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Schlagbohrmaschine bie Erfindung betrifft eine elektromotorisch angetriebene
Schlagbohrmaschine mit einem Motorgehäuse und einem Getriebegehäuse, welche mittels
eines Zwischenflansches aneinander festggt sind, wobei der Zwischenflansch von der
Bohrspindel und der Vorgelegewelle des Getriebes durchsetzt wird.
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Bei Schlagbohrmaschinen treten starke axiale Kräfte sowie
eine
verbältnismäßig hohe Wärmeentwicklung auf. Der Zwischenflansch zwischen Motorgehäuse
und Getriebegehäuse ins in allgemeinen den grdßten Teil der axialen Kräfte aufnehmen
und gleichzeitig für eine gewisse Wärmeabführung aus dem Inneren der Gehäuse sorgen.
Andererseits wäre es im Hinblick auf eine billige und einfache Herstellung erwünscht,
das gesamte Getriebegehäuse aus Kunststoff zu spritzen. Dabei tritt aber das Problem
aur, daß ein ein sttlckig angespritzter Zwischenflansch aus Kunststoff nicht die
erforderliche Stabilität und ausreichendes Wärmeleitvermögen besitzt, andererseits
eine Zuntrierung der verschiedenen Teile bei Herstellung des Zwischenflansches aus
einem anderen Material als Kunststoff verhältnismäßig schwierig ist und dadurch
der Hauptvorteil der Herstellung des Getriebegehluses aus Kunststoff wieder ver-loren
ginge.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Getriebegehäuse
aus Kunststoff und der Zwischenflansch aus zwei anelnanderliegenden Blechacheiben
besteht, welche so ausgestanzt sind, daß Jeweils wenigstens eine Blechscheibe Je
ein. Lagerbuchse fur die Bonrspindel und die Vorgelegewelle bflndig aufnimmt, wobei
das Notorgehause und der Zwischenflansch zusammenwirkende Zantriereinrichtungen
aufweisen.
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Die Hersteflung des Zwischenflansches aus Blechscheiben ist außerordentlich
einfach und es können sämtliche vorzusehenden Stanzöffnungen und Ausschnitte sowie
die erforderlichen Zentriereinrichtungen in einem einzigen Komplettschnitt bei exakter
Maßhaltung ohne jegliche Nachbearbeitung ausgeffihrt werden. Andererseits weist
der aus den beiden
aneinanderliegenden Blechscheiben bestehende
Zwischenflansch eine ausreichende Stabilität sowie eine für die Wärmeabfuhr aus
dem Inneren des GehEuses ausreichende Wärmeleitfähigkeit auf. Das Befestigen des
Getriebegehäuses am Motorgehäuse kann in üblicher Weise durch Verschrauben erfolgen,
wobei die beiden Blechsoheiben zweckmäßigerweise geeignete Schrauböffnungen aufweisen,
die ebenfalls beim Komplettschnitt mitgestanzt werden können.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Zwischenflansches ermöglicht es
ferner, daß die Stanzöffnung zur Aufnahme der Lagerbuchse für die Bohrspindel nichtkreißformig,
beispielsweise einseitig abgeflacht, geformt ist und diese Lagerbuchse gleichzeitig
als feststehende Rastenscheibe ausgebildet ist, welche in an sich bekannter Weise
zusammen mit einer an der Bohrspindel sitzenden Rastenscheibe die Einrichtung zur
Erzeugung der Schlagbohrbewegung bildet.
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Durch das Befestigen. der Lagerbuchse rar die Bohrspindel im Zwischenflansch,
was beispielsweise durch Eindrücken und gesicherte Verstemmung in der zugehörigen
Öffnung des Zwischenflansches erfolgen kann, wird bei dieser Ausführungsform gleichzeitig
die feststehende Rastenscheibe unverdrehbar verankert, so daß ftlr die Anbringung
derselben kein eigener Arbeitsgang mehr erforderlich ist.
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Die Zentriereinrichtungen zum genauen Festlegen des Zwischenflansches
und damit der Drehachsen der Bohrspindel und der Vorgelegewelle bestehen bei einer
bevorzugten Aunführungsform der Erfindung aus einem Z@ntrierrand am Motorgehäuse
und einem den Zentrierrand genau umfassenden Stanzausschnitt der einen Blechscheibe
des Zwischenflansches.
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Die Zentrierung erfolgt lediglich durch Aufschieben des Ausschnitts
auf den Zentrierrand, wobei keinerlei Nachbearbeitung, besondere Zentrierung oder
Fluchtung mehr erförderlich ißt.
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Damit die beiden aneinanderliegenden Blechscheiben des Zwischenflansches
auch gegenseitig noch besser und vor allem unverrllckbar in der richtigen Lage aneinander
festgelegt werden, weist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung die eine Blechscheibe
des Zwischentlansches Vorsprünge auf, welche genau in entsprechende Stanzöffnungen
der anderen Blechscheibe passen. Die Vorsprungs können dabei besonders einfach gleichzeitig
mit dem Stanzvorgang durch Herausdrücken aus der Blehcscheibe ausgebildet werden.
Eine susätzliche Fixierung der Blechscheiben aneinander erfolgt vorzugsweise durch
PunktechweiSung, welche entweder ebenfalls gleichzeitig mit des Stanzvorgang oder
auch in einem einfachen und schnellen gesonderten Verfahren durchgerUhrt werden
kann.
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Schließlich läßt sich der erfindungsgemäß vorgesehene Zwischeflansch
aus aneinanderliegenden Blechscheiben auch noch zur Erzielung eines weiteren Vorteils
heranzlehen, indem nämlich zur Erzielung einer stets gewünschten Verkürzung der
Baulänge des Gesautgeräte sowie zur Erhaltung des heute allgemein angewendeten Baukastensystems
Jeweils eine der Blechseheiben, soweit die Stabilität des Zwischenflansches dadurch
nicht gestört wird, so ausgeschnitten werden kann, daß sie einen sonst erst in gewissem
Abstand vom Zwischenflansch angeordneten Teil des Geräts, beispielsweise ein Zahnrad
des Vorgeleges, aufnehmen kann. Vorzugsweise
ist beispielsweise
die die Lagerbuchse fUr die Bohrspindel aufnehmende Blechscheibe so ausgeschnitten,
daß sie das erste Zahnrad des Vorgeleges aufnimmt, wodurch die Baulänge ohne Schaden
für die Festigkeit des Zwischenflansches etwas verkürzt werden kann.
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Anhand der Figuren wird ein Auführungsbeispiel der Brd rindung näher
erlutert. Es zeigt Figur 1 einen schematischen Axialschnitt durch den das Getriebegehäuse
umfassenden Teil der Schlagbohrmaschine, Figur 2 eine Aufsicht auf die erste Blechsoheibe
des Zwischenfiansches von vorne, d. h. vom Bohrende der Maschine her gesehen, Figur
3 eine Aufsicht auf die zweite Blechscheibe des Zwischenflansches von vorne, Figur
4 einen Axialschnitt durch die beiden in den Figuren 2 und 3 gezeigten Blech scheiben
längs der Linie IV-IV in Figur 3, wobei die beiden Blechscheiben aneinandergelegt
sind, Figur 5 innen durch den Kreis V in Figur 21 gekennzeichneten vergrößerten
Ausschnitt auf Figur 4, Figur 6 eine Vorderansicht des fertigen Zwischenflansches
mit den von ihm getragenen Teilen, Figur 7 eine Rflokansicht des in Figur 6 dargestellten
Zwsichenflansches und
Figur 8 einen Schnitt etwa längs der Linie
VIII-VIII in Figur 6.
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Die in Figur 1 teilweise dargestellte Schlagbohrinaschine weist ein
Motorgehäuse 10 und ein in axialer Richtung daran anschließendes Getriebegehäuse
12 auf. Das Getriebegehäuse 12 besteht erfindungsgemäß aus Kunststoff. Der die beiden
Gehäuse 10 und 12 miteinander verbindende Ztri schenflansche besteht erfindungsgemäß
aus zwei aneinanderleigenden Blechscheiben 14 und 16, wobei die erste Blechscheibe
14 eine Lagerbuchse 18 für die Bohrspindel 20 trägt und die zweite Blechscheibe
16 eine Lagerbuchse 22 ftir die Vorgelegewelle 24 des Getriebes trägt. Die Lagerbuchsen
sind in geeignete oeffnungen der Jeweiligen Blechseheibe eingedrUckt und gesichert
verstemmt. Die Lagerbuchse 22 weist einen an der Rückseite der Blechscheibe 16 anliegenden
Ringflansch 26 auf. Die Vorderseite der anderen Lagerbuchse 18 ist als feststehende
Rastenscheibe 28 ausgebildet, welche mit einer zweitens an der Bohrspindel 20 sitzenden
und sich mit dieser drehenden Raßtanschetbe 30 zur Erzeugung der Schlagbohrbewegungen
zusammenwirkt. Die Bohrspindel 20 ist in üblicher Weise im Getriebegehäuse 12 mittels
eines Drehlagers 32 gelagert und wird in axialer Richtung durch eine Schraubenfeder
34 zu dem in Figur 1 rechts gelegenen Bohrende hin belastet.
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Auf der Vorgelegewelle 24 sitzt u. a. das rückwärtigste Zahnrad 36
des Getriebes. welches in einer entsprechenden Aussparung der ersten Blechsoheibe
14 aufgenommen ist.
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Die übrigen, in Figur 1 gezeigten Teile der Schlagbohrmaschine
berühren
die vorliegende Erfindung nicht und müssen daher nicht näher erläutert den.
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Die in den Figuren 2 und 3 einzeln dargestellten Blecilscheiben 14
und 16 werden in der aus Figur 4 ersichtlichen Weise aneinander festgelegt, wobei
aus der vorderen Blech Scheibe 14 herausgedrUckte VorsprUnge 38, welche aus Figur
5 deutlicher zu sehen sind, in entsprechende Stanzöff gen 40 der rückwärtigen Blechscheibe
16 eingedrückt sind, so daß eine einwandfreie Fixierung der beiden Blechscheiben
aneinander gewärleistet ist. Zusätzlich können die Blechscheiben durch nicht gezeigte
Punktverschweißungen aneinander festgelegt sein.
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Beide Blechscheiben 14 und 16 weisen nahe ihren vier Ecken jeweils
eine Stanzöffnung 42 auf, welche zum Durchtritt von Schrauben bzw. SchraubenfUhrungen
44 (siehe Figur 1) dienen, durch welche einerseits der Zwischenflansch am Getriebegehäuse
12 zentriert und andererseits das Getriebegehäuse 12 mit dem Motorgehäuse 10 verschraubt
wird.
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Die Zentrierung des Zwischentlansches 14, 16 am Motorgehause 10 erfolgt
mittels eines am Motorgehäuse sitzenden Zentrierrandes 46, welcher genau in einen
entsprechenden Ausschnitt 48 der zweiten Blechscheibe 16 paßt.
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Die Lagerbuchse 22 fUr die Vorgelegwelle sitzt in einer zweiten Stanzöffnung
50 der zweiten Blechscheibe 16. Die erste Blechacheibe 14 enthält eine die Stanzöffnung
50 der zweiten Belchscheibe 16 in deer Draufsicht konzentrisch umgetendeu weitere
Stanzausnehmung 52, welche nicht nur
zum Durchtritt der Lagerbuchse
22, sondern auch zur Aufnahme des die Lagerbuchse 22 im eingebauten Zustand umgebenden
Getriebezahnrades 36 dient, wie aus Figur 1 ersichtlich.
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Die vordere Blechscheibe 14 weist außerdem eine Stanz-Öffnung Stl
zur Aufnahme der Lagerbuchse 18 fnr die Bohrspindel auf. Da diese Lagerbuchse gleichzeitig
die feststehende Rastenscheibe 28 trägt, muß sie besonders drehfest in der Blehcscheibe
14 sitzen. Dies wird durch eine Abflachung 56 der sonst kreisfarmigen Stanzöffnung
54 und eine entsprechende Abflachung 58 an der Lagerbuchse 18 erreicht.
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Aus den Figuren 6 bis 8 ist ersichtlich, wie der Zwischenflansch 14,
16 im zusaniengebauten Zustand und nach Einbringung der Lagerbuchsen 18 und 22 ausgebildet
ist* Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß bei minimalem Arbeitsaufwand
retr Herstellung, Zentrierung und Fluchtung des Getriebegehäuses und des Zwischenflansches
eine außerordentlich einfache und robuste Lösung des der Erfindung zugrunde liegenden
Problems vorgeschlagen wird, wobei insbesondere eine stabile Aufnahme der axialen
Kräfte und eine gute Wärmeabfuhr erzielt wird. Die Lagerbuchsen können als einfache
Automatendrehteile hergestellt werden und müssen lediglich in die Blechscheiben
eingedrffckt werden. Der Arbeitsaufwand für die Herstellung von Getriebegehäuse,
Zwischenflansch und Lagerbuchsen ist verhältnismäßig gering, so daß die Herstellungskosten
der Schlagbohrmaschine gegenuber bekannten Ausfflhrungen beträchtlich gesenkt werden
können. Insbesondere sind durch die Herstellung des Getriebegehäuses aus Kunststoff
keine aufwendigen und präzisen
Nachbearbeitungen errordorlich,
wie sie beim Gießen des Getriebegehäuses r.usammen mit dem Zwischenflansch beispielsweise
aus Aluminium erforderlich sind. Getriebegehäuse, Zwischenflansch und Motorgehäuse
stellen einen variablen Bausatz dar, dessen einzelne Teile sehr leicht ausgewechselt
werden können, was ebenfalls herstellungs-und lagermäßig einen großen Vorteil darstellt.