DE2106487C3 - Streulichtpartikelzähler - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei solchen Anordnungen
ist die Intensität des gestreuten Lichtes ein Maß für die Anzahl der vorhandenen Partikeln.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die von einer Partikel rückgestreute Lichtmenge eine
Funktion der Form der Partikel ist. Wenn somit die Partikeln veranlaßt werden, ihre Orientierung beim
Passieren des Lichtstrahles zu ändern, dann wird sich die von den länglichen Partikeln reflektierte Lichtmenge
ändern, während sich die von sphärischen Partikeln reflektierte Lichtmenge nicht ändert. So wird
die Intensität des reflektierten Lichtes nur dann moduliert, wenn längliche Partikeln vorhanden sind.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, mit der längliche Partikeln,
wie beispielsweise Fasern oder Fäden, von sphärischen Partikeln oder solchen symmetrischen Partikeln
zu unterscheiden sind, deren Erscheinen im wesentlichen von der Partikelorientierung unabhängig
ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter-
ansprüchen angegeben.
Ein Ausfühningsbeispiel des Streulichtpartikelzählers
gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, die eine schematische perspektivische Ansicht
der Anordnung wiedergibt.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist für eine kontinuierliche Analyse oder Überwachung des Gehaltes
an suspendierten Fasern oder Fäden in Luft bestimmt,
möglicherweise bei Vorhandensein von höheren Konzentrationen an relativ symmetrischen Partikeln.
Das Gerät ist insbesondere zur Überwachung von in der Luft enthaltenen Asbestfasern in Fabrikoder
Arbeitsplatz-Milieus anwendbar.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, wird die als Probe zu nehmende Luft in der durch den Pfeil A angedeuteten
Richtung in eine innere Führung 11 gezogen, welche die Luft in Richtung auf einen Prüfbereich
12 leitet. Eine äußere Führung 13, welche die innere Führung 11 umgibt, ist über eine Rohrleitung 14 mit
einer Quelle für reine Luft verbunden. Reine Luft von dieser Quelle wird, wie durch Pfeil B angedeutet, in
die äußere Führung 13 eingezogen und gelangt durch Strömungsrichter 15 hindurch, um einen Mantel von
reiner Luft bei 16 zu bilden, welcher die zentrale Luftprobe
17 im Prüfbereich 12 umgibt. Von dort wird die ganze Luft nach einer Pumpe über ein Rohr 21
ausgestoßen, wie durch Pfeil C angedeutet.
Der Prüfbereich 12 wird bis auf eine ziemlich genau festgeiegte Tiefe durch eine Lichtquelle 18 und Linse
19 mit entsprechendem Öffnungsverschluß (nicht dargestellt) beleuchtet. Ein optischer Auffang 22 ist
entgegengesetzt der Lichtquelle 18 vorgesehen, so daß störende Reflexionen von einer Hüle 23 vermieden
werden.
Ein Fotoelektronen-Vervielfacher 24 befindet sich innerhalb der Hülle 23. Ein optisches System mit einer
Linse 25 fokussiert auf den Fotovervielfacher 24 das Licht, welches von einer ziemlich genau bestimmten
Fläche im beleuchteten Prüfbereich 12 zerstreut wird.
Dieses gestreute Licht wird gegen den dunklen Hintergrund beobachtet, der durch die Hülle 23 vorgesehen
ist.
Durch Anordnung des Beleuchtungsstrahles so, daß er in der Tiefe in der Beobachtungsrichtung gut
definiert ist, wird die Flächenkonzentration von Partikel-Abbildern am Fotovervielfältiger direkt in Beziehung
zur Volumenkonzentration von Partikeln im Illuminationsbereich gesetzt. Alternativ kann dieser
Zustand dadurch sichergestellt werden, daß die Tiefe
r>" in Beobachtungsrichtung des als Probe genommenen
Luftstromes innerhalb eines im wesentlichen gleichförmigen Beleuchtungsstrahles gut definiert wird. Das
Vorsehen eines Reinluftmantels, gekoppelt mit sorgfältiger aerodynamischer Auslegung der Führungen
11 und 13, sorgt dafür, daß die Konzentration von Partikeln im Beobachtungsbereich derjenigen im äußeren,
zu überprüfenden Bereich entspricht.
Um die Möglichkeit zu schaffen, Fasern oder Fäden von symmetrischen Partikeln zu unterscheiden, sind
bo Mittel zum Auferlegen eines oszillierenden oder
rotierenden elektrostatischen Feldes vorgesehen, dessen Richtung bei diesem Ausführungsbeispiel parallel
zu der Ebene gehalten wird, weiche die Achse der Beleuchtung und Beobachtung enthält. Bei diesem
Ausführungsbeispiel weisen die Mittel vier Elektroden 26, 27, 28, 29 auf, welche symmetrisch um den
Prüfbereich 12 herum angeordnet sind, zusammen mit entsprechenden elektrischen Versorgungen.
Durch Anlegen eines entsprechenden Wechselpotentials an die vier Elektroden kann ein elektrostatisches
Feld, das oszilliert oder rotiert, im Prüf bereich aufgebaut werden. Zum Beispiel können die sich diagonal
gegenüberliegenden Elektroden 26, 28 jeweils mit den Enden der Sekundärwicklung eines Transformators
mit geerdeter Mitteizapfung verbunden sein, der mit Wechselstrom von kontrollierter Frequenz
betrieben wird.
Wenn die Elektroden 27, 29 in ähnlicher Weise, aber mit der Sekundärwicklungsspannung betrieben
werden, welche so gesteuert ist, daß sie außer Phase zum Antrieb der Elektroden 26,28 liegt, dann scheint
das elektrostatische Feld, welches durch Partikel im Prüfbereich angetroffen wird, zu rotieren.
Längliche Partikel, die mit diesem Feld rotieren, werden so beobachtet, als flimmerten sie, d. h. der
Ausgang des Fotovervielfachers wird mit der Rotationsfrequenz des elektrostatischen Feldes moduliert.
Da, wie oben erwähnt, die Marimallänge eines länglichen Teilchens, welches einem oszillierenden
oder rotierenden Feld folgt, in Beziehung zur Frequenz steht, schafft ein Durchlauf der Erregerfrequenz
eine angenäherte Klassifizierung der Größenabmessungen einzelner Fasern innerhalb des Beieuchtungsstrahles.
Somit liefert das Gerät die Erzeugung eines Histogramms für die Faser-Längen/ Konzentration-Verteilung zusätzlich zur gesamten
Faserzählung innerhalb eines gegebenen Längenbereiches.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die Beziehung zwischen Faserlänge und Geschwindigkeit de; Faserausrichtung
bei einem angelegten elektrostatischen Feld durch die Gegenwart von einigen Fasern von unipolarer
elektrostatischer Aufladung gestört wird.
Um dieses Problem zu umgehen, wird das konstante elektrostatische Feld zweckmäßig mit einem hochfrequenten
elektrostatischen Feld ausgetauscht. Die Hochfrequenz muß die Wandergeschwindigkeit der
Oberflächenladung an den Fasern (typischerweise K)"2 bis 10^'see) überschreiten. Bei einer Anordnung
wurde eine Frequenz von 700 Kilohertz verwendet, wobei die elektrostatische Feldstärke etwa
3,5 kVcm ' betrug. Eine höhere elektrostatische Feldstärke um 10 kVcm"1 kann vorteilhaft verwendet
werden, wie weiter unten gezeigt.
Die Oszillation oder Rotation (mit niederigerer Frequenz) der Orientierung des hochfrequenten Feldes
bleibt wirksam, damit die länglichen Partikel das Bestreben haben, der sich ändernden Orientierung
des hochfrequenten Feldes zu folgen. Auf diese Weise sorgt ein Durchlauf dieser niedrigeren Frequenz der
Oszillation oder Rotation der Orientierung des hochfrequenten Feldes für eine angenäherte Klassifizierung
der Größenabmessungen einzelner Fasern innerhalb des Beleuchtungsstrahles, wie oben erwähnt.
Die folgenden weiteren Beobachtungen in bezug auf Faserverhalten wurden gemacht:
a) Während Fasern mit größerem Durchmesser um die angelegte Feldrichtung oszillieren, ist die
Dämpfung an Fasern mit kleinerem Durchmesser genügend stai«, uüi deren Verhalten aperiodisch
zu machen.
b) Allgemein ausgedrückt, zeigen Fasern mit einem Durchmesser größer als etwa 2 Mikron bei einer
Länge von 1 (K) Mikron und 0,3 Mikron bei einer Länge von 5 Mikron ein oszillatorisches Verhalten
für eine Dielektrizitätskonstante um 7 und ein elektrisches Feld von 10 kVcm '. Unterhalb
dieser Durchmesser ist das Verhalten effektiv aperiodisch /»dead beat«/. In der Praxis ist die
Möglichkeit, ein oszillatorisches von einem aperiodischen Verhalten zu unterscheiden, von der
Breite des Lichtstreumusters und der Öffnung der Sammeloptiken abhängig. Die Durchmesser,
bei denen ein oszillatorisches Verhalten beobachtet wird, sind größer bei niedrigeren Feldern
und niedrigeren Dielektrizitätskonstanten.
c) Für oszillatorisches Verhalten ändert sich die Schwingfrequenz umgekehrt mit der Faserlänge,
ist unabhängig vom Faserdurchmesser und nimmt ungefähr zu wie das 3/2-Leistungsgesetz
is des Feldes.
d) Für aperiodisches Faserverhalten können ähnliche Zeit-gegen-Winkel-Beziehungen bei verschiedenen
Längen-Durchmesser-Kombinationen erhalten werden, aber es ist kein Weg für die Trennung der Längen- und Durchmesserinformation
an Fasern, die dieses Verhalten zeigen, bisher gefunden worden. Der Anteil von Fasern,
die dieses Verhalten zeigen, mag in der Praxis klein sein und könnte noch kleiner gemacht werden,
indem man mit hohen elektrischen Feldern arbeitet.
e) Die Zeitskala für Ausrichtung bei lOkVcm"'
liegt im Bereich von etwa 2 10"5SeC bis 10"2sec.
In Anbetracht dieser Beobachtungen besteht eine bevorzugte Technik für das Erhalten von Faserabmessungen
darin, das hochfrequente elektrostatische Feld zwischen den beiden Hauptrichtungen der Ausfluchtung
als Quadrat- bzw. Rechteckwelle zu modu-
J5 Heren, vorgesehen durch das Vierpol-Elektrodensystem
26, 27, 28, 29.
Die Modulationsfrequenz sollte genügend niedrig für die längsten und dünnsten Fasern, die aller Wahrscheinlichkeit
nach zu überwachen sind, sein, damit
4n diese innerhalb jedes Modulations-Halbzyklus genügend
Zeit zur Ausrichtung haben. Die Modulationsfrequenz kann im Bereich von 100 Hertz bis 50 Kilohertz
liegen und kann im typischen Fall 1000 Hertz für eine elektrische Feldstärke von K) kVcm ' betragen.
Zweckmäßig werden die Elektroden so angeordnet, daß in der einen der Orientierungsrichtungen des
hochfrequenten elektrostatischen Feldes die ausgerichteten Fasern in dem Winkel für maximale Streuung
des Beieuchtungs-Lichtstrahles in den Fotovervielfacher-Detektor hinein liegen.
Wenn das Signal eine Reihe von Maximalwerten zeigt, nachdem das elektrische Feld in die Richtung
der maximalen Streuungsintensität geschaltet ist, so kann die Länge der Faser mit »oszillatorischem« Verhalten
unter Verwendung von Digitaltechniken zur Messung der Oszillationsfrequenz gefunden werden.
Wenn nur ein einziges Maximum beobachtet wird, dann gibt die Zeit, welche dieses braucht, um zu erscheinen
und zu verschwinden, wenn die Feldrichtung geschaltet wird, eine gewisse Anzeige für das Seitenbildverhältnis
der beobachteten »aperiodischen« Faser. Die Informations-Verarbeitungseinheit, die notwendig
ist, um diese Fotovervielfältigersignale zn interpretieren, wird bedeutend komplizierter, wenn
zwei oder mehr Fasern im Beobachtungsbereich zur gleichen Zeit vorhanden sind. Ein Weg, auf welchem
dieses Problem vermindert werden kRnn. besteht
darin, das Beobachtungsvolumen in bezug auf die zu überwachende Faserkonzentration entsprechend
klein zu halten.
Um eine Doppelzählung einzelner Fasern zu vermeiden, ist es notwendig, daß die Modulations-Zykluszeit
nicht geringer ist als die Übergangszeit im Beobachtungsbereich. Dies kann überprüft und das
Volumen der als Probe entnommenen Luft gemessen werden durch Beobachtung der Luftströmungs-Geschwindigkeit
im Beobachtungsbereich. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß auf dem Haupt- oder einem Hilfs-Fotovervielfacher der
Durchgang von Faser- oder Partikel-Abbildern durch ein codiertes Graufilterband beobachtet wird.
Um eine Verwechselung der aus dem Eintritt von is
hellen Partikeln in das Beobachtungsfeld herrührenden
Signale mit »aperiodischen« Fasern, die auf der Richtung der Maximalstreuung ausgerichtet werden,
zu vermeiden, können Rampenfunktionsänderungen in der Beleuchtungsdichte oder dem Ermittlungs-Wirkungsgrad
für diejenigen Bereiche der Beobachtungszone vorgesehen werden, wo Partikel und Fasern
eintreten und austreten. Dies würde die maximale Signaländerungsgeschwindigkeit in diesem Bereich begrenzen.
Um scharfe Fotovervielfacherimpulse von flimmernden Abbildern zu erhalten, kann es nützlich sein,
eine polarisierte Beleuchtung sowie Faseroptiken anstelle von herkömmlichen Linsenoptiken zu verwenden,
um das gestreute Licht von einer dünnen Hülle jo bzw. Haut der konischen Streuungsoberfläche zu
sammeln.
Es wird als möglich angesehen, Fasern von anderen Partikeln zu unterscheiden, die keine symmetrischen
Partikel sind (wie hierin definiert), zum Beispiel von Plättchen, und zwar durch die unterschiedliche Form
der erzeugten Lichtmodulation. So ist es wahrscheinlich, daß gestreutes Licht von in der Luft enthaltenen
Partikeln in Plättchenform in einer ähnlichen Weise wie Fasern flimmern, aber das gestreute Licht ist auf
die Rotationsebene beschränkt. Da das Streumuster für Fasern Richtungen oberhalb und unterhalb dieser
Ebene einschließt, kann das Instrument für Fasern dadurch selektiv gemacht werden, daß Licht, welches
in Winkeln dicht an der Rotationsebene des elektrischen Feldes gestreut wird, ausgeschlossen wird.
Das Gerät der vorliegenden Ausführuingsform ist für die Unterscheidung länglicher Partikel oder Fasern
von symmetrischen Partikel geeignet, vorausgesetzt, die Faserlänge ist größer als die Wellenlänge des Lichtes,
welches für die Beleuchtung des Prüfbereiches verwendet wird. Es macht jedoch nichts aus, wenn
der Faserdurchmesser kleiner ist als die Licht-Wellenlänge.
Die Erfindung ist nicht auf die Einzelheiten des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels beschränkt.
Das elektrostatische Feld kann auch durch elektromagnetische Wellen hervorgerufen werden, die im Prüfbereich
durch Induktion oder durch Kopplung von einer Übertragungsleitung oder einem Wellenleiter
bzw. Hohlleiter erzeugt werden. Die Ebene der Oszillation oder Rotation des elektrostatischen Feldes
braucht nicht unbedingt parallel zu der Ebene zu liegen, weiche die Beleuchtungs- und Beobachtungsachsen
enthält, weil Licht durch Partikel auch in anderen Richtungen gestreut wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Anordnung zum Analysieren von in einem Strömungsmittel suspendierten Partikeln, mit einer
Lichtquelle zum Beleuchten der Partikeln innerhalb eines Meßbereiches des Strömungsmittels
sowie mit einem Fotodetektor zum Ermitteln des von den Partikeln gestreuten Lichtes, gekennzeichnet
durch eine Einrichtung (26, 27, 28, 29) zur Erzeugung eines elektrischen Feldes wechselnder Orientierung im Meßbereich (12),
dessen Feldstärke und Frequenz so gewählt sind, daß langgestreckte Teilchen dem Orientierungswechsel folgen können, sowie durch eine an den
Fotodetektor (24) angeschlossene Einrichtung zum Ermitteln der sich mit der Frequenz des Orientierungswechsels
ändernden Intensität des gestreuten Lichts.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechsel der Orientierung
des elektrischen Feldes eine Oszillation oder Rotation in der Beobachtungsebene umfaßt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Feld ein
hochfrequentes Feld ist, dessen Frequenz die Wandergeschwindigkeit von unipolaren elektrostatischen
Aufladungen an den Partikeln überschreitet.
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Orientierungswechsel
veränderbar ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei diskontinuierlich veränderbarer
Frequenz die Zeit meßbar ist, die die länglichen Partikeln zum Ausrichten nach jedem
Orientierungswechsel des elektrischen Feldes brauchen.
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