DE2109395A1 - Holographische Speicheranordnung - Google Patents
Holographische SpeicheranordnungInfo
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Description
210939S
BSblingen, 25. Februar 1971
pr-£r
Anmelderin: International Business Machines
Corporation, Armonk, N.Y. 10504
Ämtl. Aktenzeichen: Neuanmeldung
Aktenzeichen der Anmelderin: Docket EN 969 057
Holographische Speicheranordnung
Die Erfindung betrifft eine holographische Speicheranordnung
mit einer Vielzahl von holographische Einzelaufzeichnungen enthaltenden Bereichen, die aus einer unter dem Einfluß eines magnetischen
oder elektrischen Feldes die Polarisationsrichtung eines Strahles drehenden Material bestehen oder mit einer aus
einem derartigen Material bestehenden Schicht überzogen oder hinterlegt sind.
Bekannte Speicheranordnungen, wie Magnetkernspeicher, Magnettrommel-
oder Scheibenspeicher sowie aus photographischen Aufzeichnungen bestehende Speicher weisen relativ hohe Speicherdichten
auf und können durch wahlweisen Zugriff zu den einzelnen
Speicherplätzen ausgelesen werden. Die mit den genannten Speichern erzielbare Speicherdichte und vor allem die erzielbare Auslesegeschwindigkeit
reicht jedoch insbesondere für moderne Großspeicher bei weitem nicht aus. Durch die Anwendung holographischer
Verfahren konnte die Speicherdichte weitgehend gesteigert werden. Eine entsprechende Erhöhung der Zugriffsgeschwindigkeiten wurde
jedoch nicht erreicht.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen einfachen
optischen Speicher anzugeben, der bei großer Speicherdichte und Informationskapazität außerordentlich kurze Zugriffszeiten hat.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine holographische Speicheranordnung mit einem Träger mit einer Vielzahl von holö-
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graphische Einzelaufzeichnungen enthaltenden Bereichen, die aus einem unter dem Einfluß eines magnetischen oder elektrischen
Feldes die Polarisationsrichtung eines Strahles drehenden Material bestehen oder mit einer aus einem derartigen Material bestehenden
Schicht überzogen oder hinterlegt sind, gelöst, die gekennzeichnet ist durch eine Quelle zur Erzeugung einer polarisierten, mindestens
mehrere Einzelaufzeichnungsbereiche gleichzeitig beaufschlagenden Auslesestrahlung, einen im Abbildungsstrahlengang
liegenden Analysator, der die an unerregten Bereichen gebeugte oder reflektierte polarisierte Strahlung nicht durchläßt, Mittel
zur steuerbaren Erzeugung eines magnetischen oder elektrsehen, eine Drehung der Polarisationsebene bewirkenden Feldes im Bereich
der jeweils auszulesenden Bereiche und durch Lichtdetektoren zur Umwandlung der ausgelesenen, den Analysator durchsetzenden
optischen Information in elektrische Impulse.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß jede Aufzeichnung ein besonderes, eine analoge oder digitale Information darstellendes Muster erzeugt,
und daß die Lichtdetektoren so angeordnet sind, daß sie das jeweils ausgelesene Muster in elektrische Signale umwandeln.
Eine andere besonders vorteilhafte Ausbildungsform des Erfindungsgedankens ist gekennzeichnet durch senkrecht zueinander verlaufende
und paarweise mit einer Spannungsquelle steuerbar verbindbare Leiter zum Anlegen magnetischer Felder an bestimmte holographische
Aufzeichnungen enthaltende Bereiche oder Gruppen solcher
Bereiche.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungen aus Phasenholograminen,
vorzugsweise aus reflektierenden Phasenhologrammen, bestehen.
Eine besonders einfache und einen hohen Wirkungsgrad aufweisende Ausführungsform des Erfindungsgedankens ist schließlich dadurch
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gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungen aus Kinoformen, vorzugsweise
aus reflektierenden Kinoformen, bestehen. Unter Kinoform wird ein Objekt verstanden, das die Phasenlage einer es durchsetzenden
oder an ihm reflektierten Strahlung so beeinflußt, daß ein bestimmtes Beugungsmuster erzeugt wird. Im Gegensatz zum
Hologramm, bei dem alle Elemente, auch die linienförmigen Elemente eines Beugungsmusters durch eine Vielzahl von Einzelpunkten gebildet
werden, die durch eine entsprechende Vielzahl von Fresnelzonenplatten des Aufzeichnungsträgers erzeugt werden, werden beim
Kinoform linienförmige Bereiche durch linienförmige Strukturen des Aufzeichnungsträgers erzeugt, was zur Folge hat, daß ein Kinoform
im Vergleich zu einem das gleiche Beugungsmuster erzeugenden Hologramm wesentlich einfacher ist und aus einer wesentlich kleineren
Anzahl von Einzelelementen besteht.
Die Erfindung wird anschließend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer Vielfach-Hologramm-
anordnung.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel besteht aus einer Vielfach-Hologrammanordnung 1, Auswahlschaltungen 9 und 10, einer
Steuerung 8, einem Analysator 6, einer aus Photodioden 3a - 3n bestehenden Lichtdetektormatrix 3 und einer Auswerteinrichtung
Die Vielfach-Hologrammanordnung 1 enthält einen beispielsweise aus Glas bestehenden Träger la, der mit einer geeigneten lichtempfindlichen
Emulsion Ib überzogen ist. Die Information ist in voneinander getrennten Bereichen 2a bis 2n holographisch gespeichert.
Die einzelnen Hologramme 2a bis 2n sind mit dünnen, aus einer Nickel-Eisen-Legierung bestehenden Schichten überzogen und gegen
diese isoliert. Auf der gegenüberliegenden Seite des Trägers sind senkrecht zueinander verlaufende und gegeneinander isolierte Ko-
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ordinatenleitungen X und Y aufgedampft. Die gegenseitige Isolierung
wird beispielsweise durch ein dünne Schicht aus Siliconoxyd bewirkt. In den Schnittpunkten der Koordinatenleitungen X und Y
liegen an der gegenüberliegenden Seite des Trägers die dünnen magnetischen Schichten.
Die Anordnung kann beispielsweise durch folgendes Verfahren hergestellt
werden. Zunächst werden die einzelnen Hologramme durch eine an sich bekannte Belichtung der lichtempfindlichen Schicht
erzeugt. Die Belichtung kann entweder durch photographische Verfahren oder durch eine computergesteuerte Lichteinwirkung erfolgen.
Es werden entweder Trägerfrequenzhologramme oder Kinoforme beschrieben. Nach der Aufzeichnung der holographischen Information
wird die Emulsion gebleicht, so daß sich ein Profil ergibt, dessen Höhe eine Funktion der Belichtung ist. Anschließend werden
durch an sich bekannte Verfahren dünne magnetische Filme auf die einzelnen Hologramme aufgebracht. Während des Aufbringens der
dünnen Schichten wird an diese ein magnetisches Feld gelegt, so daß eine einachsige Anisotropie mit einer bestimmten Vorzugsrichtung
erzeugt wird.
Soll keine lichtempfindliche Schicht verwendet werden, so werden an den Kreuzungspunkten der Koordinatenleiter in Anwesenheit von
magnetischen Feldern magnetische Schichten aufgebracht und anschließend so geätzt, daß das gewünschte Relief eines Hologramms
oder Kinoforms entsteht. Der Ätzvorgang kann durch an sich bekannte photochemische Verfahren erfolgen, bei denen die Tiefe
der Ätzung eine Funktion der holographischen Belichtung ist. Es ist aber auch möglich, das gewünschte Relief auf den magnetischen
Schichten durch die Einwirkung eines gesteuerten Elektronenstrahls oder Laserstrahls zu erzeugen. Da bei den vorgeschlagenen Nickel-Eisen-Schichten
die Kerr-Rotation gering ist, wird eine andere Anordnung vorgeschlagen, bei der die Drehung der Polarisationsrichtung durch die Aufbringung einer ferromagnetisehen Halbleiterschicht,
beispielsweise Europiumchalcogenid-Schicht, auf die Hagnetschicht erhöht wird. Die Europiumchalcogenid-Schicht kann
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beispielsweise in der im US-Patent 3 475 738 beschriebenen Art aufgebracht werden.
Die aus den Photodioden 3a bis 3n bestehende Lichtdetektormatrix der in Fig. 1 dargestellten Anordnung wird mit an sich bekannten
Verfahren hergestellt. Die Lichtdetektormatrix ist so in bezug auf die Vielfach-Hologrammanordnung 1 ausgerichtet, daß sie das
an einem beliebigen Hologramm der Anordnung reflektierte Licht aufnimmt. Die Photodioden 3a bis 3n sind so vorgespannt, daß
sie bei Fehlen von Licht ein relativ niedriges Ausgangssignal und bei Anwesenheit von Licht ein relativ hohes Ausgangssignal
erzeugen. Die Lichtdetektorenmatrix 3 1st durch Leitungen 4 mit" der Auswerteinrichtung 5 verbunden, die beispielsweise mehrere
Einheiten zur Umformung und Verarbeitung der durch die oben beschriebenen
Muster erzeugten Signale enthält.
Zwischen der Vielfach-Hologrammanordnung 1 und der Lichtdetektormatrix
3 ist der Analysator 6 so angeordnet, daß seine Durchlaßrichtung für polarisiertes Licht senkrecht zur Richtung der
Polarisationsebene der an der Vielfach-Hologrammanordnung 1 reflektierten Strahlung liegt, wenn die Anordnung 1 nicht zur Bewirkung
eines Auslesevorganges erregt ist. Wird die Vielfach-Hologrammanordnung 1 im Bereich des auszulesenden Hologramms erregt,
so wird die Polarisationsebene des in diesem Bereich reflektierten Lichtes gedreht, so daß dieses durch den Analysator 6
hindurchtreten kann und auf einzelne der Photodioden 3a bis 3n der Lichtdetektormatrix 3 fällt.
In vorliegendem Ausführungsbeispiel fällt ein polarisierter Strahl
7 auf die gesamte Oberfläche der Vielfach-Hologrammanordnung 1. Soll nicht ausgelesen werden, so ist das an der Vielfach-Hologrammanordnung
1 reflektierte Licht unter einem Winkel von 90° in bezug auf die Durchlaßrichtung des Analysators 6 linear polarisiert,
so daß nur sehr wenig oder überhaupt kein Licht zur Lichtdetektormatrix 3 gelangt. Soll jedoch Information aus dem
Speicher ausgelesen werden, so werden von der Steuerung 8 elektrische Signale zu den X- und Y-Auswahlschaltungen 9 und 10
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übertragen, die die jeweils erforderlichen Koordinatenleitungen X und Y der Vielfach-Holograininanordnung 1 erregen. Im Kreuzungsbereich zweier erregter Koordinatenleitungen entsteht ein Magnetfeld,
das den Magnetisierungsvektor des gewünschten Hologramms direkt oder umkehrt, so daß das gespeicherte codierte Informationsmuster
ausgelesen wird. Die Umkehr des Magnetisierungvektors bewirkt, daß ein kleiner Querschnitt der Strahlung 7, der auf das
ausgewählte Hologramm auffällt und an diesem reflektiert wird, eine Drehung seiner Polarisationsebene erfährt, so daß eine Komponente
seines Lichtvektors mit der Durchlaßrichtung des Analysators 6 übereinstimmt und so zu den betreffenden Photodioden der
Lichtdetektormatrix 3 gelangt.
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Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE(l) Holographische Speicheranordnung mit einem Träger mit einer Vielzahl von holographische Einzelaufzeichnungen enthaltenden Bereichen, die aus einem unter dem Einfluß eines magnetischen oder elektrischen Feldes die Polarisationsrichtung eines Strahles drehenden Material bestehen oder mit einer aus einem derartigen Material bestehenden Schicht überzogen oder hinterlegt sind, gekennzeichnet durch eine Quelle zur Erzeugung einer polarisierten, mindestens mehrere Einzelaufzeichnungsbereiche gleichzeitig beaufschlagenden Auslesestrahlung (7), einen im Abbildungsstrahlengang liegenden Analysator (6), der die an unerregten Bereichen (2a - 2n) gebeugte oder reflektierte polarisierte Strahlung nicht durchläßt, Mittel (X-Y-Koordlaatenleitungen) zur steuerbaren Erzeugung eines magnetische» oder elektrischen, eine Drehung der Polarisationsebene bewirkenden Feldes im Bereich der jeweils auszulesenden Bereiche (2a - 2n) und durch Lichtdetektoren (3a - 3n) zur Umwandlung der ausgelesenen, den Analysator durchsetzenden optischen Information in elektrische Impulse.
- 2. Holographische Speicheranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bereich (2a - 2n) ein besonderes, eine analoge oder digitale Information darstellendes Muster erzeugt und daß die Lichtdetektoren (3a - 3n) so angeordnet sind, daß sie das jeweils ausgelesene optische Muster in elektrische Signale umwandeln.
- 3. Holographische Speicheranordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch senkrecht zueinander verlaufende und paarweise mit einer Spannungsquelle steuerbar verbindbare Koordinatenleitungen zum Anlegen magnetischer Felder an bestimmte holographische Aufzeichnungen enthaltende Bereiche oder Gruppen solcher Bereiche.Docket EN 969 Ο57 109838/1562
- 4. Holographische Speicheranordnung nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungen aus Phasenhologrammen, vorzugsweise aus reflektierenden Phasenhologrammen bestehen.
- 5. · Holographische Speicheranordnung nach den Ansprüchen 1-3,dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungen aus Kinoformen, vorzugsweise aus reflektierenden Kinof ernten bestehen.
- 6. Holographische Speicheranordnung nach den Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungen in an sich bekannter Weise durch Bleichen einer belichteten lichtempfindlichen Emulsion, durch eine photolitographisch gesteuerte Ätzung oder durch Abtragung mittels Elektronenoder Laserstrahl der die Information enthaltenden Schicht erzeugt werden.
- 7. Holographische Speicheranordnung nach den Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnungen durch photolitographisch gesteuertes Ätzen oder durch Abtragung mittels Elektronen- oder Lasertrahl einer die Information enthaltenden magnetisierbaren Schicht erfolgt.Docket EN 969 057 1Q9838/1562
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