersten Abschnitt 30a über eine Leitung 32 in im wesentlichen ozonfreiem
Zustand abgeleitet; es enthält mindestens 60 Vol.-% Sauerstoff. Die Verunreinigungen in diesem verbrauchten
Gas bestehen in erster Linie aus Kohlendioxyd, das während der im Belebtschlammverfahren durchgeführten
Sauerstoffanreicherung gebildet wird, und Stickstoff, der in dem ankommenden Abwasser gelöst ist.
Mindestens ein Teil der Verunreinigungen bleibt in Lösung bei Durchlaufen des Klärbeckens 19 und wird
durch das abströmende Wasser in die Kontaktkammer 29 mitgenommen, wo die Verunreinigungen durch den
Sauerstoff in das verbrauchte Gas mitgenommen werden.
Als qualitative Beziehung zwischen der Ozonkonzentration in dem in die Kontakt- bzw. Ozonisierungskammer
29 einströmenden Gemisch und der Sauerstoffkonzentration in dem daraus austretenden verbrauchten
Gas kann gelten, daß bei einer hohen 03-Konzentration, die sich dem Wert von 4 Vol.-% nähert, das verbrauchte
Gas hinsichtlich der Menge und der Sauerstoffreinheit niedrige Werte besitzt. Je niedriger die OrMenge und
die Reinheit des verbrauchten Gases sind, desto größer sind aber die Menge und gegebenenfalls die Reinheit
des Zusatzgases, das zugesetzt wird, um die (^-Erfordernisse in der Belebtschlammstufe zu erfüllen, wobei
eine kombinierte Einsatzgasreinheit von mindestens 60% O2 in der Leitung 14 vorzusehen ist. Liegt bei der
Sauerstoffanreicherungsstufe die Sauerstoffreinheit unter 60Vol.-%, werden die Vorteile eines hohen
Wirkungsgrades für die Energieübertragung, einer hohen Sauerstoffausnutzung und einer im Vergleich zur
herkömmlichen Belüftung mittels Luft kleineren Anlagengröße nicht erzielt.
Falls in dem verbrauchten Gas mehr Sauerstoff verfügbar ist als in der Sauerstoffanreicherungskammer
11 ausgenutzt werden kann, kann ein vorgegebener Teil des verbrauchten Gases über eine Leitung 33 abgezweigt
und aus der Anlage abgeführt werden. Statt dessen ist es auch möglich, die Gesamtmenge des
verbrauchten Gases durch die Kammer 11 hindurchzuleiten und den Überschuß über die Leitung 17
abzuführen. In Jiesen Fällen wird über die Leitung 28 kein Zusatzsauerstoff in die Leitung 14 eingespeist.
Falls bei der Anlage die Ansammlung von Kohlendioxyd ein Problem darstellt, können Mittel vorgesehen
sein, um CO2 entweder aus dem verbrauchten Gas in der
Leitung 14 oder der das Klärbecken verlassenden Flüssigkeit in der Leitung 24 abzutrennen. Bei der
veranschaulichten Ausführungsform ist für diesen Zweck eine selektive Adsorptionsfalle 34 in der Leitung
14 vorgesehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform, bei der extern zugeführtes Zusatzgas in die Sauerstoffanreicherungskammer
11 eingespeist wird, enthält dieses Gas mindestens 85 Vol.-% Sauerstoff, während das aus der
Nachbehandlungszone bzw. Kontaktkammer 29 abgezogene, verbrauchte Gas in der Leitung 32 mindestens
70Vol.-% Sauerstoff aufweist und das aus der Sauerstoffanreicherungszone abgeleitete Abgas nicht
mehr als 30Vol.-% des Gesamtsauerstoffs ausmacht, der dieser Zone und der Kammer 29 zugeführt wird.
Geeignete Mittel zur Steuerung des Sauerstoffanreicherungs-Ozonisierungs-Systems
nach der Erfindung sind in Fig. 1 schematisch angedeutet. Ein Durchflußmengenmesser
40 in der Auslaßleitung 24 des Klärbeckens bestimmt die Flüssigkeitsdurchflußmenge
und gibt ein entsprechendes Signal über einen Anschluß ' 42 an einen Regler 41. Der Regler 41 liefert seinerseits
ein entsprechendes Signal über einen Anschluß 4^ »n
einen Regler 44, der die dem Ozonerzeuger 27 über -, Leitungen 45 zugeführte elektrische Energie beeinflußt.
Auf diese Weise wird die Ozonmenge (Gewichtseinheiten pro Stunde), die der Ozonerzeuger 27 liefert,
proportional der Flüssigkeitsdurchflußmenge in der zur
Nachbehandlungszone bzw. Kontaktkammer 29 führenden Auslaßleitung 24 des Klärbeckens gemacht. Eine
dem Regler 41 zugeordnete Ausgangssignalstelleinrichtung erlaubt eine Vorwahl der 03-Dosierung.
Ein Ozonanalysator-Regler 46 bestimmt die 03-Konzentration
des den Ozonerzeuger 27 verlassenden Gases über eine Signalaufnahmeeinrichtung 47. Der
Regler 46 kann so eingestellt werden, daß er eine vorbestimmte optimale 03-Konzentration in der Leitung
28a aufrechterhält. Der Regler gibt ein Signal ab, das eine Funktion der Abweichung der OrKonzentration
von dem eingestellten Wert ist. Dieses Signal wird über eine Verbindung 48 gegeben, um ein Ventil 49 in
der Sauerstoffzuleitung 26 zum Ozonerzeuger 27 einzustellen, wobei mehr O2 eingeleitet wird, wenn die
03-Konzentration ansteigt, und die O2-Menge verrin-
r> gert wird, wenn die Os-Konzentration fällt. Verbrauchtes
Gas, das die Nachbehandlungszone bzw. Kontaktkammer 29 über die Leitung 32 verläßt, wird der
Sauerstoffanreicherungskammer 11 über die Verbindungsleitung 14 zugeleitet. Wenn die Durchflußmenge
jo des verbrauchten Gases nicht ausreicht, um den Sauerstoffbedarf in der Kammer 11 zu decken, fällt der
Druck in der Leitung 14 ab. Das Ventil 50 in der 02-Zweigleitung 28 öffnet dann selbsttätig, um wieder
für einen voreingestellten Druck stromabwärts des
r> Ventils zu sorgen.
Es kann zweckmäßig sein, den Pegel an gelöstem Sauerstoff in dem die Nachbehandlungszone über die
Leitung 31 verlassenden gereinigten Wasser zwangsweise einzuregeln. Für diesen Fall kann die Konzentra-
M) tion an gelöstem Sauerstoff in dem letzten Abschnitt 30c
bestimmt werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in F i g. 2 veranschaulicht. Diese Ausführungsform unterscheidet
sich in einigen im folgenden näher erläuterten Einzelheiten von der Anordnung nach Fig. 1. Die
Sauerstoffanreicherungszone der Vorrichtung nach F i g. 2 besitzt zwei Teile, und zwar einen BSB-Absorptionsteil
11a und einen BSB-Assimilations-Schlammstabilisationsteil
Wb. Jedem dieser Teile wird über Leitungen 14a bzw. 14Z) ein Teil des verbrauchten Gases
zugeführt, das aus der Nachbehandlungs- bzw. Kontaktkammer 29 abgezogen wird. Dieses verbrauchte Gas
enthält aus den vorstehend angegebenen Gründen mindestens 60 Vol.-% Sauerstoff.
-,ι Ankommendes BSB-haltiges Abwasser wird dem
ersten Abschnitt 12a des Teils 11a zugeleitet, um dort
mit dem über die Leitung 15 eingeführten belebten Schlamm und dem über die Leitung 14a zugeführten
Sauerstoffeinsatzgas gemischt zu werden. Gas und
ho Flüssigkeit gelangen dann im Gleichstrom zwecks
weiterer Mischung in den zweiten Abschnitt t2Z>. Die Flüssigkeitsverweildauer im Teil 11a beträgt je nach der
Stärke und Adsorptionsfähigkeit des BSB im Abwasser vorzugsweise nur 15 bis 60 Minuten und reicht nur für
hs eine Absorption des BSB durch die Biomasse aus. Das
teilweise mit Sauerstoff angereicherte Gemisch des Absorptionsteils la wird im Klärbecken 19 in das
gereinigte Abwasser, das über die Leitung 24 abgezogen
wird, und den BSB-angereicherten Schlamm aufgetrennt,
der über die Leitung 21 abgeführt und mittels der Pumpe 22 zum ersten Abschnitt \2c des BSB-Assimilations-Schlammstabilisierungsteils
116 zurückgeführt wird.
Der mit BSB angereicherte Schlamm wird mit
sauerstoffreichem Abgas gemischt, das über die Leitung 14f>
eingeführt wird; Gas und Flüssigkeit treten dann durch den zweiten Abschnitt \2d und den dritten
Abschnitt 12e hindurch, wo ein weiterer Gleichstromkontakt und eine zusätzliche Durchmischung erfolgen.
Statt dessen können Gas und Schlamm auch im Gegenstrom durch die Abschnitte 12c, \2d und 12e
hindurchgeleitet werden. Die Kontaktverweildauer der Medien im Teil lli>
reicht für eine Assimilation des absorbierten BSB durch den Schlamm aus; sie beträgt
beispielsweise 45 bis 300 Minuten. Der erhaltene belebte Schlamm gelangt aus dem dritten Abschnitt 12e
in eine Leitung 35 und wird über eine Pumpe 36 und die Leitung 15 zum ersten Abschnitt 12a des BSB-Absorptionsteils
lta zurückgeführt. Etwa vorhandener überschüssiger belebter Schlamm, der im Teil Ha der
Sauerstoffanreicherungszone nicht benötigt wird, wird über die Leitung 23 abgeführt. Im BSB-Assimilationsteil
1IZ? anfallendes Abgas wird aus dem dritten Abschnitt
12eüber eine Leitung 37 abgeführt.
Die bei der vorliegenden Anordnung erzielte äußerst wirtschaftliche Sauerstoffausnutzung wird durch ein
zufälliges und überraschendes Zusammenpassen des Sauerstoffbedarfs einerseits für die Ozondesinfektion
und andererseits für die Reinigung durch biochemisches Oxygenieren in der Belebtschlammstufe erreicht. Diese
Anpassung ist teilweise auf den sehr hohen Ausnutzungsgrad und auf den bemerkenswert umfassenden
Abbau des BSB zurückzuführen, die erzielbar sind, wenn Sauerstoff in geeigneter Weise für den Sauerstoffanreicherungs-Belebungsvorgang
verwendet wird. Die Abstimmung läßt sich durch das folgende Beispiel veranschaulichen.
38 Millionen 1 Abwasser pro Tag, das 220 ppm BSB enthält (ein mittelstarkes Abwasser) werden in eine
Belebungszone, die mehrstufig aufgebaut ist und im Gleichstrom arbeitet (F i g. 1), eingebracht und kommen
dort mit sauerstoffreichem Gas in Kontakt. Die zugeführte Mischenergie, die Biomasse, der Sauerstoff
und das Tankvolumen (Verweildauer) reichen aus, um mehr als 90% des BSB abzubauen. Das mit Sauerstoff
angereicherte Gemisch wird aufgetrennt; dem Klärbekken wird ein vorgereinigtes Abwasser entnommen, das
20 ppm BSB und 5 ppm gelösten Sauerstoff enthält. Das vorgereinigte Abwasser wird dann in einer Nachbehandlungszone
mit einem Gasgemisch aus 3% Ozon und 97% Sauerstoff in solchen relativen Mengen in
Kontakt gebracht, daß 5 Gewichtsteile Ozon je 106 Gewichtsteile Abwasser vorhanden sind. Für diesen
Zweck kann eine mehrstufige Gegenstromkontakteinrichtung der in F i g. 1 veranschaulichtet! Art verwendet
werden. Die zugeführte Mischenergie und das Tankvolumen reichen aus, um den Gehalt des gereinigten
Abwassers an gelöstem Sauerstoff auf 40 ppm zu steigern. Infolge seiner hohen Löslichkeit im Vergleich
zu Sauerstoff und des in der mehrstufigen Kontakteinrichtung erzielten wirkungsvollen Stoffaustauschs wird
praktisch das gesamte im Gas vorhandene Ozon absorbiert; aus der Nachbehandlungszone wird ein
verbrauchtes Gas abgezogen, das weniger als 1 ppm Oj enthält. Dieses zu ungefähr 85% aus Sauerstoff
bestehende verbrauchte Gas (der Rest ist im wesentli-
chen COi und N2) wird als Hauptteil des sauerstoffreichen
Gases benutzt, das in die Belebungsstufe eingeleitet wird. Wegen der praktisch völligen Beseitigung
von O3 aus dem verbrauchten Gas in der Nachbehandlungs-Ozonisierungszone wird die aktive
Biomasse in der Sauerstoffanreicherungs-Belebungsstufe nicht abgetötet oder beschädigt, wenn der große
O2-Rückstand wieder verwendet wird.
Die Dosierung von 5 Gewichtsteilen O3 pro 106 Gewichtsteile
gereinigtes Abwasser in der Nachbehandlungszone erfordert 189 kg O2 pro Tag für die Zufuhr
des O3 zur Behandlung von 38 Millionen 1 Abwasser pro
Tag. Wenn das der Ozonkontakteinrichtung zugeführte Gasgemisch 3% O3 enthält, beträgt die Gesamtzufuhr
von O1-I-O3 189 :0,03 = 6305 kg pro Tag. Eine Steigerung
des Gehalts an gelöstem Sauerstoff von 5 auf 40 ppm erfordert 1325 kg O2 pro Tag. Der bei der
Ozonbehandlung (entweder als O2 oder als O3)
insgesamt verwendete Sauerstoff beläuft sich infolgedessen auf 189 + 1325 = 1514 kg pro Tag. Der Teil des
O2, der für die Umwandlung in (und den Verbrauch als) Ozon sowie für die Anhebung des Gehalts des
gereinigten Abwassers an gelöstem Sauerstoff verwendet wird, beträgt daher !514 :6305 = 24,0%. Es darf
angenommen wer ?en, daß diese geringe Ausnutzung bislang von der Verwendung von O2 als Ozonquelle bei
der Abwasserbehandlung abgeschreckt hat Das heißt, die Ausnutzung von nur ungefähr 1A des zugeführten
Sauerstoffs ließ sich wirtschaftlich nicht rechtfertigen; da eine Rückführung des überschüssigen Sauerstoffs
zum Ozonerzeuger nicht möglich war, ginge der Rest oder 3A des zugeführten O2 verloren.
In diesem Beispiel enthält das von der Ozonkontakteinrichtung abgegebene verbrauchte Gas noch
6305-1514 = 4791 kg O2 pro Tag. Erfindungsgemäß wird dieses Gas zu der Oxygenierungs-Belebtschlammstufe
zurückgeführt. In dieser Stufe erfordert der Abbau von 220-20 = 200 ppm BSB eine Sauerstoffzufuhr von
ungefähr 7566 kg pro Tag, wenn man eine 90%ige O2-Ausnutzung in dieser Stufe annimmt Bei dem
vorliegend betrachteten speziellen Beispiel ist der O2-Bedarf in der Belebungsstufe größer als die nicht
verbrauchte O2-Menge aus der Ozonbehandlungsstufe.
Der fehlende Sauerstoff von 7566-4791 = 2775 kg pro Tag wird als frischer Sauerstoff der Sauerstoffanreicherungs-Belebungsstufe
zusätzlich zugeführt
Es versteht sich, daß die Anordnung nach der Erfindung eine Vielzahl von anderen Betriebsarten als
gemäß dem vorstehenden Beispiel erlai'bt Wenn
beispielsweise das in einer Menge von 38 Millionen 1 pro Tag angelieferte Abwasser 110 ppm BSB enthält (ein
schwaches Abwasser) und das aus dem Klärbecken abströmende vorgereinigte Abwasser noch 10 ppm BSB
aufweist (ein 90%iger Abbau), dann sind in der Sauerstoffanreicherungs-Belebungsstufe ungefähr
3851 kg O2 erforderlich, wenn man eine 90%ige O2-Ausnutzung in dieser Stufe annimmt Wenn das
vorgereinigte Abwasser mit einem Gasgemisch aus 3% O3 und 97% O2 behandelt wird und die O3-Dosierung
drei Gewichtsteile je K)6 Gewichtsteile Abwasser beträgt, sind für die Nachbehandlung 113,4 kg O;
erforderlich. Die gesamte, der Nachbehandlungszone zugeführte Oj-I-O2-Menge beträgt wie im voriger
Beispiel 113,4 : 0,03 = 3780 kg pro Tag. Der Anteil de!
bei der Nachbehandlung ausgenutzten O2+ Oj beläufi
sich auf (1325 + 113,4)/3780 = 38,1%. Das zur Sauer stoffanreicherungs-Belebtschlammstufe zurückgeführt«
verbrauchte Gas enthält 3780-(1325+113,4)«2342 k{
02 pro Tag und kann in dieser Stufe ohne weiteres
verbraucht werden, da 3783 kg O2 pro Tag für den BSB-Abbau benötigt werden.
Gemäß einer dritten Betriebsweise, bei der die Einsatzbedingungen im übrigen dem vorausgehenden
Beispiel für die Behandlung eines schwachen Abwassers entsprechen, wird der Ozonerzeuger so weit gedrosselt,
daß das Ozon-Sauerstoff-Gemisch 1,5 Vol.-% O3 anstelle von 3 Vol.-°/o O3 enthält In diesem Falle muß der
Ozonerzeuger 113,4 :0,015 = 7560 kg O2+O3 pro Tag
liefern, wovon 1325+113,4» 1438 kg pro Tag bei der
Nachbehandlung verbraucht werden, so daß 6115 kg pro Tag zur Einleitung in die Sauerstoffanreicherungs-Belebungsstufe
verbleiben. Da jedoch nur 3783 kg O2 pro Tag für den BSB-Abbau erforderlich sind, liegt ein
Überschuß von 2332 kg O2 pro Tag vor, der verlorengeht.
Dies entspricht einer nur ungefähr 65%igen Ausnutzung des der Anordnung insgesamt zugeführten
O2. Der Wirkungsgrad ist infolgedessen erheblich niedriger als bei den beiden anderen beschriebenen
Betriebsarten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der der BSB-Abbau in der Sauerstoffanreicherungs-Belebtschlammstufe
zwischen 100 und 200 ppm liegt, beträgt die Ozonkonzentration in der Ozonerzeugerzone mindestens 1 Vol.-°/o. Dieses Verhältnis
stellt sicher, daß praktisch der gesamte Sauerstoff, der der Nachbehandlungszone zugeführt
und dort nicht verwendet wird, um den Gehalt des gereinigten Abwassers an gelöstem Sauerstoff zu
erhöhen, in der Oxygenierungsstufe verbraucht werden kann. Das heißt, der Sauerstoffbedarf des der Sauerstoffanreicherungs-Belebungsstufe
zugeleiteten Abwassers verbraucht praktisch den gesamten Sauerstoff in dem verbrauchten Gas aus der Nachbehandlungszone
(abweichend von der oben erläuterten dritten Betriebsart).
Die F i g. 3 und 4 zeigen die Beziehung zwischen dem BSB-Abbau in der Sauerstoffanreicherungs-Belebungsstufe
und der 03-Konzentration des der Nachbchandlungs-Desinfektionsstufe
zugeführten Gases. Die Kurven der F i g. 3 gelten für verschiedene 03-Dosierungen
zwischen 2 und 8 ppm. Alle Kurven bis auf eine gehen von einer 95%igen Gesamtausnutzung des dem System
zugeleiteten Sauerstoffs (entweder als O2 oder als O3)
sowie von einer Anreicherung an gelöstem Sauerstoff (Δ DO) des gereinigten Abwassers von 35 ppm in der
Nachbehandlungsstufe aus. Das heißt, das die Nachbehandlungszone verlassende desinfizierte Produktwasser
hat einen Gehalt an gelöstem Sauerstoff, der um ungefähr 35 ppm liegt als bei dem in diese Zone
einströmenden gereinigten Abwasser. Die für eine 9O°/oige Ausnutzung bei einer 03-Dosierung von 3 ppm
geltende Kurve wurde aufgenommen, um (durch einen Vergleich mit der Kurve für 95%ige Ausnutzung und
3 ppm O3) zu zeigen, daß die veranschaulichten Beziehungen durch Unterschiede hinsichtlich des
prozentualen O2-Verbrauchs nicht drastisch beeinflußt
werden. Die beiden für eine O3-Dosierung von 3 ppm
geltenden Kurven liegen vielmehr recht nahe beieinander. Jede der Kurven gibt für die betreffende
03-Dosierung die minimale 03-Konzentration an, die von dem Ozonerzeuger geliefert werden kann, ohne die
02-Anforderungen zu überschreiten, das heißt ohne übermäßigen O2, der in die Flüssigkeit eingebracht wird.
Wenn beispielsweise in der Sauerstoffanreicherungs-Belebungsstufe 200 ppm BSB abgabaut werden und die
03-Dosierung bei der Nachbehandlung 5 ppm beträgt, muß die Oj-Konzentration des vom Ozonerzeuger
gelieferten Gases mindestens 2% O3 in O2 betragen,
andernfalls wird mehr O2- als O3-Verdünnungsmittel
verwendet, als (bei einer 95%igen Ausnutzung) anschließend für den BSB-Abbau verbraucht werden
kann. Der überschüssige O2 geht verloren, da bei der vorliegenden Anordnung keine Maßnahmen vorgesehen
sind, um das verbrauchte Gas zu reinigen und zum Ozonerzeuger zurückzuführen. Nur von außen angeliefertes
Gas, das mindestens 75% Sauerstoff enthält, wird in die Ozonerzeugungszone eingeleitet Wenn die
Anordnung unmittelbar auf einer der O3-Dosierungskurven
betrieben wird, reicht der dem Ozonerzeuger zugeführte O2 gerade aus, um den gesamten O2-Bedarf
der Anordnung zu decken, und zwar für die O3-Erzeugung,
für die Anreicherung des gereinigten Abwassers mit gelöstem Sauerstoff bei der Nachbehandlung und
für den BSB-Abbau bei der Oxygenierungs-Belebtschlammbehandlung. Infolgedessen braucht der BeIebungsstufe
kein Zusatzsauerstoff unmittelbar von der Sauerstoffquelle aus zugeführt zu werden. Wenn die
Anlage so betrieben wird, daß der Nachbehandlungszone ein Gasgemisch mit einer höheren als einer der
Kurven entsprechenden O3-Konzentration zugeführt
wird, steht in dem verbrauchten Gas aus der Nachbehandlung weniger O2 zur Verfugung als in der
Oxygenierungsstufe erforderlich ist. Infolgedessen muß mit Zusatzsauerstoff gearbeitet werden.
Aus F i g. 3 folgt daß bei dem oberen Grenzwert von 4% O3 für das Ozonisierungsgasgemisch Abwasser mit
niedrigem BSB nicht ohne O2-Verlust in der Sauerstoffanreicherungsstufe
gereinigt und mit hohen O3-Dosen versehen werden können. Beispielsweise sei angenommen,
daß in dem Abwasser 100 ppm BSBs abzubauen sind und daß die O3-Dosierung bei der Nachbehandlung
acht Teile pro 1O6TeUe Abwasser betragen soll. Dies
bedeutet, daß bei einem unmittelbaren Arbeiten auf der 8-ppm-O3-Dosierungskurve (ohne O2-Verlust oder
O2-Mangel) die Ozonkonzentration in dem der Nachbehandlungszone
zugeführten Gasgemisch über 5% O3 liegen müßte. Ein solcher Wert ist jedoch im Hinblick
auf die Ozonerzeugung äußerst unwirtschaftlich; er birgt außerdem möglicherweise Gefahren in sich, so daß
die 03-Konzentration erfindungsgemäß nicht über 4% liegen darf. Bei einer Dosierung von 8 ppm O3 und bei
Verwendung von 4% O3 steht jedoch in dem verbrauchten Gas aus der Nachbehandlung ausreichend
Sauerstoff zur Verfügung, um ungefähr 130 ppm BSB abzubauen, während das in die Oxygenierungsstufe
gelangende Abwasser nur 100 ppm BSB5 enthält, die abgebaut werden müssen. Das bedeutet, daß das
verbrauchte Gas überschüssigen Sauerstoff enthält und ein Teil desselben verlorengeht, dadurch Fig.3 läßt
erkennen, daß für einen vorgegebenen BSB-Abbau und eine bestimmte O3-Dosierung das in dem der Nachbehandlungszone
zugeführten Gas vorhandene O3 vorzugsweise nicht weniger sein sollte, als dies der
zugehörigen Kurve entspricht. In Anbetracht der minimalen 03-Dosierung von 2 ppm, sollten schwache
Abwässer mit 100 bis 200 ppm BSB vorzugsweise mit mindestens 1 % O3 statt mit 0,5% O3 behandelt werden,
um ein Arbeiten wesentlich unterhalb der Dosierungskurve zu vermeiden.
Die Kurven nach F i g. 4 stellen verschiedene Werte
Die Kurven nach F i g. 4 stellen verschiedene Werte
(r> für den BSB-Abbau in der Sauerstoffanre:cherungs-Belebungsstufe
dar, und zwar 150, 200, 250, 300 und 400 ppm BSB. Sämtliche Kurven gelten für Bedingungen,
die sich für eine Dosierung von 5 Gewichtsteilen
Ozon pro 106 Gewichtsteilen gereinigtes Abwasser und
für eine Anreicherung an gelöstem Sauerstoff bei der Nachbehandlung von 35 ppm eignen. Die Kurvenschar,
der die linke Ordinate zugeordnet ist, gibt die Abhängigkeit der prozentualen Gesamtsauerstoffausnutzung
der Anordnung (als O2 oder als O3) in Abhängigkeit von den Volumenprozenten O3 an, die der
Ozonerzeuger liefert. Die der rechten Ordinate zugeordnete Kurvenschar zeigt den gegenseitigen
Zusammenhang zwischen der Menge des Zusatzsauerstoffs, ausgedrückt als Prozentsatz des O2, der für die
Sauerstoffanreicherungs-Belebungsstufe erforderlich ist, und dem Prozentsatz an O3, den der Ozonerzeuger
abgibt.
Aus F i g. 4 ist zu erkennen, daß für alle Werte des
BSB-Abbaus die O2-Ausnutzung maximal bleibt, solange
die Menge des der Sauerstoffanreicherungsstufe zugeführten Zusatzsauerstoffs gleich Null ist oder über Null
liegt. Bs sei beispielsweise auf die 200-ppm-BSB-Abbaukurven verwiesen, die erkennen lassen, daß ungefähr
42% Zusatzsauerstoff erforderlich sind, wenn das in die Nachbehandlungszone eingeleitete Gas 3% O3 enthält
Wenn der Prozentsatz an O3 in diesem Gas abnimmt, wird auch der Prozentsatz des Zusatzsauerstoffs kleiner,
bis bei ungefähr 1,9% O3 die Menge des Zusatzsauerstoffs zu Null geworden ist. Innerhalb dieses gesamten
Bereiches abnehmender 03-Konzentration im Gasgemisch blieb jedoch die 02-Ausnutzung konstant und
hatte diese Ausnutzung den Höchstwert von ungefähr 90%. Wenn die O3-Konzentration unter 1,9% fällt, wird
die Menge des Zusatzsauerstoffs »negativ«, das heißt innerhalb des Systems steht mehr Sauerstoff zur
Verfügung als erforderlich ist, um in der Sauerstoffanreicherungszone
bei einer 90%igen Ausnutzung in dieser Zone für die Reinigung sowie in der Nachbehandlungszone
für die Desinfektion und die Anreicherung mit gelöstem Sauerstoff zu sorgen. Der überschüssige
Sauerstoff geht verloren, indem er entweder vor oder nach dem Einleiten in die Sauerstoffanreicherungszone
abgelassen wird. Dadurch wird die prozentuale Sauerstoffausnutzung der Gesamtanlage verringert, wie
dies aus den auf der linken Seite des Diagramms befindlichen Kurven ersichtlich ist, die rasch abfallen,
wenn der Zusatzsauerstoff negativ wird. Beispielsweise ist bei 1% O3 die 200-ppm-O2-Ausnutzungskurve von
90% (bei 1,9% O3) auf ungefähr 50% gefallen.
F i g. 4 zeigt außerdem, daß dann, wenn der BSB-Wert
des Abwassers niedriger wird, der Bereich der zulässigen O3- Konzentrationen, die einer maximalen
O2-Ausnutzung entsprechen, enger wird. Entsprechend
F i g. 3 wird dieser hohe O2-Ausnutzungsbereich mit
einer 5-ppm-O3-Dosierung bei einem BSB-Abbau von
ungefähr 120 ppm verlassen, wenn eine Beschränkung auf unter 3% O3 erfolgt. Kurven ähnlich Fig.4 für
andere O3-Dosierungen würden den gleichen Trend wie
F i g. 3 erkennen lassen, daß nämlich bei hoher 03-Dosierung die Anordnung nicht mit hohem O2-AuS-nutzungsgrad
arbeiten kann, wenn nicht der BSB-Ge-
halt des Abwassers verhältnismäßig hoch ist.
Eine der überraschenden Feststellungen, die in Verbindung mit der Erfindung gemacht wurden, ist, daß
im Gegensatz zum Stand der Technik das aus einer Belüftungs-Belebtschlammbehandlung abströmende
Wasser in ausreichender Weise durch Ozondosierungen bis herab zu zwei Teilen O3 je 106 Teilen gereinigtes
Wasser selbst dann desinfiziert werden kann, wenn das gereinigte Abwasser vor der Desinfektion BSB und CSB
aufweist Das bedeutet, daß ein BSB und ein CSB des gereinigten Abwassers mittels Sauerstoff bei der
Nachbehandlung oxydiert werden kann und das Ozon nur in einer zur Desinfektion des Abwassers ausreichenden
Menge zugeführt werden muß. Sauerstoff ist selbstverständlich wesentlich billiger als Ozon, so daß
dieser Feststellung große Bedeutung im Hinblick darauf zukommt, die Gesamtkosten für die Abwasserreinigung
und -desinfektion so niedrig wie möglich zu halten.
Ein weiterer unerwarteter Vorteil der Erfindung ergibt sich aus der Feststellung, daß, obwohl die
obengenannte Ozondosierung in der Nachbehandlungszone wesentlich ist und dieser Zone in einem
O2-O3-Gasgemisch zugeführt werden muß, das aus
dieser Zone entnommene verbrauchte Gas praktisch keine Spuren von Ozon enthält. Dies ist von Bedeutung,
weil das verbrauchte Gas der Sauerstoffanreicherungs-Belebtschlammzone als mindestens der Hauptteil des
Sauerstoffeinsatzgases zugeleitet wird und in dieser Zone Ozon nicht toleriert werden kann, da es die für die
biochemische Oxydation erforderlichen Bakterien abtöten würde.
1 Diese Vorteile wurden durch eine Reihe von
Versuchen belegt, bei denen Abwasser im Rahmen einer Belebtschlammbehandlung mit reinem Sauerstoff belüftet
wurde und bei denen das gereinigte Abwasser der Oberseite einer mit lotrechten Böden ausgestatteten
Kontakteinrichtung zugeführt wurde, um nach unten im Gegenstrom zu einem hochsteigenden, ozonhaltigen
Gas zu laufen. Bei einer Versuchsgruppe (Nr. 1 bis 3) bestand das in den unteren Teil der Kontakteinrichtung
eingeleitete Gasgemisch aus O2 und O3, während es sich
bei der anderen Versuchsgruppe (Nr. 4 bis 6) um ein Gemisch aus Luft und O3 handelte. Die Daten dieser
Versuche sind in Tabelle I zusammengestellt.
Das aus der Ozonisierungs-Nachbehandlungsstufe stammende verbrauchte Gas wurde während dieser
Versuche periodisch analysiert; es enthielt kein Ozon, wenn die Ozondosierung bei 2 und 5 ppm (z. B.
Versuche Nr. 1, 2, 4 und 5) lag. Dieses Gas wies Ozonspuren auf, wenn die Ozondosierung im gereinigten
Abwasser auf 8 ppm erhöht wurde (z. B. Versuche Nr. 3 und 6); dies war jedoch auf die mit einem relativ
schlechten Wirkungsgrad arbeitende, mit lotrechten Böden versehene Kontakteinrichtung zurückzuführen.
Solche Spuren würden bei einer mehrstufigen Kontakteinrichtung der in den F i g. 1 und 2 bei 29 veranschaulichten
Art beseitigt.
Versuch
Nr.
Nr.
Abwasser
BSB
BSB
(ppm)
Gereinigtes
Abwasser
BSB
(ppm)
Gereinigtes
Abwasser
CSB
(ppm)
O3 zur
Nachbehandlung
(Vol.-o/o) 03-Dosierung
(ppm)
Koliforme Keime
(Anzahl/100 ml)
(Anzahl/100 ml)
Ein
Aus
Gelöster
Sauerstoff
(ppm)
Ein Aus
95-100 | 9,0 | 30 | 0,55 | 2,00 | 7,4XlO4 | 1,6x103 | 0,9 | 44,4 |
95-100 | 13,0 | 30 | 1,33 | 5,00 | 3,3XlO4 | 1,0x103 | 0,5 | 45,1 |
Abwasser | 19 | Gereinigtes | 21 33 | 563 | Koliforme | 20 | Aus | Gelöster | r | Aus | |
BSB | Abwasser | 4,5x10' | Sauerstofl | 38,7 | |||||||
Gereinigtes | CSB | Keime | 3,3x103 | (ppm) | 12,0 | ||||||
(ppm) | Abwasser | (ppm) | Oi zur | Oi-Dosie- | (Anzahl/100 ml) | 4,0x101 | Ein | 12,3 | |||
Fortsetzung | 95-100 | BSB | 31 | Nachbe | rung | 1,5x10· | 0,6 | 12,8 | |||
Ver | 70-80 | (ppm) | 34 | handlung | Ein | 1.3 | |||||
such | 70-80 | 10,5 | 28 | (VoL-1Vc) | (ppm) | 4,2 x 10* | 2,8 | ||||
Nr. | 70-80 | 11,0 | 33 | 2,28 | 8,00 | 3,9x105 | 1,5 | ||||
11,0 | 0,27 | 2,00 | 4,4x105 | ||||||||
3 | 10,5 | 0,66 | 5,00 | 3,7 χ 105 | |||||||
4 | 1,06 | 8,00 | |||||||||
5 | |||||||||||
6 | |||||||||||
Die Tabelle läßt erkennen, daß die niedrige Ozondosierung von 2 Gewichtsteilen O3 pro 106
Gewichtsteile gereinigtes Abwasser (Versuche Nr. 1 und 4) ausreichte, um die koliforme Keimzahl von einem
unannehmbaren Wert (7,4 χ 104) auf einen Wert (1,6 χ 103) herabzudrücken, der es erlaubt, das desinfizierte
Produktwasser in ein kommunales Wasser einzuleiten. Der Versuch Nr. 3 zeigt, daS die höchste
Ozondosierung von 8 Gewichtsteilen O3 pro 105 Gewichtsteilen
gereinigtes Abwasser ausreicht, um das desinfizierte Produktwasser als Trinkwasser zu verwenden.
Ein Vergleich zwischen den beiden Versuchen mit O2-O3-Gas bzw. mit dem Luft-03-Gasgemisch bei
vergleichbaren 03-Dosierungen von 2 ppm (Versuche Nr. 1 und 4), 5 ppm (Versuche Nr. 2 und 5) und 8 ppm
(Versuche Nr. 3 und 6) läßt erkennen, daß die bei der Nachbehandlung erreichte Anreicherung an gelöstem
Sauerstoff bei Verwendung des O2-O3-Gases ungefähr
dreimal so hoch war wie bei Verwendung des Luft-O3-Gasgemisches. Dies veranschaulicht, daß erfindungsgemäß
der Gehalt des gereinigten Abwassers an gelöstem Sauerstoff wesentlich erhöht werden kann und
daß dadurch die Güte des das desinfizierte Produkt aufnehmenden Wasserkörpers bedeutend verbessert
werden kann. Im Gegensatz dazu wird durch die Zufuhr eines Luft-O3-Gemisches zur Nachbehandlungszone nur
eine begrenzte Verbesserung erzielt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (16)
1. Verfahren zur Sauerstoffanreicherung und Ozonisierung von Abwasser, das einen Rest-BSB ·-,
darstellende biologisch abbaufähige organische Stoffe enthält, bei dem das Abwasser in einer
Sauerstoffanreicherungszone mit belebtem Schlamm und einem Einsatzgas gemischt wird, das
aus Sauerstoff besteht oder einen wesentlichen ι ο Anteil Sauerstoff enthält, bei dem ferner das mit
Sauerstoff angereicherte Gemisch in ein gereinigtes Abwasser mit verringertem BSB-Gehalt und einem
Schlamm getrennt wird, von dem mindestens ein Teil als belebter Schlamm zur Sauerstoffanreicherungs- ι j
zone zurückgeführt wird, und bei dem das im Wasser enthaltende Gas aus der Sauerstcffanreicherungszone
abgezogen und das gereinigte Abwasser unter Bildung von desinfiziertem, mit Sauerstoff angereichertem
Produktwasser in einer Ozonisierungszone mit einem ozon- und sauerstoffhaltigen Gas
gemischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das ozon- und sauerstoffhaltige Gas der
Ozonisierungszone in Form eines Gases zugeführt wird, das 0,5 bis 4 Vol.-% Ozon enthält, das in einer
Ozonerzeugungszone gewonnen wird, der mindestens 75Vol.-% Sauerstoff enthaltendes Gas ausschließlich
von einer externen Quelle aus zugeleitet wird, daß das gereinigte Abwasser während einer
Verweildauer von 2,5 bis 20 Minuten in der jo Ozonisierungszone mit dem ozon- und sauerstoffhaltigen
Gas in solchen Anteilen gemischt wird, daß mindestens zwei Gewichtsteile Ozon auf 106
Gewichtsteile des gereinigten Abwassers gelöst werden, daß ferner aus der Ozonisierungszone ein
verbrauchtes Gas mit mindestens 60 Vol.-% Sauerstoff und desinfiziertes, mit Sauerstoff angereichertes
Produktwasser entnommen werden, dessen Gehalt an gelöstem Sauerstoff um 10 bis 60 ppm
höher als der Gehalt an gelöstem Sauerstoff in dem die Sauerstoffanreicherungszone verlassenden gereinigten
Abwasser ist, und daß mindestens ein Teil des verbrauchten Gases aus der Ozonisierungszone
der Sauerstoffanreicherungszone zur Lieferung mindestens des Hauptteiles an Sauerstoff in dem v>
Einsatzgas zugeführt wird, wobei das aus der Sauerstoffanreicherungszone abgeführte Abgas 20
bis 70 Vol.-% Sauerstoff enthält und nicht mehr als 40 Vol.-% der Gesamtmenge an Sauerstoff ausmacht,
der der Sauerstoffanreicherungszone und der w Ozonerzeugungszone zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sauerstoffanreicherungszone
100 bis 200 ppm BSB des Abwassers abgebaut werden und daß das aus dieser Zone abströmende τ>
gereinigte Abwasser in der Ozonisierungszone mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch gemischt wird, das
mindestens 1 Vol.-% Ozon enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Sauerstoff in dem wi
der Sauerstoffanreicherungszone zugeführten Einsatzgas aus dem von der Ozonisierungszone
kommenden verbrauchten Gas stammt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzgas, das mindestens hri
60 Vol.-% Sauerstoff enthält, zusammen mit dem verbrauchten Gas in die Sauerstoffanreicherungszone
als Einsatzgas eingeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer
Ozonisierungszone gearbeitet wird, die eine Folge von gesonderten Stufen umfaßt und daß das
gereinigte Abwasser und das ozon- und sauerstoffhaltige Gas in jeder Stufe gemischt und im
Gegenstrom nachfolgenden Stufen zugeführt werden, wobei das gereinigte Abwasser in die erste
Stufe eingeleitet und das verbrauchte Gas aus der ersten Stufe abgezogen wird und wobei das ozon-
und sauerstoffhaltige Gas in das desinfizierte Produktwasser eingeleitet wird, das die letzte Stufe
verläßt
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in die
Ozonerzeugungszone eingeleitete, von außen angelieferte Gas mindestens 85Vol.-% Sauerstoff enthält,
daß das aus der Ozonisierungszone stammende verbrauchte Gas mindestens 70Vol.-% Sauerstoff
enthält und daß das Abgas der Sauerstoffanreicherungszone nicht mehr als 30Vol.-% der gesamten
Sauerstoffmenge enthält, die der Sauerstoffanreicherungszone und der Ozonisierungszone zugeführt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in der
Ozonerzeugungszone erzeugte ozon- und sauerstoffhaltige Gas 1 bis 3 Vol.-% Ozon enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens einen Teil des
verbrauchten Gases aus der Ozonisierungszone enthaltende Einsatzgas den gesonderten Abschnitten
einer Sauerstoffanreicherungszone zugeführt wird, die einen ersten Abschnitt, innerhalb dessen ein
erster Teil des Einsatzgases mit dem Abwasser und Belebtschlamm für eine Zeitdauer gemischt wird, die
nur ausreicht, um ein teilweise mit Sauerstoff angereichertes Gemisch zu bilden, und einen
zweiten Abschnitt aufweist, innerhalb dessen ein zweiter Teil des Einsatzgases mit BSB-angereichertem
Schlamm, der durch Abtrennen des der Ozonisierungszone zuzuleitenden gereinigten Abwassers
von dem teilweise oxydierten Gemisch erhalten wird, für eine Zeitdauer gemischt wird, die
dafür ausreicht, daß der Schlamm den BSB assimiliert und den belebten Schlamm bildet.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Ozonisierungszone mit dem gereinigten Abwasser eine Menge an Ozon gemischt wird, die nur
ausreicht, um das gereinigte Abwasser zu desinfizieren.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verweildauer des gereinigten Abwassers in der Ozonisierungszone nicht mehr als
das 0,33fache der Verweildauer des Gemisches in der Sauerstoffanreicherungszone ausmacht.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das der Ozonisierungszone entnommene desinfzierte Produktwasser einen Sauerstoffgehalt
hat, der um 10 bis 40 ppm höher als der Sauerstoffgehalt des aus der Sauerstoffanreicherungszone
abströmenden gereinigten Abwassers ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ozonisierungszone mit einer
solchen Menge an Ozon, bezogen auf die Menge des gereinigten Abwassers, gearbeitet wird, daß nicht
mehr als 8 Gewichtsteile Ozon je 106 Gewichtsteile
gereinigtes Abwasser gelöst werden.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit einer
Sauerstoffanreicherungskammer, die gesonderte Einlasse für Abwasser, belebten Schlamm und ein
der Sauerstoffanreicherung dienendes Einsatzgas, eine Einrichtung zum Mischen des Abwassers, des
Einsatzgases und des belebten Schlamms sowie gesonderte Auslässe für Abgas und das mit
Sauerstoff angereicherte Gemisch aufweist, ferner mit einem Klärbecken zum Auftrennen des mit
Sauerstoff angereicherten Gemischs in gereinigtes Abwasser und belebten Schlamm, das einen Einlaß,
der an den Auslaß der Sauerstoffanreicherungskammer für das mit Sauerstoff angereicherte Gemisch
angeschlossen ist, einen Auslaß für das gereinigte Abwasser, über den die abgetrennte, mit Sauerstoff
angereicherte Flüssigkeit austritt, und einen Schlammauslaß besitzt, der mit dem Schlammeinlaß
der Sauerstoffanreicherungskammer in Verbindung steht sowie mit einer Ozonisierungskammer, die
einen Einlaß für gereinigtes Abwasser, der an den Klärbeckenauslaß für gereinigtes Abwasser angeschlossen
ist, einen Gaseinlaß, der mit einem Ozonerzeuger zur Lieferung eines ozon- und
sauerstoffhaltigen Gases in Verbindung steht, sowie einen Gasauslaß für verbrauchtes Gas und einen
Flüssigkeitsauslaß zur Ableitung von desinfiziertem, mit Sauerstoff angereichertem Produktwasser aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gaseinlaß der Ozonisierungskammer (29) an einen Ozonerzeuger
(27) angeschlossen ist, der mit einer externen Quelle für sauerstoffreiches Gas in Verbindung
steht, das mindestens 75% Sauerstoff enthält, der die alleinige Quelle für das dem Ozonerzeuger (27)
zugeführte Gas bildet, und daß der Auslaß der Ozonisierungskammer (29) für das verbrauchte Gas
mit dem Eiusatzgaseinlaß der Sauerstoffanreicherungskammer (11) verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der externen Quelle
für sauerstoffreiches Gas und dem Einsatzgaseinlaß der Sauerstoffanreicherungskammer (11) eine Umgehungsleitung
vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ozonisierungskammer
(29) eine Folge von miteinander verbundenen Abschnitten (30a, 30b, 30c) aufweist, daß der
erste Abschnitt (3Oa^ dieser Folge mit dem Einlaß für das gereinigte Abwasser und dem Auslaß für das
verbrauchte Gas versehen ist und daß der letzte Abschnitt (30c) der Folge den Gaseinlaß für das
ozonhaltige Gas und den Flüssigkeitsaus'? ß für die Abgabe des Produktwassers aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsfassungsvermögen der Ozonisierungskammer (29)
nicht mehr als das 0,33fache des Flüssigkeitsfassungsvermögens der Sauerstoffanreicherungskammer
(11) ausmacht.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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