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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Behandlung wässriger
Ströme
in einem Bioreaktor und einer Ultrafiltrationseinheit, wobei der Ausfluss
aus dem Bioreaktor der Ultrafiltrationseinheit zugeführt wird,
in welcher in einen Permeatstrom und einen Konzentratstrom getrennt
wird.
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Außerdem betrifft die vorliegende
Erfindung eine Vorrichtung zur Behandlung wässriger Ströme in einem Bioreaktor, einer
Ultrafiltrationseinheit und einer Membranfiltrationseinheit, wobei
die Vorrichtung mit den notwendigen Röhren bzw. Schläuchen und Pumpen
versehen ist, wobei eine Trennung in einen Permeatstrom und einen
Konzentrationsstrom in der Ultrafiltrationseinheit stattfindet,
wobei der Permeatstrom mit einer Membranfiltrationseinheit über ein Rohr
bzw. über
einen Schlauch verbunden ist. Außerdem betrifft die vorliegende
Erfindung die Verwendung einer derartigen Vorrichtung.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus
der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 186 14 214 bekannt. Mit der
Vorrichtung, die aus dieser Druckschrift bekannt ist, wird Abwasser,
insbesondere zersetztes Versickerungswasser und/oder Versickerungswasser
von einer Restabfallbehandlung zunächst einer Ozonbehandlung oder
einem ähnlichen
katalytischen Zersetzungsprozess, beispielsweise mittels H2O2 und UV-Strahlung,
unterworfen und daraufhin einem Bioreaktor zugeführt. In dem Bioreaktor findet
eine biologische Umsetzung statt, bei der der Ausfluss zu einer
Ultrafiltrationseinheit geführt
wird, in der er in einen Permeatstrom und einen Konzentratstrom
getrennt wird. Der derart gewonnene Permeatstrom wird einem Pufferbehälter zugeführt. Der
Ausfluss von dem Pufferbehälter
wird daraufhin einer Nanofiltrationseinheit zugeführt, in
welcher eine Trennung in gereinigtes Wasser und Retentat stattfindet,
das daraufhin dem Bioreaktor erneut zusammen mit dem Konzentrat
aus der Ultrafiltrationseinheit zugeführt wird. Aus die ser deutschen
Offenlegungsschrift kann nur abgeleitet werden, dass das Wasser,
welches in der Nanofiltrationseinheit gereinigt worden ist, als Prozesswasser
für industrielle
und landwirtschaftliche Zwecke beispielsweise genutzt werden kann.
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Ein derartiges Verfahren ist außerdem aus der
japanischen Patentanmeldung
JP
09 271771 bekannt, die ein Verfahren zum Reinigen von Wasser offenbart,
das mit flüchtigen
organischen Verbindungen verschmutzt ist, unter Verwendung einer
Umkehrosmosemembran. In Übereinstimmung
mit dem Verfahren, das hieraus bekannt ist, wird das kontaminierte
Wasser zu einem Speichertank geleitet, woraufhin es zu einer Ultrafiltrationsmembraneinheit
unter Druck gepumpt wird, wobei der in der Ultrafiltrationsmembraneinheit
erzeugte Konzentratstrom zu dem Bevorratungstank rückgeführt wird.
Der Permeatstrom, der außerdem
an der Ultrafiltrationsmembraneinheit erzeugt wird, wird daraufhin
zu einer Umkehrosmosemembran geleitet, wobei der Abstrom, der an
der Membran erzeugt wird, ebenfalls zum Speichertank abgeführt wird.
Der Produktstrom von der Umkehrosmosemembraneinheit wird ausgetragen.
Die Verwendung des Produktstroms, der an der Membranfiltrationseinheit
erzeugt wird, ist aus der japanischen Patentanmeldung nicht bekannt.
Außerdem
findet keine biologische Umsetzung statt, weil kein Bioreaktor vorgesehen
ist.
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Ein derartiges Verfahren ist außerdem aus der
japanischen Patentanmeldung
JP
63 059598 bekannt, die ein Verfahren zum Erhöhen des
Gehalts an phosphoriger Säure
in einem entwässerten Schlammkuchen
offenbart. Abwasser wird dabei einem biologischen Behandlungsschritt
unterworfen, wobei der Schlamm, der in dem Behandlungsschritt erzeugt
wird, einer Ultrafiltrationsmembraneinheit zugeführt wird, in welcher er in
einen Schlamm- und einen Permeatwasserstrom getrennt wird. Der Permeatwasserstrom
wird außerdem
in einen konzentrierten Flüssigkeitsstrom
und einen Produktstrom in einer Umkehrosmosemembran getrennt, wobei
der Produktstrom in Kontakt mit einem Absorptionsmittel mit dem
Zweck gebracht wird, phosphorige Säure zu entfernen. Der konzentrierte
Flüssigkeitsstrom
wird daraufhin mit dem überschüssigen biologischen Schlamm
aus dem biologischen Behandlungsschritt und mit dem Schlamm aus
der Ultrafiltrationsmembraneinheit gemischt, wobei das dadurch gewonnene Gemisch
daraufhin entwässert
wird, und wobei der gewonnene Wasserstrom zu dem biologischen Behandlungsstrom
rückgeführt wird.
Aus dieser japanischen Patentanmeldung ist es nicht bekannt, den Produktstrom
erneut zu nutzen, aus welchem die phosphorige Säure entfernt worden ist, und
zwar in vorteilhafter Weise. Außerdem
muss die konzentrierte Flüssigkeit,
die an der Umkehrosmosemembran gewonnen wird, zunächst mit
weiteren Flüssigkeitsströmen gemischt
und daraufhin entwässert
werden, woraufhin die Rückführung zu
dem biologischen Behandlungsschritt letztendlich bewirkt wird.
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Ein ähnliches Verfahren ist aus
der internationalen Patentanmeldung WO 96/25368 bekannt, demnach
erste Feststoffbestandteile aus einem stark konzentrierten Abwasserstrom
entfernt werden, welcher daraufhin auf eine Temperatur von 30 bis
35°C erhitzt
und danach einem anaerobischen Fermentationsprozess unterworfen
wird. Der aus der anaerobischen Fermentation gewonnene Ausfluss
wird einer Ultrafiltrationseinheit zugeführt. In Übereinstimmung mit diesem Verfahren
wird der wässrige
Abstrom gegebenenfalls in einen im wesentlichen reinen Wasserstrom,
einen methanhaltigen Gasstrom und einen Reststrom getrennt, in welchem
organische und anorganische Bestandteile vorliegen und der als Startmaterial
für einen
flüssigen
Dünger
dient. In diesem Verfahren findet keine Rezirkulation bzw. Rückführung von
Prozessströmen
statt. Ein Nachteil eines derartigen Verfahrens zum Behandeln wässriger Ströme in einem
Bioreaktor und einer Ultrafiltrationseinheit besteht darin, dass
ein Reststrom erzeugt wird, der wenige nützliche Bestandteile enthält. Obwohl
ein derartiger Reststrom als Startmaterial für einen flüssigen Dünger genutzt werden kann, muss
er in der Praxis als Abprodukt angesehen werden. Die Kosten zum
Austragen eines Reststroms werden aufgrund zunehmender Umweltverschmutzungssteuern
höher,
was eine ungünstige
Auswirkung auf die gesamten Prozesskosten hat, die in die Behandlung
der flüssigen
Abströme
einbezogen sind.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
demnach darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln
wässriger
Ströme
zu entwickeln, bei denen die vorstehend angeführten Nachteile vermieden sind.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein neues Verfahren und eine neue Vorrichtung
zu entwickeln, bei denen Abwasser auf einen derartigen Grad gereinigt
wird, dass ein großer
Teil des gereinigten Wassers in dem Bearbeitungsprozess erneut genutzt
werden kann.
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Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein im wesentlichen geschlossenes Kreislaufwassersystem
zu entwickeln, so dass es nicht mehr erforderlich ist, stets frisches Grundwasser
hoch zu pumpen. Das bislang herauf gepumpte Grundwasser kann von
Zeit zu Zeit gereinigt werden, nachdem es in dem Produktionsprozess genutzt
wurde und daraufhin als Prozesswasser wieder verwendet werden.
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In Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung ist das vorstehend genannte Verfahren zur Behandlung wässriger
Ströme
dadurch gekennzeichnet, dass eine Trennung in einen Produktstrom
und einen Austragstrom, der aufgelöste Substanzen enthält, in der
Membranfiltrationseinheit stattfindet, wobei der Austragstrom dem
Bioreaktor zugeführt
wird, wobei der Produktstrom in das Grundwasser oder Prozesswasser
rezirkuliert bzw. rückgeführt wird,
um ein im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem zu erhalten.
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In der Praxis hat sich gezeigt, dass
der Austragstrom, der aufgelöste
Substanzen enthält,
in vorteilhafter Weise wieder verwendet werden kann, indem der Austragstrom
dem Bioreaktor erneut zugeführt
wird. Eine zusätzliche
Umsetzung der nützlichen
Materialien in dem Austragstrom, die mikrobiologisch umgesetzt werden,
findet dadurch in dem Bioreaktor statt.
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In Übereinstimmung mit dem vorliegenden Verfahren
wird der Produktstrom, der in der Membranfiltrationseinheit erzeugt
wird, dem zu behandelnden wässrigen
Strömen
erneut zugeführt,
um ein im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem zu erzielen.
Der Satz "zu den
behandelnden wässrigen
Strömen
rezirkuliert bzw. zurückgeführt" bedeutet vorliegend,
dass eine Rezirkulation zum Grundwasser, Prozesswasser oder zum
Grundwasser stattfindet, wobei das Prozesswasser in dem Produktionsprozess
erzeugt wurde. Der Satz umfasst dadurch die Ausführungsform, demnach das Grundwasser
und das Prozesswasser nicht dem Produktionsprozess zugeführt worden
sind, so wie diejenige Ausführungsform,
demnach das Grundwasser und das Prozesswasser dem Produktionsprozess
bereits zugeführt
worden sind. Die Verwendung eines geschlossenen Wasserkreislaufsystems
verringert die Notwendigkeit, frisches Grundwasser von Zeit zu Zeit hoch
zu pumpen, weil die Qualität
des Produktstroms, der in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung gewonnen wird, derart ist, dass dieser
Produktstrom als Prozesswasser wieder genutzt werden kann.
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Um in dem Bioreaktor hohe biologische
Umsetzungsraten zu erzielen, ist es bevorzugt, den Konzentratstrom
von der Ultrafiltrationseinheit zu dem Bioreaktor zu rezirkulieren
bzw. rückzuführen. Auf
diese Weise wird aus dem System keine Biomasse ausgewaschen, wodurch
eine hohe Biomassenbelastung in dem Bioreaktor sichergestellt ist,
was eine vorteilhafte Auswirkung auf den biologischen Umsetzungsprozess
hat. Eine Menge des nicht-biozersetzbaren Materials sammelt sich
jedoch offensichtlich in dem Bioreaktor an. Dieses Material verringert
das Reaktorvolumen, das für
den Umsetzungsprozess erforderlich ist, weshalb es wünschenswert
ist, den Materialstrom aus dem Bioreaktor zu entfernen. In der Praxis
wird ein derartiger Materialstrom, auch als Schlamm bekannt, häufig zu
einer so genannten Destruktionsfirma zur weiteren Verarbeitung transportiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es bevorzugt, den Produktstrom von der Membranfiltrationseinheit
einer oder mehreren Endbehandlungen zuzuführen, bevor der Produktstrom
zu den zu behandelnden wässrigen
Strömen
rückgeführt wird,
auch als Prozesswasser bezeichnet. Entgasen, Belüften und pH-Wert-Korrektur
sind geeignete Endbehandlungsvorgänge. Aufgrund der biologischen
Umsetzung in dem Bioreaktor und der darauf folgenden Trennung in
der Ultrafiltrationseinheit und der Membranfiltrationseinheit kann
die Qualität
des Produktstroms zu gering sein, um die Nutzung als Prozesswasser
zu ermöglichen.
Die Qualität
des Produktstroms kann in Übereinstimmung
mit den Erfordernissen gebracht werden, die an das Prozesswasser
gestellt werden, indem er einer Endbehandlung in dieser Weise unterzogen
wird.
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In Übereinstimmung mit einer speziellen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es bevorzugt, einen Teil des Permeatstroms von der Ultrafiltrationseinheit
dem Bioreaktor im Hinblick darauf rückzuführen, vorteilhafte biologische Bedingungen
in dem Bioreaktor zu erzeugen. Der Permeatstrom kann Bestandteile
enthalten, die einer unvollständigen
biologischen Behandlung unterworfen waren, oder die unvollständig umgesetzt
worden sind, so dass ein zusätzlicher
biologischer Umsetzungsprozess erforderlich ist, der durch Rezirkulieren
eines Teils des Permeatstroms zu dem Bioreaktor verwirklicht wird,
bevor er der Membranfiltrationseinheit zugeführt wird.
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In einer speziellen Ausführungsform
ist es außerdem
erwünscht,
einen Teil des Produktstroms von der Membranfiltrationseinheit zu
dem Bioreaktor zu rezirkulieren bzw. rückzu führen. Eine derartige Rezirkulation
des Produktstroms ist beispielsweise erwünscht, wenn die Zusammensetzung
bzw. die Menge des Zustroms von dem Bioreaktor derart ist, dass
es erwünscht
ist, diesen einen zusätzlichen wässrigen
Strom zuzuführen.
Insbesondere zur Rezirkulation eines Teils des Produktstroms von
der Membranfiltrationseinheit ist es offensichtlich so, dass ein
rückzuführender
Produktstrom einer Endbehandlung unterworfen oder nicht unterworfen
werden kann, wie vorstehend ausführlich
erläutert.
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Obwohl es in einer speziellen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich
ist, einen oder mehrere zusätzliche
wässrige
Ströme
zu dem Bioreaktor rückzuführen, nämlich einen
Permeatstrom von der Ultrafiltrationseinheit, einen Austragstrom
von der Membranfiltrationseinheit, einen Konzentratstrom von der
Ultrafiltrationseinheit, einen Produktstrom von der Membranfiltrationseinheit
oder einen Produktstrom, der einer Endbehandlung unterworfen worden
ist, ist es offensichtlich auch möglich in bestimmten Ausführungsformen,
Grundwasser oder Prozesswasser dem Bioreaktor als zusätzlichen wässrigen
Strom zuzuführen.
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Es ist bevorzugt, dem wässrigen
Strom oder den wässrigen
Strömen
zu dem Bioreaktor, auch als Zufluss bezeichnet, bestimmte Zusatzstoffe
zuzusetzen, im Hinblick auf die Erzeugung vorteilhafter mikrobiologischer
Bedingungen in dem Bioreaktor. Beispiele derartiger Zusatzstoffe
sind: Zusatzstoffe zum Korrigieren des pH-Werts, insbesondere auf
einen Wert im Bereich zwischen 5 und 9, Zusatzstoffe, welche den
bakteriologischen Umsetzungsprozess stimulieren, wie etwa stickstoffhaltige
Startmaterialien und dergleichen.
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Zusätzlich hierzu ist es in bestimmten
Ausführungsformen
erwünscht,
die Temperatur der zuströmenden
wässrigen
Ströme
des Bioreaktors auf einen Wert einzustellen, der für den mikrobiologischen
Umsetzungsprozess erwünscht
ist. Nach alldem müssen
die Bedingungen in dem Bioreaktor so gewählt werden, dass die erwünschte Umsetzung
biologischer Bestandteile erzielt wird, wobei diese Bedingungen
teilweise beeinflusst werden durch die Temperatur des zuströmenden wässrigen
Stroms. Wenn die Temperatur des zuströmenden wässrigen Stroms des Bioreaktors
zu niedrig ist, ist es bevorzugt, die Temperatur unter Verwendung
eines Wärmetauschers
zu erhöhen.
Wenn die Temperatur des zuströmenden
wässrigen
Stroms des Bioreaktors zu hoch ist, ist es bevorzugt, die Temperatur
unter Verwendung eines Wärmetauschers
abzusenken.
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Die Membranfiltrationseinheit, die
in der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommt, ist eine Membranfiltrationseinheit
mit einer Porengröße, die kleiner
ist als die Porengröße der Ultrafiltrationseinheit,
die genutzt wird; d. h., eine Nanofiltrationseinheit oder eine Hyperfiltrationseinheit,
sind geeignet. Die Wahl zwischen den beiden Membranfiltrationseinheiten
erfolgt auf Grundlage der Akzeptanz der Substanzen, die in dem Produktstrom
vorliegen. Dadurch kann die "Qualität" des zu den zu behandelnden wässrigen
Strömen
rückzuführenden
Produktstroms gesteuert werden, um ein im wesentlichen geschlossenes
Wasserkreislaufsystem zu erzielen. Durch die Nanofiltrationseinheiten
werden einwertige Ionen lediglich teilweise entfernt, während eine
Hyperfiltrationseinheit sie nahezu zu 100 entfernt. Die Wahl von einem
der beiden Typen erfolgt auf Grundlage der gewünschten Funktion der Membranfiltrationseinheiten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist geeignet zur
Behandlung eines beliebigen wässrigen Stroms,
der biozersetzbare Bestandteile enthält. Beispiele geeigneter wässriger
Abströme
sind: Abwasser aus der Fleischverarbeitungsindustrie, Abwasser von
Haushalt, Abwasser von der Nahrungsmittelindustrie und dergleichen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem eine
Vorrichtung zur Behandlung wässriger
Ströme
in einem Biosensor, einer Ultrafiltrationseinheit und einer Membranfiltrationseinheit,
wobei die Vorrichtung mit den notwendigen Rohren und Pumpen versehen ist,
wodurch eine Trennung in einen Permeatstrom und einen Konzentratstrom
in der Ultrafiltrationseinheit stattfinden kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die vorstehend
angesprochen ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass der Permeatstrom
mit einer Membranfiltrationseinheit über ein Rohr bzw. einen Schlauch
verbunden ist, in welcher Einheit eine Trennung in einen Produktstrom
und einen Austragstrom stattfindet, der aufgelöste Substanzen enthält, welcher
Austragstrom mit dem Bioreaktor über
ein Rohr verbunden ist, wobei der Produktstrom mit dem zu behandelnden wässrigen
Strom über
ein Rohr verbunden ist, um ein im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem
zu erzielen (vorliegend wird unter Rohr auch Schlauch verstanden).
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Die Wahl der zu verwendenden Membranfiltrationseinheit
erfolgt auf Grundlage ihrer gewünschten
Funktion. Einwertige Ionen werden durch eine Nanofiltrationseinheit
lediglich teilweise entfernt, während
eine Hyperfiltrationseinheit diese zu nahezu 100% entfernt.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Produktstrom von der Membranfiltrationseinheit über ein
Rohr bzw. einen Schlauch mit den zu behandelnden wässrigen
Strömen
derart verbunden, dass ein im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem
erzeugt wird. Wenn ein derartiges Verfahren verwendet wird, entfällt die
Notwendigkeit zum Hochpumpen von frischem Grundwasser, so dass alle
vorteilhafte Wiedernutzung der Abströme in dem Prozess stattfindet.
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Um zu verhindern, dass Biomasse ausgewaschen
wird, ist es bevorzugt, den Konzentratstrom von der Ultrafiltrationsein heit
mit dem Bioreaktor über ein
Rohr bzw. einen Schlauch zu verbinden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Produktstrom von der Membranfiltrationseinheit
bevorzugt über
ein Rohr bzw. einen Schlauch mit einer Endbehandlungseinheit verbunden,
bevorzugt zur Entgasung, Belüftung, pH-Korrektur
oder für
eine Kombination hieraus, bevor er zu den zu behandelnden wässrigen
Strömen rückgeführt bzw.
rezirkuliert wird. In der Praxis hat sich ergeben, dass die Qualität des gewonnenen Produktstroms üblicherweise
zu gering ist, damit dieser direkt zu den behandelnden wässrigen
Strömen rückgeführt werden
kann, um ein im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem
zu erzielen. Durch Zuführen
des Produktstroms zu der Endbehandlungseinheit wird die Qualität des Produktstroms
in Übereinstimmung
mit derjenigen der zu behandelnden wässrigen Ströme gebracht.
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Die Zusammensetzung bzw. die Zufuhrrate des
Zuflusses des Bioreaktors kann derart sein, dass die Bedingungen,
die für
die biologische Umsetzung günstig
sind, in dem Bioreaktor nicht erzielt werden, so dass es in bestimmten
Ausführungsformen
bevorzugt ist, ein Rohr bzw. einen Schlauch anzuschließen, über das
bzw. dem ein bestimmter Teil des Permeatstroms von der Ultrafiltrationseinheit
beispielsweise dem Zufluss des Bioreaktors zugeführt wird. Zusätzlich hierzu
ist es möglich,
den Zufluss des Bioreaktors mit einem Rohr bzw. einem Schlauch zu
verbinden, das bzw. der beispielsweise einen bestimmten Teil des
Produktstroms von der Membranfiltrationseinheit führt. Zusätzlich hierzu
kann es erwünscht sein,
dem Strom von der Endbehandlungseinheit insbesondere teilweise direkt
dem Bioreaktor zuzuführen.
In einigen Ausführungsformen
ist es außerdem bevorzugt,
den zu behandelnden wässrigen
Strom bzw. das Grundwasser insgesamt oder teilweise direkt dem Bioreaktor
zuzuführen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, den Bioreaktor mit
einem Rohr bzw. einem Schlauch zum Verbinden bzw. Zuführen von
Zusatzstoffen zu verbinden, welche die mikrobiologischen Bedingungen
in dem Bioreaktor vorteilhaft beeinflussen. Zusätzlich hierzu ist es erwünscht, den
Strom zu dem Bioreaktor mit einem Wärmetauscher zu verbinden, in
welchem die Temperatur, die für
den Bioreaktor erwünscht
ist, erzielt wird.
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Die vorliegende Erfindung wird nunmehr
unter Bezug auf einige Beispiele und spezielle Ausführungsformen
näher erläutert, wobei
bemerkt wird, dass die vorliegende Erfindung in keinster Weise auf diese
speziellen Beispiele und Ausführungsformen beschränkt ist.
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1 zeigt
ein schematisches Flussdiagramm zur Behandlung des Abwassers in Übereinstimmung
mit dem Stand der Technik.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm der Vorrichtung in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung, wobei der in der Membranfiltrationseinheit erzeugte Produktstrom
zu dem zu behandelnden wässrigen
Strömen
rezirkuliert wird, um ein im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem
zu erzielen.
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3 zeigt
das Flussdiagramm von 2, in
welchem der Produktstrom einer Endbehandlung unterworfen wird, bevor
er rezirkuliert wird, wobei der Konzentratstrom von der Ultrafiltrationseinheit
dem Bioreaktor zugeführt
wird.
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4 zeigt
das Flussdiagramm von 3, wobei
ein Teil des Permeatstroms von der Ultrafiltrationseinheit, ein
Teil des Produktstroms von der Membranfiltrationseinheit und ein
Teil des Produktstroms, der ei ner Endbehandlung unterworfen worden
war, zu dem Bioreaktor rezirkuliert bzw. rückgeführt werden. Außerdem ist
in dieser Figur dargestellt, dass das Zumessen von Zusatzstoffen
zu dem Bioreaktor stattfindet.
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1 zeigt
schematisch ein Flussdiagramm zur Behandlung von Abwasser in Übereinstimmung mit
dem Stand der Technik. Es wird bemerkt, dass gleiche Teile in 1 bis 4 mit denselben Bezugsziffern bezeichnet
sind. Grundwasser oder Prozesswasser 1 wird der Verarbeitungseinheit 2 zugeführt. In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wird unter einer Prozesseinheit 2 ein
Ort verstanden, in welchem Prozesswasser oder Grundwasser 1,
beispielsweise in der Fisch- oder Fleischverarbeitungsindustrie,
in Haushalten, in der Nahrungsmittelindustrie oder dergleichen,
genutzt wird. Ein wässriger Strom
oder Zustrom 3, der behandelt werden soll, auch als Abwasser
bezeichnet, wird in der Verarbeitungseinheit 2 erzeugt
und der zu behandelnde wässrige
Strom 3 wird einem Bioreaktor 4 zugeführt. Neben
dem zu behandelnden wässrigen
Strom 3 können
selbstverständlich
auch andere Ströme
(nicht gezeigt) in der Verarbeitungseinheit 2 erzeugt werden,
die dem Bioreaktor 4 zugeführt oder nicht zugeführt werden
können,
beispielsweise ein Strom aus mehr oder weniger festen Bestandteilen,
welcher Strom als Ergebnis einer Trennung erzeugt wird, beispielsweise
einer Filtration, einem Pressvorgang und dergleichen, welche Trennung
in der Verarbeitungseinheit 2 stattfindet. Ein Trennungsvorgang
wird üblicherweise
so ausgeführt,
dass er den biologischen Umsetzungsprozess im Bioreaktor 4 nicht
beeinträchtigt,
und so, dass ein Verstopfen der Ultrafiltrationseinheit 10 vermieden
wird.
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Ein biologischer Umsetzungsprozess
findet im Bioreaktor 4 statt und der den Bioreaktor 4 verlassende
Strom 6, der als Ausfluss bezeichnet wird, wird einer Ultrafiltrationseinheit 10 zugeführt. Eine
Trennung in einen Permeatstrom 9 und einen Konzentratstrom 11 findet
in der Ultrafiltrationseinheit 10 statt. In Übereinstimmung
mit der in 1 gezeigten
Ultrafiltrationseinheit wird der Konzentratstrom 11 ausgetragen.
Der in der Ultrafiltrationseinheit 10 gewonnene Permeatstrom 9 wird
daraufhin einer Membranfiltrationseinheit 8 zugeführt, in
der eine Trennung in einen Produktstrom 7 und einen Austragstrom 5,
die aufgelöste
Materialien enthalten, stattfindet, welcher Austragstrom 5 bevorzugt
zu einem Bioreaktor 4 rezirkuliert bzw. rückgeführt wird.
Der derart gewonnene Produktstrom kann für weitere Zwecke verwendet werden.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
wobei der Produktstrom 7, der die Membranfiltrationseinheit 8 verlässt, zum
Prozesswasser oder Grundwasser rückgeführt wird.
Außerdem
wird der Austragstrom 5 zu dem Bioreaktor 4 rückgeführt bzw. rezirkuliert.
Durch Rezirkulieren des Produktstroms 7 in dieser Weise
wird ein im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem erzeugt.
Ein derartiges im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem
verringert die Notwendigkeit zum Hochpumpen von frischem Grundwasser,
was zu einer beträchtlichen
Einsparung führt.
Außerdem
ist es möglich,
den Produktstrom 7 vollständig oder teilweise dem Bioreaktor 4 zuzuführen, falls
erwünscht.
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3 zeigt
die Vorrichtung von 2 in
einer speziellen Ausführungsform,
wobei der Konzentratstrom 11, der in der Ultrafiltrationseinheit 10 erzeugt
wird, jedoch zu dem Bioreaktor 4 rückgeführt wird. Das Rückführen bzw.
Rezirkulieren des Konzentratstroms 11 zu dem Bioreaktor 4 verhindert, dass
Biomasse aus dem System ausgewaschen wird, wodurch eine hohe Konzentration
von Biomasse in dem Bioreaktor 4 sichergestellt wird, was
eine vorteilhafte Auswirkung auf den biologischen Umsetzungsprozess
im Bioreaktor 4 hat. Zusätzlich hierzu wird der Produktstrom 7,
der aus der Membranfiltrationseinheit 8 austritt, einer
Endbehandlungseinheit 12 zugeführt. Entgasungs-, Entlüftungs-
und pH-Korrektureinheiten stellen bei spielsweise eine geeignete Endbehandlungseinheit 12 dar.
Der Strom 13, der die Endbehandlungseinheit 12 verlässt, wird
daraufhin zu dem Grundwasser bzw. Prozesswasser 1 rezirkuliert,
um ein im wesentlichen geschlossenes Wasserkreislaufsystem zu bewerkstelligen.
Der die Endbehandlungseinheit 12 verlassende Strom 13 kann
außerdem
dem Bioreaktor 4 vollständig
oder teilweise zugeführt
werden, falls erwünscht.
Obwohl 3 die Rezirkulation
des Konzentratstroms 11 zu dem Bioreaktor 4 zeigt,
sowie des Endbehandlungsproduktfluids 7 in einer Endbehandlungseinheit 12,
erschließt sich
dem Fachmann auf diesem Gebiet der Technik, dass diese Maßnahmen
auch unabhängig
von einander ausgeführt
werden können.
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4 zeigt
eine spezielle Ausführungsform der
in 3 gezeigten erfindungsgemäßen Vorrichtung,
worin eine Anzahl von Modifikationen durchgeführt worden sind. Der die Ultrafiltrationseinheit 10 verlassende
Permeatstrom 9 wird teilweise zu dem Bioreaktor 4 über ein
Rohr 16 rückgeführt. Zusätzlich hierzu
wird auch der Produktstrom 7, der die Membranfiltrationseinheit 8 verlässt, teilweise
zum Bioreaktor 4 über
ein Rohr 17 rückgeführt. Zusätzlich hierzu wird
auch der die Endbearbeitungseinheit 12 verlassende Strom 13 teilweise
zum Bioreaktor 4 über
ein Rohr 14 rückgeführt werden.
Obwohl das Diagramm von 4 zeigt,
dass die Ströme 5, 11, 14, 17, 18,
die zu dem Bioreaktor 4 rückgeführt werden, direkt dem Bioreaktor 4 selbst
zugeführt
werden, erschließt
sich dem Fachmann auf diesem Gebiet der Technik, dass einer oder
mehrere der Ströme 5, 11, 14, 17, 18 einem
(nicht gezeigten) Mischer zugeführt
werden können,
woraufhin die derart gemischten Ströme dem Bioreaktor 4 zugeführt werden.
Es ist auch möglich,
einen Teil des Grundwassers oder Prozesswassers 1 dem Bioreaktor
zuzuführen,
obwohl in 4 nicht gezeigt.
In bestimmten Ausführungsformen
ist ein derartiges Vormischen erwünscht, um die Homogenität des Inhalts
des Bioreaktors 4 sicherzustellen. Die Zusammensetzung
des dem Bioreaktor 4 zuzuführenden wässrigen Stroms 3 kann
derart sein, dass es erwünscht
ist, Zusatzstoffe 16 über
das Rohr 15 zuzuführen.
In einer speziellen Ausführungsform
ist es erwünscht,
den Strom 3 zum Bioreaktor 4 über einen (nicht gezeigten)
Wärmetauscher
zu leiten, um sicherzustellen, dass der Strom 3 eine Temperatur
aufweist, die für
ihren biologischen Umsetzungsprozess im Bioreaktor 4 erforderlich
ist. Sämtliche
dem Bioreaktor 4 zuzuführenden
Ströme
können
selbstverständlich
einem derartigen Wärmetauscher
zugeführt werden.
Es wird bemerkt, dass die Maßnahmen,
die einen Teil der Kombination der in 4 gezeigten Maßnahmen
bilden, auch unabhängig
voneinander ergriffen werden können,
und dass die vorliegende Erfindung in keinster Weise auf eine spezielle
Kombination von Maßnahmen
beschränkt
ist.