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Verfahren und Einrichtung zum Regeln des Gasgehaltes einer Flüssigkeit
In dem Maße, wie Markenbiere, den Gewohnheiten des heutigen Konsummarktes entsprechend,
ausstoß- und umsatzmäßg anwachsen, sind die Forderungen nach gleichbleibender Qualität,
also nach Normierung der Biercharakteristika, von erheblicher Bedeutung geworden.
Ausgehend von einem guten Bier, stellt sich also nicht so sehr die Prage, die Qualitätsmerkmale
weiter zu verbessern, als vielmehr sie bereits in konsumfertiger Verpackung auf
eine sehr lange Zeit zu erhalten, so daß der Kunde auch nach Monaten bestimmte Vorstellungen,
die ihn zum Kauf gerade dieses Bieres bewegen, erfüllt sieht.
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Eine absolute Getränkekonditionierung wurde in Kenntnis dieser Zeiterscheinung
von einigen Getränkeherstellern, insbesondere von alkoholfreien Getränken, frühzeitig
eingeführt und auch von Erfolg begleitet. Eine ähnliche, perfekte Herstellungsweise,
läßt sich bei Bier vorerst noch nicht erreichen, da gewisse Rohprodukte, wie Gerste
von Jahr zu Jahr in unterschiedlichdn Qualitäten anfallen. Das darf aber nun nicht
hindern, alle übrigen fixierbaren Faktoren umso fester unter Kontrolle zu halten.
Dies gilt insbesondere für den Anteil an Kohlendioxyd, der bisher mittels Spundung
im Lagerkeller in etwa festgelegt wurde. Dieser vorgang lief bisher folgendermaßen
ab:
Das vom Gärkeller kommende Bier wird in größeren Lagergefäßen,
meist Metalltanks, gesammelt. Nach wenigen Tagen der Akklimatisierung an die dort
herrschenden kälteren Temperaturen beginnt die Hefe eine zweite, die sogenannte
Nachgärung, die, an der ersten gemessen, relativ langsam verläuft. Das hierbei erzeugte
Kohlendioxyd geht nun nicht ungehindert in die Atmosphäre ab, sondern muß einen
Widerstand überwinden, der, variabel, einen Druck im Tank erzeugt, welcher wiederum
in Abhägigkeit von der Temperatur den Sollwert der C02-Sättigung darstellt.
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Nach Schönfeld (I.V.L.B. 1905, Seite 518) ergeben sich folgende Beziehungen:
Tabelle 1 Spundungsdruck C02-Gehalt: Differenz Temperatur m Wassersäule Bier in
% 3,0 0,390 - 0,410 0,020 0,5 - 1,6°C 2,5 0,375 - 0,395 0,020 0,5 - 1,60C 2,0 0,360
- 0,380 0,020 0,5 - 1,60C 1,0 0,330 - 0,340 0,020 0,5 - 1,6°C Nun lehrt aber die
Erfahrung, daß das geschlauchte Bier sich nicht unbedingt und schon gar nicht gleichmäßig
gärintensiv verhält. Die Gründe sind meist bekannt, aber nur selten vermeidbar.
Man ist deshalb zu teilweise aufwendigen Hilfsmaßnahmen gezwungen, z. B. dem Aufkräusen.
Häufig macht man auch von der Kolonnenspundung Gebrauch , d.h., die einzelnen Lagertanks
werden gasseitig verbunden, wobei der Spundungsdruck einheitlich über einen einzigen
Spundapparat eingestellt wird.
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Allerdings kann hierbei leicht ein einzelner Tank überstehen werden,
(t'3 dessen separater Druck nicht in Erscheinung tritt.
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Zu diesen Fehlerquellen kommt weiter hinzu, daß der Spundungsdruck
und damit der beabsichtigte C02-Gehålt nur im Bereich der Flüssigkeitsoberfläche
stimmt. In dem Maße, wie sich die Flüssigkeitssäule im Tank erhöht, wächst auch
der statische Druck.
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Danach erhält man in den unteren Flüssigkeitsschichten eines Lagertanks
zwangsläufig überhöhte C02-Werte. Legt man Tabelle 1 zugrunde, so ergeben sich beispielsweise
bei einer Flüssigkeitssäule von zwei Meter folgende C02-Gehalte: Tabelle 2 Spundungsdruck
in C0ffi-Gehalt (g/l) m Wassersäule Maximum Minimum (unten) (oben) 1,0 0,41 0,33
2,0 0,44 0,36 3,0 0,47 0,39 Noch evidenter treten diese Abweichungen bei der künftig
zu erwartenden Einführung von freistehenden Großgärtanks in Erscheinung, in denen
Haupt- und Nachgärung zusammengefaßt werden und deren Höhen zwischen 5 und 10 Meter
liegen dürfen.
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Ungeachtet der eingangs erwähnten, wünschenswerten GleichmäBigkeit
aller Biereigenschaften, wissen insbesondere die Hersteller von Füllmaschinen, welche
großen Schwierigkeiten ein wie oben gezeigt - bislang unvermeidbar - schwankender
C02-Gehalt gerade bei der Einhaltung von Leistungsgarantien bereitet. Hinzu kommt,
daß die Kohlendioxydbindung im Bier unter Umständen so fest sein kann, daß bei schnell
laufenden Höchstleistungsfüllern die Zeit zwischen Entspannung und Verschließen
der gefüllten Flaschen
zu kurz geworden ist. Trotz verschiedener
Hilfsmittel kann dann ein genügendes Aufschäumen und damit eine Luftverdrängung
aus dem Flaschenleerraum nicht mehr erreicht- werden, so daß also zwischen Bierspiegel
und Kronkorken ein nicht zu vernachlässigendes Luftvolumen eingeschlossen bleibt
und zu den bekann$nRückwirkungen auf die Bierhaltbarkeit Einfluß nimmt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Einrichtung zum Regeln des Gasgehaltes einer Flüssigkeit zu schaffen,
die sich ohne weiteres in eine vorhandene Flüssigkeitsbehandlungsanlage einfügt.
Bei det Behandlung von Bier, d.h. hier insbesondere bei der Karbonisierung von Bier
ist dabei noch zu beachten, daß das zum Karbonisieren benutzte Kohlendioxyd aus
der Bierproduktion selbst stammt. Dieselbe Aufgabe des Karbonisierens einer Flüssigkeit
stellt sich auch bei der Sektherstellung.
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Diese Aufgabe, ein Bier mit einem präzisen Kohlendioxydgehalt in die
Gebinde und an den Konsumenten zu bringen, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß einer die Flüssigkeit führenden Leitung eine Probe entnommen wird und einem
Meßbehälter zugeführt wird, der daraufhin entlüftet wird, und daß anschließend der
Probeninhalt im Meßbehälter elektrolysiert wird, worauf das im Kopf des Meßbehälters
sich ansammelnde, unter dem Sättigungsdruck stehende Kohlendioxyd von einem Druckmeßgerät
auf diesen Sättigungsdruck abgefühlt wird und daß dieser tstdruckwert mit dem Solldruckwert
verglichen wird und daß im Anschluß hieran eine der Differenz zwischen
Ist-
und Sollwert entsprechende Menge Kohlendioxyd pro Zeiteinheit über ein Stellglied
in die Leitung eingespeist wird.
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Durch dieses erfindungsgemäße Meßverfahren ergibt sich der grobe Vorteil,
daß man das Meßverfahren z.B. dicht vor der Abfüllung einsetzen kann, d.h. unmittelbar
vor dem Füller Bier aus der Leitung,entnimmt, prüft und in Abhängigkeit von dem
Prüfergebnis Kohlendioxyd in die Leitung einspeist, so daß nach der Abfüllung des
B+eres im Zeitraum vom Absetzen der Flasche vom Füllelement bis zum Aufsetzen des
Kronkorkers das Bier so weit aufschäumt, daß mit Sicherheit durch den hochsteigenden
Schaum BuftresX aus dem Mundstück der Flasche vertrieben worden sind. Dadurch erhöht
sich die Haltbarkeit des Bieres beträchtlich.
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In Ausgestaltung der Erfindung wird vorteilhaft vorgeschlagen eine
Einrichtung zum Regeln des Gasgehaltes einer Flüssigkeit mit einer die Flüssigkeit
führenden Leitung, einem Abzweig zum Einleiten der zu behandelnden Flüssigkeit in
einen Meßbehälter, einem Meßgerät zum Ermitteln der Gaskonzentration im Meßbehälter,
einem Regler zum Vergleich des Istwertes aus dem Meßbehälter mit einem Sollwert
und einem Stellglied, das einen der Differenz zwischen Ist- und Sollwert entsprechenden
Gasstrom in die Leitung einspeist, die sich dadurch kennzeichnet, daß der Meßbehälter
durch Absperrventile schließbaren Abzweigen mit der Leitung und der Atmosphäre verbunden
ist und in seinem Inneren Elektroden, an die eine elektrische Gleichspannung gelegt
werden kann, aufweist.
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Durch diese Ausbildung ergibt sich als Vorteil ein diskontinuierlich
arbeitendes Meßverfahren mit relativ kleinem Aufwand, das aber eine Meßgenauigkeit
von etwa 0 0,01 gZC02/l zu behandelndes Bier erfüllt.
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Weitere vorteilhafteLund zweckmäßige Ausgestaltungen der--Erfindung
sind aus den beiliegenden Unteransprüchen ersichtlich.
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In den Figuren 1 bis 7 der Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher dargestellt. Die Fig. 1 zeigt schematisch die Bierteitung und
den Meßbehälter mitsamt allen Zu- und Ableitungen für die zu behandelnde: Flüssigkeit
sowie die Schaltung der zum Regler gehörenden Bestandteile. Die Fig. 2 zeigt in
einer vergrößerten Darstellung einen Querschnitt durch den Meßbehälter.
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In der Fig. 3 ist die Arbeitsweise des Programmschaltwerkes schematisch
verdeutlicht. Die Figuren 4 bis 6 zeigen Diagramme, von denen.die Figuren 4 und
5 den Gehalt des karbonisierten Bieres an Kohlendioxyd in der Dimension (g/l) über
die Zeit T in Stunden zeigen. Im einen Falle handelt es sich um Flaschenim anderen
um Faßbier. Die Fig. 6 verdeutlicht die Abhängigkeit der Temperatur des Bieres von
der Zeit. In der Fig. 7 ist eine Kaskadenschaltung zum mehrstufigen Erhöhen des
C02-Gehaltes von Sekt dargestellt. In allen 7 Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen
jeweils die gleichen Einzelheiten.
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Eine Bierleitung 4 verbindet ein nicht dargestelltes Filter mit einer
gleichfalls nicht dargestellten Füllmaschine. Die Durchströmrichtung für das zu
behandelnde Bier verdeutlicht ein Pfeil?.
Die Bierleitung 1 weist
eine Verengungsstelle 3 auf, vor der eine Abzweigleitung 4 abzweigt und hinter der
eine weitere Abzweigleitung 5 einmündet. In den Abzweigleitungen 4 und 5 sind Absperrventile
6 und 7 vorgesehen. Diese Absperrventile werden pneumatisch entweder voll geöffnet
oder voll geschlossen.
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Die Abzweigleitungen 4 und 5 sind hinter den Ventilen 6 und 7 zu einem
Meßbehälter 8 geführt, Der Meßbehälter weist Elektroden 9 und 10 auf, an die Anschlüsse
11 und 12 einer Gleichspannungsquelle 13 gelegt sind. Die Gleichspannungsquelle
weist eine Spannung von 24 Volt auf.Der Meßbehälter 8 ist an seinem Kopf 14 mit
einer Steigleitung 15 versehen, die von einem Absperrventil 16 normalerweise verschlossen
ist. Dieses Absperrventil 16 ist von der gleichen Type wie die Ventile 6 und 7,
es kann also pneumatisch voll geöffnet werden bzw. schließt-- unter der Kraft einer
Druckfeder dicht ab.
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In den Kopf 14 des Meßbehälters mündet weiterhin eine Meßleitung 17,
in der ein weiteres Absperrventil 18 angeordnet ist und die an ihrem Ende von einem
von Hand betätigbaren Absperrventil 19 normalerweise dicht verschlossen ist. Das
Innere der Meßleitung 17 wird zwischen den Ventilen 18 und 19 von einem Druckmeßfühler
20 überwacht. Der Druckmeßfühler 20 ist über eine Druckmeßleitung 21 mit einem Meßwerk
22 verbunden, In dem Meßgerät 22 wird der Druck mit einem Schreiber registriert.
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Die Leitung 21 führt auch zu einem Regler 23, der den Istwert, der
von dem Fühler 20 geliefert wird, mit einem Sollwert, der frei einstellbar ist,
vergleicht . Der Sollwertgeber 24 überträgt den bei ihm eingastellten Wert über
die Sollwertleitung 25 gleichfalls zum Regler 23. Aus der Differenz zwischen Istwert
und Sollwert gibt der Regler ein Stellsignal auf
die Stellwertleitung
26, über die ein Stellgleid, hier ein Stellventil 27, beaufachlagt wird. Das Stellventil
27 liegt im Zuge einer Kohlendioxydleitung 28, die von einer Kohlendioxydquelle
29 zu einer in der Leitung 1 angeordneten Filterkerze 70 führt. Über einen Druckfühler
31 kann der Druck in der Leitung 1 abgefühlt werden. Dieser Drack wird über eine
Meßleitung 32 einem zweiten Regler 33 eingegeben, dessen Stellwert über die Leitung
74 ein zweites Ventil 35 beeinflußt. Dieses VeaEl ist in die Stellwertleitung 26
eingefügt, so daß der Regler 37 auf die Stellgröße in der Leitung 26 Einfluß nehmen
kann.
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Das erfindungsgemäße Meßverfahren setzt voraus, daß der Istwert an
Kohlensäure im Bier kleiner, höchstens aber gleich groß wie der Sollwert zu sein
hat. Wird also gemäß Tabelle 2 im fertigen Bier ein Kohlendioxydgehalt von 0,41
% verlangt, so wird man einen Spundungsdruck von 1 Meter Wassersäule einstellen.
Der C02-Gehalt wird dann irgendwo zwischen 0,33 und 0,41 % liegen. Werte unter 0,41
% werden durch geregelten 002-Zusatz sofort auf die gewünscht Höhe gebracht. Da
die Messung vom Sättigungsdruck ausgeht, ist sie bis zu einem gewissen Grad auc*itemperatur-abhängig.
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Innerhalb einer Brauerei herrschen jedoch im Lagerkeller meist konstante
Temperaturen vor, die in ihren Toleranzbereichen praktisch keine Verschiebung der
C02-Sättigung verursachen. Män ist deshalb kaum öfter als einmal angewiesen, den
Temperaturfaktor bei der Druckjustierung der Regelarmatur einzustellen.
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In diesen Zusammenhang soll erwähnt werden, daß das Bier in der Bettung
1 durch eine Konstantstrompumpe mit konstanter Drehzahl gefördert wird. Hierbei
ist sichergestellt, daß im Bereich der Regelstrecke in der Leitung 1 keine Druckstöße
oder Druckänderungen vorkommen.
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Der Meßbehälter8gemäß Fig. 2 besteht aus einem Hohlzylinderkörper,
an dessen Stirnseiten Flansche 40 und 41 vorgesehen sind. Gegen diese Plansche sind
Deckplatten 42 dicht verschraubt. Durch die Deckplatte und den Flansch 40 und 42
am Kopfende des Meßbehälters 8 ragen die Abzweigleitung 5, die Sbeigleitung 15 sowie
die Meßleitung 17. Weiterhin ist sicherheitshalber noch ein Thermometer 43 vorgesehen.
Durch die untere Dichtplatte 42 sowie den Flansch 41 reichen die Abzweigleitung
4 sowie die beiden Elektroden 9 und 10 hindurch. Die Elektroden bestehen aus Rundstäben
aus V2A-Stahl.
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Anlihrem oberen freien Ende sind sie von einem Distanzstück 44 gegeneinander
isoliert auf Abstand gehalten.
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Die Funktion der bislang beschriebenen Meßeinrichtung bzw. des Meßverfahrens
ist folgende: Von dem durch die Leitung 1 strömenden Bier - es kann sich auch um
Sekt oder artverwandte kohlendioxydhaltige Getränke oder um ganz andersartige Flüssigkeiten',
die auch mit anderen Gasen versetzt werden als Kohlendioxyd, handelnrwid über die
Abzweigleitung 4 bei geöffnetem Absperrventil 6 ein Zweigstrom entnommcrl,, durch
den da im MeßtshäLter 8 befindliche Bier aus diesem herausgedrückt wird und bei
geöffnetem Absperrventil 7 über die Leitung 5 wieder in die Bierleitung 1 gegeben
wird. Nachdem das von der vorherigen Messung stammende Bier im Meßbehälter 8 durch
eine frische Probe ersetzt ist, werden die Abzwsigventile 6 unvi 7 wieder geschlossen.
Sodann wird das Ventil 16 in der Steigleitung 15 kurz geöffnet, damit im Meßbehälter
atmosphärischer Druck herrscht. Nach der kurzenl;EAtlüftung wird das Ventil 16 wieder
geschlossen. Anschließend wird während einer Zeitdauer von etwa 10 Sekunden die
Gleichspannungsquelle 13 mit den Elektroden 9 und 10 verbunden. Unter der Wirkung
der Spannung von 24 Volt an den Elektroden stellt sich
eine Stromstärke
vom etwa 4 Ampere ein. Nach 10 Sekunden wird die Gleichspannungsquelle wieder von
den Elektroden abgeschaltet.
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Unter der Wirkung des Stromdurchgangs entstehen elektrolytisch Gasbläschen
aus Wasserstoff und Sauerstoff, die Keime für Gasblasen aus physikalisch gebundenen
bzw. gelösten Kohlendioxyd des Bieres bilden. Die Folge ist eine starke Gasentbindung,
die im Gehäuse des Meßbehälters schnell einen Sättigungsdruck erzeugte der seinerseits
dem vorhandenen Kohlendioxydgehalt der zu analysierenden Flüsigkeit äquivalent ist.
Dieser Druck wird nach Öffnen des Absperrventils 18 von dem Druckmeßfühler 20 registriert,
und der Meßwert wird über die Leitung 21 sowohl dem Meßwertschreiber 22 als auch
dem Regler 23 eingegeben. Im Regler wird dieser Istwert der zu behandelnden Flüssigkeit
mit dem am Sollwertgeber 24 eingestellten Wert verglichen. Mit der Differenz beider
Werte ist in der Stellwertleitung 26 der pneumatisch gegebene Stellwert variabel,
mit dem das Stellventil 27 beaufschlagt ist. Bei starker Differenz zwischen Lastwert
und Sollwert wird die Folge ein relativ starkes Stellwertsignal auf der Leitung
26 sein, unter dessen Wirkung das Stellventil 27 eine große Öffnungslage einnehmen
wird, so daß aus der Kohlendioxydquelle 29 ein starker CO;-Strom in der Stellwertleitung
28 eintritt, das bedeutet, daß die Filterkerze 30 relativ viel Kohlendioxyd in die
Bierleitung einspeisen wird. Das Stellventil 27 läßt also Kohlendioxyd über die
Filterkerze fein verteilt in die Bierleitung einströmen.
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Falls die Druckverhältnisse in der Bierleitung 1 nicht konstant bleiben,
z.B. bei nachfolgender Filtration, so werden diese in der Porm eliminiert, daß dieser
Druck-Anstieg vom Meßfühler 31 über r die Leitung 32 dem Regler 33 vorgegeben wird
. Der Regler
gibt über seine Stellwertleitung 34 dem Stellventil
35 ein Signal, in Abhängigkeit vom Druck in der Leitung 1 auf den Stellwert der
Leitung 26 Einfluß zu nehmen. Nach einem Druckanstieg wird das Stellventil 35 entsprechend
mehr geöffnet, so daß mehr CO2 der Filterkerze zugeführt wird.
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Da dieses Meßverfahren periodisch zu wiederholen ist, bietet sich
ein Programmschaltwerk zur automatischen Vornahme der Meßwertzyklen an. Ein solches
Programmschaltwerk ist schematisch aus der Fig. 3 ersichtlich. Das Programmschaltwerk
50 ist über Leitungen 51 - 53 mit den Absperrventilen 6 und 7, mit dem Schließventil
16 der Steigleitung 15 und mit dem Meßbehälter 8 verbunden.
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Weitere Leitungen 54 und 55 verlaufen vom Programms chaltwe rk 50
zum Ansperrventil 18 und dem Stellventil 27.
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Die Arbeitsfolge des Programmschaltwerkes, eine reine Zeitsteuerung,
ist folgende: Zuerst werden während einer bestimmten Zeitdauer die Absperrventile
6 und 7 in den Abzweigleitungen 4 und 5 geöffnet.
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Nach einer Zeitspanne, die ein sicheres Austauschen der Flüssigkeit
von der vorhergehenden Messung sicherstellt, werden diese Ventile wieder geschlossen.
Anschließend wird das Ventil 16 in der Steigleitung 15 zum Entlüften des Neßbehälters
kurz geöffnet. Anschließend kann über die Leitung 53 die Stromversorgung 13 auf
die Elektroden 9 und 10 des Meßbehälters geschaltet werden. Als letztes ist nach
Sicherstellung der Übertragung des Merßwertes durch Öffnen des Absperrventils 18
während einer gewissen Zeitdauer ein Öffnen und Beaufschlagen des Stellwertventils
27 zu erfolgen. Das Programmschlatwerk besteht aus einervön einem Synchronmotor
angetriebenen Meisterwalze.
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Das Diagramm gemäß Fig. 4 zeigt, daß zur Zeit T = 0 ein Gehalt von
4,71 g/l CO2 im Bier vorhanden ist. Da der Regler alle 2 1/2 Minuten eine Meßperiode
ausführt, ergibt sich die mit 60 bezeichnete Kurve bei der Abfüllung des Bieres
auf Flaschen über etwa 1 1/2 Stunden. Man sieht, daß der Kohlensäuregehalt im Bier
um 0,04 g C02/l Bier konstant gehalten wird.
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Das Diagramm gemäß Fig. 5 zeigt in gleichen Dimensionen und Maßstäben
wiederum den Gehalt von Bier an C02. Zum. Zeitpur.kt T = 0 liegt im Kurvenbereich
61 zur Abfüllung von Faßbier eir.
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C02-Gehalt von 4,7 g/l vor. Dieser Gehalt wird fUr die Zeit von T
= 40 Minuten in einer Toleranz von 0,0' g/l konstant gehalten. Im Bereich 62 der
MdBwertkurve 60 wird die Faßabfüllung unterbrochen,und es wird ein Bier verlangt,
da£? dir Abfüllung in Flaschen genügt. Bekanntermaßen wird ein solches Bier mit
einem höheren Gehalt an CO? versehen. Sonit liegt dr zugahörige Kurvenabschnitt
63 bui einer Ordinate von 4,1 mit einer Toleranz von etwa 0,01 g/l.
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Das Diagramm gemäß Fig. 6 stellt die Temperatur t des Tieres von der
Zeit T = 0 (8.45 h), t = 41°C während einer Zeitdauer von mehr als 7 Stunden (16.15
h) dar. Wagen der Konstanthaltung der Temperatur braucht diese nur in ihrer abooluten
Höhe bei der Steuerung des Reglers berücksichtigt zu werden.
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Wenn man von einem Kohlendioxydgehalt von etwa 4 g/l auf der ersSn
Stufe 70 ausgeht, so zeigt sich gemäß Fig. 7, daß drei, gegebenenfalls auch nur
--zwei Stufen notwendig sind, um den erforderlichen Endgehalt von etwa 12 g/l CO2
im Sekt zu erhalten. Die Leitung der zu behandelnden Flüssigkeit - hier Sekt -weist
in
Serie die drei Stufen 70, 71 und 72 auf, wobei die erste Stufe 70 nicht gerelt ist.
Durch ein Regulierventil 73 wird Kohlendioxyd aus der Quelle 29 entsprechend der
maximal von dem Sekt aufnehmbaren Menge durch die Leitung 28 und die Filterkerze
30 in die Leitung 1 eingespeist. Im Bereich der zweiten Stufe 71 findet eine geregelte
Einspeisung weiteren Kohlendioxide, gegebenenfalls unter Druckerhöhung, statt. Die
Regeleinrichtung entspricht in allen Einzelheiten der der Fig. 1 und ist daher nicht
weiter beschrieben. Die Leitung 1 kann zwischen den. Karbontsierstufen 70 und 71
auch andere Behandlungsstufen für den Sekt aufweisen, gegebenenfalls aber auch nur
eine Pumpe, die nicht dargestellt ist.
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Reicht der mittels der Stufen 70 und 71 eingespeiste Kohlendioxydgehalt
nicht aus und geht nach der Stufe 71 infolge einer nachgeschalteten und nicht dargestellten
Behandlungsstufe Kohelndioxyd verloren, so ist eine weitere Karbonisieratufe 72
in Serie für die Leitung 1 nachgeschaltet.
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Ansprüche