DE2127769A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung von Leichtmetallkolben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung von LeichtmetallkolbenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D15/00—Casting using a mould or core of which a part significant to the process is of high thermal conductivity, e.g. chill casting; Moulds or accessories specially adapted therefor
- B22D15/02—Casting using a mould or core of which a part significant to the process is of high thermal conductivity, e.g. chill casting; Moulds or accessories specially adapted therefor of cylinders, pistons, bearing shells or like thin-walled objects
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Description
KARL SCHMIDT GMBH 6 Frankfurt (Main), 2.6.1971
7107 Neckarsulm DrQ/GKp
Christian-Schmidt-Straße 8/12
Prov. Nr. 6721 KS
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Lei chtmetallkolben
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung gegossener Leichtmetallkolben, vorzugsweise Großkolben,
insbesondere für Verbrennungskraftmäschinen, unter Verwendung einer auf das obere Ende des Steigrohres eines
Niederdruckgießofens kolbenkronenseitig aufgesetzten einteiligen Kolbenkokille, in deren kolbenschaftseitigen Öffnung
unter Bildung der Hohlform des zu gießenden Kolbens ein mehrteiliger Stahlkern eingesetzt und deren vom Steigrohr
zur Hohlform führender zentraler Zulaufkanal für die Leichtraetallschmelze
von einem kühlmitteldurchströmten Ringraum umgeben ist.
Heutzutage erwartet man von großen Diesel- und Gasmotoren
eine Lebensdauer von mindestens 10 bis 20 Jahren. Dabei beträgt die jährliche Betriebszeit je nach Verwendungszweck 4000 bis
5000 Stunden für die Hauptmotoren auf Frachtschiffen, 5000 bis 7000 Stunden für die Motoren von Schiffshilfsmaschinen
und bis zu 9000 und mehr Stunden für die Motoren in elektrischen Kraftzentralen.
Die für derartige Motoren bestimmten Kolben sollen demgemäß eine möglichst lange Betriebszeit bei absoluter Betriebssicherheit
erreichen. Um diese elementaren Forderungen erfüllen zu können, müssen neben der Motorkonstruktion, insbesondere
die Kolben für hoch aufgeladene moderne Diesel-
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maschinen, günstige mechanische Eigenschaften, insbesondere im Hinblick auf Festigkeit, Streckgrenze und Bruchdehnung
aufweisen.
Zu diesem Zweck ist es bekannt, die mechanischen Eigenschaften bei einem Leichtmetallkolben durch Erzeugung eines Preßgefüges
zu verbessern (DT-PS 763 883). Je nach dem Grad der dabei erzielten Verformung wird eine solche Feinkörnigkeit des
Gefüges erreicht, daß Festigkeit, Streckgrenze und Bruchdehnung
im Vergleich zu einem gegossenen Leichtmetallkolben P erhöht werden. Das Preßgefüge kann entweder durch Schmieden
oder Pressen hergestellt werden. Die Notwendigkeit, nach dem Schmieden den einteiligen Preßstempel wieder aus dem fertigen
Kolbenrohling entfernen zu können, läßt komplizierte Innenformen des Kolbens nur durch nachträgliches Bearbeiten zu.
Aus Gewichts- und Elastizitätsgründen müssen geschmiedete oder gepreßte Leichtmetallkolben ausgefräst und ausgedreht.
Ein gegenüber dem unter Normaldruck gegossenen Leichtmetallkolben,
insbesondere feinkörniges Gefüge, kann dadurch erreicht werden, wenn eine auf· ein trichterförmig nach oben
ausgebildetes Steigrohr aufgesetzte Kokille mit Leichtmetall- | schmelze gefüllt und die Schmelze solange unter Druck im
Steigrohr gelassen wird, bis der Kolben genügend erstarrt ist, während die Schmelze im Steigrohr flüssig bleibt und nach
Erstarren des Kolbens infolge Druckentspannung in den Niederdruckgieß of en. zurückfließt. (DT-AS 1 241 566).
Die nach den vorgenannten Verfahren hergestellten Leichtmetallkolben
besitzen jedoch nicht das für ^ine optimale Qualität
erforderliche homogene mikrolunkerfreie Gefüge.
Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein Verfahren
zu entwickeln, mit dessen Hilfe Leichtmetallkolben, insbesondre Großkolben, mit homogenem mikrolunkerfreiem Gefüge
hergestellt werden können, die gegenüber den nach den be-
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kannten Verfahren hergestellten Leichtmetallkolben eine wesentliche
Verbesserung der mechanischen Eigenschaften aufweisen.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe in der Weise gelöst, daß die mit Leichtmetallschmelze aus dem Niederdruckgießofen
gefüllte einteilige Kolbenkokille nach einer das Auslaufen der Schmelze aus der Kokille verhindernden ausreichenden Erstarrung
der Schmelze im Bereich der durch den Ringraum des Zulaufkanals erzeugten Kühlzone von dem Niederdruckgießofen abgenommen
und in den Arbeitsraum einer Preßanlage eingesetzt wird, wo die Leichtmetallschmelze über den Zulaufkanal mit
einem konstanten hydrostatischen Druck bis zu ihrer vollständigen Erstarrung beaufschlagt wird.
Der hydrostatische Druck beträgt je nach Art der verwendeten
Leichtmetallegierung, der Form des zu gießenden Kolbens usw.
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800 bis 3000 kp/cm , vorzugsweise 1000 bis 2000 kp/cm «
Im allgemeinen wird der hydrostatische Druck in einer Stufe aufgebracht. Falls es jedoch erforderlich sein sollte, ist es
auch möglich, den hydrostatischen Druck in mehreren, vorzugsweise 2 Stufen, auf die Leichtmetallschmelze aufzubringen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus der in den Arbeitsraum einer Preßanlage eingesetzten mit
Leichtmetallschmelze gefüllten Kolbenkokille, die über einen durch den Arbeitstisch der Preßanlage hindurchführbaren und
in den Zulaufkanal der Kokille einfahrbaren Preßstempel, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Zulaufkanals entspricht, druck-■
beaufschlagbar ist.
Wenn die Breite der Erstarrungszone im Zulaufkanal der Kolbenkokille
zu groß sein sollte, um vom Preßstempel durchstoßen zu werden, kann die Kokille in diesem Bereich beispielsweise
durch eine eingebaute Heizung erhitzt werden.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der Vorrichtung
zu dessen Durchführung wird die in der Kolbenkokille befindliche
Leichtmetallschmelze so verdichtet, daß ein feinkristal-'
lines homogenes, von Mikrolunkern freies Gefüge entsteht,
wodurch eine wesentliche Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Streckgrenze, Festigkeit und Bruchdehnung
erzielt wird.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt und wird im folgenden näher erläutert:
Es zeigen
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt der auf dem Niederdruckgießofen befindlichen Kdlbenkokille.
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt der in den Arbeitsraum der
Preßanlage eingesetzten Kolbenkokille.
In der auf dem Steigrohr 6 eines Niederdruckgießofens 1 angeordneten
einteiligen Kolbenkokille 2 wird der mehrteilige Stahlkern 3 mit der Führungsbüchse 4 unter Bildung der Hohlform
5 des zu gießenden Leichtmetallkolbens eingesetzt. Die Hohlform 5 wird über das Steigrohr 6 durch die Gasdruckbeaufschlagung
des Spiegels der Leichtmetallschmelze - bestehend aus einer Aluminium-Kolbenlegierung - im Niederdruckgießofen
gefüllt. Unmittelbar nach dem Füllvorgang wird die Leichtmetall
schmelze in dem zentral angeordneten Zulaufkanal 7 der Kolbenkokille 2 durch das durch den Ringraum 6 strömende
Kühlmittel soweit zum Erstarren gebracht, daß die in der Kolbenkokille 2 enthaltene Leichtmetallschmelze während des
Transportes zum Arbeitsraum der- Preßanlage 9 nicht ausfließen kann. Unmittelbar nach der Abnahme der gefüllten Kolbenkokille
2 wird das durch den Ringraum 8 strömende Kühlmittel abgeschaltet, damit sich die erstarrte Schmelze im Zulaufkanal 7
wieder dem schmelzflüssigen Zustand nähern kann, sobald die
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Kolbenkokille 2 in dem Arbeitsraum der Preßanlage 9 eingesetzt wird. Falls die Breite der Erstarrungszone im Zulaufkanal
7 zu groß geworden sein sollte, ist gegebenenfalls ein kurzzeitiges Aufheizen der Kokille im Bereich des Zulaufkanals
7 durch eine um den Zulaufkanal angebrachte Heizung erforderlich.
Im Arbeitsraum der Preßanlage 9 wird die in der Kolbenkokille befindliche Leichtmetallschmelze über einen in den Zulaufkanal
7 einfahrbaren Preßstempel 10, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Zulaufkanals entspricht, mit einem konstanten
hydrostatischen Druck solange beaufschlagt, bis die Leicntmetallschmelze
in der Kolbenkokille 2 vollständig erstarrt ist. Der mehrteilige Stahlkern 3 liegt während des Preßvorganges
im Arbeitsraum der Preßanlage 9 an einem im Joch der Presse angeordneten als Widerlager dienenden Druckstempel
11. Nach der vollständigen Erstarrung des Leichtmetalls in der Kokille werden der Druckstempel 11 und der
Preßstempel 10 zurückgefahren und die Kokille in die Ausbaustation
gebracht, wo nacheinander der mehrteilige Stahlkern sowie die Führungsbüchse 4 nach oben aus der Kokille herausgezogen
werden und dann der Leichtmetallkolben mit Hilfe eines besonderen Stempels aus der Kokille ausgedrückt wird.
Patentansprüche
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Claims (5)
1) Verfahren zur Herstellung gegossener Leichtmetallkolben, vorzugsweise Großkolben, insbesondere für Verbrennungskraftmaschinen, unter Verwendung einer auf das obere Ende
des Steigrohres eines Niederdruckgießofens kolbenkronenseitig
aufgesetzten, einteiligen Kolbenkokille, in deren kolbenschaftseitigen Öffnung unter Bildung der Hohlform
des zu gießenden Kolbens ein mehrteiliger Stahlkern eingesetzt und deren vom Steigrohr zur Hohlform führenden
Zulaufkanal für die Leichtmetallschmelze von einem Kühlmittel
durchströmbaren Ringraum umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenkokille mit Leichtmetallschmelze
gefüllt und nach einer das Auslaufen der Schmelze aus der Kokille verhindernden ausreichenden Erstarrung der
Schmelze im Bereich der durch den Ringraum erzeugten Kühlzone des Zulaufkanals von dem Niederdruckgießofen abgenommen
und in den Arbeitsraum einer Preßanlage eingesetzt wird, wo die Schmelze bis zu ihrer vollständigen Erstarrung
über den Zulaufkanal mit einem konstanten hydrostatischen Druck beaufschlagt wird,
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
hydrostatische Druck 800 bis 3000 kp/cm , vorzugsweise 1000 bis 2000 kp/cm2, beträgt.
3) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leichtmetallschmelze in mehreren, vorzugsweise 2 Stufen, mit dem hydrostatischen Druck beaufschlagt
wird.
4) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die in dem
Arbeitsraum einer Preßanlage (9) eingesetzte mit Leichtmetallschmelze gefüllte Kolbenkokille (2) über einen durch
den Arbeitstisch der Preßanlage (9) hindurchführbaren in
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den Zulaufkanal (7) der Kolbenkokille (2) einführbaren Preßstempel (10), dessen Durchmesser dem Durchmesser des
Zulaufkanals (7) entspricht, druckbeaufschlagbar ist·
5) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
um den Zulaufkanal (7) eine Heizvorrichtung angeordnet ist.
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Cited By (3)
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DE3431851C1 (de) * | 1984-08-30 | 1985-09-19 | Institut problem lit'ja Akademii Nauk Ukrainskoj SSR, Kiev | Gießmaschine zum Gießen von Kolben |
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- 1971-06-04 DE DE19712127769 patent/DE2127769A1/de active Pending
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- 1972-05-25 FR FR7218657A patent/FR2139928A1/fr not_active Withdrawn
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- 1972-06-02 GB GB2595872A patent/GB1338348A/en not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2139928A1 (de) | 1973-01-12 |
GB1338348A (en) | 1973-11-21 |
IT955895B (it) | 1973-09-29 |
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