DE2120102C3 - Druckmittelbetätigbares Fahrzeug-Bremssystem - Google Patents
Druckmittelbetätigbares Fahrzeug-BremssystemInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein druckmittelbetätigbares Fahrzeug-Bremssystem mit einer zentralen
Druckmittelzuführung und einem das Bremssystem in twei parallele, voneinander unabhängige Leitungskreile
aufteilenden Verteilerventil, wobei jeder Leitungskreis zu den Bremsen an allen Rädern führt und wobei
en den Rädern Sperrventile vorgesehen sind, die wie auch das Verteilerventil bei einem Bruch in einer der
jeweils angeschlossenen Leitungen den Übertritt von Druckmittel in diese Leitung sperren.
Ein derartiges Fahrzeug-Bremssystem ist aus der französischen Patentschrift 11 91 506 bekannt. Jedes
der Sperrventile umfaßt einen Anschluß, der mit der betreffenden Radbremse in Verbindung steht und jeweils
einen Anschluß für jeden der beiden Leitungskreise. Sie weisen einen Schieber auf, der in einer Mittelstellung,
die der Normalfunktion entspricht, eine Verbindung zwischen den einzelnen Anschlüssen ermöglicht.
Wenn ein Leitungskreis gebrochen ist, verlagert sich der Schieber bei einer Bremsung auf eine Seite
und verschließt den zu dem gebrochenen Leitungskreis führenden Anschluß. Nach Wegnahme des
Bremsdrucks kehrt der Schieber wieder in seine Mittelstellung zurück bzw. gibt jedenfalls seine hermetische
Abdichtung des gebrochenen Leitungskreises auf. Es besteht dann wieder eine Verbindung des zu dem defekten
Leitungskreis führenden Anschlusses mit den beiden anderen Anschlüssen.
Wenn dann die Bremse erneut betätigt wild, bedarf es einer gewissen Drucksteigerung, bis sich der Schieber
wieder auf die Seite des defekten Leitungskreises zu verlagern und diesen abzusperren beginnt. Bis dahin
tritt eine zwar nicht allzu große, aber immerhin merkliche Menge Bremsflüssigkeit in den defekten Leitungskreis
über. Bei jedem Bremsvorgang nach dem Leitungsbruch ist also mit einem gewissen Verlust an
Bremsflüssigkeit zu rechnen, so daß, da die üblichen hydraulischen Bremssysteme nur einen begrenzten
Druckmittelvorrat enthalten, nach einer gewissen Zahl von Bremsbetätigungen eine solche Menge von Druckmittel
entwichen ist, daß die Funktion der Bremsen in Frage gestellt ist. Dies kann schon auf der Fahrt zu
einer Reparaturwerkstatt auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug-Bremssystem
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß auch bei wiederholter Betätigung des
Bremssystems nach einem Leitungsbruch keine Verluste an Bremsflüssigkeit auftreten können.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß
a) an jedem Rad in jeder der beiden zu dem Rad führenden Leitungen ein eigenes Sperrventil angeordnet
ist;
b) die Sperrventile als Rückschlagventile ausgebildet sind, die bei einem durch einen Leitungsbruch verursachten
plötzlichen Druckabfalls in der vom Verteilerventil zu dem Sperrventil führenden Leitung
sperren;
c) das Verteilerventil und die den Rädern zugeordneten Sperrventile in jeweils für sich bekannter Weise
nit einer Blockiereinrichtung versehen sind, die die Ventile nach erfolgter Sperrung in dieser Stellung
blockiert halten.
Durch die Anordnung von Sperrventilen in jeder der beiden zu einem Rad führenden Leitungen ist erreicht,
daß das System auf jeden Fall, gleichgültig an welcher Stelle des Leitungssystems der Bruch eintritt, mit un
verminderter Bremskraft funktionsfähig bleibt. Die Blockiervorrichtungen verhindern Druckmittelverluste
bei nach dem Bruch eines Leitungskreises vorgenommene Bremsungen. Wichtig ist, daß die Blockiervorrichtung
sowohl an dem Verteilerventil, das mit dem Hauptbremszylinder verbunden ist, als auch an den
Sperrventilen der einzelnen Räder vorhanden ist, damit sowohl ein Druckmittelverlust auf den Hinweg des
Druckmittels zu dem einzelnen Bremszylinder als auch ein Druckmittelverlust vermieden wird, der nach dem
Durchströmen der Bremszylinder an den in dem defekten Leitungskreis gelegenen Rückschlagventilen eintreten
kann. Es versteht sich hierbei, daß die Sperrventile so ausgebildet sein müssen, daß sie den normalen Rückfluß
der Bremsflüssigkeit beim Bremslösen nicht behindern.
Ein Rückschlagventil mit Blockiereinrichtung ist aus der US-Patentschrift 27 Π 186 an sich bekannt. Es handelt
sich hierbei jedoch nur um ein Ventil für einen Leitungskreis, das im übrigen auch noch so ausgelegt
ist, daß es absperrt, wenn der Druck in der zu der Bremse führenden Leitung geringer ist als in der Zuleitung
zu dem Ventil.
Aus der US-Patentschrift 29 31 178 ist es auch noch für sich bekannt, mit Hilfe eines eine Blockiereinrichtung
aufweisenden Verteilerventils den vom Hauptbremszylinder stammenden Druckmittelstrom in zwei
voneinander unabhängige Leitungskreise für die beiden Vorderräder und die beiden Hinterräder zu teilen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
F i g. 1 ist eine schematische Ansicht von oben eines Bremssystems für ein vierrädriges Fahrzeug mit doppelten
Leitungskreisen;
F i g. 2 ist eine entsprechende Ansicht eines solchen Bremssystems bei einem sechsrädriges Fahrzeug;
F i g. 3 ist eine vergrößerte Einzeldarstellung des Leistungsanschlusses an einem Rad.
In F i g. 1 sind 1 und 2 die Vorderräder, 3 und 4 die Hinterräder eines vierrädrigen Fahrzeuges. Das System
umfaßt zwei unabhängige Leitungskreise 5,6 bzw. 5', 6', von denen jeder mit einer Leitung 5 bzw. 5' mit den
Bremsen der Vorderräder 1, 2 und mit einer Leitung 6, 6' mit den Bremsen der Hinterräder 3,4 verbunden ist.
Beide Leitur.gskreise werden über ein Verteilerventil 8 versorgt. Der Einlaß des Verteilerventili ist mit dem
Hauptbremszylinder oder mit einer sonstigen Druckflüssigkeitsquelle verbunden. Das Verteilerventil 8 ist
an seinem Anschluß 10 mit einem T-Stück verbunden, von dem ein Zweig mit der Leitung 5 zu den Bremsen
der Vorderräder 1, 2 verbunden ist, während der andere Zweig an die Leitung 6 angeschlossen ist, die für die
Hinterräder 3, 4 dient. Der Anschluß 11 des Verteilerventils
8 weist ebenfalls ein T-Stück auf, das den anderen Leitungskreis versorgt, der in den Leitungen 5' zu
den Vorderrädern 1, 2 und 6' zu den Hinterrädern 3, 4 besteht.
Das Verteilerventil 8 ist so ausgebildet, daß es bei einem plötzlichen, durch einen Bruch der mit einem der
Anschlüsse 10, 11 verbundenen Leitungskreise bewirkten Druckabfall an einem der Anschlüsse 10, 11 den
Austritt von Bremsflüssigkeit an diesem Anschluß augenblicklich sperrt und die Sperrung aufrechterhält.
Auf diese Weise wird das Entweichen von Bremsflüssigkeit zu der gebrochenen Stelle hin verhindert.
Die Verbindung der Leitungen 5 und 5' mit den Bremsen der Vorderräder I und 2 und ebenso die Verbindung
der Leitungen 6 und 6' mit den Bremsen der Hinterräder 3 und 4 wird gleichermaßen mittels
T-Stücken bewerkstelligt, die mit 16 bezeichnet sind und genauer aus der Einzeldarstellung der F i g. 3 hervorgehen,
die irgendeines der rechten Räder der F i g. 1 oder 2 darstellt. Jeder Zweig der T-Stücke 16 ist in Verbindung
mit einer der Leitungen 5 oder 5' oder 6', und zwar über ein Rückschlagventil 17 bzw. 17', 18 bzw. 18',
das absperrt, wenn der Druck in der betreffenden Leitung plötzlich infolge eines Leitungsbruchs unter den
Druck in dem T-Stück 16 und somit unter den Druck in der betreffenden Bremse absinkt (Fig. 3).
Im Falle eines Bruchs in einem der doppelten Leitungskreise des Systems, beispielsweise in der Leitung
5 des Leitungskreises 5,6. die über den Anschluß 10 des
ίο Verteilerventils 8 versorgt wird, wird der Anschluß 10
gesperrt und verbleibt so und schließt sowohl die Leitung 5 als auch die Leitung 6 ab, so daß ein Übertritt
von Bremsflüssigkeit aus dem Verteilerventil 8 in die Leitungen unterbunden ist, wenn ein Bremsdruck auf
den Einlaß dieses Ventils aufgegeben wird. In diesem Fall tritt die unter Druck stehende Flüssigkeit nur aus
dem Anschluß 11 des Verteilerventils 8 aus und versorgt die Leitungen 5' und 6', die ihrerseits alle vier
Bremsen des Fahrzeuges über die Rückschlagventile 17' und 18' versorgen. Auf diese Weise sind alle anderen
Zweige der T-Stücke 16 aller dieser Bremsen unter dem Betätigungsdruck und schließen sich die Rückschlagventile
17 und 18, da sie auf ihrer anderen Seite in dem Leitungskreis 5, 6 unverändert den Druck Null
haben. Ein Druckverlust und ein Verlust an Druckflüssigkeit werden so vermieden, und es ist eine ununterbrochene
Funktion aller Bremsen des Fahrzeuges auch nach einem Schaden an einem der Zweige des Bremskreises
gewährleistet. Das Fahrzeug kann also bis zu der fälligen Reparatur vollwertig weiterbenutzt werden.
F i g. 3 zeigt einen Anwendungsfall des Bremssystems mit unabhängigen Leitungskreisen 5, 6 bzw. 5', 6'
an einem Lastwagen mit einer dritten Achse und zusätzlichen Hinterrädern 19, 20.
Teile, deren Funktion die gleiche ist wie in Fi g. 1,
tragen die gleichen Bezugszahlen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Druckmittelbetätigbares Fahrzeug-Bremssystem mit einer zentralen Druckmittelzuführung und einem das Bremssystem in zwei parallele, voneinander unabhängige Leitungskreise aufteilenden Verleilerventil, wobei jeder Leitungskreis zu den Bremf en an allen Rädern führt und wobei an den Rädern Sperrventile vorgesehen sind, die wie auch das Vertellerventil bei einem Bruch in einer der jeweils angeschlossenen Leitungen den Übertritt von Druckmittel in diese Leitung sperren, dadurch gekennzeichnet, daßa) an jedem Rad in jeder de- beiden zu dem Rad führenden Leitungen (5, 5', 6, 6') ein eigenes Sperrventil (17,17', 18,18') angeordnet ist,b) die Sperrventile (17, 17', 18, 18') als Rückschlagventile ausgebildet sind, die bei einem durch einen Leitungsbruch verursachten plötzliehen Druckabfall in der vom Verteilerventil(8) zu dem Sperrventil führenden Leitung (5,5', 6,6') sperren,c) das Verteilerventil (8) und die den Rädern zugeordneten Sperrventile (17, 17', 18, 18') in jeweils für sich bekannter Weise mit einer Blokkiereinrichtung versehen sind, die die Ventile nach erfolgter Sperrung in dieser Stellung blokkiert halten.30
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
PT5369870 | 1970-04-30 | ||
PT5369870 | 1970-04-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2120102A1 DE2120102A1 (de) | 1971-11-18 |
DE2120102B2 DE2120102B2 (de) | 1976-02-26 |
DE2120102C3 true DE2120102C3 (de) | 1976-10-07 |
Family
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