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Automatische Entmagnetisierungsschaltung für die Bildröhre eines Farbfernsehempfängers
Die Erfindung betrifft eine automatische Entmagnetisierungsschaltung für die Bildröhre
eines Farbfernsehempfångers.
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Die bisher bekannten automatischen Entmagnetisierungsschaltungen in
Farbfernsehgeräten sind derart ausgelegt, daß die Entmagnetisierung der Farbbildröhre
unmittelbar nach Betätigung des Netzschalters ausgelöst wird. Durch die Entmagnetisierungsspulen
fließt dann ein stoßartig symmetrischer Wechselstrom, dessen Amplitude zeitlich
exponentiell gegen Null abklingt. Es entsteht ein starkes auf Null abnehmendes magnetisches
Wechselfeld, das je nach Angabe des Röhrenherstellers eine bestimmte magnetische
Anfangs- bzw. Restdurchflutung aufweisen muß, um die durch Einwirkung von magnetischen
Gleichfeldern (Erdfeld, Streufelder) entstehende Remanenzinduktion der Lochmaske
zu neutralisieren.
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Aus fertigungstechnischen Gründen kann es erforderlich sein, die Einstellung
der Farbreinheit bei noch nicht eingebautem Chassis vornehmen zu müssen. Bei dem
dann anschließenden Einbringen des Chassis in das Gehäuse tritt durch die magnetischen
Gleichfelder der Trafos eine Aufmagnetisierung der Lochmaske auf, die groß genug
ist, um wieder Störungen in der Farbreinheit bei der Bildwiedergabe hervorzurufen.
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Eine erneute Einstellung der Farbreinheit wird jetzt sehr schwierig
oder kaum mehr möglich sein.
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Auch im normalen Betrieb weist das magnetische Wechselstoßfeld sofort
beim Einschalten des Farbempfängers seine maximale Amplitude auf und klingt kurz
danach auf ein Minimum ab.
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Die Farbunreinheiten, die durch die nach der Heizperiode der Röhren
wirkenden Streugleichfelder der Trafos auftreten, können nicht mehr kompensiert
werden und sind als störende Farbflecken auf dem Bildschirm erkenntlich.
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Die vorgenannten Nachteile der bekannten sofort nach Inbetriebsetzen
eines Farbfernsehempfängers einsetzenden automatischen Entmagnetisierungseinrichtungen
werden nun erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß ein oder mehrere Schaltelemente
vorgesehen sind, die derart ausgelegt und so in eine bestehende Farbfernsehschaltung
eingefügt sind, daß dadurch die Entmagnetisierung verzögert einsetzt. Die Verzögerung
kann dadurch erreicht werden, daß ein Verzögerungselement mit selbsttätiger Verzögerung,
z.B. ein Thermokontakt oder ein Relais mit einer Verzögerungsschaltung Verwendung
finden kann oder aber dadurch, daß solche, die Entmagnetisierung auslösende Schaltelemente,
an eine der bereits in Farbfernsehempfänger befindlichen Spannungsquellen angeschlossen
werden können, die von Ablenkung und Helligkeit bei Inbetriebnahme des Gerätes abhängig
sind, also selber den Verzögerungseffekt bereits enthalten.
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Löst man den Entmagnetisierungsvorgang kurz vor dem Erscheinen des
Bildes aus, dann werden auch nach dem Verzögern noch entstandene Streugleichfelder
mit Erfolg neutralisiert.
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Ein weiterer Punkt der Erfindung ist der, daß durch Farbveränderungen
auf dem Bildschirm, unmittelbar bevor das Bild voll ausgeschrieben ist, eine optische
Kontrolle gegeben ist, ob die Entmagnetisierung in Ordnung ist, bzw. ob sie überhaupt
stattgefunden hat.
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Einzelheiten der Erfindung sind nachstehend an Hand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausfülnmgsbeispielen näher beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 eine bekannte Entmagnetisierungsschaltung; Fig. 2
ein erstes Beispiel der erfindungsgemäßen Entmagnetisierungsschaltung; Fig. 3 ein
zweites Beispiel der erfindungsgemäßen Entmagnetisierungsschaltung.
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Die Fig. 1 zeigt die Schaltung einer bisher bekannten automatischen
Entmagnetisierung in einfacher Darstellung. Nach Schließen des Ein/Aus-Schalters
6 des Fernsehempfängers fließt durch die Entmagnetisierungsspulen 1 und 2 zunächst
ein hoher Wechselstrom mit beträchtlicher Amplitude, vorausgesetzt die mit ihnen
in Reihe geschalteten Kaltleiter 3 und 4 befinden sich in kaltem Zustand bzw.
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bei Zimmertemperatur. Hierdurch wird im Inneren der Bildröhre durch
die Magnetisierungsvorrichtung mit den Magnetisierungsspulen 1 und 2 ein verhältnismäßig
starkes magnetisches Wechselfeld erzeugt. In dem Maße, wie die Kaltleiter 3 und
4 von dem sie durchfließenden Strom aufgeheizt werden1 nimmt ihr Widerstand zu und
der Strom in den Entmagnetisierungsspulen 1 und 2 ab. Der Widerstand 5 sorgt dafür,
daß der Kaltleiter 3 seinen hohen Widerstand behält. Der Farbfernsehempfänger 8
enthält alle übrigen Einrichtungen und Bauteile, die zum Empfang eines einwandfreien
Fernsehbildes notwendig sind.
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Die erfindungsgemäße Neuerung liegt nun darin, den automatischen Entmagnetisierungsvorgang
verzögert, d.h. erst kurze Zeit nach dem Einschalten des Fernsehgerätes, aber unmittelbar
vor dem Erscheinen des Fernsehebildes auszulösen. Hierbei bleibt die eigentlicbebekannte
Entmagnetisierungsschaltung unverändert, lediglich in Reihe mit dem Ein/Aus-Schalter
6 wird ein weiterer Kontakt 9 geschaltet, der zu einem verzögerten Zeitpunkt geschlossen
wird, um die Entmagnetisierung in Gang zu setzen.
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Die Befehlsschaltung zum verzögerten Auslösen der Entmagnetisierung
kann auf verschiedene Art erfolgen. Sie kann z.B. aus einem Thermoschalter oder
aus einem preiswerten Relais mit Verzögerungsschaltung bestehen. Eine elegantere
Lösung ist aber die, eine der bereits in einem Farbfernsehempfänger befindlichen
Spannungsquellen zu benutzen, die z.B. von Ablenkung und Helligkeit bei Inbetriebnahme
des Gerätes abhängig sind, also den gleichen Verzögerungseffekt bereits enthalten,
wie er erfindungsgemäß für die Entmagnetisierung gewünscht wird.
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Die Fig. 2 zeigt eine Schaltung, in der für die Auslösung der Entmagnetisierung,
hier ein Relais 10 mit seinem Relaiskontakt 9, die Speisung vom Zusatzstrom-Generator,
wie sie für die Eckenkonvergenz benötigt wird, Verwendung findet. 11 ist ein Vorwiderstand
für das Relais 10.
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im Als Befehlsschaltung können ferner die<Farbempfänger vorhandenen
Vertikal- bzw. Horizontalendstufe oder die von ihnen abgeleiteten Hilfaschaltungen
verwendet werden. Die Fig. 3 zeigt in Andeutung die Vertikal-Endstufe, bei der die
Auslösung für die Entmagnetisierung dann erfolgt, wenn die Gleichspannung an der
Kathode der Vertiaklendstufen-Röhre einen bestimmten Wert, z.B. + 20 V, erreicht
hat.
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Die Vorteile dieser Erfindung liegen vor allen Dingen darin, da durch
die verzögert einsetzende Entmagnetisierung auch alle nach der Heizperiode der Röhren
wirkenden Streugleichfelder absolut kompensiert werden, lediglich durch Einbau eines
preiswerten Schaltelementes auf teure magnetische Abschirmungen verzichtet werden
kann und weit billigere Trafos mit größeren Streufeldern im Farbfernseheiipfänger
eingebaut werden können.
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In der Fertigung kann nun die Einstellung der Farbreinheit bedenkenlos
vor dem Einbau des Chassis in das Fernsehgehäuse vorgenommen werden, da jetzt eine
Störung der Farbreinheit bei der Bildwiedergabe durch Einbringen des Chassis in
das Gehäuse nach dem Farbabgleich nicht mehr zu befürchten ist. Das ergibt eine
erhebliche Arbeitserleichterung und Einsparung an Arbeitsgängen.
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Als weiterer Vorteil kann angeführt werden, daß man auf dem Bildschirm
unmittelbar bevor das Bild voll ausgeschrieben ist, an Hand von Farbveränderungen,
dem Zeitpunkt, in dem der Hauptmagnetisierungsvorgang abläuft, eine optische Kontrolle
hat, ob die automatische Entmagnetisierung in Ordnung ist, bzw. ob sie überhaupt
stattgefunden hat, ohne, daß erst umständliche Messungen durchgeführt zu werden
brauchen.