DE2119664B2 - Verfahren zum Abtrennen von Al tief 2 O tief 3 -Einschlüssen beim Stranggießen von Stahl im Zwischengefäß - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von Al tief 2 O tief 3 -Einschlüssen beim Stranggießen von Stahl im ZwischengefäßInfo
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- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/10—Supplying or treating molten metal
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abtrennen von Einschlüssen beim Stranggießen
von Stahl im Zwischengefäß, dem die Stahlschmelze durch einen Gießtrichter von oben zugeführt
und aus dem sie in Stranggießkokillen austritt.
Es sind bereits Verfahren zum Abtrennen von Einschlüssen zum Stranggießen von Stahl bekannt. Diese
bekannten Verfahren werden, soweit nicht besondere Hilfsmittel (Spülgase) verwendet werden, in der Kokille
durchgeführt. Dieser \Veg erschien deshalb als der einzig gangbare, weil sich die AkOvEinscHüsse bevorzugt
an der Erstarrungsfront absetzen, so daß man durch besondere Ausbildung der öffnungen ii„ den Tauchausgüssen
ein Anströmen dieser Bereiche bewirken kann, um die an der Erstarrungszone sich agglomerierenden
AbCb-Einschlüsse abzuspülen und in die Schlackenschicht
zu überführen, welche eine zu diesem Zweck geeignete Zusammensetzung der Schlacke aufweisen
muß.
Diese bekannten Verfahren arbeiten unter gewissen Bedingungen durchaus befriedigend, weisen aber den
Nachteil auf, daß sie einerseits sehr umfangreiche und sorgfältige Vorkehrungen erfordern, die je nach den
Abmessungen der Kokille geändert werden müssen und insbesondere bei dünnen und sehr breiten Gießabmessungen
(Breitbrammenkokillen) zu gewissen Schwierigkeiten führen, die nur mit großem Aufwand
vermieden werden können.
Ein weiterer Nachteil der Abscheidung von AkCb-Partikeln in der Kokille besteht darin, daß die zur
Durchführung des Verfahrens verwendeten Tauchausgüsse zu Betriebsstörungen neigen, die sich insbesondere
beim Sequenzguß bemerkbar machen. Da es erforderlich
ist, die Tauchausgüsse auf der Unterseite mit einem Boden abzuschließen und außerdem die Öffnungen
des Tauchausgusses, die oberhalb des Abschlußbodens liegen, zur Erzielung einer genügenden Konvergenz
des austretenden Stahles relativ klein zu halten, ergibt sich hierdurch eine gewisse Beschränkung der
Gießgeschwindigkeit und des angestrebten hohen Strömungsimpulses durch Anlagerung von Tonerde an den
Bohrungen. Man ist daher zur Erzielung einer einwandfreien Oberfläche der Bramme in der Regel gezwungen, mit einem Tauchausguß zu arbeiten, dessen Öffnungen sich relativ schnell zusetzen können, weil sich *5
auf dem Boden des Tauchausgusses AhQj-Partikel ablagern und der in den Tauchausguß einströmende Stahl
infolge der begrenzten Festigkeit des Tauchausgusses keine so hohe kinetische Energie haben darf, daß er
diese Ansammlungen bereits im Entstehungsstadium beseitigen kann. Aus diesem Grunde würde auch die
Verwendung mehrerer Tauchausgüsse keine Lösung des Problems der Unterbrechung des Stranggußvorganges
beim Sequenzgießen lösen.
Es sind auch bereits Durchlaufbehälter für die kontinuierliche Behandlung einer Metallschmelze bekannt,
die mit einer Verteilerrinne für das Gießen von uluminiumberuhigten
Stählen vergleichbar sind. Bei diesen Durchlaufbehältern (DT-AS I 900 191) ist es schon bekannt,
eine oder mehrere Zwischenwände vorzusehen, die den Durchlaufbehälter in eine Mehrzahl von Abteilen
aufteilt. Die Zwischenwände weisen in Bodennähe öffnungen auf, durch weiche die Schmelze von einem
Abteil in das benachbarte Abteil einströmt. Im Boden einzelner oder mehrerer Abteile sind poröse Einsätze
vorgesehen, durch die ein inertes Gas einfuhr; wird.
welches einerseits zum Entgasen der Schmelze dient und andererseits das Aufschwemmen von an den Gas
blasen sich anlagernden Verunreinigungen bewirki, die
sich in der Schmelze bilden und die anschließend in eine Flußmittelschicht überfuhrt werden. Diese bekannte
Vorrichtung ist in erster Linie für ein Durchlaufent
gasen einer Metallschmelze — insbesondere einer .Aluminiumschmelze
— gelacht. Hierbei findet ein Aufschwemmen von Verunreinigungen, die sich in der
Schmelze gebildet haben, gewissermaßen als Nebenwirkung statt. Die Auslegung des Verfahrens nur fur
das Aufschwemmen von Einschlüssen würde einen 7.11 großen Aufwand in Fällen bedeuten, in denen aluminiumberuhigte
Masscnstähle zu reinigen wären. Außerdem wurde die Reinigung unvollkommen sein, weil sich
ein großer Teil der AhChhaltigen Verunreinigungen
nicht bereits in der Metallschmelze agglomeriert oder an Spülgasblasen absetzt, sondern erst bei Strömungsvorgängen der Metallschmelze an der Grenzfläche zur
Schlacke oder an Erstarrungsstellen ues Stahles eine
Abscheidung stattfindet. Der für die Abscheidung von AhOj-Verunreinigungen erforderliche Impuls gegen
die Grenzfläche Schlacke/Bad läßt sich ohnehin mit einem derartigen Flotationsverfahren nicht erzielen, so
daß diese Maßnahme auch für die Abscheidung von AbOj-Verunreinigungen untauglich wäre.
Es ist auch bekannt, Zwischenbehälter in Form sogenannter Gießeinläufe zu verwenden. Der Zweck dieser
Gießeinläufe besteht darin, Schlacken und andere Verunreinigungen am Eindriiigen in einen am Boden des
Behälters vorgesehenen Auslaufs zu hindern. Zu diesem Zweck wird der Behälter oder Gießeinlauf in mehrere
Abteile getrennt, die durch enge öffnungen miteinander verbunden und mit Einsatzkörpern versehen
sind. Das flüssige Metall wird zunächst in einen breiten Eingießraum des Zwischenbehälters eingegossen, wobei
sich die Verunreinigungen und Schlacken auf der Oberfläche des Eingießraumes sammeln. Das im Eingießraum
befindliche flüssige Metall gelangt unter einer Trennwand in einen anderen Raum, ohne daß die
im Eingießraum befindliche Schlacke infolge des Vorhandenseins der Trennwand in den benachbarten Raum
gelangen kann, welcher sich über dem Auslauf befindet. Eventuelle Verunreinigungen des flüssigen Metalls, dessen Abscheidung im Eingießraum stattfinden soll, sollen
dann auf der Oberfläche des Metallbades im benachbarten Raum abgeschieden werden, und zwar nur in
dem Bereich des Abteils, welches sich außerhalb eines Schwimmers befindet, der den größten Teil der Oberfläche des anderen Abteils einnimmt. Im wesentlichen
handelt es sich bei dieser bekannten Vorrichtung um finen Überlauf, durch den nur das auf der Schmelze
fceim Einlauf schwimmende Gekrätz und Verunreinigungen davon abgehalten werden sollen, überhaupt
jum Überlauf zu gelangen. In der Schmelze befindliche
Verunreinigungen in kleinen Partikeln können durch fliese bekannte Zwangsführung nicht zur Abscheidung
gebracht werden, noch hat sich diese bekannte Vorrichtung diese Aufgabe gestellt.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, das Abtrennen von Einschlüssen beim Stranggießen
von Stahl im Zwischengefäß ohne Verwendung von Spülgasen oder anderen komplizierten Vorkehrungen
sicher und reproduzierbar zu ermöglichen.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß diese Aufgabe dadurch gelöst v/erden kann, daß die
tenkrecht von oben zugeführte Schmelze am Boden des Zwischengefäßes umgelenkt und schräg aufwärts
gegen die das Bad bedeckende AbOj aufnehmende Schlackenschicht gerichtet wird.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens tritt der Stahl zunächst horizontal durch
Öffnungen im Gießtrichter in die Verteilerrinne ein. um inschließend schräg aufwärts gegen die das Bad bedekkende
Schlackenschicht gelenkt zu werden.
Die Erfindung weist den Vorteil auf, daß der größte Teil der AbOj-Verunreinigungen bereits in der Verteilerrinne
beseitigt wird. Vermutlich geht dies darauf lurück, daß der gesamte aus dem Gießtrichter als Vorraum
in die Verteilerrinne austretende Strahl gezielt gegen die Schlackenschicht gerichtet wird, so daß der
tinströmende stark verunreinigte Stahl sofort nach dem Einströmen mit der reinigenden Schlackenschicht
in intensive Wechselwirkung tritt, was die Abscheidung der AhCh-Partikel begünstigt, obwohl im Gegensatz
tür Kokillenreinigung keine Erstarrungszone da ist, an
der sich die AhCh-Partikel bevorzugt absetzen und von der Schlacke aufgenommen werden. In betrieblicher
Hinsicht ergibt sich der erhebliche Vorteil, daß der Cießtrichter direkt auf den Boden der Verteilerrinne
aufgesetzt werden kann und hierdurch das Einfließen des Stahles in den Gießtrichter mit einer so großen
Energie erfolgen kann, daß sich keine Aluminiumpartikel
auf dem Boden und in den öffnungen des Gießtrichters festsetzen können, ganz abgesehen davon, daß
der aus dem Gießtrichter austretende Strahl durch größere öffnungen hindurchgeführt werden kann, weil es
nicht so sehr auf die Konvergenz des Stahlflusses ankommt wie bei der Reinigung des Stahles in der Kokille.
ίο Gegenüber der bekannten Reinigung des aluminiumberuhigten
Stahles in der Kokille ergibt das erfindungsgemäße Verfahren kein erhöhtes Bruchrisiko des feuerfesten
Materials auch bei hohem Strömungsimpuls. Endlich erlaubt die Vorreinigung des Stahles im Verteilergefäß
den Sequenzguß aluminiumberuhigter Stähle von vielen aufeinanderfolgenden Schmelzen.
In der Zeichnung ist ein Ausfühvungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Sie beschränkt sich nicht auf die dargestellte Ausführungsform, vielmehr sind im Rah
men der Erfindung weitere Abwg-.ilungen möglich. Es zeigt
F i g. 1 die erfindungsgemäß ausgebildete Verteilerrinne
im Schnitt und
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie H-II der F i g. 1.
Der Stahl fließt in Richtung des Pfeiles 1 in den Gießtrichter 2 und von dort durch die horizontal gerichteten
Bohrungen 3, 3' in die Verteilerrinne 4. Letztere enthält den flüssigen Stahl 5 und die darauf
schwimmende Schlacke 6. In dem Boden 8 der Verteilerrinne 4 sind mehrere Querstege 7 angebracht, die
eine turbulente Strömung des flüssigen Stahles bewirken. Die den Tauchrohren 9 bzw. 10 am nächsten gelegenen
Querstege 7 besitzen eine Schrägung, die eine schräg aufwärts gerichtete Strömung des Stahles verur-Sachen.
Es ist im allgemeinen ausreichend, wenn die Tauchröhre 9 die in F i g. 1 links dargestellte Ausbildung
besitzen. Um aber in besonderen Fällen ein übriges zu tun, kann man das Tauchrohr 10 so ausbilden,
wie es in F i g. I rechts dargestellt ist, nämlich mit geschlossenem
Boden und seitlichen Ausflußöffnungen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Abtrennen von Einschlüssen beim Stranggießen von Stahl im Zwischengefäß,
dem die Stahlschmelze durch einen Gießtrichter von oben zugeführt und aus dem sie in Stranggießkokillen
austritt, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht von oben zugeführte Schmelze
am Boden des Zwischengefäßes umgelenkt und schräg aufwärts gegen die Schlackenschicht gerichtet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem aus dem Gießtrichter austretenden
Stahl zunächst eine horizontale turbulente Strömung erteilt wird.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712119664 DE2119664B2 (de) | 1971-04-22 | 1971-04-22 | Verfahren zum Abtrennen von Al tief 2 O tief 3 -Einschlüssen beim Stranggießen von Stahl im Zwischengefäß |
BE781268A BE781268A (fr) | 1971-04-22 | 1972-03-27 | Procede et dispositif pour la coulee continue |
GB1738272A GB1391845A (en) | 1971-04-22 | 1972-04-14 | Process and apparatus for continuous casting |
FR7214164A FR2134009B1 (de) | 1971-04-22 | 1972-04-21 | |
AT269075A AT334558B (de) | 1971-04-22 | 1975-04-09 | Vorrichtung zum reinigen aluminiumberuhigter stahle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712119664 DE2119664B2 (de) | 1971-04-22 | 1971-04-22 | Verfahren zum Abtrennen von Al tief 2 O tief 3 -Einschlüssen beim Stranggießen von Stahl im Zwischengefäß |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2119664A1 DE2119664A1 (en) | 1972-11-09 |
DE2119664B2 true DE2119664B2 (de) | 1975-01-16 |
Family
ID=5805562
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712119664 Pending DE2119664B2 (de) | 1971-04-22 | 1971-04-22 | Verfahren zum Abtrennen von Al tief 2 O tief 3 -Einschlüssen beim Stranggießen von Stahl im Zwischengefäß |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2119664B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0186852A2 (de) * | 1984-12-18 | 1986-07-09 | Nippon Steel Corporation | Zwischengefäss für das Stranggiessen von Automatenstahl |
-
1971
- 1971-04-22 DE DE19712119664 patent/DE2119664B2/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0186852A2 (de) * | 1984-12-18 | 1986-07-09 | Nippon Steel Corporation | Zwischengefäss für das Stranggiessen von Automatenstahl |
EP0186852A3 (en) * | 1984-12-18 | 1987-05-06 | Nippon Steel Corporation | Tundish for continuous casting of free cutting steel |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2119664A1 (en) | 1972-11-09 |
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