DE2118364C3 - Verfahren zur Hartverchromung eines Titansubstrats - Google Patents
Verfahren zur Hartverchromung eines TitansubstratsInfo
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Description
Ein anderes Verfahren zur Verbesserung der Abriebfestigkeit von Titanartikeln besteht in der Anwendung
einer extrem dicken galvanischen Einfachbeschichtung von Hartchrom. Die Haftung eines solchen
galvanischen Überzugs auf dem Titansubstrat ist allerdings schlecht.
Durch die Erfindung soll ein relativ einfaches und wirksames Verfahren zum Überziehen eines Substrats
aus Titan oder einer Titanlegierung mit einer haftenden Hartchromschicht geschaffen werden,
durch das eine erhöhte Abriebfestigkeit des Substrats erzielt wird. Es wurde gefunden, daß durch anfängliches
elektrolytisches Abscheiden einei relativ dünnen Schicht Chrom auf den Titanartikel, Wärmebehandlung
de; Artikels, die eben für eine Diffusionsverbindung des Chroms mit dem Substrat ausreicht, und
darauffolgendes elektrolytisches Abscheiden einer Endschicht aus Hartchrom auf die erste Schicht es
möglich ist, (1) das Verformungsproblem der Präzisionsteile aus Titan zu überwinden, (2) im wesentlidien
jede Veränderung der mechanischen Eigenschaften des Titangrundmaterials zu verhindern und
(3) eine extrem haftende Hartchromschicht auf dem Titan zu erzeugen, wodurch die Titanartikel extremen
Abriebbedingungen unterworfen werden können.
Die Erfindung ist demnach dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat nach der Reinigung (a) galvanisch
mit einer ersten Chromschicht mit einer Dicke von etwa 0,0025 bis 0,20 mm versehen, (b) die Temperaturbehandlung
während einer Zeitdauer von weniger als eine Minute durchgeführt, (c) anschließend
annähernd auf Raumtemperatur abgekühlt und (d) dann eine weitere Schicht Hartchrom galvanisch aufgebracht
wird.
Bei der Wärmebehandlung wird die Erwärmung vorzugsweise so dicht wie möglich auf die Grenzschicht
von Titan und Chrom beschränkt.
Alle handelsüblich erhältlichen Titanlegierungen, die in Teilen eingebaut sind, die in der Industrie bei
Reibungskontakt verwendet werden, können mit Hartchrom nach dem Verfahren überzogen werden.
Beispielsweise können 6 %> Aluminium und 4 °/o Vanadin
enthaltende Titanlegierungen und 7°/o Aluminium und 4 °/o Molybdän enthaltende Titanlegierungen
auf diese Weise behandelt werden wie auch andere technische Titanzusammensetzungen.
Je nach dem physikalischen Zustand der zu verchromenden Metalloberfläche, kann das Substrat aus
Titan oder einer Titanlegierung zunächst einer Honung unterworfen werden, um im wesentlichen alle
rauhen Metallgrate von der Oberfläche zu entfernen. Um eine im wesentlichen vollständig glatte Oberfläche
sicherzustellen, kann das Substrat chemisch oder mechanisch poliert werden. Die Oberfläche
kann dann durch Eintauchen des Substrats in eine saure Aktivicrungslösung, z. B. eine Lösung aus
Eisessig und Flußsäure, aktiviert werden, und das Substrat kann während einer für die Schaffung einer
aktivierten Oberfläche ausreichenden Zeit (etwa 1 bis 20 Minuten) anodisch behandelt werden. Andernfalls
kann das Titansubstrat durch Eintauchen des Metalls in eine saure Ätzlösung aktiviert werden.
Nach dem Polieren wird das Substrat in Wasser gespült, um im wesentlichen alle Spuren des Säurebads
zu entfernen, und das Substrat wird dann, ohne daß es trocknen kann, in ein geeignetes Chrombad
gebracht. Es kann jede normale handelsüblich erhältliche Verchromungslösung, beispielsweise für die
I Iartverchromung oder dekorative Verchromung verwendet werden. Das Chrom wird auf der Nutzfläche
des Substrats wenigstens so dick abgeschieden, daß eine Diffusionslegierung aus Chrom mit dem Titansubstrat
gebildet werden kann, wenn das beschichtetete Substrat einer Wärmebehandlung unterworfen
wird. Die spezifische Dicke dieser Chromschicht kann in Abhängigkeit von der Gesamtdicke der abzuscheidenden
Chromschicht verschieden sein. Die spezifische Stromdichte und Abscheidungszeit ist wie
bei herkömmlicher Praxis verschieden. Beispielsweise bestimmen Variable, wie die Maße des Titansubstrats
und die gewünschte Dicke der Chromschicht, sowohl die Stromdichte als auch die Galvanisierungsdauer.
Nachdem das Substrat mit der ersten Chromschicht überzogen ist, wird es in einen Ofen gelegt,
der das Substrat an der Grenzschicht mit dem Chrom auf Temperaturen oberhalb etwa 870° C erwärmen
kann. Ein für die Verwendung nach der Erfindung besonders geeigneter Ofen ist ein Induktionsofen,
und zwar deshalb, weil in einem Induktionsofen das überzogene Substrat in sehr kurzer Zeit auf die erforderliche
Temperatur erwärmt werden kann und die Erwärmung auf die Zone beschränkt werden kann,
die mit dem Chrom beschichtet worden ist. Induktionsheizen kann auch ziemlich genau auf die Grenzschicht
zwischen Chrom und Titan beschränkt werden, ohne tief in das Zentrum eines Titanteils wesentlicher
Masse einzudringen.
Bei Verwendung eines Induktionsofens wird das Substrat in oder neben eine Induktionsspule gelegt,
die der chromüberzogenen Oberfläche des Substrats anpepaßt ist. Das Substrat kann innerhalb eines Zeitraums
von etwa 0,01 bis 10 Sekunden durch die Induktionsspule auf die angegebenen Temperaturen im
Bereich von etwa 870 bis etwa 1040° C, vorzugsweise auf Temperaturen im Bereich von etwa 870 bis
etwa 950° C, erwärmt werden. Die spezifische Zeitdauer, während der das verchromte Substrat auf
Temperatur gehalten wird, sollte für eine Diffusion des Chroms an der Grenzschicht zwischen dem Titansubstrat
und der elektrolytisch abgeschiedenen Chromschichl ausreichen, aber nicht langer sein. Bei
der Wärmebehandlung sollte es vermieden werden, das Titansubstrat so weit zu erwärmen, daß eine wesentliche
Verformung oder ein Kornwachstum im Substrat stattfindet.
Induktionsheizen ist zwar bevorzugt, doch kann jedes andere gewünschte Verfahren, durch das das
Titat an seiner Grenzschicht zum Chromüberzug auf die bestimmten Temperaluren gebracht wird, verwendet
werden.
Die Wärmebehandlung kann in einer Inertatmosphäre durchgeführt werden, um die Bildung von
Chromoxid an der verchromten Oberfläche zu vermeiden. Zu diesem Zweck kann jedes beliebige handelsüblich
erhältliche Inertgas, z.B. Helium, Argon usw., verwendet werden. Nachdem das Substrat der
Wärmebehandlung unterworfen wurde, wird es auf Raumtemperatur abgekühlt, vorzugsweise durch Abschrecken
in Wasser. Dadurch wird die Bildung von Chromoxid an der Oberfläche verhindert. Wenn sich
jedoch Chromoxid auf Grund der Wärmebehandlung oder langsamer Abkühlung in Luft bildet, kann es
durch Feinpolieren der plattierten Oberfläche entfernt werden. Nach dem Polieren auf dem verchrom-
ten Substrat zurückbleibende Poliermittel. Fen usw. saure (60 bis 7U°.,) eingetaucht und etwa 1 Minute
können durch Einweichen des Subs.rais in einem al- lang bei etwa 2,15 A/dm- anodisch behandelt. D.e
kaiischen Reinigungsmittel in Übereinstimmung mit Badtemperatur lag im Bereich von etwa 30 bis etwa
herkömmlicher Praxis entfernt-.,erden. "" 50 C. Es wurde eine Bleikathode mit einem Ab-
Das mit Chrom überzogene Substrat wird dann 5 stand von Anode zu Kathode von etwa 0,53 ir,m verzweckmäßigerweise
einer Aktivierung unterworfen. wendet. Man konnte allerding, auch eine Kathode
Dies geschieht vorzugsweise durch anodisdies Be- aus rostfreiem Stahl verwenden. Nach der anodihandeln
des Substrats in einem Chrombad während sehen Behandlung wurde die Probe in Wasser geeiner
für die Bildung einer aktivierten Oberfläche spült und dann naß in ein herkömmliches Hartausreichenden
Zeit. Hierauf wird eine Schicht io chrombad eingebracht. Das galvanische Bad bestand
Hartchrom in gewünschter Dicke elektrolytisch auf aus Chromsäure. Schwefelsäure und Wasser. Die
der ersten Schicht abgeschieden. Konzentration der Chromlösung betrug 0,24 kg/I
Die zweite Chromschicht kann aus jedem beliebi- und das Chromsäure-Sulfat-Verhällnis 100: 1. Das
gen normalen Hartchrombad bei herkömmlichen Bad wurde auf einer Temperatur von etwa 60'- C ge-
Verchromungsbedingungen elektrolytisch abgeschie- 15 halten, und die Probe wurde ungefähr 1 Stunde lang
den werden. Die endgültige Vercwromung hat die bei einer Stromdichte im Bereich von 0,46 bis 0.54
volle Härte und Abriebfestigkeit von herkömmt!- A cm- verchromt, bis sich ein Chromniederschlag
chem Hartchrom, da sie nicht durch Wärmebehand- mit einer Dicke von etwa 0,025 mm gebildet hatte,
lung erweicht oder angelassen wird, wie dies bei der Nach der anfänglichen Verchromung wurde die
Anfangsschicht geschieht. 20 Probe zu einem Induktionsofen geführt. F.s wurde
Sie haftet jedoch zäh an der Anfangsschicht, die eine Induktionsspule verwendet, die der Form der
ihrerseits fest mit dem Titansubstrat verbunden ist. verchromten Substratfläche angepaßt war. so daß die
Als weiterer Gesichtspunkt der Erfindung wurde Substratoberfläche in 2 bis 5 Sekunden auf die erforgefunden,
daß die Ermüdungsfestigkeit des Titan- derliche Temperatur gebracht werden konnte. Die
grundmetalls oder der Titanlegierung durch Kugel- 25 chromplattiene Probe wurde be; etwa 870' C indukstrahlen
des Grundmetalls und der dünnen Anfangs- tionserwärmt. und sobald die Chrom-Titan-Grenzschicht
Chrom nach der Wärmebehandlung erhöht schicht der Probe diese Temperatur erreicht hatte
wird. (ungefähr 4 Sekunden), wurde die Induktionsheizung
Es ist üblich, die Wirkung des Kugelstrahlen in abgeschaltet und die Probe sofort mit Wasser abgebezug
auf die Eindrucktiefe (in Zoll), die sich aus 3° schreckt. Die kurze Erwärmungszeit reichte aus, um
dem Kugelstrahlen einer Oberfläche ergibt, zu mes- eine Interdiffusion von Chrom und Titan an ihrer
sen und nicht so sehr 'n bezug auf die Druckbean- Grenzschicht zu bewirken hatte aber kein wescntlispruchung
(»Metals Handbook«, 8. Ausgabe. Bd. II. ches Anlassen oder eine Verformung des Titan-S.
398 bis 405, der American Society for Metals. Hauptkörpers zur Folge. Wenn es auch nicht not-1964).
Die Eindrucktiefe wird in genormten Maßen 35 wendig war. so verhinderte die Abschreckung mit
angegeben, die für ein genormtes Stahlmuster, ge- Wasser, daß die Probe zu lange Zeit auf erhöhten
nannt »Almen Strip«, berechnet sind. So bedeutet Temperaturen blieb. Die Probe wurde auf einer feinder
Ausdruck »6 A 2« die für das Erreichen einer polierscheibe poliert, um irgendwelches Chromoxid
Druckbeanspruchung (im Sinne von Eindrucktiefe) zu entfernen, das sich während der Induktionserwärvon
0.15 mm (0,006") benötigte Geschwindigkeit für 40 mung gebildet hatte. Die Probe wurde in einem alkaeinen
»A« Almen Strip, wobei die Messung mit lischen Reiniger eingetaucht, um jegliche Policrmiteinem
Almenmeßgerät Nr. 2 durchgeführt wurde. tel- und oder Fettrückstände zu entfernen. Die gerei-Durch
das Kugelstrahlen wird eine Druckfestigkeit in nigte Probe wurde dann im vorher verwendeten
die dünne Chromvorschicht und Jas Titansubstrat Chrombad umgefähr 20 bis 25 Sekunden lang bei
induziert, die die ursprüngliche Abriebfestigkeit des 45 0,46 bis 0,54 A/cm- anodisch behandelt. Unmittelbar
Titans wiederherstellt und manchmal erhöht. Wo ab- danach wurden die Leitungen umgepolt und die
genutzte Titanteile in Übereinstimmung mit einem Stromdichte langsam (etwa 45 Sekunden) auf etwa
der oben beschriebenen Verfahren verchromt werden 0,50 A/cm2 gebracht. Die Probe wurde auf eine
sollen, hat es sich als nützlich erwiesen, auf die An- Chrom-Gesamldicke von 0,05 mm verchromt. Das
fangsschicht Chrom eine zusätzliche Chromschicht 50 erhaltene verchromte Produkt wurde durch Einkeraufzutragen,
um abgenutzte Flächen, die maschinell bung verformt.
auf die gewünschten Maße bearbeitet werden kön- Der Chromniederschlag splitterte nicht ab und Ionen,
aufzubauen, um so die abgenutzten Teile des ste sich auch nicht schichtweise ab. Die Chrombe-Titansubstrats
durch Chromschichten praktisch zu schichtung hatte die volle Härte und Abriebfestigkeit
ersetzen. Weiterhin wurde in bezug auf Hartmetalle 55 von herkömmlichem Hartchrom. Die so hergestellten
im allgemeinen, z. B. Titan, Titanlegierungcn und Proben wurden einem äußeren und einem inneren
Stähle mit einer Rockwell-»C«-Härte von 40 oder Biegetest über einen Radius von 12,7 mm unterwormehr,
gefunden, daß Kugelstrahlen nach der galvani- fen. Die Chrombeschichtung blieb bei beiden Biegeschen
Abscheidung einer Chromschicht die durch die tests fest am Titansubstrat haften. Ein weiterer Kuvorherige
Behandlung solcher Metalle verringerte 60 gelstrahltest zeigte, daß die 0,05 mm dicke Chrombe-Festigkeit
wesentlich erhöhte. schichtung fest am Titan haften blieb.
Beispiel I Beispiel II
Ein Probesubstrat einer Titanlegierung mit 60Ai 65
Aluminium und 4 °/o Vanadin wurde wie folgt behan- Eine Titanlegierungsprobe mit 6 0Zo Aluminium
delt. Die Probe wurde in ein Bad aus 87,5 Volumen- und 4 0O Vanadin wurde in zwei Stufen mit einer
Prozent Eisessig und 12,5 Volumenprozent Fluß- 0,051 mm dicken Chromschicht überzogen, und zwar
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise, mit der Ausnahme, daß die Wärmebehandlung unterlassen
wurde. Die chrombeschichtete Probe wurde einem inneren Biegetest um einen Radius von 19,05 mm
unterworfen (dieser Biegetest ist weniger streng als der !2,7-mm-Radius-Biegetest von Beispiel 1). Die
Bicgebeanspruchung bewirkte ein Abschälen der Chromschicht von der Titangrundlage.
Ein Probestreifen aus Titanlegierung mit 7 °/o Aluminium
und 4"/o Molybdän wurde wie folgt behandelt. Die Probe wurde ungefähr 7 Minuten lang in
ein Bad aus Phosphorsäure (45 Volumenprozent), Schwefelsäure (45 Volumenprozent) und 60- bis
70 "/«ige FluBsäure (10 Volumenprozent) getaucht. Die Badtemperatur lag im Bereich von 43 bis 60° C.
Die Probe wurde dann direkt in ein Chrombad der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel I gelegt
und der Strom eingeschaltet, ohne daß die Probe trocknen konnte. Das Bad wurde auf einer Temperatur
von etwa 60° C gehalten, und die Probe wurde ungefähr 1 Stunde lang bei einer Stromdichte im Bereich
von 0,46 bis 0,54 A/cm2 behandelt, um einen Chramnicderschlag von etwa 0,025 mm herzustellen.
Nach der anfänglichen Verchromung wurde die Probe einem Induktionsofen zugeführt. Eine der verchromten
Fläche in der Form angepaßte Induktionsspule wurde verwendet, damit die Oberfläche der
Probe in 2 bis 5 Sekunden auf die erforderliche Temperatur gebracht werden konnte. Das verchromte
Substrat wurde bei 954° C in einer Argonatmosphäre induktionserwärmt, und sobald die Probe
diese Temperatur erreicht hatte (etwa 4 Sekunden), wurde die Induktionsheizung abgeschaltet und die
Probe sofort in Wasser abgeschreckt. Die Probe war im wesentlichen frei von Chromoxid auf der Oberfläche.
Das wärmebehandelte Substrat wurde wieder dem Chrombad zugeführt und etwa 20 bis 25 Sekunden
bei einem Strom von 0,46 bis 0,54 A/cm2 anodisch behandelt. Unmittelbar danach wurden die
Leitungen umgepolt und die Stromdichte langsam (etwa 45 Sekunden) auf etwa 0,46 bis 0,54 A/cm- gebracht.
Die Gesamt-Chromdicke betrug 0,05 mm. Die Verchromte Probe wurde durch Einkerben getestet.
Der Chromniederschlag splitterte nicht ab und löste sich nicht schichtweise ab. Die Härte des
Chroms war der von herkömmlichem Hartchrom völlig gleichwertig. Die Probe wurde ebenfalls einem
äußeren und inneren Biegetest über einen Radius von 12,7 mm unterworfen. Die Chrombeschichtung
blieb bei beiden Biegetests fest an der Titanprobe haften. Ein weiterer Kugelstrahltest zeigte, daß die
0,05 mm dicke Chrombeschichtung fest am Titan haften blieb.
Es wurden verchromte Proben in Übereinstimmung mit Beispiel I und II hergestellt. Die Titanproben
wurden dann mechanisch getestet, um festzustellen, ob die in der Erfindung angewandte Wärmebehandlung
(Behandlung nach Beispiel I) nachteilige Wirkungen auf die Eigenschaften der Titanlegierung
halte. Die Ergebnisse sind in der Tabelle unten gezeigt. Es ist ersichtlich, daß die aufgeführten Eigenschaften
des Grundmetalls der Titanlegierung durch die kurze Wärmebehandlung nicht wesentlich beeinflußt
wurden; die Ermüdungsfestigkeit wurde jedoch ohne das Kugelstrahlen nach Beispiel VI etwas verringert.
Bruchfestigkeit | Probe mit | Probe ver | Probe ohne | |
(KSI) | doppelter | chromt, | Verchromung | |
5 Dehnung ("Aj) | Chrombe | wärme | oder Wärme | |
Flächenverrin | schichtung | behandelt und | behandlung | |
IO | gerung (Vo) | ohne Wärme | dann | |
behandlung | verchromt | |||
161,8 | ||||
162,4 | 158,4 | 15 | ||
15 | 16 | |||
48,0 | ||||
48,3 | 44,8 | |||
Beispiel V
ao
ao
Zwei 25-mm χ 101-mm X 1,27-mm-Titanprobenplatten
wurden mit einer Anfangsschicht Chrom nach dem in Beispiel I beschriebenen Verfahren beschichtet.
Eine Probe wurde dann in einen Ofen ge-
*5 legt und 5 Minuten lang auf 870° C erwärmt. Die
zweite Probe wurde wie in Beispiel I 5 Sekunden lang auf 870° C induktionserwärmt. Nach der Erwärmung
wurden die Proben aus dem Ofen entfernt und gemessen, um festzustellen, ob eine Verformung
stattgefunden hatte. Die Probe, die 5 Minuten lang auf 870r' C erwärmt worden war, zeigte eine Abbiegung
von etwa 4,76 mm. Die Probe, die in Übereinstimmung mit der Erfindung 5 Sekunden lang induktionserwärmt
worden war, zeigte keine meßbare Abbiegung.
Verchromte Proben werden in Übereinstimmung mit einem der vorhergehenden Beispiele hergestellt,
ohne daß die folgende zusätzliche Stufe durchgeführt wird. Nachdem das Titan oder die Titanlegierung die
anfängliche Chrombeschichtung erhalten hat, einer Wärmebehandlung unterworfen wurde, um eine Diffusion
des Chroms in das Titansubstrat zu bewirken, und abgekühlt worden ist, werden die Chrom- und
Substratschicht kugelgestrahlt. Zu diesem Zweck wurde ein S-70iger Stahlschrot gewählt, und die Geschwindigkeit
des Schrots entsprach einem Wert von 6A2 in bezug auf einen »Almen Strip«. Es wurden
vorteilhafte Strahleffekte beobachtet, wenn man Schrot beliebiger Größe mit einer Intensität von
3A2 bis 12A2 verwendete. Das Kugelstrahlen bewirkte eine Wiederherstellung und in einigen Fällen
Erhöhung der ursprünglichen Ermüdungsfestigkeit des Titans oder der Titanlegierung.
Nach dem Kugelstrahlen wird eine zweite Schicht Hartchrom auf die kugelgestrahlte Chromschicht wie
in den vorhergehenden Beispielen aufgebracht.
Eine Probe 6-4-Titan (die einen abgenutzten Titananteil darstellen sollte), wurde nach Beispiel I verchromt,
außer daß die anfangs aufgebrachte Chromschicht 0,635 mm dick war. Die Probe wurde entsprechend
der Lehre nach Beispiel I wämnebehandelt und abgekühlt, und nach der Abkühlung wurde das
Teil maschinell bearbeitet, um die Dicke der er-
509 649/170
9 10
weichten Chromschicht auf etwa 0,305 mm zu ver- Hartchrom-Außenschicht aufgebracht, um die Probe
ringen), d. h., durch die maschinelle Bearbeitung auf eine vorgeschriebene endgültige Außenabmes-
wurde eine einheitliche Außcmabmessung für eine ge- sung zu bringen. Auf diese Weise können abgenutzte
gebene vorgeschriebene Ausfiihrungsform hergestellt. Titanteile auf die ursprünglichen Abmessungstole-
Nach der maschinellen Bearbeitung wurde die zweite 5 ranzen gebracht werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum eiektrolytischen Abscheiden bis 950° C durchgeführt wird,
einer Hartchromschicht auf einem Substrat aus S
einer Hartchromschicht auf einem Substrat aus S
Titan oder einer Titanlegierung, bei dem das
Substrat gereinigt, galvanisch eine Schicht Chrom
aufgebracht und dann eine Temperaturbehandlung im Bereich von etwa 870 bis 1040° C vorgenommen
wird, um durch Diffusion eine Bin- io
dung der galvanisch aufgebrachten Schicht an das Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektro-
Substrat zu schaffen, dadurch gekenn- lyrischen Abscheiden einer Hartchromschicht auf
zeichnet, daß das Substrat nach der Reini- einem Substrat aus Titan oder einer Titanlegierung,
gung (a) galvanisch mit einer ersten Chrom- bei dem das Substrat gereinigt, galvanisch eine
schicht mit einer Dicke von etwa 0,0025 bis 0,20 15 Schicht Chrom aufgebracht und dann eine Tempera-
mm versehen, (b) die Temperaturbehandlung turbehandlung im Bereich von etwa 870 bis 1040° C
während einer Zeitdauer von weniger als eine vorgenommen wird, um durch Diffusion eine Bin-
Minute durchgeführt, (c) anschließend annähernd dung der galvanisch aufgebrachten Schicht an das
auf Raumtemperatur abgekühlt und (d) dann Substrat zu schaffen.
eine weitere Schicht Hartchrom galvanisch aufge- ao Die Anwendungen für Titan und Titanlegierungen
bracht wird. im baulichen Sektor liegen größtenteils in der Flug-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- zeugindustrie, wo diese Materialien durch die beiden
kennzeichnet, daß die Temperaturbehandlung der Eigenschaften der Leichtigkeit und großer mechaniersten
Chromschicht so eng wie möglich auf die scher Festigkeit äußerst nützlich sind. Die Flugzeug-Grenzschicht
zwischen Chrom und Titan be- 25 Industrie begegnete jedoch immer wieder einem schränkt wird. grundlegenden Problem bei der Verwendung dieser
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch Materialien, nämlich der relativ schlechten Abriebfegekennzeichnet,
daß die Temperaturbehandlung stigkeit in Zusammenhang mit Reibungskontakt. Bei in einem Induktionsofen durchgeführt wird. der Suche nach einer Lösung dieses Problems wurde
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 30 gefunden, daß die Abriebfestigkeit von Titanteilen
'bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tempera- beträchtlich erhöht wird, wenn die Titanoberfläche
turbehandlung während einer Zeitdauer von 0,01 mit Hartchrom überzogen wird. Die elektrolytische
bis 10 Sekunden durchgeführt wird. Abscheidung einer Hartchromschicht auf einem Ti-
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden tansubstrat brachte jedoch bisher zahlreiche Schwie-Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die 35 rigkeiten mit sich.
Temperaturbehandlung in einer Inertgasatmo- Es wurden verschiedene Verfahren zur Besehichsphäre
durchgeführt wird. tung von Titanteilen durch elektrolytische Abschei-
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden dung mit einer harten Schicht vorgeschlagen, um die
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Ermüdungsfestigkeit des Titans zu verbessern. Bin
Chrom überzogene Substrat vor dem Abscheiden 40 solches Verfahren ist in US-PS 34 71 342 (Wood)
der zweiten Chromschicht kugelgestrahlt wird. beschrieben. Wood verbessert die Ermüdungsfestig-
7. Verfahren nach Ansprüche, dadurch ge- keit eines Titangegenstands durch galvanisches Abkennzeichnet,
daß das Kugelstrahlen mit einer scheiden einer Chromschicht und Diffusionsanlassen
Intensität im Bereich von 3 A 2 bis 12 A 2 durch- des überzogenen Artikels bei einer Temperatur im
geführt wird. 45 Bereich von etwa 870 bis 10400C in einem Zeit-
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch raum bis zu 24 Stunden und darauffolgendes Erwärgekennzeichnet,
daß die Intensität des Kugel- men des beschichteten Artikels in einer Stickstoffatstrahlens
bei Verwendung von S-70-Stahlschrot mosphäre zur Bildung einer stickstoffstabilisierten aletwa
6 A 2 beträgt. pha-Titan-Chrom-Legierungsoberflächenschicht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 50 Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß eine harte
bir 8, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Oberflächenbeschichtung aufgebracht und so die Ab-Chromschicht
nach der Temperaturbehandlung riebfestigkeit des Titans erheblich verbessert wird. Es
maschinell auf vorbestimmte Dimensionen bear- hat den Nachteil, daß durch die Wärmebehandlung
beitet und dann kugelgestrahlt wird. der Titanteile bei erhöhten Temperaturen über län-
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden 55 gere Zeiträume die Eigenschaften des Titan-Grund-Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die metalls beeinträchtigt werden. Die allgemeine Wirzweite
Schicht aus Hartchrom in einer wesentlich kung der ausgedehnten Wärmebehandlung besteht im
größeren Dicke aufgebracht wird als die erste Kornwachstum im Titansubstrat, was wiederum eine
Chromschicht. Verschlechterung der mechanischen Eigenschafter
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden 60 darstellt. Außerdem werden Titanartikel für die
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ti- Flugzeugindustrie vor dem galvanischen Überziehen
tansubstrat vor der galvanischen Abscheidung mit Chrom im allgemeinen mit Präzisionsmaschinell
der ersten Chromschicht einer anodischen Be- auf eine bestimmte Größe mit sehr engen Toleranzen
handlung unterworfen wird. gebracht. Durch Erwärmen der Präzisionsteile aul
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden 65 erhöhte Temperaturen während längerer Zeiträumt
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das verformen sich die Teile in einem solch beträchtli-Abkühlen
nach der Temperaturbehandlung durch chen Maße, daß sie für den beabsichtigten ZwecP
Abschrecken mit Wasser vorgenommen wird. unbrauchbar werden können.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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