DE2065917A1 - Elektrischer schalter mit kontakten in denen der strom bei kontaktoeffnung stets in gleicher richtung fliesst - Google Patents
Elektrischer schalter mit kontakten in denen der strom bei kontaktoeffnung stets in gleicher richtung fliesstInfo
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Description
Elektrischer Schalter mit Kontakten, in denen der Strom "bei Kontaktöffnung stets in gleicher
Richtung fließt.
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter mit zwei relativ zueinander bewegbaren Kontakten für Stromkreise,
in denen der Strom bei Kontaktöffnung stets in
gleicher Sichtung fließt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, elektrische Schalter der einleitend genannten Art bezüglich der
Kontaktausbildung so zu verbessern, daß einerseits eine Verschweißung oder Verklebung der Kontaktflächen mit
Sicherheit ausgeschaltet wird und daß andererseits die Kontakte eine bisher nie gekannte Lebensdauer erhalten,
welche bisher vor allem dadurch verkürzt wurde, daß durch den stets in gleicher Richtung fließenden Strom
das Metall des einen Kontaktes zum Gegenkontakt übertragen wurde ο
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Zur lösung der vorgenannten Aufgabe werden "bei einem
elektrischen Schalter der einleitend genannten Art nachfolgende Merkmale kombiniert: a) die Kontakte sind
in einem unter Hochvakuum stehenden Gehäuse angeordnet, b) ein erster Kontakt, welcher bei der Kontaktöffnung
auf negativem Ptential liegt, besteht aus einem Metall, dessen Schmelz— und Verdampfungstemperaturen mindestens
so hoch liegen, wie die von Wolfram, c) ein zweiter, bei der Kontaktöffnung auf positivem Potential liegender
Kontakt besteht aus einem Metall, dessen Schmelz- und Verdampfungstemperaturen tiefer liegen als die des anderen
Kontaktes ο
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und
den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsfoimen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht
sindο In den Zeichnungen zeigen;
Figo 1 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Schutzrohrkontaktes in Offenstellung,
Figo 2 eine der Figo 1 ähnliche Darstellung des
Eontaktes in Schließstellung,
Figo 3 eine zerlegte perspektivische Darstellung der Bauelemente des erfindungsgemäßen Kontaktes
ohne äußere Umhüllung,
Figo 4- eine Draufsicht auf die Kontaktzunge mit Hilfskontakt,
Figo 5 eine geschnittene Seitenansicht einer Kontakt— zunge des erfindungsgemäßen Schutzrohrkontaktes
in vergrößertem Maßstabe,
Figo 6 ein Diagmmm, welches die Abhängigkeit zwischen
der Temperatur und der linearen Ausdehnung jedes der drei Metalle wiedergibt, die für die
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_ 4 —
Kontaktzungen des erfindumgsgemäßen Schutzrolirkontaktes
verwendet werden und
Pig. 7 ein Diagramm der an einem erfindungsgemäß
ausgebildeten Schutzrohrkontakt angreifenden Kräfte»
Die Pig» 1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Schutzrohrkontakt
5 mit zwei länglichen, federnd verbiegbaren, magnetisch permeablen Zungen 6 und 6' in einem länglichen
Gehäuse oder Schutzrohr 7· Das Schutzrohr ist auf hohes Vacuum evakuierte An den zugeschmolzenen Enden des
Gehäuses 7 ragen zwei längliche Stifte δ und 81 heraus,
die die beiden Zungen 6 und 6' tragen und an ihren äußeren. Enden als Anschlüsse g, g' des Kontaktes ausgebildet
sindo
Die Zungen 6 und 61 erstrecken sich von den Stiften 8
und 8' axial nach innen, wo sich ihre freien Enden in der längsmittelebene des Gehäuses überlappen und dort
in Querrichtung um einen zuvor festgelegten Betrag voneinander entfernt sind, um einen Kontaktspalt 1o zu
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"bildeiio Unter dem Einfluß eines sich ii"ber die Zungen
6 und den Spalt 1o erstreckenden Magnetfeldes werden
die Zungen so verbogen, daß sich, ihre Überlappenden
Enden kontaktgebend berühren.
Die Stifte 8, 8' tragen am inneren Ende außerdem einen
länglichen relativ steifen jtaschlagstab 11 bzw» 11'»
Die Stäbe 11 und 11' befinden sich an der vom Spalt abgelegenen Seite der Zungen 6 und 61« Da die Zungen
flache Metallstreifen sind, kann man deren Seiten sinnvoll auch als Vorder- und Rückseite bezeichnen«. Die
Vorderseite zeigt zum Eontaktspalt 1o und die Rückseite stützt sich am Stab 11 abo
Normalerweise beaufschlagen die Zungen ihren Anschlagstab
mit der innewohnenden Biegespannung, so daß sich entsprechend den Lehren der vorerwähnten deutschen
Patentschrift 1 279 190 eine nach außen gerichtete Vorspannung am ,Anschlagstab ergibt0 Die letzterwähnte
deutsche Patentschrift legt ausführlich die Vorteile einer solchen Anordnung in Verbindung mit Schutzrohrkontakt
en für hohe Schaltfrequenz darο
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Gemäß der vorliegenden Erfindung trägt die Zunge
einen Hilfskontakt 12, der noimalerweise an der Rückseite
der Zunge 6 mit nach, vorn gerichteter Biegespannung
anliegt und einen Steg 13 aufweist, der über das freie Ende der Zunge- 6 hinausragt und von der
Zunge 61 einen Abstand hat, der etwas kleiner ist
als die Breite des Kontaktspaltes 1o zwischen den freien Enden der Schaltzungen 6 und 6Ό Der Hilfskontakt
12 dient verschiedenen Zwecken und hat unter anderem die .Aufgabe, ein Hängenbleiben des Schutzrohrkontaktes bei hohen Stromstößen zu verhindern
Der Schutzrohrkontakt soll nun ausführlicher beschrieben
werdeno Das Gehäuse 7 ist vorzugsweise ein Glasrohr— abschnitt, dessen gegenüberliegende Enden um die
Stifte 8 und 8' herum angeschmolzen sind, um die Stifte in einer im wesentlichen koaxialen Ausrichtung
festzusetzen und das Gehäuse hermetisch abzudichten« An den inneren Enden der axial weit auseinander liegenden
Stifte .8 sind die Anschlagstäbe 11 angeschweißte Genauso gut könnten aber auch die Stifte 8 fester Bestandteil
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der Anschlagstäbe sein0 Die Ans cialagst ä"be erstrecken
sich Ms zu den freien Enden der Schaltzungeno Wie die
deutsche Patentschrift 1 279 190 erläutert, können die
Anschlagstäte entweder aus magnetischem oder nichtmag—
netischem Material "bestehen, sie sollten aber in jedem
lalle erheblich steifer als die Schaltzungen sein«. ^
Gemäß der vorliegenden Erfindung "bestehen die Zungen
6 und 6· aus einem im wesentlichen flachen lußteil 15 ata eingespannten Ende, einem im wesentlichen flachen
Kopfteil 16 am freien Ende und einem dazwischenliegenden Halsteil 17» welcher einen etwas geringeren Querschnitt
hat als die luß~ und Kopfteileo Der Halsteil 17 grenzt als fester Bestandteil stumpfwinklig an Kopf- und !Fußteile
Der lußteil 15 jeder Zunge überdeckt in der Nähe des φ
eingespannten Endes flachliegend den "benachbarten Anschlagstab
und ist mit dem letzteren, beispielsweise durch Schweißung, verbundene Der Halsteil 17 ragt schräg
nach vorn vom Anschlagstab fort in Richtung zum freien Zungenendee Der Kopfteil 16 ist normalerweise zum Anschlagstab
hin geneigt, wobei die Zungenspitze den
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Anschlagstat mit ihrer in Offnungsrichtung wirkenden
Biegespannung "beaufschlagte
Die größte Biegung sollen die erfindungsgemäßen Zungen
am Halsteil 17 erhaltene Daher hat der Halsteil einen verminderten Querschnitte Vorzugsweise ist am Halsteil
nur die Dicke vermindert, damit die Zunge eine relativ flache Federkennlinie erhält und die Biegekräfte in
der Zunge relativ stetig heim Schließen der Kontakte ansteigeno Die Bedeutung dieser Maßnahme ergibt sich
aus der Figo 7» in der die an einer Zunge des Schutzrohrkontaktes der Erfindung angreifenden Kräfte dargestellt
sind, wenn die Zunge magnetisch in die kontakt— schließende Stellung gebracht wird» Wenn das den Kontakt
betätigende Magnetfeld entsteht, erreicht die Feldstärke einen Wert, bei dem die Anziehung zwischen den Zungenspitzen
so groß wird, daß deren Vorspannungen überwunden werden und die Zungenspitzen sich aufeinander zu bewegeno
Nach Erreichen dieses Wertes steigert sich die Äufeinanderbewegung der Zungen wesentlich schneller als der auslösende
Magnetfluß, so daß der letztere als konstant angesehen
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werden kanne Unter dieser Annahme beruht die Änderung der magnetischen Anziehungskräfte (Figo 7 Kurve 26)
ausschließlich auf der Annäherung der Zungenο Die
Änderung der Anziehungskraft zwischen den Zungenspitzen ist etwa umgekehrt proportional der Änderung des Streuflußfeldes
zwischen den Zungenspitzen, so daß die Kurve 26 im wesentlichen parabolisch verlaufto Die
Biegekräfte in jeder Zunge (Kurve 24) vergrößern sich linear zum Biegeweg der Zungenspitzen» Der Unterschied
zwischen der Magnetkraft und der Biegekraft ist die jeweils verfügbare Kraft, die die Zungen in dem jeweiligen
Moment beschleunigen kann. Handelt es sich um eine Zunge mit flacher Federkennlinie, wächst die Differenzkraft
sehr schnell an, wenn sich die Zungen aufeinander zu bewegen, so daß die Annäherung der Zungen mit stetig
wachsender Beschleunigung erfolgt,.
Dadurch, daß die Biegung der Zungen in wesentlichen auf
den Halsteil 17 beschränkt ist und daß sich im wesentlichen
nur der Kopfteil 16 bewegt, sprechen die Zungen auf ein Magnetfeld sehr schnell ano Da die Masse des
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- 1o -
Kopfteiles verglichen mit der Masse der gesamten Zunge klein ist, wird der Kopfteil leicht durch die beim
Kontaktschließen und Kontaktöffnen zur Einwirkung kommenden Magnet— und Biegekräfte beschleunigte Um bei einer Zunge
von im wesentlichen gleichförmiger Dicke entsprechend den meisten bisherigen Schutzrohrkontakten eine vergleichbare
geringe Trägheit zu erreichen, mußte die Zunge sehr kurz werden; würde dadurch aber so steif, daß ihre Federkennlinie
die Magnetkraftkurve schneidet, so daß die Zunge dann nicht mehr durch ein magnetisches Betätigungsfeld
in die kontaktgebende Stellung gebracht werden kanno
Der Halsteil 17 einer jeden Zunge verläuft schräg zum Kopfteil 16, um den Koηtaktaufprall zu vermindern, wenn
die Zungenspitzen einander beriihreno Die Tendenz der
Kopfteile zurückzuprallen, manifestiert sich als quer zu den llachseiten gerichtete Schwingung der Kopf teile <,
Da der Halsteil schräg zum Kopfteil verläuft, hat eine solche Schwingung eine erhebliche Komponente in Längsrichtung
des Halsteiles ο Auch ist der Kopfteil relativ kurzο Aus diesen Gründen wird die Frequenz einer solchen
Zungenschwingung durch Kontaktabprall sehr hoch bei
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relativ kleinen Amplitudene Solche hochfrequenten
Schwingungen verzehren die Energie sehr schnell, zumal wegen der kleinen Amplitude auch nur eine kleine Energie
zu vernichten ist. Aus allen diesen G-rtinden ist der
Aufprall bei einem erfindungsgemäßen Schutzrohrkontakt
in der Praxis kein Problem, selbst bei den hohen Schließgeschwindigkeiten,
die sich bei hohen Schaltfrequenzen ergeben«
Verständlicherweise ergeben sich durch die Anordnung von Anschlag- oder Aufprallstäben, an denen die Zungen
mit Vorspannung anliegen, kleine Prallerscheinungen
und kleine Zontaktspalte 10 und es wird auch möglich für Schutzrohrkontakte mit hoher Schaltfrequenz, Zungen
zu verwenden, die eine kleine Federkonstante habeno Ohne die Anschlagstäbe 11 und 11* würde jedes öffnen des
Kontaktes zu einer lange andauernden niederfrequenten Schwingung hoher ,Amplitude der relativ leicht beweglichen
Zungen führen, was nicht mehr verträglich wäre mit dem zeitlichen Verlauf von schnell aufeinanderfolgenden
Kontaktschließungenο Die Ansehlagstäbe führen zu einem
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Zungenaufprall mit hochfrequenter Schwingung niedriger
implitude, wie es auch in der erwähnten deutschen Patentschrift 1 279 190 beschrieben ist»
Da die Zungen Toeim Schließen des Kontaktes mit erheblicher
Kraft aufeinandertreffen, sind die Vorderseiten ihrer Spitzen, doho ihre Kontaktflächen 18, mit einem
Wolframüberzug versehene Die Härte dieser Wolframüber—
ziige führt zu einer hohen mechanischen "Verschleißfestigkeit
und verhindert, daß die Zungenspitzen aneinander haften "bleiben durch Kaltverschweißung oder mechanische
Reibung. Wegen des geringen Stromflusses zwischen den Kontaktflächen 18 beim Schließen und Öffnen und wegen
des nachfolgend noch zu erläuternden Hilfskontaktes neigen diese Kontaktflächen vor allem wegen der hohen
Schmelztemperatur von Wolfram nicht zur "Verschweißungo
Wegen der sauerstoffreien Umgebung der Wolframkontakteflächen 18 des erfindungsgemäßen Kontaktes kommt es auch
zu keiner Oxydation, so daß der Kontaktwiderstand während der lebensdauer des Schutzrohrkontaktes klein bleibt
und sich nicht erhöht, wie es bei in der luft arbeitenden Kontakten der Fall ist„
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Auf der Zunge 6' muß als Gegenstück zum Steg 13 des
Hilfskontaktes 12 aus nachfolgend noch zu erläuternden Gründen auch eine Wolframkontaktfläche 23 vorgesehen
sein» Diese Wolframkontaktfläche 23 kann eire Fortsetzung der wolfram beschichteten Kontaktfläche 18 an der Spitze
der Zunge sein (Fig. 3 und 4)<>
Die Zungen 6 und 61 müssen in Offnungsrichtung eine
bestimmte Vorspannung haben, durch die sie normalerweise am Anschlagstab gehalten werden0 Die Schutzrohrkontakte
mit den Zungen 6, 61, den Anschla&stäben 11, 11' und den
Anschlußstiften ö, b1' werden notwendigerweise zu bestimmten
Zeitpunkten bei der Herstellung einer erheblicrien Erwärmung unterworfene Yfenn bei der letzten Stufe des Schutzrohrkontaktzusammenbaues
die Enden des Schutzrohres an die Anschlußstifte 8 und 8' angeschmolzen werden, ist eine
gewisse Erwärmung der Zungen nicht ve im eidbarο Eine
Erhitzung der Zungen ist allerdings auch erwünscht, um diese zu entgasen und sicherzustellen, daß die
Zungen keine Gase abgeben, die das Hochvacuum des Schutz— rohres beeinträchtigen könnten«,
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-H-
Palls man aber mono-metallisciie Zungen langer auf
Normalglühtemperatur oder darüber erwärmt, geht die gegen den Anschlagstab gerichtete Vorspannung verlorene
Bimetaiiisehe Zungen können dagegen durch Erwärmung
eine erwünschte Vorspannung erhalten«, Es wurden jetzt zwei Metalle gefunden, deren Eigenschaften sich in bemerkenswerter
Weise ergänzen und sie so zusammenarbeiten, daß besonders vorteilhafte Bimetallzungen entstehen $ das
eine Metall, das unter dem Warennamen "Iherlo", "Kovar"
und "Rodar" gehandelt wird und nachfolgend generell als "legierung K" bezeichnet werden soll, besteht aus:
28,5 bis 29,5 f° Nickel )
16,5 bis 17,5 * Kobalt) Legierung K
max. ο, 5 fo Mangan )
Rest Eisen )
Das andere Metall, das auch unter dem Warennamen "Niromet 42"
gehandelt wird, besteht ausi
4o,5 bis 411 5 $ Nickel )
maxo ο,ο2 $ Kohlenstoff ) legierung N
maxo o,25 f° Silizium )
Rest Eisen )
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Diese "beiden legierungen, die nachfolgend und in Figo 6
mit legierung K und Legierung N "bezeichnet werden, haben
eine hohe magnetische Induktion und eine geringe Remanenz, so daß sie besonders gut als Legierungskombination in
einem Schutzrohrkontakt geeignet sindo Sie haben fiir
diesen Zweck auch ausreichende Federeigenschafter.. Die
besondere Brauchbarkeit dieses speziellen Legierungspaares für die Elemente eines bimetallischen Schutzrohrkontaktes
basiert jedoch auf der thermischen Ausdehnung» Die Kurven der Figo 6 zeigen fiir die beiden genannten Legierungen und
für Wolfram, die lineare Ausdehnung bei steigenden [Temperaturen
ο
In einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis etwa
32o° C haben die zwei beschriebenen Legierungen nahezu
gleiche lineare thermische Ausdehnungskoeffezienten, so daß eine aus diesen Metallen hergestellte Zunge ihre
Vorspannung selbst bei den größten zu erwartenden Schwankungen der Umgebungstemperatur, in denen ein Schutzrohrkontakt
arbeiten wird, nicht änderto Des weiteren ist innerhalb dieses Temperaturbereiches die Ausdehnung der
Legierungen nahezu die gleiche wie die von Wolfram, so daß die Spitzen, von Bimetallzungen aus diesen Legierungen an
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der Kontaktfläche 18 mit einer Wolf ram Toes chichtung versehen
werden können, ohne "befürchten zu müssen, daß die Wolfram—
■beschichtung bei Temperaturschwankungen die Zungenkopfteile
verbiegt und die Vorspannung ändert«,
Wie aus Figo 6 erkennbar, verlaufen die Ausdehnungs-Temperaturkurven
dieser zwei legierungen in dem. zuvor erwähnten Temperaturbereich im wesentlichen linear. Bei
etwa 320° C knickt jedoch die Ausdehnungskurve von Legierung F entsprechend einer höheren Ausdehnung nach
oben ab, um dann oberhalb von 370 C wieder linear zu werden bei einer größeren Steigung als in dem Anfangsbereich unter 320° C0 Die entsprechende Kurve für
Legierung K verläuft weiterhin im wesentlichen linear bis zu einem Bereich von 4oo C, um dann stetig steiler
und oberhalb von 45o° C wieder linear und parallel zum oberen Kurventeil von Legierung N zu werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden zur Herstellung von Bim etallzungen Elemente aus Legierung N und Legierung K
miteinander verbunden und dann auf die gewünschte Dicke zu einem Band ausgewalzt, aus dem sich die Zungen ausstanzen
lassen» Die einzelnen Zungen werden so befestigt,
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daß die Legierung N -Schicht zum inschlagstab zeigt und
dort mit einer Vorspannung anliegt, die erheblich größer ist als die im fertigen Schutzrohrkontakt erwünschte
Vorspannungο Die ZungenanOrdnung wird dann auf eine
Temperatur, die erheblich über 45o C, vorzugsweise bei
76g C oder höher liegt, srv/änrto
Die maximale I]::-wäimungs"uem.peratur i^t iiioJv'" ]-;:;·1^χ^ΰΙι,
solange die Zun^e nicht so wann wird, daß sie keine
Verfoimungskräfte mehr aufnehmen kann0 Die Zeit, die die
Zunge auf maximaler Temperatur gehalten wird, ist ebenfalls nicht kritische Vorzugsweise erfolgt jedoch die
Erwärmung im Hochvacuum bei so hoher Temperatur und für eine so lange Zeit, daß es zu einer ausreichenden
Entgasung kommto
Wenn die Temperatur der Zunge von 32o C auf 43o C
ansteigt, dehnt sieα die legierung Ή an der Zungenrückseite
schneller aus als die Legierung K, so daß ein Teil der anfänglichen Vorspannung, mit der die Zunge gegen
den Anschlagstab gedrückt wurde, beseitigt wirdo Bei weiterer Steigerung der Temperatur auf den Maximalwert
wird die Zunge vollständig spannungsfrei und bleibt dann
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am Anschlägst al) liegen, ohne an diesem eine 'Vorspannkraft
auszuübenο
Wenn die Zunge von der Maximaltemperatur auf etwa 43o C abgekühlt wird, entsteht in der Zunge keine Spannung,
da die zwei Metalle, aus denen sie hergestellt ist, sich gleichschnell wieder zusammenziehen<
> Bei 43o°C und darunter kann die Zunge erhebliche Spannungen ertragene Im dem
Bereich von 43o G bis 32o 0 zieht sich die Legierung N
schneller zusammen als die legierung K, so daß die Zunge durch Bimetallwirkung gegen den Anschlagstab mit einer
Vorspannung gedruckt wird, die sich mit den relativen Dicken der zwei das Bimetall bildenden Legierungen genau
bestimmen läßto Da sich die zwei Metalle bei Temperaturen
von 32o C und darunter gleich stark ausdehnen und zusammenziehen, bleibt die Vorspannung bei allen Temperaturen
zwischen 32o° 0 und Raumtemperatur konstante
Es wurde schon erwähnt, daß die Zungen anfänglich am Anschlagstab mit erheblich vergrößerter Vorspannung befestigt
werden müssen, damit sich die Spitzen der Zungen nicht bei der bimetallischen Durchbiegung im Temperaturbereich
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ο η
von 32ο C "bis 43ο C vom Anschlagstab abheben0 Wenn die Zungenspitze wegen zu kleiner anfänglicher Vorspannung sich vom Anschlagstab abheben könnte, wäre die im Endzustand vorhandene Vorspannung der Zunge Undefiniert, da sie zum Teil von dem unbekannten Abstand zwischen der Zungenspitze und dem Anschlagstab bei Temperaturen oberhalb von 43o° C abhängt« Sofern die anfängliche Vorspannung nur groß genug gewählt wird, ist sie nicht kritisch, da die im Endzustand vorhandene Vorspannung der Zunge lediglich eine Punktion der bimetallischen Durchbiegung isto Verständlicherweise können die erfindungsgemäßen bimetallischen Zungen nicht nur aus den definierten Legierungen H und K hergestellt werden» Auf alle MlIe muß aber eines der die Zunge bildenden Metalle magnetisch peimeabel sein<> Außerdem müssen die linearen thermischen Ausdehnungen der zwei Metalle bis zu einer bestimmten Temperatur einander ähnlich sein, wobei diese Temperatur in einem Bereich liegt, in dem beide Metalle Spannungen aufnehmen können» Außerdem müssen die thermischen Ausdehnungen der zwei Metalle in einem Bereich, der oberhalb der vorerwähnten Temperatur liegt, verschieden sein, wobei dann das Metall, das in diesem Bereich die größere lineare Ausdehnung hat, dem Anschlagstab benachbart anzuordnen ist.
von 32ο C "bis 43ο C vom Anschlagstab abheben0 Wenn die Zungenspitze wegen zu kleiner anfänglicher Vorspannung sich vom Anschlagstab abheben könnte, wäre die im Endzustand vorhandene Vorspannung der Zunge Undefiniert, da sie zum Teil von dem unbekannten Abstand zwischen der Zungenspitze und dem Anschlagstab bei Temperaturen oberhalb von 43o° C abhängt« Sofern die anfängliche Vorspannung nur groß genug gewählt wird, ist sie nicht kritisch, da die im Endzustand vorhandene Vorspannung der Zunge lediglich eine Punktion der bimetallischen Durchbiegung isto Verständlicherweise können die erfindungsgemäßen bimetallischen Zungen nicht nur aus den definierten Legierungen H und K hergestellt werden» Auf alle MlIe muß aber eines der die Zunge bildenden Metalle magnetisch peimeabel sein<> Außerdem müssen die linearen thermischen Ausdehnungen der zwei Metalle bis zu einer bestimmten Temperatur einander ähnlich sein, wobei diese Temperatur in einem Bereich liegt, in dem beide Metalle Spannungen aufnehmen können» Außerdem müssen die thermischen Ausdehnungen der zwei Metalle in einem Bereich, der oberhalb der vorerwähnten Temperatur liegt, verschieden sein, wobei dann das Metall, das in diesem Bereich die größere lineare Ausdehnung hat, dem Anschlagstab benachbart anzuordnen ist.
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Beispielsweise entsteht eine noch recht gut brauchbare
Zunge gemäß de.r vorliegenden Erfindung, wenn man einen Streifen aus Legierung U auf der einen Seite in gesamter
Länge mit einem Wolframüberzug versieht, der die Zungenvorderseite bildet, da Wolfram die geringere lineare
thermische Ausdehnung im hohen Temperaturbereich hat.
Während die Schaltgeschwindigkeit des erfindungsgemäßen
Schutzrohrkontaktes in erheblichem Maße von der Vorspannung abhängt, mit der die Zungen 6 und 61 an den Anschlagstäben
11 und 11' anliegen, ist die VA-Belastbarkeit des Schutzrohrkontaktes
in erster Linie vom Hilfskontakt 12 der Zunge 6 abhängig. Der Hilfskontakt 12 hat aber auch noch andere
wichtige !Punktionen zu erfüllen.
Der Hilfskontakt sollte ausreichend federnd sein und ein geringes Gewicht haben, um die Masse der ihn tragenden
Zunge 6 nicht wesentlich zu vergrößern. Diese Erfordernisse erfüllt besonders gut ein Molybdändraht, der auch noch
andere, nachfolgend· beschriebene, sehr wichtige Vorteile mit sich bringt.
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Der aus Molybdändraht "bestehende Hilfskontakt 12 wird
zu einem langgestreckten U verformt, dessen Außenschenkel
19 nach innen wieder zurückgebogen sind, so daß Bogen 2o und koplanare Kalteschenkel 21 entstehen,
v/elche von den Enden des Drahtes gebildet werden ο Diese
Halteschenkel 21 liegen flach, auf der Vorderseite des Kopfteiles 16 der Zunge 6, wo sie angeschweißt oder
in sonstiger Weise "befestigt sindo Wegen der Abkröpfungen
22 in den Außenschenkeln 19 des Hilfskontaktes liegen die Halteschenkel 21 und die Bogen 2o etwas vor der Ebene
der übrigen Teile der Schenkel 19c Die Schenkelteile
zwischen den Abkröpfungen 22 und denn Joohteil 27 des
Hilfskontaktes bilden einen Federarm, der die Rückseite des Kopfteiles 16 der Zunge überdecken und normalerweise
dort mit Vorspannung anliegen<> Am Jochteil 27 ist der
Abstand zwischen den Außenschenkeln 19 des Hilfskontaktes φ erheblich kleiner als die Breite der Zunge« Zum Halsteil
hin divergieren die Schenkel 19 jedoch erheblich und ragen dann seitlich über die Zunge hinaus ο
Der Jochteil 27 des Hilfskontaktes liegt rechtwinklig umgebogen außen vor der Spitze der Zunge 6 und trägt den
Kontaktsteg 13o Der Jochteil 27 überragtauch noch die
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Vorderseite der Zunge, so daß in der normalen Öffnungsstellung
des Schatzrolirkontaktes der Abstand zwischen dem Steg 13 und der Zunge 6» geringer ist als der Abstand
zwischen den eigentlichen Zungenο
Wenn die Zungen sich unter dem Einfluß eines Magnetfeldes aufeinander zu bewegen, beaufschlagt der Kontaktsteg 13
des Hilfskontaktes die Kontaktfläche 23 der Zunge 6f,
bevor die Kontaktflächen 18 der eigentlichen Zungen miteinander in Berührung kommen0 Wegen der nach vorn gerichteten
Vorspannung des Hilfskontaktes 12 gegen die Zunge 6 wird die beim Schließen des Kontaktes zu überwindende
Kraft größer, wenn der Hilfskontakt 12 die Zunge 6l berührte Wenn der Hilfskontakt 12 die Zunge 61
berührt, wirkt er also der an den Zungen angreifenden magnetischen Anziehung federnd entgegen entsprechend
der Biegungskraft der Zunge 6 und der Biegungskraft"des
Hilf skontaktes 12<> Figo 7 zeigt die Biegekräfte der Zunge
in der Kurve 24 und die zusätzlichen Biegekräfte des Hilfskontaktes in der Kurve 25o Es ist ersichtlich, daß
die abgetreppte Kurve 24, 25 der kombinierten Biegekräfte besser der die in kontaktschließender Eichtung wirkenden
Magnetkräfte wiedergebenden Kurve 26 folgte
U/0002
Wenn sich die Zungen einander unter dem. Einfluß eines
Magnetfeldes nähern, kommt es gleich bei Beginn ihrer Bewegung zu einer starken Beschleunigung. Daher haben
die Zungen ein erhebliches Moment, wenn der Hilfskontakt
die Zunge 6f "beaufschlagte Auch ist die Magnetkraft an
den Zungen zu diesem Zeitpunkt sehr groß gegenüber den der Magnetkraft entgegenwirkenden Biegungskräfteno Da
der Hilfskontakt eine nach vorn gerichtete Vorspannung hat, unterdrücken die Trägheits- und Magnetkräfte zusammen
nahezu vollständig den Aufpralleffekt zwischen dem Hilfskontakt und der Zunge 6*„ Die geringen Schwingungen, die
unmittelbar nach dem Aufprall des Hilfskontaktes auf die Zunge 6' auftreten, haben eine sehr hohe Frequenz und eine
kleine Amplitude wegen der schnell wachsenden Anpreßkraft zwischen Hilfskontakt und Zunge, so daß diese Schwingungen
sehr schnell abklingene
Nachdem der Hilfskontakt 12 die Zunge 6· berührt, bewegen
sich die Zopfteile der zwei Zungen sehr schnell aufeinander zu, wobei die sich dieser konvergierenden Bewegung entgegenstellende
Gesamtfederkraft nicht so schnell wächst wie die die Zungen zueinander ziehende Magnetkraft (1Ig0J)0
Aus all diesen Gründen neigen die Kopfteile der Zungen nur sehr wenig zu Abpralleffekten bei der Kontaktgabe0 Aber
709β10/0Ö02
«. 24 -
auch wenn die Kopfteile zurückprallen wurden, "bliebe
der Schutzrohrkontakt geschlossen, da der Hilfskontakt
gegen die Zunge 6' mit einer Kraft drückt, die im wesent·*·
liehen gleich der Vorspannung ist, mit der er normalerweise
die Zunge 6 beaufschlagt0
Die stärkste Biegung am Hilfskontakt erfolgt in dem Bogenteil 2o nahe neben dem Halsteil 17 der Zungeο Daher
neigen der Kontaktsteg 13 des Hilfskontaktes und der
Kopfteil 16 der Zunge 6 zu Schwingungen um einen gemeinsamen Schwingungsmittelpunktο so daß der Steg 13, nachdem er
einmal die zugehörige Kontaktfläche 23 beaufschlagt hat, praktisch nicht auf dieser !Fläche schleifen kann, selbst
wenn der Kopfteil der Zunge 6 weiterhin schwingte
Wenn der erfindungsgemäße Schutzrohrkontakt vollständig geschlossen ist, erzeugen die Kontakte der zwei Zungen,
dohe die Wolframkontaktflächen 18 einen zweiten Strompfad,
der zusammen mit den Kontaktflächen 13 und 23 des Hilfskontaktes und der Zunge 6f dem erfindungsgemäßen Schutzrohrkontakt
einen relativ kleinen Gesamtwiderstand gibt,
so daß der Schutzrohrkontakt sowohl für Niederspannungsbetrieb als auch für Hochleistungsschaltungen geeignet istο
709810/0002
Obzwar der Hilfskontakt 12 sehr wichtig für die
Verhinderung von Abpralleffekten und für die Erzeugung eines geringen G-esamtwiderstandes am geschlossenen
Schutzrohrkontakt ist, hat er vielleicht noch wichtigere Aufgaben bei der Schalteröffnung zu erfüllen»
Wie erwähnt, haben die Zungen des erfindungsgemäßen m
Schutzrohrkontaktes eine sehr flache und relativ schwache ]?ederkernlinief so daß sie sofort und schnell auf ein
schnell entstehendes Magnetfeld ansprecheno Schutzrohr«
kontakte in Stromkreisen mit großer Leistung neigen beim Öffnen zum Kleben« Dies ist, auch wenn die Kontakte
einen hohen Schmelzpunkt haben und im Hochvacuum arbeiten, ein schwer zu lösendes Problem, da Zungen mit geringer
Steifigkeit allein keine ausreichende Kontakttrennkraft ausüben können, um einen Stromkreis mit großer Leistung
zu unterbrechenο Bei dem erfindungsgemäßen Schutzrohrkontakt
wird ein Kleben durch den Hilfskontakt 12 verhindert
Beim Abbau eines betätigenden Magnetfeldes führt die Trennung der Zungenspitzen des Schutzrohrkontaktes zu
einer Vergrößerung des G-esamtwiderstandes, so daß an den
Kontaktflächen 18 eine gewisse Potentialdifferenz auftritto Der Schutzrohrkontakt bleibt jedoch nocn v/irksam geschlossen,
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— 2b —
weil der Hilfskontakt 12 an der Zunge 61 anliegt» Aus
diesem G-runde ist die elektrostatische Anziehung zwischen
den Kontaktflächen 18 vernacnlässigbar klein und kann nicht die schnelle Kontakttrennung störeno
Wenn die Zunge 6 sich zum Anschlagstab 11 zurlickbewegt,
erreicht sie eine hohe Geschwindigkeit, da sie durch eigene Biegungskraft und Vorspannung des Hilfskontaktes
beschleunigt wird, Wenn die Zunge 6 wieder die Schenkel des Hilfskontaktes 12 "berührt, hat sie ein sehr großes
Moment, so daß sie im. wahrsten Sinne des Wortes den
Hilfskontakt 12 von der Zunge 6' fortschlägt und der
Klebe-Tendenz der Kontaktflächen 13 und 23 entgegenwirkte
Durch diese abrupte kräftige Kontakttrennung "bei der Schalteröffmung kann der erfindungsgemäße Schutzrohrkontakt
Spannungen in der Größenordnung von 3ooo Y bei o,5 A selbst bei Spannungsspitzen bis zu etwa 15οθόο V
unterbrechenο
Der normalerweise zu unterbrechende Strom, bestimmt die zu erwartende Lebensdauer des Schutzrohrkontaktes *
Es hat sich erwiesen, daß der erfindungsgemäße Schutzrohrkontakt
eine erheblich längere Lebensdauer hat als
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·»· 27 —
■bisherige Schutzrohrkontakte, selbst wenn Ströme in
der Größenordnung von 5 A zu unterbrechen sind«. Bei
o,5 A Gleichstrom war ein erfindungsgemäßer Schutzrohrkontakt noch brauchbar nach mehr als 2oo Millionen
Betätigungenο Bei geringeren Strömen erhöht sich die
Lebensdauer etwa linear umgekehrt zur Größe des Stromes 0
Die große Lebensdauer bedingen vor allem die speziellen Metalle der Kontaktflächen 13 und 23 ο Wie vorerwähnt,
ist der Kontaktsteg 13 ein fester Bestandteil des Hilfskontaktes, der aus einem einteiligen Stück Molybdändraht
besteht und mit der Wolframkontaktfläche 23 der
Zunge 61 zusammenarbeitete
Wenn beide Kontaktflächen 13 und 23 aus Wolfram bestehen
und im Hochvacuum arbeiten, öffnen sie funkenfrei und ohne Lichtbogenbildung, doch wird beim Kontaktöffnen φ
eine gewisse Menge Wolfram vom positiven Kontakt zum negativen Kontakt übertragene Dieser Materialtransport
zum negativen Kontakt ist das sogenannte Niederspannungsphänomen bei der lichtbogenfreien und funkenfreien
Trennung von stromführenden Schalterkontakten0 Der
Grund hierfür ist recht gut bekannt© Wenn sich zwei Kontakte lichtbogenfrei trennen, steigt zunächst der
709810/0002
Übergangswiderstand sehr schnell an, während der Kontaktdruck kleiner wirdo Wenn der Kontaktdruck zu Null wird,
"berühren sich die Kontakte an einer unendlich kleinen Fläche, über die der gesamte Strom des Kreises fließen
mußο Die dann im Kontaktmaterial gespeicherte Energie
erwärmt in diesem sehr eng begrenzten Raum das Kontaktmetall über den Schmelzpunkt hinaus, so hoch dieser
Schmelzpunkt auch liegen mago Die auf diese Weise geschmolzenen Metallpartikel werden für einen kurzen
Augenblick durch Oberflächenspannung in ihrer lage gehalten und überbrücken dann die sich trennenden Kontakteo
Wenn die Kontakte dann aber weiter auseinander gehen, bricht die Oberflächenspannung zusammen und die Metallpartikel
fallen zu den Kontakten zurück» Da der positive Kontakt heißer wird als der negative, sammelt sich
der größte Teil des geschmolzenen Metalls am negativen Kontakt an» Wenn auch die Metallmenge, die bei jedem
Öffnungsvorgang in dieser Weise übertragen wird, relativ klein ist, ändert sie sich doch mehr oder weniger unmittelbar
proportional zur Größe des geschalteten Stromes ο
Wenn der erfindungsgemäße Schalter in einem Gleichstromkreis
liegt oder in einem anderen Stromkreis, in dem der
Strom bei Schalteröffnung stets in gleicher Eichtang
fließt, sollte der Schutzrohrkontakt so angeschlossen werden, daß bei der Schalteröffnung sein .Anschluß 9
positiv und sein Anschluß 9' negativ ist, doho die
Molybdänkontaktfläche 13 positiv und die WoIframkoηtaktfläche
23 negativ isto Wenn diese Kontakte öffnen, wird zunächst Molybdän von der Kontaktfläche 13 aufgrund des
üblichen Niederspannungsphänomens zur Wolframkontaktfläche 23 übertragene Wenn die Kontakte dann weiter
auseinandergehen, erreicht die aus geschmolzenem Molybdän bestehende Sxücke zwischen den zwei Kontakten den Zusammenbruchpunkt
und es entsteht an den Kontakten eine Spannungsdifferenz ο Durch diese Spannungsdifferenz gibt das geschmolzene
Molybdän auf den negativen Kontakt einen Elektronenüberschuß ab, der diese Stelle örtlich intensiver
erhitzt, so daß in dem Raum zwischen den Kontakten ionisiertes Molybdän emittiert wirde
Zwischen den Kontakten entsteht zwar kein vollständiger Plasmabogen, doch offenbar auf dem Teil der Kontaktfläche
23, auf den das Molybdän übertragen wurde, eine Art Kathodenfleckο Von diesem Kathodenfleck werden die
meisten Molybdänionen emittiert, die dann zur Anode, doho
704810/0002
- 3ο -
zum Kontakt 13» von dem sie herkamen und von dem sie als
geschmolzenes Molybdän übertragen wurden, wandern0 Wegen
des die Kontakte umgebenden Hoohvacuums kommt es zu keiner Oxydation, so daß das verdampfte Molybdän wieder
auf dem Molybdänkontakt 13 abgelagert wird und dort leicht anhaftete
Auf diese Weise wird die lichtbogenfreie Übertragung
von geschmolzenem Molybdän von der Kontaktfläche 13 zur Kontaktfläche 23, die in der Änfangsphase der Kontakttrennung
auftritt, in großem Maße wieder aufgehoben oder kompensiert durch den Molybdänrucktransport bei der
Ionisierung in der unmittelbar anschließenden Phase der Kontakttrennungo
Das Wolfram nimmt an der beschriebenen Übertragung nicht
teil, weil dessen Schmelz- und Verdampfungstemperaturen erheblich höher liegen als die vom Molybdän und weil in
der allerersten Phase der Kontakttrennung die lichtbogenfreie 15b8rtragung gerade zum Wolframkontakt hin erfolgt,
so daß das geschmolzene Molybdän auf dem Wolfram abgelagert wirdo Bei den Hennleistungen des erfindungsgemäßen Schutzrohrkontaktes
bestimmen die Eigenschaften des Molybdäns die
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Temperatur des Kathodenfleckes, ddu es ist keinesfalls
genug Energie vorhanden, um eine Ionisierung des Y/olframs
zu bewirken, nachdem das Molybdän einmal von dort abgedampft ist ο
Die vorstehende Erläuterung der großen Lebensdauer des erfindungsgemäßen Schutzrohrkontaktes fiir Gleichstromkreise
mag unvollständig und in manchen Punkten auch ungenau sein, sicher sind aber auf alle Fälle die Ergebnisse,
die mit dieser erfindungsgernäßen Schutzrohr—
kontaktanordnung erzielt werdeno Außerdem decken sich die Erfahrungen mit den bekannten Kontaktphänomenen und
den zugehörigen allgemein anerkannten Theorien0
Die vorstehende Erläuterung wird offensichtlich auch bestätigt, wenn man einen erfindungsgemäßen Schutzrohrkontakt falsch in einen Gleichstromkreis einschaltet,
dohc ihn so einschaltet, daß der Anschluß 9 negativ und
der Anschluß 9' positiv wirdo Unter diesen Bedingungen
wird der negative Molybdänkontakt 13 viel kälter als der positive Kontakt, so daß sich auf dem Molybdänkontakt
Wolfram ablagert und der Schutzrohrkontakt eine wesentlich kürzere Lebensdauer erhält als bei ordnungsgemäßem Anschlußο
Der Schutzrohrkontakt versagt, sobald der Wolframkontakt soweit durchlöchert oder erodiert ist, daß das Unterlagematerial freiliegt und die Kontakte durch Yerschweißung
oder mechanische Reibung bonden biet hen«, Ein !Rücktransport
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des Wolframs kann unter diesen Umständen nicht erfolgen
wegen der besonders hohen Verdampfungstemperatur von Wolfram, die im Leistungsbereich des Schutzrohrkontaktes
das Entstehen eines wirkungsvollen Kathodenfleckes verhindert.
!Die Eichtigkeit vorstehender Erläuterungen "bestätigt auch
die Tatsache, daß der erfindungsgemäße Schutzrohrkontakt bei Niederspannungsbetrieb in schwach induktiven Kreisen —
und zwar selbst dann, wenn er ordnungsgemäß angeschlossen ist - eine wesentlich kürzere Lebensdauer hat als in
Kreisen größerer Leistungen im Nennbereich des Schutz— rohrkontakteso Wenn man einen erfindungsgemäßen Schutzrohrkontakt
beispielsweise in einem induktionsfreien Kreis mit einem Abschaltstrom von 2 A und einer Spannung von 1,5 V
verwendet, bemerkt man, daß das Molybdän stetig von der positiven Kontaktfläche 13 zur negativen Wolframkontaktfläche
23 übertragen wird, ohne daß es dabei zu einem Rücktransport kommt» Es sei noch erwähnt, daß Schutzrohrkontakte in solchen Stromkreisen, beispielsweise Heizkreisen,
keine besonderen Vorteile bieten, daß aber selbst unter diesen vergleichsweise schlechten Bedingungen die Lebensdauer
des erfindungsgemäßen Schutzrohrkontaktes noch ein Mehrfaches von dem beträgt, was man mit bisher bekannten
709810/0002
Schutzrohrkontakten erreichen kann<>
Die große Lebensdauer des erfindungsgemäßen Schutzrohr—
kontaktes ist offenbar bedingt durcb den Abstand bzw· die Temperaturdifferenz zwischen Schmelz- und Verdampfungstemperatur der zwei die Kontaktflächen 13 und 23 bildenden
Metalle und durch das Hochvacuum, in dem die Kontakte arbeiten ο In einem nach dem erfin dungs gemäß en G-rundgedanken
arbeitenden Schutzrohrkontakt können auch Kontakte aus anderen Metallen verwendet werden, vorausgesetzt, daß
das Material des negativen Kontaktes innerhalb der Nennleistungen des Schutzrohrkontaktes keinen wirksamen
Kathodenfleck ermöglicht, während das Material des positiven Kontaktes im Hochvacuum für einen solchen Kathodenfleck
sorgte Wolfram und Molybdän sind jedoch bevorzugte Metalle, da sie beide bei sehr hohen Temperaturen schmelzen
und eine Kontaktverschweißung verhindern und da beide
hart genug sind, um einem mechanischen Verschleiß entgegenzuwirken,
der ein Hängenbleiben durch Reibung hervorrufen
könnte.
Wenn auch das aus Wolfram und Molybdän bestehende Kontakt— paar des erfindungsgern äßen Schutzrohrkontaktes zweifellos
703810/0002
einen größeren Widerstand hat als Eontaktpaare aus weicheren Metallen, kompensieren die anderen zuvor
angesprochenen Pakten diese Eigenschaft, so daß auch der erfindungsgemäße Schutzrohrkontakt einen relativ
geringen Bffektivwiderstand erhält0
Verständlicherweise hat auch der erfindungsgemäße
Schutzrohrkontakt keine ewige Lebensdauer, denn eine gewisse Molybdänmenge, die bei jeder Schalteröffnung
verdampft wird, schlägt sich auch an der Y/and des Schutzrohres 7 nieder, und es wird auch nicht das
gesamte zur Wolframkontaktfläche 23 übertragene Molybdän wieder vom Ililfskontakt aufgenommene Verständlicherv\iQ.ee
kann Molybdän, das an Stellen niedergeschlagen wurde, an dem sich niemals zuvor Molybdän befand, nicht an
der Kathodenfleckverdampfung teilnehmen und damit auch
nicht zum Molybdänkontakt zurückwandernο Somit wird
nach einigen hundert Millionen Schaltvorgängen in einem Hochleistungsgleichstromkreis schließlich der
Molybdänhilfakontakt versagen, da das entsprechende Kontaktmaterial verbraucht isto Die lebensdauer eines
Schutzrohrkontaktes kann man dadurch verlängern, daß
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man einen sehr großflächigen Hilfskontakt vorzieht, um die Wahrscheinlichkeit für einen Rücktransport des
auf dem Wolframkontakt 23 abgelagerten Molybdäns zu vergrößernο Zu diesem Zweck ist der Steg des Hilfskontaktes
vorzugsweise abgeflacht, wie es die Figo 5 zeigte
Abgesehen davon, daß der Molybdändraht in vorerwähnter Weise für eine lange Lebensdauer sorgt, stellt er auch
ein gutes Kontaktmaterial dar, das duktil genug ist, um in die gewünschte Poim gebracht zu werden und auch
genug Federeigenschaften hat, um die gewünschte Vorspannung zu erzeugeno Ein weiterer Vorteil des Molybdän*-
drahtes liegt darin, daß dieser auch bei Temperaturen von 76o° C und mehr Biegebeanspruchungen aufnehmen kann«
Daraus folgt, daß der Hilfskontakt 12 an der Schaltzunge
angeschweißt werden kann, bevor man die Schaltzunge zur Entgasung erwärait und sie mit entsprechender Vorspannung
am Axischlagstab 11 befestigte Verständlicherweise soll
der Hilfskontakt an der Zunge 6 mit einer Vorspannung befestigt werden, die wesentlich größer ist als die, die man
in dem fertigen Schutzrohrkontakt haben möchte, da ein gewisser Anteil der Vorspannung verloren geht, wenn man zur Entgasung
709810/0002
-JoSchutzrohrkontakt entsprechend erwärmt0 Wenn jedoch
die Hilfskontakte stets mit einer anfänglichen Vorspannung zusammengebaut werden, die der Streckgrenze
des Materials entspricht und die Zungenanordnung stets auf eine "bestimmte maximale Entgasungsteimperatur von
"beispielsweise 82o C gebracht wird, steht die Vorspannung des Hilfskontaktes gegenüber der Zunge 6 bei
dem fertigen Schutzrohrkontakt stets in unmittelbarer Beziehung zu der Temperatur, auf die der Schutzrohrkontakt
erwäimt wurde ο
Die vorstehende Beschreibung und die beigefügten Zeichnungen zeigen, daß die Erfindung einen magnetisch
betätigten Zungenschalter beinhaltet, der sehr schnell und genau in Abhängigkeit von schnell wechselnden
magnetischen Betätigungsfeldern schließt und öffnet, der bei sehr hohen Schaltgeschwindigkeiten Stromkreise
mit relativ großen VA-Werten schaltet und selbst bei G-leichstrombetrieb große Lebensdauer hato
709810/0002
Claims (3)
1.1 Elektrischer Schalter mit zwei relativ zueinander ^
"bewegbaren Kontakten für Stromkreise, in denen der Strom "bei Kontaktüffnung stets in gleicher Richtung
fließt, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
a) die Kontakte sind in einem unter Hochvakuum stehenden Gehäuse (7) angeordnet,
"b) ein erster Kontakt, welcher "bei der Kontaktöffnung
auf negativem Potential liegt, besteht aus einem Metall, dessen Schmelz- und Yer- ™
dampfungstemperaturen mindestens so hoch liegen wie die von Wolfram.
c) Ein zweiter, bei der KontaktÖffnung auf positivem
Potential liegender Kontakt besteht aus einem Metall, dessen Schmelz- und Verdampfungstemperaturen tiefer liegen als die des anderen
Kortaktes.
709810/0002.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kontakt aus Molybdän besteht.
3. Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kontakt aus Wolfram besteht.
709810/0002
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